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Handwerk in der Region hat ein vertrautes Gesicht

Prüm/Region – Stolz auf das Handwerk: Der Gewinnerbetrieb der Aktion „Nebenan ist hier.“, Holzbau und Bedachungen Reichert aus Kommen, präsentiert sich auf Plakatwänden als Teil der „Wirtschaftsmacht von nebenan“. „Nebenan ist hier.“ – bei der Mitmach-Aktion der Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region nutzten zum Jahresende 2020 zahlreiche Innungsfachbetriebe die Möglichkeit, sich im bekannten Design der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks zu präsentieren: Unter dem Motto „Die Wirtschaftsmacht bekommt unser Gesicht.“ gestaltete ein kostenfreier Grafikservice individuelle Werbemittel für die tägliche Kundenansprache und Mitarbeiterfindung. Dabei winkte einem glücklichen Teilnehmer ein ganz besonderer Hauptgewinn: das persönliche Motiv auf den Plakatwänden rund um den Betriebsstandort. Gewonnen hat die Firma Reichert Holzbau und Bedachung aus Kommen mit ihrem Teamfoto im heimischen Wald. In der Zeit von Anfang Mai bis Ende Juni werden Plakate in Wittlich, Bernkastel-Kues und in Morbach die Botschaft des Innungsfachbetriebes der Baugewerbe-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region an die Verbraucher tragen: „Danke. Für Ihr Vertrauen in unser Handwerk.“

Das Handwerk ist in der Region präsent

Gerade in den aktuellen Zeiten, in denen immer noch alle auf Abstand zueinander gehen müssen, freut man sich bei der Hunsrücker Firma Reichert Holzbau und Bedachungen über diese großartige Werbemöglichkeit. Dank den individualisierten Plakatwänden ist dem Innungsfachbetrieb die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden und Nachwuchskräfte sicher – und auch die übrigen Teilnehmer profitieren von der Aktion ihrer Kreishandwerkerschaft. „Mit den personalisierten Werbemitteln hat das Handwerk in unserer Region nun viele vertraute Gesichter“, freut sich der vorsitzende Kreishandwerksmeister Raimund Licht und ergänzt: „Ganz besonders gratulieren wir natürlich dem Gewinnerbetrieb!“ Neben der Unterstützung durch die Aktion Modernes Handwerk e. V. leisteten auch die handwerksnahen Partner SIGNAL IDUNA und MEWA Textil-Management ihren Beitrag für den Erfolg der Aktion.

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„Ein Meilenstein für Aachen“

Aachen – Nach jahrzehntelangen Diskussionen beginnen die Abrissarbeiten des alten Parkhauses im Herzen der City, um Platz für ein neues Stück Stadt mit viel Grün und Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Abrissbirne rollt an diesem Tag in einem unscheinbaren kleinen Holzkarren am Büchel an. Und sie – die ganz offiziell „Pyrus communis“ (Gallert`s Butterbirne) heißt – symbolisiert bereits die Zukunft des Altstadtquartiers. Denn „sie“ ist ein Baum und kein Bagger. Genauer gesagt: ein Birnbaum. Der grüne Aufschlag mit Augenzwinkern ist Teil der „Initiative Wanderbaum Aachen“, die am Büchel in diesen Tagen ihren Start feiert. Bei den Bauexperten hat die klassische Abrissbirne unterdessen längst ausgedient. Am Büchel kommt in den nächsten Wochen modernstes Gerät zum Einsatz, um die stolze Menge von 25.000 Tonnen Beton und Stahl Stück für Stück „abzuknabbern“. Alle Aufträge an die Spezialfirmen sind mittlerweile erteilt, die Entkernungsarbeiten haben bereits begonnen, bevor voraussichtlich Mitte Juni die großen Bagger anrücken.

OBin Keupen: „Ein Meilenstein für Aachen.“

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen würdigte den offiziellen Start der Arbeiten im Rahmen eines Pressetermins am Mittwoch (12. Mai) als Meilenstein für die Aachener Innenstadtentwicklung: „Wir reißen ein Parkhaus ab und gestalten anschließend alle gemeinsam ein neues Stück Stadt. Was lange Zeit ein viel diskutierter Wunsch vieler Menschen war, wird nun endlich greifbare Realität! Der Büchel steht für die Aufbruchstimmung mitten in unserer Stadt. Hier werden wir zusammen mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern viel bewegen können und damit Impulse in die gesamte Innenstadt senden. Mit den wegweisenden politischen Entscheidungen zum Schwerpunkt „Wiese“ im Rücken bin ich zuversichtlich, dass das Altstadtquartier der Zukunft mit viel Grün und einer hohen Aufenthaltsqualität zu einer lebendigen grünen Mitte wächste..“ Die nun startenden Abrissarbeiten seien Auftakt für eine spannende Entwicklung im Herzen der Altstadt.

Stadtbaurätin Burgdorff: „Aachen erhält eine neue Adresse.“

Frauke Burgdorff, städtische Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau und Mobilität, sagt: „Ich freue mich außerordentlich, dass wir uns am Büchel geschlossen als Aachener Stadtgesellschaft, über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg und Dank des Engagements vieler Menschen innerhalb und außerhalb der Verwaltung auf diesen für die Stadt neuen kooperativen Weg ,Stadt machen am Büchel‘ begeben haben. Wir haben bis heute bereits eine ganze Menge erreicht: Wir haben die Zusage des Bundes, dass unser Büchel-Projekt über das Programm ‚Nationale Projekte des Städtebaus‘ mit bis zu 5,5 Millionen Euro gefördert wird. Wir blicken stolz auf eine fachlich auf höchstem Niveau abgelaufene Planungswerkstatt mit den außergewöhnlich qualifizierten Planungsbüros aus Deutschland zurück, die uns den Weg für die vor kurzem gefasste Leitentscheidung ‚Wiese‘ weist. Dieses städtebauliche Konzept arbeiten wir nun aus. ‚Wiese‘ steht natürlich für mehr Grün am Büchel, aber eben nicht nur: Der Begriff steht für attraktiven öffentlichen Raum im Herzen der Stadt, der jede und jeden künftig dazu einlädt, dort zu verweilen. Eine junge Adresse, die Freude macht.“

