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Wiederaufbau Landkreis Ahrweiler – Über fünf Millionen für Adenau, Antweiler und Fuchshofen

Adenau/Ahrtal – Die Wiederaufbaubeauftragte des Landes, Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß, hat Förderbescheide in Gesamthöhe von 5.696.000 Euro aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ für die Ortsgemeinden Antweiler und Fuchshofen sowie die Verbandsgemeinde Adenau an VG-Bürgermeister Guido Nisius und die Ortsbürgermeister überreicht. Die Ortsgemeinde Antweiler profitiert von 4,94 Millionen Euro. Der Ortsgemeinde Fuchshofen werden 745.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Verbandsgemeinde Adenau weitere 11.000 Euro für eine Drehleiter.

„Mit den bewilligten 4,94 Millionen Euro kann die Ortsgemeinde Antweiler Sicherungsmaßnahmen im Bereich des Ahrradweges finanzieren. Ich weiß, wie wichtig diese Maßnahme für Antweiler ist und jede solche Maßnahme bedeutet einen weiteren Schritt im Wiederaufbau“, so die Staatssekretärin. Aufgrund der Erosion der Ahrböschung sollen unter anderem Winkelstützwände zur Sicherung eingesetzt werden.

„Die Ortsgemeinde Fuchshofen möchte die Mittel aus dem Sondervermögen ‚Aufbauhilfe 2021‘ dazu verwenden, mehrere Ortsstraßen wiederherzustellen, die von der Flut zerstört wurden. Öffentliche Infrastruktur wird zu 100 Prozent aus den Mitteln des Aufbauhilfefonds ersetzt“, sagte Staatssekretärin Steingaß.

„Bei der Freiwilligen Feuerwehr Adenau wurde während der Flut unter anderem die Drehleiter stark beschädigt. Die Verbandsgemeinde möchte die ihr zur Verfügung gestellten 11.000 Euro für die Reparatur einsetzen, um auch bei zukünftigen Einsätzen gewappnet zu sein“, so Steingaß.

Mit dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ von Bund und Ländern werden Mittel zur Beseitigung der durch den Starkregen und das Hochwasser vom 14. und 15. Juli 2021 entstandenen Schäden bereitgestellt. Das Sondervermögen geht auf einen gemeinsamen Beschluss von Bund und Land zurück. Bis zum 11. Juli 2022 hat das Innenministerium Förderungen in Höhe von 166 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds bewilligt.

„Die Wiederherstellung kommunaler Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Bürgerhäusern und vor allem auch der Infrastruktur für den Brand- und Katastrophenschutz kommt allen zugute. Das Land wird den Gemeinden auch bei den künftigen Maßnahmen als Partner zur Seite stehen“, betonte Staatssekretärin Steingaß.

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Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen stellt Projekt „Vorsorge & Resilienzaufbau im Fall von Natur-Katastrophen“ vor

Euskirchen – Erste-Hilfe-Kurs für Katastrophen – Die Menschen sollen stark gemacht werden für das Unvorhersehbare – Zwischenbilanz ein Jahr nach der Flut. Wenn die Katastrophe eingetreten ist, dann ist es schon zu spät.

Wie sorge ich vor und wie verhalte ich mich bei Naturkatastrophen? Myriam Kemp berichtet von ihren Erfahrungen als DRK-Lotsin für Flutbetroffene und stellt das neue Projekt zu Vorsorge & Resilienzaufbau im Fall von Naturkatastrophen vor. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Dann ertönen die Sirenen und keiner weiß so recht, was die unterschiedlichen Tonabfolgen bedeuten. Dann fällt der Strom aus und die Taschenlampe ist einfach nicht zu finden. Noch dazu sind die Vorräte nicht aufgefüllt und der Erste-Hilfe-Kasten ist mal wieder nicht an seinem Platz. Damit die Menschen im Kreis Euskirchen vorbereitet sind auf das Unvorhersehbare, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Euskirchen jetzt das Projekt „Vorsorge & Resilienzaufbau im Fall von Naturkatastrophen“ vorgestellt.

„Es geht darum, Risiken zu kennen, auf Naturkatastrophen vorbereitet zu sein und Lösungsstrategien für Notsituationen schnell abrufen zu können“, sagt Myriam Kemp vom DRK-Team Migration / Integration. Bereichsleiter Boris Brandhoff ergänzt: „Die Menschen brauchen eine Katastrophenkompetenz. Sie sollen wissen, welche Werkzeuge sie in ihrem Werkzeugkoffer haben sollten, um auf unvorhergesehene Situationen gut und richtig reagieren zu können.“

Borschüre bietet Infos auf einen Blick

Das ist mit Arbeit verbunden. Denn jeder Einzelne muss sich mit den unterschiedlichsten Szenarien vom Hochwasser über Waldbrände bis hin zu Stürmen und Erdbeben auseinandersetzen und eigene Vorbereitungen treffen. Das DRK möchte dafür wichtige Hilfestellungen anbieten. Einerseits ist eine Infobroschüre in Arbeit, die spätestens zum Ende des Monats fertiggestellt sein wird. Die enthält Checklisten für den Notfall, QR-Codes zu weiteren Informationsquellen und Warn-Apps, einen Überblick zur Bedeutung der Sirenenalarme und individuelle Informationen zu kommunalen Anlaufstellen. „Daher wird es auch elf verschiedene Versionen für jede Kommune im Kreis Euskirchen geben“, erläutert Myriam Kemp, die als DRK-Lotsin seit Anfang September Flutbetroffene im DRK-Mehrgenerationenhaus in der Kommerner Straße 39 in Euskirchen betreut und deren Anliegen an die zuständigen Stellen weiterleitet. „Das einzigartige an unserer Broschüre ist, dass wirklich alle wichtigen Informationen rund um Naturkatastrophen auf einen Blick zu finden sind“, sagt die DRK-Mitarbeiterin.

Infoveranstaltung digital und in Präsenz

Sie wird in einem zweiten Schritt auch Informationsveranstaltungen anbieten. Die ersten Termine für zwei digitale Treffen stehen bereits fest. Am 25. und 26. Juli jeweils ab 19 Uhr wird sie zu den Themen „Vorsorge treffen“ und „Verhalten im Notfall“ referieren. Beides baut zwar aufeinander auf, muss aber nicht zwingend im Doppelpack besucht werden. Künftig sollen diese Infoangebote tagsüber auch als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden.

