Aachen – Erhalt der „Missio Canonica“ ist nicht mehr an die persönliche Lebensführung gebunden. Auch zivilrechtlich Verheiratete und wiederverheiratete Geschiedene erhalten die kirchliche Unterrichtserlaubnis. Neuordnung tritt zum 1. Juni im Bistum Aachen in Kraft.
Hochschulstudium, (zweites) Staatsexamen und die kirchliche Unterrichtserlaubnis sind notwendig, um als Lehrkraft katholische Religionslehre zu unterrichten. Für den Erhalt dieser Erlaubnis, der Missio canonica war bisher auch die Frage nach der persönlichen Lebensführung ein Kriterium. Zum 1. Juni reformiert das Bistum Aachen die Missio-Ordnung Damit ist der Erhalt der Unterrichtserlaubnis nicht länger an die persönliche Lebensführung geknüpft, auch zivilrechtlich Verheiratete und wiederverheiratete Geschiedene können die Missio Canonica erhalten. Hierbei orientiert sich die neue Missio-Ordnung an der Muster-Ordnung der katholischen (Erz-)Diözesen Deutschlands vom 23.01.2023, die auch die zuvor beschlossenen Änderungen der Grundordnung für den kirchlichen Dienst berücksichtigt.
„Die neue Ordnung für den Erhalt der Missio canonica ist für die Religionslehrerinnen und -lehrer eine bleibende Unterstützung der Kirche bei ihrer wichtigen, aber auch herausfordernden Arbeit. Sie macht noch einmal das Ziel des Religionsunterrichtes deutlich: Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortlichen Denken und Handeln mit Blick auf Glauben und Religion zu befähigen“, betont Carsten Gier, Leiter der Abteilung Erziehung und Schule im Bischöflichen Generalvikariat. „Die Liebe zur Kirche und kritische Distanz“ schließen sich keineswegs aus, so heißt es in der neuen Ordnung. Im Gegenteil: „In dieser kritischen Loyalität geben die Lehrerinnen und Lehrer selbst ein Zeugnis einer lebendigen Kirche, denn der Religionsunterricht ist ein Ort für Diskussionen über den Glauben, das Leben und die eigene Haltung“, sagt Carsten Gier.
Hintergrund: Missio canonica
Die neuen Religionslehrerinnen und -lehrer, die die kirchliche Unterrichtserlaubnis „Missio canonica“ aus den Händen des Bischofs empfangen haben, erhalten damit die kirchliche Sendung. Zudem erfüllen sie ihren Dienst mit staatlicher Unterrichtsbefähigung und als Bedienstete des Landes Nordrhein-Westfalen bzw. eines anderen staatlich anerkannten Schulträgers.
Im Bistum Aachen unterrichten mit dieser Bevollmächtigung ca. 3.200 Lehrerinnen und Lehrer Tag für Tag knapp 150.000 Schülerinnen und Schüler an ungefähr 700 Schulen im Fach Katholische Religionslehre. Indem diese Lehrerinnen und Lehrer dadurch an der Erfüllung des ganzheitlich ausgerichteten Bildungsauftrages der Schulen mitwirken, leisten sie einen maßgeblichen Dienst an der Gesellschaft.
Aachen – Seit Mittwoch, 24. Mai, hat eine Gruppe von jungen Menschen in der Schulaula des städtischen Couven-Gymnasiums ein Klimacamp eingerichtet – nach eigenen Angaben die Schulaula „besetzt“. Unter diesen rund zehn Jugendlichen sind auch einige Schüler*innen der Schule. In Gesprächen mit den jungen Menschen entstand bei den Verantwortlichen der Stadt der Eindruck, dass es sich um Jugendliche – teilweise bereits volljährig – handelt, die eine klare Botschaft haben, die sie durch diese Aktion noch einmal nachdrücklich deutlich machen möchten.
Aufgrund des Auftretens der Gruppe, die auch in engem Kontakt zur Schulleitung und Hausmeister steht, hat die Stadt Aachen es in enger Abstimmung mit der Schulleitung als vertretbar angesehen, die Übernachtung im Gebäude kurzfristig zu dulden, um die Verhältnismäßigkeit zu wahren, auch, weil die Protestaktion den regulären Schulalltag nicht beeinflusst. Mit den volljährigen Teilnehmer*innen wurde eine Duldungsvereinbarung geschlossen, um ihnen die notwendigen Pflichten- und Haftungsreglungen zu übertragen. Eine grundsätzliche Sicherheitseinweisung fand ebenfalls statt. Die Stadt geht davon aus, dass die Aktion in der Schulaula spätestens zum Wochenende beendet wird.
Die Verwaltung und die Schulleitung sehen diese Form des Protests grundsätzlich sehr kritisch, begrüßen und fördern jedoch generell das (legale) Engagement von Jugendlichen bei wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen wie dem Klimawandel.
Mitten in den Aufbau der Mechernicher Maikirmes hinein platzte am Freitagmorgen im Wortsinn eine Bombe. Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Mechernich – Automatenknacker an der Volksbank – Anwohner notierten das Kennzeichen des Fluchtfahrzeugs und störten die Täter offenbar, die panikartig und vermutlich ohne Beute die Flucht ergriffen. Offenbar ohne Beute flohen vier mutmaßliche Geldautomatenknacker am frühen Freitagmorgen in einem hochmotorisierten schwarzen Auto mit Kempen-Krefelder Kennzeichen Richtung Autobahnauffahrt Breitenbenden. Das berichteten Augenzeugen dem Mechernicher „Bürgerbrief“
Die Detonation schreckte zahlreiche Bewohner der Mechernicher Innenstadt kurz vor 5 Uhr aus dem Schlaf. Eine zweite Explosion, wie im August vergangenen Jahres bei der Sprengung der immer noch nicht vollständig wiederhergestellten Kreissparkassenfiliale, blieb diesmal aus.
Anwohner beobachteten, wie vier mutmaßliche maskierte Täter, die sich in einer fremden Sprache lautstark unterhielten, vergebens versuchten, durch die schwer beschädigte Panzerglastür ins Innere des Geldautomatenraumes zu gelangen. Als ihnen das auch unter Einsatz von Brecheisen und Stangen nicht gelang, ergriffen sie die Flucht.
Packs bei Weyer kontrolliert gesprengt
Im Kreuzungsbereich Bergstraße/Weierstraße ließen sie Kabel und zwei beutelartige Pakete zurück, die offenkundig nicht gezündeten Plastiksprengstoff enthielten. Spezialkräfte der Polizei bargen sie aus dem weitläufig abgesperrten Areal und brachten die beiden „Sprengstoffpacks“ in der Nähe eines Pendlerparkplatzes bei Weyer kontrolliert zur Explosion.
