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Kunst & Kultur

Mayen setzt auf May – Alexander May bleibt bis 2026 Intendant der Burgfestspiele

Mayen – Seit dem 01. September 2021 stehen die Mayener Burgfestspiele unter der Regie des Intendanten Alexander May. Der Vertrag, der zunächst für drei Jahre bis zum 31. August 2024 geschlossen war, wurde kürzlich um zwei Jahre verlängert. Somit bleibt Alexander May bis zum 31. August 2026 Intendant. Die ursprüngliche Vereinbarung sah vor, dass beide Seiten zur Hälfte der Vertragslaufzeit über eine solche Verlängerung Einvernehmen erzielen.

„Ich freue mich, dass wir den Vertrag mit Alexander May nun verlängern konnten. Kunst und Kultur durchleben schwierige Zeiten, die Burgfestspiele Mayen müssen in die Zukunft geführt werden. Die Vertragsverlängerung mit Alexander May gibt uns die nötige Kontinuität, dies umzusetzen“, so Oberbürgermeister Dirk Meid.

Schon für die kommende Spielzeit sind Veränderungen und Neuerungen geplant, auch für die Zeit nach 2024 gibt es Ideen, die Burgfestspiele zeitgemäß und modern aufzustellen. Damit beschäftigt sich auch ein Arbeitskreis unter Beteiligung der Stadtratsfraktionen. Ziel ist es angesichts steigender Kosten die Auslastung und damit die Einnahmen zu steigern. Das Programm soll einerseits ein breites Publikum ansprechen, andererseits den hohen künstlerischen Anspruch der Burgfestspiele erhalten.

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Kunst & Kultur

Preisverleihung zum Sparkassenriesling 2023 der Kreissparkasse Mayen

Mayen/Münstermaifeld/Region – „Weinbau Im Trischelsberg“ von Rainer Moskopp aus Mülheim-Kärlich überzeugt mit „2022 Hatzenporter Im Trischelsberg Riesling Qualitätswein“ – Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der KSK Mayen, begrüßte neben den teilnehmenden Winzern sowie den Mitgliedern der Jury zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft zur feierlichen Preisverleihung in der Alten Abfüllhalle Paulys in Hatzenport: „Elf Jahre ist es nun her, dass wir mit dem Wettbewerb „Sparkassen-Riesling des Jahres“ eine Plattform für die Winzer und ihre Weine geschaffen haben, die deren herausragende Arbeit würdigen und unterstützen soll. Die Terrassenweinbergslandschaft der unteren Mosel mit ihren hervorragenden Weinlagen ist ein prägender Teil unserer lebenswerten Region. Wir freuen uns, dass wir diesen Wettbewerb nun bereits zum 11. Mal ohne Unterbrechung durchführen dürfen und so die Winzer und ihre Weine ehren können, die dies dank ihrer hervorragenden Qualität verdient haben.“

Karl-Josef Esch betonte, dass die Juroren angesichts der durchweg hervorragenden Qualität keine leichte Auswahl hatten: „Wir sind stolz, dass wir die Winzerinnen und Winzer unter dem Motto „Herzblut für die Terrassenmosel“ wieder begleiten und gemeinsam einen Mehrwert für die Region schaffen durften. Und dieses „Herzblut“, das Sie, liebe Winzerinnen und Winzer, in Ihre guten Tropfen stecken, das schmeckt man auch. Ganz besonders freut es uns für den diesjährigen Sieger, dass er es als Winzer, für den der Weinbau zwar nicht der Beruf, aber doch vielmehr als ein Hobby ist, auf den ersten Platz geschafft hat.“

„Die Weinkultur ist das Aushängeschild, das Markenzeichen und Identifikationssymbol unseres Landkreises Mayen-Koblenz. Insbesondere die Rieslingweine der Terrassenmosel haben sich weltweit einen Namen gemacht. Ausschlaggebend dafür ist die Qualität, die man durch das Herzblut der Winzer einmal mehr auch in den nun ausgezeichneten Weinen schmeckt. Das macht mich als Landrat besonders stolz“, so der Landrat und KSK-Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Alexander Saftig.

