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Kunst & Kultur

Das Space im Ludwig Forum Aachen kann nach dreijähriger Sanierung wieder gemietet werden

Aachen – Das Space im Ludwig Forum Aachen ist nach über drei Jahren und umfangreichen Sanierungsmaßnahmen jetzt wieder im regulären Betrieb. Bereits seit Februar wird die beliebte Spielstätte an der Jülicher Straße vom städtischen Kulturbetrieb von neuem als moderne Kultur- und Veranstaltungslocation vermietet.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Aachenerinnen und Aachenern diese wunderbare Location wiedergeben können. Es war ein langer Weg, bis alle technischen Herausforderungen bewältigt waren“, betonte Kulturdezernent Heinrich Brötz im Pressegespräch.

Die erste Bauphase im Space fand von Januar 2021 bis Mai 2023 statt. Danach war das Space bis zum Dezember 2023 für diverse Veranstaltungen eingeschränkt spielbereit. In der zweiten Bauphase von Dezember 2023 bis Februar 2024 wurden die elektrischen Anlagen der Spielstätte erneuert und modernisiert. Daneben wurde der Parkettboden repariert und das Theater-Vorhangschienen-System erneuert.

„Nach der Sanierung macht das Space nun seinem Namen wieder alle Ehre und bietet Raum für eigene Veranstaltungen des Ludwig Forums Aachen, des Kulturbetriebs und nicht zuletzt für die unterschiedlichen Darbietungen der Freien Kulturszene“, freute sich Irit Tirtey, Kaufmännische Geschäftsleitung des Kulturbetriebs Aachen.

„Im Kellergeschoss der ehemaligen Schirmfabrik ging es zunächst lange um Ursachenforschung unter Leitung der städtischen Architektin Elke Grünefeld. Es stellte sich heraus, dass das Wasser eines Seitenarms der Pau, das unter dem Ludwig Forum fließt, durch die Verfugungen der Betonwände und des Bodens sickerte. Mehrfach musste die marode Bausubstanz daraufhin bis auf 1,5 Meter Höhe nachverdichtet werden“, schilderten Robert Schmidt und Stephan Vreydal vom städtischen Gebäudemanagement. Im letzten Schritt wurde der Boden durch eine 15 Zentimeter starke Schicht aus speziellem Gussasphalt erneuert. Das anthrazitfarbene Material eignet sich durch seine gute Wärmedämmung besonders für Tanzaufführungen wie zum Beispiel das Schrittmacher-Festival.

Insgesamt umfasst der Bühnenbereich aktuell insgesamt 225 Quadratmeter. Die ebenfalls erneuerte Tribüne bietet Platz für 199 Gäste. Das Publikum erwartet in der fensterlosen Veranstaltungsarena rundum beste Bedingungen: Auch die Belüftung und Klimatechnik wurden nämlich erheblich verbessert. Die Beleuchtungsanlage wurde sogar komplett modernisiert. Der Energiebedarf für Licht konnte damit um 75 Prozent verringert werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme betrugen etwa 270.000 Euro.

Informationen zur Vermietung des Space gibt es im Internet unter

www.locations-aachen.de .

 

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Kunst & Kultur

„Ich schenk dir eine Geschichte“ – Rund 600 Buchgeschenke für Schulkinder in Euskirchen

Euskirchen – Welttag des Buches am 23. April 2024 – Überraschungspost von Deutsche Post und DHL Zustellkräften – Buchgeschenk für über 1,1 Mio. Kinder in Deutschland. Rund um den Welttag des Buches am 23. April bereiten sich deutschlandweit Buchhandlungen, Verlage, Schulen und Lesebegeisterte auf ein großes Lesefest vor. Mit vielfältigen Aktionen werden Leselust geweckt und Freude an Geschichten vermittelt.

„Ich schenk dir eine Geschichte“ – rund 600 Buchgeschenke für Schulkinder in Euskirchen

In Euskirchen beteiligen sich 15 Schulen an einer Buchgutscheinaktion anlässlich des Welttags des Buches. Rund 600 Schülerinnen und Schüler freuen sich über den von der Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit cbj Verlag, Deutsche Post DHL und Partnern herausgegebenen Comicroman „Mission Roboter – Ein spannender Fall für die Glücksagentur“ von Autorin Anke Girod und Illustrator Timo Grubing. Der altersgerechte Lesestoff wird mittels Buchgutscheinen an 4. und 5. Klässler verteilt. Die übliche Abholung erfolgt per Klassenbesuch in zuvor ausgewählten lokalen Buchhandlungen. Auch die Thalia Buchhandlung an der Neustraße 18-22 beteiligt sich an der Aktion. Bundesweit kommen über 1,1 Millionen Kinder in den Genuss, das Buch zu erhalten.

Ziel der Initiative ist es, Kinder jedes Jahr mit spannenden Geschichten, die ihre Interessen aufgreifen, für das Lesen zu begeistern und ihre Lesekompetenz zu stärken. Damit die Aktion auch in Klassen mit unterschiedlichen Leseniveaus gelingt, wurde eigens ein Comicroman entwickelt. Die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder.

