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Jahrestag der Flutkatastrophe in der gesamten Eifel-Region – 14. Juli 2022 – Tag des stillen Erinnerns

Eifel/Region – Von Aachen im Norden, im Osten entlang des Mosel- und Rheintals bis Koblenz, im Süden bis Trier und im Westen bis zur Grenze nach Luxemburg/Belgien. Das Unwetter Bernd hat im Juli 2021 Verwüstungen eines bis dato nicht vorstellbaren Ausmaßes angerichtet und in der gesamten Eifel-Region mehr als 180 Menschenleben gekostet.

Der 14. und 15. Juli 2021 werden langfristig und kollektiv in der gesamten Eifel-Region im Gedächtnis bleiben. Aus Anlass des Jahrestags wird in der gesamten Eifel-Region und darüber hinaus an die Opfer der Flutkatastrophe gedacht.

Schleiden – Am 14. Juli 2022 werden Bürgermeister Ingo Pfennings, der katholische Pfarrer Philipp Cuck und der evangelische Pfarrer Dirk Voos ab 9:00 Uhr anlässlich der Flutkatastrophe vor einem Jahr die Orte Oberhausen, Schleiden, Olef und Gemünd bereisen. MdL Ralf Nolten sowie Landrat Markus Ramers werden Bürgermeister Pfennings voraussichtlich begleiten. Treffpunkt ist am 14.07.2022 um 8:45 Uhr am Rathaus Schleiden.

Ahrtal – Der Landkreis Ahrweiler ist Veranstalter des Gedenkens im Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler, das für alle offen ist. Der Veranstaltungsort ist für 2.000 Besucherinnen und Besucher ausgelegt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand, und der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, werden Ansprachen halten. Betroffene der Flutkatastrophe bringen ihre Erinnerungen und ihre Hoffnung für die Zukunft zum Ausdruck. Musikalisch umrahmt wird das Programm von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Das Gedenken findet statt am heutigen Donnerstag, 14. Juli 2022 von 17.30 Uhr bis ca. 18.30 Uhr Kurpark, Kurgartenstraße 13, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Teilnahme zugesagt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht zum Jahrestag ebenfalls gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Ahrtal. Bei seinen Stationen in Altenahr und Dernau wird sich der Bundespräsident über die Fortschritte beim Wiederaufbau informieren und seine Solidarität zum Ausdruck bringen.

Euskirchen – Anlässlich des Jahrestages dieses einschneidenden Ereignisses lädt die Stadt Euskirchen gemeinsam mit der katholischen und der evangelischen Kirche zu einer Gedenkfeier am 14. Juli 2022 um 19.30 Uhr im Klostergarten hinter dem seit der Flutnacht geschlossenen City-Forum ein. Die Veranstaltung beginnt mit einem stillen Gedenken, während um 19.30 Uhr die Kirchenglocken in fast allen Gotteshäusern im Stadtgebiet Euskirchen läuten.

Aachen – Die Kirchengemeinden sind aufgerufen am Donnerstag, 14. Juli, das Angelus-Läuten am Abend zu verlängern, um die Gläubigen zum persönlichen Gebet für die Opfer der Flut einzuladen. Das Glockenläuten, an dem sich auch das Aachener Domkapitel beteiligt, soll an die Opfer und Betroffenen der Flutkatastrophe erinnern und eine Einladung zum Gebet und Gedenken sein.

Eschweiler – Verschiedene Veranstaltungen werden zum ersten Jahrestag in Eschweiler durchgeführt, die zum einen an die Flutkatastrophe erinnern sollen und zum anderen als ein Dankeschön für den Zusammenhalt in der Stadt zu verstehen sind. Die Veranstaltungen finden vom 15.07.-12.08.2022 statt.

Auch in vielen weiteren Gemeinden und Städten der Eifel-Region finden Gedenkveranstaltungen statt.

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Gedenken – Ministerpräsidentin Malu Dreyer ordnet Trauer-Beflaggung zum Jahrestag der Flutkatastrophe an

Region/Mainz – Die Naturkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 hat Rheinland-Pfalz bis ins Mark erschüttert. Betroffen sind 65.000 Menschen in den Landkreisen Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Bitburg-Prüm, Mayen-Koblenz, Trier-Saarburg und Vulkaneifel sowie die Stadt Trier. 135 Menschen verloren während der Naturkatastrophe ihr Leben, 766 wurden verletzt und zwei werden immer noch vermisst. Aus Anlass des ersten Jahrestages hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Einvernehmen mit Innenminister Roger Lewentz für diesen Donnerstag Trauerbeflaggung für alle öffentlichen Gebäude in Rheinland-Pfalz angeordnet.

Das zentrale Gedenken zum Jahrestag der Flutkatastrophe findet am 14. Juli um 17.30 Uhr in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz im Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler statt. Das Programm wird vom SWR im Fernsehen und als Livestream im Internet übertragen. Geplant sind Ansprachen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Landrätin Cornelia Weigand und dem Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen. Den musikalischen Rahmen gestalten Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zum Jahrestag der Katastrophe in das Ahrtal kommen. Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer tauscht er sich in den Gemeinden Altenahr und Dernau mit Betroffenen, Helferinnen und Helfern und kommunalpolitisch Verantwortlichen aus.

