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Aufhebung der Maskenpflicht am Sitzplatz in den Schulen von NRW ab Dienstag 02. November

Region/Düsseldorf – NRW Ministerin Gebauer: Schritt für Schritt mehr Normalität für unsere Schulen. Die Landesregierung hat entschieden, die Maskenpflicht in den Schulen für alle Jahrgänge ab dem 02. November auch in den Unterrichtsräumen am Sitzplatz aufzuheben. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer: „Mit der Maskenpflicht haben wir unseren Schülerinnen und Schülern seit mehr als zwölf Monaten sehr viel abverlangt. Mit großem Engagement und enormem Verantwortungsbewusstsein hat diese junge Generation einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie und zum Schutz der Älteren geleistet. Dafür gebührt den Schülerinnen und Schülern unser herzlicher Dank.“

Ministerin Gebauer betonte, dass die Landesregierung versprochen habe, Einschränkungen nur so lange aufrechtzuerhalten, wie dies unbedingt erforderlich sei und erklärte: „An unseren Schulen gibt es keinen übermäßigen Anstieg des Infektionsgeschehens. Gleichzeitig steigen die Impfquoten weiter an, bei Lehrerinnen und Lehrern liegt sie sogar über 90 Prozent. Und schon fast die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler über zwölf Jahren ist schon vollständig geimpft. In dieser Situation ist die Aufhebung der Maskenplicht am Sitzplatz ein verantwortbarer Schritt. Wir geben unseren Kindern und Jugendlichen damit ein weiteres und wichtiges Stück Normalität zurück.“

Ab dem 2. November gelten an den Schulen in Nordrhein-Westfalen folgende Regelungen:

  • Die Coronabetreuungsverordnung wird ab 2. November 2021 für Schülerinnen und Schüler keine Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen mehr vorsehen, solange die Schülerinnen und Schüler in Klassen- oder Kursräumen auf festen Sitzplätzen sitzen.
  • Die Maskenpflicht entfällt auch bei der Betreuung im Rahmen von Ganztags- und Betreuungsangeboten, beispielsweise in Offenen Ganztagsschulen, für die Schülerinnen und Schüler, wenn sie an einem festen Platz sitzen, etwa beim Basteln oder bei Einzelaktivitäten.
  • Befinden sich die Schülerinnen und Schüler nicht an einem festen Sitzplatz, suchen sie ihn auf oder verlassen sie ihn, besteht weiterhin die Pflicht zum Tragen einer Maske.
  • Für Lehrkräfte, Betreuungskräfte und sonstiges Personal entfällt die Maskenpflicht im Unterrichtsraum, solange ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu den anderen Personen im Raum eingehalten wird.
  • Für das schulische Personal entfällt die Maskenpflicht auch bei Konferenzen und Besprechungen im Lehrerzimmer am festen Sitzplatz.
  • Tritt in einem Klassen- oder Kursverband ein Infektionsfall auf, ist die Quarantäne von Schülerinnen und Schülern ab sofort in der Regel auf die nachweislich infizierte Person sowie die unmittelbare Sitznachbarin oder den unmittelbaren Sitznachbar zu beschränken. Vollständig geimpfte oder genesene Personen ohne Symptome sind von der Quarantäneanordnung weiterhin ausgenommen.
  • Die bekannten Regelungen zur sogenannten „Freitestung“ von engen Kontaktpersonen gelten fort. Dies bedeutet, dass die Quarantäne der Schülerinnen und Schüler frühestens am fünften Tag der Quarantäne durch einen negativen PCR-Test oder einen qualifizierten hochwertigen Antigen-Schnelltest vorzeitig beendet werden kann. Bei einem negativen Testergebnis nehmen die Schülerinnen und Schüler sofort wieder am Unterricht teil.
  • Das regelmäßige Testen bleibt ein wichtiger Bestandteil der Schutzmaßnahmen. Bis zum Beginn der Weihnachtsferien wird in den Grund- und Förderschulen pro Woche zweimal mit dem PCR-Pooltestverfahren getestet, in den weiterführenden Schulen dreimal mit Antigen-Selbsttests. Auch an den eingeübten und bewährten Schutzmaßnahmen wie Lüften und Einhalten der Hygieneregeln muss weiterhin festgehalten werden.