Weitere Informationen dazu wird das Kreis-DRK auf seiner Webseite www.drk-eu.de veröffentlichen. Wer sich zu einem oder beiden Terminen anmelden möchte, kann unter dem Betreff „Anmeldung Informationsveranstaltung“ eine E-Mail an hochwasserhilfe@drk-eu.de senden und erhält daraufhin zeitnah eine Mail mit dem Anmeldungslink. Begleitet werden diese Infoangebote durch Beiträge und Videos in den Sozialen Medien.

Auch die Kleinsten fit machen für Katastrophen

Zum Konzept gehört auch die Entwicklung eines Angebots im frühpädagogischen Bereich. „In Japan lernen auch schon die Kleinsten, wie sie sich im Falle eines Erdbebens zu verhalten haben“, erläutert Myriam Kemp. Genau da möchte das DRK-Projekt ansetzen. Im Alter zwischen null und sieben Jahren benötigten Kinder lediglich wenige Wiederholungen, um Inhalte im Unterbewusstsein abzuspeichern. Daher soll bereits auf dieser Ebene bei den Kindern ein Bewusstsein für Naturkatastrophen geschaffen werden.

Die Kleinsten sollen zudem durch aktive Übungen spielerisch lernen, wie sie sich im Fall der Fälle zu verhalten haben. „Schließlich sind es die Kinder, die in Zukunft wohl immer häufiger von Naturkatastrophen betroffen sein werden“, so Myriam Kemp. DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker ist überzeugt davon, dass das Infoangebot für die Kleinsten nicht nur in den 34 DRK-Kitas bereitwillig angenommen wird, sondern auch einen wichtigen Lernbaustein für die rund 135 Kitas im Kreisgebiet bilden kann.

Solange helfen, wie Hilfe benötigt wird

Der DRK-Geschäftsführer nutzte die Gelegenheit, ein Jahr nach der Flut eine Zwischenbilanz zu ziehen. „Wir haben in dem zurückliegenden Jahr viel erreicht, aber es bleibt auch noch viel zu tun“, sagte Rolf Klöcker. Besonders wichtig ist ihm zu betonen, dass das DRK solange helfen wird, wie Hilfe benötigt wird. „Fluthilfebüros an der Elbe wurden teilweise erst nach sieben Jahren geschlossen. Daher wird auch unsere Lotsenstelle im Mehrgenerationenhaus in der Kommerner Straße in Euskirchen noch mehrere Jahre in Betrieb sein“, sagte der Geschäftsführer, der den vielen freiwilligen Helfern, den DRK-Mitarbeitern und den zahlreichen Spendern aus Nah und Fern ausdrücklich dankte.

Lebensrettung und Notfall-Hotline

Für das DRK ging es in den ersten Stunden der Flut vor allem um lebensrettende Maßnahmen und dann natürlich darum, die Notunterkünfte einzurichten und zu betreiben oder auch die betroffenen Menschen in ihrer häuslichen Umgebung zu verpflegen und zu betreuen. Später dann unterstützte das Rote Kreuz die in den vielen Ortsteilen gebildeten Bürgerstützpunkte mit Einsatzkräften und Logistik. Es ging auch darum, die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs wie Hygieneprodukte und Lebensmittel sicherzustellen. In den DRK-Großküchen und anderen Großküchen heraus wurden täglich über 1.000 Essen an Einsatzkräfte und nochmals über 1.000 Essen an Betroffene herausgegeben. „Eine enorme Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Rolf Klöcker.

Die wurden insbesondere beim Betrieb der Notfall-Hotline im Zülpicher Rotkreuz-Zentrum häufig an ihre psychischen Belastungsgrenzen geführt. „Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hatten hier häufig sehr belastende Telefonate entgegenzunehmen. Daher waren wir sehr dankbar für die Unterstützung von speziell geschulten Fachkräften der DRK-Schwesternschaft Bonn“, sagt Geschäftsführer Rolf Klöcker.

Logistische Unterstützung

Neben der Unterstützung der Aufräumarbeiten waren die DRK-Einsatzfahrzeuge später damit befasst, Bautrockner, Hunderte Entfeuchter, Großgebläse, Heizgeräte oder Stromaggregate an die Betroffenen auszuliefern. Beim Wiederaufbau hat sich der Rotkreuz-Kreisverband durch soziale Betreuung von Betroffenen und finanzielle Unterstützung hervorgetan. Insgesamt wurden laut Rolf Klöcker rund 1.400 Einzelfallhilfen von 500 bis 5.000 Euro an Hochwassergeschädigte ausgezahlt.

Insgesamt erreichte die im Rahmen der Fluthilfe eingegangene Spendensumme einen Betrag in Höhe von 2.352.655,70 Euro. Ein Teil der Spenden ist zweckgebunden, etwa für den Wiederaufbau der sechs im Rahmen der Flut betroffenen Kindertageseinrichtungen. Neben Vereinen und Unternehmen gehörten vor allem auch Privatpersonen aus dem gesamten Bundesgebiet zu den Spendern. 1.112.500 Euro wurden dem Kreisverband vom DRK-Bundesverband zur Verfügung gestellt, 526.000 Euro stammen aus dem Aktionsbündnis „NRW hilft“.

„Wir helfen weiter“

„Was mich allerdings ungeheuer bewegt“, versicherte DRK-Geschäftsführer Rolf Klöcker, „ist, dass es nach wie vor noch Menschen gibt, die sich bis heute nicht gemeldet haben, obwohl sie Unterstützungsbedarf haben.“ Die Gründe seien vielfältig. Manche Menschen schämten sich, diese Hilfe anzunehmen. Manche wüssten immer noch nicht, welche unterschiedlichen Hilfsangebote es gebe. Andere wiederrum seien einfach überfordert oder es spielten gesundheitliche Gründe eine Rolle.