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Ein Jahr nach der Flut – Informations-Bündnis Wiederaufbau informiert – Live-Übertragung am 14. Juli

Region/Mainz/Urmitz – Die Gesprächsrunde wird am 14. Juli 2022 im Sender TV Mittelrhein ausgestrahlt und ist online verfügbar. Zahlreiche Unterstützungsleistungen in Flutregion Ahrtal. Anfang dieses Jahres haben sich verschiedene öffentliche Stellen zu einem Bündnis zusammengeschlossen und verfolgen das Ziel, von der Flut im Juli vergangenen Jahres betroffene Haushalte gemeinsam über die jeweiligen Hilfsangebote zu informieren. „Wir sind dAHR“ – so lautet das Motto, unter dem die Bündnispartner seit April vornehmlich in den sozialen Medien präsent sind. Auf Einladung der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein e.V. präsentierten sich die Gründungsmitglieder in einer Gesprächsrunde. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), die Handwerkskammer Koblenz, die Architektenkammer Rheinland-Pfalz, die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und der Helfer-Stab informierten über ihre Schwerpunkte.

„Ein Jahr nach der Flut sind die Schicksale der Menschen an der Ahr sind nicht vergessen. Auch jetzt noch machen sie uns betroffen. Immer wieder werde ich von Bürgerinnen und Bürgern aus der Region Koblenz-Mittelrhein angesprochen, die wissen möchten, wie der Wiederaufbau voranschreitet. Daher war es mir ein Anliegen, dass wir mit der Initiative eine Gesprächsrunde organisieren, um die Menschen auf den neuesten Stand zu bringen“, leitete der Vorsitzende der Initiative Region Koblenz Mittelrhein, Hans-Jörg Assenmacher, die Gesprächsrunde ein.

Begleitet wurde er von Wolfgang Treis, der in seiner Doppelfunktion als stellvertretender Vorsitzender der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein, aber auch als Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord teilnahm. Die Obere Landesbehörde kümmert sich im Flutgebiet unter anderem um Fragen zu Gewässern und zum Naturschutz. „Wichtige Grundlage für den Wiederaufbau war die vorläufige Festlegung des Überschwemmungsgebietes im Ahrtal Anfang Oktober 2021. Damit wurde der Orientierungsrahmen für den möglichen Wiederaufbau von Gebäuden und Anlagen gesetzt. Innerhalb des Überschwemmungsgebietes sind wasserrechtliche Genehmigungen der SGD Nord insbesondere bei neuen Bauvorhaben erforderlich. Diese Informationen haben wir in vielen Veranstaltungen und persönlichen Gesprächen vor Ort übermittelt. Die Einzelschicksale der Betroffenen gehen natürlich nicht spurlos an uns vorüber, weshalb auch die Mitarbeitenden der SGD Nord die zahlreichen Anfragen mit besonderem Engagement beantworten.“

Der Helfer-Stab hat den Anstoß zu diesem gemeinsamen Projekt gegeben, die Koordination im Rahmen des Bündnisses übernommen, führt durch die wöchentlichen Austauschrunden und kümmert sich darum, dass die einzelnen Beiträge in die sozialen Medien kommen. „Mit dem Informationsbündnis Wiederaufbau haben wir unser Anliegen, die Akteure im Wiederaufbau besser zu vernetzen, ein schönes Stück weitergebracht“, erklärte Missy Motown, Geschäftsführerin des Helfer-Stabes. „Die Rolle der sozialen Medien ist im Wiederaufbau nicht zu unterschätzen und es freut uns, dass wir Teil eines Projektes sein können, dass die Arbeit der Mitglieder des Bündnisses auch dort sichtbar und damit besser zugänglich macht.“

Für die ADD als für den Wiederaufbau der kommunalen Infrastrukturen zuständige Behörde spielt das Informationsbündnis eine große Rolle. Schulen, Kindergärten, Straßen, Sport-, Spiel- und Dorfplätze, Kanäle, Radwege, Feuerwehrhäuser werden von ihr gefördert. „Wir nutzen das Informationsbündnis, um regelmäßig über die Fortschritte beim Wiederaufbau der kommunalen Infrastrukturen zu berichten, zum Beispiel betreffend die BBS in Ahrweiler“, sagte Vizepräsidentin Begoña Hermann.

Die von der ISB umgesetzte Aufbauhilfe RLP ist ein wichtiger Baustein, um den Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten voranzutreiben. „Seit dem Start der Programme Ende September letzten Jahres konnten wir knapp 11.100 Anträge in Höhe von 551 Millionen Euro bewilligen. Mit einem erheblichen Teil unseres Stammpersonals, den wir weiter aufgestockt haben, sind wir gemeinsam mit externen Kräften und starken Partnern im Einsatz, um die Gelder zur Auszahlung zu bringen“, sagte Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. Neben der Bearbeitung der Programme schule die ISB regelmäßig die Infopoint-Mitarbeitenden vor Ort und unterstütze in diesem Zusammenhang die aufsuchende Hilfe, stelle Informationsmaterial zur Verfügung und stehe in engem Austausch mit dem Land und vielen weiteren mit dem Wiederaufbau befassten Institutionen. „Die Arbeit im Bündnis ist der absolut richtige Weg für uns“, so Link weiter.