Abschließend erklärte Schul- und Bildungsministerin Gebauer: „Die bisherige Entwicklung der Pandemie hat gezeigt, dass unsere Schulen sichere Orte sind. Alle Schülerinnen und Schüler werden engmaschig und mehrfach die Woche getestet und unsere strengen Vorgaben für die Hygiene und den Infektionsschutz gelten selbstverständlich weiterhin. Damit werden wir den Präsenzbetrieb an unseren Schulen weiter absichern.“

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Neue Hauptschlagader für Gasversorgung ist Meilenstein für Wärme-Versorgung im Ahrtal

Bad Neuenahr-Ahrweiler – „Diese Hochdruckleitung ist ein Zeichen der Hoffnung für die Menschen im Ahrtal und ein Meilenstein für die Wärmeversorgung im nahenden Winter“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Inbetriebnahme der Gashochdruckleitung in Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Wir freuen uns, dass diese neue Hauptschlagader der Erdgasversorgung heute nach einer Rekordbauzeit wieder in Betrieb gehen kann,“ dankte die Ministerpräsidentin dem örtlichen Netzbetreiber für die schnelle und pragmatische Wiederherstellung der Versorgung. Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte auch den insgesamt 17 Energieversorgungsunternehmen aus ganz Deutschland, die so tatkräftig im Ahrtal mit anpacken: „Ohne diese große Solidarität aus der ganzen Bundesrepublik hätte die Energieversorgung im Flutgebiet nicht so schnell wiederhergestellt werden können.“

„Nach dem Wiederaufbau wird die Wärmeversorgung im Ahrtal zukunftsfähig und dem Klimaschutz dienlich sein. Unsere Energieberater- und beraterinnen hören vor Ort fast ausschließlich den Wunsch nach einer langfristig nachhaltigen und zukunftssicheren klimafreundlichen Wärmeversorgung. Jetzt allerdings geht es auf den Winter zu, und da sind schnelle Lösungen gefragt. Da geht es um jeden Haushalt, der wieder ans Gasnetz angeschlossen ist“, erklärte Anne Spiegel, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität.

„Angesichts des baldigen Wintereinbruchs ist die Wiederherstellung einer flächendecken Wärmeversorgung im Ahrtal derzeit eine drängende Herausforderung für die Energieversorger. Die Landesregierung hat die Verantwortlichen dabei von Anfang an eng begleitet und unterstützt. Mitte Oktober konnte das Land durch die Inbetriebnahme einer mobilen Gasversorgungsanlage, die durch die ADD in Bad Neuenahr-Ahrweiler installiert wurde, sogar selbst 1.100 Haushalte ans Gasnetz anschließen. Dass nun auch die Gashochdruckleitung der EVM wieder in Betrieb geht, ist ein weiterer wichtiger Schritt nach vorne für die Menschen vor Ort“, unterstrich Innenminister Roger Lewentz.

Das Versorgungsnetz in Bad Neuenahr-Ahrweiler war durch die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal vor rund drei Monaten weitgehend zerstört worden. „In einer Rekordbauzeit von weniger als 100 Tagen ist es der Energieversorgung Mittelrhein und ihrer Tochtergesellschaft Energienetze Mittelrhein gelungen, ein komplett neues Hochdrucknetz aufzubauen“, erklärte Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Mittelrhein. Dieses Netz sei die Voraussetzung dafür, dass auch die restlichen Gebiete von Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder mit dem effizienten und klimaschonenden Energieträger Erdgas versorgt werden können. Außerdem bestehe mit der neuen Leitung ab sofort wieder hundertprozentige Versorgungssicherheit in den Orten der Gemeinde Grafschaft sowie Vollversorgung für die Industrieunternehmen, die teilweise zuvor nicht beliefert werden konnten.

„Mit dieser neuen Hochdruckleitung haben wir nach nur 14 Wochen wieder den Versorgungsstand erreicht, den wir vor der Flut hatten“, erklärte Josef Rönz. Bereits wenige Tage nach der Flutnacht starteten die Netzexperten der evm-Gruppe mit dem Wiederaufbau der zerstörten Hochdruckleitung. Schnell war aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung klar, dass die Erdgashochdruckleitung nicht wieder dort aufgebaut werden kann, wo sie war. Sie verlief bis zum 14. Juli von Remagen-Kripp aus kommend an der Ahr entlang bis nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Bauarbeiten in Ufernähe schieden sofort aus, sodass der Netzbetreiber sich dazu entschied, einen völlig neuen Verlauf zu planen – weiter weg von der Ahr und damit auch hochwassersicherer.

So verläuft das neue Rohrsystem ab dem Stadtteil Lohrsdorf entlang der Landskroner Straße parallel zur Bahnstrecke und später dann an den Weinbergen entlang. Hier hat die evm-Gruppe auf einer Länge von rund zwei Kilometern eine provisorische Hochdruckleitung erstellt, die dem Wiederaufbauprojekt eine Beschleunigung von rund drei Monaten verschaffte. Für die gesamte 5,3 Kilometer lange neue Hochdruckleitung und die Behebung aller Schäden am Gasnetz inklusive der provisorischen Lösung wird die evm-Gruppe voraussichtlich rund 20 bis 30 Millionen Euro aufwenden. Mit dem Bau der endgültigen Leitung beginnt der Netzbetreiber im kommenden Jahr. Zur Beschleunigung der Arbeiten hatte ein sehr pragmatisches und zügiges Handeln vieler Beteiligter beigetragen. So wurde teilweise auf aufwendige Genehmigungsverfahren, Bodengutachten und Probebohrungen verzichtet. Für dieses zielorientierte Handeln dankte Vorstandsvorsitzender Josef Rönz auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und den Mitarbeitenden der Landesbehörden.

