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Premiere der „Koblenzer Gespräche“ – Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren

Region/Koblenz – Energiepreise, Lieferengpässe, Sanktionen − wie kann der Mittelstand die Krise meistern. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hinterlässt auch in unserer Wirtschaft seine Spuren: Inflation, steigende Energiepreise, Störungen weltweiter Lieferketten und Verknappung wichtiger Materialien. Zusätzlich belasten immer noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Mittelstand. „Wie kann die Wirtschaft durch diese Krise kommen?“ lautete daher die Schlüsselfrage der ersten „Koblenzer Gespräche“, zu denen die Handwerkskammer (HwK) und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz in Zusammenarbeit mit der Rhein-Zeitung eingeladen hatten.

Im voll besetzten Forum des Zentrums für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer begrüßte Lars Hennemann, Chefredakteur der Rhein-Zeitung, die Gäste und stellte die Teilnehmer der Podiumsrunde vor: Daniela Schmitt, rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin, Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Wolfgang Küster, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer, Prof. Dr. Stefan Spinler vom Lehrstuhl für Logistikmanagement der WHU – Otto Beisheim School of Management sowie Walter Müller, Vorstandsmitglied der Volksbank RheinAhrEifel.

„Die Themen der Zeit lassen einen schwermütig werden“, läutete Moderator Hennemann die Diskussion ein, „doch Schwermut ist keine unternehmerische Tugend, die den Mittelstand und die Industrie weiterbringt. Es muss jetzt um Lösungen gehen“. Wirtschaftsministerin Schmitt bestätigte: „Es könnte keinen herausfordernderen Zeitpunkt geben, mit der Wirtschaft zu sprechen“. Industrie und produzierendes Gewerbe in Rheinland-Pfalz sind rohstoffintensiv und daher von den Auswirkungen stark betroffen. Rheinland-Pfalz ist außerdem ein Flächenland, Transportwege und Lieferketten sind wichtig. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, so Daniela Schmitt, „ich bin in engem Kontakt mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, um die härtesten Situationen abzufedern und Unternehmenshilfen bereitzustellen“. Laut HwK-Chef Hellrich hat sich die Bauwirtschaft nach der Pandemie ganz gut erholt, doch seit dem Krieg sei man in einer völlig anderen Situation. IHK-Vizepräsident Küster berichtete ähnliches: „Wir sind nah an den Unternehmen dran, die auch während Corona nicht den Mut verloren haben. Doch jetzt haben wir es mit extremen Effekten zu tun, die von niemandem beeinflusst werden können.“

In eingespielten Video-Beträgen informierten Unternehmen – sowie der Präsident der Handwerkskammer, Kurt Krautscheid – über die aktuelle Situation. Krautscheid ist nicht nur Unternehmer, sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender des genossenschaftlich organisierten Dachdeckereinkaufs DEG und berichtete über massiv und weiter steigende Baustoffpreise. Dort befürchtet man, dass mancher Bauherr sein geplantes Vorhaben verschieben oder ganz aufgeben muss.

Prof. Dr. Spinler von der WHU betonte den Beitrag der Wissenschaft: „Wir versuchen, in Szenarien zu denken und für Unternehmen abzuschätzen, was passieren wird, wenn der Strompreis steigt, das Material nicht an die Baustellen gelangt oder ähnliches. Damit können sie besser vorbereitet sein.“ Die Themen Resilienz und flexibles Reagieren seien in dem Zusammenhang wesentliche Faktoren.

Auch die Banken müssten Flexibilität beweisen, erklärte Volksbank-Vorstandsmitglied Müller: „Die Lieferkettenproblematik ist in dieser Struktur tatsächlich noch nie dagewesen. Das Gute ist, dass wir als Bank nah an unseren Unternehmenskunden sind, ihre Probleme kennen und darauf eingehen können.“ Der Mittelstand habe in der Vergangenheit erfolgreich gearbeitet und sei entsprechend gut aufgestellt. „Krisen könnten so überstanden werden, doch die Preissteigerungen, die bis zu 25 Prozent betragen können, bringen große Schwierigkeiten.“

Im Handwerk seien viele Verträge geschlossen worden, für die die Preissteigerungen nicht weitergegeben werden könnten, vor allem im öffentlichen Auftragswesen. „Wir können nur raten, die Vertragsgestaltung von den Herstellerpreisen abhängig zu machen und Preisklauseln zu vereinbaren, die Kostensteigerungen beinhalten“, weiß Ralf Hellrich aus der täglichen Praxis, „und wir als Kammer leisten dazu eine Rechts- und Betriebsberatung.“ Ein Teil der Lösung liege auch bei den Kunden selbst, die Verständnis für die Situation aufbringen sollten. Tatsächlich verstünden Kunden mittlerweile, dass sie in einem Boot mit den Unternehmen sitzen.

Das Vertrauensverhältnis zu den Kunden wurde von den Teilnehmern als wichtiger Aspekt beschrieben. „Unternehmen müssen offenlegen, was gerade passiert“, so der IHK-Vertreter Küster. Dass die Bereitschaft zur Lernfähigkeit für solche Prozesse vorhanden ist, habe die Pandemie gezeigt. Der Mittelstand sei – genau wie die Banken – nicht auf kurzfristige Geschäfte ausgerichtet, sondern auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in allen Phasen, ergänzte Walter Müller.

