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Westnetz plant den Wiederaufbau des zerstörten Stromnetzes

Saffig/Region – Provisorische Wiederversorgung aufgebaut – Netzzustandsaufnahme weitestgehend abgeschlossen – Vorbereitung für systematische Instandsetzung angelaufen. Das Hochwasser hat einen großen Teil der Infrastruktur zerstört, auch in den Verteilnetzen der Westnetz. Nachdem Westnetz in den letzten Wochen die Stromversorgung der betroffenen Gebiete im Ahrtal weitestgehend provisorisch wiederhergestellt hat, schaut der Verteilnetzbetreiber jetzt in die Zukunft und bereitet die systematische Instandsetzung vor.

Im ersten Schritt nehmen die Technikerinnen und Techniker dazu alle Hausanschlüsse, Kabelverteilerschränke und Ortsnetzstationen in den betroffenen Gebieten unter die Lupe. Seit letzter Woche gehen Netzmonteurinnen und Netzmonteure an jeden betroffenen Hausanschluss, Kabelverteilerschrank und jede Ortsnetzstation, um diese zu inspizieren und die möglichen Schäden digital zu erfassen. Im Anschluss werden der Austausch, die Reparaturarbeiten oder der Wiederaufbau dieser wichtigen Betriebseinheiten eingeleitet. Dabei erfolgt der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur in enger Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden.

„Derzeit steht das Stromnetz auf provisorischen Beinen. Nach der Wiederversorgungsphase müssen wir nun nachhaltig planen, damit die Lage langfristig Stabilität bekommt. Jetzt geht es darum die Schäden an den Kotenpunkten im Niederspannungsnetz systematisch zu erfassen“, erklärt Johannes Stürmer, der den Notfallkrisenstab bei der Westnetz leitet.

Die meist grünen und größeren Ortsnetzstationen werden zur Energieübertragung benötigt, denn der darin aufgestellte Transformator wandelt die Mittelspannung (10.000 Volt) in Niederspannung (400 Volt) um. Von den Ortsnetzstationen, die zum Teil auch in Gebäuden untergebracht sind, gelangt der Strom über die kleineren grauen Kabelverteilerschränke bis hin zu den einzelnen Hausanschlüssen. Ihr unauffälliges Äußeres ist übrigens nur Tarnung: Denn auch in den Kabelverteilerschränken steckt eine Menge wichtiger Technik, ohne die die störungsfreie Stromversorgung gar nicht möglich wäre.

Über 98 Prozent der Anwohner der Region hat bereits wieder Strom. Westnetz bittet weiterhin alle Anwohnerinnen und Anwohner, bei denen die Energieversorgung bis zum Hausanschlusskasten noch nicht erfolgt ist, sich unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 4 11 22 44 zu melden.

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Eine „haarige“ Idee zum Helfen

Mechernich/Kall – Das Team des Mechernicher Friseursalons Tobehn-Herriger opfert seinen Ruhetag für die Flutopfer-Hilfe – Am Montag, 30. August, ist Frisieren zugunsten der Hilfsgruppe Eifel angesagt – Von 8 bis 18 Uhr und ohne Anmeldung – Auch das Trinkgeld der Mitarbeiter wird gespendet.

Eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus der Eifeler Bevölkerung erlebt die Hilfsgruppe Eifel, die derzeit Familien mit Kindern, die von der schlimmen Flut in der Nacht zum 15. Juli betroffen sind und die ihr Hab und Gut verloren haben, mit finanziellen Soforthilfen unterstützt. Dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung konnte die Kaller Kinderkrebshilfe bisher annähernd 100.000 Euro an betroffene Familien im Kreis Euskirchen auszahlen.

Diese Hilfen, die die Satzung des Vereins eigentlich nicht vorsieht, sind möglich geworden, weil das Finanzamt die Hilfsgruppe eine Sondergenehmigung für diese satzungsfremden Ausgaben erteilt hat. Vorsitzender Willi Greuel: „Dafür sind wir sehr dankbar“.

