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Wasserstoff-Roadmap für den Kreis Euskirchen

Euskirchen – Konkrete Initiativen statt Papiertiger: Wie kann die regionale Wirtschaft vom Energieträger Wasserstoff profitieren? Bis Sommer sollen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.

Um die nationalen und regionalen Klimaziele zu erreichen, müssen fossile Energieträger wie Kohle und Öl ersetzt werden. Strom ist oft eine Alternative, aber es gibt auch Bereiche, die sich nicht oder nur schwer „elektrifizieren“ lassen. Hier kommt Wasserstoff ins Spiel – eine weitere Option zur Vermeidung von Treibhausgasen. Der Kreis Euskirchen ist aktuell dabei, mögliche Branchen und Einsatzbereiche zu identifizieren. Bis zum Sommer soll daher eine eigene Wasserstoff-Roadmap für das Kreisgebiet erstellt werden, und zwar unter enger Beteiligung der regionalen Wirtschaft.

 Die Folgen der COVID-19 Pandemie, der Hochwasserkatastrophe sowie des regionalen Strukturwandels durch den Kohleausstieg bis 2038 haben viele Branchen des Kreis Euskirchen schwer getroffen. Um die lokale Wirtschaft zu stärken, hat die Kreis-Wirtschaftsförderung ein wirtschaftliches Entwicklungskonzept erarbeitet. Dadurch ist das Leitziel „Modellregion nachhaltiger Wirtschaftsstandort“ entstanden. Die Erarbeitung einer Wasserstoff-Roadmap schließt genau an diesen Punkt an. Durch die Roadmap sollen regionale Chancen und Potenziale analysiert sowie die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus dem Kreis unterstützt werden.

Berührungspunkte mit dem Thema regionale Wasserstoffpotenziale gab es schon mehrfach im Kreis Euskirchen, so dass man nicht bei null anfangen muss. „Bund und Länder haben bereits durch die Verabschiedung von Wasserstoffstrategien und Fördermittelprogrammen verdeutlicht, dass Wasserstoff ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele ist. Auch wir wollen hier unseren Beitrag leisten. Deshalb erarbeiten wir eine Wasserstoff-Roadmap für das Kreisgebiet und betrachten dies als weitere Konkretisierung zum Aufbau der lokalen Wasserstoffwirtschaft“, so Iris Poth, Leiterin der Stabsstelle für Struktur- und Wirtschaftsförderung.

Hierzu hat sich der Kreis externe Unterstützung geholt. Gemeinsam mit der evety GmbH wird bis zum Sommer 2022 eine Wasserstoff-Roadmap entwickelt. Durch dieses Projekt sollen vor allem konkrete Handlungsempfehlungen für die regionalen Unternehmen abgeleitet werden. „Unser Ziel ist es, die Euskirchener Wirtschaft langfristig zu stärken und dabei zugleich die Erreichung der Klimaziele sicherzustellen“, sagt Max Metzemacher, Projektkoordinator und Wasserstoffbeauftragter des Kreises Euskirchen.

Das auf Wasserstoff spezialisierte Beratungsunternehmen evety hat bereits eine Vielzahl von Wasserstoffstrategien erarbeitet und weiß deshalb, worauf es ankommt. „Besonders wichtig für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft ist das Gleichgewicht von Wasserstoffangebot und -nachfrage. Deswegen werden wir die lokalen Akteure frühzeitig in den Erarbeitungsprozess einbinden. Es ist uns wichtig, konkrete Initiativen zu identifizieren und zu fördern und nicht einen Papiertiger zu entwickeln“, sagt Dr. Alexander Tunnat von evety.

Zurzeit wird eine Online-Umfrage für interessierte Unternehmen aus der Region vorbereitet. So sollen die Vorkenntnisse, existierende Initiativen, aber auch offene Fragestellungen der Akteure erfasst und berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der Umfrage bilden die Basis für weiterführende, vertiefende Gespräche. So stellt die Roadmap auch einen direkten Mehrwert für die Unternehmen sicher.

 

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Eier in Rheinland-Pfalz – Eiererzeugung boomt in Rheinland-Pfalz

Region/Koblenz – Das Ei ist bekanntlich ein Symbol des höchsten christlichen Festes, des Osterfestes. Es steht im Christentum für die Auferstehung Jesu Christi und ist zu Ostern vielerorts bei Festen, Feiern und auf dem Frühstückstisch nicht wegzudenken.

Das Hühnerei ist aber auch Teil der landwirtschaftlichen Lebensmittelerzeugung. Dabei ist festzustellen, dass sich die Eierproduktion bei Landwirten in Rheinland-Pfalz zunehmender Beliebtheit erfreut. Mittlerweile sorgen über 900.000 Hühner in spezialisierten Betrieben mit Hennenhaltung in Rheinland-Pfalz für die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Eiern. Daneben gibt es viele kleine Bestände, die der Eigenversorgung oder auch einer begrenzten regionalen Versorgung dienen. Diese werden von den statistischen Erhebungen nicht erfasst.

