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Ein historischer Tag für Zülpich

Zülpich – Mittelalterliches Weiertor wird an historisches Vorbild angelehnt wiederaufgebaut. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach übergibt Förderbescheid über rund 612.000 Euro. „Ein historischer Tag für Zülpich!“ Dieser Ausspruch fiel so oder so ähnlich mehrfach als die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach, gestern (27.04.2021) den Förderbescheid „zum Wiederaufbau und zur Erlebbarmachung des mittelalterlichen Weiertores“ überbrachte.

Der Entwurf des renommierten Zülpicher Architekten Karl-Josef Ernst sieht einen an das historische Vorbild angelehnten, aber nicht originalgetreuen Wiederaufbau des Weiertores vor. Visualisierung: Ernst Architekten BDA

Um die beim Bombenangriff der alliierten Streitkräfte an Heiligabend 1944 weitgehend zerstörte und seither nur teilweise rekonstruierte Doppeltoranlage wiederaufbauen zu können, stellt das Land NRW insgesamt rund 612.000 Euro aus dem Topf des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. – Wir fördern, was Menschen verbindet.“ zur Verfügung.

Gestellt wurde der Förderantrag von den Hovener Jungkarnevalisten (HJK). Diese werden das Weiertor als Hauptnutzer künftig unter anderem als Versammlungs- und Probenraum sowie für kleinere Festivitäten nutzen. Es soll aber auch als Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden – beispielsweise am „Tag des offenen Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt angrenzenden Park am Wallgraben. „Ich freue mich sehr, dass die HJK den Mut gefasst hat, einen Förderantrag zu stellen und den Wiederaufbau des Hauptturmes […] zu wagen“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen in seiner Begrüßungsansprache. Die Stadt Zülpich habe die Hovener Jungkarnevalisten als Eigentümerin und aus tiefer Überzeugung für das heimische Brauchtum bei diesem Projekt von Anfang an ermuntert und unterstützt. „Ich weiß gar nicht wie oft ich in der Vergangenheit auf das Weiertor und den Traum vom Wiederaufbau angesprochen wurde“, so Hürtgen weiter. „Damit wird auch in das letzte unserer vier Stadttore wieder Leben einkehren und das vierblättrige Kleeblatt ist dann komplett.“

„Ohne die Menschen, die das Ehrenamt in den Städten gestalten und sich einsetzen, wäre ein solches Projekt nicht möglich“, betonte Ministerin Ina Scharrenbach. Durch den Wiederaufbau des Weiertores
werde „die Wehrhaftigkeit der Zülpicher“ wiederhergestellt.

HJK-Präsident Gerd Wallraff bedankte sich in seinem Grußwort für die tolle Zusammenarbeit mit der Stadt Zülpich und verglich die Entwicklung mit zwei Sechsern im Lotto. Zuerst habe die Stadt Zülpich die HJK auf das Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen.“ des Landes aufmerksam gemacht und ihre Unterstützung bei der Antragstellung zugesichert. Kurze Zeit später sei dann der renommierte Zülpicher Architekt Karl-Josef Ernst mit der Idee an ihn herangetreten, gemeinsam das Weiertor wiederaufzubauen.

Der Entwurf von Architekt Karl-Josef Ernst sieht einen an das historische Vorbild angelehnten, aber nicht originalgetreuen Wiederaufbau des Weiertores vor. Die Mitglieder der Hovener Jungkarnevalisten haben diesen Plänen mittlerweile ihre Zustimmung erteilt. Auch bei den Mitgliedern des Rates der Stadt Zülpich, die dem Vorhaben ebenfalls zustimmen müssen, sind diese auf Wohlwollen gestoßen.

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„Stadt mit Herz“

Mechernich – Vier- bis fünftausend Papierrosen hat Margret Eich, Vorsitzende des Stadtmarketingvereins „Mechernich aktiv“, in den vergangenen Wochen gebastelt. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von Gerda Kijewski und Irene Sander.

Die Rosen sollen zu 45 bunten Maiherzen verarbeitet werden. 37 sind schon geschafft. In der Nacht zu Samstag, 1. Mai, hängt sie dann der Verein in den Straßen der Kernstadt verteilt auf. Die Herzen sollen allen Bürgern der Stadt Freude im Wonnemonat bringen und sind deshalb nicht zur Mitnahme gedacht.