Zudem unterstützt Deutsche Post DHL die Förderung des Lesens durch sogenannte Sprach- und Lesepaten: Kolleginnen und Kollegen, die bundesweit ehrenamtlich im Einsatz sind. Außerdem überraschen zahlreiche Zustellerinnen und Zusteller von Deutsche Post und DHL ihre Kunden mit kostenlosen Büchern. Damit will das Unternehmen in verschiedensten Haushalten Lesefreude vermitteln und Menschen zum Lesen zu ermutigen. Darunter sind viele Bestseller, wie etwa „Die Entführung“ von John Grisham, „Am Meer“ von Elisabeth Strout oder von Jonas Jonasson „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“.

„Lesen ist wichtig. Lesen hilft uns, die Welt zu verstehen. Lesen schärft den Blick für Fakten und „Fake“. Gute Lese- und Sprachfähigkeiten sind von zentraler Bedeutung für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Resilienz unserer Demokratie. Deshalb unterstützen wir als Unternehmen bewusst die Stiftung Lesen. Im Rahmen unseres Lese- und Sprachpaten-Programms engagieren sich viele Mitarbeitende bereits seit 2007 ehrenamtlich für Lese- und Sprachkompetenz von Kindern und Jugendlichen, aber auch mit Blick auf die Integration von Geflüchteten,“ sagt Konzernpersonalvorstand Thomas Ogilvie, der zugleich auch Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen ist.

Das diesjährige Welttagsbuch wurde erneut nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip produziert. So können aus den recycelten Papierfasern neue Produkte entstehen, bis alle Bestandteile am Ende in den biologischen Kreislauf zurückfließen.

Die UNESCO-Generalkonferenz hat 1995 den 23. April zum „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ ausgerufen. Das Datum geht auf eine Tradition in Katalonien zurück: Zum Namenstag des Schutzheiligen St. Georg werden dort Rosen und Bücher verschenkt. Der 23. April ist zugleich der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Der Welttag des Buches wird heute in über 100 Ländern gefeiert, in Deutschland seit 1996. Von Anfang an haben die Stiftung Lesen und ihre Partner den Welttag des Buches maßgeblich mitgestaltet. So gibt es z.B. seit 1997 die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“.

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Kunst & Kultur

Erhaltung eines alten Brauches – Das Kaller Maigeloog

Kall – Das Kaller Maigeloog pflegt mit dem Verkuppeln von Paaren eine über 100 Jahre alte Tradition – Die Listen werden im Saal Gier hinter verschlossener Tür zusammengestellt – Kiste Bier bewirkt Wunder, denn Bestechen ist erlaubt – Philipp Uhlemann ist „Hötjong“ – Umzug und Mai-Ball im Saal Gier.

Am Rand der Gemünder Straße lauschen die Kaller der Botschaft des Maigeloogs. Gespannt wartet man auf die Bekanntgabe des Königspaares. Foto: Reiner Züll

Wie alt der einzigartige Maibrauch in Kall wirklich ist, weiß keiner mehr zu sagen. Sicher aber ist, dass das Ausrufen der Maipaare, das darauffolgende Mai-Singen und der Umzug der Paare am Maifeiertag mit anschließendem Ball eine über 100jährige Tradition hat. Es ist das Maigeloog, das diesen alten Brauch seit Jahrzehnten aufrecht hält, und zum Beginn des Wonnemonats junge Frauen und Männer im wahrsten Sinne des Wortes als Maipaare „verkuppelt“.

Um die Maifeierlichkeiten vorzubereiten, treffen sich die Geloogsjungen seit Wochen hinter verschlossener Tür im Saal Gier. Bei diesen Treffen geht es nicht nur um den Programmablauf Feier am Maitag. Was die Mitglieder des Maigeloogs als geheime Kommandosache behandeln, ist die Liste der Maipaare, die die Junggesellen in ihren geheimen Sitzungen zusammenstellen, um sie am Vornachmittag des Maifeiertages öffentlich auszurufen. Dieses „Verkuppeln“ von Kaller Mädchen ab 16 Jahren und Kaller Jungen ab 18 Jahren zu Maipaaren ist das Besondere an dem über 100 Jahre alten Brauchs in Kall, der in dieser Form einzigartig in der Region ist.

Der Organisation der diesjährigen Maifeierlichkeiten voraus ging die Neuwahl des Geloogs-Vorstandes. Vorsitzender (Hötjong) ist Philipp Uhlemann, dem David Dietsch als Vize-Vorsitzender zur Seite steht. Als Beisitzer agieren Moritz Wirtz und Daniel Schade, Kassierer ist Marc Lange, zum Schriftführer wurde Jonas Dreßen gewählt.

Durch den Datenschutz ist das Ermitteln und traditionelle Verkuppeln der Maipaare schwerer geworden. Direkt nach Karneval beginnen die Junggesellen deshalb mit dem Recherchieren nach Jungen und Mädchen, die für die Zusammenstellung als Maipaare in Frage kommen. Im Schnitt sind es jedes Jahr rund 200 Paare, die auf die geheime Mailiste gebracht werden. Ebenso, bis zur letzten Sekunde, geheim gehalten werden auch die Namen des Maikönigspaares, das als letztes Paar vom Kaller Felsen an der Gemünder Straße ausgerufen wird.