Inzwischen konnten schon zahlreiche Bereiche im Ahrtal wieder mit Erdgas versorgt werden: Mehr als 80 Prozent der Haushalte sind wieder angeschlossen. Die restlichen Gebiete nimmt die evm-Gruppe sukzessive in Betrieb. Bis Ende November soll die Wiederinbetriebnahme abgeschlossen sein. Besondere Herausforderungen sind aktuell noch in der Altstadt von Ahrweiler zu meistern: Dort sind im Ortsnetz noch zahlreiche Leckagen zu orten und zu verschließen. Josef Rönz: „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir auch hier sehr bald das Netz wieder betriebsbereit haben.“

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Manfred Schultze erhält das Bundes-Verdienstkreuz

Düren – Landrat Wolfgang Spelthahn hat Manfred Schultze am gestrigen Donnerstag, den 28. Oktober das Bundesverdienstkreuz im Namen des Bundespräsidenten überreicht. Für sein jahrzehntelanges sportliches Engagement im Fußball erhielt der Dürener im Beisein von Familie, Freunden und Wegbegleitern im Kreishaus diese höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik für besondere Verdienste um das Gemeinwohl vergibt.

„Ohne Menschen wie Sie, die für den Sport und die Menschen einstehen und zusammenhalten, wäre der Erfolg des Fußballs nicht möglich“, sagte der Landrat. „Sie haben unzählige Stunden in den Sport investiert und sich nie vor Problemen geduckt, sondern stets Lösungen gesucht und mit großer Empathie Gespräche geführt.“ Seit 1996 ist Schultze erster Vorsitzender des Fußball-Kreisverbands Düren. Er hat vor allem dazu beigetragen, dass die Strukturreform 2001, als unter anderem die selbstständigen Fußballkreise Düren und Jülich zusammengelegt werden sollten, gelingt.

Verantwortung hat Schultze schon früh übernommen. Der heute 72-Jährige hat bereits im Alter von 19 Jahren die Aufgabe des Geschäftsführers seines Heimatvereins „FC Victoria Arnoldsweiler e.V.“ übernommen. Dabei hat der Dürener nie selbst aktiv im Verein gespielt. „Ich durfte nicht und musste zum Turnen gehen. Aber ich hatte immer mehr Spaß am Fußball und war immer am Spielfeldrand dabei. Der Fußball spielt in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle“, sagt Schultze.

„Wir sind stolz, dass wir wieder einen weiteren Träger des Bundesverdienstkreuzes in unserer Stadt zählen können“, sagte Dürens stellvertretender Bürgermeister Rolf Peter Hohn bei dem feierlichen Akt im Kreishaus. „Flaggschiffe der Vereinsarbeit, wie Sie es sind, braucht es. Sie leisten nämlich nicht nur einen wichtigen Beitrag in sportlicher, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht.“

Schulzes Engagement für seine Leidenschaft wurde nun mit dem Bundesverdienstkreuz belohnt. Er dankte seinen Wegbegleitern und besonders seiner Frau, die ihm den Rücken frei halte und seine Fußballleidenschaft teile.

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Neuer NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst ernennt Kabinett

Region/Düsseldorf – Landesregierung NRW nimmt umgehend Arbeit in erster Kabinettsitzung auf. Ina Brandes ist neue Verkehrsministerin / Zwei neue Staatssekretäre ernannt. Die Staatskanzlei teilt mit: Einen Tag nach seiner Wahl und Vereidigung im Landtag hat Ministerpräsident Hendrik Wüst am Donnerstag seinen Ministerinnen und Ministern ihre Ernennungsurkunden überreicht.

Alle Ministerinnen und Minister der bisherigen Landesregierung gehören auch dem Kabinett Wüst an. Neues Mitglied der Landesregierung ist Ina Brandes, die als Ministerin für Verkehr Wüst in diesem Amt nachfolgt. Die 44-Jährige war zuletzt als Sprecherin der Geschäftsführung bei dem schwedischen Planungskonzern Sweco tätig. Im Anschluss an die Ernennung des Kabinetts fand im K21 Ständehaus in Düsseldorf die erste Kabinettsitzung unter Leitung von Ministerpräsident Wüst statt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die vor uns liegenden Aufgaben sind groß – aber der Tatendrang dieser Landesregierung ist es ebenso. Es war mir deshalb wichtig, dass wir nach dem Amtswechsel mit unserer Arbeit für Nordrhein-Westfalen und seine Menschen sofort wieder durchstarten. Mit der Ernennung meiner Ministerinnen und Minister und der ersten Kabinettsitzung ist der Start gelungen – ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit im Team. Dass wir mit Ina Brandes eine ausgewiesene Expertin als Verkehrsministerin gewinnen konnten, freut mich außerordentlich.“