„In diesen schwierigen Zeiten wollen wir den Leuten zeigen, dass wir als Stadt für sie da sind. Wir tun was wir können und bleiben optimistisch, dass auch wieder bessere Zeiten kommen. Wir sind eine Stadt mit Herz!“, so Eich bei der Präsentation der bereits fertigen, kunterbunten Herzen vor ihrem Laden in der Bahnstraße.

Erst kürzlich hatte eine Feiertagsaktion des Stadtmarketingvereins stattgefunden: Dabei sind 300 Ostertüten mit Geschenken in der City und in den Mitglieds-Einzelhandelsgeschäften und Betrieben verteilt worden. Außerdem waren Weihnachtsbäume geschmückt und Plakatwände dekoriert worden. Somit sind die Mai-Herzen bereits die vierte Aktion des Vereins unter der Geschäftsleitung Petra Himmrichs in diesem Jahr. Mehr befinden sich in Planung.

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Qualitäts-Nachweis für weitere 3 Jahre erbracht – Wanderather Traumpfad

Mayen/Vordereifel – Erfolgreiche Nachzertifizierung der Vordereifler Traumpfade. In der Verbandsgemeinde Vordereifel konnten nun alle sechs Traumpfade der ersten Umsetzungsphase, nach erfolgreicher Prüfung durch das Deutsche Wanderinstitut e.V., erneut für drei Jahre als „Premium-Wanderwege“ ausgezeichnet werden.

Die Traumpfade Virne-Burgweg, Wacholderweg, Booser Doppelmaartour, Wanderather, Vulkanpfad und Bergheidenweg schafften es hierbei ihre Erlebnispunkte, welche zur Zertifizierung notwendig sind, zu halten und zum Teil sogar noch zu steigern.

Der umfangreiche Kriterienkatalog zur Ermittlung der Erlebnispunkte umfasst unter anderem, das Wegeformat – also ob der Wanderer auf naturbelassenen Wege oder Asphalt unterwegs ist – das Naturerlebnis im Wandergebiet sowie natürlich das Wanderleitsystem, welches bei den Traumpfaden schlicht unverlaufbar sein muss.

Im Zuge der erfolgreichen Nachzertifizierung lobten daher auch der Deutsche Wanderverband und die Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) als Initiatorin der Wege ausdrücklich, dass Dank der regelmäßigen Begehungen und Pflege der Wege durch die örtlichen Wegepaten und die Unterstützung der zuständigen Ortsgemeinden dieses herausragende Niveau nun schon so lange gehalten und auch noch verbessert werden konnte.

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LVR-Freilichtmuseum Kommern pflanzt Baum des Jahres 2021 – Die Stechpalme

Mechernich-Kommern – Auch dieses Jahr, wie in den vergangenen Jahren, pflanzt das LVR-Freilichtmuseum Kommern den jeweils aktuellen Baum des Jahres in einer Baumreihe auf dem Parkplatz. So wird eine schöne Tradition fortgeführt, die den Besuchenden jährlich neue Anblicke auf dem Parkplatz beschert und durch eine Vermittlungstafel auch die zum Teil schwierige Lage in deutschen Wäldern aufgreift.

In diesem Jahr wählte die „Stiftung Baum des Jahres“ die Stechpalme (Ilex aquifolium) aus, eine Baumart also, die im Gelände des Freilichtmuseums vielfach anzutreffen ist. Die Stechpalme ist allerdings auf den ersten Blick nicht als Baum wahrzunehmen. Vermutet wird durch die oftmals breitere Form und Größe, die zwischen zwei und fünf Metern schwanken kann, eher eine Strauchart. Und tatsächlich kann die Stechpalme optisch beides sein – stark abhängig von den Lichtverhältnissen. Bei passenden Bedingungen wird die Stechpalme gerne auch 10-15 Meter hoch. Weitere Merkmale: die Stechpalme ist immergrün, wirft im Herbst also nicht ihre Blätter ab. Diese sind glänzend-dunkelgrün mit unangenehmen spitzen Stacheln am Blattrand. Die Blätter und roten Beeren der weiblichen Stechpalme stehen auf dem Speisezettel von Vögeln. Für uns Menschen sind diese jedoch ungenießbar und giftig noch dazu.