Dies bestätigte Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, da in den Infopoints vor Ort auch die Architektinnen und Architekten bautechnische Beratungen leisten. „Bewerten – Beraten – Begleiten, darum geht es uns als Architektenschaft. In den Flutgebieten wiegt nach den menschlichen Tragödien der Verlust von Heimat besonders schwer. Da geht es um mehr als um Mauern, Dachbalken und Fenster. Architektinnen und Architekten sind Spezialisten fürs Planen und Bauen – also helfen wir dort. Deshalb haben wir die Kolleginnen und Kollegen in Rheinland-Pfalz und in den benachbarten Bundesländern gebeten, sich zu engagieren: beim Bewerten der Schäden für Antragstellung und bei der bautechnischen Beratung. Diese Beratung und Begleitung wendet sich an alle, die vor Ort Unterstützung auf der Baustelle, mit Behörden oder mit Versicherungen brauchen. Für die Betroffenen ist sie kostenlos. Hier engagieren sich Land und Kreis. Und das Informationsbündnis ‚Wir sind dAHR‘ hilft, die relevanten Informationen zu denen zu bringen, die sie brauchen.“

Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, führte die Unterstützungsleistungen für die Handwerksbetriebe sowie der Plattform handwerk-baut-auf.de aus: „Dem Handwerk kommt auf Deutschlands größter Wiederaufbaustelle eine Schlüsselrolle zu, denn längst sind Experten ihres Faches gefordert. Was unsere Betriebe hier in einer Dreifachbelastung leisten, ist ein Kraftakt und verdient unseren Respekt: Die Aufträge der Kunden, der eigene betriebliche wie auch private Wiederaufbau müssen unter einen Hut gebracht werden. Und auch die Zusammenarbeit mit den helfenden Handwerksbetrieben aus ganz Deutschland, die über unsere Internetplattform handwerk-baut-auf.de ins Ahrtal kommen und helfen, gehört dazu. Motivation für alle sind die bereits erzielten Fortschritte und die Dankbarkeit der Flutbetroffenen.“

Die Gesprächsrunde wird am 14. Juli 2022 im Sender TV Mittelrhein ausgestrahlt und ist online verfügbar.

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Ein Jahr nach der Flutkatastrophe – Gothaer zieht Bilanz

Region/Köln – Das Unwetter Bernd hat im Juli 2021 Verwüstungen eines bis dato nicht vorstellbaren Ausmaßes angerichtet und in den betroffenen Regionen mehr als 180 Menschenleben gekostet. Der Kölner Versicherer Gothaer zieht ein Jahr danach eine Bilanz der eingetretenen Schäden und der eingeleiteten Hilfsmaßnahmen.

Naturgefahren haben in Deutschland noch nie so hohe Schäden verursacht wie im vergangenen Jahr – laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) war es mit versicherten Schäden von rund 12,5 Milliarden Euro das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik Anfang der 1970er-Jahre. Eine wesentliche Ursache dafür war die verheerende Sturzflut in Folge des Unwetters Bernd. Auch für die Gothaer und ihre Versicherten stellte die Katastrophe eine Herausforderung dar. „Oberste Priorität aller unserer Maßnahmen in dieser Ausnahmesituation hatte für die Gothaer die schnelle Hilfe für die Menschen in den betroffenen Regionen, sowohl durch unmittelbare finanzielle Auszahlungen als auch durch Unterstützung in der Schadenbewältigung direkt vor Ort“, erklärt Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender des Gothaer Konzerns. „Im Schulterschluss mit unseren Schadenregulierern und Vertriebspartnern vor Ort haben wir bereits rund 310 Mio. Euro an unsere Kundinnen und Kunden ausgezahlt, insgesamt rechnen wir mit einem Schadenvolumen von ca. 530 Mio. Euro. Damit konnten knapp drei Viertel der Schäden vollständig bewertet und reguliert werden.“ Die Bearbeitungsdauer ist jeweils stark von äußeren Faktoren wie der Verfügbarkeit von Handwerkern und Baumaterial abhängig. Ein weiterer Faktor ist die Klärung, ob die Grundstücke sich beispielsweise für einen Wiederaufbau des Hauses eignen. Nahezu jeder Schaden ist komplex und stellt nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern auch Sachverständige und Regulierungsbeauftragte vor große Herausforderungen.

„Von Normalität kann ich den betroffenen Gebieten natürlich noch nicht die Rede sein – das ist uns bewusst. Unser Engagement für eine möglichst schnelle Regulierung und Unterstützung vor Ort ist weiterhin ungebrochen“, erklärt Oliver Schoeller.

Gothaer Hilfsfonds für einen nachhaltigen Wiederaufbau in den Regionen

Um in den betroffenen Regionen auch über die Versicherungsleistungen für Gothaer Kundinnen und Kunden hinaus zu helfen, hatte das Unternehmen im Juli 2021 einen Hilfsfonds mit einem Volumen von 500.000 Euro ins Leben gerufen. Gefördert werden seitdem vor allem soziale Projekte oder solche, die zu einem nachhaltigen Wiederaufbau in den betroffenen Regionen beitragen.