Auch Petra Tobehn-Herriger, Chefin im gleichnamigen Friseursalon in Mechernich, zählt zu den treuen Unterstützerinnen des Kaller Vereins. Sie hat sich jetzt etwas Besonderes ausgedacht, um der Hilfsgruppe die strapazierte Kasse aufzubessern. Sie hat ihrem zehnköpfigen Team den Vorschlag unterbreitet, an einem eigentlich arbeitsfreien Montag den Salon zu öffnen und den ganzen Umsatz an die Hilfsgruppe zu spenden. Petra Tobehn-Herriger: „Alle waren begeistert und haben ihr Mitmachen zugesagt“. Das gesamte Team verzichte auf den üblichen Ruhetag und auf eine Entlohnung. Auch alle Trinkgelder sollen an die Hilfsgruppe gespendet werden.

Mit ihrem Ehemann habe sie nach der großen Sintflut vom Hochwasser betroffenen geholfen. „Wir haben dann überlegt, ob wir nicht noch mehr tun können“, berichtete die seit 26 Jahren selbstständige Friseurmeisterin. Sie erinnerte sich an einen speziellen Haarschneidetag zugunsten der Hilfsgruppe, den sie 2006 im Vorfeld einer Typisierungsaktion für ein an Leukämie erkranktes Kleinkind veranstaltet hatte. „Das machen wir jetzt noch einmal“, stand für sie schnell fest, nachdem sich auch das gesamte Personal hinter ihre Idee gestellt hatte.

Die Aktion startet nun am Montag, 30. August, in der Zeit von 8 bis 18 Uhr ist der Salon dann geöffnet. Einen Termin zum Haare schneiden und Frisieren brauchen die Kunden an diesem Tag nicht. Petra Tobehn-Herriger und Willi Greuel hoffen nun, dass an dem Aktionstag am 30. August möglichst viele den Weg in den Salon in der Mechernicher Bahnstraße finden.

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Fußball-Verbände in Nordrhein-Westfalen rufen zur Corona-Schutzimpfung auf

Region/Hennef – Gemeinsam ist in Nordrhein-Westfalen bei der Eindämmung der Corona-Pandemie bereits viel erreicht worden. Um noch mehr Sicherheit für die Gesellschaft und auch zur Ausübung des Sports herzustellen, rufen der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) und seine Landesverbände Fußball-Verband Mittelrhein (FVM), Fußballverband Niederrhein (FVN) und Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) die Fußballfamilie in den Vereinen, alle Mitglieder und Mitarbeiter*innen, für die es eine Impfempfehlung gibt, dazu auf: Lassen Sie sich – lasst Euch impfen!

Unter www.impfen.nrw informiert das Land Nordrhein-Westfalen über die wichtigsten Aspekte, dazu auch über mobile Impfangebote ohne Terminvergabe und beantwortet zudem alle Detailfragen. Erreicht werden sollen auf diesem Weg auch die Menschen, die dem Impfen gegenüber noch zurückhaltend eingestellt sind.

Peter Frymuth, Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes, sagt: „Corona-Schutzmaßnahmen und die entsprechende Organisation gehören längst zum Alltag der Vereine in NRW, die mit großer Verantwortung mit diesem Thema umgehen. Wir sind froh über die Lockerungen, die uns das Fußballtraining und das Spiel wieder ermöglichen. Für einen nachhaltigen Erfolg gilt es nun aber, eine möglichst hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu erreichen. Darauf setzen wir auch innerhalb der Fußballfamilie: Werben Sie bitte in Ihrem Verein dafür, sich impfen zu lassen. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.“

Bernd Neuendorf, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), sagt: „Alle wollen wieder Normalität im Fußball. Impfen ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer sich impfen lässt, ist Teil der Lösung zur Eindämmung der Pandemie. Wir Fußballerinnen und Fußballer sollten als mitgliederstärkste Sportgruppe mit gutem Beispiel vorangehen.“

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass das Coronavirus noch nicht entscheidend eingedämmt ist. Neue Virusvarianten verbreiten sich und gleichzeitig sinkt die Impfbereitschaft in der Bevölkerung. Dabei sind mittlerweile genügend Impfdosen vorhanden. In NRW können sich Menschen nun auf vielfältigen Wegen impfen lassen. In den Städten und Gemeinden gibt es zahlreiche Angebote. Die Fußballverbände in NRW bedanken sich ausdrücklich bei den vielen Helfer*innen, die auf Initiative des Landes, der Kommunen und Gemeinden mit großem Engagement daran beteiligt sind, flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren.