In den 1920er-Jahren war die Stechpalme „in“ und erfreute sich großer Beliebtheit. Vor allem als Feiertagsdekoration wurde sie häufig eingesetzt, so dass die wilden Bestände stark abnahmen. Daher wurde sie unter Schutz gestellt und die Bestände erholten sich wieder. Auch heute ist sie als Schmuck- und Ziergehölz in privaten Gärten beliebt, forstwirtschaftlich spielt sie allerdings eine eher untergeordnete Rolle, und nach wie vor ist es verboten, sie aus der Natur zu entwenden.

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Auf historischer Erkundungstour im Naturpark Südeifel

Region/Irrel – Denkmäler auf dem Ferschweiler Plateau erinnern an kulturelle Vergangenheit der Südeifel. Im Rahmen vom Naturparkplan 2030 des Naturparks Südeifel werden zahlreiche Denkmäler entlang der Wanderwege auf dem Ferschweiler Plateau im Naturpark nun stärker in den Mittelpunkt gerückt, um das natürliche und kulturelle Erbe der Südeifel sichtbarer zu machen. „Das Projekt soll schrittweise auf den gesamten Naturpark Südeifel ausgeweitet und in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen und Verbandsgemeinden umgesetzt werden“, sagt Daniela Torgau, Geschäftsführerin des Naturparks Südeifel.

Das Ferschweiler Plateau erhebt sich 200 Meter über den Tälern von Sauer und Prüm, dort laden viele Denkmäler auf eine Entdeckungsreise ein. Auf den neuen Info-Tafeln werden die zentralen Elemente der überlieferten Geschichten mit historischen Fotos und Illustrationen dargestellt. Auf diese Weise wird die bewegte Vergangenheit der Denkmäler lebendig. Die dazugehörigen Stelen mit dem Trägersystem sind mit dem Rollstuhl unterfahrbar und wurden ebenso wie die Erstellung der Info-Tafeln fachlich betreut durch das Landesmuseum Trier sowie die Denkmalpflege des Eifelkreises Bitburg-Prüm und die Felsenland Südeifel Tourismus GmbH. Die Texte auf den Tafeln sind in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch) abgebildet. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Handlungsprogramms des Naturparks durch das Umweltministerium Rheinland-Pfalz.

Die Wanderwege auf dem Plateau erschließen Kulturdenkmäler aus allen Epochen der Geschichte und führen zu Naturschönheiten von unvergesslicher Eigenart. „Wir freuen uns sehr, dass die Denkmäler durch die neuen Info-Tafeln in Wert gesetzt werden und ihre faszinierende Geschichte den Besucherinnen und Besuchern nähergebracht wird“, sagt Silvia Hauer, Ortsbürgermeisterin von Bollendorf. Auch bei Johann Hoff, Ortsbürgermeister von Nusbaum, finden die neuen Tafeln großen Anklang: „Die einzigartige Gestaltung der Tafeln fällt sofort ins Auge und vermittelt die Vergangenheit der Denkmäler auf anschauliche Art und Weise.“

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Das Weiertor in Zülpich soll in „neuem altem“ Glanz erstrahlen

Zülpich – Die Landesregierung NRW fördert den Wiederaufbau mit rund 610.000 Euro. Mittelalterliche Toranlage wird von Hovener Jungkarnevalisten gepachtet. Beim Bombenangriff der alliierten Streitkräfte wurden an Heiligabend 1944 weite Teile der Zülpicher Kernstadt zerstört. Auch das Weiertor, das westlich gelegene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung, wurde bei dem Bombardement schwer getroffen. Der stadteinwärts gelegene Hauptturm sowie einer der beiden vorgelagerten Außentürme wurde nahezu vollständig zerstört. Es sollte viele Jahre dauern, bis das Weiertor zumindest halbwegs wieder hergestellt wurde. Erst 1974 konnte zumindest der rechte Außenturm rekonstruiert werden. Der Hauptturm hingegen wurde nicht wiederaufgebaut, und so wurde die Erinnerung an die eigentliche Schönheit des Weiertores allmählich aus dem Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger von Zülpich gelöscht. Heute wissen deshalb nur noch wenige, wie das Weiertor einst ausgesehen hat.

