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Leistungs-Wettbewerb des Deutschen Handwerks – Der Norden schneidet im Rheinland-Pfalz-Entscheid sehr gut ab

Region/Mayen-Koblenz – 34 Teilnehmer aus dem Bereich der Handwerkskammer (HwK) Koblenz nahmen am diesjährigen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene in Mainz teil und schafften dabei 34 Podiumsplätze! „Eine erfolgreiche Bilanz, die uns sehr stolz macht“, freut sich HwK-Präsident Kurt Krautscheid. 24 Teilnehmer schafften es in ihren Gewerken auf Platz eins, neun Teilnehmer belegten Platz zwei und einmal gab es Bronze.

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks ist ein Traditionswettbewerb, der seit 1951 ausgetragen wird unter den besten Absolventen der Gesellenprüfungen: Er findet nach zwei Vorentscheiden mit dem Bundesfinale seinen Höhepunkt. Für das haben die 24 Nachwuchshandwerker aus dem Koblenzer Kammerbezirk mit dem Landessieg nun ihre Tickets gelöst.

Die ersten Landessieger, ihr Wohnort und der Ausbildungsbetrieb sind:

Beton- und Stahlbetonbauer Moritz Wilhelm aus 55627 Merxheim, Hans Schneider Bauunternehmung GmbH, 55627 Merxheim

Elektroniker, Fachrichtung Automatisierungstechnik, Jonas Kramb aus 56290 Beltheim, ERN Elektrosysteme Rhein-Nahe GmbH, 55469 Simmern

Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Lukas Mohr aus 56858 Grenderich, ERN Elektrosysteme Rhein-Nahe GmbH, 55469 Simmern

Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik Luca Fuhrmann aus 56729 Kehrig, Andreas Fuhrmann, 56729 Kehrig

Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Konditorei, Michelle Matlok aus 56567 Neuwied, Heinrich Baumann Konditorei-Cafe-Köstlichkeiten Inh. Jean Warnecke-Brühl, 56068 Koblenz

Fotografin Virginia Tibus aus 56812 Cochem, ARTs UNLIMITED GmbH, 56727 Mayen

Fleischerin Luisa Botte aus 56244 Hartenfels, Markus Botte, 56244 Hartenfels

Friseurin Darlene Becker aus 56818 Klotten, Helena Waldorf, 56823 Büchel

Goldschmiedin Selina Jasek aus 57645 Nister, Markus Kreuzberg, 56470 Bad Marienberg (Westerwald)

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik, Marcel Enders aus 67826 Hallgarten, Ralf Wölfert, 55543 Bad Kreuznach

Kauffrau für Büromanagement Katharina Schwab aus 56745 Bell, Achim Lohner GmbH & Co. KG, 56751 Polch

Keramiker Malte Joel Hartmann aus 56203 Höhr-Grenzhausen, Ulf Huppertz und Ines Segger, 56206 Hilgert

Konditor Johannes Dhein aus 55497 Schnorbach, Heinrich-Jürgen Dhein, 55496 Argenthal

Kraftfahrzeugmechatronikerin, Schwerpunkt Pkw-Technik, Sabine Sauer aus 56332 Dieblich, AE Dittert Autohaus Ehrenbreitstein GmbH, 56077 Koblenz

Land- und Baumaschinenmechatroniker Nicola Heucher aus 56814 Landkern, Agrom Agratechnik GmbH, 56743 Thür

Malerin und Lackiererin Alicia Hietbrink aus 53474 Bad Neunahr-Ahrweiler, Daniel Josten, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Raumausstatterin Tabea Heil aus 56322 Spay, Michael Kreuz, 56154 Boppard

Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker Jonas Wick aus 56249 Herschbach, Matthias Wick Fensterbau GmbH, 56249 Herschbach

Sattler, Fachrichtung Fahrzeugsattlerei, Enrico Keller aus 65551 Limburg, Saskia Ueberberg, 56472 Fehl-Ritzhausen

Schilder- und Lichtreklameherstellerin Alicia Katharina Linscheid aus 56410 Montabaur, Gebr. Heymann GmbH, 56355 Nastätten

Silberschmied Leon Troost aus 56072 Koblenz

Steinmetz- und Steinbildhauer, Fachrichtung Steinbildhauerarbeiten, Jonathan Christ aus 56290 Uhler, Kirchberger Natursteinwerk Wehmeyer-Bug e. K., 55481 Kirchberg

Straßenbauer Lars Reischl aus 55765 Birkenfeld, Tiefbau Behnke GmbH, 55765 Birkenfeld

Zahntechnikerin Marisa Hardt aus 35781 Weilburg, R. Rumpf Zahntechnik GmbH, 65582 Diez

Die zweiten Landessieger, ihr Wohnort und der Ausbildungsbetrieb sind:

Augenoptikerin Luisa Neuber aus 54518 Altrich, Fielmann AG & Co. Forum Mittelrhein OHG, 56068 Koblenz

Bäckerin Rebecca Dany aus 56412 Welschneudorf, Mühlenbäckerei Rudolf Jung GmbH & Co. KG, 56457 Westerburg

Dachdecker Thore Berkemeier aus 56584 Rüscheid, Martin Wals Bedachungen GmbH, 56584 Rüscheid

Fahrzeuglackierer Simon Steinbrecher aus 56357 Ehr, Gebr. Heymann GmbH, 56355 Nastätten

Informationselektroniker, Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik, Felix René Wehner aus 56271 Mündersbach, Uwe Vollmer, 56271 Mündersbach