SEGA-Geschäftsführer Vogt: „Sind stets für die Bürger*innen ansprechbar“

Die Verantwortung für den Abriss und die künftige Entwicklung des Altstadtquartiers Büchel liegt federführend in den Händen der Städtischen Entwicklungsgesellschaft (SEGA), die selbst mit ihrer Geschäftsstelle nur wenige Meter von der Baustelle entfernt in der Mefferdatisstraße beheimatet ist. SEGA-Geschäftsführer Christoph Vogt sagt: „Viele Monate der Vorbereitungen und Untersuchungen liegen hinter uns. Die Aufträge sind nun erteilt. Die Entkernungsarbeiten im Parkhaus laufen. Das alte Büchel-Parkhaus verschwindet aus dem Stadtbild und macht Platz für etwas Neues. Wir wissen: Die kommenden Wochen und Monate bringen besondere Belastungen für die Aachener Innenstadt und die Menschen, die in direkter Nähe zum Büchel leben und arbeiten.” Vogt versichert: “ Wir tun unser Bestes, um die Belastungen so gut wie möglich in einem erträglichen Rahmen zu halten.“ Und sollte es doch einmal an der ein oder anderen Stelle haken, sei die SEGA ansprechbar und habe ein offenes Ohr für alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Betroffene. Vogt: „Sprechen Sie uns an und lassen Sie uns – sollte es erforderlich sein – gemeinsam Lösungen finden.“ Voraussichtlich ab Herbst soll auf dem Gelände des ehemaligen Parkhauses dann die gut 5000 Quadratmeter große Freifläche hergerichtet werden, die als „ZwischenZeit Büchel“ ab Frühjahr 2022 temporär bespielt, als Aufenthaltsfläche genutzt und begärtnert werden kann. Die Planungen hierzu laufen von Seiten der SEGA bereits auf Hochtouren.

Modernes -Abbruchgerät kommt zum Einsatz

Damit Komplikationen so weit wie möglich ausgeschlossen werden können, sind in den vergangenen zwei Jahren intensive Untersuchungen und Planungen erfolgt. Projektleiter Frank Schneiderwind und Klaus Schavan, Geschäftsführer des städtischen Gebäudemanagements behalten bei den komplexen Fragestellungen den Überblick: „Wir haben unzählige Aspekte – von der Statik bis zu den Schadstoffen, von der Beweissicherung der umliegenden Gebäude bis zu Baugrundfragen, vom Thermalwasser bis zu archäologischen Sondierungen im Umfeld – berücksichtigen müssen und daraufhin das genaue Vorgehen entworfen. Nach den vorbereitenden Arbeiten können bald die sichtbaren Abrissarbeiten starten. Dabei kommt modernes Abbruchgerät zum Einsatz, das das Parkhaus von West nach Ost Stück für Stück ‚abknabbert‘. In einem ersten Schritt wird das Parkhaus von den denkmalgeschützten Nachbarhäusern in der Nikolausstraße gelöst.

In der Hochphase der Abrissarbeiten rechnen Stadt und SEGA mit bis zu 25 bis 30 Lkw-Fahrten pro Tag, um den Parkhaus-Schutt abtransportieren zu können. Um die Staubbelastung gering zu halten, werden zusätzlich Wasserkanonen eingesetzt. Die Arbeiten werden montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr stattfinden, freitags bis spätestens 15 Uhr. Als Fahrtweg ist die alte Zufahrt zum Parkhaus vorgesehen – also rollen die Lkw über Peterstraße, Ursulinerstraße und Buchkremerstraße hin zum Büchel. Dann fahren sie über eine eigens eingerichtete Baustraße die Fußgängerzone Dahmengraben kreuzend wieder in Richtung Peterstraße ab. Es kommt am Büchel zu keinen grundsätzlichen Straßensperrungen. Der Kfz- wie auch der Radverkehr wird trotz der Abrissarbeiten weiterhin rollen können. Mit kurzzeitigen Behinderungen durch den Baustellenverkehr ist natürlich dennoch zu rechnen. Zudem wird während der Zeit der Abbrucharbeiten ein absolutes Halteverbot in der Straße Büchel direkt gegenüber vom Parkhaus eingerichtet.

Weitere Infos zum „Wanderbaum“:

Der erste Wanderbaum Aachens ist die „Abrissbirne“. Die Initiative Wanderbaum Aachen ist ein von Bürger:innen initiiertes Projekt des gemeinnützigen VCD Aachen-Düren: https://wanderbaumallee-aachen.de/. Der Birnbaum (Pyrus communis `Gallert`s Butterbirne`) im typischen Wanderbaum-Wagen wird von der Städtischen Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) im Zuge der Quartiersentwicklung Büchel finanziert. Die „Abrissbirne“ ist Symbol für den Umbruch vom Parkhaus zur öffentlichen Grünfläche und will dabei das Augenmerk auf Stadtgrün und andere, temporäre Nutzungsformen lenken. Gebaut hat den ersten Wanderbaum Aachens die low-tec gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH, weitere Baumgestelle sind bereits ehrenamtlich in Arbeit.

Weitere Infos zum Altstadtquartier Büchel und Kontaktadressen zur SEGA finden Sie im Internet auf www.buechel-aachen.de.

