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Präsident Horper fordert Sachlichkeit statt Ideologie bei der zukünftigen Ausrichtung

Region/Koblenz – Der Koalitionsvertrag der neuen Ampel-Regierung hält wie erwartet keine Geschenke für die Landwirtschaft bereit. Tierwohl, Wasser- und Pflanzenschutz, der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Reduktion von CO2-Emmissionen, all das wird die Bauern und Winzer in den nächsten Jahren vor neue Herausforderungen stellen, wenn die Koalition ihre Pläne dann tatsächlich in die Praxis umsetzen wird.

Dann kann es tiefgreifende Veränderungen geben, beispielsweise im Umgang mit der für die Landwirtschaft unverzichtbaren Fläche oder im gesamten Bereich der Tierhaltung. Die Landwirte wollen und können ihren Beitrag dazu leisten, erwarten aber dafür auch solide wirtschaftliche Grundlagen für die Betriebe und die bäuerlichen Familien. „Für mich ist es von zentraler Bedeutung“, so der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland Nassau, Michael Horper, „dass die anstehenden Diskussionen sachlich und nicht ideologisch geführt und die wichtige Rolle der Landwirtschaft für ein Gelingen der Energiewende, die Sicherung hochwertiger Lebensmittel und die Pflege der Kulturlandschaft anerkannt und finanziell honoriert wird.“

Er begrüße es daher, dass die beiden für die Landwirtschaft in Zukunft wichtigen Schlüsselministerien Wirtschaft/Klimaschutz und Landwirtschaft mit den als Realpolitikern im grünen Lager zuzurechnenden designierten Ministern Robert Habeck und Cem Özdemir besetzt werden sollen.

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Impf-Appell des rheinland-pfälzischen Sports

Region/Mainz – Liebe rheinland-pfälzische Sportfreund*innen, die bundesweit stark steigenden Infektionszahlen und das neue Infektionsschutzgesetz werfen zum Jahresende erneut gesellschaftliche Diskussionen um einheitliche Schutzvorkehrungen, „G“-Regelungen und weitere Maßnahmen der Pandemiebekämpfung auf. Mit seinen knapp 6.000 Sportvereinen und 1.4 Millionen Vereinsmitgliedschaften verpflichtet sich der organisierte Sport in Rheinland-Pfalz als größte Bürgerbewegung des Landes, seiner Verantwortung in dieser Debatte nachzukommen.

Der Landessportbund (LSB) und die Sportbünde Rheinland, Pfalz und Rheinhessen haben stets betont, dass der Sport zur Lösung der Pandemie beitragen will. Klar ist jedoch, dass der größte Beitrag zur Pandemiebekämpfung durch die Schutzimpfung erfolgt. Unter dem Motto „Impfen ist die beste Verteidigung“ hat der organisierte Sport in RLP früh zur Impfung aufgerufen, angesichts der späten Impf-Empfehlung für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) eine Impfkampagne gestartet und mit mehreren Impfstationen und dem Impfbus des Landes auf rheinland-pfälzischen Sportplätzen den jungen Sportler*innen, Mitgliedern und anderen Interessierten ein sehr einfaches und unbürokratisches Impfangebot gemacht. Stets begleitet mit einem ausdrücklichen Appell an alle Sportfreund*innen im Land, die Impfung wahrzunehmen.

Diesen Appell möchten wir nun nochmals erneuern und betonen, egal ob Erst-, Zweit- oder Drittimpfung, jede Spritze trägt dazu bei, dass unsere Gesellschaft die Pandemie hinter sich lässt. Eine hohe Impfquote ist die Voraussetzung, um den geregelten Freizeit- und Amateursportbetrieb, insbesondere für unsere Kinder und Jugendlichen, zu sichern. Wer sich jetzt nicht impfen lässt, schadet nicht nur seiner eigenen Gesundheit, sondern der gesamten Sportfamilie. Die nun mit dem geänderten Infektionsschutzgesetz erlassenen Regelungen und Vorkehrungen sind richtig und werden vom organisierten Sport ausdrücklich begrüßt, dennoch sehnen wir uns alle nach einem Stück mehr Normalität im Vereinsleben. Dazu zählt nicht nur das gemeinsame Sporttreiben, sondern auch den Sportverein als sozialen Ort der Gemeinschaft zu sichern. Eine erneute Einstellung des Sportbetriebes und die Schließung der Sportstätten käme einer Schwächung der wichtigen bewegungsfördernden und gemeinschaftsstiftenden Funktionen des Sports gleich, die wir mit unserem „COMEBACK der Gemeinschaft“ in diesem Sommer wieder aufleben lassen konnten.