Für DRK-Lotsin Myriam Kemp ist dennoch erfreulich, dass die Anfragen aktuell wieder etwas zunehmen. „Viele erklären, dass sie sich bis jetzt nicht gemeldet hätten, weil andere ja viel schlimmer betroffen seien“, erläutert die DRK-Mitarbeiterin, die die Menschen weiterhin dazu ermutigt, sich zu melden: „Es wird immer irgendjemanden geben, der schlimmer betroffen ist, als man selbst. Aber dadurch wird das eigene Leid ja nicht geringer.“ Daher können sich Hilfsbedürftige auch weiterhin mit allen Hilfeersuchen an folgende Mailadresse wenden: hochwasserhilfe@drk-eu.de

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Hitzewelle naht

Region/Eisenberg – Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse gibt Tipps, was man bei Hitze unbedingt beachten sollte. Die letzten Tage waren schon heiß, aber nach etwas Abkühlung steuern wir erneut einen Hitzerekord an. Auch für die kommenden Tage gilt: Absolute Sommertage. Damit Sie bei der drohenden Hitzewelle gut gewappnet sind, sollte Folgendes beachtet werden:

Sonne meiden

Bleiben Sie, falls möglich, in der – gemessen an der Außentemperatur – kühlen Wohnung. Erledigen Sie nötige Besorgungen oder Spaziergänge früh am Morgen oder warten Sie auf den kühleren Abend. Da starke Belastungen für Herz und Kreislauf drohen, ist pralle Sonne unbedingt zu vermeiden. Denn durch den vermehrten Wasserverlust, hervorgerufen durch stärkeres Schwitzen, wird das Blut dicker und die Herzinfarktgefahr steigt. Daher sollten Körpersignale besonders beachtet werden: Treten Kopfschmerzen, Schwindel oder Verwirrtheit auf, sollte man sofort den sonnigen Bereich verlassen. Denn diese Symptome könnten erste Anzeichen eines Sonnenstichs oder eines Hitzschlags sein. Erste Maßnahmen: Mit feucht-kalten Tüchern Stirn, Handgelenke und Nacken kühlen. Lassen die Beschwerden nicht nach, hilft nur ein Arztbesuch.

Wohnung vor Hitze schützen

Nachts gut durchlüften und das Fenster tagsüber geschlossen halten, da durch ein gekipptes Fenster die Hitze des Tages in die Wohnung dringen kann. Falls vorhanden, Jalousien oder Rollos über Tag herunterlassen. Nachts feuchte Tücher vor die Fenster hängen – so kann sich Verdunstungskälte bilden. Alle nicht benutzen elektrischen Geräte aus der Steckdose ziehen, denn auch im Standby-Modus entsteht Wärme.

Hitze im Auto

Für das Auto haben sich zudem Sonnenschutzfolien bewährt – geeignet sind aber auch zugeschnittene Pappen. Für die Fahrt gilt: Erst gut durchlüften, denn ein in der Sonne parkendes Auto erreicht problemlos Temperaturen von über 60 Grad Celsius. Die Klimaanlage auf eiskalt drehen, ist aber auch keine gute Idee: Große Temperaturunterschiede stressen den Körper zusätzlich. Gut sind bei Hitze rund 24 Grad; wird es jedoch wärmer, schwindet die Konzentration des Fahrers. Für Kinder ist ein Sonnenschutz der hinteren Scheiben empfehlenswert. Für alle gilt: Öfter eine Pause einlegen und beim Fahren abwechseln.

Trink- und Essverhalten

Zentral gilt: Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen – das bedeutet, die bei normalen Temperaturen empfohlene Trinkmenge von ca. 1,5 / 2 Litern pro Tag für Erwachsene jetzt deutlich zu erhöhen. Als Getränke eignen sich Wasser, in Maßen Fruchtsaftschorlen und ungesüßte Früchte- oder Kräutertees. Besonders ältere Menschen vergessen öfters das Trinken, weswegen – wie bei Kindern – immer ein Glas Wasser bereitstehen sollte oder auf feste Trinkzeiten zurückgreifen. Die Ernährung möglichst leicht gestalten: Salate, Obst, Gemüse, (kalte) Brühen oder Suppen sowie fettarme Milchprodukte (beispielsweise Buttermilch und Kefir) eignen sich bestens.

Mit diesen Tipps übersteht man die Hitze und dem Sommergenuss steht nichts mehr im Wege.

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer verleiht sechs Rettungs-Medaillen des Landes für Einsatz in der Flutnacht

Region/Mainz – „Alle, die wir hier heute besonders auszeichnen, haben sich in ganz besonderer Weise um ihre Mitmenschen verdient gemacht. Sie haben trotz hohem persönlichen Risiko Menschen gerettet, sie vor dem Tode bewahrt. Eine solche Leistung kann niemals hoch genug eingeschätzt werden. Die Rettungsmedaille des Landes drückt großen Dank und tiefe Anerkennung aus. Sie macht deutlich, dass wir als Gesellschaft Ihre herausragenden Verdienste würdigen. Sie ist ein sichtbares Zeichen für Ihre Mitmenschlichkeit, Ihren Mut, Ihre Solidarität.“

Aus Anlass des Jahresgedenkens der Flut und zur besonderen Würdigung des Einsazes in der Flutnacht werden die Medaillen in diesem Jahr von der Ministerpräsidentin persönlich überreicht.

Den folgenden Bürgerinnen und Bürgern wurde die Rettungsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen

Theodor Frisch aus Altenburg: Obwohl sein eigenes Hab und Gut bereits vom Hochwasser der Ahr eingeschlossen war und er selbst sich auf dem Hang hinter seinem Haus in Sicherheit befand, zögerte Theodor Frisch keine Sekunde, als er Hilfeschreie aus der Nachbarschaft hörte. Trotz Dunkelheit und starker Strömung gelang es ihm, mehreren Menschen mit seinem Kanu das Leben zu retten.

Marco Marcel Hofbauer aus Wolfschlugen: Marco Marcel Hofbauer rettete mehrere Gäste sowie die Betreiber des Hotels, in dem er untergebracht war, samt ihrer Tiere durch das Fenster seines Hotelzimmers auf das Dach. Als die Feuerwehr eintraf, half er dabei, die Menschen und Tiere vom Dach zu evakuieren.

