Schleiden – Die Beratungs- und Koordinierungsstelle Schleidener Tal als Nachfolge der psychologischen Akuthilfe hat seit dem 1. August ihre Arbeit aufgenommen. Durch die Hochwasser-Katastrophe, die das Schleidener Tal in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli überflutet hat, haben viele Bürger*innen ihr Hab und Gut und vielleicht sogar einen lieben Mitmenschen verloren.
Aus diesem Grund wurde auf Initiative von Bürgermeister Pfennings vom 20. bis 30. Juli durch das PSNV-E und B Team der Malteser eine psychologische Akuthilfe im Gebiet der Stadt Schleiden angeboten. „In dieser Zeit haben insgesamt 1.050 Gesprächskontakte und Interventionen stattgefunden“, so Frank C. Waldschmidt, Fachberater für psychosoziale Notfallversorgung und Experte für Krisen- und Bedrohungsmanagement, der die fachliche Leitung der Beratungs- und Koordinierungsstelle (Beko) Schleidener Tal übernimmt. Diese tritt nun als Teil der mittel- und langfristigen Psychosozialen Notfallversorgung die Nachfolge der Akuthilfe an.
Ihre Kernaufgabe ist es, Menschen in der Stadt Schleiden, die von dem hoch belastenden Ereignis Hochwasser betroffen sind, sei es Bürger*innen oder Einsatzkräfte ein niedrigschwelliges, psychologisches Beratungsangebot, sowie wie weiterführende Hilfen zur Verfügung zu stellen. Ebenso wird auch Beratung z.B. im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen gegeben. Das Angebot richtet sich an alle 18 Ortschaften, insbesondere aber natürlich an die 5 im Tal gelegenen: Oberhausen, Schleiden, Olef, Nierfeld und Gemünd.
Für zunächst zwei Monate, so Pfennings, wird das Angebot in jedem Fall aufrechterhalten. „Herzlichen Dank an die Fraktionsvorsitzenden, mit denen ich unkompliziert und schnell die Einrichtung der Beko abstimmen konnte. Aufgrund vieler persönlicher Gespräche in den letzten Tagen und der Rückmeldungen des Akuthilfe-Teams bin ich mir sicher, dass der Bedarf an psychologischer Betreuung hoch ist und wir den Zeitraum sicher auch noch verlängern werden. Bitte nehmen Sie die Hilfe an!“
Menschen, die eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen möchten, können sich unter der Hotline 02445 89-500 oder nachsorge@schleiden.de wenden. Die Hotline für Einsatzkräfte 02445 89-510. Die Psycholog*innen stehen von 15:30 – 18:00 Uhr zur Verfügung. Montags in der Zeit von 9:00 bis 17:00 Uhr, werden im Rathaus Schleiden, Zimmer A2.220 vor Ort Beratungs- oder Infogespräche angeboten. Eine Terminvereinbarung ist über die Hotlines oder 0151 52381447 möglich.
Darüber hinaus findet künftig immer mittwochs in Schleiden und Gemünd im Wechsel eine Beratung vor Ort mit Fachpsychologen statt. Los geht es am 4. August 2021 ab 12:00 Uhr in der Mensa der Realschule Schleiden. Für Gemünd wird derzeit noch eine Räumlichkeit gesucht. Diese wird auf der Website der Stadt Schleiden (www.schleiden.de) auf einer Sonderseite für psychosoziale Unterstützungsangebote, die die Stadt Schleiden eingerichtet hat, bekanntgegeben. Auf dieser Sonderseite werden künftig die wichtigsten Informationen hinterlegt.
Laut Waldschmidt werden zudem spezielle Nachsorgegruppen eingerichtet. Diese treffen sich zum ersten Mal am 19. August in Gemünd und am 22. August in Schleiden. Anmeldungen sind jetzt schon über nachsorge@schleiden.de möglich. Weitere Angebote befinden sich in Planung.