Wir sind uns sicher, dass wir in der Lage sind, den Sportbetrieb am Laufen halten zu können und gleichzeitig die Pandemie in den Griff zu bekommen. Doch das funktioniert nur gemeinsam – Impfen ist Mannschaftssport für die gesamte Gesellschaft.

Lassen Sie sich impfen!

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Bombenfund heute morgen in Mayen – Evakuierung und Entschärfung am Samstag 27. November

Mayen – Im Rahmen von Tiefbauarbeiten wurde heute Morgen gegen 8 Uhr eine Fliegerbombe im Bereich des Löwenkaree (Im Preul) gefunden. Der Kampfmittelräumdienst hat die Lage sondiert und gemeinsam wurde sich auf eine Entschärfung am Samstagmittag, 27. November um 12 Uhr, verständigt. In dieser Zeit kann weder das Gelände des Weihnachtsmarktes noch die Genovevaburg betreten werden.

Hierfür ist im Radius von 300 Metern rund um die Fundstelle die Innenstadt zu evakuieren. Die Evakuierung beginnt um 8 Uhr. Spätestens um 10 Uhr müssen alle Bewohnerinnen und Bewohner das Evakuierungsgebiet verlassen haben.

Es werden Notunterkünfte in der Sporthalle Hinter Burg und in der Sporthalle der Realschule, Joignystraße, eingerichtet für alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht anderweitig unterkommen können.  Die Einhaltung der Coronaregeln ist zu gewährleisten. Ein Buspendelverkehr zu den entsprechenden Sporthallen wird ab 8 Uhr eingerichtet. Bei Bedarf finden Sie sich bitte an folgenden Haltestellen ein: Bushaltestelle Boemundring, Bushaltestelle St. Veit Straße (Berufsbildende Schule) oder ZOB, Habsburgring.

Auch die Geschäfte sowie der Weihnachts- und Adventmarkt werden am Samstagmorgen zunächst nicht geöffnet. Nähere Informationen zu den Märkten werden zeitnah noch veröffentlicht.

Es wird ein Bürgertelefon eingerichtet, welches heute bis 22 Uhr und morgen wieder ab 7 Uhr besetzt ist.

Das Bürgertelefon ist unter 02651 – 88 6000 oder 02651 – 881004, 881016 oder 88 6206 erreichbar.

Aufgrund des Bombenfundes von heute morgen im Innenstadtgebiet gibt es auch Einschränkungen beim Weihnachts- und Adventmarkt in Mayen. Die geplanten Eröffnungsfeierlichkeiten am heutigen Nachmittag/Abend fallen zunächst aus.

Der Adventmarkt auf der Burg findet daher heute von 17 bis 20 Uhr sowie am Sonntag von 10 bis 18 Uhr statt. Samstag wird der Markt nicht öffnen. Auch das Eifelmuseum bleibt an diesem Tag geschlossen.

Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt findet heute wie geplant bis 21 Uhr statt. Am Samstag wird der Markt öffnen, sobald die Lage dies zulässt. Die offizielle Eröffnungsfeier ist für 17 Uhr geplant.

Ab Sonntag gelten sodann die regulären Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes: Freitag von 12 – 21 Uhr, Samstag von 11 – 21 Uhr sowie Sonntag von 11 – 20 Uhr. Außerdem ist am Donnerstag, 16. Dezember von 16 – 22 Uhr zum Christmas-Shopping geöffnet.

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Die „Sagenhafte Geschichte von Laachus“ als Hörspiel genießen

Niederzissen/Brohltal – Detlef Stollenwerk vom tik-theater im Keller Andernach liest vor. „Mystisch brechen die ersten Sonnenstrahlen durch die Dämmerung und treffen auf die Oberfläche des Laacher Sees.“ … so beginnt die abenteuerliche Geschichte von Laachus, dem geheimnisvollen schwimmenden Stein – dem Maskottchen der Vulkanregion Laacher See.

