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Reiseführer mit „Hau ab“-Garantie – „Um diese Orte in der Eifel sollte man einen Bogen machen

Mechernich/Hillesheim – Alle Dörfer in der Eifel mindestens einmal zu besuchen, sei einmal sein Lebensziel gewesen, erklärte der Kriminalschriftsteller Ralf Kramp während einer Pressekonferenz im Euskirchener Café Kramer.

Dort stellte der Autor mit zeitweiligem Wohnsitz in Glehn und familiären Wurzeln in Mechernich sein neuestes Buch vor. Titel: „99 1/2 Orte in der Eifel, die man besser nicht besuchen sollte“. Das ist ja mal das glatte Gegenteil des ehemaligen Lebensentwurfs. Der einzige Unterschied: Die „99 ½ Orte“ gibt es in Wirklichkeit gar nicht, die aus unterschiedlichen Gründen „unmöglichen“ Locations sind Ausgeburten von Kramps erstaunlicher Phantasie. Man kann sie in Wirklichkeit nicht besuchen.

Es handelt sich um einen satirischen Gegenentwurf zu bekannten Reiseführern mit 111 Orten, die man laut eines bekannten Kölner Regionalverlag gesehen haben muss. „In Kramps Buch geht es um Orte, die man besser nicht gesehen haben sollte“, schreibt Frederik Scholl im „WochenSpiegel“.

„Während meiner Recherche bin ich in der Eifel auf die Suche nach Orten gegangen, in denen es nicht schön ist. Ich habe sie nicht gefunden und deshalb habe ich sie erfinden müssen“, sagte der Autor dem Interviewer mit einem Augenzwinkern.

Die Balz des Steppenhamsters

Aufgeteilt ist Kramps erster „Nicht-Reiseführer“ in verschiedene Kategorien. In die Sparte „Natur“ fällt dabei beispielsweise „die letzte Steppenhamsterherde Deutschlands“, die vorgeblich am Rande des Hohen Venns ihr karges Dasein fristet. In der Paarungszeit der Steppenhamster sollte man die Gegend meiden, schreibt Frederik Scholl: „Die Exemplare sind etwa viermal so groß wie normale Feldhamster und neigen zu verstörenden Balzritualen…“

Unter „Außergewöhnliches“ firmiert in Kramps Aufzählung das Tropfsteinbadezimmer der Familie Schorf in Niedereumelbach, schließlich gibt es dort das härteste Wasser der Eifel. Unter „Brauchtum“ fällt der Dauerzwist der Nachbardörfer Denster und Orft unweit von Zülpich: „Dort gibt es keinen Maibaum, der länger als zwölf Stunden stehen bleibt, keine Kirmes ohne Schlägerei und kein Martinsfeuer, das nicht wenigstens drei Tage vor St. Martin abgefackelt wird…“

Ebenfalls in die Kategorie „Brauchtum“ fällt der Volkshochschulkursus „Eifeler Unsitten“, der in der Rureifel unterrichtet wird. Natürlich darf auf die Eifeler Regional-Hymne nicht fehlen, zu der das Pieselbachtal unweit des deutsch-luxemburgischen Grenzgebietes liegt, den Komponisten und Dichter Karl-Heinz Rübsam inspiriert hat.

Zu jedem der 99 1/2 Orte, um die man einen großen Bogen machen sollte, gibt es mehr oder weniger authentische Fotos, die das „Grauen“ verstärken. Erschienen ist „99 1/2 Orte in der Eifel …“ im KBV-Verlag (ISBN 978-3-95441-633-2), 18,50 Euro.

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Kunst & Kultur

Mühlstein-Geschichte im Hof Michels in Mendig ausgestellt

Mendig – Die Brüder Martin und Leonhard Fuchs haben der Verbandsgemeinde Mendig eine beeindruckende Mühlsteinsammlung von insgesamt 14 Exponaten geschenkt und somit den Grundstock für eine öffentliche Ausstellung gelegt, die ab sofort im Hof Michels in der Mendiger Brauerstraße zu sehen ist.