Wirtschaftsministerin Schmitt verwies auf die Produktions- und Wertschöpfungsketten in Rheinland-Pfalz, die aufgrund ihrer Mannigfaltigkeit in Breite, Tiefe und Internationalität in der Vergangenheit dem Land großen Erfolg gebracht hätten. Die jetzige Situation führe zu einer Bewusstseinsschärfung für Regionalität, regionale Rohstoffe und kurze Transportwege, auch im Sinne der Klimaschutzaspekte. „Doch es sollte nicht zu Aktionismus und Gegenhandlungen kommen. Wir dürfen die internationalen Wertschöpfungsketten nicht kaputt machen.“

Die Teilnehmer waren sich einig, dass sich Unternehmen zwar wappnen können, dazulernen, sich resilienter aufstellen, genossenschaftlich engagieren und Verständnis ihrer Kunden erhalten. Dennoch käme der Punkt, wo nichts mehr geht. „Wie kann die Bundesregierung dies abfedern?“ lautete die Frage. Daniela Schmitt verspricht, dass Land und Bund alles unternehmen werden zur Unterstützung der Wirtschaft mit Hilfspaketen wie Kredit- und Bürgschaftsprogramme oder Energiekostenzuschüssen. Dies erfolge in Zusammenarbeit mit den Hausbanken, der Investitions- und Strukturbank (ISB) und der Beratung der Kammern. Doch sie wollte auch ehrlich sein: „Wir werden nicht alle wirtschaftlichen Folgen kompensieren können, aber wir werden Härten abfedern. Dabei müssen wir auch aufgeschlossen sein für die Zeit nach dem Krieg.“ Zusätzlich soll ein Bürokratieabbau die Unternehmen unterstützen. Verschlankung und Beschleunigung der Prozesse sollen dafür sorgen, dass die Hilfen schnell ankommen werden. Bei der ISB werde derzeit eine Herkulesaufgabe geleistet.

Eines der größten Probleme im Mittelstand ist die Energiepreissteigerung. RZ-Chefredakteur und Moderator Hennemann: „Hier lautet ein Vorwurf, dass wir uns sehenden Auges in eine Abhängigkeit begeben haben“. Die Ministerin gab zu, dass sich alle den Vorwurf der Naivität machen müssten. Eine kritische Aufarbeitung stünde an, um nicht wieder in vergleichbare Situationen zu geraten. Es sei aber nicht hilfreich, auf die Vergangenheit zu schauen. Die rheinland-pfälzische Industrie sei abhängig vom Gas. Manches sei bereits umgestellt worden, doch bei anderen Unternehmen gehe das nicht so schnell, zum Beispiel bei einem Werk mit komplexen Anlagen wie der BASF. „Die Bundesregierung arbeitet daran, Dinge umzustellen, um uns mittel- bis langfristig unabhängiger zu machen, beispielsweise mit dem Ausbau von LNG-Terminals oder der Wasserstoff-Technologie für Nutzfahrzeuge.“ Derzeit seien die Erdgasspeicher mit 35 bis 36 Prozent gefüllt, diese Zahl werde während der warmen Monate noch steigen. „Die Bundesregierung setzt alles daran, die Versorgung auf breitere und diversere Füße zu stellen.“

Doch wie lange halten Betriebe ohne Erdgas durch? Ralf Hellrich beschrieb je nach Branche Szenarien von sechs Wochen bis zu drei Monaten. Die Bundesnetzagentur werde im Energiebereich systemrelevante Betriebe bestimmen. Wolfgang Küster warnte vor allzu schnellen und unbedachten Sanktionen, denn „wir können nicht uns selbst sanktionieren. Unternehmen lassen sich nicht so schnell wieder aufbauen.“ Daher sollten in Absprachen mit den anderen europäischen Ländern Sanktionen besonnen angegangen werden. Auch eine Aufklärung müsse stattfinden. So sei das Herunterdrehen der privaten Heizungen nicht die Lösung des Problems.

Zum Abschluss dankte die Ministerin allen Teilnehmern für die wertvollen Beiträge und auch den vielen Unternehmen, die Unterstützung im Ahrtal geleistet haben. „Die Themen Pandemie, Krieg, Flut und Transformation sind große Herausforderungen, die im sachlichen und lösungsorientierten Dialog angegangen werden müssen.“ Die Gestaltung der Zukunft erfordere Motivation und ein gutes Miteinander. „Unser gefühltes Abonnement auf Wohlstand und Wachstum ist aufgekündigt. Doch das soll uns nicht demotivieren. Unsere Eltern und Großeltern haben aus wenig so viel aufgebaut. Wir sind stolz auf unsere Erfolgsgeschichte der Familienunternehmen. Wir haben Tatendrang, eine exzellent ausgebildete junge Generation und einen wunderbaren Standort Rheinland-Pfalz.“

Die „Koblenzer Gespräche“ werden fortgesetzt und greifen dabei aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf.

Ein Live-Mitschnitt der jüngsten Veranstaltung geht am 12. Mai online auf der Internetseite der Handwerkskammer Koblenz, www.hwk-koblenz.de

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Wirtschaft

Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis zu Besuch im Ahrtal

Ahrweiler – Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) Helmut Schleweis war zu einem Gespräch mit Dieter Zimmermann, Landesobmann der rheinland-pfälzischen Sparkassen und Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ahrweiler und seinem Vorstandskollegen Guido Mombauer, im Ahrtal.

Neben diversen sparkassenrelevanten Themenstellungen standen vor allem aktuelle geopolitische und gesamtwirtschaftliche Entwicklungen wie der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Herausforderungen auf Verbraucher, Sparkassen und Wirtschaft sowie die Rolle der Kreissparkasse Ahrweiler im Kontext der Flut und dem Wiederaufbau im Fokus des Gesprächs.