Nikolaos Ioannidis aus Bad Neuenahr-Ahrweiler: Nikolas Ioannidis hat insgesamt acht Menschen in der Flutnacht das Leben gerettet. Als er eine Frau bemerkte, die in der extremen Strömung an einer Mauer hing und um Hilfe rief, stieg er ins Wasser und zog die Frau unter Einsatz seines eigenen Lebens in Sicherheit.

Roberto Lauricella aus Bad Neuenahr-Ahrweiler: Neben verschiedenen weiteren Menschen rettete Roberto Lauricella, an ein Verlängerungskabel geknotet, eine junge Frau, die von den Fluten mitgerissen zu werden drohte, von einem Fensterbrett.

Mario Liersch aus Altenburg: Mario Liersch hat unter Einsatz seines eigenen Lebens in der verheerenden Flutnacht knapp 30 Menschen das Leben gerettet. Mit einem Schlauchboot und, nachdem dieses kaputt war, mit anderen schwimmenden Gegenständen suchte er die ganze Nacht nach Menschen in Not und rettete diese aus dem Wasser.

Claudia Petri aus Bonn: Claudia Petri rettete ihre älteren Nachbarn aus dem Keller und dem Erdgeschoss in die höheren Etagen des Hauses, bevor das Wasser in ihre Wohnungen eindringen konnte.

Die Vorschläge zur Verleihung der Rettungsmedaille kommen von Bürgerinnen und Bürgern, die selbst gerettet wurden, Rettungssituationen miterlebt haben oder durch Medienberichte und Eigenrecherche.

Die Rettungsmedaille ist eine staatliche Anerkennung für eine unter Einsatz des eigenen Lebens erfolgreich durchgeführte Rettung aus Gefahr.

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Mega-Rekord – Erstmals Jackpot von 117 Millionen Euro

Region/Münster – Nicht nur die Temperaturen steigen aktuell auf neue Höchststände: Die Eurojackpot-Ziehung am kommenden Dienstag (19. Juli) bietet einen bisher einmaligen Mega-Jackpot von rund 117 Millionen Euro. Dies ist Lotterierekord für Deutschland, denn eine solch hohe Summe wurde noch nie zuvor ausgespielt.

Gleich 16 Hochgewinne am Freitag

Bei der 14. Ziehung der laufenden Jackpotperiode am Freitag (15. Juli) konnte kein Spielteilnehmer in einem der 18 europäischen Partnerländern der Lotterie Eurojackpot den ersten Rang treffen. Hochgewinner gibt es dennoch. Mit den Gewinnzahlen 9, 11, 16, 19 und 32 sowie den beiden Eurozahlen 3 und 5 gibt es vier Treffer in der zweiten Gewinnklasse. Jeweils 790.664,20 Euro gehen nach Schweden, in die Niederlande (2 x) und nach Polen.

Sechsstellige Gewinne im dritten Rang konnten zwölf weitere Spielteilnehmer erzielen. Hier liegt die Gewinnsumme bei 148.632,60 Euro. Die Gewinner kommen aus Bayern (2 x), Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen (2 x), Schleswig-Holstein, Norwegen, Slowenien, Finnland, Litauen und der Tschechischen Republik.

Letzter Jackpotgewinn aus dem Mai

Der letzte Gewinn im ersten Rang der Lotterie Eurojackpot liegt bereits sieben Wochen zurück. Am 27. Mai gelang es einem Spielteilnehmer aus Bayern. 16,8 Millionen Euro war die Ausbeute. Ein dreistelliger Millionengewinn wurde bisher erst einmal ausgeschüttet: Am 20. Mai erzielte ein Internet-Tipp aus Nordrhein-Westfalen über 110 Millionen Euro.

Chance auf den Jackpot

Bei dem anstehenden sommerlichen Wetter der kommenden Tage lohnt sich ein Gang zur nächsten Lotto-Annahmestelle. Alternativ kann der Tipp auf den Mega-Jackpot auch im Internet unter www.eurojackpot.de abgegeben werden. Wer wird die richtigen sieben Zahlen bei der Spielformel 5aus50 und 2aus12 auf seinem Spielschein haben? Die Chance auf den ersten Gewinnrang liegt bei 1:140 Millionen.

Die Spielteilnahme ist bis Dienstagabend um 19 Uhr möglich. Je nach Bundesland kann der Annahmeschluss abweichen.

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Gemeinsames Gedenken mit Bundeskanzler Olaf Scholz zum Jahrestag der Flutkatastrophe

Bad Neuenahr-Ahrweiler – „Wir gedenken heute der Todesopfer der schlimmsten Naturkatastrophe, die Rheinland-Pfalz je erleben musste. Wir nehmen Anteil am Leid der Hinterbliebenen. Wir denken an diejenigen, die körperliche und seelische Verletzungen erlitten und ihr Hab und Gut verloren haben. Jede und jeder hat seine eigenen Erinnerungen an diese Nacht und seinen eigenen Schmerz. Das heutige Gedenken hat eine klare Botschaft: Die Menschen im Ahrtal sind nicht alleine und können auf eine große Verbundenheit aus dem ganzen Land zählen. Gemeinschaft zeigt sich besonders in schweren Zeiten und besonders dort, wo es nur zusammen weitergeht“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer gemeinsam mit Umweltministerin Katrin Eder und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt beim zentralen Gedenken zum Jahrestag der Flutkatastrophe. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte seine Solidarität und nahm an der Veranstaltung im Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler teil.