Maurer Moritz Haupt aus 56379 Singhofen, Beckermann & Zimmermann GmbH, 56076 Koblenz

Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, Malik Lenzewski aus 57587 Birken-Honigsessen, Stahlbau Buchen GmbH & Co. KG, 57537 Wissen

Orthopädietechnik-Mechanikerin Katrin Reinhard aus 56068 Koblenz, Sanitätshaus Wittlich GmbH, 56170 Bendorf

Sattlerin, Fachrichtung Reitsportsattlerei, Celina Lemm aus 47178 Duisburg, Rieser Sattlerei und Schmuck e. K., 56593 Obersteinebach

Die dritten Landessieger, ihr Wohnort und der Ausbildungsbetrieb sind:

Tischler Mohammad Hussein Janblat aus 56179 Vallendar, Alfons Müller GmbH, 56073 Koblenz

Weitere Informationen zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) gibt bei der HwK Koblenz Theresa Just, Tel. 0261/ 398-421, lehrlingsrolle@hwk-koblenz.de

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Kreissparkasse Mayen verzeichnet Rekord-Nachfrage bei privaten Darlehen – Schallmauer von 1 Mrd. Euro erreicht

Mayen/Region – Die Kreissparkasse (KSK) Mayen hat die Schallmauer von 1,0 Mrd. Euro an privaten Darlehen durchbrochen. Ein Großteil davon resultiert aus Immobilienfinanzierungen, aber auch die Nachfrage nach Konsumentenkrediten ist im Corona-Jahr erneut gestiegen.

„Der Bedarf an Krediten für Neubau, Hauskauf oder auch Modernisierungen ist ungebrochen hoch. Wir verzeichnen eine Steigerung von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über 890 Mio. Euro haben wir an Wohnungsbaukrediten im Bestand. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres konnten wir bereits 120 Mio. Euro an neuen Zusagen im privaten Wohnungsbau erteilen und freuen uns, dass wir so in mehr als 900 Fällen unsere Kundinnen und Kunden dabei unterstützen konnten, ihre Wohnwünsche zu verwirklichen“, so Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der KSK Mayen.

„Wir sehen, dass die Menschen im Kreis Mayen-Koblenz unseren Beraterinnen und Beratern der Kreissparkasse Mayen großes Vertrauen schenken und von der Kompetenz und Leistungsfähigkeit bei Finanzierungen überzeugt sind. Nach wie vor ist die Kreissparkasse Mayen Marktführer im Kreis Mayen-Koblenz, was uns Freude und Ansporn zugleich ist, auch in Zukunft mit unserem nachhaltigen Geschäftsmodell eng an der Seite unserer Kundinnen und Kunden zu sein und sie ein Leben lang in allen Finanzfragen verlässlich zu begleiten – persönlich und digital“, fasst Vorstandsmitglied Christoph Weitzel zusammen.

Das unterstreichen auch die zahlreichen Auszeichnungen, die die KSK von unabhängigen Instituten immer wieder erhält, so erst kürzlich das Siegel „Beste Bank Digital in Mayen“.

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Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn: Neun Betriebe und Institutionen starteten am 19. Oktober mit dem Management-System ÖKOPROFIT®

Aachen – Am Dienstag, 19. Oktober 2021, starteten neun Unternehmen und Institutionen aus Stadt und StädteRegion Aachen mit dem Projekt ÖKOPROFIT®. Mit dem Beginn der nunmehr zehnten Projektrunde wird das Erfolgsmodell ÖKOPROFIT® fortgesetzt. Gleichzeitig jährt sich das Projekt in der Städteregion zum zwanzigsten Mal und überschreitet mit den neuen Beteiligten die Marke von 100 Betrieben.

An der Auftaktveranstaltung zur nächsten Ökoprofit-Runde in den Jahren 2021/2022 im Energeticon in Alsdorf nahmen Vertreterinnen und Vertreter der teilnehmenden Betriebe und der Projektpartnerorganisationen teil. Foto: © Stadt Aachen / Andreas Herrmann

Im Energeticon Alsdorf wurden die Betriebe offiziell im Rahmen einer Auftaktveranstaltung begrüßt.

ÖKOPROFIT® vereint in vorbildlicher Weise den ökologischen Nutzen für Umwelt und Klimaschutz mit den ökonomischen Zielen von Unternehmen.

Neun Unternehmen bzw. Institutionen starten in das ÖKOPROFIT®-Managementsystem, um Aspekte rund um Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu analysieren und zu verbessern; Energie- und Wasserverbrauch sowie Abfallaufkommen spielen ebenso eine Rolle wie nachhaltige Beschaffung und Mobilitätsmanagement.  Die Unternehmen werden unter professioneller Begleitung ein Jahr lang Optimierungsoptionen erarbeiten und umsetzen, und am Ende werden sie bei entsprechendem Erfolg als ÖKOPROFIT®-Betrieb ausgezeichnet.