Teilnehmen konnten alle Rieslingweine des Jahrgangs 2022 der Weinbergslagen in Gondorf, Hatzenport, Kattenes, Lehmen und Löf. Zur Probe eingereicht wurden in diesem Jahr insgesamt 38 Weine von 17 Weinbaubetrieben.

In einer Blindverkostung bewerteten Offizialprüfer und Weinspezialisten bereits im Oktober in Löf alle Weine in Form einer Qualitätsweinprüfung mit Punktzahlen. Die zwölf bestbewerteten Weine kamen dann in die zweite Proberunde, an der 13 weitere Jurymitglieder teilnahmen. Hierzu zählten neben Landrat Dr. Alexander Saftig auch der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong, die Ortsbürgermeister der teilnehmenden Orte, Vertreterinnen und Vertreter der Presse, KSK-Filialleiter in Münstermaifeld Klaus Wermes sowie KSK-Verwaltungsratsmitglied Claudia Blotzki.

Geleitet wurden alle Blindverkostungen von Thomas Ibald von der Landwirtschaftskammer, der den Wettbewerb wieder mit großer Expertise und Engagement fachlich begleitet hat.

Aus den besten drei Rieslingen konnte sich in der finalen 3. Runde der „2022 Hatzenporter Im Trischelsberg Riesling Qualitätswein“ vom Weinbau im Treischelsberg von Rainer Moskopp aus Mühlheim-Kärlich durchsetzen. Den 2. Platz belegte der „2022 Hatzenporter Kirchberg Riesling Spätlese“ vom, Weingut Josef Weckbecker aus Moselkern. Auf den 3. Platz schaffte es der „2022 Hatzenporter Kirchberg Riesling Spätlese trocken“, ebenfalls vom Weingut Josef Weckbecker.

Karl-Josef Esch und Christoph Weitzel bedankten sich zum Abschluss der Siegerehrung bei allen Winzerinnen und Winzern für ihren Einsatz und ihre Teilnahme beim Sparkassen-Riesling. „Die Terrassenmosel ist ein nichtwegzudenkender Bestandteil unserer Region. Hervorragende Weine wachsen hier und werden ebenso hervorragend ausgebaut. Wir haben mit dem Wettbewerb „Sparkassenriesling des Jahres“ eine Plattform für all diese engagierten Winzerinnen und Winzer und ihre Weine geschaffen. Der große Zuspruch von Anfang an ist uns Bestätigung und Ansporn zugleich, weiterzumachen“, sind sich die beiden Vorstände Karl-Josef Esch und Christoph Weitzel einig. Gemeinsam gratulierten sie den Gewinnern zu ihrem Erfolg und überreichten traditionell die Urkunden und Glastrophäen.

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Joe Wulfs Wonderful World of Christmas am 30. November 2023 in der Stadthalle Münstermaifeld

Polch/Münstermaifeld – In der Weihnachtszeit präsentieren Joe Wulf und seine Gentlemen of Swing schönste Swingtitel, American Standards und deutsche Weihnachtlieder. Erleben Sie die großen Hits wie “I’m Dreaming Of A White Christmas” oder “Let It Snow, Let It Snow” im typischen Joe Wulf-Sound. Schwelgen Sie in Erinnerungen an Musiker wie Bing Crosby, Frank Sinatra oder Ella Fitzgerald, Louis Armstrong und Nat King Cole. Die sieben hochkarätigen Jazzmusiker begeistern das Publikum mit sensiblen Interpretationen der beliebtesten Weihnachtssongs und mit ihrem einzigartig swingenden Sound. Bandleader Joe Wulf hat sich im Laufe der letzten 29 Jahre seine absoluten Favoriten als kongeniale Mitmusiker in die Band geholt. Jeder einzelne ist eine Persönlichkeit und ein Spezialist an seinem Instrument. Tourneen und Konzerte führten die Band auf die Bühnen internationaler Festivals und Clubs, in Konzerthallen im In- und Ausland.