Nicht nur die mutmaßlichen Täter schrien durch den anbrechenden Morgen. Auch Anwohner machten sich lautstark bemerkbar und trugen so womöglich zur panikartigen Flucht der potenziellen Automatenknacker bei. Der Verkehr wurde zeitweise für Berg- und Weierstraße gesperrt und über die Blankenheimstraße und die Straße Im Sande abgeleitet. Gegen Mittag war wieder alles passierbar. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Für Hinweise aus der Bevölkerung ist ein Online-Portal eingerichtet worden, das es einfach macht, Handy-Bilder und Handy-Videos zu übermitteln: https://nrw.hinweisportal.de Des Weiteren nimmt die Polizei Euskirchen unter der Rufnummer (0 22 51) 799-0 Hinweise entgegen.
Nach Zeugenaussagen trafen trotz mehrerer abgesetzter Notrufe erst 15 Minuten nach der Explosion erste Feuerwehr- und Polizeikräfte vor Ort ein. Die in Sichtweite des Tatortes liegende Polizeiwache war zum Tatzeitpunkt möglicherweise nicht besetzt. Nach Auskunft der Polizei wurde niemand verletzt, zudem bestehen laut Zeitungsmeldungen keine statischen Bedenken hinsichtlich der Substanz des Gebäudes.
Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Foto: Stadtbild/Renate Schütt
Aachen – Risikofaktor Brücken: Mehr Tempo bei Planung, Sanierung und Bau – Vertreter der IHK-Initiative Rheinland haben am Mittwochnachmittag eine Studie über den Zustand der Brücken im Rheinland vorgestellt. Das Fazit ist alarmierend: Der Zustand der Brücken ist derart kritisch, dass dem Wirtschaftsstandort Rheinland eine Deindustrialisierung droht. Die Studie ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen entstanden und wertet die verfügbaren Daten der Brücken von Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen aus.
„Die jetzt akuten Probleme der A544 in Aachen sind sehenden Auges über Jahre nicht gelöst worden“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen: „Leider steht die Haarbachtalbrücke damit stellvertretend für viele weitere marode Brückenbauwerke im Rheinland, die wegen mangelnder Tragfähigkeit früher oder später aus dem Verkehr gezogen werden müssen.“ Die Haarbachtalbrücke ist Teil eines systemrelevanten Autobahnstücks, über das täglich rund 50.000 Fahrzeuge in die Aachener Innenstadt fahren. Sie wird spätestens Anfang 2024 für 22 Monate gesperrt. Besonders bitter ist das für Unternehmen in der Region, für die eine mangelnde Erreichbarkeit existenzbedrohend sein kann. „Leistungsfähige Brücken sind nicht nur die Grundvoraussetzung für effiziente Mobilität. Ohne funktionsfähige Infrastruktur meistern wir den Strukturwandel im Rheinischen Revier nicht“, betont Bayer.
Die Studie liefert wertvolle Hinweise wie Planung und Bau von Brücken optimiert werden können, zum Beispiel durch kürzere Planungsprozesse. Zusätzlich sorgen laut IHK-Initiative Rheinland starre, lange Verfahren sowie fehlende Personalkapazitäten für Verzögerungen von Instandhaltungsmaßnahmen, die sich sowohl auf die für die Wirtschaft relevanten Lkw-Verkehre als auch auf Pendlerinnen und Pendler negativ auswirken. Die daraus resultierenden unternehmerischen und volkswirtschaftlichen Kosten und Umweltschäden gelte es zu vermeiden, um die Zukunftsfähigkeit der Region langfristig erhalten zu können.
„Wir brauchen endlich einen Paradigmenwechsel bei Planung und Bau von Verkehrsprojekten im Sinne eines Aufbruchs hin zu mehr Schnelligkeit und Effizienz. Es wäre beispielsweise schon ein Fortschritt, wenn Bedenken zur Umweltverträglichkeit nur dann vor Gericht behandelt werden, wenn sie bereits im Planverfahren vorgebracht wurden. Der Preis, den die Region für die komplexen Genehmigungs- und Planungsverfahren zahlt, ist eindeutig zu hoch“, macht Bayer deutlich.
Maßnahmen zur Standardisierung und Beschleunigung
Die Empfehlungen der IHKs beinhalten Maßnahmen, mit denen Prozesse standardisiert und beschleunigt werden können. Digitale Potenziale sollten so ausgeschöpft werden, dass sich mit ihnen standardisierte Verfahren umsetzen lassen und Daten in einheitlicher Form und jederzeit für alle Verfahrensbeteiligten zugänglich sind. Zudem sei das kritische Prüfen von Fristen wichtig, um Planungen zu beschleunigen. Die IHK-Initiative plädiert deshalb für die Einführung einer verwaltungsinternen Termin- und Projektsteuerung, die insbesondere klare Bearbeitungsfristen festschreibt.
Personelle Voraussetzungen schaffen
Die Initiative Rheinland adressiert auch das Thema des Fachkräftemangels im Planungsbereich. Vielerorts fehle es an qualifizierten Fachplanerinnen und Fachplanern, so dass freie Stellen oftmals für längere Zeit unbesetzt blieben. „Wir müssen das Berufsfeld für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in der Infrastrukturplanung stärker bewerben“, fordert Bayer. Eine Kontinuität in der Belegschaft sei eine weitere Grundvoraussetzung für flüssige Verfahren. Von der Politik wünsche man sich außerdem ein starkes Commitment, beispielsweise durch ein Sondervermögen Rheinbrücken.
Über die Studie:
Die Studie ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen entstanden. Im Ergebnis werden 663 Brücken im Rheinland dem Traglastindex IV und 343 Brücken dem Traglastindex V zugeordnet (Stand 202). Der Index bewertet in einem Soll-Ist-Vergleich die baulichen Eigenschaften einer Brücke, die maßgeblichen Einfluss auf ihre Leistungsfähigkeit und Lebensdauer haben. Die Abstufung geht von I (sehr gut) bis Stufe V (sehr schlecht). Index V bedeutet, bei den Brücken besteht akut erheblicher Instandhaltungsbedarf.
IHK-Initiative Rheinland GbR:
In Auftrag gegeben wurde die Studie von der IHK-Initiative Rheinland GbR, deren Ziel die Weiterentwicklung des Rheinlands zu einem der attraktivsten Standorte Europas ist. Die Initiative ist ein Bündnis der sieben Industrie- und Handelskammern Aachen, Bergische Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein und Niederrheinische IHK Duisburg.
Dr. Alexander Saftig (rechts) freute sich über die rege Teilnahme beim diesjährigen Netzwerkreffen der Medizinstudierenden aus dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und dem St. Nikolaus Stiftshospital Andernach. Foto: Kreisverwaltung
Region/Mayen-Koblenz – Landrat Dr. Saftig lädt Medizinstudierende zu Netzwerktreffen ein – Teilnehmende schätzen persönlichen Austausch. Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist und bleibt ein großes Thema im Landkreis Mayen-Koblenz. Aus diesem Grund hat Landrat Dr. Alexander Saftig einmal mehr Medizinstudierende aus dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) und dem St. Nikolaus Stiftshospital Andernach zu einem Netzwerktreffen eingeladen. Im Fokus des diesjährigen Treffens in Spay standen insbesondere der Netzwerkgedanke und auch das „Kennenlernen“ der Region. Rund 30 Teilnehmende beteiligten sich an einem guten kommunikativen Austausch in geselliger Atmosphäre.