Das soll sich jedoch schon bald ändern. Die Zülpicherinnen und Zülpicher bekommen ihr altes Weiertor zurück. Möglich wird der an das historische Vorbild angelehnte, aber nicht originalgetreue Wiederaufbau durch eine Förderzusage der Bezirksregierung Köln. Demnach stellt das Land NRW insgesamt rund 610.000 Euro aus dem Topf des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen.“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW zur Verfügung. Den entsprechenden Förderbescheid wird Ministerin Ina Scharrenbach in Kürze persönlich übergeben. Gestellt wurde der Förderantrag von den Hovener Jungkarnevalisten (HJK). Diese werden das „neue alte“ Weiertor nach Fertigstellung als Vereinsdomizil nutzen und sich damit den lange gehegten Traum von der Heimat in einer Toranlage der mittelalterlichen Stadtmauer erfüllen. „Schon 2010 gab es erste Gespräche mit der Stadt Zülpich und der Denkmalpflege über einen möglichen Ausbau des Weiertores“, berichtet HJK-Präsident Gerd Wallraff. Damals sei das Projekt an der Finanzierbarkeit gescheitert.

„Umso mehr freuen wir uns, dass nun dank der Unterstützung der Stadt Zülpich, des Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und vor allem dank des renommierten Architekten Karl-Josef Ernst die Fördermittel bewilligt wurden und der Traum wahr werden kann.“

Die Hovener Jungkarnevalisten als Hauptnutzer möchten das Weiertor künftig unter anderem als Versammlungs- und Probenraum sowie für kleinere Festivitäten nutzen. Es soll aber auch als Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden – beispielsweise am „Tag des offenen Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt angrenzenden Park am Wallgraben. Auch Bürgermeister Ulf Hürtgen ist glücklich über diese Lösung: „Die Zülpicherinnen und Zülpicher erhalten ihr altes Weiertor zurück. Zugleich schließt sich der Kreis und alle vier Stadttore werden künftig von den vier kernstädtischen Karnevalsgesellschaften genutzt. Ich bin sicher, dass das Weiertor durch den Ausbau in neuem Glanz erstrahlen wird.“ Voraussetzung für die Realisierung der Pläne ist sowohl die Zustimmung des Rates der Stadt Zülpich als auch die der Mitglieder der Hovener Jungkarnevalisten.

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LVR-Freilichtmuseum Kommern seit gestern erneut geschlossen

Mechernich-Kommern – Guter Zuspruch in der kurzen Öffnungsphase. Das LVR-Freilichtmuseum Kommern muss aufgrund der ausgelaufenen Allgemeinverfügung des Kreises Euskirchen seit gestern, Montag, 19.April 2021 erneut seine Türen und Tore schließen.

Die Infektionszahlen im Kreis sind nach wie vor auf einem hohen Niveau und der Krisenstab des Kreises hat sich daher entschieden die Lockerungen oberhalb der 100 Inzidenzgrenze zurückzunehmen bzw. deren Umsetzung nicht zu verlängern. Das LVR-Freilichtmuseum plant für diese erneute Schließungsphase mit digitalen Angeboten in den sozialen Kanälen und dankt den Besuchenden der letzten Wochen, deren Feedback durchweg positiv ausfiel.

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Bürgermeister fordern klare Perspektiven für Neustart des Tourismus

Region – Die Corona-Pandemie hat den Tourismus hart getroffen. Neben massiven Einnahmeausfällen in den Tourismusregionen droht auch eine Abwanderung von Fachkräften. Um eine Abwärtsspirale in den besonders betroffenen Kommunen zu vermeiden sind finanzielle Unterstützungen und konkrete Öffnungsperspektiven unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens notwendig. Dies ist das Ergebnis der Sitzung des  Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.

Die in dem Gremium vertretenen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister diskutierten mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragten der Bundesregierung für Tourismus, Thomas Bareiß, über die notwendige Unterstützung der Tourismusakteure und mahnten eine bundesweite Öffnungsstrategie unter Gewährleistung der Abstands- und Hygieneregeln und der Anwendung von Testverfahren an.

