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Mord(s)-Vergnügen – Spannende Krimilesungen auf Burg Nideggen

Düren – Mörderische Geschichten treffen auf ihre Fans, wenn sich am Freitag und Samstag, 18. und 19. Oktober, die Burgtore für kriminalistische Spürnasen öffnen. Ein Mord(s)-Vergnügen nimmt seinen Lauf, wenn der Bergfried der Burg Nideggen Schauplatz spannender Kriminalromane und namhafter Krimiautoren wird.

Die Lesungen am Freitag. 18. Oktober, ab 19-30 Uhr richten sich in erster Linie an Erwachsene. Kinder kommen am Samstag, 19. Oktober, ab 15.30 Uhr in den Genuss spannender Geschichten. Die Schirmherrschaft hat Landrat Wolfgang Spelthahn übernommen.

Das Programm am Freitag ab 19.30 Uhr:

Es lesen Autor Peter Jackob und Peter Metzdorf aus “Unter Kommissaren – Realität trifft Fiktion”. Peter Jackob liest aus seinen Krimis vor und in den Gesprächsrunden werden Fragen rund um das Krimischreiben und die reale Polizeiarbeit behandelt und gegenübergestellt. Wie echte Polizeiarbeit aussieht, weiß Hauptkommissar Peter Metzdorf aus langjähriger Erfahrung. Ein kriminalistisches Rätsel, anhand dessen das Publikum aktiv miterlebt, wie ein Fall gelöst werden kann, rundet diesen wirklich interessanten und vielfältigen Abend ab.

Der Autor H. Dieter Neumann liest aus seinem Buch „Stumme Gräber“ vor. Der Roman ist der dritte Flensburg-Krimi aus der Reihe mit der jungen Fernseh-Reporterin Kira Lund. Sie klärt den Mord an einem jugendlichen Surfer auf, der während eines deutsch-dänischen Jugendcamps auf Holnis im Schlaf erstochen wird.

Der Autor Andreas Heineke wartet mit seinem Roman „Auslese à la Provence“ auf. Ein brillant recherchierter Krimi über die Geschichte des Weinanbaus und die Schönheit der Provence. Als inmitten des provenzalischen Idylls ein Weinberg angezündet wird und dabei eine junge Frau ums Leben kommt, läuft Dorfgendarm Pascal Chevrier zu Hochtouren auf. Mit spannungsvoller Musik zeigen die Dulabis (Heike Michaelis und Regina Fischer) ihr musikalisches Können. Der Eintrittspreis beträgt 18 Euro.

Das Programm am Samstag ab 15.30 Uhr:

Zoran Drvenkar liest aus seinem Roman „Die Kurzhosengang“. Er wurde für seine Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seine Thriller „Sorry“ und „Du“ wurden in 14 Sprachen übersetzt, 2010 wurde „Sorry“ mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Unter dem Pseudonym Victor Caspak & Yves Lanois schrieb er die Bestsellerreihe „Die Kurzhosengang“ und erhielt dafür 2005 den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Zoran Drvenkar präsentiert eine kluge Geschichte für neugierige junge Krimifans: Rudolpho, Island, Snickers und Zement, so nennen sich vier Freunde aus einem kleinen Ort in Kanada. Sie leben inkognito, denn wenn jeder wüsste, wie sie richtig heißen, dann würde in ihrem Heimatort die Post abgehen. Sie sind nämlich die berühmte Kurzhosengang. Derart coole Jungs tragen natürlich keine kurzen Hosen. Wie die Gang dennoch zu ihrem Namen kam, dazu erzählt jedes Mitglied anlässlich eines Fernsehinterviews seine eigene Geschichte.

Die Lesung ist für Kinder ab 10 Jahren und ihre Familien. Der Eintrittspreis pro Kind beträgt 4 Euro (Erwachsene 2 Euro).

Großer Dank gilt der Sparkasse Düren, der Westenergie AG und dem Förderverein des Burgenmuseums für die Unterstützung.

Information und Karten gibt es beim Burgenmuseum unter 02427/6340 oder bei der Buchhandlung Lesezeichen in Kreuzau: 02422/504886.