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Wirtschafts-Service-Portal.NRW: Digitale Verwaltungs-Dienste werden gebündelt und massiv ausgebaut

Region/Düsseldorf – Minister Pinkwart: Digitale Services entlasten Wirtschaft und Verwaltung in Nordrhein-Westfale. Ein Gewerbe anmelden, Erlaubnisse für den Betrieb einer Gaststätte oder die Tätigkeit als Versicherungsvermittler beantragen, sich in die Handwerksrolle eintragen: Services wie diese können Unternehmerinnen und Unternehmer in Nordrhein-Westfalen digital nutzen und sich den Behördengang sparen. Dazu hat das Digitalministerium im Jahr 2018 das Gewerbe-Service-Portal.NRW gestartet und zunächst Gründerinnen und Gründern die Gewerbeanmeldung vom Sofa aus ermöglicht. Nun gibt das Land den Startschuss für ein umfassendes digitales Zugangstor für die Wirtschaft und hat dazu eine weitreichende Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden, der IHK NRW und dem Westdeutschen Handwerkskammertag vereinbart. Die gemeinsame Digitalisierung von Verwaltungsleistungen beschleunigt Prozesse und entlastet Unternehmen und Behörden. Zentraler digitaler Zugang ist das Wirtschafts-Service-Portal.NRW (WSP.NRW), das nun mit 31 Verwaltungsleistungen an den Start geht und bis zum Sommer um weitere 41 Services ergänzt wird.

Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Nordrhein-Westfalen geht bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen in Deutschland voran. Mit der weitreichenden Kooperation und dem Rollout zahlreicher neuer Services führen wir diese Erfolgsgeschichte gemeinsam in die nächste Phase. Das entlastet neue und etablierte Unternehmen ebenso wie die Behörden: Dauerte etwa die analoge Gründung eines Gaststättenbetriebes einen oder mehrere Arbeitstage, so sinkt der Zeitbedarf über das WSP.NRW nun auf eine halbe Stunde. Das spart Gründerinnen und Gründer eine halbe Million Arbeitsstunden im Jahr. Nun bauen wir das Portal zur Allround-Plattform für digitale Serviceleistungen für die nordrhein-westfälische Wirtschaft aus. Damit schaffen wir ein umfassendes digitales Angebot für Gewerbe, Freie Berufe und grenzüberschreitende Dienstleister.“

Ralf Stoffels, Präsident IHK NRW: „Die Themen Bürokratie und Digitalisierung der Verwaltung sind für viele Unternehmen ein Dauerbrenner, und das nicht nur für Sonntagsreden. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig gute, digitale Verwaltungsprozesse für das Funktionieren unserer Wirtschaft sind. Daher sind wir froh, dass das Land mit dem WSP.NRW vor allem Gründerinnen und Gründern den Start deutlich erleichtert. Als Selbstverwaltungsorganisation der Wirtschaft setzen wir auf die Digitalisierung unserer Dienstleistungen im Sinne unserer Mitglieder. Als schöner Nebeneffekt hilft das WSP.NRW dabei, die Angebote der Verwaltungen zu vernetzen.“

Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages: „Das Handwerk freut sich im Interesse seiner Betriebe, dass Nordrhein-Westfalen bei der Digitalisierung der Verwaltung so mutig vorangeht. Die Corona-Krise hat uns unmissverständlich vor Augen geführt: Wir haben hier in ganz Deutschland einen enormen Aufholbedarf. Gleichzeitig ist es aus Sicht des Handwerks von entscheidender Bedeutung, dass die Selbstverwaltung des Handwerks und der Wirtschaft insgesamt auch in der digitalen Zukunft gestärkt wird und sichtbar bleibt. Der Ansatz des Wirtschafts-Service-Portals.NRW ist deswegen genau richtig: Kooperation im Sinne der Bürgerinnen und Bürger statt Vereinheitlichung.“

Die Geschäftsführer der kommunalen Spitzenverbände, Helmut Dedy (Städtetag NRW), Dr. Martin Klein (Landkreistag NRW) und Christof Sommer (Städte- und Gemeindebund NRW) erklären: „Das Wirtschafts-Service-Portal.NRW ist ein Aushängeschild mit Vorbildcharakter. Mit den digitalen Einer-für-Alle-Services werden vormals aufwändige Verwaltungsabläufe verschlankt und wichtige Dienstleistungen können schnell erledigt werden. Das ist ein echter Mehrwert für Unternehmen. Die Kommunen bringen sich mit vollem Elan in den Aufbau des Portals ein, denn mit diesem Angebot steigern wir die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes.“

Mit der heutigen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung gehen 31 neue digitale Leistungen für die Wirtschaft im Zuständigkeitsbereich aller Kooperationspartner an den Start. Darunter sind Online-Dienste von Handwerksunternehmen zur Eintragung in die Handwerksrolle sowie in das Verzeichnis der zulassungsfreien Handwerke und handwerksähnlichen Gewerke (Handwerkskammern), die Erlaubnis für Versicherungsvermittler oder –berater (Industrie- und Handelskammern), die Erlaubnis für Bewachungsunternehmen (Kreisordnungsbehörden) sowie die Pfandleiherlaubnis und die Anzeigen und Erlaubnisse rund um das Gaststättengewerbe (Kommunale Ordnungsbehörden). Weitere 41 Onlinedienste folgen bis zum Sommer: Darunter sind Services wie die Veranstaltungserlaubnis z.B. für Wochenmärkte und Straßenfeste oder die Sondernutzungserlaubnis im öffentlichen Verkehrsraum, etwa für Außengastronomie oder die Verlegung von Leitungen.

Darüber hinaus werden bis Ende 2022 allein im WSP.NRW rund 350 Verwaltungsleistungen für die Wirtschaft als „Einer-für-Alle“-Dienst für die bundesweite Nutzung digitalisiert. Schnellstmöglich werden sowohl die medienbruchfreie Einbindung von Wirtschaftsregistern, wie beispielsweise das Handelsregister, und eine intuitive Nutzerführung umgesetzt. Unternehmen sollen ihre Daten für verschiedene Verwaltungsleistungen nur einmal eingeben müssen („Once-Only-Prinzip“).