Der Landkreis unterstützt seit Langem unter anderem die Verbundweiterbildung im GKM und St. Nikolaus-Stiftshospital Andernach. Des Weiteren fördert Mayen-Koblenz im Rahmen von Smart Cities das digitale Projekt „Herz.Gesund“, mit dem die Betreuung der Personen, die an Herzinsuffizienz leiden, durch den Einsatz von Telemedizin optimiert werden. Mit den Medizinstudierenden im persönlichen Austausch zu sein, ist dem Landrat daher ein besonderes Anliegen.
Was kann der Landkreis noch tun?
„Dazu beizutragen, die ärztliche Versorgung in Mayen-Koblenz sicherzustellen ist mir ein Herzensanliegen. Dafür engagieren wir uns bereits in vielfältiger Weise“, sagte Landrat. Dr. Alexander Saftig und fragte die Medizinstudierenden, was der Landkreis in Zukunft noch alles gezielt tun kann, damit der ärztliche Nachwuchs seine Ausbildung in der Region absolviert und sich auch künftig im Landkreis niederlässt. „Wie können wir uns für Sie als attraktiver Lebens- und Arbeitsort präsentieren?“ So manche Antwort darauf erhielten Landrat Saftig, der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong, Lea Bales von der Kreisverwaltung und Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein in anschließenden Gesprächen aus erster Hand.
Obendrein stellte Melitta Fechner, Referentin der Zulassungs- und Kooperationsberatung der Kassenärztlichen Vereinigung RLP (KV RLP) die vielseitigen Unterstützungsmöglichkeiten der KV RLP für Medizinstudierende während des Studiums und dann auch bei der späteren Niederlassung mit einer Arztpraxis vor. Viele der Medizinstudierenden kannten das Angebot in Grundzügen. Es sei ein Pluspunkt für Rheinland-Pfalz und damit auch für den Landkreis, da andere Bundesländer hier nicht so gut aufgestellt seien, berichtete Fechner. Für zwei Teilnehmer war es auch mit ausschlaggebend, das praktische Jahr an einem Lehrkrankenhaus im Rahmen des Medizinstudiums in Rheinland-Pfalz durchführen zu können. So kommen auch die Medizinstudierenden der Universitätsmedizin Bonn gerne in unsere Region.
Eine weitere wichtige Herausforderung, um werdende Mediziner für die Region zu gewinnen, ist aber auch der Wohnungsmarkt. Oft werden in Nähe zu den Lehrkrankenhäusern keine Wohngemeinschaften oder kleine Apartments zu günstigen Preisen angeboten. Wohnraum ist somit ein wichtiges Thema – und zwar solcher zu bezahlbaren Preisen und in einer Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt. Um dieses Problem zu lösen, befinden sich die Kreisverwaltung, die Wirtschaftsförderung am Mittelrhein sowie die beiden Krankenhäuser und die Kreissparkasse Mayen in engem Austausch.
Mayen-Koblenz hat viel zu bieten
Für die Nachwuchskräfte, die den Wohnort nicht wechseln, ist Mobilität ein weiteres wichtiges Thema. Durch die Einführung des 49-Euro-Tickets gibt es in Kombination mit der engen Taktung im ÖPNV in MYK mittlerweile deutliche Verbesserungen. Seitens des Landes wird aber noch am einheitlichen Solidarticket für Studierende gearbeitet. Die teilnehmenden Medizinstudierenden zeigten sich dankbar für den unkomplizierten und persönlichen Austausch mit dem Landrat und der Kreisverwaltung. Den liebens- und lebenswerten Landkreis Mayen-Koblenz stärker ins Bewusstsein der angehenden Mediziner zu rücken, bewerteten sie durchweg als positiv. Dass Mayen-Koblenz schon jetzt gut bei vielen ankommt, zeigt auch die Rückmeldung, dass die Medizinstudierenden regelmäßig die vielen attraktiven Angebote im Landkreis Mayen-Koblenz nutzen, um nach dem Lernen und der Arbeit im Krankenhaus das Rhein-Mosel-Eifel-Land noch besser kennenzulernen.
Karlspreis Aachen 2023 - Die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen Sibylle Keupen, der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums Dr. Jürgen Linden (li.) und Wolodymyr Selenskyj. Foto: A. Steindl
Aachen – Für den Frieden in Europa – Es ist der Höhepunkt einer geschichtsträchtigen Preisverleihung: Der ukrainische PräsidentWolodymyr Selenskyj betritt die Bühne am Aachener Katschhof. Spontan und ungeplant, vor allem aber sehr emotional begrüßt er die Schaulustigen, eingerahmt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Olaf Scholz, dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. „Es lebe die Ukraine“, ruft Selenskyj in die Menge, Hunderte bejubeln den Präsidenten, der gemeinsam mit dem ukrainischen Volk am heutigen Sonntag, 14. Mai, mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet worden ist.
Karlspreis Aachen 2023 – Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, und das ukrainische Volk sind die 64. Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen. Foto: A. Steindl
Die Stimmung im Krönungssaal war bis zum Beginn der Preisverleihung angespannt: Rund 700 Gäste warteten im Aachener Rathaus auf die Ankunft des Ehrengastes, bis Wolodymyr Selenskyj schließlich an der Seite von Olaf Scholz den Raum betrat, empfangen von stehenden Ovationen und lautem Beifall. Immer wieder wird es in der kommenden Stunde zu anhaltendem Applaus kommen. Er ist, wie die Auszeichnung selbst, ein Symbol der uneingeschränkten Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern. Er ist Anerkennung und Unterstützung für das ukrainische Volk, das für seine und die Freiheit in ganz Europa kämpft und darüber hinaus eine Ermutigung für alle Menschen, ein friedliches und gemeinsames Europa zu bauen und zu leben.