Der Ministerpräsident weiter: „Keine 24 Stunden nach meiner Wahl haben wir in der ersten Kabinettsitzung mehrere wichtige Themen angepackt, um den Alltag der Menschen in Nordrhein-Westfalen konkret zu verbessern. Zur Beschleunigung des Wiederaufbaus nach der Flut schaffen wir für die noch schnellere Abwicklung der Förderanträge 284 neue Stellen. Tempo machen wollen wir auch mit einem Mittelstandsförderungsgesetz zum Abbau unnötiger Bürokratie. Und wir haben eine Änderung des Krankenhausgestaltungsgesetzes auf den Weg gebracht, um in Krankenhäusern unter anderem ein gesetzliches Besuchsrecht für Patienten und Angehörige zu verankern. Bei allen drei Themen ist unser Ansatz derselbe: Wir gehen Herausforderungen an und sorgen mit schnellen, konsequenten Entscheidungen für gute Lösungen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. So wollen wir an die erfolgreiche Arbeit der zurückliegenden viereinhalb Jahre anknüpfen.“

Im Nachgang zur Kabinettsitzung ernannte Ministerpräsident Wüst eine neue Staatssekretärin und einen neuen Staatssekretär. In Nachfolge von Serap Güler, die neu in den Deutschen Bundestag gewählt worden ist, wird Gonca Türkeli-Dehnert neue Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. Seit Februar 2018 war die Juristin Geschäftsführerin der Deutschlandstiftung Integration. Zuvor war sie im Arbeitsstab der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung im Bundeskanzleramt tätig. In Nachfolge von Annette Storsberg, die in den Ruhestand eingetreten ist, wird Dr. Dirk Günnewig neuer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Der promovierte Politikwissenschaftler hat bereits verschiedenste Funktionen in der öffentlichen Verwaltung durchlaufen, bis zuletzt war er Leiter der Abteilung für Grundsatzangelegenheiten der Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung des Ministeriums für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Dem Kabinett von Ministerpräsident Hendrik Wüst gehören an:

Dr. Joachim Stamp

Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration

Stellvertreter des Ministerpräsidenten

Lutz Lienenkämper

Minister der Finanzen

Herbert Reul

Minister des Innern

Prof. Dr. Andreas Pinkwart

Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie

Karl-Josef Laumann

Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales

Yvonne Gebauer

Ministerin für Schule und Bildung

Ina Scharrenbach

Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Peter Biesenbach

Minister der Justiz

Ina Brandes

Ministerin für Verkehr

Ursula Heinen-Esser

Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Isabel Pfeiffer-Poensgen

Ministerin für Kultur und Wissenschaft

Dr. Stephan Holthoff-Pförtner

Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales

Klaus Kaiser

Parlamentarischer Staatssekretär

im Ministerium für Kultur und Wissenschaft

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Millionenspende – Brücken-Einweihung heute in Ahrweiler

Ahrweiler/Berlin – Millionenspende der genossenschaftlichen FinanzGruppe zur Fluthilfe ans THW. Brückeneinweihung am heutigen Donnerstag, 28. Oktober in Ahrweiler. Um den Menschen in den von der Hochwasserkatastrophe 2021 betroffenen Regionen Deutschlands unmittelbar zu helfen, stellten die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK Gruppe der THW-Bundesvereinigung, dem Förderverein des Technischen Hilfswerks (THW), im Juli eine Spende von 1,25 Millionen Euro zur Verfügung. Einen Großteil dieser Mittel nutzt das THW für die Sofort- und Akuthilfe. Dazu gehört vor allem die Anschaffung von drei temporären Fußgänger- und Autobrücken im Ahrtal. Als erste Brücke wurde heute von Vertretern der THW-Bundesvereinigung, des THW und der genossenschaftlichen FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Fußgängerbrücke eingeweiht. Kurz vor Inbetriebnahme steht dort auch eine Fahrzeugbrücke. Darüber hinaus wird eine kombinierte Fahrzeug- und Fußgängerbrücke in Liers errichtet.

„Mit den mobilen Brücken wollen wir einen Beitrag leisten, die Infrastruktur vor Ort wieder aufzubauen. Die Flut und ihre Folgen für die Menschen machen uns sehr betroffen. Als regional verankerte Institute wollen wir unmittelbar vor Ort unterstützen. Allen Helferinnen und Helfern und besonders den Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt“, erklärt Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Marian Wendt, Präsident THW-Bundesvereinigung, betont: „Die Folgen und Ausmaße des Starkregens im Juli sind auch heute – dreieinhalb Monate später – kaum zu fassen und werden noch lange sichtbar bleiben. Wir sind dankbar und froh, dass wir durch die Großspende der Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie der DZ BANK Gruppe mit drei weiteren Behelfsbrücken im Katastrophengebiet einen wichtigen Beitrag leisten können, dass die Menschen vor Ort langsam zur Normalität zurückkehren können. In ein paar Jahren, wenn die temporären Brücken durch massive Varianten ersetzt werden, können die Behelfsbrücken für spätere Einsätze wiederverwendet werden. Damit unterstützt die FinanzGruppe mehrfach. Dafür danken wir und die Bewohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler von Herzen.“