Die bisherigen digitalen Angebote stoßen auf eine steigende Nachfrage der Wirtschaft: Waren es 2019 rund 6500 Gewerbeanzeigen (An-, Um- und Abmeldungen), so kletterte die Zahl 2020 auf 26.000. Auf Basis des ersten Quartals 2021 (11.000) erwartet das Digitalministerium im laufenden Jahr eine Verdopplung.

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Online-Basisseminar für Existenzgründer am Mittwoch, 19. Mai 2021

Region/Mayen-Koblenz – Der erste Schritt in die Selbstständigkeit. Am Mittwoch, 19. Mai 2021 findet das nächste Online-Existenzgründerseminar des IHK-Starterzentrums Mayen-Koblenz und der IHK-Akademie Koblenz e. V. für junge Unternehmer und Existenzgründer statt. Es beginnt um 10:00 Uhr und ist für die Teilnehmer kostenlos. Innerhalb von fünf Stunden werden wichtige Grundlagen vermittelt. Businessplan, Finanzierung und Marketing bilden die Schwerpunkte des Seminars.

Weitere Seminartermine in anderen Regionen finden Sie unter www.ihk-koblenz.de und dem Dokument 121143.

Anmeldungen sind bei der IHK-Akademie Koblenz e. V. telefonisch unter 0261 30471-30 oder per Mail an kunz@ihk-akademie-koblenz.de möglich.

 

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Hydrogen Hub Aachen: Region soll Wasserstoff-Hotspot werden

Aachen – Mit dem Startschuss für den Hydrogen Hub Aachen gehen die Initiatoren des Wasserstoff-Netzwerks auf die Überholspur: Die Stadt Aachen, die Städteregion Aachen sowie die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg wollen gemeinsam eine bundesweite Wasserstoff-Modellregion werden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen unterstützt sie dabei. Ziele der Kooperation sind unter anderem, Wertschöpfung vor Ort zu generieren, neue Arbeitsplätze zu schaffen und zu einem nachhaltigen Hotspot der deutschen Wasserstoff-Wirtschaft zu werden.

Zur Koordination der geplanten Aktivitäten wird der Hydrogen Hub Aachen künftig von einem gemeinsamen Projektbüro unterstützt, das bei der IHK Aachen angesiedelt ist. Ein erster Meilenstein, der erreicht werden soll: Die Region wird sich im Rahmen des Förderprogramms „HyLand“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur als bundesweite Wasserstoff-Modellregion bewerben. Dadurch soll der Aufbau einer regionalen Wasserstoff-Wirtschaft unterstützt werden.

Darüber hinaus sollen im Rahmen des Hydrogen Hub Aachen zum Beispiel Möglichkeiten regionaler Einkaufskooperationen ausgelotet werden. Denkbar wäre zum Beispiel, künftig gemeinsam Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb für städtische und kommunale Betriebe zu beschaffen. Wasserstoff soll in der Region möglichst aus erneuerbaren Energien gewonnen und größtenteils auch vor Ort verbraucht werden. Dadurch würden lange Transportwege vermieden werden. Im Vordergrund aller Aktivitäten des Hydrogen Hub Aachen steht das Bemühen, die künftigen Klimaziele zu erreichen und die Chancen der Energiewende zu nutzen. Die Region und ihre Menschen sollen davon wirtschaftlich profitieren, indem vor Ort neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze im Bereich der Wasserstoff-Wirtschaft entstehen.

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Dauner Apotheker trifft Entscheidung mit Weitsicht

Daun – Dass es in der Vulkaneifel-Kreisstadt so gut mit den Corona-Tests funktioniert, kommt nicht von ungefähr. Der Weitsicht von Bob van Bosveld-Heinsius und seiner Kollegin Sophie Scheppe – beide sind Inhaber der Vulkaneifel-Apotheken – ist der frühe Erfolg zu verdanken. In Daun werden Schnelltests bereits seit dem 01.02.2021 professionell angeboten (zuerst als Selbstzahlerleistung und ab dem ersten Tag des Programms „Testen für alle“ dann komplett kostenlos seit 8. März 2021. Die Eifel-Zeitung sprach mit den Beiden. Sie haben sich für ihr erstes Schnelltestzentrum in Daun Räumlichkeiten eine Arztpraxis angemietet, die nur wenige Meter entfernt von ihrer Rosen-Apotheke liegt.

Räumlichkeiten und Testkonzept wurden vom Gesundheitsamt offiziell abgenommen. Von Beginn an wurde eng mit dem Gesundheitsamt zusammengearbeitet. „Bei einem positiven Schnelltests können wir direkt im Anschluss auch den PCR-Test durchführen, der zur Bestätigung des Schnelltestergebnisses immer erforderlich ist. PCR-Tests und Kontaktdaten werden dann an das Gesundheitsamt weitergegeben, sodass für die Getesteten kein zusätzlicher Termin beim Gesundheitsamt notwendig ist und das bestätigende PCR-Ergebnis schnellstmöglich zur Verfügung steht“, ergänzt Sophie Scheppe. Weil das Angebot in Daun extrem gut angenommen wurde und die Nachfrage ständig zugenommen hat, haben die Beiden das Testkonzept auf weitere Teststellen ausgeweitet: zuerst in Gerolstein im Kasselburger Weg auf den Parkplätzen direkt gegenüber der Hubertus-Apotheke.

Hinzu kam die sehr gute Zusammenarbeit mit Firma TechniSat, die ein Messemobil zur Verfügung gestellt hat, in dem getestet wird. Ebenso wurde in den Räumlichkeiten des Kunden- und Logistikzentrums (TKL) der TechniSat Digital GmbH eigens für die Mitarbeiter der Techni Gruppe ein Testzentrum eingerichtet. Hier können sich die Mitarbeiter also direkt am Arbeitsplatz testen lassen. Damit aber nicht genug. Es folgten weitere Testangebote für Firmen. Mit einem mobilen Test-Team wird in den Firmen direkt am Arbeitsplatz getestet.