Wurden 2011 noch 160 Millionen Eier im Jahr in Rheinland-Pfalz erzeugt, sind es heute, laut Statistischem Landesamt, bereits 260 Millionen, die in den spezialisierten Hennenhaltungsbetrieben mit mindestens 3.000 Haltungsplätzen produziert werden. Dennoch sind es zu wenige Eier, um alle Rheinland-Pfälzer mit Eiern aus der Region zu versorgen. Der Selbstversorgungsgrad beträgt hier gerade einmal 27 Prozent. Damit liegt Rheinland-Pfalz deutlich unter dem bundesweiten Selbstversorgungsgrad von 72 Prozent. Deutschland ist kein Selbstversorger, sondern importiert weiterhin Eier aus dem Ausland, wo auch andere Haltungsformen und Praktiken als in Deutschland zugelassen sind. Beispielsweise ist das Töten männlicher Küken seit 1. Januar dieses Jahres in Deutschland verboten, in den anderen Staaten hingegen weiterhin erlaubt.

Insgesamt ist die Bodenhaltung die dominierende Haltungsform in Rheinland-Pfalz, gefolgt von der Freilandhaltung. In den 70 Betrieben mit spezialisierter Hennenhaltung leben 69 Prozent der Hühner in Bodenhaltungs- und 24 Prozent in Freilandhaltungssystemen. Die ökologische Erzeugung von Eiern gewinnt dabei weiter an Bedeutung. Mittlerweile werden elf Prozent aller Eier im Land ökologisch produziert.

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IHK Aachen fordert deutlich mehr Tempo bei der Energiewende

Aachen – Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine müssen die Pläne für einen vorgezogenen Kohleausstieg 2030 neu bewertet werden. Die Kapazitäten der Kohlekraftwerke im Rheinischen Revier müssen länger als Sicherheitsreserve vorgehalten werden, um auf Engpässe bei Gaslieferungen reagieren zu können. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Energiesicherheit im Kern- und Wirkungsraum des Rheinischen Reviers“, die von den Industrie- und Handelskammern Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein in Auftrag gegeben worden ist.

„Versorgungssicherheit und die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts dürfen nicht gefährdet werden, letztlich sind gut bezahlte Arbeitskräfte davon abhängig“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Die Politik müsse ein glaubhaftes Zeichen für die Versorgungssicherheit setzen, zum Beispiel durch ein Moratorium zum vorgezogenen Kohleausstieg. Bayer warnt, dass die bisherigen Planungen zum Kohleausstieg auch auf die Nutzung von russischem Gas setzen und diese Voraussetzung durch den Krieg nicht mehr gilt.

Bayer fordert: „Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss endlich massiv beschleunigt werden. Bisherige Denkmuster und kleine Anpassungen sind nett, werden der massiven Herausforderung aber in keinster Weise gerecht. Die Planungs- und Genehmigungsprozesse müssen drastisch vereinfacht und verkürzt werden.“ Ob das verabschiedete „Osterpaket” der Bundesregierung die notwendige Beschleunigung schafft, wird derzeit geprüft. Denn auch das „Osterpaket“ hat seinen Ursprung vor dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine.

„Wir brauchen deutlich mehr Tempo bei der Energiewende“, betont Bayer. „Einzelinteressen, Bräsigkeit und Kleinteiligkeit dürfen wir uns nicht mehr leisten. Unser großes gemeinsames Ziel lautet: Wir werden ein klimaneutraler, international wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen – ein Morgen-Land.“ Für das Rheinische Revier sei es deshalb wichtig, zügig Flächen für erneuerbare Energien festzulegen. Bei der Ausweisung dürften die kommunalen Gebietskörperschaften von der Landesregierung nicht alleine gelassen werden.

Die aktuelle Studie belegt: Beim Strom sind Unternehmen aus Industrie und Gewerbe schon jetzt vermehrt von Netzschwankungen betroffen. Mehrere der rund 50 befragten Unternehmerinnen und Unternehmer klagen über eine Verschlechterung der Versorgungsqualität und -sicherheit. Teil dieses Problems ist, dass die sogenannte „gesicherte Leistung“ bei Photovoltaik-Anlagen 0 und bei Windkraft weniger als 10 Prozent beträgt, während sie bei Kohle- und Gaskraftwerken bei 90 Prozent liegt. Vor allem bei einer „Dunkelflaute“ – in Zeiträumen, in denen die Sonne nicht scheint und gleichzeitig weitgehend Windstille herrscht – sorgt die fehlende gesicherte Leistung von Photovoltaik- und Windenergie für Probleme im Netz. Zusätzlich wird es immer herausfordernder, die notwendige Spannung und Frequenz im Netz aufrechtzuhalten, denn auch sie werden durch die Braunkohlekraftwerke im Rheinischen Revier maßgeblich unterstützt. Die Systemleistung dieser Kraftwerke zu ersetzen, benötigt Zeit.