Kaller Junggesellen, die mit einer besonders begehrten Herzdame ausgerufen werden wollen, haben nach der Einrichtung des Hauptquartiers des Geloogs auf dem Maiplatz am Hallenbad, noch die Gelegenheit, dem Geloog ihren Herzens-Wunsch vorzubringen. Die Spende einer Kiste Bier wirkt Wunder bei der Realisierung des Wunsches und der Änderung der Mailiste. Die Bestechlichkeit der Junggesellen hat schließlich eine genauso lange Tradition wie der Maibrauch selbst.

Jungen Frauen dagegen wird dieses Privileg des Bestechens nicht zugestanden, denn sie haben gar keine Möglichkeit, ihren Wunschprinzen mit Hilfe einer Kiste Bier oder einer Geldspende zu ergattern. Für sie gibt es erst gar keinen Zutritt zum Maiplatz, denn, so Hötjong Philipp Uhlemann: „Damenbesuch ist bis zum Beginn der eigentlichen Maifeierlichkeiten am Abend des 30. April absolut tabu“.

Viele Jugendliche opfern im Vorfeld der Maifeier ihren Urlaub für die Erhaltung des Kaller Maibrauches. Der Aufbau des Maiplatzes als Hauptquartier erfolgt in diesem Jahr am Mittwoch, 24. April, ab 9 Uhr morgens. Ab dann ist das Geloog bis zum Maifeiertag dort präsent, denn neben dem Abholen des Dorf-Maibaumes, dem Schlagen und Schmücken der Maibäume für die „Auserwählten“ der Geloogsjungen, gibt es viel zu tun.

Alle Kaller Jugendliche ab 16 Jahren sind herzlich zum Anpacken eingeladen, wenn am Samstag, 27. April, der Dorf-Maibaum mit aus dem Wald abgeholt wird. Treffen zum Abholen des Baumes ist um 14 Uhr am Maiplatz. Es werde wieder ein stattlicher Baum aufgestellt, verspricht Hötjong Philipp Uhlemann. Und der werde natürlich rund um die Uhr bewacht.

Mit der traditionellen Maimesse am Sonntagabend, 28. April, um 18 Uhr, in der Kaller Pfarrkirche „St. Nikolaus“ beginnt die heiße Phase der Maifeierlichkeiten. Das Ausrufen der 200 Maipaare und das Bekanntgeben des Königspaares vom Felsen an der Gemünder Straße beginnt am Dienstag, 30. April, um 14 Uhr. Viele Kaller werden sich an der Gemünder Straße versammeln, um das Ausrufen zu verfolgen, das von den Lautsprechern in den ganzen Ort hineingetragen wird. Während das Geloog hoch vom Felsen herunter die Zusammenstellung der Paare verkündet, findet unten an der Straße wieder eine große Verlosung von vielen tollen Preisen statt, die die Kaller Geschäftswelt dem Maigeloog gestiftet haben.

Nach dem Ausrufen der Paare teilt sich das Geloog in Gruppen auf, und die Junggesellen ziehen zum traditionellen Maisingen von Haus zu Haus. Bis spät in die Nacht ist das Lied „He komme die Kaller Knechte…“ in Kall zu hören, mit dem die Junggesellen um Spenden bitten. Am Abend treffen sich dann die Bevölkerung und die Vereine am Maiplatz zum gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer.

Höhepunkt der Maifeier ist der Umzug am Dienstag, 1. Mai, um 13 Uhr. Vom Feuerwehrgerätehaus aus wird der Maikönig in einer Kutsche zum Haus der Maikönigin gefahren, wo der Maikönig in der Morgendämmerung mit Hilfe der Geloogsjungen einen großen, bunt geschmückten Baum aufgestellt haben. Die Königskutsche wird von der Musikkapelle Kall und den tags zuvor ausgerufenen Maipaaren begleitet.  Am Haus der Maikönigin wird auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser dem Königspaar seine Aufwartung machen und mit einem Blumenstrauß gratulieren.

Nach einem Umtrunk und einem Walzertanz des Königspaares auf der Straße startet der Festzug mit dem Königspaar in der Kutsche zum traditionellen Maiball (Eintritt frei) im Saal Gier. Das Geloog hofft, dass sich auch in diesem Jahr die Kaller Bevölkerung wieder rege an den Maifeierlichkeiten beteiligt. (Reiner Züll)

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Kunst & Kultur

Katschhof-Grabung – So entwickelte sich Aachen über die Römerstadt hin zur Pfalz und Mittelalterstadt

Aachen – Während einer zweiten Grabungsphase wurden weitere Gebäudereste aus der Merowinger- und aus der Römerzeit entdeckt. Anhand der neuesten Funde rücken insbesondere die historischen Entwicklungen der Plätze am Katschhof und Markt in den Fokus.

Im Rahmen von archäologischen Untersuchungen auf dem Katschhof sind bereits Ende vergangenen Jahres spannende Funde gemacht und öffentlich präsentiert worden. Nach einer Unterbrechung aufgrund des Weihnachtsmarktes und der Karnevalszeit konnten die Grabungen in den vergangenen Wochen wieder aufgenommen werden. Kurz vor dem Abschluss stellte Stadtarchäologe Andreas Schaub im Rahmen eines Pressetermins am Mittwoch (10. April) weitere interessante Erkenntnisse vor.