Mit einer Bilanzsumme von rund 2,7 Milliarden Euro und 110.000 Kunden ist die Kreissparkasse Ahrweiler der wichtigste Finanzdienstleister im Ahrtal und dem Landkreis Ahrweiler

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Schutzschild der Bundesregierung für von Kriegsfolgen betroffene Unternehmen startet Schritt für Schritt

Region/Berlin/Frankfurt – Das Kriegsgeschehen in der Ukraine hat spürbare Auswirkungen auf deutsche Unternehmen. Stark gestiegene Energiepreise stellen für viele Unternehmen eine Belastung dar. Auch die Sanktionen wirken sich auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen in Deutschland aus. Für die vom Krieg besonders betroffenen Unternehmen hatten Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner bereits am 8. April ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt. Die ersten beiden Programme sind nun startklar:

  1. Die Erweiterungen bei den Bund-Länder-Bürgschaftsprogrammen für vom Ukraine-Krieg nachweislich betroffene Unternehmen sind bereits gestartet. Dies betrifft die Bürgschaftsbanken und das Großbürgschaftsprogramm. Hier können Anträge seit dem April 2022 gestellt werden. Die Entscheidung über den Antrag erfolgt erst nach der beihilferechtlichen Genehmigung. Hierzu befindet sich die Bundesregierung in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit der EU-Kommission.
  2. Das KfW-Kreditprogramm, sog. „KfW-Sonderprogramm UBR 2022“, um kurzfristig die Liquidität der von dem Ukraine-Krieg nachweislich betroffenen Unternehmen zu sichern, startet in Kürze. Unternehmen aller Größenklassen und Branchen erhalten Zugang zu zinsgünstigen Krediten mit weitgehender Haftungsfreistellung der Hausbanken. Zusätzlich wird eine Konsortialfinanzierungsvariante mit substantieller Risikoübernahme angeboten. Dieses Programm startet voraussichtlich am 9. Mai 2022. Auch hier befindet sich die Bundesregierung in weit fortgeschrittenen Beihilfengesprächen mit der EU-Kommission.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck: „Nach zwei Jahren Corona-Pandemie kommt durch den Krieg Russlands eine neue Belastung hinzu, die die Konjunktur und die Wirtschaft trifft. Der Krieg gegen die Ukraine und seine wirtschaftlichen Auswirkungen erinnern uns daran, dass wir verwundbar sind. Die Stärke von liberalen Demokratien macht aber aus, dass wir um Ausgleich ringen und so zu Lösungen kommen, die uns gemeinsam voranbringen. Wir zeigen Woche für Woche, dass gerade Demokratien im Angesicht von Krieg und Krisen leistungs- und handlungsfähig sind und sich sehr schnell auf diese neue Lage mit einer Reihe von Maßnahmen eingestellt und gegengehalten haben. Auf diesem Weg werden wir entschlossen weiter gehen und uns Schritt für Schritt aus der Klammer russischer Importe lösen. Zugleich tut die Bundesregierung alles, um die Substanz unserer Wirtschaft auch in schwerer Zeit zu erhalten mit einem zielgerichteten Schutzschild für unsere Unternehmen, welches wir jetzt zügig umsetzen.“

Bundesfinanzminister Lindner: “Mit den notwendigen Sanktionen treffen wir das Regime von Wladimir Putin. Aber auch Unternehmen in Deutschland leiden unter den Folgewirkungen des russischen Angriffskriegs. Zur Abfederung benötigen sie kurzfristig Liquidität. Deshalb wollen wir diesen Firmen mit einem KfW-Sonderprogramm und erweiterten Bürgschaftsprogrammen beistehen. Wir unterstützen die betroffenen Unternehmen zielgenau. Gleichzeitig gehen wir verantwortungsbewusst mit dem Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler um. Die Hilfen werden befristet sein. Als Stoßdämpfer sollen sie Strukturbrüche verhindern, ohne Marktkräfte aufzulösen.“

Vorstandsvorsitzender der KfW, Stefan Wintels: „Die KfW hat in ihrer über 70jährigen Geschichte immer wieder geholfen, besondere Herausforderungen zu meistern. Neben der Corona-Pandemie sind jetzt auch die Folgen des entsetzlichen Krieges in der Ukraine in unserer gesamten Gesellschaft immer mehr zu spüren. Wir unterstützen bereits Kommunen mit einem Hilfsprogramm aus KfW-Mitteln bei der Unterbringung von Geflüchteten. Gemeinsam mit dem Bund stehen wir nun auch den Unternehmen in Deutschland zur Seite, die unter den Folgen des Krieges leiden.“

Nähere Informationen zu den Programmen:

  1. Wesentliche Eckpunkte des KfW-Sonderprogramms UBR:

KfW-Kreditprogramm mit zwei Programmkomponenten

  • eine für Kredite im Standardverfahren über Hausbanken bis zu einem Kreditbetrag von 100 Mio. Euro,
  • eine für individuelle, großvolumige Konsortialfinanzierungen.

Wer wird gefördert?

Kleine, mittelständische und große Unternehmen ohne Umsatzgrößenbeschränkung

Was wird gefördert?

Investitions- und Betriebsmittelkredite. Die KfW gewährt den Hausbanken eine

  • 80%ige Haftungsfreistellung für Kredite an mittelständische Unternehmen (bis max. 500 Mio. EUR Jahresumsatz) und
  • 70%ige Haftungsfreistellung für Kredite an große Unternehmen.

Hierdurch wird die Kreditvergabebereitschaft der Banken erhöht.

Welche Zugangsvoraussetzungen gelten?

Nachgewiesene Betroffenheit, die aus den Sanktionen gegenüber Russland und Belarus oder den Kriegshandlungen in der Ukraine resultieren durch

  • Umsatzrückgang durch weggebrochenen Absatzmarkt
  • nachgewiesene Produktionsausfälle in den Ländern Ukraine, Belarus und Russland
  • nachgewiesene Produktionsausfälle aufgrund fehlender Rohstoffe und Vorprodukte
  • Schließung von Produktionsstätten in Russland, Ukraine oder Belarus
  • besonders hohe Betroffenheit durch die gestiegenen Energiekosten (Energiekostenanteil mindestens 3% vom Jahresumsatz 2021).

Welche Konditionen gelten?

Kredite mit folgenden Eigenschaften:

  • 6 Jahre Laufzeit
  • bis zu 2 tilgungsfreie Anlaufjahre
  • 6 Jahre Zinsbindung

Vergünstigter Zinssatz im Standardverfahren in Abhängigkeit von der Bonität des Unternehmens, der Besicherung des Kredits und der Refinanzierungsbedingungen am Kapitalmarkt. Der tagesaktuelle Zinssatz ist der KfW-Seite zu entnehmen (Link: https://www.kfw-formularsammlung.de/KonditionenanzeigerINet/KonditionenAnzeiger).