Bei der Energiewende im Rheinischen Revier müssen deshalb nicht nur die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden. Auch die Netzkapazität muss gesteigert werden. Eine Verschlechterung der Versorgungssicherheit, selbst geringe Netzschwankungen, können in der Industrie zu erheblichen Produktionsausfällen und Anlagenschäden führen. Bayer resümiert: „Eine sichere Stromversorgung ist auch während der Transformation unseres Energiesystems enorm wichtig.“

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Die Wirtschaft in der Region ist wegen des sehr hohen Preisniveaus und des sinkenden Vertrauens in eine dauerhaft sichere Energieversorgung äußerst beunruhigt. Mit Blick auf die Diskussion, russisches Erdgas zu boykottieren, stellt die Untersuchung fest, dass viele Unternehmen, die derzeit auf Gas für Prozesswärme angewiesen sind, ihre Produktionsprozesse nicht kurzfristig umstellen können. Sollten sie von der Gasversorgung abgeschnitten werden, müssten sie ihre Produktion einstellen. Manche Anlagen würden dabei irreversibel geschädigt. Schon allein deshalb sollte Gas nur dann zur Stromerzeugung eingesetzt werden, wenn es aus unterschiedlichen Quellen ausreichend zur Verfügung steht.

Die Untersuchung „Energiesicherheit im Kern- und Wirkungsraum des Rheinischen Reviers“ ist von der SME Management GmbH in Elsdorf-Heppendorf durchgeführt worden. Die Autorinnen und Autoren haben dafür eine Vielzahl von Studien zum Rheinischen Revier ausgewertet und rund 50 Vertreterinnen und Vertreter von vornehmlich mittelständischen Unternehmen aus den Bezirken der IHKs Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein befragt. Die Studie ist im Internet unter www.aachen.ihk.de/energiesicherheit abrufbar.

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Habeck vereinfacht Regeln für öffentliche Beschaffungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg

Region/Berlin – Die Vergaberegeln für die öffentliche Verwaltung werden für Einkäufe unter 10.000 EUR vereinfacht, insofern diese im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine erfolgen. Bund, Länder und Kommunen sollen damit schneller auf die Folgen des Krieges reagieren können. Insbesondere Anschaffungen, die nötig werden, um die aus der Ukraine geflüchteten Menschen angemessen und sicher unterzubringen sowie für ihre Verpflegung und medizinische Versorgung zu sorgen, sollen so erleichtert werden. Auch notwendige Investitionen öffentlicher Stellen in die Cybersicherheit und Energieversorgung sollen damit vereinfacht werden. Das Bundeskabinett hat zu heute den notwendigen rechtlichen Rahmen dazu gebilligt. Das Bundewirtschafts- und Klimaschutzministerium hat alle öffentliche Beschaffungstellen entsprechend informiert.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck: „Im Zuge des Krieges in der Ukraine stehen viele öffentliche Stellen unter enormen Handlungsdruck. Menschen, die aus der Ukraine flüchten, müssen angemessen untergebracht und versorgt werden, öffentliche Einrichtungen müssen gegebenenfalls neue Verträge schließen. Bei alldem sind schnelle und einfache Vergabeverfahren essentiell, um alles, was kurzfristig nötig ist, auch einkaufen zu können.“

Die Bundesergierung hat heute zwei Maßnahmen auf den Weg gebracht, die einen verlässlichen Rahmen für einen schnellen und bedarfsgerechten öffentlichen Einkauf bieten und schnelles Handeln auf sicherer Grundlage ermöglichen.

Für den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung hatte die Bundesregierung bereits Verfahrenserleichterungen beschlossen. Auch für die übrige Bundesverwaltung gelten seit heute bei der Beschaffung von Liefer- und Dienstleistungen mit einem voraussichtlichen Auftragswert bis 5.000 Euro und für Bauleistungen bis 8.000 Euro (jeweils ohne Umsatzsteuer), die im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stehen, erweiterte Möglichkeiten zur Direktvergabe. Die Erleichterungen finden auch Anwendung auf die Empfänger von Fördermitteln (Zuwendungsempfänger) des Bundes und sind bis 31.12.2023 befristet.

Ergänzend hat das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Abstimmung mit dem für öffentliche Aufträge im Baubereich zuständigen Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in einem Rundschreiben insbesondere über die Möglichkeiten von Dringlichkeitsvergaben und weiteren Beschleunigungs- und Erleichterungsmaßnahmen für Beschaffungen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine unter- und oberhalb der EU-Schwellenwerte informiert. Diese Hinweise sollen unter anderem den Kommunen mehr Sicherheit bei ihren dringlichen Vergaben, etwa für die Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge, geben.