Beim offiziellen Startschuss für Ökoprofit haben die neun teilnehmenden Betriebe und Institutionen ihre Motivation und Erwartungen an ÖKOPROFIT® vorgestellt. Darunter sind:

  • Aachen-Laurensberger Rennverein e.V. (ALRV), Aachen
  • ConSense GmbH, Aachen
  • DIRKRA Sondermaschinenbau GmbH, Stolberg
  • Dohlen & Krott Werkzeugbau GmbH, Baesweiler
  • ENERGETICON gGmbH, Alsdorf
  • HAUGG Kühlerfabrik GmbH, Aachen
  • Haus Hörn gGmbH, Aachen
  • myrenne GmbH, Roetgen
  • Rodriguez GmbH, Eschweiler

Die stellvertretende Städteregionsrätin Elisabeth Paul wies auf die guten Erfahrungen mit ÖKOPROFIT® in den vergangenen 20 Jahren hin. Große Mengen an Wasser und Abfall, aber auch viel Energie und Kohlendioxid (CO2) wurden vermieden. „Es freut mich sehr, dass sie sich für den Klimaschutz in ihrem Unternehmen engagieren“, sagte Elisabeth Paul in Richtung der teilnehmenden Betriebe und Institutionen. Das Projekt passe in vorbildlicher Weise in den erforderlichen Klimawendeprozess.

Und Aachens Bürgermeisterin Hilde Scheidt ermunterte die anwesenden Unternehmen und Institutionen, die Potenziale für mehr Energieeffizienz und Einsparungen zu nutzen. Sie appellierte: „Sie werden in den nächsten Monaten feststellen, wo sie in Ihren Einrichtungen etwas verbessern können und Optimierungsmöglichkeiten auf den Prüfstand stellen.“

Das Programm ist möglich, weil mehrere lokale Partner mitwirken und das Land Nordrhein-Westfalen Fördermittel bereitstellt.

Für Kurzentschlossene besteht die Möglichkeit, sich ÖKOPROFIT® noch bis Ende November dieses Jahres anzuschließen.

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Lambertz-Gruppe Aachen – 333 Jahre Traditionskultur und Innovationen im Gebäckmarkt

Aachen – Auch im Geschäftsjahr 2020/2021 konnte die Lambertz-Gruppe, eines der führenden Unternehmen im nationalen, europäischen und internationalen Süßgebäckmarkt und zudem Weltmarktführer im Segment der Herbst- und Weihnachtsgebäcke, ihre dynamische Entwicklung fortsetzen und ein positives Gesamtergebnis verzeichnen.

Das Aachener Traditions- und Familienunternehmen kam im zurückliegenden Geschäftsjahr auf einen Gesamtumsatz von 656 Mio. Euro (Vorjahr: 637 Mio. Euro), was einer Steigerung von 3 Prozent entspricht. Dieses erfreuliche Fazit zog jetzt Prof. Hermann Bühlbecker, Alleingesellschafter der Lambertz-Gruppe. Das Unternehmen hat eine Alleinstellung als einziger Anbieter der zentralen, deutschen Traditionsgebäck-Gruppen mit EU-Herkunftsschutz – Aachener Printen,

Nürnberger Lebkuchen und Dresdner Stollen – und ist einer der führenden, deutschen Hersteller von Ganzjahresgebäcken.

Trotz Corona-Krise und den damit verbundenen Turbulenzen am Markt: Stabile Nachfrage und Entwicklung bei klassischen Saisongebäcken sowie im Segment Jahresgebäcke

Mit diesem Ergebnis bestätigt sich auch die positive Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte, dass die Nachfrage nach traditionellen Herbst- und Weihnachtsgebäcken weiterhin auf hohem Niveau konstant ist und auch kaum von kritischen Konjunktur-, Markt- oder Wetterbedingungen beeinflusst wird. „Auch die Corona-Krise mit dem damit verbundenen Problemen und Turbulenzen am Markt konnte diesen Trend nicht stoppen. Zudem haben wir uns frühzeitig und umfassend auf die außergewöhnliche Lage eingestellt, konsequente Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt und in allen Unternehmensbereichen, vor allem natürlich in der Produktion, in der Logistik und im Exportgeschäft, flexibel reagiert. Zu keinem Zeitpunkt gab es im Corona-Jahr innerhalb der Lambertz-Gruppe Produktionsausfälle oder Lieferengpässe.

Zum erfreulichen Gesamtergebnis haben sicherlich auch die kühlen Temperaturen in den Herbst- und Wintermonaten 2020 beigetragen, die grundsätzlich eine gesteigerte Verbrauchernachfrage fördern. Zum positiven Gesamtergebnis hat aber auch eine Reihe von Produktneuheiten und Innovationen beigetragen, die wir sowohl im Saison- wie im Ganzjahressegment erfolgreich am Markt etablieren konnten. Zudem war die gestiegene Nachfrage auch eine Folge des Homing-Effekts und der Tatsache geschuldet, dass man sich in bitteren Zeiten gerne etwas Süßes gönnt. Krisengewinnler sind wir aber nicht, da wir in bestimmten Vertriebskanälen, etwa im Süßwarenfachhandel, im Traveller-Markt und im Export, Corona-bedingte Rückgänge zu verzeichnen hatten“, betont der Lambertz-Inhaber.

2021 steht wesentlich auch im Zeichen des 333jährigen Firmenjubiläums. Die Urgründung des Unternehmens geht auf die Bäckerei „Haus zur Sonne“ am Aachener Markt im Jahr 1688 zurück. Gerade ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat Lambertz die Entwicklung der

Aachener Printen – etwa durch neue Herstellungsverfahren der klassischen Kräuterprinte – revolutioniert und vorangetrieben. Später folgten weitere Innovationen – u.a. etwa mit der Erfindung der ersten Printe, die mit Schokolade überzogen wurde, und die sogenannte „Saftprinte“, mit der größere Konsumentenkreise auch außerhalb des Heimatmarktes erschlossen werden konnten.

