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Kunst & Kultur

Ticketvorverkauf für die „Willi-Ostermann-Story“ am 11. Januar in Mechernich-Kallmuth gestartet

Mechernich-Kallmuth – Willi-Ostermann-Story – Kulturprogramm in der alten Schule von Kallmuth bietet ein musikalisches Portrait von und mit Volker Hein und Johannes Fromm am 11. Januar, 19 Uhr, an – Tickets für 13 Euro schon jetzt im Vorverkauf als Weihnachtsgeschenk. Bis jetzt sind nur ein paar Flyer in Umlauf und man weiß nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda von dem tollen Willi-Ostermann-Abend in der Kallmuther Schule, der für Samstag, 11. Januar, 19 Uhr, geplant ist. „Und doch gehen die begehrten Eintrittskarten schon weg wie warme Semmeln“, berichtet Ortsbürgermeister und Mitveranstalter Robert Ohlerth.

„Weil die Tickets ganz bestimmt auch schöne Weihnachtsgeschenke sind“, will Ohlerth jetzt die größere Öffentlichkeit informieren: „Die Karten kosten 13 Euro das Stück und sind bei ihm telefonisch unter
(0 24 84) 13 31 zu bestellen.

Die Akteure des Abends, Volker Hein (Schnüss unn Jesang) und Johannes Fromm (Quetschböggel unn Jesang), singen und spielen Lieder eines der berühmtesten Kölner Liedermachers und Krätzjessängers, nämlich Willi Ostermann (1876 – 1936).

1899 gelang ihm der Durchbruch mit „Et Düxer Schötzefeß“, nach Scheidung seiner eigenen Ehe wurde „Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt“ ein großer Hit, unvergessen sein Evergreen „Och, wat wor dat fröher schön doch en Colonia“. Zur rheinischen Hymne avancierte seine letzte Komposition: „Ich möch zo Foß noh Kölle gon“.

Uss Möllem vun dä schääl Sick

Ostermann, der auch die Zeitschrift „Tünnes un Schääl“ herausgab, und keine Noten lesen konnte, stammte von der „schäl Sick“ (Möllem) und sang und summte seine Lieder auf Wachswalze. Sein Vater war Westfale, die Mutter gebürtig aus dem Raum Düsseldorf. Als Jugendlicher war er Fan von Militärkapellen.

„Nicht gerade die günstigsten Voraussetzungen, um der beliebteste und bekannteste Liedermacher Kölns und des Rheinlands zu werden“, schreiben Volker Hein und Johannes Fromm in ihrer Ankündigung des Kallmuther Abends. Robert Ohlert entdeckte Fromm und Hein für das Kallmuther Kulturprogramm bei einem Ausflug an der Seite von Ehefrau Rita mit dem Kallmuther Kirchenchor.

Die beiden kölschen „Krätzchen-Spezialisten“ blättern im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ mit viel Verve in Ostermanns Liederalbum und zeichnen in ihrer „Story“ die Lebensgeschichte des Tondichters als humorvolles musikalisches Portrait nach. Ostermanns Lebensstationen von der „Kinddäuf“ bis zum „Himmelspöözje“ werden in Anekdoten und seinen unvergessenen Liedern lebendig. Das Publikum ist herzlich eingeladen, „för met zo singe“!

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Kunst & Kultur

Ein besonderes Geschenk für die Stadt Euskirchen

Euskirchen – Bei jeder Ausstellung der Reihe Kunst im Rathaus wird auch ein Bild im Büro des Bürgermeisters aufgehängt. Die Künstlerin, die aktuell im Rathaus ausstellt, hat für diesen erlesenen Platz eigens ein neues Kunstwerk geschaffen.

Bürgermeister Sacha Reichelt war sehr angetan. Foto: Heike Eich/Stadt Euskirchen

Doris Virnich nahm sich eine Postkarte aus dem Stadtarchiv aus den 1960er Jahren zum Vorbild. Darauf zu sehen ist der Alte Markt, damals noch als Parkplatz genutzt, mit dem Hotel Joisten, dem Haus Clev, Café Sistig und dem Schuhhaus Bollig.

Drei Monate hat die Künstlerin daran gearbeitet, die Ansicht in Acryl auf 1 x 1,40 Meter große Leinwand zu bannen. Dabei hat Doris Virnich zusätzliche Recherche betrieben, um eine möglichst realistische Ansicht zu schaffen. Die Vorlage nämlich war schwarz-weiß, so dass die Künstlerin sich anlesen musste, welche Farbe die einzelnen Gebäude hatten und auch, welche Farben damals typisch für die auf der Vorlage sichtbaren Autos waren. Die Entstehung des Bildes hat sie mit einigen Fotografien dokumentiert.

Bürgermeister Sacha Reichelt war sehr angetan von der historischen Stadtansicht, die die Künstlerin persönlich überbrachte, und so wird das Bild nun dauerhaft das Büro des Bürgermeisters zieren. Die Stadt Euskirchen ist sehr dankbar für diese tolle Schenkung und das damit gleichzeitig verbundene einmalige historische und künstlerische Zeugnis.