Mauerfundament aus dem 3. Jahrhundert

„Für den zweiten Abschnitt der Grabung war die Spannung groß, ob und in welcher Form sich Siedlungsspuren der vorkarolingischen Merowingerzeit nachweisen lassen und wie es sich mit dem Übergang und Anschluss an die römische Epoche genau verhalten würde“, erläuterte Schaub die Erwartungshaltung. Tatsächlich fanden die Geschichtsexperten um Schaub und den ehrenamtlichen Arbeitskreis Archäologie Aachen (AAA) Reste eines vor- oder frühkarolingischen Gebäudes und eine Weg- oder Hofschotterung des 6. Jahrhunderts. Diese stammt also aus der Merowingerzeit. Das Gebäude, dessen Entstehungszeit im 8. Jahrhundert liegen dürfte, war noch exakt nach den römischen Baufluchten ausgerichtet. Auf der Sohle des Eingriffs fand sich schließlich sogar ein römerzeitliches Mauerfundament des 3. Jahrhunderts, welches mindestens bis zum 6. Jahrhundert bestand.

„Insgesamt erbrachte die Grabung überraschende Neuerkenntnisse für das frühe Mittelalter. Von besonderer Bedeutung ist vor allem die nun erstmals auf gesicherter archäologischer Grundlage mögliche Rekonstruktion der städtebaulichen Entwicklung von der Römerstadt über die Pfalz bis hin zur mittelalterlichen Stadt mit seinen Platzanlagen am Katschhof und Markt“, zog Andreas Schaub eine positive Bilanz.

Im ersten Abschnitt wurden vor allem die mittelalterlichen Platz-Schichten des Katschhofs sowie ein bis dato unbekanntes Gebäude der karolingischen Pfalz untersucht. Prunkstück der ersten Grabungsphase im Herbst 2023 war ein Silberdenar Karls des Großen. Dieser war überhaupt erst die siebte Münze der gesamten Karolingerzeit aus dem Aachener Stadtgebiet.

Die Grabung auf dem Katschhof hat somit zahlreiche neue Erkenntnisse gebracht, die für die städtebauliche Entwicklung Aachens bedeutsam sind:

  • Die römische Vermessung und Parzellierung wurde im frühen Mittelalter bis zum Ausbau der Pfalz beibehalten. Mindestens bis zum 6. Jahrhundert wurde die römische Bausubstanz genutzt, danach wurde in alter Ausrichtung neu gebaut. Daraus ergibt sich für die Archäologie die Frage: Ist das der Beginn der Pfalz von Pippin?
  • Im späten 8. oder frühen 9. Jahrhundert wurde im Kerngebiet der Pfalz die Ausrichtung auf Nord-Süd bzw. Ost-West geändert. In der Osthälfte der Kernpfalz entstehen dabei drei reich ausgestattete Großbauten in leichter Abweichung der Bauflucht auf Nordnordost-Südsüdwest.
  • In der Zeit um 1100 wurden diese drei Gebäude ganz oder teilweise niedergelegt und es entsteht erst jetzt der Platz, den wir heute Katschhof nennen.
  • Zur gleichen Zeit wird auch das römische Castrum abgebrochen, welches den Markthügel umschlossen hatte – dort entsteht dann als zweite große Platzfläche der Markt.

Es muss nun in Fachkreisen neu darüber nachgedacht werden, wer für diese massiven städtebaulichen Veränderungen verantwortlich war: Noch der Kaiser, der seine Pfalz neu ordnet, oder sind es bereits erste Hinweise auf eine Übernahme des Pfalzbereichs durch die sich entwickelnde Stadt? So oder so ist klar: Für Archäologen und Geschichtsexperten bleibt Aachen ein spannendes Forschungsfeld

Weitere Infos

Nachdem ein 120 Jahre alter und kranker Baum gefällt werden musste, da die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war, rückten 2023 die Archäologen auf dem Katschof – nahe des Durchgangs zur Krämerstraße – an. Mit der zweiten Grabungsphase in diesem Frühjahr enden die archäologischen Untersuchungen auf dem Katschhof, sodass ein neuer Baum an der Stelle gepflanzt werden kann und das grüne Katschhof-Ensemble wieder vervollständigt.

Weitere Informationen zur Archäologie in Aachen generell und zu den Funden auf dem Katschhof: www.zeitreise.ac.

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Kunst & Kultur

Das „Laacher Forum“ stellt sich neu auf

Ahrweiler/Mayen/Maria Laach – Kreissparkassen Ahrweiler und Mayen unterstützen ab sofort das breite kulturelle Angebot – Gemeinsam stark für die Kultur in der Region – Seit fast drei Jahrzehnten prägt die Veranstaltungsreihe „Laacher Forum – Treffpunkt Kultur“, organisiert von der Buch- und Kunsthandlung Maria Laach, das Kulturleben in der Region und zieht auch Besucherinnen und Besucher aus einem größeren Umkreis an.