Die bereits 2019 in einem kleinen, liebevoll illustrierten Büchlein veröffentliche „Geschichte von Laachus“ entführt kleine und große Leser in die Welt der Vulkane und Sagen rund um den Laacher See.

Ganz neu gibt es die Geschichte nun auch zum Hören: Detlef Stollenwerk vom tik-theater im Keller Andernach begibt sich mit Laachus auf Entdeckungsreise durch die Sagenhafte Vulkanregion und enthüllt gemeinsam mit ihm das Geheimnis seiner Herkunft. Die Antwort auf die Frage, warum er schwimmen kann führt Laachus dabei zu zahlreichen Orten in der Region, wo er die unterschiedlichsten Bekanntschaften macht und sogar Freundschaften schließt.

Einfühlsam und witzig sowie schauspielerisch gekonnt, verleiht Detlef Stollenwerk Laachus sowie allen Begleitern, die er auf seinem Weg trifft, einen eigenen Charakter und lässt Sie dadurch lebendig werden.

Egal ob als Hörspiel oder Büchlein, die Geschichte von Laachus eignet sich für Kinder genauso gut wie für Erwachsene als (Urlaubs-)begleiter durch die Sagenhafte Vulkanregion Laacher See.

Das Hörspiel der „Sagenhaften Geschichte von Laachus“ kann auf der Homepage https://www.vulkanregion-laacher-see.de/ausflugsziel/die-sagenhafte-geschichte-von-laachus/hoerchspiel heruntergeladen werden und das Büchlein im Online-Shop unter www.vulkanregion-laacher-see.de/online-shop bezogen werden.

Gerne steht das Team der Vulkanregion Laacher See auch persönlich zur Verfügung:

Vulkanregion Laacher See, Tel: 02636-19433, info@vulkanregion-laacher-see.de,

www.vulkanregion-laacher-see.de

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Marienhaus impft!

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Nach den ersten drei Corona-Impfterminen zieht das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler ein positives Fazit. Auch in den kommenden Wochen können sich Impfwillige sowohl Booster- als auch Erst- und Zweitimpfungen abholen.

Unglaubliche 660 Corona-Impfungen konnte das Team des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahrweiler im Rahmen der ersten drei Impftermine verabreichen. Eine stolze Zahl. Immerhin waren die Schätzungen im Vorfeld deutlich bescheidener ausgefallen. „Für Bad Neuenahr hatten wir mit etwa 80 Impfungen pro Tag kalkuliert“, sagt der Kaufmännische Direktor Thorsten Kopp. „Wir freuen uns sehr, dass wir dank eines motivierten Teams und reibungsloser Abläufe letztendlich deutlich mehr Menschen immunisieren konnten.“

In den kommenden Wochen bietet das Klinikum an seinen drei Standorten in Bad Neuenahr, Adenau und Burgbrohl weitere offene Impftermine an. Unter dem Motto „Marienhaus impft! Ein kleiner Pieks für dich – ein großer Schutz für Alle“ erhalten Impfwillige, die 16 Jahre oder älter sind, sowohl Booster- als auch Erst- und Zweitimpfungen. Damit gehört das Klinikum zu den dreizehn Häusern der Marienhaus-Gruppe, die den „5-Punkte-Plan für Auffrischungsimpfungen“ des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.

Das Team bietet offene Impftermine ohne vorherige Anmeldung an, um möglichst viele Menschen unkompliziert zu erreichen. Im Gegenzug heißt das natürlich, dass Impfwillige entsprechende Wartezeiten einkalkulieren sollten. Damit niemand unnötig ansteht, werden die Wartenden zeitnah darüber informiert, wie viel Impfstoff am jeweiligen Tag noch vorrätig ist.

„Wir freuen uns über jeden, der vorbeikommt“, sagt Thorsten Kopp und hat dabei auch eine nicht ganz uneigennützige Gleichung im Hinterkopf: „Jede Impfung ist ein Ungeimpfter weniger. Und damit ein potentieller Corona-Patient weniger im Krankenhaus. Folglich können wir mit unserem Impfangebot aktiv zur Entlastung des Gesundheitswesens beitragen.“

Zu folgenden offenen Impfterminen können Impfwillige ohne vorherige Anmeldung vorbeikommen:

  • Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr: montags und dienstags / 15-18 Uhr

(Dahlienweg 3, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler)