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Nächste Masterplanstufe setzt 1,7 Mio. Euro-Invest in Kreuzau um

Kreuzau – Baubeginn am Spiel- und Erholungspark Mühlenteich/Tuchbleiche. Der „Masterplan Kreuzau“ geht in die nächste Etappe: Im Ortskern von Kreuzau wird die Park- und Spielplatzanlage zwischen Teichstraße und der Straße „Auf der Tuchbleiche“ komplett neugestaltet. In diesen Tagen rollen die Baumaschinen an und bereiten alles für eine Neugestaltung vor.

Im Rahmen der Aufstellung des Masterplans Kreuzau wurde der sich großer Beliebtheit erfreuende Spielplatz an der Tuchbleiche mit der über den Mühlenteich erreichbaren Parkanlage als kleiner Rohdiamant ausgemacht. Hier schlummert viel ungenutztes Potenzial mit hoher Aufenthaltsqualität, das zum Verweilen, Entspannen und Spielen einlädt. Mit den beiden Gewässerläufen „Spich“ und Mühlenteich durchfließt ein für Kreuzau und die gesamte Region bedeutendes Element durch das Gelände, jedoch ohne, dass es konkret inszeniert ist und daher auch kaum wahrgenommen wird. Der Spielplatz wird stark besucht, ist jedoch im Hinblick auf Qualität der Spielmöglichkeiten für Kinder, als auch hinsichtlich ausreichend attraktiver Verweilmöglichkeiten optimierbar. Im weiteren Gelände sind Grünflächen zugewachsen und nicht nutzbar. Diese Aspekte mit der besonderen Topographie des Geländes und dem vorhandenen Baumbestand waren für die Landschaftsplaner eine besonders reizvolle Aufgabe. Die ersten Entwürfe stammen dabei aus der Feder der Planungsbüros MWM aus Aachen sowie Reepel Schirmer aus Düren. In zwei intensiven Bürgerbeteiligungen, die vor Ort auf dem Gelände stattgefunden haben, wurden wertvolle Erkenntnisse, Wünsche und Anregungen aus der Bürgerschaft und von Kindern und Jugendlichen gewonnen und in die Planung aufgenommen.

Die Aufteilung der Nutzungen in der Fläche bleiben überwiegend erhalten, jeder Bereich bekommt jedoch ein gänzlich neues Gesicht. Der Spielplatz wird mit neuen, attraktiven und altersgerechten Spielgeräten ausgestattet, darunter auch ein Wasserspiel und ein barrierefreies Spielgerät. Ebenso werden die Wege neu gepflastert und die Brücken über den „Spich“ durch neue ersetzt, jedoch bleibt die grundsätzliche Wegeführung wie bisher erhalten und wird darüber hinaus in heute brachliegende Flächen erweitert. Die neuen Brücken werden dabei mit einer Carbon- statt einer konventionellen Stahlbewehrung versehen. Zudem werden zahlreiche Sitz- und Verweilmöglichkeiten geschaffen und hochwertige Fahrradbügel errichtet. In den Grünflächen werden ökologisch wertvolle und klimaresiliente Pflanzen und Bäume gepflanzt. Als weitere Besonderheit werden im Gewässer „Spich“ Natursteine eingelassen, über die man das Gewässer spielend queren kann und somit auch das für Kreuzau und die Historie des Ortes so zentrale Element Wasser „erlebbar“ gemacht wird.

Im Beisein von Bürgermeister Ingo Eßer, Vertretern von Politik und Gemeindeverwaltung, Corinna Joppien vom Dorfmanagement, den Landschaftsarchitekten Michael Reepel und Michel Schirmer sowie der bauausführenden Firma Bauservice Schröder aus Simmerath wurde der offizielle „Spatenstich“ vollzogen. „Es braucht ansprechende Spiel- und Grünflächen in Kreuzau, insbesondere für unsere Kinder und Familien. Mit der Neugestaltung schaffen wir ein grünes Highlight, einen Premiumspielplatz mit höchster Aufenthaltsqualität“, so der Bürgermeister. Die Baumaßnahme soll im Winter 2022/2023 abgeschlossen werden.

Die Neugestaltung des „Erlebnisraums Mühlenteich“ wird aus dem Städtebauförderungsprogramm „Aktive Zentren“ zu 70 % durch Bund und Land gefördert. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 1,7 Mio. Euro.

 

 

 

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BVR unterstützt Hilfspaket für die Wirtschaft

Region/Berlin – „Das von der Bundesregierung geplante Hilfspaket für Unternehmen ist eine wichtige Unterstützung für die Wirtschaft angesichts der Herausforderungen des Ukrainekrieges“, sagt Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Besonders die vom Anstieg der Energiekosten betroffenen Unternehmen erhalten so gezielte Unterstützung. „Diese Unterstützung hilft nicht nur den Unternehmen, sondern dämpft auch die Wirkungen der hohen Energiepreise auf die Volkswirtschaft insgesamt“, so Kolak weiter.