Im Rahmen einer Feierstunde bedankte sich der Mendiger VG-Bürgermeister Jörg Lempertz bei den Stiftern sowie Dagmar und Andreas von Wissmann, die als Eigentümer des Hofs Michels das Projekt von Anfang an unterstützt haben. Lempertz dankte auch der Kreissparkasse Mayen und der VR Bank RheinAhrEifel für ihr finanzielles Engagement, dass die Ausstellung mit ermöglichte. Zudem dankte er den Mitgliedern und Helfern der Kulturgemeinschaft Albertinum, den Handwerkern und nicht zuletzt Dr. Nicolas Junglas, Walter Müller und Dr. Karl-Heinz Schumacher, die mit ihrer Expertise für den Text einer erklärenden Tafel verantwortlich zeichneten. „Alle zusammen haben sich eingebracht, um Geschichte greifbar und verständlich zu machen“, lobte der VG-Bürgermeister die Protagonisten.

Den geschichtlichen Hintergrund zu den Exponaten lieferte Dr. Nicolas Junglas. Er referierte im Rahmen der Feierstunde über die 7.000-jährige Tradition der Reib- und Mühlsteine aus der Osteifel. „Mit den nun hier im Michelshof ausgestellten Reib- und Mühlsteinen können 3000 Jahre dieser Geschichte hautnah nachvollzogen werden“, so der Mühlstein-Experte. Reibsteine bestünden aus einem Grundstein, der auf dem Boden aufliegt (Bodenstein) und einem beweglichen Stein (Läufer). Durch Hin- und Herschieben des Läufers werde das Getreide auf dem Bodenstein zermahlen, erklärte Dr. Junglas, der unter anderem auch die Mühlstein-Form des „Napoleonhutes“ vorstellte. „Eigentlich ein Anachronismus, denn diese Form lässt sich in der jüngeren Eisenzeit verorten, 450 – 40 vor Christus. Der Stein mit einem spitzen Kiel an der Unterseite erinnert halt an die Kopfbedeckung des französischen Kaisers“, klärte er auf.

Die Mitglieder der Kulturgemeinschaft Albertinum, für die Heinz Lempertz sprach, organisierten ehrenamtlich den Transport der Mühlsteine von Mayen nach Mendig mit eigenen Fahrzeugen und schweißten in mehr als 100 Stunden alle wieder an einer extra erstellten Zaunanlage aus verzinkten Stahlrohren an. Entstanden ist eine kleine, feine Ausstellung, die jetzt den Eingang zum Aufzug zum Besuch der Lavakeller flankiert und ein Zeugnis der Kultur- und Menschheitsgeschichte ist.

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Kunst & Kultur

Kunst- und Familienkalender 2024 der Kreissparkasse Bitburg-Prüm vorgestellt

Bitburg – Die Kreissparkasse Bitburg-Prüm widmet ihren Kunst- und Familienkalender 2024 dem Kunstkreis Beda anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums und stellt erneut einen breiten Querschnitt künstlerischen Schaffens in unserer Region und darüber hinaus vor.

Der im Jahr 1982 von Dr. Hanns Simon gegründete Kunstkreis Beda zählt nach nunmehr 40 Jahren seines Bestehens sowohl namhafte Künstler aus der Region als auch aus Liebhaberei in der Malerei und Bildhauerei tätige Künstlerinnen und Künstler zu seinen Mitgliedern. Die rund 100 Kunstschaffenden präsentieren ein breites Spektrum von Malerei, Zeichnung, Radierung und Fotografie bis hin zu Skulpturen aus Holz, Stein und Keramik.

Irene Mees, Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, präsentiert gemeinsam mit der Vorsitzenden des Kunstkreises Beda, Christiane Hamann, den neuen Kunst- und Familienkalender 2024 und dankt Frau Hamann, stellvertretend für die beteiligten Künstlerinnen und Künstler.

Gerne laden wir unsere Kundinnen und Kunden ein, sich ihr eigenes Exemplar in den Filialen der Kreissparkasse Bitburg-Prüm abzuholen. Erleben Sie die stimmungsvollen Darstellungen künstlerischen Schaffen als Kunst- und Bildkalender oder als Familienübersicht.

