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Technologie-Pionier Sebastian Thrun mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet

Aachen – Bei der Verleihung wurden viele spannende Visionen skizziert, wie Künstliche Intelligenz das Leben positiv beeinflusst. Es war ein Abend voller Visionen: Im Krönungssaal des Aachener Rathauses wurde Professor Sebastian Thrun am gestrigen Freitag, dem 03.September mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet. Mit der gemeinsamen Auszeichnung würdigten RWTH Aachen und Stadt Aachen den beeindruckenden Entwicklergeist Thrun, der seit 2003 in Kalifornien beispielsweise als Leiter des Artificial Intelligence Lab an der Stanford University wirkt. „Sebastian Thruns Arbeiten in KI und Robotik haben für die Grundpfeiler gesorgt, auf denen KI-Engineering basiert“, erklärte der Laudator, Prof. Armin B. Cremers vom Bonn-Aachen International Center for Information Technology, und Doktorvater des Preisträgers an der Universität Bonn. Schon seine Bonner Jahre hätten eine unglaubliche Wirkung entfaltet „für Bonn, auch für Aachen, ausstrahlend über NRW hinaus, national und international“.

Dieter Westerkamp, Mitglied der Geschäftsführung des Preisstifters VDI (Verein Deutscher Ingenieure), betonte in seinem Grußwort: „Das Berufsbild von Ingenieurinnen und Ingenieuren unterliegt einem grundlegenden Wandel. Die Künstliche Intelligenz wird noch einmal einen Schub an Veränderungen mit sich bringen. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, lebenslang zu lernen und uns immer wieder die Frage stellen: Können wir das, was wir tun, noch besser, kostengünstiger, effizienter oder schneller tun. Und welche Rolle spielt dabei die Künstliche Intelligenz?“

Das Potenzial Künstlicher Intelligenz ist enorm, die RWTH hat entsprechend ein KI-Center gegründet, in dem interdisziplinär die Kompetenzen gebündelt werden. Was KI leisten kann, wurde dann auch vor Ort in Form einer Präsentation der Carologistics veranschaulicht: Die Logistikroboter des Teams aus RWTH- und FH Studierenden wurden jüngst Weltmeister in ihrem Themenfeld.

Sebastian Thrun formulierte bei der Preisverleihung die große Chance, die KI für die Gesellschaft bedeute: „Die Methoden von KI sind bahnbrechend, weil sie Möglichkeiten ergeben, die wir nie vorher gesehen haben. In den letzten Jahrzehnten wurden Computer von Experten programmiert, die für alle Eventualitäten Regeln einbauen mussten. Und jetzt kann der Computer selbst klug werden, zum Beispiel in der Krebserkennung, um Tumore schneller und besser zu finden als die meisten Ärzte.“

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen als Gastgeberin freute sich, dass die Stadt Aachen zusammen mit der RWTH diesen Preis vergeben kann, denn „Ingenieurkunst wird in Aachen gelebt. Aachen ist innovativ, die vielen Ingenieur*innen machen Aachen stark und sie bleiben auch hier, weil sie hier die Netzwerke und die Lebensqualität lieben. Darauf bin ich sehr stolz.“ Stolz auf diese Symbiose aus Stadt und Wissenschaft ist auch der Rektor der RWTH Aachen, Professor Dr. Ulrich Rüdiger: „Die RWTH ist Impulsgeberin erster Ordnung, aus unserem Jubiläums-Motto ‚Lernen, Forschen, Machen‘ kann man es ableiten: Das ist, was die RWTH für unsere Stadt ist. Wir machen mit dem Wissen etwas. Das ist unser Anspruch. Etwas machen, etwas wagen. Aus dem Wissen Wert schöpfen, Wertschöpfung zum Wohle der Gesellschaft kreieren.“

Einig waren sich beide: „Aachen und RWTH kann man nicht trennen.“ Auch im Ausblick auf die nächsten 15 Jahre ist ihnen nicht bange. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, sagte Keupen. „Wir haben gerade zuletzt deutlich erlebt, wie fragil unsere Welt ist. Wir haben jetzt die Chance, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, und dazu brauchen Ingenieure, die mit ihrem Wissen Technik entwickeln, die hilft, den Klimawandel aufzuhalten. Das haben wir in Aachen.“  Professor Rüdiger will die Stadt der Zukunft mit den Themen der Zeit füllen: „Diese Themen heißen Zukünftige Energieversorgung, Mobilität, Produktion, Gesundheit und Informationstechnologie. Das will ich auf unserem Campus entstehen sehen, mit Leuten die etwas wagen, ausprobieren wollen. Wir sind in der Lage, einen Beitrag dazu zu leisten, die gesamte Stadt zu entwickeln.“

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen erinnerte in ihrer Rede an einen Meilenstein der deutschen KI-Forschung: den Roboter RHINO, der im Deutschen Museum in Bonn eigenständig durch die Ausstellung führen konnte. Ein Meilenstein, an dem auch Sebastian Thrun seinen Anteil hatte. „Heute sind die Entwicklungen von Künstlicher Intelligenz auch durch Ihren Beitrag weit fortgeschritten und für viele von uns präsent bis ins tägliche Leben. Ihre Arbeit ist wegweisend und hat große Leistungen erbracht, auf dem viel unseres heutigen technologischen Fortschritts aufbaut. Es ist eine Ehre für Aachen, die RWTH und das Land NRW, dass wir Sie als Preisträger begrüßen dürfen“, sagte Pfeiffer-Poensgen in Richtung des Preisträgers.