„Auch nach einem Jahr Pandemie gibt es für die Tourismusakteure in den Städten und Gemeinden nach wie vor  keine Strategie, unter welchen Bedingungen der Tourismus im Inland wieder ermöglicht werden kann“, betonte der Ausschussvorsitzende Ingo Hacker, Bürgermeister von Neuhausen auf den Fildern.

Die Kommunen fordern  von Bund und Ländern eine klare Perspektive, bei welchen Inzidenzwerten Öffnungen schrittweise und unter Auflagen möglich werden. Basis hierfür sollten Modellprojekte in den Kommunen sein. „Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen konnten seit vergangenem Sommer umfangreiche Erfahrungen für eine umsichtige Öffnung der Angebote sammeln“, stellte  Hacker heraus. Dieses Wissen sollte nun im Rahmen konkreter Maßnahmen zur Öffnung genutzt werden. Dabei unterstützt der Deutsche Städte- und Gemeindebund den vom Deutschen Tourismusverband vorgelegten Stufenplan.

Ebenfalls erörtert wurde die schwierige Lage der Beschäftigten im Tourismussektor. „Der ohnehin vielerorts vorherrschende Fachkräftemangel in Bereichen wie der Gastronomie verschärft sich durch die fehlende Perspektive derzeit dramatisch. In Gemeinden mit dominierendem Tourismussektor befürchten wir eine zunehmende Abwanderung. Die wegbleibenden Gäste führen zudem zu Einnahmeausfällen bei den touristischen Einrichtungen und zu einer Verödung von Ortskernen. Hier gilt es effektiv gegenzusteuern, um eine Abwärtsspirale mit weitreichenden und langfristigen Folgen für ganze Regionen zu vermeiden“, forderte Hacker

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Entdeckungsreise durch die Zeit

Kall-Urft – Etwa 15 Jahre ist es her, dass Felizius Poth im Wald bei Urft spazieren ging und einen alten Grenzstein mit einem Wappen darauf fand. Er wollte mehr darüber herausfinden, doch das war gar nicht so einfach. Schließlich landete er beim Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes – und engagiert sich seither als ehrenamtlicher Heimatforscher. Rund um Urft gibt es für ihn viel zu entdecken.

Beim Überflug im Tragschrauber verschwinden die markanten Höhenraster rund um Urft. Foto: Felix Lang/pp/Agentur ProfiPress

Vor rund acht Jahren entdeckte Felizius Poth im Wald zwischen Urft und Marmagen Reste der Nieringsburg, die viele vor ihm schon gesucht, aber nicht gefunden hatten. Etwas abseits des Eifelsteigs ragen die Mauerreste der Burganlage aus dem Boden, die einst dem Kloster Steinfeld gehörte.

Felizius Poth nutzt die Ruhe am Aufschluss des Römerkanals bei Urft gerne, um zwischen Wurzeln und Blätterwerk ein Buch zu lesen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Kloster Steinfeld hatte früher einen riesigen Einzugsbereich“, erzählt Felizius Poth. So gehörte auch die alte Mühle, die hinter Burg Dalbenden an der Urft liegt, einst zum Kloster.

Der gebürtige Urfter interessiert sich auch für die Abbaugebiete von Eisenerz in der Gegend. Das Eisenerz wurde in den Hüttenwerken zu Stahl verarbeitet und beispielsweise für die Herstellung landwirtschaftlicher Gerätschaften genutzt. Eine solche Eisenhütte befand sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Gillesbachtal.

Rundstedt-Offensive in Urft geleitet

Heute liegt dort das Hermann-Josef-Haus, eine Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung, die mehr als 220 Minderjährige in ambulanten und teilstationären Angeboten sowie in stationären Wohngruppen betreut und eine Förderschule mit dem Schwerpunkt sozialer und emotionaler Entwicklung betreibt.

Als Heimatforscher beschäftigte sich Felizius Poth auch lange Zeit mit der Burg Dalbenden. Die im 12. Jahrhundert entstandene Wasserburg diente Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt 1944 als Hauptquartier in der Ardennenoffensive.