Wer sich die Werke von Doris Virnich anschauen möchte, kann noch bis zum 13. Dezember die Ausstellung „SpielARTen der Malerei“ im Rathaus auf der Kölner Straße anschauen. Dabei wird es auch noch zwei Führungen geben: am 14. November und am 12. Dezember jeweils um 14 Uhr. Die Voranmeldung ist möglich unter stadtarchiv@euskirchen.de

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Kunst & Kultur

Das Mühlsteinrevier RheinEifel im Blick der Wissenschaft

Mendig – Technik- und Industriegeschichte im Fokus – Vor rund 7.000 Jahren begann in der Osteifel die Produktion von Mahlsteinen. Das Mühlsteinrevier RheinEifel – ein Zusammenschluss des Landkreises Mayen-Koblenz, der Verbandsgemeinden Vordereifel und Mendig sowie der Stadt Mayen, Ettringen, Kottenheim, der Stadt Mendig und der Stadt Andernach – steht für den Erhalt dieser jahrtausendealten Kultur des Abbaus der Basaltlava und der Herstellung von Mühl- und Mahlsteinen.

Das Mühlsteinrevier wird deshalb auch immer wieder von Fachgruppen rund um Erd- und Technikgeschichte besucht. Jetzt war eine Gruppe der „Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur“ unter der Leitung des Geschäftsführers Dr. Norbert Gilson – in der auch das Mühlsteinrevier RheinEifel Mitglied ist – zu Gast in Mayen und Mendig. Nach einem Besuch der Erlebniswelten Grubenfeld mit einer Führung durch Hans Schüller und Dr. Holger Schaaff, die in den Erlebniswelten Grubenfeld in Mayen eindrucksvoll über die Mühlsteingewinnung von der Römerzeit bis zur Neuzeit über Tage informierten, wurden die Wissenschaftler in Mendig von Werner Geilen und Frank Neideck durch die Lavakeller und über die Museumslay geführt. Schwerpunkt in Mendig war der untertägige Abbau der Basaltlava, der im 15. Jahrhundert begann. Das 30 Meter unter der Erdoberfläche tiefst gelegene Basaltlava-Bergwerk der Welt wurde im 19. Jahrhundert bei konstant acht Grad Celsius zur Lagerung von Bier genutzt. Auf der Museumslay nahmen die Gäste schließlich die Exponate der IG Göpelwerk unter die Lupe.

Die Teilnehmer waren mehr als interessiert und nahmen sich vor wieder zu kommen, um alle Revierteile einmal zu besuchen.

Mit in der Besuchergruppe dabei waren auch Dipl.-Ing. (FH) M.A. Anita Kuisle vom Münchener Büro für Technikgeschichte und Prof. Dr. em. Helmut Albrecht von der TU Bergakademie Freiberg, der die Montanregion Erzgebirge auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe mit geführt hat. „Wir haben eine Bergbauregion ins Ziel gebracht. Das Revier hier ist nicht nur welterbefähig, sondern auch welterbewürdig. Deshalb sollte man mit dem Mühlsteinrevier RheinEifel dieses Ziel weiterverfolgen“, so Prof. Dr. em. Albrecht.  Die beiden Wissenschaftler stehen dem Arbeitskreis des Mühlsteinreviers seit sechs Jahren als Berater zur Seite.

Die Georg-Agricola-Gesellschaft (GAG) wurde 1926 im Zusammenhang mit der Neuübersetzung des Werkes „De re metallica“ von Georgius Agricola (1556) gegründet. Bereits damals engagierte sie sich zusammen mit dem Verein Deutscher Ingenieure, dem Deutschen Museum München und dem Bund Deutscher Heimatschutz bei der Erfassung und Dokumentation „Technischer Kulturdenkmale“ in Deutschland. Heute setzt die Gesellschaft als „Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur“ unter anderem auf die Industriearchäologie. Sie versteht sich als ein Forum für alle Interessenten, die sich professionell oder ehrenamtlich für die Erforschung, den Erhalt und die Pflege historischer Sachzeugen der Technikgeschichte und Industriekultur engagieren.

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Kunst & Kultur

100 Euro KulturPass-Budget der Bundesregierung für alle 18. Geburtstagskinder 2024 noch bis Jahresende!

Mayen/Region – KulturPass jetzt ganz einfach über das Online-Banking der Kreissparkasse Mayen aktivierbar – Die Kreissparkasse Mayen bietet ab sofort eine neue Möglichkeit zur Aktivierung des KulturPasses: Ab sofort  können Jugendliche, die in diesem Jahr 18 Jahre alt werden, den KulturPass direkt über unser Online-Banking freischalten. Damit wird der Zugang zum KulturPass deutlich vereinfacht und die kulturelle Teilhabe für junge Menschen in der Region gestärkt.

Der KulturPass, ein Projekt der Bundesregierung, stellt 18-Jährigen ein Budget von 100 Euro für kulturelle Erlebnisse wie Kino-, Konzert, Museums- oder Theaterbesuche zur Verfügung. Außerdem können Bücher, CDs, Schallplatten und sogar Noten gekauft werden. Bisher war die Freischaltung nur über die eID-Funktion des Personalausweises möglich. Dank der neuen Kooperation zwischen der Sparkassen-Finanzgruppe und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wird nun eine weitere einfache Aktivierungsoption geschaffen.