Mit dem geplanten KfW-Kreditprogramm und den Bund-Länder-Bürgschaftsprogrammen leistet der Bund zudem einen wichtigen Beitrag zur Liquiditätssicherung in Form zinsgünstiger, haftungsfreigestellter Kredite. Hier sollten Verfahren genutzt werden, die sich auch schon während der Coronapandemie bewährt haben.

Entscheidend sei insgesamt, den Unternehmen durch staatliche Unterstützung die nötige Zeit zu verschaffen, damit sich diese auf die geänderten Rahmenbedingungen einstellen können. Eine vollständige Kompensation der wirtschaftlichen Belastungen ist wirtschaftspolitisch nicht zu leisten. Darauf weist die Bundesregierung zu Recht hin. Insofern muss die Wirtschaft einen großen Teil der zusätzlichen Belastungen selbst schultern. Daher sollte die Bundesregierung in den kommenden Monaten überlegen, wie sie perspektivisch die Wachstumskräfte der Wirtschaft durch geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen stärken kann. BVR- Präsidentin Kolak: „Unternehmerisches Handeln sollte gefördert und nicht durch übermäßige Bürokratielasten gehemmt werden.“ Konkret wäre beispielsweise die Einführung des Once-only-Prinzips, das heißt, Unternehmen müssen bestimmte Standardinformationen den Behörden und Verwaltungen nur noch einmal mitteilen, wünschenswert.

 

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startup@school – IHK-Arbeits-Gemeinschaft RLP geht landesweit an den Start

Region/Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier – Schulen und regionale Wirtschaft in Rheinland-Pfalz vernetzen. Was wissen Jugendliche in Sachen Wirtschaft? Das Bildungsprojekt startup@school bringt wirtschaftliches Grundwissen in den Unterricht und knüpft zwischen Unternehmen und Schulen ein regionales, professionelles Netzwerk. Für die Schülerinnen und Schüler geht es dabei um Wirtschaftswissen, Berufsorientierung und auch um die Möglichkeit einer Selbstständigkeit als Karrierealternative. An dem Projekt können sich ab sofort landesweit Schulen und Unternehmen beteiligen: Mit einer digitalen Fortbildung für Lehrkräfte am 7. April haben die Industrie- und Handelskammern den offiziellen Startschuss für das flächendeckende Angebot zur ökonomischen Bildung an Schulen in ganz Rheinland-Pfalz gesetzt, eine bundesweite Erweiterung ist geplant. Unterstützt wird das Projekt vom Pädagogischen Landesinstitut, die Schirmherrschaft hat das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz übernommen.

„startup@school setzt dort an, wo Betriebe aktuell große Herausforderungen sehen – bei der Gewinnung geeigneter Fachkräfte mit wirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen“, sagt Lisa Haus, Geschäftsführerin bei der IHK für Rheinhessen, die das Projekt federführend koordiniert. „So fehlen vielen Schülerinnen und Schülern wirtschaftliche Grundkenntnisse und eine praxisorientierte Vorstellung von Unternehmertum, was den Start ins Berufsleben oft erschwert.“ Bei startup@school haben die Jugendlichen die Chance, Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge und Unternehmen in Theorie und Praxis zu sammeln und zu vertiefen. Sie erarbeiten anhand eines Curriculums Inhalte zu wirtschaftlichen Themenfeldern. Dazu gehören Schwerpunkte wie Marketing, Geschäftsidee & Businessplan, Nachhaltigkeit und soziale Kompetenzen – die Schulen können hier aus sieben Modulen wählen. Um einen direkten Bezug zur Wirtschaft herzustellen, werden die theoretischen Inhalte durch Praxiseinheiten in Partnerunternehmen ergänzt. Nach erfolgreichem Bestehen eines abschließenden elektronischen und mündlichen Tests erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat der IHK. Der Projektverlauf ist individuell an beteiligte Schulen und Unternehmen angepasst. „Wir gehen damit direkt auf die Bedürfnisse von Jugendlichen und Unternehmen ein“, sagt IHK-Geschäftsführerin Lisa Haus. „Dabei lernen Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Ideen umzusetzen und Talente zu entdecken.“

Das stellt auch Heiko Kurz fest, Fachlehrer BWL der Rheingrafenschule in Wörrstadt. Die Realschule nutzt das Projekt bereits zum zweiten Mal mit unterschiedlichen Schülergruppen und Modulen. „Wir haben uns für startup@school entschieden, weil das Projekt Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, praxisnahe Erfahrungen in der Wirtschaft zu sammeln“, sagte er bei der Lehrerfortbildung zum landesweiten Auftakt. „Die Jugendlichen heben dabei die Kreativität, die eigene Ideenentwicklung und das gemeinsame Erlebnis hervor. Dass die Lernenden ihre eigenen Ideen einfließen lassen können, motiviert zusätzlich.“

startup@school

Die IHK für Rheinhessen koordiniert das Projekt federführend, das vom pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz unterstützt wird. Die Schirmherrschaft hat das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz übernommen. startup@school richtet sich an allgemeinbildende, weiterführende Schulen für die Klassenstufen 7 bis 13. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Schulen und Unternehmen können sich wenden an: Viktoria Braun, IHK für Rheinhessen, Telefon 06131 262-1710, viktoria.braun@rheinhessen.ihk24.de. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.rheinhessen.ihk24.de/startup-at-school.