Aus diesem Fonds wurden mittlerweile Mittel im Umfang von rund 300.000 Euro bereitgestellt, darunter 25.000 Euro für den Wiederaufbau von Spielplätzen in Bad Münstereifel, 10.000 Euro für die Instandsetzung eines Kinderheims in Rheinbach oder 10.000 Euro für die Neuanschaffung eines DLRG Rettungsbootes in Euskirchen. Weitere geförderte Projekte sind der Wiederaufbau von Senioreneinrichtungen, die Unterstützung von zerstörten Kindergärten und KiTas sowie die Instandsetzung von Sportplätzen und Vereinsheimen in den betroffenen Regionen. Die Gothaer unterstützte aber auch mit kleineren Maßnahmen wie dem Sponsoring eines Foodtrucks, der Anwohner und Helfende in Iversheim mit einer warmen Mahlzeit versorgte.

Gothaer Mental-Kompass für psychologische Unterstützung

Über den Gothaer Mental-Kompass unterstützt das Unternehmen die Menschen aus den Katastrophengebieten auch bei psychischen Problemen. Wer in dieser mentalen Überforderungssituation Hilfe benötigt, kann über den Mental-Kompass mit entsprechenden Experten sprechen. Sie vermitteln bei Bedarf auch den Kontakt zu Fachärztinnen und Fachärzten und helfen dabei, zeitnah Termine zu bekommen. „Denn uns ist sehr bewusst, dass viele der Betroffenen nicht nur materielle Schäden erlitten haben, sondern auch mental stark belastet oder sogar traumatisiert sind. Als Gesundheitsdienstleister wollen wir für diese Menschen in der Not da sein“, so Gothaer Chef Schoeller.

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Wittlicher Wissenschafts-Dialog – Wie man bei Gerolsteiner Natur und Klima schützt

Wittlich – Dekarbonisierung und Klimaschutz im deutschen Mittelstand. Mit Förderung der Stiftung Stadt Wittlich und in Kooperation mit der Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück und der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG führte das Forschungszentrum Mittelstand der Universität Trier am Mittwoch, 29. Juni, 18.00 Uhr die Veranstaltung „Wittlicher Wissenschaftsdialog“ in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge, Himmeroder Straße 44 in Wittlich durch.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch begrüßte die zahlreichen Gäste in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge Wittlich auch im Namen des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Edmund Schermann und des Vorstandssprechers der Vereinigten Volksbank Michael Hoeck. Rodenkirch bedankte sich für die hervorragende Kooperation mit den regionalen Banken, mit der Universität Trier und dem Forschungszentrum Mittelstand. Der Universitätspräsident Professor Michael Jaeckel betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit der Verbindung von Wissenschaft und Praxis als auch der Vernetzung der Universität  in die Region hinein.

Wie man bei Gerolsteiner Natur und Klima schützt

Geschäftsführer Roell Annega gibt beim „Wittlicher Wissenschaftsdialog“ Einblicke in Maßnahmen und Pläne des Brunnens.

Wie kann man Wissenschaft und mittelständische Unternehmen gewinnbringend zusammenbringen?  In Wittlich hat man mit den „Wittlicher Wissenschaftsdialogen“ eine Antwort gefunden, die von der Stadt und dem Forschungszentrum Mittelstand der Universität Trier organisiert werden. In der aktuellen Veranstaltung – unterstützt von der Stiftung der Stadt Wittlich, der Sparkasse Mittelmosel und der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank – ging es um das Thema Klimaschutz und Dekarbonisierung im Mittelstand, um die Reduzierung von Emissionen und CO2-freie Unternehmen.

Professor Jörn Block, Sprecher des Forschungszentrums Mittelstand der Universität Trier, präsentierte eine Studie seines Instituts, wie die Einstellung von mittelständischen Unternehmen zum Thema Klimaschutz ist. 450 Unternehmen mit Mitarbeiterzahlen zwischen 50 und 6000 wurden befragt. Die Mehrzahl dieser Unternehmen hat ihren CO2-Ausstoß bereits reduziert, 115 wollen bis 2030 CO2-neutral sein, allerdings gaben auch 90 Firmen an, den Ausstoß nicht reduzieren zu wollen, viele haben keine konkreten Ziele und Zieljahre festgelegt, was die Emissionen betrifft.