„Die meisten 18-jährigen in unserem Geschäftsgebiet haben ihr Girokonto bei uns. Das heißt, wir können den KulturPass in unserer Region breitflächig unterstützen“, sagt Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Mayen. „Durch die Integration in unser Online-Banking ermöglichen wir es den Jugendlichen, den KulturPass schnell und unkompliziert zu aktivieren und die kulturellen Angebote vor Ort zu nutzen.“

Die Kreissparkasse Mayen ist stolz darauf, Teil dieser innovativen Public-Private-Partnership zu sein, die zeigt, wie erfolgreich der öffentliche und private Sektor bei der Digitalisierung zusammenarbeiten können. „Unser Ziel ist es, die kulturelle Teilhabe zu fördern und jungen Menschen einen einfachen Zugang zu kulturellen Erlebnissen zu ermöglichen“, ergänzt Vorstandsmitglied Christoph Weitzel.

Für alle, die bereits 2024 ihren 18. Geburtstage gefeiert haben, heißt es schnell sein und sich den Kulturpass noch sichern. Weitere Informationen zur Aktivierung des KulturPasses gibt es unter www.kulturpass.de/jugendliche/sparkassen-ident

 

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Das Heimatbuch des Landkreises Mayen-Koblenz 2025 ist ab sofort erhältlich

Region/Mayen-Koblenz – Landrat Dr. Saftig präsentiert die neue Ausgabe und zeichnet Gewinner des Fotowettbewerbs aus – Es ist so weit: Das neue Heimatbuch ist da und ist ab sofort für 8,90 Euro im Handel erhältlich. Auch der 43. Jahrgang hat es in sich: Seine über 350 Seiten sind vollgepackt mit Lesens- und Wissenswertem aus der Region. Die Beiträge der knapp 100 ehrenamtlichen Autoren spiegeln die Vielseitigkeit des Landkreises Mayen-Koblenz in Wort und Bild wider. Nach Corona-bedingter Pause präsentierte Landrat Dr. Alexander Saftig das Buch im Beisein seiner Kreisvorstandskollegen – dem Ersten Kreisbeigeordneten Pascal Badziong sowie den Kreisbeigeordneten Achim Hütten und Jens Firmenich – wieder vor großem Publikum im Kreishaus und ehrte die Gewinner des begleitenden Fotowettbewerbes „Brücken schlagen – MYK verbindet Ufer, Menschen und Geschichten“.

Der Landkreis ist schier unerschöpflich, was Geschichte und Geschichten angeht. Das zeigen die Beiträge der Autoren jedes Jahr aufs Neue. Die Mischung macht´s: Enthalten sind unterhaltsame Geschichten und Aufsätze, die bislang im Verborgenen schlummernde Besonderheiten behandeln sowie auch Mundart oder Gedichte. Hinter jedem Beitrag stehen immer und unmittelbar die Menschen unserer Region. Die Autoren recherchieren, forschen, dichten, zeichnen und fotografieren. Dies alles machen sie ehrenamtlich, also in ihrer Freizeit. Hinter den Beiträgen steckt sehr viel Arbeit, weiß auch Dr. Alexander Saftig: „So viel freiwilliges Engagement ist nicht selbstverständlich. Wir sind sehr dankbar für alle, die sich am Buch beteiligen.“ Jede Ausgabe des Heimatbuches bewahrt Altes, das für viele Leser doch gleichzeitig völlig neu ist. Dies bekräftigt auch Achim Hütten, der als Kreisbeigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz den Geschäftsbereich Kultur innehat. Für ihn spiegeln die Inhalte des Heimatbuchs nicht nur die Vielseitigkeit des Landkreises wider, sondern vor allem auch der Menschen, die darin leben. „Es stärkt die regionale Identität und ist zugleich verbindendes und sinnstiftendes Element im kulturellen Leben unseres Landkreises“, betonte Achim Hütten während seines Grußwortes an die Gäste.

Darüber hinaus präsentierte der Heimatbuchautor und wissenschaftliche Mitarbeiter des Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mayen, Dr. Lutz Grunwald, dem Publikum während seines kurzweiligen Vortrags die Bevölkerungsdichte vergangener Zeiten in Kobern-Gondorf, Koblenz und Andernach. Dabei nahm er vorrangig auf die Zeit der Spätantike und des Frühmittelalters Bezug.

Fotowettbewerb „Brücken schlagen – MYK verbindet Ufer, Menschen und Geschichten“

Beim diesjährigen Fotowettbewerb standen Schnappschüsse des facettenreichen Brückenschlagens in MYK im Mittelpunkt. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt und einmal mehr gab es mit Unterstützung der Kreissparkasse Mayen und der Sparkasse Koblenz attraktive Geldpreise zu gewinnen. „Uns haben viele tolle Einsendungen erreicht, sodass die Auswahl der Siegerfotos der Jury alles andere als leichtgefallen ist“, sagte der Landrat. Die Fotokünstler waren in diesem Jahr aufgerufen, alles in den Fokus zu nehmen, was sie mit dem Brückenschlagen im Landkreis Mayen-Koblenz verbinden. Das konnten beispielsweise die beeindruckenden Bauwerke selbst oder auch kulturelle und sprachliche Brücken sein.