Die Umsatzausfälle in einigen Vertriebskanälen konnten durch die gestiegene Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel kompensiert werden. Bühlbecker hebt in diesem Zusammenhang vor allem auch hervor: „Die großen Handelsgruppen haben unsere klassischen Herbst- und

Weihnachtssortimente auch in der Saison 2020 wieder in voller Breite hervorragend präsentiert und zudem auch mit bundesweiten Werbekampagnen – etwa mit TV-Clips, Video- Trailern, Plakat- und Social-Media-Aktionen – aufmerksamkeitsstark beworben. Mit dieser

breiten Präsenz im Handel und den damit verbundenen zentralen Werbekampagnen wurden unsere Sortimente wieder deutlich als Kernsegmente im süßen Herbst- und Weihnachtsgeschäft herausgestellt.“

Zentrale Basis der Stabilität und des Erfolges sei aber, dass die klassischen Sortimente unter dem Lambertz-Dach weiterhin wesentliche Säulen des saisonalen Herbst- und Weihnachtsgeschäftes im Süßwarenmarkt darstellen und als originale Traditionsprodukte auch tief im Verbraucherbewusstsein verankert sind. Die klassischen Produktsegmente der Lambertz-Gruppe, original hergestellt in der Printenstadt Aachen, in den Lebkuchenhochburgen Nürnberg sowie Neu-Ulm und in der Stollen-Metropole Dresden, verfügen über eine 100-prozentige

Distribution in Deutschland und sind über sämtliche Vertriebskanäle zu kaufen.

Zudem ist die Lambertz-Gruppe mit ihren Traditionssortimenten auch in den europäischen Nachbarländern – etwa in Österreich und in der Schweiz sowie in Osteuropa – stark vertreten. Zum Plus in der Bilanz 2020/2021 haben auch der gestiegene Umsatz über die eigenen Online-Shopping-Kanäle und der Abverkauf über nationale sowie internationale TV- Verkaufssender beingetragen.

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Handwerks-Konjunktur im Norden von Rheinland-Pfalz erholt sich

Region/Koblenz – Stimmung hellt sich auf trotz Störung bei den Lieferketten – Zahl der Handwerksbetriebe um 400 auf 20.700 gestiegen. Die Einschätzung der Geschäftslage wird in diesem Herbst von vielen Handwerksbranchen wieder deutlich positiver bewertet. Das ergibt sich aus dem jüngsten Konjunkturbericht der Handwerkskammer (HwK) Koblenz unter 2.800 Betrieben. Diese positive Stimmung wird vornehmlich von den Ergebnissen der Bau- und Ausbaubetriebe dominiert. Im Frühjahr 2021 war die Stimmung noch verhaltener: 73 Prozent der befragten Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage als gut und befriedigend. Im Herbst 2021 sehen die Zahlen deutlich besser aus: 92 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut und befriedigend. Zum gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 85 Prozent (vor Corona im Herbst 2019: 94 Prozent).

„Damit verzeichnen wir zum Vorjahr ein Plus von sieben Prozent. Das Handwerk hat sich damit grundsätzlich erholt und als krisensicher gezeigt, auch wenn die Bilanz in den verschiedenen Branchen unterschiedlich ausfällt“, kommentieren HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich die vorliegenden Zahlen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Corona-Pandemie über den Winter durch die erreichte Impfquote nicht weiter verstärkt und es zu keinen weiteren einschneidenden betrieblichen Einschränkungen kommt. Dennoch sind auch weiterhin Betriebe verschiedener Bereiche von den Maßnahmen und Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Deutliche Probleme bereitet dem Handwerk zudem das gestiegene Ausmaß der Lieferkettenstörungen bei vielen Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten. Trotz allem blicken wir insgesamt optimistisch in die Zukunft und auf die Ergebnisse der aktuellen Befragung. Diese lassen insgesamt auf eine stabile wirtschaftliche Entwicklung hoffen“, so die Kammerspitze.

Für das nächste Quartal erwarten 89 Prozent der befragten Betriebe, dass sich die Geschäftslage verbessert oder zumindest gleichbleibt. Insgesamt ist die Zahl der bei der HwK eingetragenen Handwerksbetriebe in den ersten zehn Monaten des Jahres von 20.300 auf nun ca. 20.700 gestiegen.

„Zutiefst betroffen sind wir von der Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der auch sehr viele Handwerksbetriebe zerstört wurden. Viele davon sind gerade dabei ihren Betrieb wieder aufzubauen, um die Geschäftstätigkeit im Herbst oder zum Winter wieder aufnehmen zu können. Diese Betriebe sind bei der aktuellen Konjunkturbefragung nicht berücksichtigt. Hier werden sich die konjunkturellen Auswirkungen erst in den nächsten Monaten zeigen. Neben den Soforthilfen des Landes können von den Betrieben nun seit Ende September die Aufbauhilfen des Landes und des Bundes beantragt werden. Hierzu beraten die Berater der HwK Koblenz die betroffenen Betriebe und bieten Unterstützung in der Beantragung, auch vor Ort in der Ahr-Akademie, an“, geht die HwK auf die besondere Situation des Ahr-Handwerks ein.

Konjunkturergebnisse nach Branchen: Bauberufe melden weiterhin beste Zahlen

Wieder geben die Bau- und Ausbaugewerbe im 3. Quartal 2021 die beste Geschäftslagebeurteilung ab. Von den befragten Betrieben in den Bauhandwerken wie Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker oder Straßenbauer und von den Betrieben der Ausbauhandwerke wie Tischler, Maler, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker oder Fliesenleger melden 97 Prozent eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage.

