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Konzept zur nachhaltigen Luftreinigung in Aachener Grundschulen auf den Weg gebracht

Aachen – Politik beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung des vorgestellten Konzepts. Bis zum Schulanfang sollen rund 280 mobile Luftfiltergeräte für Mehrzweck- und Unterrichtsräume zur Verfügung stehen. Sukzessive werden alle Unterrichtsräume mit stationären raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet.

„In Kontinuität zum bisherigen Ansatz ist das Ziel der Stadt Aachen, alle Aachener Grundschulen und sukzessive auch die weiterführenden Schulen mit fest verbauten, leistungsstarken, stationären Lüftungsanlagen auszustatten. Dieser Prozess soll nun beschleunigt werden“, erklärte heute Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen gemeinsam mit der Beigeordneten für Bildung und Kultur, Kinder, Schule und Sport Susanne Schwier in einem interfraktionellen Gespräch mit Vertreter*innen der Aachener Ratsfraktionen. Darüber hinaus sollen nun mobile Luftreiniger für Klassenräume der Kinder der 1. und 2. Klassen und für die Mehrzweckräume in Grundschulen beschafft werden.

Die Aufträge zur Beschaffung der mobilen Luftreiniger ebenso wie der stationären raumlufttechnischen Anlagen (RLT) mit Außenluftanschluss werden nach einer Dringlichkeitsentscheidung kurzfristig erteilt. „Die kleineren Kinder haben noch keine Möglichkeit, geimpft zu werden. Deshalb konzentrieren wir uns zunächst auf diese Altersgruppe und statten als erstes die Klassenräume für Grundschulkinder mit Luftreinigern und stationären Lüftungsanlagen aus“, ergänzte Susanne Schwier. Die Kosten für die geplanten Maßnahmen belaufen sich insgesamt auf rund 1,7 Millionen Euro.

280 mobile Luftfiltergeräte und 342 Luftreinigungsanlagen für Mehrzweck- und Unterrichtsräume

Das Konzept für die Ausstattung der Schulen hatte die Verwaltung mit fachlicher Unterstützung von Prof. Dirk Müller, Institutsleiter des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatechnik der RWTH Aachen, erstellt. 280 Luftreiniger sollen bis zum Schulanfang in den Klassenräumen der ersten beiden Grundschuljahrgänge und in den Mehrzweckräumen der Grundschulen aufgestellt werden. Gleichzeitig wird das Ausbauprogramm der Stadt, nach dem alle Klassenräume mit stationären Luftreinigungsanlagen mit Außenluftanschluss und Wärmerückgewinnung ausgestattet werden sollen, mit Hochdruck fortgesetzt. Förderanträge hierfür werden in den nächsten Wochen gestellt.

57 Klassenräume sind bereits mit festen raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet. Weitere 342 sollen kurz- bis mittelfristig folgen. In den Räumen mit stationären Anlagen ist das regelmäßige Stoßlüften zur Reduzierung der Virenlast nicht mehr erforderlich. Somit ist dieses Programm eine energetisch sinnvolle und nachhaltige Lösung im Sinne eines größtmöglichen Gesundheitsschutzes. Sobald die ersten und zweiten Klassen mit stationären Luftreinigungsanlagen ausgestattet sind, wandern die mobilen Luftreiniger in die nächsten Klassenstufen, bis auch dort die stationären Anlagen eingebaut sind.

Grundlage ist die neue, differenzierte Expertise des Bundesumweltamtes

Bislang hat sich die Stadt an der Empfehlung des Bundesumweltamtes (UBA) und des Deutschen Städtetages orientiert, nun folgt sie auch der aktuellen, differenzierteren Stellungnahme des UBA. Auf Basis dieser Stellungnahme fördern Bund und Land nun die Anschaffung von Luftreinigern. In Aachener Grundschulen betrifft das 22 Räume. Es handelt sich um Fachräume, die mit geförderten mobilen Luftreinigern ausgestattet werden. Weitere 260 Geräte beschafft die Stadt Aachen auf eigene Kosten, weil sie nach den Richtlinien des Bundes und des Landes nicht förderfähig sind.

Aus Sicht des Umweltbundesamtes ist die Frischluftzufuhr über Fenster oder fest eingebaute stationäre Anlagen nach wie vor die effektivste Maßnahme gegen die Verbreitung von Viren. Wesentlicher Vorteil von RLTs im Vergleich zu mobilen Luftfiltergeräten ist, dass sie Umluft vermeiden bzw. reduzieren und gleichzeitig die Frischluftzufuhr erhöhen. Je nach Anlage sind infektionsschutzgerechte Filterstufen oder Anlagen zur Umluftdesinfektion eingebaut.