Laudator Professor Armin B. Cremers kam noch einmal auf das angesprochene Motto der RWTH „Lernen, Forschen, Machen“ zurück, in dem er diese Merkmale als Inbegriff des Profils von Sebastian Thrun darstellte. „Dazu gehören auch reflektieren, entscheiden, seinen eigenen Weg konsequent gehen. Seine Leistungen und Forschungen sind im von der Jury erstellten Profil ausgezeichnet präsentiert worden. Ich kann der Preisjury nur gratulieren, eine fantastische Wahl getroffen zu haben. Gerade die Erstellung von Systemen in Übereinstimmung mit den humanen Belangen sind ein wichtiger Punkt. Sebastian Thruns Arbeiten haben die Grundpfeiler erstellt, auf denen KI-Engineering basiert, wie wir es uns hier und weltweit vorstellen.“

Für Sebastian Thrun trägt die Entwicklung von K.I. zu einer „Verbesserung des Menschen bei, ohne sie jemals zu ersetzen. Wir haben immer Technologien erschaffen, die uns selbst besser machen. Wir müssen Probleme nicht nur lösen, sondern auch neue Probleme, neue Strukturen finden. Man muss ein offenes Auge haben, Dinge entdecken, die uns später einen großen Nutzen bringen. Wir sind in einer Phase, in der wir viel intensiver Gedanken austauschen, kommunizieren können. Das ist von großer Bedeutung nicht nur für die Technologie, sondern auch für die Geisteswissenschaften und die gesamte Gesellschaft. Wir werden immer besser werden, gerade im Gesundheitssystem. Wir werden auch menschlicher werden. Durch KI, durch Automatisierung können wir uns selbst befreien, kreativer sein.“ Thrun schloss mit einer Vision von Neugier und Stolz: „Ich bedanke mich sehr herzlich und freue mich zu sehen, wie hier in Aachen Kultur und Wissenschaft verzahnt sind. Wir leben in einer Zeit mit einer exponentiellen Explosion an Erfindungen, die uns besser machen. Stellen Sie sich vor, was in den nächsten 150 Jahren passiert.“

Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit freundlicher Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI als Preisstifter. Jährlich ausgezeichnet wird eine Persönlichkeit, die mit ihrem Schaffen einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung oder Weiterentwicklung des Ingenieurwesens geleistet hat. Die Auszeichnung wird bereits zum siebten Mal verliehen. Erster Preisträger war Professor Berthold Leibinger (gestorben 2018), Gesellschafter der TRUMPF GmbH + Co. KG. Es folgten Professor Franz Pischinger, Gründer der Aachener FEV Motorentechnik GmbH, der Astronaut Thomas Reiter, der langjährige Direktor am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, Professor Manfred Weck, Professorin Emmanuelle Charpentier als Mikrobiologin und Miterfinderin der Gen-Schere CRISPR-Cas9 und dafür mittlerweile mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, und im vergangenen Jahr der Unternehmer Hans Peter Stihl.

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Expertentreff zu Wiederaufbau-Projekt Ahrtal

Region/Ahrtal/Koblenz – Landeshandwerkskonferenz: Veranstaltung in der Handwerkskammer Koblenz stellt Hochwasserkatastrophe in den Mittelpunkt – Bilanz und nächste Schritte werden besprochen / www.handwerk-baut-auf.de“ ist neue zentrale Wiederaufbau-Plattform. Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz war das Schwerpunktthema der Landeshandwerkskonferenz, die im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer (HwK) Koblenz stattfand.

Foto: HwK Koblenz

Fast 80 Teilnehmer von Handwerksorganisationen, aus Politik und dem Krisenmanagement, von Versorgungsunternehmen sowie helfende wie auch betroffene Handwerker tauschten sich aus zu den bisherigen Arbeiten im Ahrtal wie auch die nächsten Aufgaben im Zuge von Deutschlands größtem Wiederaufbau-Projekt.

Unter anderem informierten Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Innenministerium und Leiterin Wiederaufbauorganisation Rheinland-Pfalz (RLP), Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und Leiter des Krisenstabes, Petra Dick-Walther, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz oder auch Rainer Zeimentz, Leiter der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. über den Sachstand und die nächsten Schritte der Krisenbewältigung. Einig waren sich alle Experten dieses Forums: Es ist eine Mammutaufgabe, die Schritt für Schritt gelöst werden muss. „Das Ausmaß der Schäden ist gigantisch. Es wird dauern, viel Geld kosten und nur in einer funktionierenden Solidargemeinschaft zu lösen sein“, machten HwK-Präsident Kurt Krautscheid, Johannes Lauer als Vorsitzender des Unternehmerverbandes Handwerk RLP e.V. und Gerd Benzmüller als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften in RLP zu Beginn der Konferenz deutlich. Alle drei arbeiten im handwerklichen Krisenmanagement unter Führung der HwK Koblenz mit, das sich jeden Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler trifft. 600 Handwerksbetriebe entlang der Ahr sind durch die Hochwasserkatastrophe stark beschädigt oder ganz zerstört worden. „Wir sind nach der ersten Phase der Aufräumarbeiten nun zusammen mit diesen Betrieben im Wiederaufbauprozess. Gemeinsam werden wir das schaffen“, sendeten die Handwerksvertreter gleich zu Beginn ein optimistisches Signal.