Der Bandleader Joe Wulf wurde 1997 mit dem deutschen Fachmedienpreis als bester Posaunist und Bandleader des Jahres ausgezeichnet. 2011 erhielt er die Auszeichnung Künstler des Jahres in der Sparte „Solist“.

Begleitet werden Joe Wulf and the Gentlemen of Swing von der herausragenden Sängerin Angela van Rijthoven. Sowohl solistisch, als auch in Gesangsduetten mit Joe Wulf bringt sie die „Leichtigkeit des Seins“ näher.

Wer Joe Wulf & the Gentlemen of Swing gehört hat, weiß um den unvergleichlich swingenden Sound dieser Band, die große musikalische Sensibilität von Joe Wulf und um seine unbegrenzt erscheinenden Ausdrucksmöglichkeiten auf der Posaune; wer Angela van Rijthoven je erlebt hat, kennt ihre überwältigende Bühnenpräsenz und kann sich dem runden, schönen Klang ihrer so beweglichen, beeindruckenden Stimme nicht entziehen. Beide haben sich den Klassikern des Jazz verschrieben, beide bemühen sich um seinen Erhalt. Beide haben dennoch ihre höchst eigenen Interpretationen gefunden, die diese Musik immer frisch und lebendig bleiben lässt und sie dennoch nicht ihrer Vergangenheit beraubt. „Joe Wulf’s Wonderful World of Christmas“ ist ein Programm, in dem das Publikum sowohl bekannte Titel in neuem musikalischem Gewand wiedererkennen, als auch in den Genuss hier weniger bekannter Songs kommen wird. Joe Wulf & the Gentlemen of Swing und Angela van Rijthoven werden dieses Programm zu einem Leckerbissen für Freunde des Swing und Blues machen und zu einem garantierten musikalischen Highlight!

Tickets für 16,00 € inkl. MwSt., zzgl. Vorverkaufsgebühr gibt es unter www.ticket-regional.de, allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional sowie in der Tourist-Information Maifeld, Münsterplatz 6, 56294 Münstermaifeld.

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Bundesweiter Vorlesetag am heutigen 17. November – Auch im Seligen Gerhard in Simmerath

Simmerath – Bürgermeister Bernd Goffart liest für Seniorinnen und Senioren – Am 17. November ist der bundesweite Vorlesetag. Zu diesem Anlass hat Bürgermeister Bernd Goffart den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenheims Seliger Gerhard in Simmerath vorgelesen.

Die Vorleserunde mit Kurzgeschichten über misslungene Frisierversuche einer übermütigen Enkelin oder den Melissengeist als Allheilmittel sowie einigen Gedichten war für die Seniorinnen und Senioren eine willkommene Abwechslung und beste Unterhaltung.
Auch der Leiter der Einrichtung, Thomas Pulwey, freute sich über den hohen Lesebesuch in seinem Haus. Neben dem Bürgermeister haben außerdem die Eicherscheider Landfrauen den Bewohnerinnen und Bewohnern vorgelesen.

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Ausstellung „Corona & du“ in der Schalterhalle der Kreissparkasse Ahrweiler eröffnet

Ahrweiler – Vergangenen Montag wurde die Ausstellung „Corona & du“ in der Schalterhalle der Hauptstelle der Kreissparkasse Ahrweiler eröffnet. „Corona & du“ ist ein gemeinsames Projekt der Jugendbüros Brohltal, Grafschaft, Adenau und Altenahr, die gemeinsam mit Jugendlichen den Einfluss von Corona auf junge Menschen und deren Blick in die Zukunft in den Fokus rücken möchten.