 

 

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Malu Dreyer und 900 Gäste gratulieren 119 Jungmeisterinnen und 485 Jungmeistern zum Meisterbrief

Region/Koblenz – Meisterfeier der Handwerkskammer Koblenz am heutigen Samstag in der Rhein-Mosel-Halle: 604 Meisterbriefe an Handwerker aus 24 Berufen überreicht. 604 Meisterbriefe in 24 Gewerken an 119 Frauen und 485 Männer – das sind die „harten Fakten“ zum jüngsten Meisterjahrgang. Im Rahmen der Großen Meisterfeier der Handwerkskammer (HwK) Koblenz wurden am heutigen Samstag 09. April in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle die „Großen Befähigungsnachweise“ vor 900 Gästen überreicht.

Die 21 Besten ihres Gewerkes erhielten aus Händen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (vordere Reihe 2.v.r.), Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (2.v.l.), HwK-Präsident Kurt Krautscheid (rechts) und HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich (links) auf der Bühne ihre Großen Meisterbriefe. Foto: Michael Jordan

Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobte als Festrednerin den Stellenwert des Handwerks als wichtige Säule der Wirtschaft und der Gesellschaft. „Das Handwerk hat sich gerade in der Pandemie als Stabilitätsanker für unsere mittelständische Wirtschaft in Rheinland-Pfalz erwiesen. Darüber hinaus unterstützt die Landesregierung neben der Handwerksförderung unter anderem die duale Ausbildung im Handwerk, die Digitalisierung sowie das gemeinsame Anliegen, die Attraktivität des Handwerks weiterhin ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen“, betonte die Ministerpräsidentin vor den Gästen, darunter auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sowie drei Mitglieder des Deutschen Bundestags und zehn Landtagsabgeordnete.

HwK-Präsident Kurt Krautscheid zollte der jüngsten Meistergeneration „Respekt und Anerkennung, denn die Rahmenbedingungen waren vor dem Hintergrund der Corona-Auflagen alles andere als einfach. Wir alle, Sie, die Dozenten, Prüfungsausschüsse und das große Team der HwK-Meisterakademie haben gemeinsam einen optimalen Weg gefunden, um die Meistervorbereitung und letztlich die Prüfung erfolgreich zu gestalten.“ Auch der Rückhalt der Familien, wandte sich Krautscheid an die 900 Gäste im Saal der Rhein-Mosel-Halle, sei ein wichtiger Teil dieses Erfolges „und es ist schön, dass Ehepartner, Kinder, Freunde oder auch Kollegen heute dabei sein können.“

Aus den Händen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Kurt Krautscheid und HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich erhielten die 21 Besten ihres Handwerks auf der Bühne ihre Briefe. Die Ministerpräsidentin hatte in ihrer Festrede den Stellenwert des Handwerks und des Qualitätssiegels Meisterbrief deutlich herausgehoben. „Mit Ihrem Wissen, Ihrem Können und mit Ihren kreativen Ideen haben Sie sich nicht nur als Führungskraft im Handwerk qualifiziert, sondern zählen als junge Meister und Meisterinnen zu unseren unverzichtbaren Fachkräften im alltäglichen Leben. Sie haben eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung und eine praxisnahe Qualifizierung absolviert, die Ihnen die bestmöglichen Chancen für ein erfolgreiches Erwerbsleben ermöglicht“, so die Ministerpräsidentin.

Mit Dachdeckermeisterin Janina Kitchen erzielte eine 30-jährige Frau aus Mannheim das beste aller 604 Prüfungsergebnisse. Und auch die Plätze zwei und drei waren mit einem Ausrufezeichen versehen: Konditormeister Daniel Verhoest aus Rheinbrohl und Fleischermeister Björn Wienen aus Bad Marienberg haben als Nahrungsmittelhandwerker hervorragende Prüfungsergebnisse eingefahren. Wienen zählt dabei mit 46 Jahren eher zum älteren Semester. Der jüngste Jungmeister war bei Bestehen der Prüfung 19 Jahre, der älteste Jungmeister zählt 58 Jahre. Durchschnittlich wird die Meisterprüfung nach sechs Gesellenjahren abgelegt.

„Die persönliche Qualifizierung sowie das berufliche Vorankommen“, gaben 41 Prozent der befragten Jungmeister als Motivation an, die Meisterprüfung zu absolvieren. 13 Prozent sind bereits selbstständig, 26 Prozent planen die Existenzgründung, davon 36 Prozent im Laufe eines Jahres und 57 innerhalb der nächsten fünf Jahre. 37 Prozent möchten den Betrieb übernehmen, in dem sie als Mitarbeiter arbeiten. Die Gründe liegen auf der Hand, denn der bereits bestehende Kundenstamm, ein im Vergleich zu einer Neugründung geringeres Risiko sowie Kenntnisse der Betriebsstrukturen sind eindeutige Vorteile.