Thomas Linnertz übernahm drei Tage nach der Hochwasserkatastrophennacht vom 14. zum 15. Juli den Krisenstab. Er berichtete darüber, was seitdem alles geleistet wurde. „Viele Hilfsdienste haben alles aufgeboten, was sie haben. Die Solidarität der Menschen und ihr Einsatzwille sind gigantisch.“ So waren insgesamt 5.000 „offizielle“ Helfer im Einsatz, weitere 300 übernahmen Koordinationsaufgaben. 20.000 Menschen werden tagtäglich versorgt. Die Koordination vor Ort klappe inzwischen gut und Linnartz bedankte sich bei den Akteuren der Kreis-, Verbandsgemeinde- und Stadtverwaltungen. Insbesondere die Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher entlang der Ahr hätten unglaubliches geleistet wie auch das handwerkliche Ehrenamt, „das sich ohne Rücksicht auf den eigenen Betrieb oder auf das eigene Schicksal im Sinne aller Betroffenen reingekniet hat.“

Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) gab einen Überblick zu den Gas-Versorgungssystemen, die gerade für das Heizen im Winter von großer Wichtigkeit sind. Viele Kilometer Gasleitungen wurden zerstört und „der Wiederaufbau habe in der Realisierung einfach seine Grenzen!“ Um Zeit zu sparen, verzichtet die EVM auf klassische Vergabeverfahren und hat ein Budget von 30 Millionen Euro bereitgestellt, „ohne selbst zu wissen, inwieweit sich Bund und Land finanziell daran beteiligen werden. Täglich sind rund 100 Spezialisten im Einsatz, dazu kommen viele ehrenamtliche Helfer, von denen 20 selbst alles verloren haben. Trotz aller Anstrengungen wird es Provisorien geben müssen.“ Rönz erläuterte hierbei die Kooperation mit einem Flüssiggas-Unternehmen. Die Variante, elektrisch zu heizen, habe Grenzen, denn auch die Stromnetze können entsprechende Kapazitäten nicht bereitstellen und würden bei Überlastung zusammenbrechen – eine Krise in der Krise, die unbedingt verhindert werden muss. Lob gab es vom EVM-Chef für das Handwerk wie auch die Handwerkerplattform „handwerk-baut-auf.de“. „Das sind praktische und konstruktive Hilfestellungen, die uns vorwärts bringen.“

Petra Dick-Walter ging insbesondere auf die Sicherstellung der Materialversorgung für den Wideraufbau ein. „Die Menschen brauchen wieder ein Dach über dem Kopf und Strom und Wärme in ihren Häusern. Trotz der bereits vor dem 14. Juli bestehenden Fachkräfte- und Materialknappheit die Kräfte hierfür bundesweit in den nächsten Jahren in den betroffenen Regionen bündeln zu können, wird ein Kraftakt. Das wird eine der Kernaufgaben des Aufbaus sein.“ Die Hilfsmittel des Landes fließen. „2.200 Anträge wurden bereits bewilligt, 11 Millionen Euro Soforthilfe ausgezahlt.“

Das Thema Geld griff auch Nicole Steingaß auf: „Ab Oktober können die Hilfen nach dem Aufbauförderungsgesetz beantragt werden, das jetzt die letzten parlamentarischen Hürden mit großer Mehrheit überwinden dürfte.“ Darüber hinaus wies auch sie darauf hin, dass die Hilfsmaßnahmen noch über Monate, sehr wahrscheinlich Jahre, gebraucht werden. „Dabei spielen natürlich auch Abstimmungsrunden wie die wöchentlichen Treffen unter dem Dach der HwK eine wichtige Rolle. Hier werden praktische Lösungen besprochen, die sich zügig umsetzen lassen.“ Auch die Landeshandwerkskonferenz sende ein starkes Signal und das Handwerk übernehme viel Verantwortung, was die Mainzer Landesregierung sehr schätze.

„Das Handwerk hat das Ahrtal nicht allein gelassen“, lobte auch Günter Kern, Leiter des Verbindungsbüros kommunaler Wiederaufbau. „Wenn die Bescheide der Wiederaufbauhilfe erst einmal rausgehen, wird der große Run einsetzen und ab dann ist das Handwerk aus ganz Deutschland gefragt.“