„Jede geimpfte Person trägt zur Eindämmung des Virus bei und ermöglicht uns allen die Rückkehr in den Fußball, wie wir ihn kennen und lieben. Und zwar mit Jubel und Emotionen, Kampfgeist und Schweiß, Zuschauern auf den Tribünen und in der Kreisliga an der Bratwurstbude. Deshalb gilt: Impfen – um wieder richtig powern zu können.“

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Schneller Wiederaufbau erfordert Bundesgesetz noch in Sommerpause

Region/Mainz – „Es ist richtig und wichtig, dass wir den nationalen Aufbaufonds über ein Bundesgesetz schnell auf den Weg bringen. Wir brauchen schnell Klarheit darüber, wie das Geld bei den Betroffenen in den Katastrophen-Gebieten verlässlich ankommt. Ich begrüße die Pläne, möglichst noch im August in einer Sondersitzung des Bundestags zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Jeder Tag zähle.

Sie sei in enger Abstimmung mit der Bundesregierung und den anderen Ländern und schlage folgenden Weg vor: Nach erfolgter Schätzung der Schäden solle die Ministerpräsidenten-Konferenz am 10. August einen Beschluss fassen. Anschließend könnten Bundestag und Bundesrat ein Aufbauhilfegesetz zügig beraten und beschließen. „Es ist wichtig, dass die Hilfen schnell und zuverlässig ankommen. Wir dürfen die Menschen in den betroffenen Regionen nicht im Stich lassen“, betonte die Ministerpräsidentin.

„Nach den ersten groben Schätzungen aller Beteiligten gehen die Schäden in die Milliarden und dürften höher liegen als beim Oder-Hochwasser,“ so die Ministerpräsidentin. Sie begrüße daher eine gemeinsame Beteiligung aller Länder an dem Wiederaufbaufonds. Eine nationale Katastrophe erfordere eine nationale Kraftanstrengung. Eine vergleichbare Situation habe man auch beim Oder-Hochwasser 2013 erlebt. Auch damals war auf die Solidarität der Länderfamilie Verlass.

„Das wird ein langer Weg. Wir werden beim Wiederaufbau einen langen Atem brauchen, um zerstörte Häuser, Straßen und Brücken wiederherzustellen. Wir wollen den Menschen ihre Heimat zurückzugeben“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

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Nordrhein-Westfalen macht Schülerinnen und Schülern sowie Beschäftigten an Berufskollegs gezielte Impfangebote

Region/Düsseldorf – Um die Impfquote in der Bevölkerung weiter zu erhöhen, wird Nordrhein-Westfalen ein weiteres niedrigschwelliges Impfangebot einrichten: Zum Beginn des neuen Schuljahres 2021/2022 (ab dem 18. August 2021) sollen sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Beschäftigte der Berufskollegs spezielle Impfangebote erhalten. Diese Impfangebote sollen in den 53 nordrhein-westfälischen Impfzentren durch die Kreise und kreisfreien Städte organisiert werden. Dabei können in Abstimmung mit den jeweiligen Schulträgern und der Schulleitung auch sogenannte aufsuchende – mobile – Impfangebote an oder in den Berufskollegs geschaffen werden.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den vielfältigen niedrigschwelligen Aktionen der Impfzentren seit der Woche des Impfens gemacht. Mit dem Impfangebot an Schülerinnen und Schüler und Beschäftigte von Berufskollegs gehen wir nun noch einen Schritt weiter. Rund 65 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ab 12 Jahren sind in Nordrhein-Westfalen mindestens einmal geimpft. 53,9 Prozent sind sogar vollständig geimpft. Das ist ein toller Erfolg. Wer sich impfen lässt, leistet einen wichtigen Beitrag, um das Infektionsgeschehen nachhaltig zu hemmen. Diese Chance müssen wir nutzen.“

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer: „Ich freue mich, dass wir mit gezielten Impfangeboten an den Berufskollegs künftig dazu beitragen können, die Impfquote in der Bevölkerung weiter zu verbessern. Daher ist es gut, dass wir jungen Erwachsenen jetzt die Möglichkeit geben, sich ohne großen organisatorischen Aufwand impfen zu lassen. Bei der weiteren Bekämpfung der Pandemie wird es künftig immer stärker auf solche pragmatischen Angebote ankommen, wie wir sie jetzt mit den mobilen Impfungen an unseren Berufskollegs umsetzen.“

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Psychologisches Beratungs-Angebot für Einsatzkräfte und Bürger*innen in Schleiden

Schleiden – Die Beratungs- und Koordinierungsstelle Schleidener Tal als Nachfolge der psychologischen Akuthilfe hat seit dem 1. August ihre Arbeit aufgenommen. Durch die Hochwasser-Katastrophe, die das Schleidener Tal in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli überflutet hat, haben viele Bürger*innen ihr Hab und Gut und vielleicht sogar einen lieben Mitmenschen verloren.