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Eröffnung des Hubert Salentin-Museums in Zülpich

Zülpich – Die Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur präsentiert im neu eröffneten Hubert Salentin-Museum eine weltweit einmalige Sammlung des in Zülpich geborenen Genremalers – Nach mehrjähriger Bauzeit wurde am Montag, 30. September 2024 das „Hubert Salentin-Museum“ in Zülpich eröffnet. Es widmet sich dem Werk des aus der Römerstadt stammenden Genremalers. Salentin, Absolvent der dortigen Kunstakademie, ist ein wichtiger Vertreter der „Düsseldorfer Malerschule“ des 19. Jahrhunderts. Die Werke dieser Künstler werden in der ganzen Welt geschätzt und gesammelt.

Über einen regelrechten Sammlungsbestand an Salentin-Gemälden verfügen jedoch ausschließlich die Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur in Zülpich sowie die Stadt Zülpich, der der Maler ein Konvolut von über 40 Bildern testamentarisch vermacht hatte. Mit dem Erwerb und der anschließenden Kernsanierung des Hauses Kölnstraße 2 wurde nun erstmals die Möglichkeit geschafften, Gemälde beider Sammlungen zu vereinen und dauerhaft zu präsentieren. Dazu hat die Stadt Zülpich der gemeinnützigen Manfred Vetter-Stiftung ihr Konvolut als Dauerleihgabe überlassen.

Das neue Museum, direkt gegenüber dem Geburtshaus von Hubert Salentin gelegen, wird von der Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur getragen und betrieben. Es bietet im Geburtsort des Malers die einmalige Möglichkeit, das Gesamtwerk des Schaffens von Hubert Salentin in einer ständigen Ausstellung zu erleben. Eine derart reichhaltige Werkschau, die sich jederzeit um weitere Bilder aus dem zugehörigen Depot ergänzen lässt, ist damit weltweit einmalig.

Die Eröffnungsfeier fand vor über 70 geladenen Gästen im Erdgeschoss des sich über zwei Etagen erstreckenden Museums statt. Bürgermeister Ulf Hürtgen verwies in seinem Grußwort darauf, dass mit dem Haus nach mehr als hundert Jahren der Traum seines damaligen Amtsvorgängers Josef Zander von einem Zülpicher Hubert Salentin-Museum endlich Wirklichkeit geworden sei. „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“, zitierte Hürtgen an dieser Stelle ein wenig augenzwinkernd Altbundeskanzler Willy Brandt. Er gratulierte Juliane B. Vetter, die Bau und Einrichtung des Museums alleinverantwortlich übernommen hatte. Zugleich bedankte sich Hürtgen bei Juliane Vetter für das segensreiche Wirken der Manfred Vetter-Stiftung bei vielen weiteren Projekten in der Stadt Zülpich.

Dr. Marina Hanstein vom Kölner Kunstauktionshaus Lempertz ordnete die Werkschau kunsthistorisch ein und würdigte die Arbeit der gemeinnützigen Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur. Juliane B. Vetter dankte posthum ihrem Mann Manfred Vetter für die Gründung der Stiftung, ohne die die Vision des Hubert Salentin-Museums nicht hätte realisiert werden können. Sie informierte die Gäste über die Konzeption dieses modernen Museums mit digitaler Technik, in dem zukünftig auch Vorträge in den Räumen des angeschlossenen Cafés KinART angeboten werden. Sie dankte vor allem ihrer Familie, für Hilfe und Unterstützung bei der Umsetzung dieses großen Projektes, die seitens der Manfred Vetter Stiftung ausschließlich ehrenamtlich erfolgte. Ihrem Aufruf auf ehrenamtliche Mitwirkung bei der künftigen Betreuung des Museums sind bereits zahlreiche Interessierte gefolgt.

Musikalisch eingerahmt wurden die Ansprachen durch das Duo „Moving Sounds“ mit Markus Stockhausen (Flügelhorn) und dessen Frau Tara Bouman (Klarinette).

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Ins Blaue hinein…… Ausstellung im Kunstforum Eifel in Gemünd ab 6. Oktober 2024

Mechernich/Gemünd – Das Gemälde „Blue Experience“ des Mechernicher Malers Tom Krey ist Teil einer Gemeinschaftsausstellung im Kunstforum Eifel in Gemünd vom 6. Oktober bis 23.November. Die Vernissage findet am Sonntag, 6. Oktober, um 15 Uhr statt. Es spielt das Avantgarde-Duo „KFF and the Fountains of Reality“ mit Manuela Klein und Detlev Weigand.