Alle von den befragten Betrieben der Nahrungsmittelhandwerke wie Bäcker, Konditoren, Fleischer geben an, mit ihrer Geschäftslage zufrieden zu sein. Bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf wie Feinwerkmechaniker, Kälteanlagenbauer, Metallbauer, Gebäudereiniger sind es 84 Prozent, 88 Prozent bei den Kfz-Betrieben und 89 Prozent bei den Betrieben der Gesundheitsgewerbe wie Augenoptiker, Zahntechniker, Hörakustiker und Orthopädietechniker, die eine gute oder befriedigende Geschäftslagebeurteilung melden. Die niedrigsten Werte geben weiterhin die personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe wie Friseure, Kosmetiker, Fotografen oder Schuhmacher an. Hier sind die Betriebe am stärksten von den Corona-Maßnahmen betroffen. 77 Prozent der personenbezogenen Dienstleistungsbetriebe beurteilen die Geschäftslage im Herbst 2021 als gut oder befriedigend. Viele der betroffenen Handwerksbetriebe konnten durch die Beantragung der Überbrückungshilfen ihren Liquiditätsengpass abmildern und das Unternehmen weiterführen.

Betriebsauslastung und Umsatzentwicklung verbessert

Die Beurteilung der Betriebsauslastung und Umsatzentwicklung im nördlichen Rheinland-Pfalz hat sich verbessert, einzelne Konjunkturindikatoren tendieren seitwärts oder leicht nach oben. 83 Prozent (Vorjahreswerte in Klammern: 78 %) der Befragten melden, dass sie zu mindestens 70 Prozent ausgelastet sind. Dies liegt zwar noch unter den Werten der Jahre 2019 und 2018, aber wieder auf einem guten Niveau. Der Auftragsvorlauf ist leicht von 10,4 Wochen auf jetzt 11,6 Wochen gestiegen.

Die Ergebnisse der Konjunkturindikatoren „Auftragseingang und Umsatzentwicklung“ liegen im Herbst 2021 ebenfalls über den Vorjahreswerten. Konstante oder gestiegene Werte im Auftragseingang geben 82 Prozent (75 %) der befragten Betriebe an. In den kommenden drei Monaten gehen 86 Prozent (80 %) von einem gleichen oder höheren Auftragseingang aus. 79 Prozent (76 %) der Handwerker melden aktuell höhere oder gleiche Einnahmen. Für das nächste Quartal gehen 85 Prozent (72 %) von einer stabilen oder positiven Umsatzentwicklung aus. Der Preisdruck für die Betriebe ist aufgrund der Materialengpässe stark angestiegen. Diese können derzeit nur zum Teil an die Kunden weitergegeben werden. Aktuell berichten 87 Prozent (34 %) über steigende Einkaufspreise, 48 Prozent können höhere Verkaufspreise bei ihren Kunden durchsetzen (16 %).

Investitionsbereitschaft und Beschäftigungssituation stabil

Das Investitionsklima im Kammerbezirk Koblenz bleibt auf einem guten Niveau. Derzeit investieren 54 Prozent (57 %) der befragten Betriebe eine durchschnittliche Summe von 34.000 Euro (29.000 Euro). In der aktuellen Umfrage geben 82 Prozent (72 %) der Unternehmen höhere oder gleich hohe Investitionen an. In den nächsten drei Monaten planen 74 Prozent (61 %) der Befragten Investitionen in mindestens gleicher Höhe wie im Vorquartal vorzunehmen. Hierin sind auch Investitionen der Handwerker in die zunehmende Digitalisierung enthalten, um die Arbeitsabläufe im Handwerk weiter zu modernisieren oder zu automatisieren und den Mitarbeitern mobiles Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Hierzu gibt es interessante Zuschussprogramme des Landes. Die Digitalisierungsberater der HwK Koblenz informieren Mitgliedsbetriebe kostenfrei zu diesen Themen.

Im Personalbereich nehmen in diesem Herbst 71 Prozent (72 %) der Befragten keine Veränderungen vor, 18 Prozent (17 %) stellen Mitarbeiter ein, 11 Prozent (11 %) nehmen Entlassungen vor. Im kommenden Quartal planen 77 Prozent (80 %) keine personellen Veränderungen vorzunehmen, 10 Prozent (10 %) befürchten, Stellen abbauen zu müssen, 13 Prozent (10 %) der Befragten möchten zusätzliche Mitarbeiter einstellen.

Beratungsangebot der HwK Koblenz

Mit passgenauen Beratungsleistungen unterstützt die HwK ihre Mitgliedsbetriebe, ob in betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, technologischen Transformationsprozessen, Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen, Verstärkung der Nachhaltigkeit oder zu den aktuellen Themen rund um die Corona-Richtlinien und die Hochwasserhilfen.

Informationen zu Einzelheiten der Herbstbefragung 2021 bei der Handwerkskammer Koblenz,
Tel. 0261/ 398-251, beratung@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de

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Julian Haas aus Mayen aktiv bei „Zukunft Dachdecker“

Wittlich/Prüm/Mayen/Zeltingen-Rachtig – Starkes Dachdeckerhandwerk hilft und bildet aus. Auch drei Monate nach der Flutkatastrophe ist das Ereignis präsentes Thema in allen Zusammenkünften der Handwerker. So auch bei der Jahreshauptversammlung der Dachdecker-Innung Bernkastel-Wittlich Anfang Oktober in Zeltingen-Rachtig.