„Es gibt Einschnitte im Leben, die kann man nicht alleine aushalten, weil der Schmerz zu groß, die Last zu erdrückend ist. In solchen Zeiten ist die Gemeinschaft das, was wieder Kraft und Hoffnung geben kann. Ich kann nur erahnen, was der Jahrestag der schlimmsten Naturkatastrophe, die unser Land je erlebt hat und die viele von Ihnen unmittelbar durchlitten haben, heute an Gefühlen auslöst. Trauer, Angst, Verzweiflung und Wut. Es wäre vermessen zu sagen, ich kann es nachfühlen. Aber ich kann verstehen, dass viele so empfinden und ich kann mitfühlen, weil das Leid, die Trauer um die Toten und die Zerstörung so groß sind,“ so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Ministerpräsidentin erinnerte an den größten und längsten Rettungseinsatz in der deutschen Geschichte und dankte den Kräften aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern für ihren Einsatz vor einem Jahr. Ihr Dank galt auch den unzähligen Helferinnen und Helfern, die an der Seite der Dörfer und Städte entlang der Ahr gestanden hätten und weiterhin stehen. „Wir denken heute auch an die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Katastrophe. An die vielen Einsatzkräfte von Rettungs- und Hilfsorganisationen, Feuerwehren, des Katastrophenschutzes und der Bundeswehr, die Tag und Nacht unter großer Gefahr im Einsatz waren. An die unzähligen freiwilligen Helfer und Helferinnen, die ins Tal gekommen sind, um den Menschen beizustehen. Und wir danken denjenigen Menschen, die bis heute dafür arbeiten, das Ahrtal wiederaufzubauen. In diesen Dank schließe ich auch die große Hilfe und Solidarität des Bundes mit ein, sehr geehrter Herr Bundeskanzler. Binnen weniger Wochen hat der Bund gemeinsam mit den Ländern ein historisches Wiederaufbauprogramm von 15 Milliarden Euro für Rheinland-Pfalz bereitgestellt. Heute Morgen war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Altenahr und Dernau. Auch das ist ein wichtiges Zeichen für die Solidarität beim Wiederaufbau,“ so die Ministerpräsidentin. Das heutige Gedenken mache deutlich, dass das Versprechen der ersten Tage nach der Katastrophe weiter gelte: Das Ahrtal sei nicht vergessen, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte anlässlich des Gedenkens: „Die schrecklichen Bilder von der Flutkatastrophe im Ahrtal vor einem Jahr bleiben unvergessen. Den vielen helfenden Händen und für die überwältigende Solidarität danke ich ausdrücklich. Wir wollen aus dieser Katastrophe lernen, um solchen Ereignissen zukünftig besser vorzubeugen und deren Folgen wirksamer zu minimieren. Um das zu gewährleisten, arbeiten wir an einem besseren Bevölkerungsschutz: Die Bürgerinnen und Bürger müssen besser gewarnt werden können. Der Hochwasserschutz muss noch effektiver werden! Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen mit sich, denen sich der Staat stellen wird. Heute sind meine Gedanken erstmal bei den Opfern und ihren Angehörigen sowie allen von der Flut Betroffenen.“

„Wir sind heute zusammengekommen, um gemeinsam zu trauern, um im Zusammenstehen unseren Schmerz zuzulassen und zugleich die Stärke zu fühlen, die aus diesem Zusammenhalt erwachsen kann. Denn Stärke werden wir noch sehr lange brauchen. Das gilt für die Bewältigung der Trauer, die uns nicht so schnell verlässt, das gilt aber auch für den Blick in die Zukunft“, hob Cornelia Weigand, Landrätin des Kreises Ahrweiler, hervor. „An einem Tag wie heute mag dieser Blick verdüstert sein. Zu vieles ist noch nicht aufgearbeitet, zu vieles geht nur langsam voran, zu vieles harrt der Entscheidung und der Realisierung. Die Lücken und Brachen in unserem Tal sind auch in unseren Herzen spürbar. Dort wieder Leben entstehen zu lassen, erfordert Kräfte, von denen wir jetzt kaum glauben, dass wir sie haben. Wir sind es den Opfern der Flutkatastrophe schuldig, den Blick nach vorne zu richten. Sie geben uns die Verpflichtung mit, unser Ahrtal sicherer, nachhaltiger und grüner zu gestalten. Vor dem Hintergrund der schrecklichen Erfahrung müssen wir den Aufbau entschlossener angehen – um dieser Katastrophe und vor allem ihren Opfern so etwas wie einen Sinn abzugewinnen,“ so Weigand weiter.

Auch Betroffene der Flutkatastrophe brachten ihre Erinnerungen und Hoffnungen für die Zukunft zum Ausdruck. Stellvertretend sagten Ulrich und Giesela Brand aus Bad Neuenahr: „Wenn wir an die Flut denken, dann erinnern wir uns an das Gefühl, vor dem Nichts zu stehen. Wir waren fassungslos, leer, sprachlos. Aber wir erinnern uns auch daran, dass wir uns sehr schnell entschlossen haben, uns von dieser Flut nicht unterkriegen zu lassen – auch dank der Hilfsbereitschaft so vieler Menschen. Natürlich steckt uns die Erschöpfung der letzten Monate noch in den Knochen, aber wir schauen nach vorne. Wir haben nur diesen Weg!“

„Die Menschen im Ahrtal bringen nach der Katastrophe eine beeindruckende Kraft auf, der Zerstörung jeden Tag ins Auge zu schauen und etwas Neues entgegenzusetzen. Ihre Anstrengungen zeigen ihre Heimatliebe und wie in dieser Region der soziale Zusammenhalt gelebt wird, trotz aller Widrigkeiten. Inzwischen gibt es viele, sichtbare – sie nennen es – Lichtblicke hier im Tal. Ich kann verstehen, wenn es ihnen nicht schnell genug geht und sie einfach nur wollen, dass es vorangeht“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Auch wenn es angesichts der großen Zerstörungen noch ungemein viel zu tun gebe, seien die Fortschritte beim Wiederaufbau beachtlich. Es werde jeden Tag hart daran gearbeitet, dass für alle der Wiederaufbau gut gelinge. Alle politisch Verantwortlichen spürten diese klare Verpflichtung, den Menschen eine gute Zukunft im Ahrtal zu geben. Die Verantwortung bestehe nach der verheerenden Naturkatastrophe auch darin, Katastrophenschutz und Hochwasservorsorge weiterzuentwickeln und an Naturkatastrophen anzupassen, wie wir sie bislang nicht gekannt haben, hob die Ministerpräsidentin hervor. „Gemeinsam bauen wir das Ahrtal wieder auf. Dies kann niemandem alleine gelingen. Weder dem Bund noch dem Land noch den betroffenen Kommunen, erst Recht nicht den Menschen vor Ort. Wir brauchen einander. Es geht nur gemeinsam,“ sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Wir blicken fassungslos auf ein überaus herausforderndes Jahr zurück. Unfassbar ist noch immer, was heute vor 12 Monaten den Menschen, dem Tal, unserer Heimat wiederfahren ist. Die Flutkatastrophe hat unser aller Leben schlagartig verändert. Die Herausforderung, die Situation anzunehmen und gemeinsam unsere Heimat wiederaufzubauen, ist sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Kommunen ein täglicher Kraftakt. Im Besonderen blicken wir heute stellvertretend für die zahllosen Betroffenen dieser Katastrophe auf die 134 verstorbenen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie die zahlreichen Menschen, die physische und psychische Verletzungen davongetragen haben. Ihrer wollen wir uns erinnern, wenn wir den Folgen der Ereignisse des letzten Julis entgegentreten und unsere Heimat wiederaufbauen. Der Wiederaufbau des Ahrtals ist eine Mammutaufgabe, die uns noch über Jahre begleiten und Kraft und Durchhaltevermögen abverlangen wird. Aber in der erfahrenen und gelebten Solidarität können und werden wir es schaffen unser Tal wieder zu dem zu machen was es bleibt – unsere Heimat,“ so Guido Orthen, Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