Weitere Mittel aus der Spende der genossenschaftlichen FinanzGruppe fließen an die THW-Helfervereinigung Schleiden einschließlich des Ortsteils Gemünd, die ihre durch den Starkregen beschädigte Ausstattung neu erwerben kann. Darüber hinaus wird ein Teil der Spendengelder auch für die wichtige Aufklärungsarbeit verwendet, mit der das THW die Bevölkerung über Katastrophen, deren Früherkennung sowie Verhaltenstipps und Hilfsmaßnahmen informiert.

Regionale Crowdfunding-Aktionen sammelten 4,3 Millionen Euro ein Das überregionale Engagement der THW-Spende durch die genossenschaftliche FinanzGruppe wurde mit zahlreichen regionalen Hilfsaktionen der Genossenschaftsbanken ergänzt. So wurden beispielsweise über die Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ Fluthilfe-Spendeninitiativen von Genossenschaftsbanken durchgeführt, um den Menschen, die durch die Hochwasserflut alles verloren haben, unbürokratisch zu helfen. Im Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August 2021 sind hier insgesamt rund 4,3 Millionen Euro eingesammelt worden, die den jeweiligen Projekten vor Ort zugutekommen. Darüber hinaus sind über die Genossenschaftsstiftung des Genossenschaftsverbands sowie über weitere Spendenkonten im Rahmen des gemeinsamen Aufrufs „Genossenschaften helfen“ weitere Gelder zur Fluthilfe gesammelt worden.

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Ahrwinzer haben Weinlese 2021 erfolgreich abgeschlossen – Hilfsbereitschaft und Solidarität aus ganz Deutschland

Ahrtal – Es ist geschafft, was nach der Flut erst noch vollkommen unmöglich schien: Die Weinlese im Ahrtal ist erfolgreich beendet und es wird einen Jahrgang 2021 von der Ahr geben. Möglich wurde dies durch die Unterstützung zahlreicher Helferinnen und Helfer aus ganz Deutschland.

Die Flutwelle, die in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 das Ahrtal überrollte, hat auch die Betriebe vieler Winzerinnen und Winzer schwer getroffen. Maschinen, Arbeitsgeräte und auch viele der bereits abgefüllten Weine der letzten Jahre gingen verloren. Rund zehn Prozent der Rebfläche im Tal wurde zerstört oder stark beschädigt. Direkt in den ersten Tagen nach der Flut haben sich die betroffenen Winzerinnen und Winzer im Tal sowie Freiwillige aus ganz Deutschland und den Nachbarländern zusammengeschlossen, um sich neben dem Wiederaufbau der Betriebe vor allem einer Mammutaufgabe zu stellen: der Weinlese 2021. Denn für viele Weinerzeuger waren die Trauben in den höher gelegenen Steillagen das einzige Kapital, das nicht den Fluten zum Opfer gefallen ist.

Unterstützung machte erfolgreiche Lese möglich.

„Dass wir trotz der widrigen Umstände den Jahrgang 2021 einbringen konnten, haben wir der großen Hilfsbereitschaft und Solidarität von unzähligen Freiwilligen zu verdanken. Ohne sie wäre dies nicht möglich gewesen. Im Namen aller Ahrwinzer daher ein herzliches Dankeschön an alle, die uns unterstützt haben“, sagt Peter Kriechel, Vorsitzender des Ahrwein e.V.. Direkt nach der Flut packten viele bei den anstehenden Laubarbeiten in den Weinbergen mit an, in den vergangenen Wochen stand dann die Lese im Fokus. „Vor allem die familiengeführten Betriebe im Tal sind oftmals auch privat betroffen und konnten sich daher kaum selbst den anstehenden Arbeiten im Weinberg widmen. Umso mehr war jede helfende Hand Gold wert“, sagt Peter Kriechel.

Der Ahrwein e.V. unterstützte seit dem ersten Tag über mehrere Monate hinweg die Betriebe, indem zahlreiche Hilfsaktionen erfasst und an die Betroffenen weitergetragen wurden. So konnte auch eine weitere wichtige Initiative für die Traubenlese gewonnen werden. Denn der „Helfer-Shuttle“ unterstützte in Zusammenarbeit mit dem Ahrwein e.V. die Lese logistisch. Hunderte Freiwillige konnten so von der Grafschaft aus mit Bussen zu den Winzerbetrieben ins Tal bzw. direkt in den Weinberg transportiert werden.