Der Ahrweiler Kreishandwerksmeister Frank Wershofen schilderte in einem emotionalen Vortrag seine Doppelrolle: auf der einen Seite betroffen, denn der Familienbetrieb wurde ein Opfer der Fluten. Auf der anderen Seite der Macher, der für seine Kunden und auch die Innungsbetriebe da ist. „Wir müssen die Hilfe koordinieren und den Kunden verlässlich zur Seite stehen. Und den eigenen Betrieb auch wieder aufbauen.“ Wershofen berichtete auch über jene Nacht, über seine Flucht vor den Wassermassen in ein Restaurant, „von dessen Dachterrasse ich zusah, wie unser Lebenswerk wegschwamm.“ Er ging auch auf ganz alltägliche Probleme ein, mit denen das Handwerk im Ahrtal nun kämpfe und die kaum sichtbar sind. So der Weg der Auszubildenden in die Ausweich-Berufsschule nach Andernach. Hier werde dringend ein Shuttle-Bus gebraucht. Wershofen bedankte sich bei den vielen Helfern, die auch ihm im Betrieb tatkräftig zur Seite standen. „Ich habe wahnsinnig tolle Menschen kennengelernt!“

Bernd Krinninger berichtete als Koordinator der deutschlandweiten Dachdecker-Hilfsaktion über seine Erfahrungen und Erlebnisse. „Wir sind bei diesem Einsatz nicht nur Handwerker, sondern auch Seelsorger“, ging er auf das Miteinander mit den Menschen vor Ort ein. Hämmern und Zuhören, oft trösten und Mut zusprechen – auch das sei eine Seite dieses Einsatzes. 300 Dachdeckerbetriebe aus ganz Deutschland haben mit 600 Fachkräften bisher 22.000 Arbeitsstunden freiwillig geleistet, Materialspenden in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurden bereitgestellt. Aber: „Hilfe muss als finanzieller Anreiz auch in den helfenden Handwerksbetrieben ankommen!“ Auch das müsse bei der Verteilung der Hilfsgelder berücksichtigt werden.

Abschließend sprach Rainer Zeimentz, Leiter der Entwicklungsagentur RLP, über die Verantwortung, die sich mit dem Wiederaufbau auch verbinde. „Wir bauen das Ahrtal schöner als zuvor wieder auf – das waren auch die Gedanken der Anwohner nach den großen Hochwassern 1804 und 1910. Wir können heute auf wissenschaftliche Fakten und Forschungen zurückgreifen, die es damals noch nicht gab und müssen solche Naturphänomene auch künftig einkalkulieren – für uns, für die nächste und übernächste Generation. Wir müssen heute für unsere Nachfahren denken, planen und bauen.“ Das Ahrtal sei nicht nur der 14. Juli 2021, sondern auch 2025 oder 2050, mahnte Zeimentz. Trotz des Drucks und der großen Erwartungshaltungen, die nun auch eine Rolle beim Wiederaufbau spielen, müsse so gebaut werden, dass man auf künftige Fluten besser vorbereitet ist.

Die Veranstaltung wurde durch Ralf Hellrich, HwK-Hauptgeschäftsführer, moderiert. Hellrich appellierte an alle Beteiligten wie auch an die Krisenmanagement-Partner, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und nicht nachzulassen im Engagement für das Ahrtal und seine Menschen.

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Zehnmal Gold für Innungsbäcker – Brotprüfung bei der Bäcker-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region

Bitburg – Zehn Innungsbäcker legten Ende August in Bitburg insgesamt fast 100 Brote und Brötchen zur Beurteilung durch den unabhängigen Sachverständigen Maik Wegner vom Deutschen Brotinstitut aus Berlin vor. Die Brotprüfung konnte dieses Jahr auch wieder unter den Augen der Öffentlichkeit stattfinden. Der geräumige Austragungsort der Prüfung, die Volksbank Eifel eG in Bitburg, bot dafür den passenden Rahmen.

Die Brotprüfung, der sich die regionalen Innungsbäcker unterziehen, ist eine freiwillige Selbstkontrolle und wird seit über 60 Jahren vom Deutschen Brotinstitut e. V. durchgeführt. Lokal organisiert wurde sie von der Bäcker-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region. Gleich zehnmal Gold konnte der Brotprüfer bei der sensorischen Prüfung der Backwaren bescheinigen. Für eine Goldauszeichnung muss das jeweilige Produkt drei Jahre in Folge ein „Sehr gut“ erhalten. Man setzt also bei der Auszeichnung auf langfristige Qualität, die nach wissenschaftlich anerkannten Kriterien bewertet wird. Dabei umfasst die Bewertung weit mehr als nur Geruch, Geschmack und Aussehen. Der Sachverständige prüft ebenso die Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild sowie Struktur und Elastizität. Wichtige Eigenschaften, welche die erstklassige Qualität der Innungsbäcker vom Standard abheben. „Das Ziel des Qualitätstests ist es, Bäckereien dabei zu helfen, ihre Brote, Brötchen oder auch Stollen stetig zu verbessern“, erzählt Raimund Licht, Obermeister der Bäcker-Innung.

Gleich sieben Mal Gold konnte die Brauneberger Bäckerei Karsten Fleury für sich beanspruchen.

Seine sechs Brote mit den Namen Marokkanisches Baguette, Wurzelbaguette, Wurzelbrot, Moselkruste und Teufelskruste glänzten im dritten Jahr in Folge mit einer „Sehr gut“ Bewertung durch den Sachverständigen Wegner. Ebenso Fleurys Dinkelvollkornbrötchen. Drei Mal Gold ging an die Alftalbäckerei Gaulke aus Kinderbeuern für die drei Brötchensorten Kornknacker, Knüppel und Kürbisbrötchen.