Im Rahmen der Konsortialfinanzierungsvariante individuelle Kreditstrukturen mit einer Laufzeit von bis zu 6 Jahren. Die KfW übernimmt die Konditionen des Finanzierungspartners.

Programmbefristung

Das KfW-Kreditprogramm ist gemäß Befristetem Krisenrahmen der Europäischen Kommission für staatliche Beihilfen („Temporary-Crisis-Framework“) bis zum 31.12.2022 befristet.

  1. Wesentliche Eckpunkte zum Großbürgschaftsprogrammen

Wer wird gefördert?

Unternehmen ab 20 Mio. Euro Bürgschaftsbedarf in strukturschwachen Regionen und ab 50 Mio. Euro Bürgschaftsbedarf außerhalb strukturschwacher Regionen

Was kann verbürgt werden?

Es können Betriebsmittel- und Investitionskredite verbürgt werden. Die Bürgschaftsquote beträgt in der Regel 80%, in besonders betroffenen Einzelfällen bis zu 90%. 

Welche Zugangsvoraussetzungen gelten?

Nachgewiesene Betroffenheit, die aus den Sanktionen gegenüber Russland und Belarus oder den Kriegshandlungen in der Ukraine resultieren, bspw. durch

  • Umsatzrückgang durch weggebrochenen Absatzmarkt
  • nachgewiesene Produktionsausfälle in den Ländern Ukraine, Belarus und Russland
  • nachgewiesene Produktionsausfälle aufgrund fehlender Rohstoffe und Vorprodukte
  • Schließung von Produktionsstätten in Russland, Ukraine oder Belarus
  • besonders hohe Betroffenheit durch die gestiegenen Energiekosten (Energiekostenanteil mindestens 3% vom Jahresumsatz 2021).

Programmbefristung:

Das erweiterte Großbürgschaftsprogramm ist gemäß Befristetem Krisenrahmen der Europäischen Kommission für staatliche Beihilfen („Temporary-Crisis-Framework“) bis zum 31.12.2022 befristet.

  1. Wesentliche Eckpunkte zu den erweiterten Programmen der Bürgschaftsbanken

Wer wird gefördert?

Kleine und mittlere Unternehmen mit einem Bürgschaftsbedarf bis zu 2,5 Mio. Euro

Was kann verbürgt werden?

Es können Betriebsmittel- und Investitionskredite verbürgt werden. Die Bürgschaftsquote beträgt max. 80%. 

Welche Zugangsvoraussetzungen gelten?

Nachgewiesene Betroffenheit, die aus den Sanktionen gegenüber Russland und Belarus oder den Kriegshandlungen in der Ukraine resultieren, bspw. durch

  • Umsatzrückgang durch weggebrochenen Absatzmarkt
  • nachgewiesene Produktionsausfälle in den Ländern Ukraine, Belarus und Russland
  • nachgewiesene Produktionsausfälle aufgrund fehlender Rohstoffe und Vorprodukte
  • Schließung von Produktionsstätten in Russland, Ukraine oder Belarus
  • besonders hohe Betroffenheit durch die gestiegenen Energiekosten (Energiekostenanteil mindestens 3% vom Jahresumsatz 2021).

Programmbefristung:

Die erweiterten Programme der Bürgschaftsbanken sind gemäß Befristetem Krisenrahmen der Europäischen Kommission für staatliche Beihilfen („Temporary-Crisis-Framework“) bis zum 31.12.2022 befristet.

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HWK-Konjunktur-Umfrage: Gute Auftragslage – Engpässe und Preisexplosionen beim Material trüben die Stimmung

Region/Trier – Die Nachfrage nach Handwerksleistungen in der Region Trier ist trotz der unsicheren Zeit ungebrochen. Bei der aktuellen Umfrage im Frühjahr 2022 zeigen sich insgesamt 86,2 Prozent der Befragten mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Beim Blick in die Gewerbegruppen ergibt sich ein differenziertes Bild. Am positivsten beurteilen die Bau- und Ausbaugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf die aktuelle Geschäftslage. Diese Gruppen geben Zufriedenheitswerte zwischen 91 und 98 Prozent an. Verhalten wird die Lage von Betrieben der personenbezogenen Dienstleistungen, vom Lebensmittel- und vom Gesundheitsgewerbe bewertet.

Branchenübergreifend reichen die Auftragsbestände im Durchschnitt für über 15 Wochen. Auch hier sind die Rückmeldungen zwischen den Gewerbegruppen sehr unterschiedlich. Die Bauhaupt- und Ausbaugewerbe geben einen Auftragsbestand von rund 20 Wochen an, die Handwerke für den gewerblichen Bedarf rund 15 Wochen und die Betriebe der personenbezogenen Dienstleistungen wie Friseure 6 Wochen. Alle weiteren Gewerbegruppen melden einen Auftragsbestand von ein bis zwei Wochen.

Über alle Gruppen hinweg haben drei von vier Betrieben aktuell eine Auslastung von über 70 Prozent. Vorrangig die Betriebe der Bau- und Ausbaugewerbe geben an, über 70 Prozent ausgelastet zu sein. In allen weiteren Gewerbegruppen fällt die Auslastung etwas schwächer aus.

Rund die Hälfte der befragten Betriebe gibt an, im Durchschnitt 42.500 Euro in den Betrieb investiert zu haben. Nur jeder fünfte Betrieb plant größere Investitionen für das kommende Quartal.

Die aktuelle Umfrage zeigt, dass die Beschäftigungszahlen in drei von vier regionalen Handwerksbetrieben im Vergleich zum Vorquartal gleich geblieben sind. 13 Prozent der Betriebe haben zudem zusätzliches Personal eingestellt. In den kommenden Monaten wollen 17 Prozent der Handwerker weiteres Personal einstellen.