Pro Jahr finden ca. 12 Veranstaltungen zu aktuellen Büchern und Themen statt, die sich im weitesten Sinne mit dem Thema „Lebensgestaltung und Werteorientierung“ befassen. So waren bereits prominente Gäste wie Manfred Lütz, Eckhard von Hirschhausen, Wolfgang Bosbach oder Bärbel Schäfer zu Gast, einige bereits als „Wiederholungstäter“.

Unter dem unkonventionellen Titel „Mucke, Mord und munt´re Männer“ veranstaltet das Laacher Forum bereits im dritten Jahr einen kriminell-spannenden Abend umrahmt von Live-Musik. Das Besondere: Alle Künstler kommen aus der Region Mayen/Eifel.

Zudem wird es in diesem Jahr eine Lesung in der Klostergärtnerei geben, wo Katrin de Vries sich dem Thema Gartengestaltung widmen wird. Im Juni steht die Sommerlesenacht an, hier kann bis in die Nacht hinein in der Buch- und Kunsthandlung in ruhiger Atmosphäre gestöbert werden.

„Um dieses Kulturangebot für die Region auch weiterhin erhalten zu können, braucht es starke Partner. Umso mehr freut es uns, dass wir mit den beiden Kreissparkassen Ahrweiler und Mayen verlässliche und erfahrene Partner aus der Region gefunden haben, die sich bereits um das kulturelle Angebot in unserer Region verdient gemacht haben“, so Johanna Schnorr, Betriebsleiterin der Buch- und Kunsthandlung.

„Als Kreissparkassen machen wir für die Menschen in unserer Region vieles möglich, ob im Sport, gesellschaftlichen Engagement oder der Kultur“, betont Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Mayen, „Der Laacher See ist für viele Menschen in der Region ein ganz besonderes Naherholungsgebiet, das Kloster seit jeher ein Ort des geistlichen Lebens, wo Tradition und Moderne eng miteinander verwoben sind. Wir freuen uns, das „Laacher Forum“ als Sponsoren unterstützen zu können und sind sicher, dass Maria Laach auch weiterhin ein Besuchermagnet sein wird und viele interessante Persönlichkeiten und Autoren die Menschen hier inspirieren werden.“

So sieht es auch Dieter Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ahrweiler: „Die Sparkassen sind seit Jahren der größte nichtstaatliche Förderer von Kunst und Kultur in Deutschland. Die Unterstützung der Veranstaltungsreihe Laacher Forum liegt uns sehr am Herzen, weil sie namhafte Referenten in die Region bringt und der heimischen Bevölkerung ein interessantes Angebot bereitgestellt wird.“

Gemeinsam werde man sich für die Kultur in der Region einsetzten und den Gästen ein abwechslungsreiches Veranstaltungsangebot anbieten, dass verschiedene Altersgruppen und Interessen anspricht und sich mit aktuellen Themen unserer Zeit befasst.

Die nächste Veranstaltung findet statt am 16. Mai. Hier stellt Schulleiterin und Digital-Experten Silke Müller ihr neues Buch „Wer schützt unsere Kinder“ vor, dass sich mit den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf junge Menschen befasst. Der Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt beträgt 18 Euro. Tickets und das komplette Programm sind unter laacherforum.de zu finden.

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Kunst & Kultur

Fröhliches Zuckerfest! – Über 4.580 Kinder in Euskirchen erhalten Dattelgebäck

Euskirchen – Anlässlich des Zuckerfestes zum Ende des Ramadan verteilte Bürgermeister Sacha Reichelt gemeinsam mit Vertretern des Integrationsrates köstliches Dattelgebäck in der Kita Robert-Koch-Straße.

Der Integrationsrat hat erneut alle Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen der Stadt Euskirchen zur Feier des Zuckerfestes eingeladen. Hierzu wurde den Kindern ein exklusiv für dieses Fest von der Bäckerei Kaminiarz kreiertes Dattelgebäck überreicht. Insgesamt wurden über 4.580 Kinder mit dieser Leckerei versorgt.

Mit Spannung erwarteten die Kita-Kinder den Besuch der Delegation und freuten sich darauf, den Bürgermeister einmal persönlich zu treffen. Zur Begrüßung hatten die Kinder ein herzliches mehrsprachiges Lied einstudiert. Gemeinsam genossen alle das süße Dattelgebäck.

Die Veranstaltung bot nicht nur die Gelegenheit, die Bedeutung des Zuckerfestes zu feiern, sondern auch die Vielfalt und Integration innerhalb der Gemeinschaft zu würdigen. Die Stadt Euskirchen wünscht allen Feiernden ein fröhliches Zuckerfest.

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Kunst & Kultur News

Ein umfangreiches Rahmenprogramm soll die Aachener*innen auf den Karlspreis einstimmen

Aachen – Das Programm umfasst rund 40 Veranstaltungen, Projekte und Auftritte aus unterschiedlichen Bereichen – Ausstellungen, Konzerte und Filmvorführungen, Lesungen, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen. Zwei Tage vor der Verleihung des Internationalen Karlspreises wird am 7. Mai der Europäische Karlspreis für die Jugend vergeben, der mit insgesamt 15.000 Euro dotiert ist. Im Rahmen des Wettbewerbs haben sich hunderte Jugendliche aus allen Mitgliedsländern der EU mit einer Rekordzahl von über 500 Projekten für die Auszeichnung beworben.