„Wir wollen als Teilnehmer der Brotprüfung ein ehrliches Feedback vom Brotprüfer. Es ist wichtig zu erfahren, wie er als Profi unsere Backwaren beurteilt, die wir täglich unseren Kunden anbieten. Daher nehmen wir auch ganz bewusst die Brote und Brötchen aus der laufenden Produktion und backen nicht für die Brotprüfung separat“, betont Fleury. Ihm ist neben dem persönlichen Austausch mit dem Brotprüfer und den Verbrauchern auch das Gespräch mit den Innungskollegen sehr wichtig. „Das macht richtig Spaß untereinander. Wir sind als Innung sehr gut zusammengewachsen.“ Einfach mal machen und dann aus den Ergebnissen Erkenntnisse gewinnen für die Zukunft, das ist seine Devise.

Obermeister der Innung, Raimund Licht: „An der Brotprüfung dürfen nur Innungsbäcker teilnehmen. Verbraucher sollten somit beim Einkauf auf das Innungszeichen mit den zwei Löwen, die gemeinsam eine Brezel halten, bei ihrem Bäcker achten.“

Verbraucher können sich auf der Website www.brotinstitut.de durch Eingabe des Wohnortes über die Brotqualität der umliegenden Bäcker informieren. Auch als App verfügbar.

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334 neue Fachkräfte im Handwerk – Abschlussjahr 2021 mit 60 Prüfungsbesten

Prüm – Insgesamt 334 neue Fachkräfte in 18 verschiedenen Handwerksberufen konnten erfolgreich ihre Prüfung in diesem Abschlussjahr 2021 bei den Winter- und Sommerprüfungen ablegen. „Ein Anlass, den wir normalerweise im Rahmen unserer großen Lossprechungsfeiern zusammen mit den neuen Gesellen, deren Ausbildern und den Ehrenamtlichen aus den Prüfungsausschüssen feiern. Leider sind wir auch in diesem Jahr aufgrund der Pandemie-Situation zu der Überzeugung gekommen, dass Veranstaltungen in dieser Größenordnung mit mehreren hundert Personen derzeit noch nicht vertretbar sind“, bedauert Dirk Kleis, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (KH) Mosel-Eifel-Hunsrück-Region (MEHR), Geschäftsstelle der Innungen. „Diese Feierlichkeiten verstehen wir stets als Zeichen der Wertschätzung für den geleisteten Erfolg von Lehrling und Ausbildungsbetrieb sowie als Zeichen der starken Handwerksgemeinschaft“, so Kleis.

Dass die traditionellen großen Lossprechungsfeiern in diesem Jahr erneut entfallen ist besonders bedauerlich, da die erbrachten Leistungen unter den erschwerten Ausbildungsjahren eigentlich nach einer besonderen Ehrung verlangt hätten. „Bei den ehrenamtlich Tätigen im Prüfungswesen (Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Lehrer) bedanken wir uns ausdrücklich. Nur durch deren tatkräftige Arbeit sind die Prüfungen im Handwerk möglich“, weiß Raimund Licht, Vorsitzender Kreishandwerksmeister der KH MEHR. „Die Prüfungsausschüsse haben in den vergangenen eineinhalb Jahren alles darangesetzt, um die Prüfungen durchzuführen. Das ist nicht selbstverständlich. Aber alle Ehrenamtlichen sind nah an der Praxis dran und wissen, welche langfristigen Folgen ein Ausfall der Prüfungen, wie es teils in anderen Bereichen der Fall war, mit sich bringt“, so Licht. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Jahren wieder Lossprechungen im traditionellen Rahmen zusammen mit allen Beteiligten feiern können“, ist Kleis optimistisch.

Von den insgesamt 334 neuen Fachkräften haben 60 ihre Prüfung mit gutem und sehr gutem Ergebnis abgelegt und sich damit als Prüfungsbeste qualifiziert. Sie erhielten von der KH MEHR Urkunden für die hervorragende Prüfungsleistung übersandt, ebenso die Ausbildungsbetriebe für die vorbildliche Ausbildungsleistung. Alle besten Gesellinnen und Gesellen erhielten zudem Weiterbildungsgutscheine im Wert von 200 Euro von Innung und Handwerkskammer. Alle Prüfungsbesten haben weiterhin die einmalige Chance am Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend teil zu nehmen. Hier messen sich die Besten der Besten jungen Handwerkerinnen und Handwerker – ab Kammer- über Landes- und Bundesebene, bis hin zur Europameisterschaft (EuroSkills) und Weltmeisterschaft (WorldSkills) der Berufe.

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Hochwasserhilfe wird auf neuer Internetplattform koordiniert

Region/Koblenz – Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz und Wiederaufbau-Partner schalten www.handwerk-baut-auf.de frei. Betriebe aus ganz Deutschland bauen das Ahrtal nach der Flutkatastrophe wieder mit auf und sind mit ihren Hilfestellungen ab sofort auf der Internetplattform www.handwerk-baut-auf.de zu finden. Viele Partner und verschiedene Ansprüche an das bisherige Tool baut-mit-auf.de haben zu der Entscheidung geführt, sich von dieser Domain zu trennen.