Außer dem gebürtigen Garmisch-Partenkirchener Tom Krey stellen auch Rosemie Becker, Andrea Bryan, Monika Berbuir, David, Liena Deffert, Martina Furk, Georg Gartz, Angelika Huber, Barbara Kroke, Dorothea Lansch, Stefanie Lenartz, Hans Maas, Rainer Martens, Maria-Elisabeth Palmen-Kind, Pauline Schulze, Eva Vahjen, Detlev Weigand und Maria Zalfen-Lenz Malerei aus.

Objektkunst, die den Rahmen sprengt, zeigen Sabine Krüger, Angela Lindenlauf, Dietmar Paetzold, Irmgard Potthoff, Annette Reichhardt/Stewens Ragone, Sabine Reyer, Christine Santema, Cornelia Schienwald, Franziska Schretzmann und Helga Weidenmüller.

„Das Besondere“ steuern Manuela Klein („Atmosphere… oder die unglaubliche Leichtigkeit der Bubble Brothers“), Rita Lü („Reise zum Mittelpunkt der Erde“), Gaby Ludwig („Gewölk“), Bodo Nolte („Fahrt ins Blaue“) und Helga Mols („Hortus apertus“) bei. „Relikte einer frevelhaften Aktion“ präsentiert Ilse Wegmann. Das Ausstellungskonzept stammt von Eva Hermanns.

„Sinfonie fürs Auge“

Der Mechernicher Tom Krey schreibt über „Blue Experience“ (Ölpixel-Technik auf Leinwand, 130 x 100 cm): „Der Anblick des Zugspitz-Massivs an einem sonnigen Januartag 2022 vermittelte mir wieder einen intensiven Eindruck seiner großen und geheimnisvollen Schönheit.“ Die Inspiration, die ihn an seine Jugend und eine Besteigung im September 1980 erinnerte, führte zur „Konzeption eines Bildes, das für das Auge das sein soll, was die Musik für das Ohr ist.“

Und weiter: „Die lichtdurchflutete Vision der monumentalen Landschaft wurde zum malerischen Ereignis. Ich versuchte, mit meinen stilistischen Mitteln eine leuchtende, brillante Farbensinfonie auf der Leinwand zu interpretieren.“ Kein Punkt sei zufällig, „alles notwendig“.

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Urban-Art-Ausstellung im Stadtmuseum Euskirchen eröffnet

Euskirchen – Die Ausstellung ist bis zum 16. März 2025 zu sehen – In großen Städten gehören sie einfach dazu: Die bunten Schriftzüge des Graffiti und die vielseitigen Bilderwelten der Streetart. Viele Künstlerinnen und Künstler aus diesem Bereich sind inzwischen auch fernab der Straße kreativ. Ihre urbane Kunst entsteht „drinnen“ im Atelier, ist aber immer inspiriert von der Arbeit „draußen“ in der Stadt.

Die Ausstellung „Drinnen-Stadt-Draußen – Urban Art – Streetart – Graffiti“ holt genau diese Art von Kunst in das Euskirchener Stadtmuseum. Die Ausstellung zeigt Bilder und Objekte von sieben Künstlerinnen und Künstlern aus Köln und Düsseldorf. Es handelt sich um Adultremix, Alexander Gnida, Thomas Baumgärtel, Random EXP, Kai „Semor“ Niederhausen, strassenmaid und Sweetsnini.

Sie alle sind überregional mit Urban Art erfolgreich: Mal experimentieren sie mit abstrakten Farbwirkungen, mal greifen sie Elemente aus Werbung und Design auf, mal richten sie politische oder sozialkritische Botschaften an die Betrachtenden. Zu sehen sind beispielsweise Wladimir Putin mit einer Bananenmütze des sogenannten Bananensprayers Thomas Baumgärtel, berührende Stencils von strassenmaid und knallbunte Vinylschnitte von Random EXP.

Ein ganz besonderes Kunstwerk wurde bei der Eröffnung der Ausstellung enthüllt: ein Gemeinschaftsgraffiti von drei Künstlern im Innenhof des Kulturhofes. Wer also die Ausstellung besucht, wird von diesem Kunstwerk begrüßt. Zudem hat Thomas Baumgärtel den Eingang des Stadtmuseums Euskirchen mit einer seiner berühmten Bananen versehen.

Die Ausstellung ist bis zum 16. März 2025 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr und sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr.

Es werden offene Führungen, Künstlergespräche und eine Finissage sowie Führungen für private Gruppen angeboten. Weitere Informationen dazu auf: www.kulturhof.de/museum/. Information und Anmeldungen zu den Veranstaltungen unter jkirchhoff@euskirchen.de oder museum@euskirchen.de.