Gewinner des Foto-Einzelwettbewerbes ist Michael Wald aus Dieblich. Er hat den magischen Blick auf die nebelumhüllte Moseltalbrücke während eines Morgenspaziergangs beeindruckend festgehalten und durfte sich über 300 Euro Preisgeld freuen. Den zweiten Platz des Fotowettbewerbs belegte Klaus Brost aus Winningen, der sich mit seiner Meisterleistung, die die Winninger Weinlagen und die Moseltalbrücke in den Blick nimmt, nicht nur das Titelbild des diesjährigen Heimatbuchs, sondern auch ein Preisgeld von 250 Euro sicherte. Auf Platz drei landete das Foto von Katrin Lehmann aus Waldesch. Es zeigt eine bunte und kreative Lego-Brücke im Eschbach, die ihre Kinder Hanin und Reza gebaut haben. Die drei durften sich über 200 Euro Preisgeld freuen. Auch die weiteren abgedruckten Fotos wurden mit Geld- oder Sachpreisen prämiert. Die Plätze vier bis sechs gingen an Stefan Bretz aus Mayen, Richard Schneider aus Weitersburg und Trudel Rünz aus Kaltenengers. Musikalisch begleitet wurde die Präsentation des Heimatbuches von Harald Meyer und Sven Hagen von der Kreismusikschule.

Das Heimatbuch 2025 ist ab sofort für 8,90 Euro in den Buchhandlungen der Region erhältlich. Anfang 2025 startet die nächste Redaktionsphase. Dann können die Autoren wieder ihre Beiträge zur Auswahl ins Kreishaus schicken.

 

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Kunst & Kultur

„83 für 100“ – Franz Kruse startet am 8. November eine Benefizaktion für die gemeinnützige Mechernich-Stiftung

Mechernich– Achtung: Auch wer sonst keine Galerien und Vernissagen besucht, sollte sich den 8. November, 18 Uhr, unbedingt vormerken. Dann kann man beim Abend im offenen Atelier Franz Kruses am Eifelstadion extra Schnäppchen machen. Der seit 1977 in der Stadt Mechernich lebende und wirkende Maler bringt 83 Original-Kruse-Grafiken und Bilder zu je (mindestens) hundert Euro unters Volk.

Und zwar für einen guten Zweck: Der Erlös der Benefizaktion geht nämlich an unschuldig in ökonomische Not geratene Mitbürger, die von der gemeinnützigen Mechernich-Stiftung unterstützt werden. Deshalb appelliert Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick auch: „Wer will und es sich leisten kann, muss sich nicht am Mindestgebot von hundert Euro orientieren und darf auch mehr geben…“

Stiftungsvorsitzender Ralf Claßen, der auch Kämmerer und Dezernent der Stadt ist, zeigte sich im Vorfeld des 83. Geburtstages Franz Kruses außerordentlich erfreut über die geplante Aktion: „Das zeigt, wie sehr sich der aus dem Kohlenpott stammende Künstler mittlerweile mit der Stadt Mechernich und ihren Menschen identifiziert.“ Er findet es einerseits schade, dass Kruse sein Atelier, das frühere Sportlerheim der TuS am Eifelstadion bis zum Sommer nächsten Jahres räumen will.

Mit Ehefrau Charlotte in Floisdorf

Andererseits preist Claßen die Stadt glücklich, dass Kruse auch in Zukunft die Hände kaum in den Schoß legen will und weiterhin künstlerisch tätig bleibt. Vor allem aber darüber, dass der mit Ehefrau Charlotte in Floisdorf lebende Maler weiter Kurator der Mechernicher Galerie im Rathaus bleiben will.

„Wir kennen uns jetzt 30 Jahre“, sagte Dr. Hans-Peter Schick beim Atelierbesuch vor der Geburtstagsaktion „83 für 100“. Schick, der unlängst auch bei Kruses Diamantener Hochzeit im Dorfgemeinschaftshaus Floisdorf zu Gast war, freut sich, „dass Kruse vor fast 50 Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach Mechernich verlagert hat und sich in hohem Maße mit dieser Stadt identifiziert.“

Umgekehrt sagt der permanent inspirierte und experimentierende Künstler schlicht: „Mechernich ist immer gut zu mir gewesen“. Deshalb habe er auch nicht lange nachdenken müssen, wem er zum Abschied vom Eifelstadion was Gutes tun wolle.

Franz Kruse ist Künstler, eine feste Nummer im rheinischen Kulturbetrieb, einst einer der schillernden Köpfe in der Kölner Kultur-Society. Mit seinen Bildern, meist in leuchtenden Farben und teilweise unter Verwendung verschiedenster Materialien hat sich Franz Kruse eine sehr eigene künstlerische Handschrift geschaffen, die ihn unverwechselbar macht.