Obermeister der Innung, Markus Berg aus Erden, und der Geschäftsführer vom Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz, Andreas Unger, informierten die Mitglieder über die Hilfen, die den zwölf betroffenen Dachdeckerbetrieben im Verbandsgebiet zuteilgeworden war. Neben den finanziellen Unterstützungen durch den Verband war insbesondere die Hilfe unter den Handwerkskollegen bemerkenswert, resümierten Berg und Unger. Zudem beschlossen die anwesenden Mitglieder, den Fluthilfe-Spendentopf der Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region, Geschäftsstelle der Innungen, mit einem Betrag von 3.000 Euro zu stärken.

Gestärkt wird zukünftig auch die Nachwuchsgruppe „Zukunft Dachdecker“ des Verbandes um Julian Haas aus Mayen. Haas ist junger Dachdeckermeister bei Berg Dach und Schiefer aus Erden. Zusammen mit über 30 jungen Dachdeckerkolleginnen und Kollegen aus ganz Rheinland-Pfalz wollen sie jungen Menschen vermitteln, wie toll ihr Beruf ist und warum sie tun, was sie tun. Hierzu sind die Dachdeckerbotschafter aktiv auf Ausbildungsmessen präsent und stehen auch für direkte Kontakte von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Über die Website www.zukunft-dachdecker.de und deren Facebook-Seite sind die Botschafter online erreichbar. Erfahrene Unterstützung hat Haas dabei von seinen Fachkollegen aus dem Innungsbetrieb Oster Dach und Holzbau aus Bernkastel-Kues. Die jungen Geschäftsführer Madeleine Peterson-Oster, Zimmerer- und Dachdeckermeisterin und Holzbauingenieurin, und ihr Bruder Laurin Oster, Zimmerer- und Dachdeckermeister, sind schon lange aktiv bei „Zukunft Dachdecker“.

Weitere Tagesordnungspunkte waren verschiedene Wahlen. Obermeister Berg wurde zum neuen Innungsbeauftragten für den Bereich Technik beim Fachverband gewählt. Neuer Lehrlingswart ist Eugen Ziegenhagel aus Morbach-Haag, Meister beim Morbacher Holzbaubetrieb Anton. Abgerundet wurde der Abend durch zwei Fachvorträge. Eingeladen waren dazu Wolfgang Gerhard von der Signal-Iduna zum aktuellen Thema Elementarversicherung, Inhaltsversicherung und Betriebsunterbrechungsversicherung.

Für den Bereich Technik sprach der Sachverständige Frank Herbert zum Thema Leckagen im Dachbereich und gab wichtige Informationen zur Vermeidung von Baumängeln. „Die Innungsversammlungen sind für unsere Mitglieder wertvoll investierte Zeit. Es ist nicht nur der Austausch von Informationen, sondern auch eine Bereicherung an Fachwissen. Zudem werden bei den Versammlungen die Weichen für die zukünftige Ausrichtung der Innung gelegt“, sagt Dirk Kleis, Geschäftsführer von 22 regionalen Handwerksinnungen unter dem Dach der Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region. „Wir empfehlen allen Mitgliedern, die Versammlungen zu besuchen und ihr Mitspracherecht zu nutzen und ihre Ideen einzubringen. So gestalten wir lebendiges Handwerk.“

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RLP Ministerin Schmitt: Innovationspreis sucht die besten Ideen – Sonderpreis für den Fahrzeugsektor

Region/Mainz – Der Wettbewerb um den Innovationspreis Rheinland-Pfalz geht in eine neue Runde. Bereits zum 34. Mal wird der Preis ausgeschrieben. Die Bewerbungsphase für den Innovationspreis 2022 startete am gestrigen Freitag, den 15. Oktober 2021.

„Fortschritt lebt von den besten Ideen und genau die suchen wir beim Innovationspreis. Wir alle profitieren davon, wenn Menschen bereit sind, ein Vorhaben mit Leidenschaft, Unternehmergeist und Mut voranzutreiben“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt, die in diesem Jahr einen Sonderpreis mit speziellem Schwerpunkt auslobt. „Gerade im Bereich der Mobilität bieten neue Technologien große Chancen, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen.“ So brauche man für „einen klimafreundlichen Verkehr klimaschonende Antriebe – von der Elektromobilität, bis hin zum Wasserstoffantrieb oder dem Einsatz alternativer Kraftstoffe“.

Schmitt lädt Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen in Rheinland-Pfalz ein, sich an der diesjährigen Ausschreibung in den Kategorien Unternehmen, Handwerk, Kooperation und Industrie zu beteiligen. Der Sonderpreis der Wirtschaftsministerin rückt moderne Mobilität in den Fokus. Das übergeordnete Thema lautet: „Digitalisierung von Fahrzeugen – Digitale Innovationen für PKW, LKW und mobile Anwendungen in Industrie und Landwirtschaft“. In dieser Kategorie werden Technologieunternehmen ausgezeichnet, die mit innovativen Digitalisierungslösungen den Einsatz und die Nutzung von Fahrzeugen effizienter, effektiver oder sicherer machen. Der Sonderpreis richtet sich sowohl an Fahrzeughersteller als auch an entsprechende Zulieferunternehmen. Der Fahrzeugbegriff schließt dabei alle mobilen Anwendungen wie z.B. PKW, LKW, Busse, Land- oder Baumaschinen mit ein.