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Meckenheim sucht die 14. Blütenkönigin – Bewerbungsfrist läuft bis zum 22. November

Meckenheim – Einmal Königin sein! Diesen Traum kann sich eine Meckenheimerin jetzt erfüllen. Denn für die nächste Amtsperiode sucht die Stadt Meckenheim ihre 14. Blütenkönigin. Bewerben können sich alle Frauen ab 18 Jahren, die Freude daran haben, die Apfelstadt auf verschiedenen Veranstaltungen königlich zu vertreten.

Auf die künftige Hoheit wartet ein Jahr voller Höhepunkte und unvergesslicher Momente. Sie steht im Rampenlicht, repräsentiert ihre Heimat und lernt viele spannende und auch prominente Persönlichkeiten kennen. Auf touristischen Messen und Veranstaltungen wirbt sie für einen Besuch in Meckenheim und in der Region. Auf Festen ist sie ein gern gesehener Ehrengast.

Und wenn am 13. April 2025 die ganze Stadt mit vielen Besucherinnen und Besuchern das mittlerweile 15. Meckenheimer Blütenfest feiert, steht die Blütenkönigin den ganzen Tag im strahlenden Mittelpunkt.

Wer gerne Meckenheimer Blütenkönigin werden möchte, sollte so mobil sein, dass auch Termine außerhalb Meckenheims wahrgenommen werden können. Vorkenntnisse zum Thema Obstbau sind erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich. Die Bewerberin sollte klären, ob der zeitliche Aufwand für die Amtszeit beruflich und familiär zu vereinbaren ist.

Die Kosten für das Königinnenkleid übernimmt die Stadt Meckenheim, die Blütenkönigin kann das Kleid nach Ablauf ihrer ehrenamtlichen Regentschaft behalten.

Die Teilnahme am Auswahlverfahren zur Meckenheimer Blütenkönigin ist einfach: Unter www.meckenheim.de/bluetenkoenigin können die Kandidatinnen das Bewerbungsformular ausfüllen und mit einem aussagekräftigen Foto an die Stadt Meckenheim, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus, Sonja Crämer, per E-Mail sonja.craemer@meckenheim.de schicken. Auskünfte dazu gibt es unter Telefon (02225) 917-217.

Die Bewerbungsfrist endet am 22. November.

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Die vergessenen Schätze – Archäologietour Nordeifel startet am Sonntag 6. Oktober 2024

Mechernich-Kallmuth/Hellenthal-Hollerath – An einem recht unscheinbaren matschigen Wanderweg durch den Wald in Hollerath lässt sich etwas ganz Besonderes finden – eine Bruchsteinmauer. Nur eine Infotafel davor deutet auf die spannende Vergangenheit hin. Denn diese Bruchsteinmauer war einst der Schanzentisch einer Skisprungschanze.

1934 vom Kölner Wintersportverein eröffnet und im zweiten Weltkrieg zerstört dokumentieren diese Überreste einen Ausschnitt rheinischer Sportgeschichte in der NS- und Nachkriegszeit. Aber nur wenige wissen von ihrer Existenz. Das will das „LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland“ (LVR-ABR) ändern.

So ist die ehemalige Skisprungschanze eine von sechs vergessen Schätzen, die bei der diesjährigen Archäologietour Nordeifel am Sonntag, 6. Oktober, vorgestellt werden. Auch in Mechernich befindet sich eine Station: das alte Burghaus in Kallmuth öffnet seine Türen.

„Im Dornröschenschlaf“

Es war, genau wie die Skischanze, lange von der Allgemeinheit unentdeckt. „Das Burghaus war im Dornröschenschlaf“, erzählt Dr. Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle Nideggen des LVR-ABR. Dabei weise es eine sehr lange, interessante Geschichte auf.

Das heute in Privatbesitz befindliche Burghaus war einst Sitz des Kallmuther Adelsgeschlechts. Seine spätromanischen Rundbogenportale stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert und weisen damit in eine Zeit noch vor der ersten schriftlichen Nennung 1285. Welche spannenden baugeschichtlichen und archäologischen Erkenntnisse die alten Mauern noch beherbergen, erläutern vor Ort am 6. Oktober Expertinnen und Experten des LVR.