Selenskyj: „Wir alle sind Stifter des Friedens!“
Als Wolodymyr Selenskyj während der Preisverleihung im Krönungssaal ans Rednerpult trat, war der Jubel vom Katschhof bis in den Saal zu hören. Selenskyj zeigte sich berührt und trat während seiner Rede kämpferisch und siegessicher auf: „Wir alle sind Stifter des Friedens, und dies ist unsere wichtigste Pflicht gegenüber unseren Ländern, unserem Europa und der Geschichte. (…) Und wir müssen zu Gewinnern werden, damit unsere Lebensauffassung in Europa bleibt. Unser friedliches, wertebasiertes, legales, demokratisches und nicht räuberisches Lebenskonzept.“ Immer wieder suchte Selenskyj den Blickkontakt zu den Ehrengästen auf dem Podium und betont seine Dankbarkeit gegenüber Deutschland und der EU. „Die Ukraine bietet Ihnen einen Sieg an, der sich in Frieden verwandeln wird. Einen Sieg, der allen europäischen Völkern – nicht nur uns – Ruhe und Vertrauen in den Frieden für Jahrzehnte bringen wird.“ Einen großen Teil seiner Rede hielt Selenskyj auf Ukrainisch. Dass er und das ukrainische Volk mit dem Karlspreis ausgezeichnet werden, ehre ihn. „Alle Ukrainer sind Helden. Alle Ukrainer müssten heute in diesem Saal stehen.“ Sie alle würden einem Aggressor gegenüberstehen, „der zu jeder Grausamkeit und Gemeinheit fähig ist. Aber wir haben keine Angst.“ Und weiter: „Wir sehen das Übel der Aggression aus nächster Nähe, also sehen wir auch den besten Weg, dieses Übel zu besiegen. Und wir laden die Welt ein, sich unseren gerechten und fairen Prinzipien des Friedens anzuschließen. Jeder, der sich unserer Friedensformel anschließt, macht sie sich tatsächlich zu eigen. Ich bin zuversichtlich, dass die ukrainische Friedensformel zur deutschen Friedensformel, zur europäischen Friedensformel, zur Weltfriedensformel werden kann.“
Bundeskanzler Scholz: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie.“
Die Entscheidung des Karlspreisdirektoriums, Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk mit dem Internationalen Karlspreis auszuzeichnen, hob Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Rede lobend hervor. Mehrfach wandte er sich dann direkt an den ukrainischen Präsidenten: „Wir stehen zusammen. Wir gehören zusammen. Und unsere Geschichte wird zusammen weitergehen.“ Denn: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie. Auf dem Weg in die europäische Union habt ihr unsere volle Unterstützung.“ Scholz sagte weiter: „Falls Wladimir Putin geglaubt hat, er könnte die ukrainische Nation mit Gewalt von ihrem Weg nach Europa abbringen, dann hat er mit all seinen Panzern, seinen Drohnen und Raketenwerfern nichts als das Gegenteil bewirkt.“ Denn: „Die Europäische Union steht für Freiheit und Demokratie, für den Rechtsstaat und den Schutz der Menschenrechte. Das macht uns Europäerinnen und Europäer aus. Deshalb haben wir jeden Tag darauf zu achten, dass wir die Werte von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auch innerhalb der EU schützen und bewahren. Dieses Streben nach Demokratie, nach Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und nach Europa teilt auch das ukrainische Volk.“ Daher markiere die Karlspreisverleihung einen neuen Auftakt für das weitere Zusammenwachsen in Europa, gemeinsam mit der Ukraine. „Angesichts der Zeitenwende, die Russland mit seinem Angriffskrieg verursacht hat, ist unsere Botschaft klar: Europa steht geschlossen und geeint.“ Nach der Rede bedankte sich Selenskyj bei Scholz, ein Händeschütteln, ein kurzes Lächeln.
Dr. Ursula von der Leyen: „Kampf für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden.“
Es herrschte eine spürbare Herzlichkeit zwischen den Ehrengästen auf dem Podium. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fand in ihrer Laudatio immer wieder persönliche Worte für den Präsidenten: Sie erinnerte an ihren Besuch in Butscha, der sie nachhaltig geprägt habe: „Ich werde niemals das Bild der unzähligen Kerzen vergessen: jede einzelne stand für einen Vater oder eine Mutter, einen Sohn oder eine Tochter, einen Bruder oder eine Schwester, ein Leben, das sinnlos ausgelöscht worden war.“ Und: „Als ich an diesem Tag in Kiew in seine [Selenskys] Augen blickte, war ich zutiefst berührt von der unerschütterlichen Standhaftigkeit, die er ausstrahlte.“ Dennoch könnten ihre Worte nicht annähernd der Situation in der Ukraine gerecht werden. „Der Preisträger und die Menschen seines Landes kämpfen buchstäblich für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden. Sie sichern mit ihrem Blut und ihrem Leben die Zukunft ihrer Kinder. Und auch unserer eigenen. Präsident Selenskyj und die Menschen der Ukraine wissen genau, wofür sie kämpfen. Und sie haben verstanden, was unser Europa und unsere Union ausmachen.“ Denn: „Für jede Generation kommt der Moment, an dem sie für die Demokratie und das, woran sie glaubt, aufstehen muss. Für uns ist dieser Moment jetzt gekommen. Und so wie die mutigen Männer und Frauen, die für ihre Freiheit kämpften, das Gesicht Europas vor mehr als 30 Jahren verändert haben, so entscheiden heute unsere Handlungen darüber, welches Gesicht unser Europa in der Zukunft haben wird.“ Die Idee eines geeinten Europas möglich machen – das sei die Aufgabe der Europäerinnen und Europäer. Mit der Karlspreisverleihung sende man eine klare Botschaft: „Wir stehen an Präsident Selenskyjs Seite. Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine.“ Nach ihrer Rede umarmte von der Leyen den Preisträger herzlich.