Hilfe kam zudem in Form von Spenden oder Leihgaben von Maschinen, Weinberggeräten, Ersatzteilen oder Transportmitteln, um die Ernte überhaupt einbringen und verarbeiten zu können. Auch die Reparaturen defekter Geräte und Maschinen stellten eine große Unterstützung dar. Dank dieser zahlreichen Hilfsaktionen können die Winzerinnen und Winzer an der Ahr nun vermelden, dass sie die Lese 2021 erfolgreich abgeschlossen haben.

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Kreis Düren – Spatenstich für einer der größten Solarparks in NRW

Düren – Spatenstich für großen Solarpark am Brainergy Park. 18.200 Module auf 9,5 Hektar Land. Damit können grundsätzlich rund 2300 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden. „Ich freue mich, dass wir jetzt mit dem Bau dieser wegweisenden Anlage beginnen“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn heute (27.10.) beim symbolischen Ersten Spatenstich am Brainergy Park in Jülich.

Der Solarpark auf dem Gelände der ehemaligen Sendeanlage Merscher Höhe ist ein wichtiger Baustein im Klima-Konzept des Kreises Düren. Der umweltschonend aus Sonnenlicht produzierte Strom wird verwendet, um grünen Wasserstoff herzustellen. Der Kreis Düren will bis 2035 klimaneutral sein. Bis Jahresende sollen die ersten fünf mit Wasserstoff betriebenen Busse durch den Kreis fahren, Züge folgen. Der grüne Wasserstoff soll aber auch von der Industrie und Privathaushalten genutzt werden.

Der vom Euskirchener Unternehmen F&S solar concept für rund sechs Millionen Euro gebaute Solarpark wird Mitte kommenden Jahres fertig sein. Dann wird die Anlage jährlich etwa 9.500 Megawattstunden Strom produzieren. Das Projekt ist mit Blick auf die Produktion von grünem Wasserstoff landesweit einmalig. Landrat Wolfgang Spelthahn betonte, dass der in Jülich hergestellte H2 von Beginn an wettbewerbsfähig ist. Ein Kilo Wasserstoff wird circa sechs Euro kosten. Damit kann ein Wasserstoff-Auto rund 100 Kilometer fahren. „Es ist also heute schon günstiger, als auf Diesel zu setzen“, sagte der Landrat.

Wolfgang Spelthahn sprach bei dem Projekt von einer „historischen Dimension“. Der Kreis Düren zeige, dass Klimaschutz auch in der Praxis funktioniere. „Wir stellen grünen Wasserstoff her, transportieren ihn weiter und betreiben damit unsere Busse und Bahnen.“ Dies sei ein gelungener Kreislauf. „Wir schreiben heute Geschichte“, sagte der Landrat.

Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs betonte ebenso, dass mit dem Bau der Solaranlage der Strukturwandel und der Klimaschutz sichtbar würden. Fuchs sprach dem Landrat seine Anerkennung aus, weil er „das Projekt vehement vorantreibt“.  Wenn demnächst Busse mit H2 betrieben würden, profitierten die Menschen in den Städten nicht nur durch die insgesamt verringerte Co2-belastung, sondern auch durch eine Minderung der Geräuschkulisse. „Wasserstoffbusse fahren leise“, so der Bürgermeister.

Der Geschäftsführer der Rurenergie GmbH, Thomas Zerres,  sprach von einem zukunftsweisenden Projekt.  Die Rurenergie, an der der Kreis beteiligt ist, habe viel Erfahrung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. „Wir haben 48 Photovoltaikanlagen gebaut oder sind daran beteiligt, zudem an sieben Windparks“, sagte Zerres.

Investor Georg Schmiedel (F&S) unterstrich, dass die Produktion von grünem Wasserstoff die Zukunft sei. Die „sensationelle Anlage“ sei dafür ausgelegt, im Jahr 170.000 Kilogramm Wasserstoff herzustellen. Damit könne ein Zug einmal um die Welt fahren. Georg Schmiedel hat mit seinem Unternehmen unter anderem auch den großen Solarpark in Inden gebaut.

Am Ersten Spatenstich nahmen heute zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft teil. „Wir gehen heute alle gemeinsam einen weiteren großen Schritt auf dem Weg in die Klimaneutralität“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. „Der Wasserstoff-Technologie gehört die Zukunft.“ Um das Thema noch breiter in die Öffentlichkeit zu bringen, richtet der Kreis Düren ein H2-Informationscenter ein. Die erste Wasserstoff-Tankstelle ist im Bau, vier weitere folgen. Dort kann in absehbarer Zeit der Wasserstoff getankt werden, der am Brainergy auf Basis von sauberer Sonnenenergie produziert wird.