„Das damalige Leben in der Burg und die Bauhistorie stehen im Vordergrund“, so Tutlies, „wir wollen durch Schürfen alle archäologischen Schichten zeigen.“

„Es ist sehr beeindruckend, dass wir solche Schätze in der Region haben“, findet Landrat Markus Ramers. Die weiteren vier Stationen der diesjährigen Archäologietour führen zur Stadtmauer mit Werkbrücke in Bad Münstereifel, zu Fossilien im Steinbruch Paulsgraben bei Nettersheim, der römischen „vicus Belgica“ bei Euskirchen und einer römischen Wasserleitung nach Zülpich.

Römer, Fossilien und Geheimgänge

Letztere wurde erst vor zwei Jahren bei einer archäologischen Maßnahme an der Straße zwischen Langendorf und Merzenich entdeckt. Im Zülpicher Museum der Badekultur erläutern Archäologen bei der Archäologietour ihre neuen Erkenntnisse seitdem.

Ebenfalls aus der Zeit der Römer ist die ehemalige Siedlung „vicus Belgica“, heute zwischen den Euskirchener Stadtteilen Billig und Rheder liegend. Hier fanden schon im 19. Jahrhundert auf den ausgedehnten Ackerflächen und Wiesen erste Ausgrabungen statt.

Noch weiter zurück in die Vergangenheit geht es an dem Sonntag in Nettersheim-Pesch. Was auf den ersten Blick wie eine normale Felswand aussieht, ist für Paläontologen eine wahre Fundgrube – in einem ehemaligen Steinbruch lassen sich 390 Millionen Jahre alte Fossilien finden.

Schließlich führt die Tour auch nach Bad Münstereifel, an die Torbögen bei der Werkbrücke nahe des Heisterbacher Tores. Nach der Flutkatastrophe 2021 wurde hier ein gemauerter Stollen wiederentdeckt, der durch die Mauer führt. Bei Führungen werden Archäologen erklären, was es damit auf sich hat und wie der Gang untersucht wurde.

„Gemeinsam Altbekanntes neu sehen“

„Die Archäologietour ist ein Erfolgsmodell seit 17 Jahren. Mit ihr können wir gemeinsam Altbekanntes neu sehen“, so Tutlies. „Es gibt über 100 Punkte in der Eifel, an denen die Tour schon war“, ergänzt Dr. Ulrike Müssemeier, wissenschaftliche Referentin des LVR-ABR. Sie wird scherzhaft die „Mutter der Archäologietour“ genannt und bekam für ihre Arbeit bei der Pressekonferenz im Vorfeld einen Blumenstrauß für ihre herausragende Arbeit überreicht.

Von den über 100 Stationen lagen bereits einige im Mechernicher Stadtgebiet – so etwa die „Katzensteine“ bei Katzvey, der Römerkanal bei Breitenbenden, die Aquäduktbrücken in Vussem und Vollem sowie die Kartsteinfelsen mit Kakushöhle bei Dreimühlen.

Unter www.kuladig.de sind Informationen zu allen alten und neuen Stationen abrufbar. Markus Ramers ist von der Archäologietour begeistert: „Sie zeigt, dass Wissenschaft und Tourismus sich gut ergänzen können.“

Bei der diesjährigen Tour kann Jung und Alt zwischen 10 und 18 Uhr die Stationen entweder eigenständig besuchen und sich die Bodendenkmäler von Fachleuten aus Archäologie, Paläontologie und Geschichte vorstellen lassen oder sie im Rahmen einer Busexkursion erkunden.

Bus, Fahrrad, Auto oder zu Fuß

Für diese treffen Interessierte sich um 9.15 Uhr am Bahnhof Mechernich. Dort werden sie mit Headsets ausgestattet, für gehörlose Menschen begleitet eine Gebärdensprachdolmetscherin die Fahrt. Anmelden können sie sich bis Mittwoch, 2. Oktober, unter www.nordeifel-tourismus.de oder telefonisch unter (0 24 41) 99 45 70. Die Kosten liegen bei 24,50 Euro pro Person, für Kinder bis 14 Jahre kostet die Exkursion 14,50 Euro.

Außerdem bietet der „Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Bonn e.V.“ (ADFC) eine sportlich anspruchsvolle Fahrradtour an, Informationen dazu gibt es unter www.adfc-bonn.de.

Eine 18km lange Info-Rundwanderung bietet der „Eifelverein Bonn“ vom Busbahnhof Hellenthal aus. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Informationen gibt es unter www.eifelverein-bonn.de.