Der Krieg in der Ukraine, die unvorhersehbaren Engpässe und unkalkulierbaren Preisanstiege am Beschaffungs- und am Energiemarkt sorgen allerdings für zurückhaltende Erwartungen für künftige Auftragseingänge und die Umsatzentwicklung. Die Betriebe schauen über alle Branchen hinweg mit Vorsicht auf die nächsten Monate. Insgesamt rechnen 78,9 Prozent der Befragten mit gleichbleibender oder gar steigender Geschäftslage. Dabei beurteilen die Gesundheits- und Lebensmittelgewerbe sowie die personenbezogenen Dienstleister die zukünftige Lage am optimistischsten. Gedämpfte Prognosen liefern indes die Betriebe aus dem Bauhaupt- und dem Kraftfahrzeuggewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf.

Haben sich die Betriebe im Vorjahr trotz steigender Einkaufspreise noch schwergetan mit einer Anpassung der Verkaufspreise, zeigt sich in diesem Frühjahr deutlich, dass die aktuellen Materialpreissteigerungen an den Endkunden weitergegeben werden müssen.

Die Handwerkskammer Trier beurteilt die Umfrageergebnisse vorsichtig positiv. Die Handwerkskonjunktur in der Region ist robust. Die Belastungen und Risiken sind jedoch aufgrund des Kriegs in der Ukraine deutlich gestiegen.

 

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Abhängigkeit von russischen Energieimporten weiter reduziert

Region/Berlin – Wirtschaftsminister Habeck legt zweiten Fortschrittsbericht Energiesicherheit vor. Deutschland ist dabei, seine Energieabhängigkeit von Russland in hohem Tempo zu verringern und die Energieversorgung auf eine breitere Basis zu stellen. Durch intensive Anstrengungen mit allen relevanten Akteuren ist es gelungen, deutliche Fortschritte zu erzielen, die Lieferketten zu diversifizieren und damit die Abhängigkeit deutlich zu verringern. Seit dem ersten Fortschrittsbericht Energiesicherheit vom 25.03.2022 sind weitere Etappen genommen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat daher heute den zweiten Fortschrittsbericht Energiesicherheit vorgelegt.

Habeck hierzu: „Wir haben in den letzten Wochen gemeinsam mit allen relevanten Akteuren weitere intensive Anstrengungen unternommen, weniger fossile Energien aus Russland zu importieren und die Versorgung auf eine breitere Basis zu stellen. Die Abhängigkeit beim Öl sinkt auf zwölf Prozent; bei Steinkohle sind wir bei etwa acht Prozent und bei Gas bei etwa 35 Prozent. All diese Schritte, die wir gehen, verlangen eine enorme gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure und sie bedeuten auch Kosten, die sowohl die Wirtschaft wie auch die Verbraucher spüren. Aber sie sind notwendig, wenn wir nicht länger von Russland erpressbar sein wollen. Und wir müssen all diese Schritte immer im Zusammenhang denken mit mehr Tempo beim Ausbau Erneuerbarer Energien und mehr Fortschritten beim Energiesparen. Eine beschleunigte Energiewende ist das A und O für eine günstige, unabhängige und sichere Energieversorgung der Zukunft.“

Fortschritte bei der Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Energieimporten gab es in den vergangenen Wochen seit dem ersten Bericht vom 25.03.2022 vor allem bei Öl und Kohle. Bei Kohle, d.h. konkret bei Steinkohle hat die Bundesregierung gemeinsam mit den Kraftwerksbetreibern die Beschaffung und Reservebildung bei Kohle aus anderen Ländern als aus Russland vorangetrieben und so das von der EU beschlossene Steinkohle-Embargo vorbereitet. Durch Vertragsumstellungen sind die Steinkohleimporte aus Russland seit Jahresbeginn von 50 Prozent bereits auf rund acht Prozent gesunken. Nach den EU-Beschlüssen zu Steinkohle dürfen Bestandsverträge, die vor dem 09.04.2022 geschlossen wurden, noch bis zum 10. 08.2022 ausgeführt werden. Der Abschluss neuer Kaufverträge ist seit dem 09.04.2022 verboten.

Bei Öl hat die Mineralölwirtschaft in den vergangenen Wochen im engen Austausch mit dem BMWK weitere Schritte eingeleitet, die Lieferbeziehungen mit Russland zu beenden. Verträge werden nicht verlängert und laufen aus, so dass teilweise größere Anteile russischen Öls bereits substituiert werden konnten. Die Mineralölunternehmen (außer Rosneft) sind nun in der Lage, mit einem gewissen Vorlauf, ihren jeweiligen Bedarf zu 100 Prozent ohne russisches Rohöl abzudecken. Durch alle ergriffenen Maßnahmen wurden die russischen Öl-Importe im Wesentlichen auf verbleibende Bedarfsmengen der Raffinerien in Leuna und Schwedt (insgesamt ca. zwölf Prozent) reduziert; die Beendigung der Abhängigkeit von russischen Rohölimporten zum Spätsommer ist realistisch.

Bei der Umstellung der Gasversorgung gibt es ebenfalls weitere Fortschritte; der Prozess bleibt aber anspruchsvoll. Hier ist der Anteil russischer Gaslieferungen bis Mitte April auf etwa 35 Prozent gesunken. Dafür wurde der Erdgasbezug aus Norwegen und den Niederlanden erhöht sowie die LNG-Importe signifikant gesteigert. Die Unabhängigkeit von russischem Gas kann aber nur durch einen nationalen Kraftakt erreicht werden. Nötig sind viele gleichzeitige Schritte vieler Akteure – Bund, Ländern, Kommunen, Unternehmen und privaten Haushalten. Die Bundesregierung arbeitet im engen Austausch mit den betroffenen Bundesländern mit Hochdruck daran, bereits 2022 und 2023 zusätzlich mehrere schwimmende LNG-Terminals (Floating Storage and Regasification Units, FSRU) in Deutschland in Betrieb zu nehmen. Das erfordert einen enormen Einsatz aller Beteiligten – auch um die technischen Voraussetzungen zu schaffen, z.B. beim Bau der Anschluss-Pipelines. Notwendige gesetzliche Voraussetzungen, um den Bau von LNG-Terminals zu beschleunigen, werden derzeit in der Bundesregierung abgestimmt.