Am Himmelfahrtstag, 9. Mai, werden der Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, und die jüdischen Gemeinschaften in Europa mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet. Wie in den Jahren zuvor haben die Stadt Aachen und die Karlspreisstiftung im Vorfeld der Auszeichnung wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm zusammengestellt, das auf die Verleihung des Karlspreises vorbereiten soll. Dieses Programm stellte heute (9. April) der Vorsitzende des Karlspreisdirektorium, Dr. Jürgen Linden, in einem Pressegespräch im Haus Löwenstein vor.

Mit der Auszeichnung von Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt und den jüdischen Gemeinschaften in Europa würdigt das Karlspreisdirektorium das herausragende Engagement des Oberrabbiners für den Frieden und die europäischen Werte, für Toleranz, Pluralismus, Verständigung und für den interreligiösen Dialog. Zugleich setzt der Karlspreis das Signal, dass jüdisches Leben selbstverständlich zu Europa gehört und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein darf.

Fester Bestandteil des Karlspreises

Das Rahmenprogramm zur Karlspreisverleihung gehört seit 1991 zum festen Bestandteil des Karlspreises. Seitdem wurden weit über 1.000 Programmpunkte konzipiert und umgesetzt, unter anderem zu den Staaten: (damalige) Tschechoslowakei, Frankreich, Spanien, Norwegen, Österreich, Niederlande, Polen, Großbritannien, USA, Ungarn, Vatikan, Irland, Italien, Luxemburg, Litauen, Belgien, Portugal, Rumänien, Belarus und Deutschland.

Mit den Veranstaltungen des aktuellen Rahmenprogramms sind alle Bürger*innen eingeladen, Einblick in eine jahrtausendealte Kultur zu nehmen, die Europa maßgeblich mitgeprägt hat, und gemeinsam über die großen aktuellen Herausforderungen zu diskutieren. Dabei sollen wie selbstverständlich die Ziele ins Zentrum rücken, für die der Karlspreis seit fast 75 Jahren steht: Frieden und Freiheit in einem einigen Europa, einem Europa der Menschenrechte, der Demokratie, der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Toleranz.

Das Programm umfasst rund 40 Veranstaltungen, Projekte und Auftritte aus unterschiedlichen Bereichen – Ausstellungen, Konzerte und Filmvorführungen, Lesungen, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen. Im Rahmen eines Pre-Events mit dem Konzert sowie einer Dialogrunde von Igor Levit wurde unter dem Titel „Ja zu Jüdischem Leben in Europa. Nein zu jeder Form von Antisemitismus“ in diesem Jahr bereits vor der Bekanntgabe des Rahmenprogramms ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.

Starkes Signal gegen Antisemitismus

Dr. Jürgen Linden betonte im Pressegespräch, dass der aktuelle Karlspreis und auch das Rahmenprogramm ein starkes Signal gegen den grassierenden und gefährlichen Antisemitismus setze und gleichzeitig bekräftigen soll, dass jüdisches Leben selbstverständlich zu Europa gehört und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein dürfe. Gleichzeitig wolle man sich nicht im derzeitigen Nahost-Konflikt positionieren. Man unterstütze dagegen Pinchas Goldschmidt in der festen Überzeugung, dass heute mehr denn je Dialog notwendig sei, „um sicherzugehen, dass dieses Jahrhundert nicht wie das letzte in Blutvergießen und Krieg, in Verzweiflung und Hass gipfelt“.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, die sich derzeit auf einer Dienstreise befindet, gab zum diesjährigen Rahmenprogramm die Botschaft mit auf den Weg, dass sie an den zwei Tagen des Karlspreis Live auf ein unbeschwertes Fest des Friedens, des Dialogs und der Vielfalt hoffe. Menschen aller Religionen und Glaubensrichtungen seien ganz herzlich eingeladen, gemeinsam zu feiern.

Europäischer Karlspreis für die Jugend

Zwei Tage vor der Verleihung des Internationalen Karlspreises wird am 7. Mai wieder der Europäische Karlspreis für die Jugend vergeben, der mit insgesamt 15.000 Euro dotiert ist. Im Rahmen des zuvor vom Europäischen Parlament und der Karlspreisstiftung ausgeschriebenen Wettbewerbs haben sich hunderte Jugendliche aus allen Mitgliedsländern der EU mit der Rekordzahl von über 500 Projekten, die zur europäischen und internationalen Verständigung beitragen, für die Auszeichnung beworben.

Der Karlspreisträger an der RWTH Aachen

Traditionell besuchen am Vortag der Preisverleihung die designierten Preisträger*innen die RWTH Aachen. Auch Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt wird am 8. Mai in der Aula des TH-Hauptgebäudes sprechen und den Dialog suchen. Vorbereitet von Studierenden des Projektes Leonardo und begleitet vom jüdischen DJ und Künstler Nikolay Karabinovych verspricht der Nachmittag eine besondere Begegnung mit dem CER-Präsidenten.