Für die eigenständige Erkundung der Stationen finden sich unter www.bodendenkmalpflege.lvr.de und www.nordeifel-tourismus.de weitere Infos, unter www.archaeologietour-nordeifel.lvr.de befinden sich außerdem Detailinfos zur Erreichbarkeit der Stationen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

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Familie Scheuer schenkt der Gemeinde Kall ein Bild des verstorbenen Kaller Künstlers Wulf Sicher

Kall – Im Sinne des Künstlers – Elvira und Norbert Scheuer schenken der Gemeinde ein Bild des verstorbenen Kaller Künstlers Wulf Sicher.„Er war ein großartiger, origineller Künstler“, sagt die Keldenicherin Elvira Scheuer, „auch wenn er zeitlebens auf den Durchbruch gewartet hat.“ Die Rede ist von Wulf Sicher, der unter anderem in Golbach lebte und im Jahr 2011 mit nur 48 Jahren viel zu früh verstarb.

Eines seiner Bilder, das als Dauerleihgabe der Familie Scheuer im Rathausflur neben dem Bürgermeisterbüro zu sehen ist, geht nun als Schenkung von Elvira und Norbert Scheuer in den Besitz der Gemeinde über. „Das wissen wir sehr zu schätzen“, bedankt sich Bürgermeister Hermann-Josef Esser, „und freuen uns, das Bild so auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.“ Familie Scheuer ist sich sicher, dass die Schenkung ganz im Sinne von Wulf Sicher gewesen wäre.

Das Gemälde ist eines der wenigen großformatigen Werke des Künstlers, der immer eng mit Kall, der Eifel und ihren Menschen verbunden war. Es soll nun weiterhin an prominenter Stelle im Rathaus ausgestellt werden.

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Bühne unter Sternen – Tausende begeisterte Besucherinnen und Besucher strömten an vier Tagen auf die Burg Nideggen

Düren – Die Bühne unter Sternen unter der Schirmherrschaft von Landrat Wolfgang Spelthahn ist zu Ende. Anna R, The BossHoss und Ronan Keating sowie das Familienfest des Kreises Düren mit Guildo Horn begeisterten tausende Besucher. „Die ‚Bühne unter Sternen‘ hat wieder das gehalten, was sie verspricht.

Wir haben tolle Künstlerinnen und Künstler erleben dürfen, die gemeinsam mit dem wunderbaren Publikum Abende gefeiert haben, die wir noch lange in Erinnerung behalten werden“, sagt Schirmherr Landrat Wolfgang Spelthahn. „Wir sind stolz auf unser Festival, das so vielen Menschen so viel Freude bereitet. Es wird bereits an dem Programm für kommendes Jahr geschraubt.“ Im nächsten Jahr verwandelt sich die Burg Nideggen ab Freitag, 5. September 2025, wieder in ein Open-Air-Festival.

Anna R. machte in diesem Jahr am Freitag, 6. September, den Auftakt. Die Co-Liederschreiberin von Rosenstolz hat ihr Solo-Debütalbum „König:in“ mitgebracht und der Abend wurde dem Titel gerecht! Es war im wahrsten Sinne eine „Bühne unter Sternen“, denn der Nachthimmel ließ einen fast wolkenlosen Blick auf die funkelnden Himmelskörper zu, während unten auf Burg Nideggen Anna R. mit ihrer ausdrucksstarken und wunderbaren Stimme das Festival eröffnete.

An Tag zwei feierten The BossHoss ihr großes Abschlusskonzert im Rahmen ihrer Jubiläumstour. Die Burg Nideggen hätte fast über Nacht wieder aufgebaut werden müssen, denn The BossHoss haben musikalisch alles abgerissen und abgefeiert, was ging. The BossHoss haben Feuer mit nach Nideggen gebracht und spielten Country-Rock vom Feinsten. Zwischendurch ergänzten noch Stage Diving von einem oberkörperfreien Alec Völker, von rechts nach links hüpfende Fans und ein ohne Pause springendes Publikum einen der energiereichsten Abende in der Geschichte der „Bühne unter Sternen“.

Den Familien gehörte die Burg an Tag drei. Beim großen Familienfest des Kreises Düren kamen rund 5000 Menschen im Laufe des Tages zu Besuch, um das vom Burgenmuseum ausgerichtete Programm zu feiern. Sie tauchten ein in die Welt des Mittelalters mit Gauklern, Zauberern, Bastelaktionen, Seifenblasen oder Feuerjongleuren. Auch das Jugend- und das Generationenamt des Kreises Düren stellen sich vor und sorgten für lange Schlangen am Glücksrad. Am Abend lud Guildo Horn zum großen Mitsingkonzert ein und feuerte eine große, unterhaltsame Karaoke-Show mit Hits aus allen Jahrzehnten ab.