„Die aktuelle wirtschaftliche wie auch politische Lage wird maßgeblich geprägt durch den Krieg in der Ukraine und damit verbundene Auswirkungen auf ein geopolitisches Gleichgewicht. Das ist nun nach Jahrzehnten friedlichen Miteinanders in Europa stark aus der Balance geraten“, sprach Kurt Krautscheid Rahmenbedingungen an, die das Handwerk mit großer Sorge und beim Blick auf das Geschehen in der Ukraine auch mit Entsetzen sieht. „Wir haben in den vergangenen Jahren jene intensiv unterstützt, die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen und sie aufgenommen in unseren Reihen – als Lehrlinge oder Gesellen. Drei Meisterbriefe gehen heute an syrische Handwerkskollegen. Das ist unsere Antwort auf die Frage für ein gemeinsames, harmonisches Miteinander über Grenzen hinweg und das Minimum an Unterstützung, die wir nun auch mit Blick auf die Ukraine leisten werden. Wer unsere Hilfe braucht, wird sie erhalten!“.

Meistergeneration wird gefeiert – und honoriert

Die Meisterfeier, durch die Moderator Holger Wienpahl führte, wurde von der Band „StadtRand“ aus Köln musikalisch umrahmt.

Die drei besten Prüfungsergebnisse wurden mit Geldprämien honoriert, gestiftet durch die Finanzgruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Der Sonderpreis der IKK Südwest ging in diesem Jahr an Bäckermeister Sebastian Eckstein aus Norheim (Landkreis Bad Kreuznach) und wurde von Regionaldirektor Prof. Dr. Jörg Loth überreicht.

Bevor die Handwerkskammer zusammen mit „ihrem“ Meisterjahrgang die Feier mit kulinarischen Genüssen ausklingen ließ, lud die Signal Iduna alle frischgebackenen Handwerksmeister zum Meisterporträt-Fotoshooting ein. Durch Fotografenmeister Michael Jordan (Koblenz) wurde dieser unvergessliche Tag im Bild festgehalten.

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Bundesregierung beschließt Schutzschild für vom Krieg betroffene Unternehmen

Region/Berlin – Infolge des russischen Angriffskriegs ist die aktuelle wirtschaftliche Situation vieler Unternehmen von großer Unsicherheit geprägt. Die von der Staatengemeinschaft ergriffenen Sanktionen treffen die russische Wirtschaft hart, aber wirken sich auch auf die Situation der Unternehmen in Deutschland aus. Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner haben daher heute ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, mit dem Unternehmen unterstützt werden sollen, die von den Sanktionen oder dem Kriegsgeschehen betroffenen sind. Der Befristete Krisenrahmen, den die Europäische Kommission am 23. März 2022 beschlossen hatte, bietet – vorbehaltlich noch erforderlicher beihilferechtlicher Genehmigungen – die notwendige Grundlage für staatliche Hilfen, um die betroffenen Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu unterstützen.

In der aktuellen Situation geht es für Unternehmen vor allem darum, kurzfristig Liquidität sicherzustellen. Die Bundesregierung unterstützt deshalb Unternehmen und Branchen primär mit Liquiditätshilfen. Diese umfassen:

  • Ein KfW-Kreditprogramm, um kurzfristig die Liquidität der Unternehmen zu sichern. Unternehmen aller Größenklassen erhalten Zugang zu zinsgünstigen, haftungsfreigestellten Krediten. Das Programm wird ein Volumen von ca. bis zu 7 Mrd. Euro umfassen.
  • Zudem sollen einzelne, bereits während der Corona-Pandemie eingeführte Erweiterungen bei den Bund-Länder-Bürgschaftsprogrammen für von dem Ukraine-Krieg nachweislich betroffene Unternehmen fortgesetzt werden. Dies betrifft die Bürgschaftsbanken und das Großbürgschaftsprogramm.

Es gilt darüber hinaus, Vorsorge zu treffen für den Fall, dass sich die wirtschaftliche Lage der Unternehmen verschlechtert. Um für ein solches Szenario gewappnet zu sein und dann besondere Härten zielgerichtet abfedern und existenzbedrohende Situationen für einzelne Unternehmen vermeiden zu können, bereitet die Bundesregierung ergänzende Maßnahmen vor: 

  • Ein Programm zur temporären Kostendämpfung des Erdgas- und Strompreisanstiegs für besonders betroffene Unternehmen in Form eines zeitlich befristeten und eng umgrenzten
  • Ein Finanzierungsprogramm für durch hohe Sicherheitsleistungen (Margining) gefährdete Unternehmen. Hierfür erarbeitet die Bundesregierung standardisierte Kriterien, um den Unternehmen kurzfristig mit einer Bundesgarantie unterlegte Kreditlinien der KfW zu gewähren. Für diese Maßnahme ist ein Kreditvolumen von insgesamt bis zu EUR 100 Mrd. vorgesehen.
  • Zielgerichtete Eigen- und Hybridkapitalhilfen. Als Option zur Stabilisierung von besonders relevanten Unternehmen prüft die Bundesregierung außerdem den gezielten Einsatz von Eigen- und Hybridkapitalhilfen. Soweit Einzelfälle betroffen sind, lässt sich dies zunächst technisch über Zuweisungsgeschäfte der KfW abbilden.