Ministerpräsident Morawiecki: „Wir müssen die Werte der EU verteidigen!“
Es ist eine starke und unmissverständliche Botschaft, die an diesem Tag aus Aachen in die Welt gesendet wird. Eine der Einigkeit und der uneingeschränkten Solidarität, für die sich auch der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki klar positionierte: „Krieg ist der Kampf des Guten gegen das Böse. Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk sind die Guten.“ Und: „Die Ukraine verteidigt unsere Freiheit an ihren Grenzen.“ Morawiecki sagte weiter: Europa ist nur vollständig, wenn die Ukraine beitritt. Und solange in der Ukraine Menschen sterben, blutet das Herz Europas. Nur mit unserer vollen Unterstützung können wir den Frieden in Europa sichern.“
Sibylle Keupen: „Gemeinsam für Europa eintreten“
Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk als gemeinsame Preisträger mit dem Karlspreis zu Aachen auszuzeichnen, war für das Karlspreisdirektorium eine bewusste Entscheidung. Schließlich, so betonte Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, bleibe es „unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen, die dieser Krieg ganz direkt betrifft, nicht vergessen werden. Es ist unsere Pflicht, uns ständig ins Bewusstsein zu rufen, dass in unserem Europa gerade einem ganzen Volk ein Leben in Frieden und Freiheit verwehrt wird. Einer ganzen Generation werden ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Perspektiven und Träume genommen.“ Keupen nahm ihre Rede zum Anlass, um Menschen in der Ukraine und in Aachen in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Anna Kysil und Julia Piech beispielsweise, die seit Jahren in Deutschland leben, und gemeinsam mit anderen engagierten Bürger*innen den Verein „Ukrainer in Aachen“ gegründet haben. „Der Verein hat mit dazu beigetragen, dass unsere Stadt von Beginn an einsicherer Hafen für Kriegsgeflüchtete wurde.“ Ein Hafen für Menschen wie Yuliia Hryniova, die mit ihren drei Kindern und ihrem Mann als eine der ersten ukrainischen Flüchtlingsfamilien nach Aachen kam. Sibylle Keupen skizzierte beispielhaft die Flucht einer Familie, die die Ukraine nicht aufgegeben hat, sondern in ihre Heimat zurückkehren will. Einer Familie, die davon träumt, in Zukunft in ihrer Heimat in Freiheit leben zu können. Dass es die Hoffnung auf ein Ende des Konflikts gibt, sei nicht möglich ohne Wolodymyr Selenskyj: „So wie Sie, Präsident Selenskyj, ‚ihr‘ Volk zusammenhalten und ihm in der größten Krise Kraft und Zuversicht geben, so zeigen Sie uns mit Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Entschlossenheit nicht nur, wie wir gemeinsam für Europa und Freiheit eintreten können, sondern so geben Sie auch uns Zuversicht, dass Sie mit uns gemeinsam auf dieselbe Weise einen Weg finden werden, dem ukrainischen Volk eine friedliche und demokratische Zukunft zu geben.“
Begründung des Karlspreisdirektoriums
Das Direktorium begründet die Wahl der Preisträger unter anderem wie folgt: „Das ukrainische Volk verteidigt unter der Führung seines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürger, sondern auch Europa und die europäischen Werte.“ Und: „Er [Wolodymyr Selenskyj] ist Halt und auch Vorbild für sein Volk; er steht gegen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, für die Sicherstellung des alltäglich Notwendigen, (…) und für die Zuversicht, das Ziel einer freien, unabhängigen und souveränen Ukraine, die Teil der europäischen Völkerfamilie ist. Selenskyj gibt der Ukraine, er gibt aber auch der Europäischen Union Kraft, an dieses Ideal zu glauben. Er ist insoweit auch Vorbild für alle Europäerinnen und Europäer, sich auf die europäischen Ideale und Werte zu besinnen.“ In seiner Begründung betont das Karlspreisdirektorium außerdem: „Das ukrainische Volk verdient größte Anerkennung dafür, wie es Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung verteidigt.“ Auch lasse Selenskyj „keine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen, dass sein Land die westlichen Werte verteidigt, unverbrüchliche Prinzipien des Zusammenlebens, des Friedens und der Freiheit und damit das, wofür die Europäische Union politisch steht. (…) Das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises unterstreicht durch die Verleihung des Karlspreises 2023, dass die Ukraine Teil Europas ist und die Bevölkerung und ihre Regierungsvertreter, an der Spitze Präsident Wolodymyr Selenskyj, europäische Werte vertreten und verteidigen und deshalb die Ermutigung verdienen, rasch Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union zu führen.“
„Spüren Sie die Freiheit! Wir kämpfen für sie!“
Einig und selbstbewusst sowie emotional zeigen sich die Ehrengäste und Redner*innen an diesem geschichtsträchtigen Tag in Aachen. Sie alle stehen für ein vereintes, friedliches Europa. Dass es nicht selbstverständlich ist, zeigen die Bilder aus der Ukraine jeden Tag. Und kaum einer kann es besser wissen, als Wolodymyr Selenskyj: „Bitte, hier in Aachen oder in jeder anderen Stadt unseres schönen freien Europas – gehen Sie nach draußen, schauen Sie sich um und spüren Sie das Wichtigste, was wir wollen, das, was uns allen Frieden und Respekt in Europa gibt: Spüren Sie die Freiheit! Sie ist einfach da. Wir kämpfen für sie.“
Zitate und Fakten in Kürze:
Die Preisträger: Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk sind am heutigen Sonntag, 14. Mai, mit dem „Internationalen Karlspreis zu Aachen“ ausgezeichnet worden. Selenskyj nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen. „Wir alle sind Stifter des Friedens, und dies ist unsere wichtigste Pflicht gegenüber unseren Ländern, unserem Europa und der Geschichte.“ Das Karlspreisdirektorium mit seinem Vorsitzenden Dr. Jürgen Linden hebt in seiner Begründung besonders den unerschütterlichen Freiheitskampf der Ukraine hervor, mit dem das ukrainische Volk mit seinem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch die westlichen Werte, Prinzipien des Friedens und der Freiheit und damit das, wofür die Europäische Union politisch steht, verteidige.
Selenskyj’s Botschaft: „Es ist nun an der Zeit, diese Stärke unserer Einheit mit der Entscheidung für den Beitritt zur Europäischen Union zu dokumentieren. Sie wissen, dass Europa ohne die Ukraine in der Europäischen Union nicht vollständig sein wird.“
Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen:„Wegen Ihres Mutes und ihrer Widerstandskraft, Ihrer Opfer und Ihrer Werte, kann ich mir keinen würdigeren Träger dieses Karlspreises vorstellen als Präsident Selenskyj und die Menschen der Ukraine. Präsident Selenskyj und die Menschen der Ukraine kämpfen genau für die Werte und die Verpflichtung, die dieser Preis verkörpert. Und damit kämpfen sie zugleich für unsere Freiheit und unsere Werte. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und die Freiheit, sein eigenes Schicksal zu gestalten. Dafür kämpft die Ukraine.“
Bundeskanzler Olaf Scholz: „Wir stehen zusammen. Wir gehören zusammen. Und unsere Geschichte wird zusammen weitergehen.“ Und: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie. Auf dem Weg in die europäische Union habt ihr unsere volle Unterstützung.“
Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen: „Es ist unsere Pflicht, uns ständig ins Bewusstsein zu rufen, dass in unserem Europa gerade einem ganzen Volk ein Leben in Frieden und Freiheit verwehrt wird. Einer ganzen Generation werden ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre Perspektiven und Träume genommen. Deshalb sollten wir uns besonders heute vor Augen führen, dass hinter jeder der Schreckensmeldungen einzelne Schicksale stehen.“
Die Verleihung: Rund 700 Personen, darunter zahlreiche Ehrengäste, Mandatsträger*innen, Botschafter*innen sowie Vertreter*innen von Kirchen und Religionsgemeinschaften, haben an den Feierlichkeiten im Krönungssaal des Aachener Rathauses teilgenommen. Auf dem Ehrenpodium saßen neben dem Karlspreisträger Wolodymyr Selenskyj Bundeskanzler Olaf Scholz, die Präsidentin der Europäischen Kommission Dr. Ursula von der Leyen, EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen Sibylle Keupen, der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums Dr. Jürgen Linden, Vertreter*innen der diesjährigen Jugendkarlspreisgewinner, die früheren Karlspreisträger*innen Dahlia Grybauskaite (2013) und Martin Schulz (2015) sowie die Preisträgerinnen des vergangenen Jahres Veronica, Tsepkalo, Swetlana Tichanowskaja und – in Vertretung ihrer inhaftierten Schwester Maria Kalesnikava – Tatsiana Khomich.