Das Festival-Finale gehörte am Montag, 9. September, dem Iren Ronan Keating. Die rund 2400 Fans feierten ausgelassen und sorgten für eine unvergleichliche Stimmung in historischer Kulisse.

Ronan Keating verzauberte mit Songs wie „No Matter What“, „Pictures Of You“ und „When You Say Nothing At All“. Seine einzigartige Stimme, die ihn schon zu Boyzone-Zeiten auszeichnete, strahlte über die gesamte Burg. Das Publikum dankte ihm mit Schunkeln, Mitsingen und Schwärmen.

Alle Künstlerinnen und Künstler trugen sich auf Einladung von Landrat Wolfgang Spelthahn in das Goldene Buch des Kreises Düren ein. „Ich danke allen, die dieses Fest zu etwas so Besonderem gemacht haben und mit uns gefeiert haben“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Ein großer Dank ging auch an die Sponsoren Sparkasse Düren, Rurtalbahn, Rurtalbus, F&S Solar und Stadtwerke Düren, ohne die das Festival nicht möglich gewesen wäre.

 

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Digitale Ausstellung zur Flutkatastrophe – Stadtmuseum Euskirchen und LVR für Grimme Online Award 2024 nominiert

Euskirchen/Köln – Die virtuelle Ausstellung „So was haben wir noch nicht erlebt! – Die Flutkatastrophe 2021 in Euskirchen“ von Landschaftsverband Rheinland (LVR) und Stadtmuseum Euskirchen ist für den Grimme Online Award 2024 (GOA) in der Kategorie Information nominiert. Dieser zeichnet herausragende Beiträge aus, die moderne Kommunikationsmedien nutzen, um vertiefende Analysen und Reportagen zu bieten. Die digitale Schau ist eines von bundesweit 27 Netzangeboten, die für den renommierten Preis nominiert sind. Insgesamt gab es rund 1.000 Einreichungen.

Die Nominierungskommission des GOA 2024 lobt in ihrem Bericht, dass die digitale Ausstellung zeigt, „wie das Netz sowohl als Geschichtsarchiv als auch als Ort der Aufarbeitung durch eine Gemeinschaft genutzt werden kann.“

Giulia Fanton vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und Dr. Heike Lützenkirchen vom Stadtmuseum Euskirchen waren für Konzept, Inhalt und Umsetzung der Ausstellung verantwortlich. Giulia Fanton erreichte die Nachricht von der Nominierung im Urlaub: „Ich bin überrascht und gleichzeitig glücklich über die große Wertschätzung, die unserer Ausstellung durch die Nominierung entgegengebracht wird. Ich danke allen Beteiligten und vor allem den Menschen, die von den Folgen der Flutkatastrophe betroffen waren und sind. Sie haben uns vertraut und ihren Blick auf die Ereignisse mit uns geteilt. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Die digitale Ausstellung entstand aus einem unmittelbar nach der Flutkatastrophe begonnenen Forschungsprojekt des Stadtmuseums Euskirchen und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte. Sie informiert mit umfangreichem Datenmaterial und bewegenden Augenzeugenberichten über dieses historische Ereignis und dokumentiert gleichzeitig die Bewältigung der Katastrophe und langfristigen Auswirkungen für die Menschen im Flutgebiet.

Dass das Thema Flutkatastrophe die Menschen sehr bewegt, war bereits bei einer stationären Ausstellung, die das Stadtmuseum Euskirchen mit dem Stadtarchiv umgesetzt hat, zu spüren: „Viele Menschen hatten großen Redebedarf als sie die Fotos gesehen haben. Oft kamen die Anwesenden ins Gespräch und tauschten sich über ihre eigenen Erlebnisse aus“, erinnert sich Dr. Heike Lützenkirchen, die Leiterin des Euskirchener Stadtmuseums. Erzählen ist eine Form des Erinnerns und wurde zum Thema der Online-Ausstellung. Erinnerungskultur in digitalen Angeboten zu vermitteln, ist Kernaufgabe des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte. Die Nominierung der Ausstellung rundet das perfekte Zusammentreffen beider Einrichtungen und ihrer Kompetenzen ab.