„Für uns war es wichtig, dass wir den Jugendlichen nach der Zeit des „Abstand halten“ nochmal eine Plattform bieten, die zum gemeinsamen Austausch über das Erlebte genutzt werden kann“, berichtet Christina Noack-Dziuk, Jugendpflegerin der Gemeinde Grafschaft. Die Kollegen Ane Masen, Jugendpflege Brohltal, und Alexander Schlich, Generationenbüro Adenau, führen weiter aus: „Jeder der Teilnehmer hatte frustrierte und schmerzliche Erinnerungen an die Zeit des Lockdowns, umso schöner war es zu sehen, wie diese Erinnerungen im Rahmen des Projektes verarbeitet werden konnten.“

„Viele Jugendliche haben in Coronazeiten sehr leiden müssen, daher freut es uns, dass wir diesem wichtigen Thema eine Bühne bieten können. Wir versuchen die Vereine, die Menschen und die gesamte Region da zu unterstützen, wo unsere Hilfe gebraucht wird“, ergänzt René Schell, Leiter des BeratungsCenters der Kreissparkasse Ahrweiler in Ahrweiler.

Zur Ideensammlung fanden sowohl im Mai 2021 als auch im September 2022 Treffen der Jugendlichen aus den Gebietskörperschaften statt. Das erste Treffen fand im Rahmen der kreisweiten Jugendkulturtage in Altenburg statt und wurde vom SWR sowie von Christian Lipowski, freiberuflicher Fotograf und Digital Artist, begleitet. Das zweite Treffen fand auf Initiative der Jugendbüros Brohltal, Adenau und Grafschaft statt. Die hierin erarbeiteten Ergebnisse sind nun bis zum 24. November 2023 in der Schalterhalle der Kreissparkasse Ahrweiler zu sehen.

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Kunst & Kultur

In Mechernich entsteht eine Weihnachtskrippe in fünf Szenen

Mechernich – Los geht es mit einer Darstellung der Begegnung zwischen Maria und Josef und den Hirten am 1. Adventswochenende in der Alten Kirche auf dem Mechernicher Johannesberg. Die Krippenbauer Georg Lünenbach, Dieter Schwinning und Bertram Jannes haben wieder nicht nur eine, nämlich „die“ Weihnachtskrippe kreiert, sondern für jede vorweihnachtliche Woche eine andere Szene.

Am zweiten Adventswochenende 9./10. Dezember ist die Herbergssuche vorgesehen, bei der dem „hochheiligen Paar“ der Zutritt zu den Hospizen und Gasthäusern von Betlehem verweigert wird. Am dritten Advent schließlich weist ein Wirt der hochschwangeren Maria und ihrem Bräutigam einen Viehstall im rückwärtigen Bereich des Gasthofs an.

Dort bringt Maria am Heiligen Abend (4. Szene) zwischen Ochs und Esel das Jesuskind zur Welt, dann gesellen sich Hirten und Engel dazu, später am 6. Januar kommen die heiligen drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar zu Besuch und bringen dem Gottessohn Gold, Weihrauch und Myrrhe. „Das ist wie eine bildliche Nacherzählung der biblischen Weihnachtsgeschichte“, so Berti Jannes, der frühere Kirchenrendant.

Die Alte Kirche und mit ihr die beleuchtete Vorweihnachts- und Weihnachtskrippe ist an den Wochenenden von 10 bis 17 Uhr für Besichtigungen geöffnet.

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Kaller „Spiegel-Bestseller-Autor“ Norbert Scheuer las im Kommerner Pfarrheim

Mechernich-Kommern – Geschichte über Heldenmut eines Eifeler Imkers – „Als ich den Grund der Lesung erfuhr, sagte ich sofort zu. Ich wollte eine solch wichtige Aktion an diesem symbolträchtigen Tag unbedingt unterstützen. Wie ich finde etwas Schönes, auch im Angesicht des Traurigen.“ Klare Worte des Kaller „Spiegel-Bestseller-Autors“ Nobert Scheuer, der nun aus seinem Historien-Roman „Winterbienen“ im Kommerner Pfarrheim las. Musikalisch begleitete ihn dabei Rainer Berger auf verschiedenen Querflöten.