Der Innovationspreis Rheinland-Pfalz ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert und wird vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau zusammen mit den Arbeitsgemeinschaften der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern ausgelobt. Die Ausschreibung für den Innovationspreis 2022 läuft bis zum 15. November 2021. Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen die ihren Firmensitz/Standort in Rheinland-Pfalz haben und dort innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickeln, fertigen, einsetzen und vermarkten. Interessenten können sich online unter www.innovationspreis.rlp.de informieren und bewerben.

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„EEG-Umlage 2022 sinkt auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren“

Region/Berlin – Gestern haben die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für das Jahr 2022 bekanntgegeben: Die EEG-Umlage wird von derzeit 6,5 ct/kWh ab Januar 2022 auf 3,723 ct/kWh abgesenkt. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die EEG-Umlage um 2,8 ct/kWh bzw. 43 Prozent.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Die EEG-Umlage 2022 liegt auf dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren. Die Erneuerbaren Energien werden gegenüber fossilen Energieträgern immer wettbewerbsfähiger. Gerade in Zeiten, in denen die Weltmarktpreise von Gas, Öl, Kohle steigen, ist die stark gesunkene EEG-Umlage eine gute und wichtige Nachricht für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wie auch für die Wirtschaft, vor allem den Mittelstand. Ich sage aber deutlich: Auf diesem Niveau dürfen wir mit der EEG-Umlage nicht stehenbleiben. Die gesunkene EEG-Umlage 2022 darf nicht als Einmaleffekt verpuffen. Wir müssen die EEG-Umlage so schnell wie möglich komplett abschaffen, um gerade in der aktuellen Lage zu Entlastungen zu kommen.“

Gründe für den starken Rückgang der EEG-Umlage sind zum einen die gestiegenen Einnahmen des EEG-Kontos durch gestiegene Börsenstrompreise und zum anderen die Bundeszuschüsse, die auch in 2022 dazu kommen. Durch die gestiegenen Börsenstrompreise sind die Vermarktungserlöse für den Erneuerbaren Strom gestiegen und reduzieren den Förderbedarf erheblich. Wie im vergangenen Jahr wird die Umlage auch durch einen Bundeszuschuss gesenkt. Über Einnahmen aus der nationalen CO2-Bepreisung und dem Konjunkturpaket hat das EEG-Konto im laufenden Jahr 2021 einen Zuschuss von 10,8 Mrd. Euro erhalten. In 2022 erhält die EEG-Umlage einen Bundeszuschuss von 3,25 Mrd. Euro aus der nationalen CO2-Bepreisung.

 

 

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Kämpfernatur, Rollifahrer, Teamplayer – HWK zeichnet Adam Krapp aus Pluwig zum Lehrling des Monats aus

Region/Trier – Als Adam Krapp erfährt, dass die Handwerkskammer ihn zum „Lehrling des Monats“ ausgewählt hat, ist er ganz aus dem Häuschen: „Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet! Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung!“ Präsident Rudi Müller würdigte den angehenden Kaufmann für Büromanagement heute in der HWK. Mit dem Titel ehrt die Kammer junge Persönlichkeiten, die in ihrer Ausbildung ein Vorbild für andere Lehrlinge sind. Und das ist der 23-Jährige Adam – wie kaum ein anderer!

Schon in der Kindheit lernt er, sich durchzukämpfen und eine enorme Herausforderung zu meistern: Adam kommt mit einer spastischen Zerebralparese auf die Welt. Sein Nerven- und Muskelsystem funktioniert nur eingeschränkt. Er kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen und ist auf Hilfe angewiesen. Regelmäßig muss er zur Physiotherapie. Im Berufsalltag braucht er persönliche Assistenz. Auch beim Sprechen benötigt Adam seine Zeit. Diese besonderen Lebensumstände halten ihn jedoch nicht davon ab, Karriere zu machen. Nach elf Jahren Förderschule startet er durch, wechselt auf die Moseltal Realschule plus, danach auf die Integrierte Gesamtschule in Trier. Mit dem Abitur in der Tasche sucht er nach einer passenden Lehrstelle.

Schon damals machen ihm Schreibarbeiten am PC Spaß, Word und Excel sind sein Ding. Das kommt ihm zugute, muss er doch im Leben vieles digital erledigen – von Schulaufgaben bis hin zu Förderanträgen, die im Zusammenhang mit seiner Einschränkung häufig anfallen. Durch eine Stellenanzeige bei der Agentur für Arbeit wird der junge Mann auf die Ausbildung bei der HWK aufmerksam. „Neben dem Stellenprofil hat mich besonders das Leitbild der Kammer angesprochen“, erinnert er sich. „Denn dort wird der Teamgedanke großgeschrieben. Und ich bin gerne Teil eines Teams!“ Ein gutes Gespann waren Adam und sein jüngerer Bruder schon als Schüler beim Austragen von Werbezeitungen in ihrem Heimatdorf: „Die Blättchen haben wir in meinem Rollstuhl transportiert, und Artur steckte sie in die Briefkästen. So zogen wir zusammen durch Pluwig.“

Ein Teamplayer ist Adam auch im Umgang mit seinen Arbeitsassistenten von den Johannitern – meistens Lisa oder Marius. Sie gehen ihm im Büro zur Hand. „Da sage ich dann ganz oft ‚wir‘ anstatt ‚ich‘.“ Derzeit arbeitet Adam in der HWK-Wirtschaftsförderung. Serienbriefe und Tabellen zu erstellen, gehört zu seinen Lieblingsaufgaben: „Am liebsten schreibe ich Anlagenverzeichnisse, also Aufzeichnungen über das Anlagevermögen von Unternehmen.“ Sehr stolz ist er auf die Gestaltung einer Stellenanzeige im Kammerdesign inklusive Gruppenfoto des HWK-Azubiteams. In diesem Stil bewirbt die HWK jährlich auf Social Media den potenziellen Nachwuchs. „Für dieses Projekt habe ich viel Anerkennung erhalten“, freut sich Adam.