Bei der Frage, warum sie Klimaschutz betreiben wollen, wurde vor allem der Druck des Gesetzgebers genannt, danach folgten Punkte wie „ein besseres Image haben“, Kosten senken, Kundenwünsche berücksichtigen oder Zugang zu finanziellen Mitteln erhalten. Das Forschungszentrum hat zudem festgestellt, dass größere Unternehmen und „Hidden Champions“ eher ambitionierter in Sachen Klimaschutz sind als kleine, und dass dort auch Stellen für den Bereich Klimaschutz geschaffen würden. „Wer stark wächst und zudem im Topmanagement klima-affin ist, hat höhere Klimaziele“, sagte Block: „Und: je größer der Druck von Außen, desto mehr steht das Thema auf der Agenda.“

Ein regionales Unternehmen, das sich dem Thema Klima- und Naturschutz schon seit vielen Jahren angenommen hat, ist der Gerolsteiner Brunnen. Roell Annega, der Vorsitzende der Geschäftsführung beim Brunnen, erläuterte die zahlreichen Maßnahmen des Unternehmens. „Unsere Produkte sind rein wie die Natur, deswegen müssen wir die Natur auch schützen“, ist das Motto bei Gerolsteiner. Das Thema beginnt schon dort, wo Gerolsteiner seine Quellen hat: es gibt Kooperationen mit Landwirten, die im Einzugsgebiet keinen Dünger mehr verwenden, pro Jahr werden vom Brunnen in der Vulkaneifel 40.000 Bäume in neuen Mischwäldern gepflanzt, mit dem Ansatz „gesunder Wald für gesundes Wasser“.

Seit 2020 ist der Gesamtbetrieb von Gerolsteiner klima-neutral, dies wurde durch zahlreiche Investitionen, aber auch Klimazertifikate zum Beispiel zur Aufforstung von Wäldern in Indonesien und Peru erreicht. Bis 2030 will man auch inklusive aller Lieferanten und den Logistikpartnern 59 Prozent weniger Co2 produzieren, um das 1,5-Grad-Klimaziel des Unternehmens zu erreichen. Seit 2017 setzt der Gerolsteiner Brunnen auf Ökostrom, mittlerweile werden bei der Verladung elektrisch betriebene Gabelstapler eingesetzt. In Planung ist zudem ein Biomasse-Kraftwerk, das ab 2024 mit Eifeler Hackschnitzeln betrieben werden soll. Bereits umgesetzt wurde eine Senkung der Temperatur bei der Flaschenwachanlage, um den Energiebedarf zu senken, sowie eine Gewichstreduktion der Flaschen, um die Emissionen beim Transport zu senken.

Ein wichtiges Thema für den Brunnen ist der Kreislauf ihrer Gebinde – Flaschen aus Glas oder PET. 40 Prozent aller Gerolsteiner-Flaschen sind Mehrweggebinde, 60 Prozent Einweg. Eine Glasflasche lässt sich 50 Mal befüllen, eine Mehrweg-PET-Flasche zehnmal. 98 Prozent der Einweg-PET-Flaschen werden recyclelt – aber nur 32 Prozent des geschredderten Materials von Einwegflaschen wird wieder eine Einwegflasche. „Wir fordern eine viel höhere Quote, viel mehr Flaschen sollen wieder zu Flaschen“, sagt Annega.

Gerade im Bereich der Logistik arbeitet Gerolsteiner intensiv mit den Speditionen zusammen, es geht unter anderem um das Thema alternative Antriebe der LKW und eine Verlagerung der Transporte auf die Schiene – dies ist aber nur mit einer durchgängigen Elektrifizierung und einer Zweigleisigkeit der Eifelstrecke  Trier – Köln möglich. „Dann könnten wir 80 Prozent unserer Produkte über die Schiene transportieren, dann würden fast keine LKW mehr durch Gerolstein fahren“, sagt Annega. Pro Tag verlassen aktuell rund 200 LKW den Brunnen.

Generell ist es für den Geschäftsführer wichtig, die eigenen 861 Mitarbeiter und auch alle Zulieferer konsequent auf dem Weg zu mehr Klimaschutz mitzunehmen. „Kommunikation ist alles“, sagt der Niederländer, und verweist auf einen Workshop mit Zulieferer und Spediteuren: „Alle unsere Partner waren begeistert von unseren Ambitionen und wollen in Sachen Klimaschutz mitziehen. Aber bei allen Maßnahmen muss man natürlich auch die Kosten im Blick haben.“

Aber Annega ist zuversichtlich, dass sich „alle Investitionen in CO2-Neutralität langfristig auszahlen. Es wird keine leichte Reise. Wir müssen das Thema auch deswegen durchsetzen, damit wir als Premiummarke am Markt bleiben. Wir müssen zudem einfach in allen Bereichen effizienter werden, gerade in der aktuellen Lage.“

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AOK aktualisiert „Online-Transparenz-Karte“

Region/Eisenberg – AOK-Forderung und Transparenz –  Mindestmengen für komplizierte OPs. 57 Kliniken in Rheinland-Pfalz und 13 Kliniken im Saarland haben die Erlaubnis erhalten, in 2022 Mindestmengen-relevante Operationen und Behandlungen mit besonders hohen Risiken für die Patientinnen und Patienten durchzuführen. Dies sind zwei Kliniken in Rheinland-Pfalz mehr, bzw. eine Klinik weniger im Saarland als in diesem Jahr.