Die genaue Ausgestaltung der einzelnen Säulen erfolgt jetzt zügig und in enger Abstimmung beider Häuser.

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Dritter Strukturwandel-Stern ist Meilenstein für den „Euregio Railport

StädteRegion Aachen – Wieder ein Stern für ein Projekt in der StädteRegion Aachen! Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier hat dem „Euregio Railport“ in Stolberg jetzt das finale Votum gegeben: Mit dem dritten Stern im Zukunftsfeld „Raum und Infrastruktur“ gehört das Projekt jetzt zu den echten Strukturwandel-Stars! Mit der dritten und letzten Auszeichnung hat das Projekt das NRW-Sterneverfahren erfolgreich durchlaufen. Das bedeutet: Es gibt eine konkrete Vorstellung dazu, wo die passenden Fördergelder beantragt werden können. Das ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt, für den Standort Stolberg und für die StädteRegion Aachen. Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier hat sich bei der Entscheidung des Aufsichtsrates für das städteregionale Projekt stark gemacht: „Mit dem Euregio-Railport in Stolberg der größte Logistik-Umschlagplatz in der Region entstehen. Von einem solchen Zugang zum internationalen Schienengüterverkehr profitiert das ganze Rheinische Revier! Ich habe aber natürlich auch die städteregionale Perspektive im Blick: Unsere Region gewinnt weiter an Attraktivität. So wird die Schaffung neuer Arbeitsplätze beflügelt“, ist der Städteregionsrat überzeugt.

Auch für Patrick Haas, den Bürgermeister der Kupferstadt Stolberg, ist die Auszeichnung eine gute Nachricht: „Ich freue mich sehr, dass die ZRR dem Antrag der Kupferstadt Stolberg und der EVS zugestimmt hat und wir den dritten Stern erhalten haben. Mit dem Euregio Railport schaffen wir einen enormen Standortvorteil für unsere Wirtschaft. Wir werden die Gewerbeflächen rund um den Railport zum ‚Logistic Mobility Campus Stolberg‘ weiterentwickeln und damit nicht nur gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die Attraktivität der bestehenden und der derzeit in der Umsetzung befindlichen Gewerbegebiete, zum Beispiel des Zincoli-Geländes, deutlich erhöhen.“

Thomas Fürpeil, den Geschäftsführer der Euregio Verkehrsschienennetz GmbH, freut das sehr. „Damit sind wir einen wichtigen Schritt weiter! Wir wollen Firmen im Rheinischen Revier sowie im Dreiländereck Deutschland, Belgien und Niederlande einen Zugang zum Schienengüterverkehr bieten und damit einen Beitrag zum Strukturwandel in der Region, aber auch zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten“, erklärt er.

Ein wichtiger Umschlagplatz ist der Güterbereich des Stolberger Hauptbahnhofs schon jetzt. Für den Güterverkehr liegt er günstig auf der Strecke zwischen Nordsee und Alpen. „Schienen, Verlade- und Lagerplätze, schweres Gerät zum Ab- und Beladen sowie LKW sind vorhanden und in Aktion“, erklärt Thomas Fürpeil. Im Moment werden auf dem Gelände der Euregio Verkehrsschienennetz GmbH EVS jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen umgeschlagen. Waren, Schüttgut oder auch riesige Fertigbauteile aus Beton kommen aus Richtung der Seehäfen in Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam an und werden auf Züge geladen. Von dort aus geht es auf der Schiene weiter Richtung Inland. Und umgekehrt.

Dass Güter von der Straße auf die Schiene kommen, bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Auf der Straße sind weniger LKW unterwegs, Waren kommen ohne Stau pünktlich an und – ein großer Bonus für den Klimaschutz – beim Transport per Güterzug entsteht weniger CO2. Mit dem Projekt „Euregio Railport“ sollen die bestehende Schieneninfrastruktur und der Güterbereich weiter ausgebaut werden. Ein neues 740 Meter langes Rangiergleis der EVS wurde jüngst in Betrieb genommen. Zusätzlich sollen weitere Rangier- und Umschlaggleise für Güterzüge entstehen. Passend dazu sollen die angrenzenden Industrie- und Gewerbeflächen zum „Logistic Mobility Campus Stolberg“ (LMCS) ausgebaut werden. Insgesamt sollen neue Arbeitsplätze in den Bereichen Mobilität und Logistik geschaffen werden.