Karlspreis LIVE

Das große Open-Air-Event auf dem Katschhof zählt zu den festen Traditionen des Rahmenprogramms. So sind auch in diesem Jahr die Aachener*innen und ihre Gäste bereits am Vortag des Festakts zu einem vielfältigen Programm eingeladen. Der Mittwochnachmittag wird eröffnet durch die Band Bluesaders aus dem Grenzland, die ihren Zuhörer*innen das bietet, was echten Blues ausmacht: mitreißende Soli, fetzige Arrangements, mehrstimmigen Gesang – Emotionalität und Spielfreude pur. Am frühen Abend werden die diesjährigen Jugendkarlspreisträger der Bevölkerung vorgestellt und begegnen auf der Katschhofbühne Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, der sich den Fragen von AZ-Chefredakteur Thomas Thelen stellt. Zum Abschluss bringt Sin Fronteras einen tanzbaren Mix aus Ska, Reggae und Latino auf die Bühne.

Ungefähr zeitgleich mit Beginn der Preisverleihung am Christi Himmelfahrtstag öffnen auf dem Katschhof zahlreiche Informationsstände zu europäischen Themen und kann die Preisverleihung per Videoleinwand auf dem Markt mitverfolgt werden. Nach Abschluss des Festakts begrüßen der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums, Dr. Jürgen Linden, und Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, Preisträger früherer Jahre und weitere Ehrengäste auf der Katschhofbühne. Die Vielfalt Europas spiegelt sich auch im weiteren Programm – unter anderem mit Musik von Epstein’s Klezmer-Tov, Pidancet und Tovte.

Der Karlspreis online

Alle Termine des Karlspreisrahmenprogramms findet man digital unter www.aachen.de/karlspreis und www.karlspreis.de sowie ab sofort in Form einer gedruckten Broschüre an den üblichen Auslagestellen in der Stadt.

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Kunst & Kultur

Ausstellung „Oecher People“ im Elisengarten Aachen

Aachen – Geradezu magisch, ein bisschen wie bei Harry Potter, wirkt das Portrait des Prorektors der Fachhochschule Aachen, wenn es zu sprechen beginnt. Das gilt übrigens auch für jedes weitere der insgesamt zwölf Aachener Gesichter der Ausstellung „Oecher People“, die aktuell im Elisengarten zu sehen ist.

Das Zauberwort heißt hier „Augmented Reality“. Alles, was man braucht, ist eine App namens „Oecher People“. Hält man die Kamera seines Smartphones auf die Gesichter, erzählen sie ihre persönlichen Geschichten vom Leben und Arbeiten in Aachen. Ob Gründer*innen, Entwickler*innen, Händler*innen und Forscher*innen – sie alle lassen die Betrachter*innen ihre Motivation und ihre Begeisterung spüren. Genau das ist das Ziel dieser Ausstellung.

„Wir wollen diese Menschen und ihre Geschichten sichtbar, nahbar und vor allem erlebbar machen“, sagen die Ausstellungsmacher*innen der städtischen Wirtschaftsförderung, denn „Aachen wäre nicht Aachen ohne die Menschen, die es so vielfältig und lebenswert machen“.

Die Ausstellung ist im Elisengarten rund um die Uhr noch bis zum 12. April frei zugänglich. Die App „Oecher People“ gibt es im App Store und zum Herunterladen in der Ausstellung – einfach dort den QR Code scannen und die „Oecher People“ zum Erzählen bringen.

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Kunst & Kultur Top-Events

Kultur-Highlight der besonderen Art im Brohltal – Die große Udo Jürgens Story

Niederzissen/Brohltal – Die Verbandsgemeinde Brohltal veranstaltet am 13. April 2024, um 20.00 Uhr in der Römerhalle in Wehr ein Kulturerlebnis der besonderen Art. „DIE UDO JÜRGENS STORY – Sein Leben, seine Liebe, seine Musik“ ist eine außergewöhnliche Hommage an den weltgewandten Herrn der deutschen Unterhaltungsmusik – mit den großen Hits und einigen unbekannteren Juwelen sowie spannenden Geschichten. Das brillante Duo Gabriela Benesch und Alex Parker führen unter der Regie von Erich Furrer ihre Gäste auf eine musikalische Zeitreise von „Merci Cherie“ über „Griechischer Wein“ bis „Mit 66 Jahren“.

Im Jahr 2024 ist DIE UDO JÜRGENS STORY auf großer Deutschland-, Österreich- und Schweiz-Tournee und gastiert von Januar bis Mai in über 120 Städten.

Die mehrfach ausgezeichnete Film- und Theaterschauspielerin Gabriela Benesch und Alex Parker, der wohl beste, bekannteste und beliebteste Udo-Jürgens-Interpret, führen ihre Gäste auf eine musikalische Zeitreise von Evergreens wie „Merci Cherie“, über „Ein ehrenwertes Haus“, „Ich war noch niemals in New York“, „Griechischer Wein“, „Liebe ohne Leiden“, „Mit 66 Jahren“ bis zu „Mein Ziel“ und vielen weiteren Hits. Das brillante Duo sorgt unter der Regie von Erich Furrer für einen Abend voller Erinnerungen und Überraschungen und lässt das Herz nicht nur von Udo-Jürgens-Fans höherschlagen.