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Ministerpräsident Hendrik Wüst übernimmt die Amtsgeschäfte in der Staatskanzlei

Region/Düsseldorf – Bereits am Donnerstag wird der neue Ministerpräsident seine Ministerinnen und Minister ernennen und die erste Kabinettsitzung leiten. Die Staatskanzlei NRW teilt mit: Unmittelbar nach seiner Wahl hat Ministerpräsident Hendrik Wüst am heutigen Mittwochnachmittag die Amtsgeschäfte in der Staatskanzlei aufgenommen. Im Anschluss an seine Wahl im Landtag ging der neue Ministerpräsident in Begleitung seines Amtsvorgängers Armin Laschet zum Landeshaus, wo er sein Amt antrat. Wüst ist der 12. Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und der jüngste Amtsinhaber seit Karl Arnold, der von 1947 bis 1956 regierte.

Die Amtsübergabe von Ministerpräsident a.D. Armin Laschet auf Ministerpräsident Hendrik Wüst wurde in einem persönlichen Gespräch in dessen Amtszimmer vollzogen. Dabei händigte Armin Laschet seinem Nachfolger den Landesverdienstorden aus, den nach dem Gesetz über den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen alle Ministerpräsidentinnen und -präsidenten sowie Landtagspräsidentinnen und -präsidenten zu ihrem Amtsantritt erhalten.

Nach dem Gespräch mit seinem Amtsvorgänger nahm Ministerpräsident Hendrik Wüst umgehend die ersten Amtshandlungen vor und lud bereits für den morgigen Donnerstag, 28. Oktober, zu einer ersten Kabinettsitzung ein. Im K21 Ständehaus in Düsseldorf wird Wüst zunächst seine Ministerinnen und Minister ernennen, dies betrifft auch seine Nachfolge im Ministerium für Verkehr. Im Anschluss leitet Wüst seine erste Kabinettsitzung als Ministerpräsident.

Lebenslauf von Ministerpräsident Hendrik Wüst

Werdegang

Jahrgang 1975, verheiratet, eine Tochter

1995 Abitur

1995 – 2000 Studium der Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Erstes juristisches Staatsexamen

2000 – 2003 Referendariat in Münster, Coesfeld und Brüssel

2003 Zweites juristisches Staatsexamen, Zulassung als Rechtsanwalt

2002 – 2005 Tätigkeit für die Unternehmensberatung EUTOP, zunächst als Referendar

2006 – 2010 Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalen

2010 – 2017 Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes Nordrhein-Westfalen, des Verbandes der Betriebsgesellschaften Nordrhein-Westfalen und der Pressefunk GmbH

2014 – 2017 Geschäftsführer der dein.fm Holding

Seit 30.06.2017 Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Seit 27.10.2021 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

Politisches Engagement

1994 – 2009 Stadtverordneter im Rat der Stadt Rhede

2000 – 2006 Landesvorsitzender der Jungen Union Nordrhein-Westfalen

2002 – 2012 Mitglied im Bundesvorstand der CDU Deutschlands

Seit 2005 Direkt gewählter Abgeordneter des Landtages Nordrhein-Westfalen

Seit 2013 Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU Nordrhein-Westfalen

Seit 23.10.2021 Landesvorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen

 Tätigkeiten als Mitglied eines Vorstandes, Aufsichtsrates, Verwaltungsrates, Beirates oder eines sonstigen Gremiums einer Körperschaft, Anstalt oder Stiftung des öffentlichen Rechts mit Ausnahme der Mandate in Gebietskörperschaften

Seit 17.01.2019 Mitglied des Verwaltungsrates und des Förderausschusses der NRW.BANK, Düsseldorf

Sonstige Tätigkeiten

Brost Stiftung, Essen, Mitglied des Kuratoriums

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Hochwasser-Partnerschaft „Ahr“ – Startschuss für gemeinsames Konzept

Ahrweiler – Wie kann ein überörtliches Hochwasservorsorgekonzept an der Ahr in Zukunft aussehen? Das war die zentrale Fragestellung des fünften Workshops der Hochwasserpartnerschaft „Ahr“ gestern in Grafschaft-Lantershofen mit über 40 Teilnehmenden, bei dem erste Ergebnisse erzielt wurden.

„Wie wichtig eine überregionale Zusammenarbeit der Gemeinden, Städte und Landkreise auch unter Mitarbeit der Kreise Vulkaneifel und Euskirchen beim Thema Hochwasserschutz ist, hat uns allen die Flutkatastrophe gezeigt. Nur durch einen engen Erfahrungsaustausch und eine effiziente Zusammenarbeit können wir die kommunale Hochwasservorsorge gestalten und das gegenseitige Verständnis für die Anwohnerinnen und Anwohner flussab- und flussaufwärts stärken“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies MdL.