Paris, Rom, Washington

Ursprünglich kommt Franz Kruse aus der Gestaltung. Jahrzehntelang arbeitete er als Ausstatter und Regisseur am Theater, unter anderem bei Produktion bei der Biennale, in Rom, Drottningholm, Mailand, Paris, London, Washington und Zagreb. Seine Lehrer waren Kurt Janitzki, Hans Rahn und Bert Schadeck.

Einem breiten Publikum bekannt wurden Kruses Rosenmontags-Persiflage-Wagen, Bagage-Wagen und Großfiguren im Kölner Rosenmontagszug sowie über 25 Jahre Bühnendekorationen im Maritim-Hotel Köln, in der lachenden Sporthalle und im Gürzenich.

Laudatoren seiner Ausstellungen waren unter anderem Alfons Silbermann, Kurt Rossa, Angelus Seipt, Reinhard Hellweg und Ludwig Baum. Das Licht der Welt erblickte er am 8. November 1941 in Gelsenkirchen. Nach der Realschule lernte er zunächst Schauwerbegestalter und Plakatmaler. Nach der Bundeswehr arbeitete er in Gelsenkirchen am Theater als Dekorateur und später als Leiter der Dekorationsabteilung, dann bei den Bühnen der Stadt Köln als Abteilungsleiter Ausstattung.

Seine künstlerischen Ambitionen machten nicht bei der Ausstattung von Theaterstücken halt. Ihn reizte auch die Arbeit mit Texten und Schauspielern. So arbeitete Kruse bei den Bühnen der Stadt Köln als Regieassistent und führte im „Senftöpchen“ selbst Regie, entwarf das Bühnenbild und die Kostüme. Schon bei Fred Kassen, dem Gründer dieses bekannten Kölner Kleinkunsttheaters, konnte Kruse Erfolge mit Regiearbeiten und Bühnenbildern feiern.

Unter anderem gestaltete er im Lauf der Jahre Programmhefte und Plakate für die Kölner Oper, Theater und Ballett. Auch betreute er die WDR-Konzert-Tour und kümmerte sich um die benötigten Kostüme und Requisiten. An TV-Arbeiten für ARD- und ZDF-Serien sowie den RTL-Karnevalssitzungen wirkte Kruse ebenfalls mit. Er arbeitete an Produktionen seiner Freunde Walter Giller und Nadja Tiller („Locker vom Hocker“) führend mit.

Ruder-WM und Kulturhauptstadt

Kruse machte von Floisdorf aus, wo er Bühnenbilder und ganze Saalausstattungen im Atelier in der Zehnthofstraße zunächst als Modell entwarf, Karnevalssitzungen und Silvestershows im Kölner Maritim-Hotel mit den Supremes, den Kessler-Zwillingen und Harald Juhnke. Für die Prinzengarde kreierte er 25 Jahre die komplette Saalausstattung zu den Sitzungen.

1992 gestaltete Franz Kruse eine Reliefwand in der Adolf-Kolping-Schule Horrem, 22 Meter breit und vier Meter hoch. Dem Werk, das noch heute in der Geburtsstadt des heiliggesprochenen Gesellenvaters zu sehen ist, kam viel mediale Aufmerksamkeit zu – und ein gebundenes Konzeptbuch.

Divers und vielseitig ging es weiter. Am Fühlinger See in Köln gestaltete der Wahl-Floisdorfer die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Ruder-Weltmeisterschaft im Jahre 1998. Als Essen im Jahr 2010 „Kulturhauptstadt Europas“ wurde, konnte Kruse mit einem zehnmal einem Meter messenden Banner im Zentrum der Stadt überzeugen. Auch die 75 Jahr-Feier des Kölner Festkomitees im Maritim-Hotel trug seine gestalterische Handschrift. Nicht zu vergessen die einmalige Ausstellung „Schöne neue Welt – Rheinländer erobern Amerika“ im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern.

In bislang 60 kreativen Jahren nahm Kruse an vielen Ausstellungen teil, zum Beispiel in den Galerien „Botz“ im Hafen von Andratx und „J“ in Palma, beides auf Mallorca, in den Kreishäusern Hürth und Bergheim, im Freilichtmuseum Kommern, der Abtei Brauweiler, diversen Galerien in Köln, dem NRW-Landtag in Düsseldorf und natürlich dem Kultur-Forum im Mechernicher Oktogon.

Eine weitere Herzensangelegenheit sind ihm seine Skulpturen: So zum Beispiel eine schwimmende Tulpeninseln auf dem Kommerner See, ein Kreisverkehr in Mechernich, diverse Stahlobjekte in Kallmuth, sein Mitwirken beim Projekt „Kunst geht baden“ in Gemünd sowie verschiedene Fahnengestaltungen in Deutschland und Frankreich.

Carreras und Pavarotti portraitiert

Auffallend sind Kruses Tulpenbilder. Er liebt diese Blumen und ihre Darstellung zieht sich durch alle seine Stile und Schaffensepochen. Das ist so, seit er vor vielen Jahren als Mitarbeiter der Kölner Oper bei den Schwetzinger Festspielen im Schlosspark Tulpenfelder sah und sich in sie verliebte, möglicherweise der geschwungenen weiblichen Formen wegen. Seither taucht dieses Motiv immer wieder auf diverse Arten auf.