Jetzt noch Karten sichern:

Karten sind erhältlich in drei Kategorien

Eintritt 52,50 €/44,40 €/37,40 € im Vorverkauf

Einlass 19.30 Uhr

Vorverkaufsstellen:

  • Bürgerbüro Verbandsgemeinde Brohltal Kapellenstr. 12 in Niederzissen, Tel. 02636-9740100
  • Bäckerei Genn, Hauptstraße 74 in Wehr, Tel. 02636-7455
  • Dies und Das, Bahnhofstr. 8, Kempenich, Tel.: 02655-960541
  • Lotto- und Postagentur Elke Schäfer, Brohltalstr.170, Burgbrohl, Tel.: 02636-929575
  • www.eventim.de
  • www.reservix.de
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Kunst & Kultur

100 Jahre Medienbildung in Aachen

Aachen – Von der Filmstelle zum Euregionalen Zentrum für digitale Bildung – Mit einer stummen und farblosen Honigbiene namens Maja fing vor 100 Jahren alles an. Mittlerweile ist der Klassiker längst im Zeitalter der Digitalität angekommen. Der schwarz-weiße Realfilm „Biene Maja“ von Wolfram Junghans für den naturwissenschaftlichen Unterricht war die erste Anschaffung, die der Stadtschulrat und spätere Beigeordnete Peter Kremer tätigte, als er im Jahr 1924 eine Bild- und Filmstelle im Rathausturm der Stadt Aachen einrichtete. Das war der Startschuss für das Lehren und Lernen mit Medien in der Region. Heute ist das Euregionale Zentrum für digitale Bildung eine grenzüberschreitende Fachberatungsstelle und fördert Medienkompetenz in mehr als 750 Bildungseinrichtungen.

Jubiläumsfest im DEPOT

Das Euregionale Zentrum für digitale Bildung feiert am Freitag, 12. April, von 12 bis 16 Uhr mit einem historischen Markt sein 100-jähriges Bestehen. Vom 16mm-Film über die Fotomontage bis hin zur VR-Brille können die Besucher*innen alte und neue Medien aktiv erleben. Bei der Geburtstagsfeier im DEPOT, Talstraße 2 in Aachen, sind das Stadtarchiv, das Bildungsbüro, das MediaLab der RWTH Aachen und viele weitere Einrichtungen mit von der Partie. Zum Jubiläumsfest lädt das Kompetenzzentrum Bildungsbeauftragte, Kolleg*innen und Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, Kinder, Jugendliche und ihre Eltern sowie alle interessierten Bürger*innen ein, denn Bildung muss von allen gemeinsam gestaltet werden. Das Ausprobieren und Eintauchen in die Welt der Medienbildung steht bei diesem Event an erster Stelle. Innovative Technik reiht sich neben traditionellen Geräten ein und bietet eine spannende Reise durch die letzten 100 Jahre der zentralen Medienkompetenzstelle in Aachen.

Der Anfang mit „Biene Maja“ – ein kurzer Abriss zur Geschichte

Im Jahr 1924 gründete der Stadtschulrat und spätere Beigeordnete Peter Kremer eine Bild- und Filmstelle für die Region Aachen. Das war der Startschuss für das Lehren und Lernen mit Medien. Der Stummfilm „Biene Maja“ von Wolfram Junghans bildete die Basis für einen umfangreichen Medienverleih. Nach und nach folgten weitere Filme. Da in den Einrichtungen vor Ort noch keine Technik vorhanden war, mit der sich die Medien abspielen ließen, stellte das Filmstelle auch diese zur Verfügung. Doch ohne die entsprechenden Vorführscheine gab es keine Geräte: Seit jeher qualifizieren die Medienexpert*innen des Zentrums Bildungsbeauftragte im Umgang mit lernförderlicher Technik.

Noch bevor Amazon Prime und Netflix das lineare Fernsehen revolutionierten, konnten schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen in der Aachener Region ab dem Jahr 2004 eine Online-Mediathek nutzen. Die Digitalisierung fordert von den Leitungs-, Lehr- und Fachkräften aber nicht nur einen gezielten Einsatz von didaktischen Medien in der Bildungsarbeit, sondern auch die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit digitaler Technik und Tools. Dabei arbeiten die kommunalen Medienexpert*innen des Euregionalen Zentrums für digitale Bildung sehr eng mit den Medienberater*innen des Landes zusammen. Die staatlich-kommunale Kompetenzstelle hat ihren Sitz im ehemaligen Straßenbahndepot in Aachen.

Heute ist das Euregionale Zentrum für digitale Bildung eine interkommunale und grenzüberschreitende Einrichtung von Stadt Aachen, Städteregion Aachen sowie Ostbelgien und fördert und fordert als Fachberatungs- und Fortbildungsstelle Medienkompetenz in mehr als 750 Bildungseinrichtungen. Kinder und Jugendliche sollen von Lehrkräften und Bildungsbeauftragten einen kritisch-konstruktiven Umgang mit Medien erlernen. Dabei arbeitet das Kompetenzzentrum eng mit regionalen und überregionalen Einrichtungen im Bereich der Medienbildung zusammen. Kooperationen mit der Bezirksregierung Köln und dem Lehrerbildungszentrum der RWTH Aachen tragen zudem dazu bei, die Förderung von Medienkompetenz nachhaltig in die drei Phasen der Lehrkräfteaus- und -weiterbildung zu implementieren.