Da Firmeneinsätze nicht über das Programm „Testen für Alle“ abgerechnet werden können, werden die Einsätze dem Arbeitgeber in Rechnung gestellt. Ein zusätzliches Testangebot gibt es nun auch in Schalkenmehren. Dort wird in Kooperationen mit den Gastronomen im Ort getestet. Hier möchte man den vielen Touristen ein Testangebot vor Ort bieten, um unkompliziert die Außengastronomie nutzen zu können. Außerdem finden wöchentliche Testungen in allen Kindergärten der VG Daun und einige der VG Gerolstein statt.

Bob van Bosveld Heinsius lobt in diesem Zusammenhang die sehr gute Zusammenarbeit mit dem HVZ Daun und Herrn Dr. Schnieder. „In enger Absprache ist es so möglich, allen Einrichtungen einmal pro Woche ein Testangebot machen zu können“, so Bob van Bosveld Heinsius. Um Abläufe in den Teststationen für die Kunden so angenehm wie möglich zu machen und Wartezeiten zu vermeiden, wurde ein komplett digitales System zur Organisation und Ergebnisübermittlung eingeführt. Wenn der Kunde kein Ergebnis auf Papier wünscht, so muss er nicht auf das Ergebnis warten, sondern bekommt das offizielle Ergebnisdokument 15 bis 20 Minuten nach dem Test per SMS oder E-Mail zugesandt. Sophie Scheppe: „Die Einführung des Programms war möglich auf Empfehlung des Landkreises Bernkastel-Wittlich, wo das System bereits seit längerem im Einsatz ist.

Testwillige können hier sich einmalig einen persönlichen Testpass erstellen und danach unkompliziert an jeder Teststelle der Vulkaneifel Apotheken OHG und des Landkreises Bernkastel-Wittlich testen lassen“ .Anfangs wurden die Testungen durch die Mitarbeiter der Vulkaneifel-Apotheken durchgeführt. Mit steigender Nachfrage wurden rund 40 „Externe“ über alle Standorte verteilt, eingestellt. Es handelt sich vorrangig um medizinisches Personal zur Durchführung der Testungen sowie Abiturienten zur Organisation der Abläufe. Das gesamte Personal wird intern geschult und somit zum Fachpersonal ausgebildet. So ist es möglich, die rund 125 Öffnungsstunden pro Woche reibungslos anzubieten. Seit dem ersten Test-Tag wurde auch am Wochenende (Samstag und Sonntag) getestet.

Insgesamt 125 Stunden pro Woche wird in den Teststellen in Daun, Gerolstein, Manderscheid und Schalkenmehren getestet. Hinzu kommen die mobilen Einsätze in den Kindergärten und in vielen Firmen. Somit haben die Vulkaneifel Apotheken von Beginn an maßgeblich zur Unterbrechung von Infektionsketten beigetragen, denn gerade anfangs, zu Zeiten mit höheren Inzidenzwerten, wurden praktisch jeden Tag oft mehrere „positive“ Personen identifiziert. Glücklicherweise nimmt die Anzahl an positiv getesteten Personen mit
abnehmenden Inzidenzzahlen deutlich ab.

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3. Runder Tisch Continental Aachen

Aachen – Zum dritten Mal hat gestern, am 11. Mai 2021, unter Leitung von Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen der Runde Tisch anlässlich der Einstellung der Reifenproduktion im Continental-Werk in Aachen Rothe Erde getagt. Es war das erste Treffen, nachdem Continental und die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter sich Ende April in einem Interessenausgleich und umfassenden Sozialplan auf die Rahmenbedingungen zur sozialverträglichen Einstellung der Reifenproduktion bis spätestens Ende 2022 geeinigt hatten.

Themenschwerpunkte der Beratungen, die pandemiebedingt virtuell stattfanden, waren die Vorstellung der Einigung zwischen den Sozialpartnern, Informationen zu der bereits angelaufenen Qualifizierungsoffensive, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Reifenwerks ermöglicht, sich für den internen und externen Arbeitsmarkt weiter zu qualifizieren, sowie ein Überblick über die bisher vorliegenden Ideen und Konzepte für eine künftige Nutzung des Werksgeländes.

„Nach der Einigung der Sozialpartner haben wir nun die Chance, als Stadt gemeinsam mit allen Beteiligten die bestmöglichen Lösungen für neue Ansiedlungen am Standort Rothe Erde zu finden, um dort zukunftsfähige Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden von Continental zu schaffen. Hier können wir zeigen, wie Industrie mit Hochschule und Wirtschaft funktioniert“, betonte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen.

Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite von Continental, relevante Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verbänden sowie des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums der Landes NRW.

Ein vierter Runder Tisch wird voraussichtlich nach der Sommerpause stattfinden.

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Moog Rekofa investiert in den Standort Antweiler/Ahr

Antweiler – Baustart für 400 m² Bürofläche und Testlabor. Die seit 100 Jahren im Kreis Ahrweiler beheimatete Moog Rekofa GmbH trotzt der Corona-Krise und investiert erneut in eine erfolgreiche Zukunft. Ende April begannen die Bauarbeiten eines zweistöckigen Gebäudes in Antweiler. Dieses bietet 12 Mitarbeitern Platz und lässt gleichzeitig eine nochmals deutliche Erweiterung des Forschungslabors zu. Die Rekofa liefert Schleifringübertrager, welche Ströme, Daten und Medien von einem stehenden auf ein endlos rotierendes Bauteil verteilen, global in unterschiedlichste Branchen und Zukunftsmärkte wie z. B. Windkraftanlagen, den Elektrofahrzeugbau und Fahrerlose Transportsysteme.