Die Listen geben einen detaillierten Überblick über die aktuellen Entscheidungen der Landesverbände der Krankenkassen zu den sieben komplexen Behandlungen, für die aktuell gesetzliche Mindestmengen-Vorgaben gelten. Auf der Online-Karte der AOK können sich Nutzerinnen und Nutzer die Standorte für die einzelnen Indikationen separat anzeigen lassen. Das Spektrum reicht von 55 Klinikstandorten, die 2022 Implantationen von künstlichen Kniegelenken durchführen dürfen (2021: 53 Standorte), bis hin zu 18 Standorten für Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse (2021: 17 Standorte). Die sogenannte Mindestmengenregelung ist dabei ein Mittel zur Qualitätsverbesserung vor allem bei operativen Eingriffen: Indem Krankenhäuser sich auf die Erbringung bestimmter Leistungen spezialisieren, können sie über mehr Erfahrungen bessere Qualität erbringen.

Patientensicherheit durch Mindestmengen

„Mindestmengen dienen der Patientensicherheit, denn sie tragen dazu bei, dass komplizierte Operationen und Behandlungen an Krankenhäusern mit der nötigen Routine und Erfahrung durchgeführt werden“, betont Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. Jedoch hätten einige Kliniken die vorgegebenen Fallzahlen wegen der Absage von planbaren OPs im Pandemie-Zeitraum nicht erreicht. „Aufgrund der besonderen Situation in den letzten beiden Jahren haben viele Kliniken dennoch eine OP-Erlaubnis für 2022 erhalten“, erklärt Niemeyer.

„Zur Qualitätssteigerung im Sinne von Ergebnisqualität ist Transparenz wichtig. Die Qualitätsvorgaben haben mehr Verbindlichkeit als bisher, und über die Angabe der Fallzahlen sowie der geographischen Angebote bekommen die Menschen zusätzliche wertvolle Informationen, die ihnen bei der Entscheidung für das favorisierte Krankenhaus helfen können“, sagt Niemeyer. „Krankenhäuser, die die Mindestmengen nicht einhalten und bei denen kein Ausnahmetatbestand vorliegt, erhalten keine Vergütung für diese Eingriffe. Denn es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Menge und Qualität. Doppelstrukturen verhindern aber die Einhaltung von Mindestmengen und führen sogar zu unnötigen Eingriffen. Dies kann durch mehr Spezialisierung und Konzentration der Häuser verhindert werden.“

AOK fordert weitere Strukturvorgaben für mehr Behandlungsqualität

Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) hatte die Große Koalition neue Vorgaben für die Festlegung und Durchsetzung neuer Mindestmengen vorgegeben. „Diese geänderten Vorgaben führen hoffentlich dazu, dass der Gemeinsame Bundesausschuss künftig schneller neue Mindestmengen verabschiedet, die Patientinnen und Patienten vor unnötigen Komplikationen bewahren“, sagt Niemeyer.

Gesetzlich vorgegebene Mindestmengen gibt es bisher für die Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (25), komplexe Operationen an der Speiseröhre (10) und Bauchspeicheldrüse (10) sowie die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm (14 Fälle pro Jahr). Ende 2020 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Erhöhung der Mindestmengen für die Speiseröhren-OPs von 10 auf 26 Eingriffe pro Jahr und für die Versorgung der Neugeborenen mit einem Aufnahmegewicht von unter 1.250 Gramm von 14 auf 25 Fälle pro Jahr beschlossen. „Das ist ein wichtiger Schritt nach vorn, denn die bestehenden gesetzlichen Mindestmengen sind auch im internationalen Vergleich viel zu niedrig angesetzt“, betont Niemeyer. Allerdings greifen die höheren Mindestmengen erst ab dem Jahr 2023.  In der Zwischenzeit sind noch die bisherigen Mindest-Fallzahlen Basis für die Entscheidungen der Landesverbände der Krankenkassen.

„Wir fordern zudem die Einführung neuer Mindestmengen für weitere Behandlungen, z.B. für Operationen bei Brust- oder Darmkrebs, aber auch für Hüftprothesen-Implantationen. Es operieren immer noch zu viele Kliniken mit zu wenig Routine und zu geringen Fallzahlen“, so Niemeyer weiter.

Hintergrund:

Seit 2019 gelten neue Vorgaben für Kliniken, die Mindestmengen-relevante Eingriffe durchführen. Sie mussten den Krankenkassen in ihrem Bundesland bis Juli ihre aktuellen Fallzahlen melden und eine Prognose über die OP-Zahlen im kommenden Jahr abgeben. Die Landesverbände der Krankenkassen haben diese Angaben geprüft und dann entschieden, ob sie die Prognose akzeptieren. Eine positive Prognose für 2022 konnten auch Kliniken erhalten, die die notwendige Zahl von Operationen aus organisatorischen oder personellen Gründen nicht erbracht haben – wenn sie nachweisen konnten, dass die Gründe für das Nicht-Erreichen der Mindestzahlen ausgeräumt wurden. Daneben gibt es auch Krankenhäuser, die die Leistungs-Berechtigung durch die zuständige Landesbehörde erhalten haben – zum Beispiel, um eine flächendeckende medizinische Versorgung in dem jeweiligen Land zu gewährleisten. Eine positive Prognose für das Folgejahr können auch Kliniken erhalten, die die notwendige Zahl von Operationen – zum Beispiel infolge der Absage von planbaren Eingriffen in der Coronavirus-Pandemie – nicht erbracht haben. Die „Mindestmengen-Transparenzkarte“ der AOK macht für jede einzelne Klinik transparent, auf welcher Basis die Berechtigung erteilt wurde und welche Fallzahlen zuletzt erreicht wurden.