Aus diesem Grund wurde auf Initiative von Bürgermeister Pfennings vom 20. bis 30. Juli durch das PSNV-E und B Team der Malteser eine psychologische Akuthilfe im Gebiet der Stadt Schleiden angeboten. „In dieser Zeit haben insgesamt 1.050 Gesprächskontakte und Interventionen stattgefunden“, so Frank C. Waldschmidt, Fachberater für psychosoziale Notfallversorgung und Experte für Krisen- und Bedrohungsmanagement, der die fachliche Leitung der Beratungs- und Koordinierungsstelle (Beko) Schleidener Tal übernimmt. Diese tritt nun als Teil der mittel- und langfristigen Psychosozialen Notfallversorgung die Nachfolge der Akuthilfe an.

Ihre Kernaufgabe ist es, Menschen in der Stadt Schleiden, die von dem hoch belastenden Ereignis Hochwasser betroffen sind, sei es Bürger*innen oder Einsatzkräfte ein niedrigschwelliges, psychologisches Beratungsangebot, sowie wie weiterführende Hilfen zur Verfügung zu stellen. Ebenso wird auch Beratung z.B. im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen gegeben. Das Angebot richtet sich an alle 18 Ortschaften, insbesondere aber natürlich an die 5 im Tal gelegenen: Oberhausen, Schleiden, Olef, Nierfeld und Gemünd.

Für zunächst zwei Monate, so Pfennings, wird das Angebot in jedem Fall aufrechterhalten. „Herzlichen Dank an die Fraktionsvorsitzenden, mit denen ich unkompliziert und schnell die Einrichtung der Beko abstimmen konnte. Aufgrund vieler persönlicher Gespräche in den letzten Tagen und der Rückmeldungen des Akuthilfe-Teams bin ich mir sicher, dass der Bedarf an psychologischer Betreuung hoch ist und wir den Zeitraum sicher auch noch verlängern werden. Bitte nehmen Sie die Hilfe an!“

Menschen, die eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen möchten, können sich unter der Hotline 02445 89-500 oder nachsorge@schleiden.de wenden. Die Hotline für Einsatzkräfte 02445 89-510. Die Psycholog*innen stehen von 15:30 – 18:00 Uhr zur Verfügung. Montags in der Zeit von 9:00 bis 17:00 Uhr, werden im Rathaus Schleiden, Zimmer A2.220 vor Ort Beratungs- oder Infogespräche angeboten. Eine Terminvereinbarung ist über die Hotlines oder 0151 52381447 möglich.

Darüber hinaus findet künftig immer mittwochs in Schleiden und Gemünd im Wechsel eine Beratung vor Ort mit Fachpsychologen statt. Los geht es am 4. August 2021 ab 12:00 Uhr in der Mensa der Realschule Schleiden. Für Gemünd wird derzeit noch eine Räumlichkeit gesucht. Diese wird auf der Website der Stadt Schleiden (www.schleiden.de) auf einer Sonderseite für psychosoziale Unterstützungsangebote, die die Stadt Schleiden eingerichtet hat, bekanntgegeben. Auf dieser Sonderseite werden künftig die wichtigsten Informationen hinterlegt.

Laut Waldschmidt werden zudem spezielle Nachsorgegruppen eingerichtet. Diese treffen sich zum ersten Mal am 19. August in Gemünd und am 22. August in Schleiden. Anmeldungen sind jetzt schon über nachsorge@schleiden.de möglich. Weitere Angebote befinden sich in Planung.

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Konzept zur nachhaltigen Luftreinigung in Aachener Grundschulen auf den Weg gebracht

Aachen – Politik beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung des vorgestellten Konzepts. Bis zum Schulanfang sollen rund 280 mobile Luftfiltergeräte für Mehrzweck- und Unterrichtsräume zur Verfügung stehen. Sukzessive werden alle Unterrichtsräume mit stationären raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet.