Mitarbeiter und Management freuen sich schon jetzt auf die Gebäude-Fertigstellung im Herbst. Das Erdgeschoss des Anbaus bietet dann endlich genug Platz für das wachsende Team von Vertriebsingenieuren und Projektmanagern. Im oberen Teil des Anbaus wird das Unternehmen an neuen, innovativen Entwicklungen forschen. Gleichzeitig dienen verschiedenste Langzeit- und Klimatests der Qualitätssicherung der Hightech-Produkte.  Die ansteigenden Auftragseingänge im ersten Geschäftshalbjahr lassen auf ein gutes Jahresergebnis hoffen. In Antweiler blickt man daher sehr positiv in die Zukunft und engagiert sich auch weiterhin bei der Aus- und Weiterbildung von künftigen Fachkräften.

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IHK-Umfrage: Wirtschaft erholt sich, aktuelle Situation zweigeteilt

Aachen – Nach dem konjunkturellen Einbruch im vergangenen Jahr erholt sich die Wirtschaft in der Region zunehmend. Die aktuelle Lage wird von einer Mehrzahl der Unternehmer als gut angesehen. Ihre Beurteilungen erreichen das Niveau vom Jahresbeginn 2020 – und damit wie vor der Corona-Pandemie. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich 413 Unternehmen mit mehr als 36.000 Beschäftigten beteiligt haben.

„Die positive Lagebeurteilung der regionalen Wirtschaft macht Mut, wenngleich die Gesamtsituation noch zweigeteilt ist“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Während die Industrie und das Baugewerbe wieder annähernd auf Vorkrisen-Niveau wirtschaften, spüren einige Dienstleister – vor allem das Gastgewerbe – und der Handel weiterhin die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.“ Bayer sieht Anzeichen, dass sich die in Summe überwiegend gute Lage in den kommenden Monaten stabilisieren könnte. Drei von zehn Befragten rechnen damit, dass sich ihre Geschäfte verbessern werden, jeder sechste Betrieb ist skeptisch.

Die Industrie in der Region rechnet mit positiven Impulsen aus dem Export. Jeder dritte Befragte erwartet in diesem Bereich ein Nachfragewachstum. „Problematisch ist allerdings die Entwicklung der Rohstoffpreise“, gibt Bayer zu bedenken. „Bei einigen Vorprodukten kommt es bereits wieder zu Lieferengpässen und deutlichen Preissteigerungen.“

Als noch größeres Risiko sehen die Befragten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, zu denen neben den Folgen der Corona-Pandemie die Energiewende, aber auch die handelspolitische Schwäche der EU gegenüber den USA und China genannt werden. Mit einem Nachfragerückgang im In- und Ausland rechnen jetzt hingegen deutlich weniger Unternehmen.

Die Stabilisierung der Wirtschaft zeigt sich auch am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote in der Region Aachen sank seit Januar leicht auf 7,2 Prozent. Sie liegt damit weiterhin unter der Quote des Landes Nordrhein-Westfalen (7,7 Prozent), aber über der des Bundes (6,0 Prozent).

Tests in Unternehmen: 93 Prozent testen bereits oder wollen testen

Zum Schutz ihrer Belegschaft bieten bereits 62 Prozent der befragten Betriebe ihren Beschäftigten Corona-Tests an – und das schon vor der Einführung der Testpflicht. Weitere 31 Prozent hatten zum Zeitpunkt der Befragung Tests für ihre Mitarbeiter geplant. Als größte Hindernisse werden die Beschaffung der Tests und deren Kosten genannt. Bayer betont: „Dieses klare Ergebnis zeigt, dass sich die regionalen Unternehmen ihrer Verantwortung für Belegschaft, Kunden und Geschäftspartner bewusst sind und freiwillig ihren Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie leisten.“

Geschäftslage und Erwartungen der Unternehmer im Detail

Die Konjunktur der Industriebetriebe hat deutlich angezogen. Fast die Hälfte der Befragten ist mit der Lage zufrieden, jeder siebte Unternehmer bewertet die Lage als schlecht. Die positiven Einschätzungen basieren vor allem auf einem deutlichen Anstieg der Auftragsnachfrage. Auch die Umsatzentwicklung war in den zurückliegenden Monaten stabil. Die Auslastung der Produktionskapazitäten stieg geringfügig um einen Prozentpunkt auf 79 Prozent, bleibt aber unter dem langjährigen Durchschnitt von 80,7 Prozent.

Die überwiegend gute Situation der Dienstleister hat sich seit Jahresbeginn nicht verändert. Rund ein Drittel der Betriebe berichtet von guten Geschäften, annähernd jeder fünfte Befragte ist unzufrieden. Drei von zehn Unternehmern geben an, dass die Umsätze in den zurückliegenden Monaten gestiegen sind.

Im Handel hat sich die gute Geschäftslage vom Jahresbeginn mittlerweile deutlich verschlechtert. Die positiven und negativen Antworten sind aber noch nahezu ausgewogen. Rund ein Drittel der Befragten ist mit der aktuellen Situation zufrieden, geringfügig weniger sind es nicht.

Im Großhandel berichtet rund ein Drittel der Unternehmer von guten Geschäften. Drei von zehn Befragten sind hingegen unzufrieden. Im Einzelhandel bewerten vier von zehn Befragten ihre aktuelle Situation positiv, geringfügig weniger bezeichnen sie als schlecht. Die Lagebeurteilungen der Einzelhändler sind innerhalb der einzelnen Branchen wegen der Auswirkungen der Corona-Schutzverordnung, der damit einhergegangenen Schließung vieler Geschäfte sowie der Test- und Terminpflicht für Kunden sehr heterogen. Während ein Großteil der Lebensmittelmärkte und Online-Händler aller Art mit dem laufenden Geschäft zufrieden ist, sind insbesondere Einzelhändler von Bekleidung und Schuhen unzufrieden.