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Sparkassen-Kunden können ihr Geld jetzt auch mit dem Smartphone abheben und einzahlen

Ahrweiler – Seit kurzem ist es Sparkassen-Kunden mit ihrem Smartphone möglich, kontaktlos an entsprechenden Geldautomaten Geld abzuheben oder einzuzahlen. Dazu muss der Kunde sein Smartphone entsperren und dieses an die dafür vorgesehene NFC-Schnittstelle am Geldautomaten halten. Durch diese erkennt der Automat die digitale Karte auf dem Smartphone. Zur Autorisierung muss nur noch die Karten-PIN eingegeben werden. Auf Android-Smartphones erfolgt dieser Vorgang mittels der App „Mobiles Bezahlen“ wohingegen bei iPhone-Endgeräten auf die Apple Wallet zurückgegriffen wird.

Bereits seit Herbst des vergangenen Jahres kann so auch schon mit der SparkassenCard und den Sparkassen-Kreditkarten am Geldautomaten Geld abgehoben werden. Unterstützt wird diese Vorgehensweise bei allen Sparkassen-Karten und Sparkassen-Kreditkarten mit einem Verfallsdatum ab 12/2023.

Dieter Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ahrweiler, findet die Entwicklung gelungen: „Hierdurch ist es unseren Kunden möglich, noch komfortabler und mindestens genauso sicher wie bisher, Bargeld abzuheben und einzuzahlen. Unabhängig davon kann natürlich auch in bekannter Art und Weise durch das Einstecken der SparkassenCard Geld an all unseren Geldautomaten abgehoben werden.“

 

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BEOS Logistics setzt Spaten für 20.000 Quadratmeter an nachhaltiger Logistikfläche in Polch

Polch – BEOS Logistics hat den Baubeginn der Logistikimmobilie „Koblenz West“ mit einem symbolischen Spatenstich eingeleitet. Der 20.000 Quadratmeter große Neubau entsteht bis Dezember 2022 in Polch auf einem über 100.000 Quadratmeter großen Areal mit Bestandsbebauung und ist bereits vor Baubeginn vermietet.


Visualisierung der geplanten Logistikanlage in Polch. Grafik/Foto: © BEOS Logistics GmbH

Mit einem symbolischen Spatenstich hat BEOS Logistics, ein Joint Venture Unternehmen von Swiss Life Asset Managers, den Startschuss für den Bau der Logistikimmobilie in Polch westlich von Koblenz gesetzt. Der Investor-Developer errichtet auf einem über 100.000 Quadratmeter großen Areal in der Robert-Koch-Straße ein hochmodernes Logistikzentrum mit 20.000 Quadratmetern Gesamtfläche. Verkäufer der Liegenschaft ist die LZP Logistikzentrum Polch GmbH & Co. KG. Als Generalunternehmen ist GOLDBECK für die Realisierung der Baumaßnahmen zuständig. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.

„Dank der starken Allianz mit Swiss Life Asset Managers stellen wir mit dem heutigen Spatenstich die Weichen für eine zügige Umsetzung unseres dritten großen Logistikzentrums. Diese moderne Immobilie erfüllt mit ihrer attraktiven Lage nicht nur flexible Kundenanforderungen, sondern wird auch besonders nachhaltig geplant“, betont Ingo Steves, Managing Partner von BEOS Logistics, im Hinblick auf die konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. Der Einsatz von Photovoltaikanlagen und die Begrünung der Außenflächen sind nur einzelne Beispiele für die umweltfreundliche Gebäudegestaltung. Insgesamt strebt BEOS Logistics das ESG-Zertifikat „BREEAM Excellent“ an.

„Mit der Gras Spedition steht bereits ein langfristiger Mieter fest“, so Alexander Schmid, Head of Development BEOS Logistics. „Da das Angebot an modernen nachhaltigen Logistikimmobilien dieser Größenordnung in der Region rar ist, spricht die Vollvermietung noch vor Baubeginn für den Standort sowie die Qualität des Neubaus.“

Errichtet wird die Immobilie auf einem über 100.000 Quadratmeter großen Grundstück. Das Areal verfügt bereits über attraktive Bestandsbebauung mit einer 10.200 Quadratmeter großen Büroimmobilie und einer 18.500 Quadratmeter großen Lagerhalle, die aktuell von dem Full-Service-Logistikunternehmen Gras Spedition gemietet wird. „Wir freuen uns, mit dieser umweltfreundlichen Nachverdichtung unser Standortnetz zu stärken und danken unseren Partnern für die gute Zusammenarbeit“ sagt Madeleine Boos, Geschäftsführerin der Gras Gruppe.

Der geplante Neubau mit 20.000 Quadratmeter Gesamtfläche lässt sich im Sinne einer flexiblen Nutzung in zwei Hallenabschnitte à 10.000 Quadratmeter unterteilen. Zusätzlich entstehen weitere 584 Quadratmeter Büro- und Sozialfläche und 39 Pkw-Parkplätze. „Dank unserer systematisierten Bauweise können wir das Logistikzentrum nicht nur in sehr kurzer Zeit bis Ende des Jahres fertigstellen, sondern auch die CO2-Emissionen reduzieren und deutlich Material einsparen. Letzteres ist insbesondere mit Blick auf die aktuelle Rohstoffsituation ein großer Vorteil“, betont Marco Bayer, Leiter der GOLDBECK-Niederlassung Koblenz.