Weitere Gäste: Auch weitere frühere Karlspreisträger*innen waren unter den Gästen im Krönungssaal, darunter Felipe Gonzáles Marquez (1993). Ebenfalls im Publikum saß die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matviychuk. Zur politischen Prominenz gehörten neben Staatsministerin Claudia Roth und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth auch Armin Laschet (Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Umweltminister Oliver Krischer.
Das Programm: Die Karlspreisverleihung wurde musikalisch vom Sinfonieorchester Aachen unter Leitung des Generalmusikdirektors Christopher Ward begleitet. Als Sopran trat Anastasiia Povazhna auf. Anna Kysil trug das Gedicht „Ich werde Deine Augen sein“ des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan vor.
Das mediale Interesse: Mehr als 130 Medienvertreter*innen haben sich für die Karlspreisverleihung 2023 akkreditiert, um darüber zu berichten, darunter Teams von ARD und ZDF, WDR, BRF und Deutscher Welle sowie in- und ausländische Wort- und Bild-Agenturen. Die Live-TV-Übertragung wurde im WDR Fernsehen und im Livestream gesendet.
Infos zum Karlspreis:
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, und das ukrainische Volk
sind die 64. Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen. Sie folgen auf die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo, die 2022 mit dem Karlspreis ausgezeichnet worden sind. Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise. Seit 1950 wird er an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Zu den früheren Preisträger*innen in Aachen gehörten unter anderem Konrad Adenauer (1954), die Europäische Kommission (1969), der spanische König Juan Carlos I. (1982), Königin Beatrix der Niederlande (1996), der amerikanische Präsident Bill Clinton (2000), der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker (2006), Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008), Jean-Claude Trichet (2011), die ehemalige Präsidentin der Republik Litauen, Dalia Grybauskaitė (2013), der damalige Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (2015), Papst Franziskus (2016), Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (2018), António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (2019), und der rumänische Präsident Klaus Iohannis (2020/21).
Im Rahmen der feierlichen Zeremonie im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses wird neben einer Urkunde auch eine Medaille verliehen, die auf der Vorderseite das älteste Aachener Stadtsiegel aus dem 12. Jahrhundert mit thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift für die jeweiligen Preisträger*innen zeigt.
Minister Oliver Krischer (re.) stellt neue ÖPNV-freundliche Wandertouren von mobil.nrw vor – Deutschlandticket als Anreiz. Foto: NRW entdecken / Kompetenscenter Marketing NRW
Region/Düsseldorf – Anlässlich des bundesweiten „Tag des Wanderns“ am Sonntag, 14. Mai 2023, hat Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, dazu aufgerufen, klimaschonend mit Bus, Bahn und anderen öffentlichen Mobilitätsmitteln in die Freizeit zu starten. „Nordrhein-Westfalen hat eine vielfältige Natur und faszinierende Sehenswürdigkeiten in den Städten und Kommunen. Nachhaltig und umweltfreundlich wird Wandern insbesondere dann, wenn öffentliche Mobilität ins Spiel kommt. Wir bieten den Menschen seit vielen Jahren im Rahmen unserer Gemeinschaftskampagne mobil.nrw Wanderrouten an, die in unmittelbarer Nähe von Nahverkehrshaltestellen und Bahnhöfen liegen und somit einfach mit dem ÖPNV zu erreichen sind“, sagte Minister Krischer am Samstag in Köln.
Nachhaltige Wanderrouten mit passender ÖPNV-Anbindung gibt es auch in den Städten. Um sich einen persönlichen Eindruck zu machen, ließen sich Minister Krischer und Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und von go.Rheinland, am Samstag, 13. Mai 2023, bei einer Urban-Hiking-Tour durch den Kölner Stadtteil Ehrenfeld führen.
Dieser Tourenvorschlag ist neben weiteren Routen Teil der neuen Broschüre „NRW entdecken“ für zahlreiche ÖPNV-freundliche Wandertouren. Reiseaffine Menschen stellen darin regelmäßig ihre Lieblingstouren zusammen – so auch die Reisebloggerin Rebecca Schirge, die mit ihrer Route durch Köln-Ehrenfeld das Wandern in der Stadt mit multimodaler Mobilität wie Leifahrrädern und E-Scootern verbindet.
„Dieses gelungene Beispiel zeigt, dass wir mit dem Ausbau von vernetzten Mobilitätsformen auf dem richtigen Weg sind. Die Verkehrsverbünde und -unternehmen stellen den Fahrgästen flexible Angebote für multimodale Mobilität zur Verfügung und machen den Nahverkehr damit zu einer attraktiven und klimafreundlichen Alternative zum Auto“, sagte Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des VRS und go.Rheinland.
Seit 2008 bietet die Gemeinschaftsinitiative mobil.nrw jedes Jahr neue Inspirationen für Wanderrouten in NRW an, die in enger Verbindung mit dem ÖPNV stehen. „Mit der neuen Broschüre wollen wir Lust machen, unser Land mithilfe des Nahverkehrs zu erkunden und so zum Umsteigen auf nachhaltige Mobilitätsformen motivieren“, sagte Minister Krischer. Nachhaltige Freizeitgestaltung sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer erfolgreichen Verkehrswende. Freizeitverkehre im Nahverkehr machen derzeit nahezu gut ein Drittel aller Fahrten aus. Da Wandern auch nach Corona noch immer ein wachsendes Segment im Freizeitsektor ist, müsse es uns umso mehr gelingen, dass die Menschen auch in ihrer Freizeit klimaschonend mit Bus, Bahn und Co unterwegs sind. „Mit dem neuen Deutschlandticket ist es einfacher und günstiger denn je, öffentliche Mobilitätsangebote zu nutzen“, so der Minister.
Erhältlich ist die kostenlose Broschüre „NRW entdecken“ in den Kundencentern der Verkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen, in Tourist-Informationen, bei Wandervereinen und an vielen touristischen Zielen im Land. Außerdem finden Wanderfans alle Touren und Infos auch als E-Paper unter www.mobil.nrw/entdecken .
Zum Hintergrund
mobil.nrw ist eine Gemeinschaftskampagne des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und -gemeinschaften in Nordrhein-Westfalen. Mit dem Ziel, das ÖPNV-Angebot in Nordrhein-Westfalen weiter zu verbessern, setzen die Akteure gemeinsam Tarif-, Marketing- und Kommunikationsprojekte um. Federführende Geschäftsstelle für die Aufgaben ist das Kompetenzcenter Marketing NRW.
Weitere Angebote für Wandertouren:
Mit dem ÖPNV in den Nationalpark Eifel
Die Freizeitlinien der Naturparkregion Eifel haben wieder ihren Saisonbetrieb aufgenommen. Wer durch die Buchenwälder des Kermeter, entlang an Stauseen oder über die Dreiborner Hochfläche wandern möchte, kann noch einfacher mit Bus und Bahn anreisen. Die Neuauflage des Flyers „Entspannte Fahrt ins Wilde Herz des Nationsparks Eifel“ bietet einen Überblick über die Kermeter-Linien und Tourentipps. Detaillierte Informationen zu den Linien bietet die Seite nationalpark-eifel.de/anreise. Auch die aktuelle Ausgabe des Faltblatts „Touristische Buslinien (Nordeifel Tourismus GmbH) und „Natur erfahren mit Bus und Bahn“ (AVV) sind hier abrufbar.