  • Josef Krankenhaus Adenau: mittwochs / 13-16 Uhr

(Mühlenstraße 31-35, 53518 Adenau)

  • Brohltal-Klinik St. Josef Burgbrohl: 02.12. + 16.12. / 15-18 Uhr

(Kirchstraße 16, 56659 Burgbrohl)

Die Termine gelten vorerst bis Ende des Jahres. Alle Impfungen werden mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff durchgeführt. Zum Termin mitzubringen sind der Personalausweis, der Impfausweis, die Versichertenkarte und – wenn möglich – der vorab ausgefüllte Aufklärungsbogen sowie die Einwilligungserklärung des RKI, die über die Homepage des Marienhaus Klinikums im Kreis Ahrweiler sowie unter www.marienhaus.de/pieks runtergeladen werden können.

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Goldene Meisterfeier abgesagt – Neuer Ehrungstermin für Meisterjahrgänge 1970 und 1971 im Frühjahr

Daun/Prüm – Die für den 30. November im Dauner Forum geplante Feier zur Ehrung der Goldenen Meister ist abgesagt. Die einladende Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region (KH MEHR), Geschäftsstelle der Innungen, plant diese Feier neu für das kommende Frühjahr.

„Aufgrund der derzeitigen Coronafallzahlen, auch hier in Rheinland-Pfalz, haben wir uns Anfang der Woche schweren Herzens dazu entschlossen, die Feier abzusagen“, so Geschäftsführer Dirk Kleis. „Die Gesundheit unserer Gäste liegt uns am Herzen. Auch wenn die Feier ohnehin als 2G-Veranstaltung geplant war und im Vorfeld einen großen Aufwand für uns bedeutet hat, planen wir lieber noch mal neu für eine Zeit, in der erfahrungsgemäß die Situation besser sein wird.“

Die angemeldeten Goldenen Meister werden alle schriftlich durch die KH MEHR informiert und zu dem späteren Termin neu eingeladen.

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Corona – Grundschule in Vossenack schließt vorübergehend ab dem heutigen Freitag 26. November

Düren – Ab dem heutigen Freitag, 26. November soll Distanzunterricht angeboten werden. Die Aussetzung des Präsenzunterrichts erfolgt bis zum 3. Dezember auf Empfehlung des Kreis-Gesundheitsamtes und im Einvernehmen mit der Schulleitung.

Wegen einer größeren Zahl an Corona-Fällen wird die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Hürtgenwald in Vossenack präventiv vorübergehend geschlossen.

Aktuell sind 23 Schülerinnen und Schüler sowie fünf Beschäftigte der Schule positiv getestet. Momentan laufen weitere Tests, deren Ergebnisse noch ausstehen. Notwendige Quarantäne-Anordnungen sind ausgesprochen. Es handelt sich insgesamt um ein diffuses Ausbruchsgeschehen in allen Klassen der Schule.

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Testzentren der Verbandsgemeinde Wittlich-Land öffnen ab heute Freitag 26. November

Wittlich – Schnell und kostenlos testen lassen. Die Tests sind kostenlos! Kommen Sie vorbei, bringen Sie Ihre Ihren Personalausweis, Versichertenkarte oder Testpass mit und lassen Sie sich testen.

Die Corona-Schnelltestzentren der Verbandsgemeinde Wittlich-Land in Landscheid Eifellandhalle Tränkgasse 22 und in Manderscheid Kurhaus Grafenstraße 21 sind ab dem heutigen Freitag, 26.11.2021 zu folgenden Zeiten geöffnet:
Freitags von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Samstags von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr und
Sonntags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr

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„Wir mit euch für Aachen“: Stadt startet Kampagne für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften

Aachen – Sie sind für die Gesellschaft im Einsatz: jeden Tag, jede Nacht. 365 Tage im Jahr. Die vielen Menschen, die in Aachen und der Region als Rettungssanitär*innen, als Ordnungsamtskräfte und Feuerwehrleute sowie als Polizist*innen ihren Dienst für die Gesellschaft tun. Sie sind da, wenn es brennt. Sie sind da, wenn es Not tut, bei einem Streit zu schlichten. Sie sind da, wenn Menschenleben in Gefahr sind, wenn Hilfe dringend gebraucht wird. Dieser besondere Einsatz für die Gesellschaft verdient Respekt.