Durch den idealen Standort zwischen den Regionen Rhein-Ruhr und Rhein-Main überzeugt das Areal insbesondere auch wegen der unmittelbaren Lage an der A48 sowie der guten Anbindung an die logistisch wichtigen Autobahnen A61 und A1. Zudem ist der Rheinhafen Koblenz als logistischer Hotspot der Region nur wenige Kilometer entfernt. Zusammen mit dem Rheinhafen Andernach bietet Koblenz multimodale Transportmöglichkeiten zwischen Wasserweg, Schiene und Straße. Auch der Bürgermeister der Stadt Polch, Gerd Klasen, begrüßt die Neuansiedlung: „Der Bau des Logistikzentrums wird für einen gesunden Branchenmix sorgen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Damit wertet die Investition von BEOS Logistics unseren Wirtschaftsstandort gleich in mehrfacher Hinsicht weiter auf.“

Diana Schumann von Jones Lang LaSalle Inc. war in Bezug auf das Grundstück vermittelnd tätig.

 

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Zwei neue Vizepräsidenten für das Präsidium der IHK Trier

Region/Trier – Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier hat in der vergangenen Sitzung zwei neue Mitglieder aus den eigenen Reihen ins sechsköpfige Präsidium gewählt. Jan Niewodnizcanski, Geschäftsführer Technik und Umwelt der Bitburger Braugruppe, folgt auf den ehemaligen Chef der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, Ingolf Bermes, der bereits zum Jahresende zeitgleich mit dem Eintritt in den Ruhestand aus der Vollversammlung ausgetreten war. Jan Niewodnizcanski ist bereits seit 2019 Mitglied der IHK-Vollversammlung und auch im Ausschuss für Wirtschafts- und Regionalentwicklung aktiv. Mit der Wahl zum Vizepräsidenten kündigte er an, sich stark für die regionalen Betriebe einsetzen zu wollen. Insbesondere der Eifelkreis benötige einen Veränderungsimpuls.

Auf der Vollversammlung informierte die langjährige Vizepräsidentin Birgit Steil das Gremium darüber, das Amt der Vizepräsidenten aus persönlichen Gründen aufgeben zu wollen. Für Frau Steil rückt nun Thomas Stiren, Vorstand der rdts Internet AG in Trier ins Präsidium auf. Thomas Stiren ist ebenfalls seit 2019 Mitglied der Vollversammlung und Mitglied im Ausschuss für Wirtschafts- und Regionalentwicklung. Er war zuvor bereits viele Jahre im Kreis Junger Unternehmer (KJU) aktiv und seit 2019 auch als ehrenamtlicher Rechnungsprüfer der IHK bestellt. Thomas Stiren erklärte, vor allem seine Expertise in den Bereichen Digitalisierung und Mitarbeiter-Recruiting einbringen zu wollen.

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Versorgungs-Sicherheit in Deutschland gewährleistet

Region/Berlin – Lage wird aber genau beobachtet – Enge Abstimmung innerhalb der EU erfolgt. Die Einstellung von russischen Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien hat bislang keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland. Derzeit ist die Versorgungssicherheit hier gewährleistet, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit. Die Gasflüsse sind zum jetzigen Zeitpunkt alles in allem auf einem stabilen Niveau. Auch die Speicher füllen sich seit dem 18. März wieder langsam. Die Speicherstände liegen heute bei 33,53 Prozent. Die Lage wird aber sehr genau beobachtet; das Ministerium ist im engen Austausch mit den Energieversorgungsunternehmen und Energielieferanten, das Krisenteam Gas monitort die Versorgungssituation intensiv und bewertet sie in einem täglichen Lagebericht.

„Die Versorgungslage bei uns ist stabil und wir tun alles, damit dies weiter so bleibt. Europa wird solidarisch zusammenstehen und die Gasversorgung weiter diversifizieren. Ziel in der Europäischen Union ist es, sich so schnell wie möglich unabhängig von russischen Energieimporten zu machen, “ sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Nach den vorliegenden Informationen ist die Versorgungslage in Polen und Bulgarien aktuell stabil, da beide Länder andere Versorgungsquellen u.a. über LNG nutzen können. Auch die Versorgungslage in anderen europäischen Ländern wird engmaschig beobachtet; die Mitgliedstaaten tauschen sich in den zuständigen europäischen Gremien wie der Gas Coordination Group intensiv aus.

Hintergrund der Liefereinstellungen Russlands gegenüber Polen und Bulgarien sind nach den vorliegenden Informationen die Modalitäten für die Gaszahlung. Russland hatte angeordnet, dass nur noch in Rubel gezahlt werden dürfe. Deutschland sowie die anderen europäischen Länder halten aber aus Gründen der Vertragstreue daran fest, dass die Verträge der Unternehmen weiterhin in Euro bedient werden. „Die privatrechtlichen Verträge gelten. Die Zahlungen erfolgen weiter in Euro und Dollar“, sagte Minister Habeck. Offen ist, wie Russland sein Dekret über Gaszahlungen im Einzelnen interpretiert und anwendet.

In diesem Zusammenhang gibt es aktuell bei einer britischen Tochter der Gazprom Germania einen Fall, in dem Unklarheiten bei der Abwicklung der Zahlungen bestehen. Dies betrifft marginale Gasmengen von etwa 0,2 Prozent der russischen Importmengen nach Europa, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus Russland geliefert werden. Das Unternehmen kann diese geringe Menge über Ankäufe am Markt ersetzen. Die Zahlung soll vertragsgemäß in Euro erfolgen.

Zur Ausgestaltung des Zahlungsdetails folgt Deutschland den am 21.04.2022 veröffentlichen Leitlinien der Europäischen Kommission. Das bedeutet, dass die Gaszahlungen deutscher Unternehmen weiter in Euro oder Dollar geleistet werden. Die Euro- oder Dollar-Zahlungen der Unternehmen können hierbei im Einklang mit den Europäischen Sanktionsbestimmungen auf ein sogenanntes Konto K bei der Gazprom Bank erfolgen. Die Unternehmen erklären, dass mit der Zahlung in Euro und Dollar die Erfüllung der vertraglich geschuldeten Leistung erfolgt ist.