Die digitale Ausstellung kann sowohl am Smartphone, Tablet oder PC besucht werden, wobei der Besuch an PC und Tablet empfohlen wird. Zudem steht im Stadtmuseum Euskirchen eine Medienstation zur Verfügung.

Bis zum 3. Oktober kann auf der Website des GOA ( https://w1.grimme-online-award.de/goa/voting/ext_voting.pl ) unter allen Nominierungen auch für den Publikumspreis abgestimmt werden. Die Preise werden am 16. Oktober im Grimme-Institut in Marl verliehen.

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Eine der ältesten Kirchen der Eifel und des Rheinlands erstrahlt wieder

Fraukirch/Mendig – Festakt zum Abschluss der Außenrenovierung der Fraukirch – Alljährlich ist die Fraukirch das Ziel vieler Gäste. Sie reihen sich ein in die Schar der Gläubigen, die seit Jahrhunderten zur Wallfahrtskirche pilgern. Die Fraukirch ist eine der ältesten Kirchen der Eifel und des Rheinlands, denn sie kann auf eine über 1200-jährige Tradition zurückblicken. Zudem war sie vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert Versammlungsort für Gerichtstage der umliegenden Gemeinden. Hier wurden Urteile gesprochen und am Ende des Tages, so sagt man, gab es wieder reichlich Delikte, die beim nächsten Gerichtstag verhandelt werden mussten. Die Fraukirch und der Fraukircher Hof waren zuletzt gerade zur Fraukircher Kirmes ein Anziehungspunkt der die Menschen generationenübergreifend begeisterte. Hunderte strömten jedes Jahr Anfang August, um im Schatten des Kirchenbaus zu Tanzen und zu Feiern. „Die Fraukirch ist eines unserer wichtigen Denkmäler. Sie verkörpert rund zwölf Jahrhunderte Geschichte. Die Geschichte unserer Vorfahren“, ordnet Jörg Lempertz, Bürgermeister VG Mendig, die Bedeutung der Wallfahrtskirche ein, an der die Spuren der Zeit aber nicht Halt gemacht haben.

In den vergangenen Jahren wurde deshalb auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung der Fraukircher Marienbruderschaft (Förderverein) in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Bistums die Kirche renoviert. An der Wallfahrtskirche wurde die Portalfassade erneuert und an die Fassade des Kirchenschiffs angepasst. Rund 500.000 Euro wurden für die Renovierung veranschlagt – unter anderem kamen von der Fraukircher Marienbruderschaft 152.000 Euro und vom Bund 127.400 Euro aus Denkmalschutzmitteln. „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit“, fasste Sandra Dietrich Fuchs, Vorsitzende der Fraukircher Marienbruderschaft, das Engagement in einem Satz zusammen.

Die Ansprache im Rahmen der kleinen Feierstunde hielt die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil, die das Engagement des Bundes für die Fraukirch begrüßte: „Die Fraukirch ist eine echte Landmarke.“ Denkmalschutz und Denkmalpflege seien zwar in erster Linie Aufgaben der Länder, der Erhalt wichtiger nationaler Kulturdenkmäler sei aber von jeher auch ein Schwerpunkt der Kulturpolitik des Bundes. Im Haushaltsjahr 2021, dem Jahr der Genehmigung, standen dafür 70 Millionen Euro zur Verfügung.

Baugeschichtliche Untersuchungen haben ergeben, dass die heutige Kirche auf den Fundamenten einer fränkischen Saalkirche aus dem 8. Jahrhundert steht. Nach einer Legende baute Pfalzgraf Siegfried, der zu dieser Zeit in Mayen residiert haben soll, die Kirche zum Dank für die Errettung seiner Frau Genoveva durch die Gottesmutter Maria. Das aus farbig gefasstem Tuff bestehende Altarbild aus dem Jahre 1667 zeigt die Genoveva-Legende. Ebenfalls befinden sich in der Kirche die ergänzten Originalteile des sogenannten Golokreuzes.

Die Kirche wurde urkundlich zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt. Bis 1764 war sie Eigenkirche des Bischofes von Trier und ging dann an die Abtei Maria Laach über. 1804 erwarb ein Landwirt das Anwesen aus dem säkularisierten Klosterbesitz. Der Gutshof ist seitdem im Privatbesitz der Nachfahren. Die Fraukirch gehört seit einer Schenkung im Jahr 1906 zu der Pfarrgemeinde St. Johannes Thür.