Sowohl Betriebe als auch Betroffene sollen in Zukunft weiterhin sichere Ansprechpartner finden – dafür stehen die Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen. Die bisherige Internetseite, die von der Handwerkskammer (HwK) Koblenz unmittelbar nach der Flutkatastrophe im Ahrtal zusammen mit weiteren Handwerksorganisationen, der Kommunikationsagentur Marketingflotte GmbH aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und anderen Partnern aufgelegt wurde, wird daher mit den vorhandenen Daten unter der neuen Domain www.handwerk-baut-auf.de fortgeführt und weiterentwickelt.

Die HwK Koblenz steht damit verlässlich an der Seite von Betrieben und Betroffenen für den Wiederaufbau im Ahrtal. Ziel der Online-Plattform ist es, Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal zu vermitteln. Hier werden alle Leistungen des helfenden Handwerks präzise und übersichtlich vorgestellt, Betroffene können nach den erforderlichen Gewerken ganz einfach filtern.

Weitere Infos gibt die Pressestelle der Handwerkskammer Koblenz: joerg.diester@hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398 161.

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Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz

Region/Mainz – „Beschäftigungscoach“ – 19 Projekte unterstützen Beschäftigte in Kurzarbeit. „In Rheinland-Pfalz verzeichnen wir im August einen weiteren leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Dennoch wirkt sich die Corona-Pandemie nach wie vor auf den Arbeitsmarkt aus.“ Das sagten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Arbeitsminister Alexander Schweitzer anlässlich der Bekanntgabe der aktuellen Arbeitsmarktdaten in Mainz. Demnach waren im August in Rheinland-Pfalz insgesamt 110.431 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 675 weniger als im Juli und 19.214 weniger als im August des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber Juli unverändert bei 4,9 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie 5,7 Prozent.

Arbeits- und Transformationsminister Alexander Schweitzer: „Viele Beschäftigte sind weiterhin in Kurzarbeit, ihre Betriebe befinden sich zum Teil in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und sie stehen vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Ich begrüße daher die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, die zu Beginn der Pandemie angepassten Kurzarbeitsregelungen bis März 2022 zu verlängern und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge mit der Weiterbildung der Beschäftigten zu verknüpfen. In der Arbeitswelt wird es kein Zurück mehr geben. Die Pandemie hat die Transformation beschleunigt und es ist daher jetzt wichtig, die Menschen auf den digitalen Wandel und die sich verändernde Arbeitswelt einzustellen. Berufliche Weiterbildung ist ein zentraler Schlüssel dazu.“

Der Arbeits- und Transformationsminister wies in diesem Zusammenhang auf das Förderprogramm Beschäftigungscoach hin, das im Rahmen der Arbeitsmarktinitiative #rechargeRLP entwickelt wurde und seit Juni dieses Jahres umgesetzt wird.

Der Beschäftigungscoach verfolgt einen präventiven Ansatz und zielt darauf ab, durch die Qualifizierung von Beschäftigten deren Übergang in die Arbeitslosigkeit zu vermeiden und sie stattdessen auf die Herausforderungen der Transformation der Arbeitswelt vorzubereiten. Dabei setzen die Projekte auf das aufsuchende Coaching von Beschäftigten, erstellen gemeinsam Kompetenzprofile, sensibilisieren die Teilnehmenden durch gezielte Ansprache für die Notwendigkeit beruflicher Weiterbildung, helfen ihnen bei der Suche nach individuell passenden Weiterbildungsmaßnahmen und finanzieller Förderung und zeigen – falls dies zum Beispiel infolge innerbetrieblicher Umstrukturierungen notwendig ist – Möglichkeiten der beruflichen Neuorientierung auf.

An dem Förderprogramm Beschäftigungscoach, das aus Mitteln des EU-Hilfsprogramms REACT-EU in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro gefördert wird, können Beschäftigte in Rheinland-Pfalz teilnehmen, und zwar unabhängig davon, ob sie derzeit in ihrem erlernten Beruf arbeiten und welche Qualifikationen sie mitbringen. Das Coaching ist für die Teilnehmenden kostenlos.

„Seit Juni sind 19 Projekte im Förderprogramm Beschäftigungscoach gestartet. Ziel ist es, den Beschäftigten unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen individuellen Situation dabei zu helfen, sich entweder auf neue Tätigkeiten innerhalb ihres Betriebes oder auf Beschäftigungen außerhalb des Unternehmens vorzubereiten und – im besten Fall – gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, so Schweitzer.

Beschäftigte, die Interesse an einem Coaching haben, finden unter www.beschaeftigungscoach.rlp.de eine Übersicht über Projekte in der Nähe sowie die Kontaktdaten der jeweiligen Coaches.

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Bundesländer erhalten über 1,2 Milliarden Euro aus dem Aufbaufonds REACT-EU

Region/Berlin – Zusätzliche EU-Hilfen für die Corona-Krisenbewältigung und die Unterstützung des digitalen und grünen Wandels der Wirtschaft können jetzt vor Ort eingesetzt werden: Mit erfolgter Genehmigung der EU-Kommission ist der Aufbaufonds REACT-EU nun in allen 16 Bundesländern in Kraft.