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Renntier-Rock zum Advent in Mechernich

Mechernich – Verein „Rock am Rathaus“ inszeniert am zweiten Adventsonntag, 10. Dezember, ab 15 Uhr rockiges Weihnachtskonzert mit Glühwein, Waffeln und prima Stimmung in der Aula der Barbaraschule – „Liebhaber gepflegter Rockmusik können auch leise Töne“, schreibt Michael Sander vom Verein „Rock am Rathaus“ in einer Pressemitteilung zum bevorstehenden Adventskonzert am Sonntag, 10. Dezember, ab 15 Uhr in der Aula der Barbaraschule im Sande. Vorgruppe ist das von ihm mitinszenierte Trio „AMG“, Hauptakteure die Musiker/Sängerinnen der Band „B 42“ aus Linz am Rhein.

Zur poppigen Musik bei freiem Eintritt gibt es Kaffee und Kuchen, Glühwein, Herzhaftes und auch kühle Getränke von Melanie Klose mit ihrem Team sowie den Veranstaltern, Verein „Rock am Rathaus“ und Stadtmarketing „Mechernich aktiv“. Die Hauptverantwortlichen, Margret Eich, Petra Himmrich. Reinhard Kijewski und Michael Sander, stellten sich bei einem Pressetermin vor der verschneiten Kulisse von Kreiskrankenhaus und Pfarrkirche St. Johannes Baptist den Fotografen.

Einlass in die Barbaraschule ist ab 14.30 Uhr, die Vorgruppe AMG-Trio beginnt kurz nach 15 Uhr mit ihrem kölschen Programm zur Vorweihnachtszeit. Das Trio besteht aus Anita Prinz („A“), Michael Sander („M“) und Georg Pielen („G“). Normalerweise eint sie der Chorgesang, das Vokalensemble Bouderath ist ihre musikalische Heimat.

Auf der B 42 am Rhein entlang

Die Band von der „B 42“ bei Linz am Rhein kommt über „Vitamin B“ mit ihrem Weihnachtsprogramm „The Rockin` Reindeers“ an den Bleiberg. Der Vater eines Bandmitglieds war seinerzeit Trauzeuge bei den aus Ostpreußen ins Rheinland geflohenen Eheleuten Ursula und Hans Kijewski, den Eltern von „Bleifööss“-Karnevalspräsident Reinhard Kijewski.

„B 42“ präsentieren in der Barbaraschule internationale und deutsche Weihnachtsklassiker, verbunden mit humorvollen Anekdoten. Zum Ensemble gehören Tina Rick (Gesang), Detlef Pangratz (Gitarre/ Gesang), Hajo Seeger (Gitarre/Gesang), Stephan Wirtz (Schlagzeug/Gesang) und Günter Wragge (Bass/ Gesang).

Michael Sander schreibt für die Veranstalter: „»Mechernicher Rock am Rathaus« sowie »Mechernich Aktiv« freuen sich darauf, viele Besucher und Zuhörer begrüßen zu dürfen und wünschen allen einen besinnlichen und angenehmen 2. Advent.“

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Uferlichter sorgen für eine bezaubernde Winterstimmung in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Ab dem 8. Dezember werden die Uferlichter Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht nur vorweihnachtlichen Glanz verbreiten, sondern noch bis Mitte Januar zu Kulinarik, Kunst, Konzerten und Kultur in stimmungsvollem winterlichen Ambiente einladen. Die vom Uferlichter e.V. und seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern jährlich prachtvoll dekorierten und beleuchteten Weidengeflechte geben den Rahmen für das besondere winterliche Event im Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Zwischen dekorativen Lichtobjekten, heimeligen Holzhütten und weißen Pagodenzelten erwartet die Besucher rund um die große Center-Wiese authentische und hochwertige Gastronomie regionaler Gastronomen und Winzer sowie Handwerkskunst von Olivenholz-Schnitzereien über stilvolle Kerzen bis hin zu hochwertigen Weihnachtskugeln. Gleich nebenan lädt die Eisbahn der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH auf der 450 Quadratmeter großen Eisfläche zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen ein. Wer keine Schlittschuhe hat, kann sich vor Ort ein Paar ausleihen.