Dafür steht die Kampagne „Wir mit Euch für Aachen!“, die im Rahmen eines Pressetermins am Dienstag (23. November) vorgestellt worden ist. „Es ist Zeit, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Denn leider erfahren unsere Einsatzkräfte des Ordnungsamtes, des Rettungsdienstes, der Feuerwehr- sowie der Polizei bei ihrer täglichen Arbeit immer wieder, dass es an Respekt fehlt“, sagt Stadtdirektorin Annekathrin Grehling. Eine groß angelegte Plakatkampagne, die die Stadt gemeinsam mit der Polizei Aachen ins Leben gerufen hat, wirbt in den kommenden Wochen und Monaten deutlich sichtbar für mehr Verständnis und Respekt untereinander. Der Hauptausschuss der Stadt Aachen hatte die öffentlichkeitswirksame Kampagne mit einem Beschluss auf den Weg gebracht, um so Dank, Anerkennung und Solidarität für diese Bereiche zu bekunden.

Null-Toleranz-Strategie und Gewaltprävention

Grehling kennt als Rechts- und Ordnungsdezernentin der Stadt Aachen die vielen schwierigen Situationen, mit denen ihre Mitarbeitenden vor allem im Außendienst tagtäglich konfrontiert sind. Regelmäßig werden diese auf der Straße beschimpft, angefeindet, teilweise sogar bespuckt und angegriffen. „Diese Übergriffe haben sich durch die Kontrollen der Corona-Schutzmaßnahmen, welche zusätzlich zu den in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsenen Aufgaben anfallen und die spürbar gesunkene Hemmschwelle, in den letzten beiden Jahren vervielfältigt. Wertschätzung und Respekt gegenüber den Menschen, die jeden Tag für unsere Sicherheit und Ordnung eintreten, sollten eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft sein, sind es jedoch nicht“, so Grehling, welche damit die Notwendigkeit dieser Kampagne verdeutlichte.

Auch im Feuerwehr- und Rettungsdienst kommt es leider immer wieder zu unschönen Szenen, wie Personal- und Feuerwehrdezernent Dr. Markus Kremer weiß. Neben dem aktiven Anzeigen von Anfeindungen und Gewaltereignissen setze die Stadt daher vor allem auf eins: Prävention. Kremer erläutert: „Bereits im Frühjahr 2018 haben wir unser Sicherheitskonzept zur Gewaltprävention auf den Weg gebracht, das neben der Entwicklung technischer und organisatorischer Maßnahmen vor allem auf die Vermittlung deeskalierender Kommunikationsstrategien baut.“ Besonders für die genannten Berufsgruppen sehe das Konzept eine Reihe von Maßnahmen vor. Zu nennen sei hier beispielsweise die Bereitstellung von Notfallmeldern für Mitarbeitende im Außendienst, oder das Angebot von Seminaren und Schulungen zum Umgang mit Gewaltsituationen im Arbeitsalltag, zu deren Durchführung eigens ein hauptamtlicher Deeskalationstrainer eingestellt wurde. „Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Strategie und bringen jeden Vorfall zur Anzeige“, so Kremer, der gemeinsam mit Grehling darauf hinweist, dass die Kolleginnen und Kollegen zum Teil 24 Stunden am Tag im Einsatz sind, um anderen Menschen in Notlagen zu helfen, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen und immer wieder auch, um Leben zu retten.

Die Kampagne „Wir mit Euch für Aachen!“ tragen Stadt und Polizei gemeinsam. Polizeidirektor Dirk Hoff ist Leiter der Polizeiinspektion 1 in Aachen und verantwortlich für gut 260 Polizeibeamt*innen, die ihren Dienst in Aachen verrichten. „Die Zahl der Widerstandsdelikte gegen Vollstreckungsbeamte ist in den letzten beiden Jahren in Nordrhein-Westfalen gesunken, was auch an einer verschärften Strafandrohung ab dem Jahre 2017 liegen kann. Respektlosigkeiten gegenüber Polizistinnen und Polizisten beginnen aber meist bereits unterhalb der Schwelle zur Straftat. In vielen Fällen werden Kolleginnen und Kollegen verbal zum Objekt degradiert – der Mensch hinter der Uniform wird nicht wahrgenommen oder gar bewusst missachtet. Dieser Entwicklung entgegenzutreten ist jede Anstrengung wert!“