Bundeswirtschaftsminister Altmaier: „Die Europäische Union hat unter Beweis gestellt, dass sie unverzüglich auf Krisensituationen reagieren kann. Die Mittel aus dem Aufbaufonds REACT-EU stärken die regionale Wirtschaft in Deutschland für einen nachhaltigen und klimaschonenden Weg aus der Corona-Krise. Die Förderung zukunftsweisender Investitionen in KMU und Start-Ups ist richtig und wichtig. Gleiches gilt für die Forschungsförderung für Zukunftstechnologien sowie die Förderung der Aus- und Weiterbildung von Nachwuchs- und Fachkräften.“

Der Aufbaufonds REACT-EU ist Teil des Pakets „Next Generation EU“. REACT-EU soll die europäischen Regionen bis zum Jahr 2023 mit insgesamt 50,6 Milliarden Euro bei der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und bei der grünen und digitalen Transformation der Wirtschaft unterstützen. In Deutschland werden die REACT-EU-Mittel über die bewährten Strukturen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) umgesetzt.

Insgesamt erhält Deutschland 2,4 Milliarden Euro in zwei Jahrestranchen. Die erste Tranche umfasst 1,2 Milliarden Euro für den EFRE und 700 Millionen Euro für den ESF.

Die Mittel von REACT-EU werden zur Krisenbewältigung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft eingesetzt. Damit soll in den Regionen ein nachhaltiger und klimaschonender Wirtschaftsaufschwung ermöglicht werden. Beim EFRE liegt in den Bundesländern ein Schwerpunkt auf zukunftsweisenden Investitionen in KMU und der Förderung von Start-Ups. Neben der Krisenbewältigung in Bereichen wie Gesundheitswirtschaft, Tourismus und Kultur werden in Unternehmen auch Digitalisierungs- und Energieeffizienzmaßnahmen gefördert.

Ein weiteres wichtiges Einsatzfeld ist der Auf- und Ausbau von nachhaltigkeitsrelevanten und klimabezogenen Forschungs- und Innovationsinfrastrukturen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Hierzu gehören wichtige zukunftsorientierte Forschungsfelder wie Grüner Wasserstoff, Brennstoffzellen, E-Mobilität, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Zudem werden mit REACT-EU auch Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen sowie der vielfältig und breit angelegten Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften und Fachkräften gefördert.

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IHK Aachen-Umfrage: Betriebe planen auch langfristig weniger Geschäftsreisen

Aachen – Rund 40 Prozent der regionalen Unternehmen planen langfristig weniger Geschäftsreisen als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Das hat eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen ergeben, an der sich 292 Betriebe aus der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg beteiligt haben.

„Wenn es langfristig weniger Geschäftsreisen gibt, bringt das dramatische Folgen für gesamte Branchen mit sich“, sagt Wolfgang Winkler, Inhaber des Art Hotel Superior in Aachen: „Angefangen beim Gastgewerbe, das durch fehlende Geschäftsreisende weniger Übernachtungen verzeichnet, über die Restaurantbetriebe, die folglich weniger Gäste bewirten, bis hin zum Einzelhandel, dem die Kunden ausbleiben“, konkretisiert Winkler. „In Summe wirkt sich das deutlich auf die Innenstädte aus“, ergänzt Philipp Piecha, IHK-Experte für Tourismus und Gastgewerbe.

Laut IHK-Umfrage haben viele Betriebe, die in der Nähe von Aachen, Maastricht, Düsseldorf, Köln und Bonn liegen, in der Vergangenheit von Kongressen, Messen und Großevents profitiert. Dass dies zumindest perspektivisch wieder so sein wird, geht ebenfalls aus der Umfrage hervor: Während bis Ende des Jahres lediglich 35 Prozent der befragten Unternehmen Vor-Ort-Veranstaltungen besuchen wollen, werden es 2022 voraussichtlich wieder 70 Prozent sein. An Kongressen und Messen wollen bis Jahresende lediglich 15 Prozent teilnehmen, für 2022 hat das jeder zweite Betrieb vorgesehen. Lediglich 40 Prozent planen dabei auch die Organisation von Veranstaltungen und mindestens zweitägige Treffen inklusive Übernachtung.

Die Umfrage ist für die IHK ein Hinweis darauf, dass es an vielen Stellen nötig sein wird, bisher erfolgreiche Geschäftsmodelle an neue Gegebenheiten anzupassen. „Für Hotel- und Gastgewerbe ist das eine Chance, neue Zielgruppen anzusprechen“, sagt Piecha. Gleichzeitig führe kein Weg daran vorbei, dass mit Vor-Ort-Veranstaltungen, Kongressen und Messen auch vermehrt wieder Geschäftsreisende in die Region gelockt werden. „Corona-konforme Konzepte sind hier der Schlüssel“, sagt Piecha.