65 Besuchern waren gekommen, auf den Tag genau 85 Jahre nach der Nacht des Novemberpogroms im Jahre 1938, in der Anhänger des Nazi Regimes Gotteshäuser, Wohnungen und Geschäfte der jüdischen Bevölkerung in ganz Deutschland zerstörten. Auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Stadtarchivar Stephan Meyer wohnten der „Lesung gegen das Vergessen“ bei.

„Bücher Schwinning“ aus Mechernich verkaufte „Winterbienen“ und weitere Bücher Norbert Scheuers im Eingangsbereich, die er im Anschluss an die Lesung auf Wunsch sogar persönlich signierte. Zum Abschluss lud man das Auditorium zu „anregenden Gesprächen bei Wein oder Wasser“ ein.

Spenden für Gedenktafel

Neben dem Gedenken hatte der Abend noch einen weiteren Sinn: „Auch wenn noch etwas Geld fehlt, können wir durch großzügige Spenden den Großteil eines Gedenkschildes für die Kommerner Familie Levano finanzieren, das wir im März nächsten Jahres an deren ehemaligen Firmensitz befestigen wollen“, freuten sich Rainer Schulz und Gisela Freier gegenüber der Agentur ProfiPress.

Ihre Arbeitsgruppe „Forschen-Gedenken-Handeln“, bestehend aus dem Ehepaar Wolfgang und Gisela Freier, Rainer Schulz sowie Elke Höver, hatte die Lesung organisiert. Allgemein setzt sich die Gruppe stark für das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes ein. Gisela Freier hatte Scheuer zu diesem Anlass eingeladen, nachdem der Kontakt über den Mechernicher Autor, Journalisten und Mundart-Experten Manni Lang zustande gekommen war. Und das mit Erfolg: „Er hat direkt zugesagt und wollte nicht einmal Honorar haben!“

Ein unscheinbarer Held

Andächtige Stille herrschte, als Scheuer im dunklen Pfarrzentrum, nur erleuchtet durch den Schein einer Schreibtischlampe, aus seinem Roman las. Das Buch handelt von Egidius Arimond aus Kall. Der ehemalige Geschichts- und Lateinlehrer lebt zu Zeiten des NS-Regimes und hat aufgrund von Epilepsie seinen Job verloren. Nun kümmert er sich um die Bienenstöcke seines Vaters, erntet Honig um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Doch er hat ein Geheimnis. Heimlich bringt er jüdische Flüchtlinge durch die Eifel über die Grenze nach Belgien, versteckt in seinen Bienenstöcken. Das Geld, das er damit verdient, nutzt er für seine dringend benötigten Epilepsie-Medikamente.

Genau beschrieb Scheuer jede Szene, das Publikum lauschte ihm derweil gebannt. Geschrieben wie ein Tagebuch erzählt der Roman meist die Gedanken Arimonds. In winterlicher Atmosphäre, mal spannend, mal einfühlsam gibt Scheuer einen realistischen Einblick ins Zeitgeschehen, ab und an untermalt von Rainer Berger auf seinen Querflöten – mal leise, mal lauter, wild und ruhig.

Es ging um Arimonds Vorfahr Ambrosiuis, einen Mönch, der im 15. Jahrhundert auf Kloster Steinfeld lebte. Um ein kleines jüdisches Mädchen, dass er in einem Bienenstock gerade durch die kalte Nacht schmuggelt, als er von bewaffneten Kontrolleuren gestoppt wird. Um seinen Bruder bei der Luftwaffe und um Charlotte, eine mysteriöse Bibliothekarin, in die der Hauptprotagonist droht, sich zu verlieben. Und natürlich nicht zuletzt um seine Bienen, die ihm Kraft schenken und die er wie seinen Augapfel hütet.

Gefesselt lauschte ihm das Publikum, nicht ein Mucks war zu vernehmen. Nach einer kurzen Pause, in der das Publikum Scheuer Fragen zu seinem Roman stellen konnte, las der Autor auch aus seinem Nachfolgebuch „Mutabor“ – bevor das Publikum mit einem großen Applaus dankte.