 

 

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Wirtschaft

„Meet, Greet + Beat“ – Start-up Voltfang gewinnt Roadshow in Aachen

Aachen – Mit der Roadshow „Meet, Greet + Beat“ der Neuen Gründerzeit NRW bietet die Landesregierung Gründerstipendiatinnen und -stipendiaten eine Bühne für ihre Geschäftsideen. Bei der vierten Station in Aachen hat Voltfang den ersten Preis im Pitch-Wettbewerb gewonnen. Das Start-up aus Aachen stellt Stromspeicher aus aufbereiteten Elektroautobatterien her. Die Gründer erhalten 2.000 Euro Preisgeld von der NRW.BANK und werden auf der Abschlussveranstaltung im September 2022 um den Hauptpreis von 5.000 Euro pitchen. Der zweite Platz ging an das Start-up 2bag und den Publikumspreis sicherte sich das Team von anny. Die Preise überreichte Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann.

Staatssekretär Dammermann: „Unsere Roadshow-Reihe ist der perfekte Ort, um jungen Gründerinnen und Gründern aus dem Gründerstipendium NRW die Chance zu geben, ihre beeindruckenden Geschäftsideen zu präsentieren. Hier lernen sie nicht nur vor Publikum und anderen Gründern, sondern auch vor Investoren zu pitchen und können so gleichzeitig ihr Netzwerk erweitern. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern zu ihrem überzeugenden Pitch bei der vierten Roadshow in Aachen.“

Folgende Start-ups haben ihre Projekte präsentiert:

  • Anny, Aachen (Oliver Wycisk, Anna-Carina Jodlauk, Lucian Holtwiesche, Simeon Holtwiesche, Adriaan Wind): Das Start-up entwickelt eine Komplettlösung für das digitale Buchungs- und Ressourcenmanagement. Neben der Zeit- und Arbeitsentlastung bündelt die Plattform alle zeitlich gebundenen Ressourcen. Ob Raumbuchung, Geräteverleih oder Terminabsprache – das System kann in jeder Branche und für jede Art der Online-Buchung eingesetzt werden.
  • Voltfang, Aachen (Roman Alberti, Afshin Doostdar, David Oudsandji): Bei Voltfang handelt es sich um einen umweltfreundlichen und bezahlbaren Stromspeicher aus aufbereiteten Elektroautobatterien. Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität grüner zu gestalten. Gebrauchte EV-Batterien werden wiederverwertet und gleichzeitig produziert das Unternehmen Stromspeicher, um die Energiewende voranzutreiben.
  • Detelling, Herzogenrath (Andrea Nyc, Erik Müller): Das Start-up hat eine Plattform für hochwertige Baudetails wie Konstruktionszeichnungen entwickelt. Mit drei Klicks finden Planende auf Detelling die Baudetaillösung, die sie suchen. Architektur- und Bauplanende müssen so nicht mehr lange nach Baudetaillösungen für ihr Bauvorhaben recherchieren.
  • Salevium, Herzogenrath (Saskia und Bilgehan Karataş): Mit Salevium haben die Gründer ein Trainingssystem zur Förderung von methodischen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen für jede Branche, Zielgruppe und Organisation anhand von Brett- und Kartenspielen geschaffen. Jedes einzelne Trainingsspiel baut aufeinander auf und wurde gemeinsam mit Lern-, Vertriebs- und Spieleexperten entwickelt. Die ersten Basisspiele fördern speziell vertriebsrelevante Kompetenzen in der Wirtschaft und Wissenschaft.
  • 2bag, Aachen (Leander Mellies, Karl Fischer): Immer mehr Fahrradfahrende verwenden Fahrradtaschen, die jedoch oft unpassend und unhandlich sind, sobald man vom Fahrrad absteigt. Das Produkt 2bag löst diese Probleme und kombiniert die Vorteile eines Rucksacks und einer Fahrradtasche, indem es sich in sieben Sekunden umwandeln lässt.

Die Auftaktveranstaltung der Roadshow fand im September 2021 in Wuppertal statt, weitere Stopps waren im November in Münster und im März in Dortmund. Weitere Stationen sind Paderborn (11. Mai 2022) und Köln (23. Juni 2022). Die Gewinnerinnen und Gewinner der regionalen Wettbewerbe werden zum großen Finale am 13. September 2022 eingeladen. Dort haben sie die Chance, den mit 5.000 Euro dotierten und von der NRW.BANK gesponserten Hauptpreis zu gewinnen.

Seit gut drei Jahren unterstützt das Wirtschafts- und Digitalministerium kreative Köpfe mit dem Gründerstipendium für ein Jahr lang mit monatlich 1000 Euro. Insgesamt 38 Netzwerke mit 100 Anlaufstellen in Nordrhein-Westfalen übernehmen die Auswahl und Beratung der Interessenten. Sie unterstützen bei der Antragstellung und bieten eine zeitnahe Möglichkeit zur Präsentation vor den Jurys.

Das Gründerstipendium im Überblick:

  • 5379 Personen aus 3115 Gründungsvorhaben haben sich beworben.
  • 3541 Gründerinnen und Gründer wurden von einer Jury zur Förderung empfohlen. Davon erhalten bereits 2931 das Gründerstipendium.
  • Die angehenden Stipendiaten sind durchschnittlich 29,9 Jahre alt.
  • Der Frauenanteil liegt bei 24 Prozent – bundesweit liegt der Frauenanteil bei Start-ups bei 17,7 Prozent.
  • 40 Prozent der Antragstellerinnen und Antragsteller kommen aus Hochschulen und Fachhochschulen und 30 Prozent kommen aus einem Beschäftigungsverhältnis.