2.000 Angehörige und Betroffene, Helferinnen und Helfer sowie Mitfühlende hatten Gelegenheit, an dem von der Kreisverwaltung Ahrweiler gemeinsam mit den vier am stärksten von der Flut betroffenen Kommunen veranstalteten Gedenken teilzunehmen. Umrahmt wurde das Programm von Künstlern und Musikern aus der Region. Wer nicht vor Ort war, konnte die Gedenkveranstaltung zuhause im Fernsehen oder auf der Website von SWR Aktuell Rheinland-Pfalz live mitverfolgen.

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Jahrestag der Flutkatastrophe in der gesamten Eifel-Region – 14. Juli 2022 – Tag des stillen Erinnerns

Eifel/Region – Von Aachen im Norden, im Osten entlang des Mosel- und Rheintals bis Koblenz, im Süden bis Trier und im Westen bis zur Grenze nach Luxemburg/Belgien. Das Unwetter Bernd hat im Juli 2021 Verwüstungen eines bis dato nicht vorstellbaren Ausmaßes angerichtet und in der gesamten Eifel-Region mehr als 180 Menschenleben gekostet.

Der 14. und 15. Juli 2021 werden langfristig und kollektiv in der gesamten Eifel-Region im Gedächtnis bleiben. Aus Anlass des Jahrestags wird in der gesamten Eifel-Region und darüber hinaus an die Opfer der Flutkatastrophe gedacht.

Schleiden – Am 14. Juli 2022 werden Bürgermeister Ingo Pfennings, der katholische Pfarrer Philipp Cuck und der evangelische Pfarrer Dirk Voos ab 9:00 Uhr anlässlich der Flutkatastrophe vor einem Jahr die Orte Oberhausen, Schleiden, Olef und Gemünd bereisen. MdL Ralf Nolten sowie Landrat Markus Ramers werden Bürgermeister Pfennings voraussichtlich begleiten. Treffpunkt ist am 14.07.2022 um 8:45 Uhr am Rathaus Schleiden.

Ahrtal – Der Landkreis Ahrweiler ist Veranstalter des Gedenkens im Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler, das für alle offen ist. Der Veranstaltungsort ist für 2.000 Besucherinnen und Besucher ausgelegt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand, und der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, werden Ansprachen halten. Betroffene der Flutkatastrophe bringen ihre Erinnerungen und ihre Hoffnung für die Zukunft zum Ausdruck. Musikalisch umrahmt wird das Programm von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Das Gedenken findet statt am heutigen Donnerstag, 14. Juli 2022 von 17.30 Uhr bis ca. 18.30 Uhr Kurpark, Kurgartenstraße 13, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Teilnahme zugesagt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht zum Jahrestag ebenfalls gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Ahrtal. Bei seinen Stationen in Altenahr und Dernau wird sich der Bundespräsident über die Fortschritte beim Wiederaufbau informieren und seine Solidarität zum Ausdruck bringen.

Euskirchen – Anlässlich des Jahrestages dieses einschneidenden Ereignisses lädt die Stadt Euskirchen gemeinsam mit der katholischen und der evangelischen Kirche zu einer Gedenkfeier am 14. Juli 2022 um 19.30 Uhr im Klostergarten hinter dem seit der Flutnacht geschlossenen City-Forum ein. Die Veranstaltung beginnt mit einem stillen Gedenken, während um 19.30 Uhr die Kirchenglocken in fast allen Gotteshäusern im Stadtgebiet Euskirchen läuten.

Aachen – Die Kirchengemeinden sind aufgerufen am Donnerstag, 14. Juli, das Angelus-Läuten am Abend zu verlängern, um die Gläubigen zum persönlichen Gebet für die Opfer der Flut einzuladen. Das Glockenläuten, an dem sich auch das Aachener Domkapitel beteiligt, soll an die Opfer und Betroffenen der Flutkatastrophe erinnern und eine Einladung zum Gebet und Gedenken sein.

Eschweiler – Verschiedene Veranstaltungen werden zum ersten Jahrestag in Eschweiler durchgeführt, die zum einen an die Flutkatastrophe erinnern sollen und zum anderen als ein Dankeschön für den Zusammenhalt in der Stadt zu verstehen sind. Die Veranstaltungen finden vom 15.07.-12.08.2022 statt.

Auch in vielen weiteren Gemeinden und Städten der Eifel-Region finden Gedenkveranstaltungen statt.

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Gedenken – Ministerpräsidentin Malu Dreyer ordnet Trauer-Beflaggung zum Jahrestag der Flutkatastrophe an

Region/Mainz – Die Naturkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 hat Rheinland-Pfalz bis ins Mark erschüttert. Betroffen sind 65.000 Menschen in den Landkreisen Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Bitburg-Prüm, Mayen-Koblenz, Trier-Saarburg und Vulkaneifel sowie die Stadt Trier. 135 Menschen verloren während der Naturkatastrophe ihr Leben, 766 wurden verletzt und zwei werden immer noch vermisst. Aus Anlass des ersten Jahrestages hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Einvernehmen mit Innenminister Roger Lewentz für diesen Donnerstag Trauerbeflaggung für alle öffentlichen Gebäude in Rheinland-Pfalz angeordnet.