Auch für die Aktion Mensch, früher „Aktion Sorgenkind“, stellte Kruse sein Atelier zur Verfügung, in dem Prominente dann für den guten Zweck malen und sich auf andere Art künstlerisch ausdrücken konnten. Als Dozent war Kruse unter anderem an der VHS Euskirchen für die Fächer „Akt“ und „Farbige Gestaltung“ zuständig. Besondere Porträt-Aufträge erhielt der Floisdorfer von den Opernlegenden Jose Carreras oder Luciano Pavarotti. Selbst die Kölner Seilbahn ist nicht sicher vor ihm und diente bereits als Darstellungsfläche.

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Kunst gegen Unterdrückung – Ausstellung in der Mechernicher Galerie im Rathaus eröffnet

Mechernich – Eine Kunstausstellung mit politischer Wirkkraft wurde am Freitagabend in der Mechernicher Galerie im Rathaus eröffnet, Und zwar vom stellvertretenden Bürgermeister Günter Kornell und der aus dem Iran stammenden Buchautorin, Apothekerin und Aktivistin Zoya Sepehri, Jahrgang 1975, die Teil der Initiative „Free Human“ ist.

Die gezeigten Bilder stammen alle von Sara Sheikhy, einer gebürtigen Iranerin, die seit 2004 im Rheinland und seit 2021 in Weißenbrunnen (Stadt Mechernich) lebt und arbeitet. „Dennoch sind meine Gedanken in der Heimat bei den Frauen und Männern, die unterdrückt werden“, sagte die bei Ali Faramarzi und Hamid Dini ausgebildete Künstlerin dem Mechernicher „Bürgerbrief“.

Sie wolle mit ihrer Kunst versuchen, das Leid der Menschen zum Ausdruck zu bringen und die Welt darauf aufmerksam zu machen, wie viel Unrecht und wie viele Gewalt den Menschen im Iran widerfährt. Nach einer musikalischen Einstimmung durch die bei Mechernicher Ausstellungen erprobten Combo „Uli van Staa and Friends“ begrüßte Vize-Bürgermeister Günter Kornell zahlreiche Kunstinteressierte, darunter auch den Bundestagsabgeordneten Detlef Seif, Kurator Franz Kruse, Pfarrer Erik Pühringer und den Journalisten und Autor Stephan Everling.

Stimme für die Stummgemachten

Dann ergriff die Buchautorin Zoya Sepehri („Im Namen des Regenbogengottes“) das Wort und Partei für das symbolträchtige Werk von Sara Sheikhy. Sie zeigt in Mechernich Bilder „Zwischen Traumwelt und Wirklichkeit“, so auch der Titel der Ausstellung, Glamourstars aus der Adels- und Popwelt, Beatles, Michael Jackson und die anmutige Farah Diba Pahlavi, die Letzte auf dem Thron von Persien, und daneben ein vom Krieg verstümmeltes Kind, das mit einer Puppe spielt, oder zwei Frauen unter Kopftüchern mit nach Säureattentaten verzerrten Gesichtern.

Sara Sheikhy male „Geschichten von Menschen, die unter den schwierigen Bedingungen eines von Krieg, Unterdrückung und Gewalt gezeichneten Lebens im Alltag leiden“, so Zoya Sepehri: „Sheikhys Kunst ist aber nicht nur ein Spiegel des Leids, sondern auch ein Aufruf zum Handeln und ein Mahnmal gegen die Straflosigkeit nach Gewaltakten.“ Wir Menschen in freiheitlichen Demokratien müssten unsere Stimmen für die Unterdrückten im Iran und in anderen Ländern erheben.

„Gesellschaftliches Ereignis“

Trotz des ernsten Themas herrschte bei der Vernissage eine gelöste Atmosphäre. Dazu trug die Musik des Trios um Uli van Staa bei, das es sogar schaffte, nahezu alle zum Mitsingen zu bringen bei dem eidgenössischen Trotzlied „Die Gedanken sind frei“. Für eine reibungslose Organisation sorgten seitens der Stadt Kerstin Lehner und Adi Vitt, die Bewirtung übernahmen junge Christen der katholischen Pfarrjugendgruppe um Rebekka Narres.

Sara Sheikhy wurde in Teheran geboren, studierte Kunst und Grafik, und lernte nach ihrer Emigration nach Deutschland Kauffrau für Büromanagement. Sie lebt und arbeitet im Stadtgebiet Mechernich. Ihre Ausstellung, die noch bis Mitte Januar gezeigt werden soll, ist die 42. in der Galerie im Mechernicher Rathaus. Kurator Franz Kruse war hocherfreut über die große Publikumsresonanz zur Eröffnung: „Vernissage in der Rathausgalerie ist mittlerweile ein gesellschaftliches Ereignis…“

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Kalender rund um Simmerath, der Eifel und einigen Subkulturen und Fabelwesen

Dedenborn/Region – Seit dem Jahr 2017 veröffentlichte der in Dedenborn lebende Deutsch-Belgier Jean-Louis Glineur rund 90 Kalender im Calvendo-Verlag. Viele der Werke, vor allem zum Thema Motorsport, werden Jahr für Jahr mit aktualisiertem Kalendarium veröffentlicht.