„In Kontinuität zum bisherigen Ansatz ist das Ziel der Stadt Aachen, alle Aachener Grundschulen und sukzessive auch die weiterführenden Schulen mit fest verbauten, leistungsstarken, stationären Lüftungsanlagen auszustatten. Dieser Prozess soll nun beschleunigt werden“, erklärte heute Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen gemeinsam mit der Beigeordneten für Bildung und Kultur, Kinder, Schule und Sport Susanne Schwier in einem interfraktionellen Gespräch mit Vertreter*innen der Aachener Ratsfraktionen. Darüber hinaus sollen nun mobile Luftreiniger für Klassenräume der Kinder der 1. und 2. Klassen und für die Mehrzweckräume in Grundschulen beschafft werden.

Die Aufträge zur Beschaffung der mobilen Luftreiniger ebenso wie der stationären raumlufttechnischen Anlagen (RLT) mit Außenluftanschluss werden nach einer Dringlichkeitsentscheidung kurzfristig erteilt. „Die kleineren Kinder haben noch keine Möglichkeit, geimpft zu werden. Deshalb konzentrieren wir uns zunächst auf diese Altersgruppe und statten als erstes die Klassenräume für Grundschulkinder mit Luftreinigern und stationären Lüftungsanlagen aus“, ergänzte Susanne Schwier. Die Kosten für die geplanten Maßnahmen belaufen sich insgesamt auf rund 1,7 Millionen Euro.

280 mobile Luftfiltergeräte und 342 Luftreinigungsanlagen für Mehrzweck- und Unterrichtsräume

Das Konzept für die Ausstattung der Schulen hatte die Verwaltung mit fachlicher Unterstützung von Prof. Dirk Müller, Institutsleiter des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatechnik der RWTH Aachen, erstellt. 280 Luftreiniger sollen bis zum Schulanfang in den Klassenräumen der ersten beiden Grundschuljahrgänge und in den Mehrzweckräumen der Grundschulen aufgestellt werden. Gleichzeitig wird das Ausbauprogramm der Stadt, nach dem alle Klassenräume mit stationären Luftreinigungsanlagen mit Außenluftanschluss und Wärmerückgewinnung ausgestattet werden sollen, mit Hochdruck fortgesetzt. Förderanträge hierfür werden in den nächsten Wochen gestellt.

57 Klassenräume sind bereits mit festen raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet. Weitere 342 sollen kurz- bis mittelfristig folgen. In den Räumen mit stationären Anlagen ist das regelmäßige Stoßlüften zur Reduzierung der Virenlast nicht mehr erforderlich. Somit ist dieses Programm eine energetisch sinnvolle und nachhaltige Lösung im Sinne eines größtmöglichen Gesundheitsschutzes. Sobald die ersten und zweiten Klassen mit stationären Luftreinigungsanlagen ausgestattet sind, wandern die mobilen Luftreiniger in die nächsten Klassenstufen, bis auch dort die stationären Anlagen eingebaut sind.

Grundlage ist die neue, differenzierte Expertise des Bundesumweltamtes

Bislang hat sich die Stadt an der Empfehlung des Bundesumweltamtes (UBA) und des Deutschen Städtetages orientiert, nun folgt sie auch der aktuellen, differenzierteren Stellungnahme des UBA. Auf Basis dieser Stellungnahme fördern Bund und Land nun die Anschaffung von Luftreinigern. In Aachener Grundschulen betrifft das 22 Räume. Es handelt sich um Fachräume, die mit geförderten mobilen Luftreinigern ausgestattet werden. Weitere 260 Geräte beschafft die Stadt Aachen auf eigene Kosten, weil sie nach den Richtlinien des Bundes und des Landes nicht förderfähig sind.

Aus Sicht des Umweltbundesamtes ist die Frischluftzufuhr über Fenster oder fest eingebaute stationäre Anlagen nach wie vor die effektivste Maßnahme gegen die Verbreitung von Viren. Wesentlicher Vorteil von RLTs im Vergleich zu mobilen Luftfiltergeräten ist, dass sie Umluft vermeiden bzw. reduzieren und gleichzeitig die Frischluftzufuhr erhöhen. Je nach Anlage sind infektionsschutzgerechte Filterstufen oder Anlagen zur Umluftdesinfektion eingebaut.