Das zentrale Gedenken zum Jahrestag der Flutkatastrophe findet am 14. Juli um 17.30 Uhr in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz im Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler statt. Das Programm wird vom SWR im Fernsehen und als Livestream im Internet übertragen. Geplant sind Ansprachen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Landrätin Cornelia Weigand und dem Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen. Den musikalischen Rahmen gestalten Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zum Jahrestag der Katastrophe in das Ahrtal kommen. Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer tauscht er sich in den Gemeinden Altenahr und Dernau mit Betroffenen, Helferinnen und Helfern und kommunalpolitisch Verantwortlichen aus.

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Ein Jahr nach der Flut – Informations-Bündnis Wiederaufbau informiert – Live-Übertragung am 14. Juli

Region/Mainz/Urmitz – Die Gesprächsrunde wird am 14. Juli 2022 im Sender TV Mittelrhein ausgestrahlt und ist online verfügbar. Zahlreiche Unterstützungsleistungen in Flutregion Ahrtal. Anfang dieses Jahres haben sich verschiedene öffentliche Stellen zu einem Bündnis zusammengeschlossen und verfolgen das Ziel, von der Flut im Juli vergangenen Jahres betroffene Haushalte gemeinsam über die jeweiligen Hilfsangebote zu informieren. „Wir sind dAHR“ – so lautet das Motto, unter dem die Bündnispartner seit April vornehmlich in den sozialen Medien präsent sind. Auf Einladung der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein e.V. präsentierten sich die Gründungsmitglieder in einer Gesprächsrunde. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), die Handwerkskammer Koblenz, die Architektenkammer Rheinland-Pfalz, die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und der Helfer-Stab informierten über ihre Schwerpunkte.

„Ein Jahr nach der Flut sind die Schicksale der Menschen an der Ahr sind nicht vergessen. Auch jetzt noch machen sie uns betroffen. Immer wieder werde ich von Bürgerinnen und Bürgern aus der Region Koblenz-Mittelrhein angesprochen, die wissen möchten, wie der Wiederaufbau voranschreitet. Daher war es mir ein Anliegen, dass wir mit der Initiative eine Gesprächsrunde organisieren, um die Menschen auf den neuesten Stand zu bringen“, leitete der Vorsitzende der Initiative Region Koblenz Mittelrhein, Hans-Jörg Assenmacher, die Gesprächsrunde ein.

Begleitet wurde er von Wolfgang Treis, der in seiner Doppelfunktion als stellvertretender Vorsitzender der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein, aber auch als Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord teilnahm. Die Obere Landesbehörde kümmert sich im Flutgebiet unter anderem um Fragen zu Gewässern und zum Naturschutz. „Wichtige Grundlage für den Wiederaufbau war die vorläufige Festlegung des Überschwemmungsgebietes im Ahrtal Anfang Oktober 2021. Damit wurde der Orientierungsrahmen für den möglichen Wiederaufbau von Gebäuden und Anlagen gesetzt. Innerhalb des Überschwemmungsgebietes sind wasserrechtliche Genehmigungen der SGD Nord insbesondere bei neuen Bauvorhaben erforderlich. Diese Informationen haben wir in vielen Veranstaltungen und persönlichen Gesprächen vor Ort übermittelt. Die Einzelschicksale der Betroffenen gehen natürlich nicht spurlos an uns vorüber, weshalb auch die Mitarbeitenden der SGD Nord die zahlreichen Anfragen mit besonderem Engagement beantworten.“

Der Helfer-Stab hat den Anstoß zu diesem gemeinsamen Projekt gegeben, die Koordination im Rahmen des Bündnisses übernommen, führt durch die wöchentlichen Austauschrunden und kümmert sich darum, dass die einzelnen Beiträge in die sozialen Medien kommen. „Mit dem Informationsbündnis Wiederaufbau haben wir unser Anliegen, die Akteure im Wiederaufbau besser zu vernetzen, ein schönes Stück weitergebracht“, erklärte Missy Motown, Geschäftsführerin des Helfer-Stabes. „Die Rolle der sozialen Medien ist im Wiederaufbau nicht zu unterschätzen und es freut uns, dass wir Teil eines Projektes sein können, dass die Arbeit der Mitglieder des Bündnisses auch dort sichtbar und damit besser zugänglich macht.“

Für die ADD als für den Wiederaufbau der kommunalen Infrastrukturen zuständige Behörde spielt das Informationsbündnis eine große Rolle. Schulen, Kindergärten, Straßen, Sport-, Spiel- und Dorfplätze, Kanäle, Radwege, Feuerwehrhäuser werden von ihr gefördert. „Wir nutzen das Informationsbündnis, um regelmäßig über die Fortschritte beim Wiederaufbau der kommunalen Infrastrukturen zu berichten, zum Beispiel betreffend die BBS in Ahrweiler“, sagte Vizepräsidentin Begoña Hermann.

Die von der ISB umgesetzte Aufbauhilfe RLP ist ein wichtiger Baustein, um den Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten voranzutreiben. „Seit dem Start der Programme Ende September letzten Jahres konnten wir knapp 11.100 Anträge in Höhe von 551 Millionen Euro bewilligen. Mit einem erheblichen Teil unseres Stammpersonals, den wir weiter aufgestockt haben, sind wir gemeinsam mit externen Kräften und starken Partnern im Einsatz, um die Gelder zur Auszahlung zu bringen“, sagte Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. Neben der Bearbeitung der Programme schule die ISB regelmäßig die Infopoint-Mitarbeitenden vor Ort und unterstütze in diesem Zusammenhang die aufsuchende Hilfe, stelle Informationsmaterial zur Verfügung und stehe in engem Austausch mit dem Land und vielen weiteren mit dem Wiederaufbau befassten Institutionen. „Die Arbeit im Bündnis ist der absolut richtige Weg für uns“, so Link weiter.