„Gedanken und Fantasie anregen“

Rainer Berger begleitete die Lesung mit gleich drei verschiedenen Querflöten: einer normalen, einer Bass- und einer Alt-Querflöte. Er hatte die „Buchmusik“ schon früher eigens für den Roman komponiert. „Beispielsweise stelle ich mit den Instrumenten das rege Treiben der Bienen, mal aufgeregter, mal sanfter dar. So möchte ich die Gedanken und Fantasie des Publikums anregen“, erklärte Berger.

Ihren ersten Berührungspunkt hatten die beiden schon vor vielen Jahren bei einer Benefiz-Lesung, durch „Winterbienen“ fanden sie kreativ wieder zusammen. Und auch beim Nachfolgebuch „Mutabor“ arbeiteten sie wieder zusammen, um Literatur und Musik in Einklang zu bringen. Dies gaben sie auch in Aachen zum Besten, als man Norbert Scheuer den bedeutenden „Hasenclever-Preis“ für sein bisheriges Lebenswerk verlieh.

In der Vergangenheit hatte auch schon den „Wilhelm-Raabe-Preis“ oder den „Rainer-Malkowsky-Preis“ erhalten. Letzterer ist einer der höchst dotierten Literaturpreise Deutschlands. Seine Werke wurden sogar schon in Englisch, Türkisch, Serbisch oder Arabisch übersetzt.

„Zeichen gegen Antisemitismus“

Als Norbert Scheuer einst die Chronik der Gemeinde Kall durchforstete, fand er den Tagebuch-Eintrag eines Bienenzüchters in den letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945. Darin beschrieb dieser, dass Kall durch „morgendliche Luftangriffe“ der Alliierten zerstört wurde, eine Verwandte von ihm erschossen – „»doch die Bienen flogen heute wieder schön«. Da kam mir die Idee zu diesem Roman. Ich wollte das Ganze in einen Zusammenhang bringen“, so Scheuer. Dazu habe er sich auch eine filmische Dokumentation von Regisseur Dietrich Schubert angesehen („Nicht verzeichnete Fluchtbewegungen“, 1990), der die Flucht von jüdischen Menschen durch die westliche Eifel nach Belgien im zweiten Weltkrieg thematisiert.

Initiatorin Gisela Freier betonte: „Ich war begeistert von dem Buch. Es zeigt auf eigene Weise, dass man mit viel Mut auch in den ausweglosesten Situationen helfen und einfach Mensch sein kann.“ In ihrer Ansprache zu Beginn sagte sie: „Auch in Kommern zerstörten die Nationalsozialisten in der Nacht des Novemberpogroms vor 85 Jahren die Synagoge sowie Geschäfte und Wohnungen der jüdischen Mitbürger. Einige von ihnen wurden sogar über die Kölner Straße getrieben. Dagegen wollen wir heute ein Zeichen setzen. Gegen immer mehr Fremdenfeindlichkeit, gegen das rechte Gedankengut der ewig Gestrigen und den gerade in letzter Zeit wieder erstarkten und sichtbaren Antisemitismus!“

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Das neue Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler ist ab sofort erhältlich

Ahrweiler – 96 Autorinnen und Autoren verewigen Kreisgeschichte auf mehr als 330 Seiten – Wieso sind in Duisburg so viele Straßen nach Orten im Kreis Ahrweiler benannt und was verrät eine Ermittlungsakte über die Festnahme eines „Tippelbruders“? Diese und viele weitere Berichte und Geschichten finden sich im neuen, druckfrisch erschienen Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler. Die Buchausgabe 2024 liegt ab sofort im Buchhandel sowie weiteren Verkaufsstellen bereit. Landrätin Cornelia Weigand präsentierte das Standardwerk jetzt gemeinsam mit Jürgen Kempenich, dem Referenten für Kreisgeschichte und Redaktionsleiter des AW-Jahrbuchs.