Das Baugewerbe spürt weiterhin kaum die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Sechs von zehn Befragten bewerten ihre aktuellen Geschäfte als gut, jeder neunte Unternehmer ist nicht zufrieden.
Das Auslandsgeschäft hat sich in den zurückliegenden sechs Monaten stabil entwickelt. Rund ein Drittel der Industriebetriebe berichtet von gestiegenen Exportumsätzen, vergleichbar viele von gesunkenen Umsätzen. Die Auftragseingänge aus dem Ausland haben eine steigende Tendenz. Drei von zehn Unternehmern geben an, dass sich die Nachfrage erhöht hat, jeder sechste berichtet von zurückgegangenen Aufträgen aus dem Ausland. Die überwiegende Zahl der Befragten rechnet damit, dass sich die positive Entwicklung fortsetzen wird und der Export weiter steigt. Drei von zehn Industriebetrieben rechnen mit einem Anstieg, weniger als jeder Zehnte erwartet einen Exportrückgang.

Die positiven Konjunkturaussichten wirken sich noch nicht tiefgreifend auf die Investitionspläne der Unternehmer in der Region Aachen aus. Drei von zehn Befragten wollen ihre Investitionen in den kommenden Monaten erhöhen, jeder achte plant, die Ausgaben zu senken. Allerdings wollen auch deutlich mehr Unternehmen als zum Jahresbeginn gar nicht investieren.

Die Ertragslage der Unternehmen hat sich in den zurückliegenden Monaten zwar verbessert, dennoch meldet die überwiegende Zahl der Befragten eine negative Entwicklung der Erträge. Bei einem Viertel der Betriebe sind die Erträge in den vergangenen Monaten gestiegen, bei einem Drittel gesunken.

Die Belebung der Wirtschaft erhöht auch die Nachfrage nach Mitarbeitern. Drei von zehn Unternehmern planen aktuell, die Anzahl der Beschäftigten zu erhöhen, nur halb so viele gehen von einem Personalabbau aus. Fast die Hälfte aller Befragten sieht dabei den Fachkräftemangel als größtes Risiko für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Die positive Beschäftigungsdynamik kommt allerdings noch nicht am Ausbildungsmarkt an. Ein Fünftel der Unternehmer will die Zahl ihrer Auszubildenden senken, jeder neunte Befragte will sie erhöhen. Dabei gestaltet sich die Suche nach beruflichem Nachwuchs während der Pandemie für mehr als jeden dritten Betrieb schwieriger als sonst. Nur vier Prozent fällt es leichter, einen Auszubildenden zu finden.

Bei der aktuellen Konjunkturumfrage hat die IHK Aachen mit den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung e.V. (VIV) kooperiert und Unternehmer gemeinsam befragt. Der Konjunkturbericht ist auf der Internetseite der IHK Aachen unter www.aachen.ihk.de/konjunkturbericht zu finden.

Geschäftslage und Erwartung in den Teilregionen

Städteregion Aachen: Stadt Aachen
Die Lage der Unternehmen in der Stadt Aachen hat sich seit dem Jahresbeginn geringfügig verschlechtert. 34 Prozent aller Betriebe melden gute Geschäfte, 27 Prozent sind nicht zufrieden. Gut geht es vor allem dem Einzelhandel (Saldo: +39) und den Dienstleistern (Saldo: +21). Die Erwartungen haben sich leicht verbessert. 33 Prozent der Befragten gehen von einer positiven Entwicklung, 20 Prozent von einer negativen aus. Positive Aussichten haben vor allem die Dienstleister (Saldo: +33) und die Industrie (Saldo: +18).

Übrige Städteregion Aachen
Die Situation der Betriebe im ehemaligen Kreis Aachen hat sich erneut verbessert. 40 Prozent der Befragten bewerten ihr Geschäft positiv, 17 Prozent sind unzufrieden. Die besten Einschätzungen geben die Unternehmen im Baugewerbe (Saldo: +100) und im Dienstleistungssektor (Saldo: +34). Die Aussichten haben sich ebenfalls verbessert: 34 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, 16 Prozent gehen von schlechteren aus. Am besten sind die Erwartungen in der Industrie (Saldo: +34) und bei den Dienstleistern (Saldo: +26).

Kreis Düren
Auch im Kreis Düren berichtet die Mehrzahl der Betriebe von guten Geschäften. 35 Prozent melden, dass sich ihre Lage verbessert hat, 15 Prozent sind unzufrieden. Positive Geschäfte melden insbesondere die Industrie (Saldo: +31) und die Dienstleister (Saldo: +17). Die Erwartungen sind weiterhin positiv. 33 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte, 14 Prozent sind zurückhaltend. Am besten sind die Aussichten im Einzelhandel (Saldo: +31) und in der Industrie (Saldo: +24).

Kreis Euskirchen
Die Lage der Betriebe im Kreis Euskirchen ist ebenfalls überwiegend positiv: 45 Prozent der Unternehmer berichten von guten Geschäften, 19 Prozent melden schlechte. Gut geht es vor allem den Unternehmen im Baugewerbe (Saldo: +77) und im Großhandel (Saldo: +63). Die Aussichten haben sich verbessert. 28 Prozent der Befragten gehen von einer Verbesserung der Geschäfte aus, 16 Prozent von einem Rückgang. Überwiegend positiv sind die Einschätzungen des Großhandels (Saldo: +22) und der Dienstleister (Saldo: +20).