Dies bestätigte Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, da in den Infopoints vor Ort auch die Architektinnen und Architekten bautechnische Beratungen leisten. „Bewerten – Beraten – Begleiten, darum geht es uns als Architektenschaft. In den Flutgebieten wiegt nach den menschlichen Tragödien der Verlust von Heimat besonders schwer. Da geht es um mehr als um Mauern, Dachbalken und Fenster. Architektinnen und Architekten sind Spezialisten fürs Planen und Bauen – also helfen wir dort. Deshalb haben wir die Kolleginnen und Kollegen in Rheinland-Pfalz und in den benachbarten Bundesländern gebeten, sich zu engagieren: beim Bewerten der Schäden für Antragstellung und bei der bautechnischen Beratung. Diese Beratung und Begleitung wendet sich an alle, die vor Ort Unterstützung auf der Baustelle, mit Behörden oder mit Versicherungen brauchen. Für die Betroffenen ist sie kostenlos. Hier engagieren sich Land und Kreis. Und das Informationsbündnis ‚Wir sind dAHR‘ hilft, die relevanten Informationen zu denen zu bringen, die sie brauchen.“

Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, führte die Unterstützungsleistungen für die Handwerksbetriebe sowie der Plattform handwerk-baut-auf.de aus: „Dem Handwerk kommt auf Deutschlands größter Wiederaufbaustelle eine Schlüsselrolle zu, denn längst sind Experten ihres Faches gefordert. Was unsere Betriebe hier in einer Dreifachbelastung leisten, ist ein Kraftakt und verdient unseren Respekt: Die Aufträge der Kunden, der eigene betriebliche wie auch private Wiederaufbau müssen unter einen Hut gebracht werden. Und auch die Zusammenarbeit mit den helfenden Handwerksbetrieben aus ganz Deutschland, die über unsere Internetplattform handwerk-baut-auf.de ins Ahrtal kommen und helfen, gehört dazu. Motivation für alle sind die bereits erzielten Fortschritte und die Dankbarkeit der Flutbetroffenen.“

Die Gesprächsrunde wird am 14. Juli 2022 im Sender TV Mittelrhein ausgestrahlt und ist online verfügbar.

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Ein Jahr nach der Flutkatastrophe – Gothaer zieht Bilanz

Region/Köln – Das Unwetter Bernd hat im Juli 2021 Verwüstungen eines bis dato nicht vorstellbaren Ausmaßes angerichtet und in den betroffenen Regionen mehr als 180 Menschenleben gekostet. Der Kölner Versicherer Gothaer zieht ein Jahr danach eine Bilanz der eingetretenen Schäden und der eingeleiteten Hilfsmaßnahmen.

Naturgefahren haben in Deutschland noch nie so hohe Schäden verursacht wie im vergangenen Jahr – laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) war es mit versicherten Schäden von rund 12,5 Milliarden Euro das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik Anfang der 1970er-Jahre. Eine wesentliche Ursache dafür war die verheerende Sturzflut in Folge des Unwetters Bernd. Auch für die Gothaer und ihre Versicherten stellte die Katastrophe eine Herausforderung dar. „Oberste Priorität aller unserer Maßnahmen in dieser Ausnahmesituation hatte für die Gothaer die schnelle Hilfe für die Menschen in den betroffenen Regionen, sowohl durch unmittelbare finanzielle Auszahlungen als auch durch Unterstützung in der Schadenbewältigung direkt vor Ort“, erklärt Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender des Gothaer Konzerns. „Im Schulterschluss mit unseren Schadenregulierern und Vertriebspartnern vor Ort haben wir bereits rund 310 Mio. Euro an unsere Kundinnen und Kunden ausgezahlt, insgesamt rechnen wir mit einem Schadenvolumen von ca. 530 Mio. Euro. Damit konnten knapp drei Viertel der Schäden vollständig bewertet und reguliert werden.“ Die Bearbeitungsdauer ist jeweils stark von äußeren Faktoren wie der Verfügbarkeit von Handwerkern und Baumaterial abhängig. Ein weiterer Faktor ist die Klärung, ob die Grundstücke sich beispielsweise für einen Wiederaufbau des Hauses eignen. Nahezu jeder Schaden ist komplex und stellt nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern auch Sachverständige und Regulierungsbeauftragte vor große Herausforderungen.

„Von Normalität kann ich den betroffenen Gebieten natürlich noch nicht die Rede sein – das ist uns bewusst. Unser Engagement für eine möglichst schnelle Regulierung und Unterstützung vor Ort ist weiterhin ungebrochen“, erklärt Oliver Schoeller.

Gothaer Hilfsfonds für einen nachhaltigen Wiederaufbau in den Regionen

Um in den betroffenen Regionen auch über die Versicherungsleistungen für Gothaer Kundinnen und Kunden hinaus zu helfen, hatte das Unternehmen im Juli 2021 einen Hilfsfonds mit einem Volumen von 500.000 Euro ins Leben gerufen. Gefördert werden seitdem vor allem soziale Projekte oder solche, die zu einem nachhaltigen Wiederaufbau in den betroffenen Regionen beitragen.

Aus diesem Fonds wurden mittlerweile Mittel im Umfang von rund 300.000 Euro bereitgestellt, darunter 25.000 Euro für den Wiederaufbau von Spielplätzen in Bad Münstereifel, 10.000 Euro für die Instandsetzung eines Kinderheims in Rheinbach oder 10.000 Euro für die Neuanschaffung eines DLRG Rettungsbootes in Euskirchen. Weitere geförderte Projekte sind der Wiederaufbau von Senioreneinrichtungen, die Unterstützung von zerstörten Kindergärten und KiTas sowie die Instandsetzung von Sportplätzen und Vereinsheimen in den betroffenen Regionen. Die Gothaer unterstützte aber auch mit kleineren Maßnahmen wie dem Sponsoring eines Foodtrucks, der Anwohner und Helfende in Iversheim mit einer warmen Mahlzeit versorgte.

Gothaer Mental-Kompass für psychologische Unterstützung

Über den Gothaer Mental-Kompass unterstützt das Unternehmen die Menschen aus den Katastrophengebieten auch bei psychischen Problemen. Wer in dieser mentalen Überforderungssituation Hilfe benötigt, kann über den Mental-Kompass mit entsprechenden Experten sprechen. Sie vermitteln bei Bedarf auch den Kontakt zu Fachärztinnen und Fachärzten und helfen dabei, zeitnah Termine zu bekommen. „Denn uns ist sehr bewusst, dass viele der Betroffenen nicht nur materielle Schäden erlitten haben, sondern auch mental stark belastet oder sogar traumatisiert sind. Als Gesundheitsdienstleister wollen wir für diese Menschen in der Not da sein“, so Gothaer Chef Schoeller.