Radroutenplaner
Auch der Radroutenplaner NRW stellt viele Informationen – auch gezielt für die Regionen in Nordrhein-Westfalen – zusammen. Von der Eifel über das Bergische Land, dem Niederrhein, das Münsterland, Sauerland und Teutoburger Land können sich Radfahrerinnen und Radfahrer Touren zusammenstellen.
Aachen – Zwei Tage vor der Verleihung des Internationalen Karlspreises wurde am gestrigen Freitag, 12. Mai bereits zum 16. Mal der Europäische Karlspreis für die Jugend vergeben, der mit insgesamt 15.000 Euro dotiert ist. Im Rahmen des zuvor vom Europäischen Parlament und der Karlspreisstiftung ausgeschriebenen Wettbewerbs haben sich
Hunderte Jugendliche aus allen Mitgliedsländern der EU mit der Rekordzahl von über 340 Projekten, die zur europäischen und internationalen Verständigung beitragen, für die Auszeichnung beworben. Die Preisverleihung wurde von hochrangigen Repräsentanten des Europäischen Parlaments und des Internationalen Karlspreises zu Aachen vorgenommen.
Belgische, litauische und niederländische Initiativen erhalten den Europäischen Karlspreis der Jugend 2023
Eine belgische App für Flüchtlinge, das litauische Mobile Klimamuseum und eine niederländische Plattform für junge Europa-Journalisten sind die Gewinner des Europäischen Karlspreises der Jugend 2023.
Der Preis wurde am Freitag, den 12. Mai um 12 Uhr in Aachen feierlich verliehen.
Erster Preis – AILEM aus Belgien
Der erste Preis in Höhe von 7.500 Euro ging an „AILEM“ aus Belgien – die erste Sprach-App, die auf Flüchtlinge und Asylbewerber zugeschnitten ist und in Absprache mit ihnen entwickelt wurde. Sie nutzt die Sprache, um interkulturelle Missverständnisse und Klüfte zwischen Flüchtlingen und ihrem Gastland abzubauen, und enthält nützliche Redewendungen, Geschichten zum Erlernen der Sprache und Spiele sowie Möglichkeiten, mit anderen Nutzern in Kontakt zu treten.
Zweiter Preis – Mobiles Klimamuseum (Litauen) / The European Correspondent (Niederlande)
Ein gemeinsamer zweiter Preis, der mit jeweils 3 750 Euro dotiert ist, geht an das „Mobile Klimato muziejaus paroda“ (Mobiles Klimamuseum), das im Mai 2022 mit dem Ziel eingerichtet wurde, die Menschen zu einem klimafreundlichen Lebensstil zu bewegen. Es besteht aus vier mobilen Seecontainern mit Ausstellungen zum Klimawandel, zum Green Deal der EU, zu nachhaltiger Landwirtschaft und gesunder Ernährung sowie praktischen Tipps zur Reduzierung des Verbrauchs.
„The European Correspondent“ aus den Niederlanden, gegründet 2022, bringt über 140 junge Journalisten aus ganz Europa zusammen, um einen europäischen Journalismus zu schaffen. Sie untersuchen, wie sich große Themen in verschiedenen europäischen Ländern auswirken, und versenden täglich einen Newsletter mit den wichtigsten europäischen Nachrichten aus einer anderen Region.
Hintergrund
Der Europäische Karlspreis der Jugend, der gemeinsam vom Europäischen Parlament und der Internationalen Karlspreis-Stiftung verliehen wird, steht Initiativen junger Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren offen, die an Projekten zur Stärkung der Demokratie und zur Förderung der aktiven Beteiligung beteiligt sind. Seit 2008 haben sich 5.000 Projekte um den Preis beworben.
Jedes Jahr wählen nationale und europäische Jurys ein Projekt aus jedem EU-Land aus. 26 nationale Gewinner wurden zur Preisverleihung am 12. Mai in Aachen eingeladen, wo die drei EU-Gewinner bekannt gegeben wurden.
Aachen – Schutz und Interessen der Betroffenen sind vorrangig – Einbindung von Betroffenenrat, Aufarbeitungskommission und Beraterstab – Systematik soll bis Herbst vorliegen. Der Nennung von Tätern und Beschuldigten kommt im Zuge der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt eine ganz besondere Bedeutung zu. Nach intensiver Beratung mit dem Ständigen Beraterstab hat das Bistum Aachen entschieden, die Namen von Tätern sexualisierter Gewalt öffentlich zu nennen.
Als Täter gelten diejenigen, die entweder verurteilt wurden oder nach Überzeugung der Kirche im Bistum Aachen Täter waren oder sind. Damit sollen bislang noch unbekannte Betroffene aufgerufen werden, sich zu melden. „Betroffene müssen sich anvertrauen können und dürfen keine neuen Ohnmachtserfahrungen machen“, betont Bischof Dr. Helmut Dieser. „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.“
Interdisziplinäre Fachexperten werden in Absprache mit den verschiedenen Gremien, die die Aufarbeitung kontrollieren und begleiten, eine Systematik erarbeiten, die als Grundlage für die öffentliche Nennung dient.
Um diese Aufgabe gut und verantwortlich leisten zu können, braucht es eine angemessene und tiefgründige Vorbereitung. „Die Persönlichkeitsrechte von Tätern treten hinter den Schutz und die Interessen der Betroffenen zurück“, betont Christoph Urban, Leiter der Stabsabteilung PIA (Prävention – Intervention – Ansprechpersonen). „Es gilt, das Dunkelfeld weiter zu erhellen. Jeder Fall muss individuell betrachtet werden.“
Die Grundlage für die öffentliche Nennung soll bis Herbst vorgelegt werden. Entscheidend sei, so Urban, dass diese überprüfbar ist und juristischen Einwänden standhält. Veröffentlicht werden sollen nicht nur die Namen der Täter, die im Gutachten aus dem Jahr 2020 genannt werden, sondern auch in begründeten Einzelfällen darüber hinaus.
Bei der öffentlichen Nennung von Tätern, die im Ausland im Einsatz waren, bedarf es mit Blick auf Betroffene noch einmal einer besonderen Sensibilität. In einigen Teilen der Welt werden Betroffene sexualisierter Gewalt immer noch selbst für das Verbrechen verantwortlich gemacht, werden aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und stigmatisiert.