Nach der Doppelausgabe 2022/2023, die maßgeblich im Zeichen der Flutkatastrophe stand, behandelt das neue Buch wieder die Folgen dieses alles verändernden Ereignisses und richtet den Blick in die Zukunft. So wird in einer Reihe von Beiträgen der Aufbau beschrieben, beispielsweise die Hochwasser- und Starkregenvorsorge, das Forschungsprojekt KAHR, der Straßen- und Brückenbau sowie die „Helfenden Händen“ im unteren Ahrtal. „Seit dem 14. Juni 2021 hat sich für uns alles verändert. Wir sind ein starker Kreis und erobern uns eine neue Normalität. Die dazugehörige Lebensfreude, das Traditionsbewusstsein und gleichzeitig der Mut zu Veränderung der Menschen hier vor Ort spiegelt sich auch in den vielfältigen Texten des neuen Heimatjahrbuchs wider“, sagte Landrätin Weigand.

Auf den über 330 Buchseiten des mittlerweile 81. Jahrgangsbandes finden sich 90 Beiträge. Die Autorinnen und Autoren, denen Landrätin Weigand ausdrücklich für ihre Mitarbeit dankte, nehmen die Leserinnen und Leser dabei mit auf eine Reise in die Kreisgeschichte und beleuchten zugleich zeitnahe Entwicklungen. „Es freut mich sehr, dass das Heimatjahrbuch einen so kräftigen Aufschwung erfahren hat“, so Weigand. Die Bandbreite an Themen ist es auch, die Redaktionsleiter Kempenich, der diesmal mit 96 Autorinnen und Autoren zusammengearbeitet hat, herausstellte.

Die Themenvielfalt des aktuellen Bands startet in der Gegenwart und reicht zurück bis in die Antike, etwa zu einem Bericht, der sich mit den Spuren der Römer im Ahrweiler Wald befasst. Obligatorisch finden sich Texte zu Weinbau an der Ahr, Kunst und Kultur, Sport sowie Firmen- und Wirtschaftsgeschichte. Und auch die Kreisjugend steht beim Jugendsozialprojekt „From School to Future“ oder als Denkmalretter der Jugendbauhütten im Mittelpunkt.

Das Heimatjahrbuch erscheint in Zusammenarbeit mit dem Weiss-Verlag. Die neue Ausgabe ist für 9,80 Euro im Buchhandel und weiteren Verkaufsstellen, die online unter https://kreis-ahrweiler.de/landkreis/heimatjahrbuch abrufbar sind, erhältlich.

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Stadtmuseum Euskirchen – Eine fotografische Hommage an die Holocaust-Überlebenden

Euskirchen – Nur wenige Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa haben den Holocaust überlebt und leben noch heute. Als Kinder und Jugendliche haben sie Verfolgung, Deportation und Todesangst erfahren. Viele verloren ihre Familien. Wie man diese Traumata überleben kann, davon erzählt die neue Ausstellung mit berührenden Portraitaufnahmen und Texten.

Seit 2019 wurden die Überlebenden in ihrem persönlichen Umfeld fotografiert und ihnen damit gleichsam ein Denkmal gesetzt. Die ausgestellten Fotos wurden von weltweit bekannten und renommierten Fotografinnen und Fotografen gemacht, darunter Steve McCurry und aus Deutschland Thomas Dworzak, Axel Martens und Maurice Weiss.

Die Bilder waren 2020 erstmals im Sitz der Vereinten Nationen in New York und 2021 im Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen. Nun macht diese Ausstellung mit dem Titel „Lonka Projekt“ zum zweiten Mal Station in Europa – und das im Stadtmuseum Euskirchen.

Das Lonka Projekt ist eine Hommage an Dr. Eleonora Nass, genannt Lonka. Sie überlebte fünf Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Ihren traumatischen Erfahrungen zum Trotz führte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben. Ihr Lebensweg steht symbolhaft für die Lebenskraft vieler Überlebender.