Angelehnt an NRW-Kampagne

Das Land Nordrhein-Westfalen setzt mit seiner Kampagne „NRW zeigt Respekt!“ bereits seit einiger Zeit ein Zeichen gegen Gewalt an Einsatzkräften. „Wir mit Euch für Aachen!“ greift das vor Ort auf. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie der Ruhruniversität Bochum waren 64 Prozent der befragten Brandschützer*innen, Sanitäter*innen und Notärzt*innen schon mindestens einmal Opfer von körperlicher oder verbaler Gewalt. Eine Zahl, die eine Gesellschaft nicht einfach hinnehmen darf. Die Menschen, die sich in ihrem Job oder auch ehrenamtlich für andere einsetzen, haben die Unterstützung aller verdient. Das gilt im Übrigen auch für die städtischen Mitarbeitenden, die in ihren Büros Beschimpfungen und Angriffen ausgesetzt sind. Deswegen: „Wir mit Euch für Aachen!“

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NRW-Heimatministerin auf Hochwasser-Wiederaufbau-Sightseeing in Mechernich

Mechernich/Kommern/Satzvey – Seit Monaten hat Anita Thiemons (80) aus Kommern ihr Zuhause teilweise und tagsüber in ihre Garage verlegt. Sie ist seit dem verheerenden Bleibachhochwasser in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 – zumindest was das von Schmutzwasser überflutete Erdgeschoss betrifft – teilobdachlos.

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (2.v.l.) in der „neuen Heimat“ der Kommerner Rentnerin Anita Thiemons (2.v.r.). Sie wohnt tagsüber in ihrer Garage, wo sie auch Söhne und Enkel bekocht, seit ihr Erdgeschoss in der Nacht auf den 15. Juli vom Bleibach überflutet wurde. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bad und Schlafzimmer befinden sich im verschonten Obergeschoss, unten laufen Tag und Nacht die Bautrockner, um Fußboden und Wände zu entfeuchten – und heizen gleichzeitig die oberen Zimmer. Seit vier Monaten!

Die Garage ist jetzt Küche und Wohnzimmer zugleich. Je nach augenblicklicher Familiensituation und Bedürftigkeit bekocht die rüstige 80jährige dort Söhne und Enkel. Am Samstag gesellten sich NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach und Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick zu Anita Thiemons in die mit einer durchsichtigen Plastikplane abgespannte neue Heimat.

Enkel und Freundin aus München waren gerade zu Besuch, auch der Kommerner Ortsbürgermeister Rolf Jaeck „setz sich erömm“, wozu ihn die bereits vom Kommerner Hochwasser 2016 schwer geschädigte Rentnerin einlädt.

Ortsbürgermeisterin Heike Waßenhoven und NRW-Ministerin Ina Scharrenbach an der Baustelle der neuen Satzveyer Brücke über den Veybach. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Überblick am Puzzletisch

Ministerin Scharrenbach machte sich am Samstagmittag nach einer Wiederaufbaukonferenz in Bad Münstereifel vor Ort im Mechernicher Rathaus, in Kommern und Satzvey ein Bild von der Nach-Hochwasser-Lage am Bleiberg. Als leid- und beratungserprobte Guides dienten die Ortsbürgermeister Heike Waßenhoven (Satzvey) und Rolf Jaeck. Erster Beigeordneter Thomas Hambach hatte eine umfassende PowerPoint-Präsentation vorbereitet und gab einen Überblick.

Lebhaft plädierte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick für Mittel aus dem Aufbaufonds für private Vorsorgemaßnahmen und eine Solidarversicherung aller gegen Elementarschäden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der zuvor schon bei der Münstereifeler Hochwasserkonferenz mit dabei war, fügte die Puzzlesteine, die Ina Scharrenbach nach und nach sammelte, zu einem Gesamtbild in der Stadt Mechernich zusammen: „Wir sind diesmal sicher im Vergleich zu Nachbarkommunen mit einem blauen Auge davongekommen, aber 2016 gab es schon einmal ein starkes Hochwasserereignis im Stadtgebiet Mechernich. Viele Bürgerinnen und Bürger am Bleibach in Kommern sind heute noch mit der Abbezahlung der damaligen Schäden belastet, denn vor fünf Jahren gab es keine staatliche Wiederaufbauhilfe.“

Schick sprach sich für schnelle und effektive Hilfen des Landes für einzelne betroffene Bürger und die Kommune aus. 2215 Soforthilfeanträge wurden bereits gestellt, rund 3,3 Millionen an Mechernicher Bürger ausgezahlt. Der Schaden an städtischer Infrastruktur wird auf zwölf Millionen Euro beziffert.