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Impfangebote für 12- bis 15-Jährige in Nordrhein-Westfalen bereits gelebte Praxis

Region/Düsseldorf – Beschluss der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz: Impfangebote für 12- bis 15-Jährige in Nordrhein-Westfalen bereits gelebte Praxis. Rund 22 Prozent mindestens einmal geimpft. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW teilt mit:

Der Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom gestrigen Montag zu Corona-Schutzimpfungen von 12- bis 15-Jährigen ist in den nordrhein-westfälischen Impfzentren bereits gelebte Praxis. Kinder ab 12 Jahren können sich in Nordrhein-Westfalen bereits seit etwa zwei Wochen bei Haus-, Kinder- und Jugendärzten sowie in den 53 Impfzentren des Landes impfen lassen. Das Ministerium hat den Impfzentren kürzlich ermöglicht, ein entsprechendes Impfangebot unter Einbeziehung von Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten einzurichten, sofern vor Ort ein entsprechender Bedarf besteht.

„Der Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz gibt die gültige und bereits praktizierte Erlasslage in Nordrhein-Westfalen wieder. Seit ungefähr zwei Wochen können die Impfzentren Impfangebote für alle ab 12 Jahren einrichten. In der vergangenen Woche haben über 26.000 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren das Angebot für eine Erstimpfung wahrgenommen. Insgesamt sind rund 22 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal geimpft, das sind knapp 225.000 Personen in dieser Altersgruppe“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

„Eins muss allen jedoch bewusst sein: Es gibt noch keinen Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren. In der Regel bleiben Kinder dieser Gruppe Gott sei Dank von einem schweren Verlauf verschont. Meistens haben sie nicht einmal Symptome. Aber sie können auch dann das Virus in sich tragen und weitergeben, wenn sie selbst keine Symptome haben. Und dann sind besonders Erwachsene gefährdet, die noch nicht geimpft sind. Ich erwarte daher schon, dass vor allem diejenigen Erwachsenen, die noch nicht geimpft sind und regelmäßigen Kontakt zu Kindern haben – in Vereinen, in der Familie, in Schulen – sich jetzt schnellstmöglich impfen lassen, wenn medizinisch nichts dagegen spricht. Erwachsene, die sich nicht impfen lassen, obwohl sie es könnten, handeln unsolidarisch und gefährden sich und andere.“

Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung gegen das Coronavirus für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausschließlich bei Vorliegen bestimmter Vorerkrankungen oder bei einem regelmäßigen Kontakt zu Personen mit erhöhtem Risiko schwerer Krankheitsverläufe, die selbst nicht geimpft werden können. Gemäß STIKO können allerdings auch weitere Kinder und Jugendliche nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoakzeptanz eine Impfung erhalten.

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Am Samstag 31. Juli sind im Impfzentrum des Kreises Düren erstmals 12- bis 15-Jährige geimpft worden

Düren – Im Impfzentrum Am Ellernbusch in Düren sind am Samstag 31. Juli zum ersten Mal auch Impfungen für Kinder von 12 bis 15 Jahren angeboten worden. Vier Kinderärzte waren vor Ort, um die Impfungen durchzuführen und Eltern und Kinder in persönlichen Gesprächen aufzuklären. „Das Angebot ist sehr gut angenommen worden“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. „Mit den Impfangeboten im Impfzentrum, in den Hausarzt- und Kinderpraxen und durch den Impfbus haben wir die Möglichkeit, jedem ein Impfangebot machen zu können. Es ist schön zu sehen, dass diese Angebote auch genutzt werden“, so der Landrat weiter. Denn an diesem Tag sind allein im Impfzentrum 190 Kinder geimpft worden, 9 von ihnen haben dort bereits die Zweitimpfung erhalten. Insgesamt haben sich am Samstag 334 Menschen Am Ellernbusch impfen lassen.

Da das Angebot gut angenommen wurde, können Kinder nicht nur am nächsten Samstag wieder geimpft werden, sondern bereits am kommenden Mittwoch, 4. August, und zusätzlich am Mittwoch, 11. August. Am nächsten Samstag, 7. August, gibt es ebenfalls die Möglichkeit für 12- bis 15-Jährige, sich impfen zu lassen. Ein Termin ist nicht erforderlich, das Impfzentrum hat je von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Voraussetzung für eine Impfung ist zum einen die Einverständniserklärung aller (!) sorgeberechtigten Personen. Im besten Fall kommen beide Elternteile mit zu der Impfung. Sollte dies nicht möglich sein, so muss die Unterschrift der fehlenden sorgeberechtigten Person auf der Einverständniserklärung und dem Aufklärungsmerkblatt mitgebracht werden. Ohne vollständige Einwilligung wird das Kind nicht geimpft. Der Einwilligungsbogen (für den mRNA-Impfstoff) sowie das Aufklärungsmerkblatt können beim RKI heruntergeladen werden (bitte beide Formulare unterschrieben mitbringen): https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/COVID-19-Aufklaerungsbogen-Tab.html 