Fester Bestandteil seiner Auswahl sind seine Regionalkalender mit dem Bezug zur Eifel und ganz besonders der Gemeinde Simmerath. In den Größen DIN A5 bis DIN A2 sind unter anderem die Fotokalender Rurberg und Woffelsbach sowie Eicherscheid und Lebenswertes Dedenborn für das Jahr 2025 erschienen. Unverändert, aber mit aktualisiertem Kalendarium erscheint auch wieder der Kalender Einruhr in Eifel.

Die in erster Linie für die Bürgerinnen und Bürger der genannten Ortschaften konzipierten Kalender wären als größere Auflagen unwirtschlich, so dass Jean-Louis Glineur auf das Print-On-Demand von Calvendo setzt, d.h. die Kalender werden erst nach Bestelleingang gedruckt, so dass keine Restbestände aufkommen und dies ökologisch sinnvoll ist.

„Durch diese Möglichkeiten nutze ich meine Zeit besonders gern für die Gestaltung der Kalender mit Motiven rund um Simmerath“, erläutert Glineur. So entstanden auch die weiteren Fotokalender Einruhr in der Eifel, Kirchen und Kapellen rund um Simmerath und Fachwerkhäuser – Historische Gebäude rund um Simmerath. Was das Monschauer Land ausmacht, zeigt der weiter Kalender Faszinierende Hecken für das Jahr 2025.

Mit ebenso viel Elan verfolgt Glineur seine anderen kreativen Projekte. Es sind insbesondere satte Farben und Subkulturen, die ihn begeistern, so dass die 2025er Kalender Psychedelische Ladies, Punk Girls und Steampunk Girls erstmals veröffentlicht werden. Die Leidenschaft des Kalenderautors für Fabelwesen führte zu zwei weiteren Werken mit den Titeln Drachen – Furcht erregende und imposante Fabelwesen und Drachen – Gefürchtete, aber nicht immer böse Fabelwesen.

Bestellbar sind die Kalender beim Buchhandel vor Ort oder den bekannten Onlineanbietern wie Amazon, Hugendubel oder Thalia.

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Mord(s)-Vergnügen – Spannende Krimilesungen auf Burg Nideggen

Düren – Mörderische Geschichten treffen auf ihre Fans, wenn sich am Freitag und Samstag, 18. und 19. Oktober, die Burgtore für kriminalistische Spürnasen öffnen. Ein Mord(s)-Vergnügen nimmt seinen Lauf, wenn der Bergfried der Burg Nideggen Schauplatz spannender Kriminalromane und namhafter Krimiautoren wird.

Die Lesungen am Freitag. 18. Oktober, ab 19-30 Uhr richten sich in erster Linie an Erwachsene. Kinder kommen am Samstag, 19. Oktober, ab 15.30 Uhr in den Genuss spannender Geschichten. Die Schirmherrschaft hat Landrat Wolfgang Spelthahn übernommen.

Das Programm am Freitag ab 19.30 Uhr:

Es lesen Autor Peter Jackob und Peter Metzdorf aus “Unter Kommissaren – Realität trifft Fiktion”. Peter Jackob liest aus seinen Krimis vor und in den Gesprächsrunden werden Fragen rund um das Krimischreiben und die reale Polizeiarbeit behandelt und gegenübergestellt. Wie echte Polizeiarbeit aussieht, weiß Hauptkommissar Peter Metzdorf aus langjähriger Erfahrung. Ein kriminalistisches Rätsel, anhand dessen das Publikum aktiv miterlebt, wie ein Fall gelöst werden kann, rundet diesen wirklich interessanten und vielfältigen Abend ab.

Der Autor H. Dieter Neumann liest aus seinem Buch „Stumme Gräber“ vor. Der Roman ist der dritte Flensburg-Krimi aus der Reihe mit der jungen Fernseh-Reporterin Kira Lund. Sie klärt den Mord an einem jugendlichen Surfer auf, der während eines deutsch-dänischen Jugendcamps auf Holnis im Schlaf erstochen wird.

Der Autor Andreas Heineke wartet mit seinem Roman „Auslese à la Provence“ auf. Ein brillant recherchierter Krimi über die Geschichte des Weinanbaus und die Schönheit der Provence. Als inmitten des provenzalischen Idylls ein Weinberg angezündet wird und dabei eine junge Frau ums Leben kommt, läuft Dorfgendarm Pascal Chevrier zu Hochtouren auf. Mit spannungsvoller Musik zeigen die Dulabis (Heike Michaelis und Regina Fischer) ihr musikalisches Können. Der Eintrittspreis beträgt 18 Euro.