Kreis Heinsberg
Die Unternehmen im Kreis Heinsberg melden ebenfalls eine verbesserte Lage. 56 Prozent der Befragten bezeichnen ihre Situation als gut, 19 Prozent als schlecht. Von guten Geschäften berichten vor allem das Baugewerbe (Saldo: +71) und der Großhandel (Saldo: +61). Nur eine kleine Mehrzahl der Unternehmer schaut zuversichtlich in die Zukunft: 26 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäfte, 20 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Positive Aussichten haben die Industrie (Saldo: +20) und der Großhandel (Saldo: +16).

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Initiative „Ladenliebe“ gegen Leerstand in Aachen

Aachen – Die Stadt Aachen eröffnet Experimentierräume für neue Läden. Seit über einem Jahr sind Dr. Daniela Karow-Kluge und Kai Hennes die Citymanager*innen der Stadt Aachen. In den vergangen zwölf Monaten haben sie die Aufwertung des Theaterplatzes im Reallabor, Streetart-Aktionen, Pop-up-Stores und Bürger*innen-Sprechstunden zu einem festen Bestandteil ihrer Arbeit gemacht.

Einen gebührenden Abschluss findet das erste Jahr des Citymanagements mit dem Auftakt der „Initiative Ladenliebe“, die durch ein Fördergeld von über 800.000 Euro finanziert werden wird. Das Geld, das aus dem nordrhein-westfälischen „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte“ stammt, soll zur Belebung des Leerstandes in Pandemiezeiten eingesetzt werden.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen wünscht sich, dass die „Ladenliebe“ den ansässigen Handel und die Gastronomie, „die gerade jetzt dringend Unterstützung brauchen“, helfen kann: „Mit der „Ladenliebe“ können wir die Attraktivität und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt durch neue Erlebnismöglichkeiten und Angebote steigern“, steht für die Oberbürgermeisterin fest.

„Wir haben durch die Initiative die tolle Möglichkeit, die Innenstadt zu gestalten und aktiv etwas gegen Leerstand zu tun. Es ist ein Angebot an Menschen mit Unternehmensgeist, die mit uns Zukunft bewegen wollen. Ihnen können wir den Start in diesen unsicheren Zeiten erleichtern“, erklärt Citymanager Kai Hennes.

Leerstand beleben, Stadtteil positionieren und Negativtrend beenden

Um den zum Teil jahrlangen und auch corona-bedingten Leerstand rund um Holzgraben, Dahmengraben, Großkölnstraße und den Markt zu beleben, beabsichtigt die Stadt bis zu zehn leerstehende Lokale anzumieten, die dann stark vergünstigt an neue Mieter*innen unterviermietet werden sollen.

Die Anmietung findet erst statt, wenn sich Interessent*innen auf die Lokale melden und die Konzepte mit den Vorstellungen der Eigentümer*innen zusammenpassen. „Gerade in diesem Teil der Innenstadt können wir durch die Aktivierung von Lokalen eine Abwärtsspirale durchbrechen und das Quartier stärken. Bis zu zwei Jahre wollen wir Raum für neue Ideen und Geschäftsgründungen schaffen“, erklärt Hennes.

Besonders in diesen Tagen, wo die pandemiebedingte „Bundes-Notbremse“ auch in der Stadt Aachen seit Samstag, 24. April, zu erneuten Schließungen des Einzelhandels führt, soll das Angebot ein zukunftsgerichteter Lichtblick sein:

„Jede Nutzungsidee ist erwünscht: von Concept-Stores über kreativwirtschaftliche und kulturelle Nutzungen, Einzelhandels- und Gastronomie-Angebote ist grundsätzlich zunächst alles möglich. Ziel ist, eine positive Strahlkraft für die gesamte Innenstadt zu erzeugen“, erläutert Karow-Kluge.

Citymanager*innen übernehmen Koordination

Die Citymanager*innen werden die „Ladenliebe“ koordinieren und Gespräche mit den Eigentümer*innen der leerstehenden Ladenlokale führen.

Familie Roos, Eigentümerin eines Ladenlokals an der Großkölnstraße, ist gerne Teil des noch nie dagewesenen Sofortprogrammes: „Die derzeitigen Leerstände reißen große schwarze Löcher in die Stadt. Deshalb begrüßen wir die Initiative der Stadt Aachen und öffnen als Eigentümerin gerne die Räume für ein neues zukunftsfähiges Angebot. Wir sind gespannt und freuen uns, wenn lebendige neue Nutzungen einen Platz finden.“

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen freut sich schon heute auf eine „bunte Aachener Innenstadt“: „Durch die „Ladenliebe“ können sich neue Konzepte, Angebote und Geschäftsideen in Zeiten von Corona mit geringerem Risiko erproben und in einer zukunftsfähigen Innenstadt etablieren.“

Nutzungskonzepte und Ideen einreichen

Voraussetzung für eine Anmietung der Lokale ist zunächst ein Entgegenkommen der Eigentümer*innen im Mietpreis. Diese reduzieren die zuletzt erhobene Kaltmiete um mindestens 30 Prozent. Die neuen Nutzer*innen zahlen dann als Untermieter*innen nur noch 20 Prozent der Kaltmiete zuzüglich Nebenkosten ausgehend von der Altmiete. Wünschenswert sind Anmietungen ab einer Mindestdauer von sechs Monaten. Bis zu 24 Monate können die Lokale über die „Ladenliebe“ zu einer reduzierten Miete angemietet werden.

Wichtige Informationen

Über den Link www.aachen.de/ladenliebe können sich Interessierte ab sofort über das Programm informieren. Zeitnah sollen die zur Verfügung stehenden Lokale auf der Homepage einsehbar sein. Ab diesem Zeitpunkt besteht dann auch die Möglichkeit, das eigene Nutzungskonzept einzureichen. Interessierte können sich bis dahin telefonisch und per E-Mail an das Citymanagement wenden.

Kontaktdaten des Citymanagements der Stadt Aachen:

Dr. Daniela Karow-Kluge und Kai Hennes
Tel: 0241 432 7291

E-Mail: citymanagement@mail.aachen.de