Eröffnet werden die Uferlichter am Freitag, 8. Dezember, um 17 Uhr, umrahmt von Klängen des Posaunenchors der evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr. Die Uferlichter leuchten vom zweiten bis vierten Adventwochenende, „zwischen den Jahren“ vom 27. bis 30. Dezember sowie vom 5. bis 7. Januar und vom 12. bis 14. Januar 2024. Die Öffnungszeiten: jeweils von 15 bis ca. 21 Uhr und sonntags sowie „zwischen den Jahren“ von 14 bis ca. 21 Uhr.

Konzerte und Familien-Programm

Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren und Spendern ist es dem Uferlichter e.V. gelungen, erneut ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Konzerten, Familienprogramm und Feuershows anzubieten. Sowohl im Kurpark als auch in der nach der Flut wieder hergerichteten Kleinen Bühne im Kurpark gibt es eine Fülle an Programmpunkten und Aktionen.

Musikalisch sind beispielsweise mit dabei Rondo Vocal, Stephan Maria Glöckner, das Orchester des Kreises Ahrweiler, das Bad Neuenahrer QuAHRtett, der Chor unterwegs, die Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler, das Tschida Ensemble und das Jazz-Orchester Muckefuck. Nach vier Jahren Pause gibt es am Freitag, 22. Dezember, ab 20 Uhr auch wieder eine Uferlichter-Party mit fetten Beats, Club-Sounds und Party-Klassikern, präsentiert von „butlery“.Die Kleine Bühne im Kurpark verwandelt sich hierzu in eine cool beleuchtete Dance-Location. Tickets gibt es im Vorverkauf unter ticket.ahrtal.de.

Ein Highlight für Familien ist das Uferlichter-Programm am 3. Adventswochenende. Von Bastelaktionen und Kinderschminken über faszinierende Feuershows bis hin zu einem nostalgischen Karussell – hier werden Kinderaugen leuchten. Richtig rockig wird es am Samstag, 16. Dezember, um 18 Uhr beim Konzert der Kinderband „Pelemele“ in der Kleinen Bühne. Hier sind gemeinsames Singen, Hüpfen und Tanzen, was das Zeug hält, angesagt. Zudem sollten sich kleine Uferlichter-Besucher den Donnerstag, 28. Dezember, 15 Uhr vormerken. Denn dann präsentiert das Theater con Cuore das liebevoll inszenierte Theaterstück „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“.

Alle Termine und Infos finden Besucher unter ahrtal.de/uferlichter

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Am 4. Dezember wird in Roggendorf das neue Buch über den Ex-Profi Jonas Hector vorgestellt

Roggendorf/Köln – Auf ein turbulentes und spannendes Jahr zurückblicken konnte jetzt der FC-Fanklub „Geißböcke Nordeifel“ bei seiner Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Zagreb in Roggendorf. Im Verlauf der Versammlung wurden der Vorsitzende Günter Henk und dessen Stellvertreterin Sandra Igel in ihren Ämtern bestätigt. Und auch der Kreis der Ehrenmitglieder wurde anlässlich der Jahreshauptversammlung um eine Person größer. Pero Banic, Inhaber des Clublokals Zagreb, wurde für seine Verdienste um die Geißböcke Nordeifel von Günter Henk mit der Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied bedacht.

Während der 1. FC Köln sich seit Wochen im Abstiegskampf befindet, konnte Fanklub-Chef Günter Henk auf eine erfolgreichere Bilanz verweisen. Ein großer Erfolg sei im Frühjahr die Präsentation von Film und Buch „Heinz Flohe – Der mit dem Ball tanzt“ des Kölner Filmemachers, Buchautors und Verlegers Frank Steffan gewesen. Viele FC Fans hätten diese Veranstaltung im Roggendorfer Klublokal besucht.

Auch eine Signierstunde des ehemaligen FC-Profis Jupp Bläser und die Vorstellung dessen Buches „Ich war dabei“ habe ein positives Echo gefunden. Einer der Höhepunkte in diesem Jahr sei das zehnjährige Bestehen der Eifeler Geißböcke gewesen, zu dem auch die Geschäftsführung des 1. FC Köln gratuliert habe. Der Fanbeauftragte des Bundesligisten, Rainer Mendel, war höchstpersönlich zum Jubiläumsstammtisch nach Roggendorf gekommen, um eine Urkunde zu überreichen.