Dass das Online-Formular speziell für ältere Leute zu kompliziert auszufüllen sei, wie die Satzveyer Ortsbürgermeisterin Heike Waßenhoven bemerkte, brachte die Heimatministerin in Rage: „Sagen Sie mir, welche Seite oder welchen Punkt ich weglassen soll – und ich tue es…“ Auch ältere Leute seien „meistens nicht allein auf der Welt“ und niemand brauche sich einen PC oder Laptop anzuschaffen, um den Antrag auszufüllen, so Ina Scharrenbach. Dabei gebe es sicher Hilfe im Bekanntenkreis…

Mit Laptop von Haus zu Haus

„In Kommern ist es der Ortsbürgermeister, der mit seinem Laptop unter dem Arm von Haustür zu Haustür geht“, berichtete der Bürgermeister der Ministerin. Rolf Jaeck winkte bescheiden ab: „Entweder man hilft oder man lässt es sein…“

Zur kleinen Begleitmannschaft der NRW-Politikerin gehörte auch Stadtbrandmeister Jens Schreiber, der unter anderem vor Ort das Feuerwehrgerätehaus Kommern zeigte, das ebenso wie das Feuerwehrhaus in Bleibuir von der Juli-Flut so stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass es abgerissen und an anderer Stelle (unterhalb des Kommerner Sportplatzes) neugebaut werden muss.

Insgesamt sind 30 kommunale Gebäude von Flutschäden betroffen, so Erster Beigeordneter Hambach, die Schadenssumme belaufe sich auf knapp fünf Millionen Euro. An Wasserläufen, im Leitungsnetz und auf Wirtschaftswegen – insbesondere Totalschäden an Brückenbauwerken – bezifferte der stellvertretende Verwaltungschef rund 200 Schadstellen mit Wiederherstellungskosten von ebenfalls knapp fünf Millionen.

Allein mit „sieben bis zehn Millionen“ gab Patricia Gräfin Beissel der NRW-Heimatministerin und dem Bürgermeister in Satzvey die Schäden an der historischen Wasserburg an. Genau wie auch die Stadt Mechernich ist die gräfliche Familie allerdings gegen Elementarschäden versichert. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sprach sich für eine solche Versicherung aller Städte und Gemeinden aus.

Pflichtversicherung

Er hatte unmittelbar nach der Flut keinen Hehl daraus gemacht, dass er für eine Pflichtmitgliedschaft aller Immobilieneigentümer und Nutzer in einer solchen Versicherung plädiert – einer Art Solidaritätsfonds, in die alle einbezahlen und aus der Sturm- und Hochwasseropfer entschädigt werden.

Gegenüber Ministerin Scharrenbach sprach sich Dr. Hans-Peter Schick am Samstag zusätzlich für umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Bachläufe  aus – „und zwar vor den Ortslagen“. Durch die Orte und Dörfer selbst solle man hingegen einen möglichst raschen und unbehinderten Durchfluss ermöglichen.

Retentionsflächen müssten die Gebietskörperschaften nicht zwangsläufig erwerben, sondern die Landwirte, denen sie gehören, im Nutzungsfall, also nach Hochwasser, „großzügig entschädigen“. Schick fragte bei der Ministerin auch ausdrücklich nach, dass auch private Vorsorgevorkehrungen gegen Hochwasser aus dem Wiederaufbaufonds gedeckt werden – ebenso der Grunderwerb für die Feuerwehrhausneubauten in Bleibuir und Kommern.

Es dauert aber alles, manchen geht es nicht schnell genug. Anita Thiemons (80) hat das Leben hingegen Geduld gelehrt, sagt sie ohne Klagen der Ministerin in ihrer Wohnküchengarage: „Die Bautrockner laufen jetzt seit vier Monaten Tag und Nacht, aber es ist noch immer feucht. Ich rechne damit, dass es Juni wird, ehe wir unten wieder einziehen und alles ist wie vorher…“