Der Lehrling im dritten Ausbildungsjahr wird in der HWK seinen Fähigkeiten entsprechend gefordert und gefördert: „Ich erledige meine Aufgaben so gut es geht und in meinem eigenen Tempo. Wenn ich helfen kann, ist das ein echt gutes Gefühl. Und eine Genugtuung, weil ich selbst so oft auf Unterstützung angewiesen bin.“ Am Ende liefert Adam in der Regel Top-Ergebnisse ab, denn hinter seinem optimistischen und offenen Wesen steckt ein kluger Kopf. Das beweist auch seine Zwischenprüfung mit der Note „sehr gut“.

Adam mag es, Neues zu lernen und den Dingen auf den Grund zu gehen: „Es ist wirklich faszinierend, wie eine Verwaltung und eine Kammer funktionieren. Wer wissbegierig und ausdauernd ist, sich weiterentwickeln möchte und gerne am PC arbeitet, dem empfehle ich eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement.“ Vor allem auch jenen, die in seiner Situation sind: „Macht Euren Weg und lasst Euch nicht davon abhalten, auf dem primären Arbeitsmarkt Fuß zu fassen!“, sagt Adam, der gerne Rap hört und bei den Trierer Dolphins Rollstuhlbasketball spielt. „Und wenn Ihr im Leben mal scheitert: Hauptsache, Ihr habt es probiert! Ich musste auch Niederlagen einstecken und bin immer wieder aufgestanden. Daraus habe ich gelernt. Schmiedet an Eurem Glück: Irgendwann funktioniert’s!“

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Kreis Düren zeigt Zukunfts-Projekte auf Immobilien-Messe Expo Real

Düren – Der Kreis Düren wächst – gemeinsam mit seinen 15 Kommunen. Die Einwohnerzahl soll in den nächsten Jahren von derzeit gut 270.000 auf 300.000 steigen. „Wir sind innovativ, familienfreundlich und modern“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn auf der größten Immobilienmesse Europas, der Expo in München. Der Kreis Düren präsentierte sich dort einem internationalen Publikum und potenziellen Investoren unter anderem mit einem „Meisterklasse“-Workshop, auf dem verschiedene Zukunftsprojekte vorgestellt wurden.

„Unser Wachstum richtet sich aber nicht nur nach Zahlen, sondern soll vor allem nachhaltig sein“, betonte der Landrat. Wichtig sind Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung sowie attraktive Arbeitsplätze und Freizeitangebote. Seit langem setzt der Kreis Düren deshalb auf das Innovationsthema Wasserstoff, das Dr. Martin Robinius (Umlaut Energy GmbH) vorstellte. Der Wissenschaftler bezog sich unter anderem auf eine Studie, die belegt, dass mit der Wasserstoff-Produktion und -nutzung allein bis 2035 knapp 800 neue Jobs im Kreis entstehen werden.

Dr. Bernhard Hoffschmidt stellte das innovative Gewerbegebiet Brainergy Park vor, das unter anderem ein Gründer-Zentrum und ein Start Up-Village erhalten wird. Der Geschäftsführer der Brainergy Park GmbH nahm einen 6,3 Millionen Euro schweren Scheck von Christoph Dammermann entgegen, dem Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium.

„Dies zahlt ein auf einen gelingenden Strukturwandel“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn auf der Expo in München, an der auch viele Bürgermeister aus dem Kreis Düren die Gelegenheit nutzten, mit Investoren und Projektentwicklern Gespräche zu führen. „Wichtig ist dabei ein Schulterschluss zwischen dem Kreis, seinen Kommunen und der Region.“

Jürgen Frantzen, der Bürgermeister von Titz, präsentierte beim „Meisterklasse“-Workshop des Kreises Düren das Primus-Quartier, das „modern, innovativ und familienfreundlich wird“. Geplant ist unter anderem ein neues Baugebiet, ein Bildungs-Campus mit Primus-Schule und eine Gemeinde-Kita.

Merzenichs Bürgermeister Georg Gelhausen stellte das Projekt „Alt-Morschenich vor“, aus dem nun ein „Ort der Zukunft“ werden soll. Es geht um Agrar- und Klimazukunft, Forschungslabore, Start-Ups, Bildungseinrichtungen und innovative Wohnformen, aber auch um neue Anbaumethoden.

Dürens Bürgermeister Frank-Peter Ullrich präsentierte mit dem Beigeordneten der Stadt, Thomas Hissel, das geplante neue Stadtviertel am Bahnhof. Dabei geht es um aktiven Klimaschutz und ressourcenschonendes Bauen. Kern ist das „Innovation Center“, ein zukunftsweisendes Gründer- und Technologiezentrum mit einem Coworking-Space.

„Man sieht, wie viele gute Ideen und Kreativität den Kreis Düren mit seinen Kommunen auszeichnen“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. „Ich bin sicher, dass wir unter diesen Vorzeichen den Strukturwandel für die Menschen in der Region äußerst positiv gestalten können.“