Mittlerweile sind in der sanierten Burg Mietwohnungen eingerichtet worden, zu den Bewohnern zählte einst zeitweise auch der bekannte Eifelmaler Fritz von Wille. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Schullandheim „Haus Dalbenden“, in dem die Eifeler Oldie-Nacht der „Hilfsgruppe Eifel“ zweimal stattfand.

Von Burg Dalbenden aus führt der Römerkanal-Wanderweg zur Stolzenburg, der Ruine einer Höhenburg, die einen ausladenden Blick über die Landschaft eröffnet. „Hier komme ich immer hin, wenn ich etwas Zeit habe“, erzählt Felizius Poth.

Der Weg führt am „Aufschluss“ vorbei, einem Stück freigelegter und geöffneter römischer Wasserleitung, die am Grünen Pütz bei Nettersheim beginnt und in der Römerzeit bis zu fünf Millionen Liter Wasser täglich nach Köln leitete. „An dem Aufschluss kann man genau sehen, wie die Römer die Leitung gebaut haben“, erklärt Poth, der sich an der Stelle gerne mal mit einem Buch auf die Bank setzt, umgeben von Wurzeln und Blätterwerk des Waldes.

Eifelmarmor abgebaut

Nicht weit davon befindet sich der Urfter Steinbruch, in dem um das 17. und 18. Jahrhundert der sogenannte „Eifelmarmor“ abgebaut wurde. Vor neun Jahren machte Felizius Poth den Steinbruch zusammen mit einer Rentner-Truppe wieder begehbar, sodass Besucher der Archäologietour Nordeifel dort auf Entdeckungsreise gehen konnten.

Der rötliche Kalkstein ist 395 Millionen Jahre alt. „Geschliffen geben die eingeschlossenen Fossilien ein tolles Muster“, schwärmt Felizius Poth. Verwendet wurde der „Eifelmarmor“ unter anderem für den Fußboden und den Sarkophag des heiligen Hermann-Josef in der Basilika Steinfeld sowie für Fußböden im Brühler Schloss Augustusburg sowie die Säulen am Bonner Schloss Poppelsdorf.

Einen Ausflug wert ist in Urft schließlich auch der Atomschutzbunker und ehemalige Ausweichsitz der Landesregierung NRW. Im Kalten Krieg war der Bunker gebaut worden, um im Falle eines Angriffs von dort den Zivilschutz leiten zu können. Der Bunker ist räumlich und technisch so gut erhalten, dass die Besucher bei Mitmach-Führungen selbst in die Rolle der Bunkerbesatzung schlüpfen können. Im Ernstfall hätte man planmäßig in dem Urfter Bunker in den 60er-Jahren bis zu 30 Tage unabhängig von der Außenwelt leben und arbeiten können.

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230-jährige Linde in Gerolstein wird nicht gefällt

Gerolstein – Wenn es nach dem Gerolsteiner Stadtrat gegangen wäre, hätte das 230 Jahre alte Naturdenkmal vor dem Gerolsteiner Bahnhof sterben müssen. Allerdings hatten die Stadtratsmitglieder nicht mit so viel Protest gerechnet. Dass dieser mächtige Baum kalten Betonstufen weichen sollte, hat die Gemüter vieler Menschen entrüstet. Bei einem Ortstermin mit den Verantwortlichen und dem Planungsbüro fand man eine Lösung, so Stadtbürgermeister Uwe Schneider /SPD. Ein frisches Baumgutachten bestätigt, dass die Linde die Abbrucharbeiten der alten Stützmauer gut überstanden hatte.

Die Wurzeln seien nicht beschädigt worden, heißt es. Das mit dem Projekt beauftragte Planungsbüro Reihsner hat auch gleich einen neuen Vorschlag gemacht. Demnach soll anstatt von Betonstufen auf einer Seite des Baumes eine Böschung bis zum Kyllufer angelegt werden, unter der die Baumwurzel nicht beschädigt werde. Die Änderung muss nun dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord zur Genehmigung vorgelegt werden. Schließlich wird das Projekt zu einem großen Teil vom Land gefördert. Die Stadt geht davon aus, dass durch die Planungsänderung die Baukosten nicht teurer werden. Die Gesamtkosten betrugen vor der Änderung 1,2 Mio Euro.