„Die Flutnacht ist allen tief im Gedächtnis. Wir haben gesehen, dass wir der Ahr ihren Raum lassen und gleichzeitig Vorsorge für die Zukunft betreiben müssen. Das Land Rheinland-Pfalz wird die Geschäftsführung für die Hochwasserpartnerschaft ‚Ahr‘ übernehmen. Erster Meilenstein ist die Erarbeitung eines Gewässerentwicklungsplans. Nur als verbindliche Gemeinschaftsaufgabe kann das Hochwasserschutzkonzept gelingen. Um dieses wirksam umzusetzen, ist die Gründung eines Zweckverbands zielführend. Ich freue mich, dass wir hierüber Einigkeit erzielen konnten“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Auch Frau Dr. Barbara Manthe-Romberg, Mitarbeiterin beim IBH und Referentin beim Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz stellte heraus, wie wichtig es sei, an einem Strang zu ziehen und führte aus: „Hochwasserpartnerschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden, Städten, Verbandsgemeinden und Kreisen, die an einem von Hochwasser betroffenen Gewässer liegen und die Hochwasservorsorge gemeinsam voranbringen möchten. Das Informations- und Beratungszentrum Hochwasser (IBH) unterstützt die Hochwasserpartnerschaften bei der Organisation und Durchführung von Workshops zu allen Themen und Aspekten der Hochwasservorsorge. Die Zusammenarbeit der Gewässeranlieger ist wichtig, denn Hochwasser lässt sich nicht vermeiden, aber durch koordinierte Maßnahmen lassen sich Schäden verringern.“

Prof. Dr. Lothar Kirschbauer von der Hochschule Koblenz stellte in seinem Vortrag das Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „KAHR“ vor. Dieses steht für Klimaanpassung, Hochwasser und Resilienz und begleitet den Wiederaufbauprozess nach der Flutkatastrophe in Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen wissenschaftlich. Im Rahmen dieses Projektes soll zeitnah eine „Rückhaltepotenzialstudie“ erarbeitet werden, die den Hochwasserrückhalt in der Fläche untersucht und die Hochwasserpartnerschaft „Ahr“ mit den daraus gewonnen Erkenntnissen unterstützt.

Die Hochwasserpartnerschaft „Ahr“ ist seit 2014 aktiv. Zum 5. Workshop waren alle Verbands- Stadt- und Ortsbürgermeister eingeladen, um sich mit Expert*innen des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, der SGD Nord, der Hochschule Koblenz, des Landesamts für Umwelt, des Kompetenzzentrums Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement (KHH) sowie des IBH auszutauschen.

Weitere Informationen gibt es bei der SGD Nord unter Telefonnummer: 0261 / 120 – 8005 oder per E-Mail: ahrtal@sgdnord.rlp.de.

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Corona-Pandemie in Europa: Apotheken liefern Impfstoffe, managen Lieferengpässe und treiben Digitalisierung voran

Region/Berlin/Nizza – Zur Bewältigung der Corona-Pandemie leisten die Apotheken in ganz Europa vergleichbare Zusatzaufgaben und schaffen damit einen enormen Mehrwert für die Versorgung von hunderten Millionen Menschen in den nationalen Gesundheitssystemen.

Dazu gehören zeitaufwendige Dienstleistungen wie Botendienst und Impfstofflogistik, das komplexe Management von Lieferengpässen und der zunehmende Einsatz von digitalen Instrumenten und Netzwerken. „Überall in Europa bewältigen Apotheken mit großem Erfolg Herkulesaufgaben und zeigen somit in Krisenzeiten ganz besonders, wie unentbehrlich sie sind“, sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU, engl. PGEU, frz. GPUE) anlässlich der in dieser Woche in Nizza (Frankreich) stattfindenden ZAEU-Generalversammlung: „Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Millionen Menschen ganz persönlich gespürt, wie wichtig es ist, kompetente Ansprechpartner für Gesundheitsfragen gleich um die Ecke zu haben. Die Europapolitiker in Brüssel, vor allem aber auch die Verantwortlichen in den europäischen Hauptstädten sollten daraus die Lehre ziehen, die Apotheken vor Ort zu stärken, um auch für künftige Krisen gewappnet zu sein.“

In vielen europäischen Ländern haben die Apotheken bestehende pharmazeutische Leistungen ausgebaut bzw. zusätzliche Aufgaben übernommen. In Deutschland wird der vielfach angebotene Botendienst inzwischen bezuschusst, und die Versorgung von Arztpraxen und Impfzentren mit COVID-19-Impfstoffen wurde komplett den Apotheken übertragen. In mehreren europäischen Staaten haben Apotheken für das Management der zunehmenden Lieferengpässe bei wichtigen Arzneimitteln neue Werkzeuge bekommen. In Deutschland hat die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung den Apotheken einen leichteren Austausch von nicht lieferbaren Rabattarzneimitteln gegen vorrätige Generika ermöglicht. Viele Apotheken in Europa haben seit Pandemie-Beginn ihre Leistungen für Patienten erweitert. Neue digitale Instrumente innerhalb geschützter Netzwerke vereinen Nutzerfreundlichkeit und Datenschutz im Sinne der Patienten. In Deutschland stellen die Apotheken millionenfach digitale Impfzertifikate aus und bereiten sich intensiv auf die bundesweite Einführung des E-Rezepts vor. Die Apotheken sind hier einmal mehr die Vertrauensinstanz für die Patienten.