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Energieschub für Vereine – Heute startet die neue evm-Förderaktion für Vereine und Gruppierungen in der Region

Region/Mayen-Koblenz – Die evm stellt 18.000 Euro für den guten Zweck zur Verfügung – Bewerbungsphase startet am heutigen  01. September. Einen extra Energieschub, in Form von reichlich finanzieller Unterstützung, lobt die Energieversorgung Mittelrhein (evm) für Vereine und Projekte der Region aus. Es geht um insgesamt 18.000 Euro. „Wir wollen die Region fit für die Zukunft machen und gleichzeitig Menschen ermutigen und ihnen helfen, gemeinsam etwas zu bewegen“, erklärt evm-Pressesprecher Marcelo Peerenboom. „Das letzte Jahr war für uns alle anstrengend. Vereine und Gruppen leiden besonders unter den Folgen der Pandemie. Denn hier bleiben Mitgliedsbeiträge aus, die dringend gebraucht werden. Auch Feste, auf denen sonst Einnahmen den Erhalt des Vereins sicherten, mussten ausfallen. Hier wollen wir unterstützen.“ Doch wer in den Genuss eines Anteils kommt, entscheidet nicht das Unternehmen, sondern die Allgemeinheit.

Bewerbung mit anschließender Abstimmung online
Vom 1. bis 29. September können sich Vereine, Gruppen und Institutionen für den Energieschub bewerben. Unter www.evm.de/energieschub geht es in wenigen unkomplizierten Schritten zur Registrierung. Hier müssen ein paar Information zu dem Projekt oder dem Verein hochgeladen werden und was mit dem Geld gefördert werden soll. „Das kann von den neuen Noten für den Chor über die neue Rutsche auf dem Spielplatz vor Ort bis zur Renovierung des Vereinsheims alles sein,“ so der Pressesprecher. Die Registrierung ist dabei für alle offen – Gruppierungen müssen kein eingetragener Verein sein.

Im Anschluss an den Bewerbungszeitraum startet auf derselben Plattform die Abstimmung für den Energieschub. Bis zu 3.000 Euro können das im Einzelfall sein. Auf einer Bestenliste wird angezeigt, wer aktuell weit Vorne ist. Jeder kann mitmachen und jeder Person steht dazu täglich eine Stimme zur Verfügung. Das Votum kann dabei für verschiedene Teilnehmer abgegeben werden, man muss sich nicht auf einen festlegen. Wenn die Abstimmung Ende September vorbei ist, wird die evm diese auswerten und die Gewinner bekannt geben.

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Dürener Unternehmen setzt voll auf Regionalmarke EIFEL – Neu am Markt: Die Wurst-Manufaktur GmbH

Düren/ Alsdorf/ Prüm – Ein komplett neues Unternehmen geht an den Start. „Die Wurstmanufaktur GmbH“ aus Düren ist eine neue Firma der Familie Rosenzweig, die bereits mehrere EDEKA-Märkte im Kreis Düren betreibt. Geschäftsführer der Wurstmanufaktur ist Sebastian Ladenthin, der voll auf die Regionalmarke EIFEL setzt.

Und das steckt genau dahinter: seit Monaten wurde in enger Zusammenarbeit folgende neue Wertschöpfungskette nach den Wünschen von Sebastian Ladenthin zusammengestellt: 3 EIFEL Plus Schweine – Landwirte – die Familien Hoffmann, Petry und Begon – liefern über die Schweinevermarktungsgenossenschaft SVG beste EIFEL Plus Schweine auf kürzestem Weg zum Schlachthof nach Gerolstein. Dort werden die Tiere geschlachtet und zur Feinzerlegung zum Betrieb Vieh und Fleisch Klaus Philippi nach Eschweiler transportiert. Danach veredelt „Die Wurstmanufaktur“ die EIFEL Plus Schweine am hochmodernen Standort in Alsdorf zu ca. 120 EIFEL Plus Wurstsorten, die vorerst exklusiv in den EDEKA Rosenzweig – Filialen den Kunden angeboten werden. Alle Akteure werden nach den Richtlinien der Regionalmarke EIFEL über das ORGAINVENT-Herkunftssicherungssystem neutral kontrolliert.

Für die Regionalmarke EIFEL startet wieder ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Vorzeigeprojekt: EIFEL Plus Schweine sind Tiere, die garantiert aus der Eifel stammen und vergleichbar mit der Haltungsform 2 der ITW anzusehen sind – also mehr Platz, mehr Beschäftigungsmaterial, mehr Tränken, dazu kommen noch mind. 70% Futter aus Getreide, das mehr als die Hälfte aus der Eifel stammen muss. Kurze Wege sind in der Eifel Programm. Die Tiere bekommen darüber hinaus noch mind. 8 Stunden Ruhezeit vor der Schlachtung.

Für genau diese Leistung honorieren die Macher der Wurstmanufaktur die drei bäuerlichen Familienbetriebe direkt mit einer attraktiven Tierwohl- und Zukunftsprämie. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Wurstmanufaktur aus Düren und den Eifeler Landwirten soll sukzessive im Hinblick auf Qualitäts- und Tierwohlverbesserungen weiterentwickelt werden. Geschäftsführer Sebastian Ladenthin: „Wir wollen auch zukünftig unseren Kunden beste regionale Ware anbieten. Also müssen wir jetzt mit fairen Partnerschaften Landwirte an uns binden. Dabei setzen wir auf das Netzwerk der Regionalmarke EIFEL.“