Zu den Mindestmengen-Transparenzkarten, bzw. -listen:

Mindestmengen für komplexe Operationen: AOK Gesundheitspartner

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Erster Förderantrag im Projekt „Grüne Talachse Stolberg 2030“

Stolberg – Abwärme der Industrieunternehmen nutzen. „Wir haben erkannt, dass wir etwas tun müssen. Jetzt gehen wir mit vielen kompetenten Partnern schnell voran auf dem Weg zur Versorgung unserer Unternehmen mit sicherer, preiswerter und grüner Energie. Nur so sichern wir langfristig den Wirtschaftsstandort Stolberg.“ So fasst der Stolberger Bürgermeister Patrick Haas nicht nur die Zielsetzung der „Grünen Talachse Stolberg 2030“, sondern auch die Aufbruchsstimmung zusammen, die bei der Vorstellung des ersten Projektantrags bei allen Beteiligten herrschte.

Was in 2020 als gemeinsame Vision zwischen der FH Aachen und der Kupferstadt Stolberg begann, mündet nun in einen ersten konkreten Antrag. Auf dem Weg dorthin konnten 13 Unternehmen und ein einmaliges Akteurskonsortium bestehend aus der IHK Aachen, der StädteRegion Aachen und der AGIT mbH gemeinsam mit der Umlaut SE und der FH Aachen zahlreiche Ideen kreieren und setzen somit partnerschaftlich ein klares Statement für einen prosperierenden Industriestandort der Zukunft.

Der Projektantrag ist das erste Ergebnis zahlreicher Datenerhebungen, Workshops und einer Machbarkeitsstudie, die seit Februar dieses Jahres durchführt wurden. Das Ziel der beteiligten Akteure ist der Aufbau eines Wärmenetzes entlang der Talachse. Dabei geht es primär darum, die bislang ungenutzte Abwärme der energieintensiven Unternehmen zu nutzen, denn in Stolberg herrscht ein erhebliches Abwärmepotenzial, wie Ulf Herrmann, Professor am Solar-Institut Jülich der FH Aachen, erläutert: „Die Industrie produziert bisher quasi als Abfallprodukt so viel Abwärme, dass theoretisch fast ganz Stolberg mit dieser Wärme versorgt werden könnte.“ So kann die thermische Versorgung für Temperaturen bis 90 Grad Celsius für die Industrie und die Bürgerinnen und Bürger die fossilen Energieträger ersetzen.  Das CO²-Einsparpotenzial: 71.000 Tonnen.

„Der entsprechende Förderantrag wird nun über die EWV in die Förderkulisse des Bundes für effiziente Wärmenetze eingereicht“, erläutert Wirtschaftsförderungsamtsleiter Peter Wackers das weitere Vorgehen. Helfen würde das Nahwärmenetz nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern, die mit günstiger und sicherer Wärme versorgt werden können, sondern auch der Industrie, die damit ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern können.

Auch weitere Planungen werden konkretisiert, beispielsweise die modellhafte Umstellung eines Industrieprozesses auf Wasserstoff. Damit soll der Grundstein für ein Wasserstoff-Ökosystem in der Grünen Talachse gelegt werden.

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Ein Jahr nach der Hochwasser-Katastrophe

Region/Düsseldorf – Nordrhein-Westfalen und Bund haben betroffene Unternehmen mit 168 Millionen Euro unterstützt. Die Hochwasserkatastrophe im letzten Jahr hat viele Unternehmen, Handwerksbetriebe, Freiberufler und Selbständige in Nordrhein-Westfalen schwer getroffen. Beim Aufbau ist einiges schon geschafft, vieles bleibt aber noch zu tun. Mit einem umfangreichen Hilfspaket aus Soforthilfen und der Aufbauhilfe aus Bundesmitteln und dem NRW.BANK Universalkredit unterstützt die Landesregierung den zügigen und nachhaltigen Wiederaufbau in den Regionen nach Kräften.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Das Land unterstützt die Unternehmerinnen und Unternehmer nach Kräften beim Wiederaufbau, und diese Hilfen stehen noch bis Mitte nächsten Jahres bereit. Ich empfehle allen betroffenen Unternehmen sich mit dem Aufbauprogramm auseinanderzusetzen, die Beratungsangebote der Kammern zu nutzen und im eigenen Interesse sorgfältig zu prüfen, ob und wie sie die öffentlichen Mittel für den Wiederaufbau beantragen können.“