Das Programm am Samstag ab 15.30 Uhr:

Zoran Drvenkar liest aus seinem Roman „Die Kurzhosengang“. Er wurde für seine Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seine Thriller „Sorry“ und „Du“ wurden in 14 Sprachen übersetzt, 2010 wurde „Sorry“ mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Unter dem Pseudonym Victor Caspak & Yves Lanois schrieb er die Bestsellerreihe „Die Kurzhosengang“ und erhielt dafür 2005 den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Zoran Drvenkar präsentiert eine kluge Geschichte für neugierige junge Krimifans: Rudolpho, Island, Snickers und Zement, so nennen sich vier Freunde aus einem kleinen Ort in Kanada. Sie leben inkognito, denn wenn jeder wüsste, wie sie richtig heißen, dann würde in ihrem Heimatort die Post abgehen. Sie sind nämlich die berühmte Kurzhosengang. Derart coole Jungs tragen natürlich keine kurzen Hosen. Wie die Gang dennoch zu ihrem Namen kam, dazu erzählt jedes Mitglied anlässlich eines Fernsehinterviews seine eigene Geschichte.

Die Lesung ist für Kinder ab 10 Jahren und ihre Familien. Der Eintrittspreis pro Kind beträgt 4 Euro (Erwachsene 2 Euro).

Großer Dank gilt der Sparkasse Düren, der Westenergie AG und dem Förderverein des Burgenmuseums für die Unterstützung.

Information und Karten gibt es beim Burgenmuseum unter 02427/6340 oder bei der Buchhandlung Lesezeichen in Kreuzau: 02422/504886.

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Eröffnung des Hubert Salentin-Museums in Zülpich

Zülpich – Die Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur präsentiert im neu eröffneten Hubert Salentin-Museum eine weltweit einmalige Sammlung des in Zülpich geborenen Genremalers – Nach mehrjähriger Bauzeit wurde am Montag, 30. September 2024 das „Hubert Salentin-Museum“ in Zülpich eröffnet. Es widmet sich dem Werk des aus der Römerstadt stammenden Genremalers. Salentin, Absolvent der dortigen Kunstakademie, ist ein wichtiger Vertreter der „Düsseldorfer Malerschule“ des 19. Jahrhunderts. Die Werke dieser Künstler werden in der ganzen Welt geschätzt und gesammelt.

Über einen regelrechten Sammlungsbestand an Salentin-Gemälden verfügen jedoch ausschließlich die Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur in Zülpich sowie die Stadt Zülpich, der der Maler ein Konvolut von über 40 Bildern testamentarisch vermacht hatte. Mit dem Erwerb und der anschließenden Kernsanierung des Hauses Kölnstraße 2 wurde nun erstmals die Möglichkeit geschafften, Gemälde beider Sammlungen zu vereinen und dauerhaft zu präsentieren. Dazu hat die Stadt Zülpich der gemeinnützigen Manfred Vetter-Stiftung ihr Konvolut als Dauerleihgabe überlassen.

Das neue Museum, direkt gegenüber dem Geburtshaus von Hubert Salentin gelegen, wird von der Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur getragen und betrieben. Es bietet im Geburtsort des Malers die einmalige Möglichkeit, das Gesamtwerk des Schaffens von Hubert Salentin in einer ständigen Ausstellung zu erleben. Eine derart reichhaltige Werkschau, die sich jederzeit um weitere Bilder aus dem zugehörigen Depot ergänzen lässt, ist damit weltweit einmalig.

Die Eröffnungsfeier fand vor über 70 geladenen Gästen im Erdgeschoss des sich über zwei Etagen erstreckenden Museums statt. Bürgermeister Ulf Hürtgen verwies in seinem Grußwort darauf, dass mit dem Haus nach mehr als hundert Jahren der Traum seines damaligen Amtsvorgängers Josef Zander von einem Zülpicher Hubert Salentin-Museum endlich Wirklichkeit geworden sei. „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“, zitierte Hürtgen an dieser Stelle ein wenig augenzwinkernd Altbundeskanzler Willy Brandt. Er gratulierte Juliane B. Vetter, die Bau und Einrichtung des Museums alleinverantwortlich übernommen hatte. Zugleich bedankte sich Hürtgen bei Juliane Vetter für das segensreiche Wirken der Manfred Vetter-Stiftung bei vielen weiteren Projekten in der Stadt Zülpich.

Dr. Marina Hanstein vom Kölner Kunstauktionshaus Lempertz ordnete die Werkschau kunsthistorisch ein und würdigte die Arbeit der gemeinnützigen Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur. Juliane B. Vetter dankte posthum ihrem Mann Manfred Vetter für die Gründung der Stiftung, ohne die die Vision des Hubert Salentin-Museums nicht hätte realisiert werden können. Sie informierte die Gäste über die Konzeption dieses modernen Museums mit digitaler Technik, in dem zukünftig auch Vorträge in den Räumen des angeschlossenen Cafés KinART angeboten werden. Sie dankte vor allem ihrer Familie, für Hilfe und Unterstützung bei der Umsetzung dieses großen Projektes, die seitens der Manfred Vetter Stiftung ausschließlich ehrenamtlich erfolgte. Ihrem Aufruf auf ehrenamtliche Mitwirkung bei der künftigen Betreuung des Museums sind bereits zahlreiche Interessierte gefolgt.

Musikalisch eingerahmt wurden die Ansprachen durch das Duo „Moving Sounds“ mit Markus Stockhausen (Flügelhorn) und dessen Frau Tara Bouman (Klarinette).