Aus dem israelischen Projekt ist innerhalb weniger Jahre ein internationales geworden. Rund 200 professionelle Fotografinnen und Fotografen aus der ganzen Welt nehmen ehrenamtlich daran teil. Mit viel Einfühlungsvermögen schaffen sie einzigartige Porträts von Holocaust- Überlebenden.

Das Lonka-Projekt erinnert an den millionenfachen Mord an der jüdischen Bevölkerung. Zugleich ehrt es die Überlebenden und zeigt ihren ungeheuren Lebenswillen.

Seit Montag ist die Ausstellung geöffnet und kann noch bis zum 3. März 2024 im Stadtmuseum im Kulturhof besucht werden.

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Filmclip zum Neubau der Stadtbibliothek Schleiden zeigt Vision und einen Blick ins Innere

Schleiden – Es ist mittlerweile der vierte Videoclip, in dem die Stadt Schleiden über den Wiederauf- und Neubau des Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasiums informiert. Nachdem im vergangenen Jahr die Oleftal-Halle im Fokus stand, wird die Reihe nun mit der Stadtbibliothek Schleiden fortgesetzt.

„Wir freuen uns, dass dieser Neubau die Vision einer modernen, zukunftsorientierten und barrierefreien Bibliothek ermöglicht“, so der Erste Beigeordnete Marcel Wolter, der mit Armin Fischbach, Teamleiter Liegenschaften/Hochbau, aktiv am Filmclip mitgewirkt hat.

Auf dem Dach des Gymnasiums entstehen durch die Anordnung von großen Fensteranlagen auf drei Seiten helle und einladende Räume. Die angrenzende und teils überdachte Dachterrasse lädt künftig mit Blick auf die Stadt und das Schloss zum Schmökern ein. Durch einen Aufzug ist die Stadtbibliothek barrierefrei erreichbar.

Neu werde die Möglichkeit sein, ausgeliehene Bücher 24/7 zurückzugeben, erklärt Fischbach: „Mithilfe eines Rücknahmesaves am Haupteingang zur Bürgerhalle können diese zu jeder Tages- und Nachtzeit eingeworfen werden. Dies bietet maximale Flexibilität für die Bibliotheksnutzerinnen und  -nutzer und macht das Zurückgeben so einfach wie nie zuvor.“

Ohnehin haben sich die Bibliotheken inzwischen zu Orten mit Aufenthaltsqualitäten gemausert, deren vielseitige Angebote weit über das bloße Ausleihen von Medien hinausgehe, berichtet die Bibliotheksleiterin, Sabine Hergarten. „Nicht umsonst werden sie häufig als „Dritter Ort“ neben dem Zuhause (Erster Ort“) und dem Arbeitslatz („Zweiter Ort“) bezeichnet. Sie verstehen sich als gesellschaftlicher Knotenpunkt, als ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration, als ein lebendiger Erlebnisraum mit hoher Aufenthaltsqualität.“ Die Zeit bis zum Umzug soll dazu genutzt werden, um die Medien mit modernen RFID-Etiketten auszustatten, so dass Nutzerinnen und Nutzer künftig neben der konventionellen Ausleihe ebenfalls eine Selbstverbuchungstheke nutzen können.

Die Schülerinnen und Schüler hatten beim Filmdreh sichtlichen Spaß und malten sich bereits Zukunftsvisionen aus – schließlich kehrt für sie ein Ort des Lernens und der Bildung zurück an die Schule.

„Wir rücken wieder ein Stück näher an unsere Schülerinnen und Schüler und werden demzufolge auch das Medienangebot anpassen“, so der Beigeordnete. Auf der anderen Seite verliere man den Bezug zur Innenstadt, sodass darauf geachtet werden müsse, dass man auch weiter ‚fußläufig‘ wahrgenommen werde.

Dies ist jedoch noch alles noch „Zukunftsmusik“. Bis es so weit ist, wird es noch etwas dauern – die Stadt Schleiden plant, bis Ende 2024 mit dem zweiten und dritten Bauabschnitt fertig zu sein.