Mehr als 7.000 Unternehmerinnen und Unternehmer in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr die Soforthilfe, eine unbürokratische und pauschale Unterstützung in Höhe von 5.000 Euro je Betriebsstätte, nach dem Hochwasser durch die Kommunen bewilligt und ausgezahlt bekommen. Diese Zahl der Unternehmen, die Soforthilfe erhalten haben, entspricht in etwa der Schätzung der Zahl von Unternehmen, die insgesamt durch die Katastrophe getroffen wurden. In dem laufenden Antragsverfahren aus dem Aufbauprogramm liegen mit Stand 1. Juli 2022 knapp 500 (genau 496) Anträge vor und damit bislang weniger Anträge als zunächst erwartet. Wie zahlreiche Gespräche mit betroffenen Unternehmen sowie mit Kammern und Verbänden zeigen, gibt es dafür mehrere Gründe. Hierzu zählen eine höhere Versicherungsquote für Elementarschäden als zunächst angenommen, aber auch noch laufende Planungen bei den Betrieben, Prüfungen und die Erstellung von Gutachten. Darüber hinaus haben Unternehmen den Aufbau nach dem Hochwasser zunächst vielfach aus eigenen Mitteln finanziert. Unternehmen, die anderweitig vorfinanziert haben, können natürlich auch im Nachgang einen Antrag auf Billigkeitsleistungen stellen. Die Antragsfrist für die Aufbauhilfe endet erst am 30. Juni 2023.

Aktuelle Zahlen aus dem Antragsverfahren

Mit Stand 1. Juli 2022 hat die NRW.BANK 400 Anträge mit einem Gesamtvolumen von über 115,43 Millionen Euro abschließend bewilligt. Dies entspricht einer Bewilligungsquote von 81 Prozent aller Anträge, die bisher bei der Bewilligungsstelle eingegangen sind. 87 Prozent der bewilligten Billigkeitsleistungen sind bereits an die Unternehmen ausgezahlt. Insgesamt unterstützen der Bund und das Land betroffene Unternehmen bislang mit mehr als 168 Millionen Euro. Zu den bewilligten 115 Millionen Euro der Aufbauhilfe kommen 36 Millionen Euro an Soforthilfe sowie 17 Millionen Euro als NRW.BANK-Universalkredite hinzu. Handwerkskammern und den Industrie- und Handelskammern haben bereits mehr als 9.400 Beratungsgespräche mit den durch die Hochwasserkatastrophe geschädigten Unternehmen geführt.

Informationen für Unternehmerinnen und Unternehmer

Zur Erstberatung vor Antragstellung wenden Sie sich an die für Sie zuständige Kammer oder berufsständische Körperschaft. Wenn Ihr Unternehmen keiner Kammer oder berufsständischen Körperschaft angehört, gern auch an Ihre örtliche IHK. Die Beraterinnen und Berater erläutern Ihnen das Verfahren und Sie erhalten Informationen über Gutachten, die Sie aufgrund EU-Vorgaben benötigen. Nach einer ersten Prüfung durch die Kammern reichen Sie den Antrag online bei der NRW.BANK ein. Diese bewilligt die Mittel und zahlt sie zügig aus.

Die Verfahren zur Antragstellung werden aufgrund der praktischen Erfahrungen vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen weiter überprüft, vereinfacht und beschleunigt.

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GK-Mittelrhein informiert am Dienstag 12. Juli über Jobperspektiven im Gesundheitswesen

Region/Mayen-Koblenz – Eine Karrieremesse, die sich ausschließlich um Gesundheit und Pflege dreht? Das bietet die Chancen-Messe Gesundheit & Pflege, die am Dienstag, 12. Juli, in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz stattfindet. Dabei können sich Schüler, Studierende, Fachkräfte, Wechselinteressierte sowie Quer- und Wiedereinsteiger über die beruflichen Perspektiven im Gesundheitswesen insgesamt und speziell in der Pflege informieren und künftige Arbeitgeber und Kollegen kennenlernen. Die Messe beginnt um 9 Uhr exklusiv für Schüler. Von 11 bis 18 Uhr ist sie für alle Interessierten geöffnet.

Mitarbeitende aus dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein – unter anderem aus den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege, Physiotherapie, Medizinische Fachassistenz sowie ärztlicher Dienst – freuen sich an Stand Nr. 5 auf den persönlichen Austausch. Außerdem informieren Experten aus dem unternehmenseigenen Bildungs- und Forschungsinstitut sowie aus dem Dienstleistungscenter Personal & Soziales über Themen wie Praktikum, FSJ, Bundesfreiwilligendienst, Ausbildung, duales Studium sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im GK-Mittelrhein. Unter https://chancengesundheit.com/termin-gkm/ können auch vorab Gesprächstermine reserviert werden. Neben der persönlichen Beratung, spannenden Mitmachaktionen und einem Bewerbungsunterlagencheck werden auch Vorträge angeboten. Themen sind unter anderem: Ausbildungsstart, berufliche Perspektiven für Fach- und Führungskräfte und das GK-Mittelrhein als Arbeitgeber.

Weitere Informationen zur Chancen-Messen Gesundheit & Pflege gibt es online unter https://chancengesundheit.com/. Dort ist auch die Online-Anmeldung für den kostenlosen Messebesuch möglich.

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Politisch ist klar: Wir werden nicht zulassen, dass ein systemrelevantes Unternehmen in Insolvenz geht und infolgedessen der globale Energiemarkt in Turbulenzen gerät. Mit der neuen Gesetzgebung im Energiesicherungsgesetz haben wir verschiedene Möglichkeiten zum Handeln und wir werden handeln.“