Zudem ist ein Aufklärungsgespräch durch den Kinder- und Jugendarzt vor Ort nötig. In einem notwendigen Aufklärungsgespräch durch den Kinder- und Jugendarzt werden die Kinder und ihre Eltern über die Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) informiert. Die STIKO empfiehlt aktuell eine Impfung für Kinder ab 12 Jahren bei Vorliegen bestimmter Vorerkrankungen und bei regelhaftem Kontakt zu Personen mit einem erhöhten Risiko schwerer Krankheitsverläufe, die selbst nicht geimpft werden können. Gemäß STIKO können auch weitere Kinder und Jugendliche auf Wunsch der Eltern nach ärztlicher Aufklärung und Risikoakzeptanz eine Impfung erhalten.

Für unter 12-jährige Kinder ist bisher noch kein Impfstoff zugelassen.

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Betroffene der Flut- und Unwetter-Katastrophe können psychologische Hilfe in Anspruch nehmen

Region/Düsseldorf – Land und Landschaftsverbände öffnen die Angebote der Traumaambulanzen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW teilt mit: Das nordrhein-westfälische Sozialministerium ist mit den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe und Rheinland übereingekommen, die Angebote der Traumaambulanzen der Landschaftsverbände für Betroffene der Flut- und Unwetterkatastrophe zu öffnen.

So steht das Angebot der psychologischen Frühintervention der Traumaambulanzen nach dem Opferentschädigungsgesetz aktuell auch denjenigen zur Verfügung, die nach der Naturkatastrophe psychologische Hilfe benötigen. Betroffene können sich unbürokratisch unter der Telefonnummer 0221/891-0 (Landschaftsverband Rheinland) oder 0251/591-01 (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) beraten lassen. Weitere Informationen sowie die Standorte der Traumaambulanzen sind auf den Seiten der Landschaftsverbände zu finden: www.lwl-soziales-entschaedigungsrecht.de/de/schnelle-hilfe/
oder www.lvr.de/de/nav_main/soziales_1/soziale_entschaedigung/leistungen/traumaambulanzen/traumaambulanzen.jsp. Betroffene können sich auch direkt an eine der dort genannten Traumaambulanzen wenden und einen Termin vereinbaren.

Sozialminister Karl-Josef Laumann: „Wir helfen den Betroffenen der Unwetterkatastrophe damit schnell und unbürokratisch. Viele Menschen in den betroffenen Regionen stehen vor dem Nichts. Freunde, Verwandte oder Nachbarn sind den Fluten zum Opfer gefallen. Diese psychische Belastung ist nur schwer erträglich. Wer psychologische Hilfe benötigt, mit Ängsten oder Panikstörungen zu kämpfen hat, soll nicht lange auf einen Termin im niedergelassenen Bereich warten müssen. Hier helfen die Traumaambulanzen der Landschaftsverbände.”

Ziel des Angebots ist es, das dichte und professionell organisierte Netz der Traumaambulanzen Menschen zugänglich zu machen, die ansonsten sehr lange auf einen Termin bei einem niedergelassenen Therapeuten warten müssten.

Hintergrund: Was sind Traumaambulanzen?

Bei den eigentlich für Gewaltopfer vorgesehenen Traumaambulanzen handelt es sich um Anlaufstellen für die Akutversorgung von Betroffenen insbesondere von Gewalt- und Sexualstraftaten. Schwerpunkt ist die medizinische und psychotherapeutische Erststabilisierung nach einer Gewalttat. Diese Angebote wurden eingerichtet, um Opfern von Gewalt- und Sexualstraften eine zügige psychologische Akutversorgung innerhalb von wenigen Tagen oder Stunden zu ermöglichen. Das Beratungspersonal in den Trauumaambulanzen ist aber aufgrund seiner psychotherapeutischen Ausbildung und Erfahrung bestens aufgestellt, um, auch den Betroffenen einer Naturkatastrophe zügig und professionell zu helfen.