„Wenn es um die Wahrung der Rechte und den Schutz der Betroffenen geht und dies eine Veröffentlichung der Namen von Tätern erforderlich macht, dann ist dem Informationsinteresse der Öffentlichkeit auch der Vorrang vor den Persönlichkeitsrechten der Täter und deren Bedürfnis nach Anonymität einzuräumen“, sagt Hans Wimmer, Richter im Ruhestand und Mitglied des Ständigen Beraterstabes des Bistum Aachens. Dies ist auch in der gemeinsamen Erklärung festgelegt, die von der Deutschen Bischofskonferenz und dem UBSKM aufgesetzt und vom Bistum Aachen unterzeichnet worden ist. Darin heißt es: „Die (Erz-)Diözesen respektieren die individuelle Aufarbeitung der Betroffenen als Prozess, der sich grundsätzlich an den Interessen, Verarbeitungsphasen und –bedürfnissen der Betroffenen orientieren soll.“
Um Retraumatisierungen zu vermeiden und jeden Fall mit der notwendigen Sensibilität begleiten zu können, müssen parallel zur öffentlichen Nennung zusätzliche Unterstützungs- und Hilfsangebote bereitgestellt werden. Diese notwendigen Angebote werden parallel zur Erstellung des Konzeptes weiter ausgebaut. Hier arbeitet das Bistum Aachen nicht nur mit unabhängigen Ansprechpersonen, sondern auch mit unabhängigen Beratungsstellen und Psychologen eng zusammen.
Mit der Erstellung des Konzeptes zur öffentlichen Nennung von Tätern setzt das Bistum Aachen die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt konsequent fort. Neben dem Ständigen Beraterstab und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission wird der Betroffenenrat beteiligt, um die Perspektive und Bedürfnisse zu respektieren. Im November 2020 hatte die Münchener Kanzlei Westphal Spilker Wastl für das Bistum Aachen ein unabhängiges Gutachten zur sexualisierten Gewalt im Bistum Aachen veröffentlicht.
Mit über 7 Mio. Euro unterstützt der Bund den Ausbau der Wasserstofftechnologie im Kreis Euskirchen: (v.l.) Stephan Santelmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalverkehr Köln (RVK), Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen, Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK. Foto: W. Andres / Kreis Euskirchen
Euskirchen/Düren – Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, übergibt in Düren Fördermittel für Wasserstoffprojekte im Rahmen des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Empfänger der Bescheide sind unter anderem der Euskirchener Landrat Markus Ramers, der Aufsichtsratsvorsitzende der Regionalverkehr Köln (RVK) Stephan Santelmann und Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK. Sie nehmen zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 7.315.000 Euro für einen Wasserstofftankstelle und einen Elektrolyseur am Standort Mechernich entgegen.
Die RVK hatte im Rahmen eines Aufrufes des Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) einen Förderantrag für die Errichtung und den Betrieb einer Wasserstofftankstelle inklusive Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff eingereicht.
Tankstelle und Elektrolyseur sind Teil des geplanten Aus- und Weiterbildungs-zentrums für digitale und klimaneutrale Mobilität in Mechernich (AWM), welches für die Region und zusammen mit dem Kreis Euskirchen entstehen soll.
Beide Investitionsprojekte wurden über das NIP II des Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit Bundesmitteln aus den Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) bewilligt und durchliefen das SofortprogrammsPlus der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR).
Da sich der Kreis Euskirchen als Standort für die Nutzung von Wasserstoff entwickeln will, schätzt Landrat Markus Ramers den Standort des Gesamtvorhabens in Mechernich ganz besonders: „Wir setzen stark auf diese umwelt- und klima-freundliche Technologie und wollen sie gemeinsam mit unseren Partnern voranbringen.“ Der Kreis Euskirchen hat vor rund zwei Jahren den Handlungsbedarf und die Potentiale im Zukunftsfeld der Wasserstoffnutzung formuliert und die aktive Unterstützung beschlossen.
5.92 Millionen Euro Fördermittel fließen nun in die Planung und den Bau einer öffentlichen Wasserstofftankstelle, an der neben privaten PKW auch LKW und bis zu 35 Brennstoffzellenbusse der RVK täglich mit Wasserstoff getankt werden können.
Die Versorgung der Tankstelle mit Wasserstoff wird wesentlich durch eine Vor-Ort-Produktion mittels Elektrolyseur realisiert, der eine Leistung von ca. 1,5 MW haben wird. Auch die Stromversorgung der Elektrolyse-Anlage kommt im Sinne der Förderrichtlinie aus 100% aus erneuerbaren Quellen, wie Windkraft, Bio-Masse und Photovoltaik. Die Herstellung der Elektrolyse-Anlage wird mit knapp 1,4 Millionen Euro gefördert. Eine EU-weite Ausschreibung für den Bau der Tankstelle sowie der Elektrolyseanlage läuft derzeit.
Die Anlage in Mechernich erweitert das in Deutschland wachsende H2-Tankstellennetz auch für den schweren Güterverkehr und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Emissionsreduzierung im Verkehrssektor. Darüber hinaus fügt sie sich in das Gesamtprojekt des AWM in Mechernich.
Das Aus- und Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität, kurz AWM, soll bis 2027 mit einer Akademie für Aus- und Weiterbildung, einem Kompetenzzentrum Nahverkehr, einer Fläche für Fahrsicherheitstrainings sowie einer Tankinfrastruktur für klimaneutrale Antriebe errichtet werden. Diese Bündelung hat mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Themen Mobilitäts- und Energiewende sowie Digitalisierung bundesweiten Modellcharakter. In der Akademie und dem Kompetenzzentrum wird zudem ein besonderer Fokus auf den Umgang und die Nutzung umweltschonender Technologien liegen.
RVK-Geschäftsführer, Dr. Marcel Frank sieht dem Projekt daher mit Spannung entgegen: „In konsequenter Fortführung unseres Projektes „Null Emission“ wollen wir zusammen mit unserem Gesellschafter Kreis Euskirchen die Wasserstoff-Technologie in der Region vorantreiben. Und für diese Entwicklung müssen wir auch völlig neue Wege gehen.“
Auch Stephan Santelmann, der zugleich Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Aufsichtsratsvorsitzender der RVK und Verbandsvorsteher des Zweckverbandes go.Rheinland ist, war bei den Förderbescheidübergaben zugegen.
Die RVK mit Verwaltungssitz in Köln ist nicht nur Verkehrsdienstleister für den Kreis Euskirchen, sondern unter anderem auch für den Rheinisch-Bergischen Kreis, den lrh. Rhein-Sieg-Kreis und mehrere Stadtbusstädte.
Mit ihren Aufgabenträgern und Gesellschaftern zählt die RVK europaweit zu den Wasserstoffpionieren.
Weitere Förderbescheide wurden in drei Teilen am 4. Mai in Düren übergeben: 55,7 Millionen Euro gehen an go.Rheinland für die Anschaffung von Brennstoffzellentriebzügen, 14,8 Millionen Euro fließen an die HyDN GmbH für den Bau eines Elektrolyseurs und 3,8 Mio. Euro erhält die Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH für eine Wasserstofftankstelle für die Brennstoffzellentriebzüge.
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