Mit Rainer Mendel waren auch die FC-Legenden Bernd Cullmann und Herbert „Zimbo“ Zimmermann nach Roggendorf geeilt, um dem recht aktiven Fanklub zum Zehnjährigen zu gratulieren. Bei dieser Gelegenheit hatte der Klub alle drei zu Ehrenmitgliedern ernannt. Gleiches war im Laufe des Jahres den ehemaligen FC-Profis Harald Konopka, Jupp Bläser und Karl-Heinz Thielen zuteilgeworden. Sie alle hatten die Eifeler Geißböcke persönlich. Wie Günter Henk berichtete, war auch der ehemalige FC-Torwarttrainer Alexander Bade Gast bei einem der Stammtische in Roggendorf gewesen.

Mit der Jahreshauptversammlung sind die Aktivitäten der Eifel-Geißböcke für dieses Jahr keinesfalls abgeschlossen. Am Montag, 4. Dezember, um 19 Uhr, bekommt der Fanklub erneut hohen Besuch aus der Domstadt, der im Klublokal Zagreb ein druckfrisches Buch über den ehemaligen Nationalspieler und FC-Strategen Jonas Hector vorzustellen. Es sind der Buchautor und Verleger Frank Steffan und der bekannte Buchautor Ralf Friederichs, die das Buch vorstellen, zu dem auch die Geißböcke Nordeifel Fotos beigetragen haben und das erst in diesen letzten Novembertagen aus dem Druck kommt.

Ralf Friedrichs ist Autor von mehreren Satire-Büchern wie zum Beispiel „Neulich am Geißbockheim“ sowie diverser Romane. Als ausgewiesener Fußball-Experte schreibt er unter anderem auch Beiträge für Focus Online. Der 59-Jährige ist bekannt durch seine Moderation von Fußball-Talkshows. Er war maßgeblich an den Produktionen der Fußballfilm-Dokumentationen „Heinz Flohe – Der mit dem Ball tanzte“ und „Das Double 1977/78“ beteiligt. Mit seinem ganz aktuellen Buch „Jonas Hektor – Seine große Karriere in Wort und Bild“ ist dem Fußball-Experten erneut ein Werk gelungen, auf dessen Erscheinen unzählige FC-Fans warten.

Denn gerade Jonas Hector reiht sich in die Galerie der großen Ex-Spieler des 1. FC Köln ein. Seine sportliche Karriere war bemerkenswert. Das druckfrische Buch würdigt ihn auf 120 Seiten in Wort und Bild. Autor Ralf Friedrichs hat Hectors sportlichen Weg von Anfang an begleitet hat. Bei seinem FC-Stammtisch absolvierte Jonas Hector als junger Spieler einst seinen ersten öffentlichen Auftritt. Friedrichs zeichnet alle Stationen nach und bewertet seine Bedeutung für den deutschen Fußball und für den 1. FC Köln im Besonderen.

In Roggendorf werden Frank Steffan und Ralf Friedrichs das Buch vorstellen und über die letzten sechs turbulenten Monate berichten, in denen das Werk entstanden ist. In dieser Zeit musste Friedrichs 349 Spiele des Kölner Fußballers recherchieren und auswerten. Friedrichs: „Es hat bei allem Aufwand wirklich Spaß gemacht, und es war mir eine Ehre, über diesen tollen FC-Spieler zu schreiben“.

Besucher der Buchvorstellung am 4. Dezember, um 19 Uhr, im Klublokal Zagreb haben dann die Möglichkeit, das Buch zu einem Subskriptionspreis von 19,90 Euro (Normalpreis 24,90 Euro) zu bekommen. Auf Wunsch werden Verleger Frank Steffan und Autor Ralf Friedrichs die Exemplare auch signieren.

FC-Fans haben außerdem die Chance, das Buch bis zum 12.  Dezember noch zu dem reduzierten Preis von 19,90 Euro zu bestellen. Bestellungen sind möglich direkt bei Frank Steffan (Tel. 0221-7391673 oder info@edition-steffan.de) in Köln. Beim Roggendorfer Fanklub-Vorsitzenden Günter Henk (Tel. 02443-1674) sind Bestellungen am Montag, 27., Mittwoch, 29., und Donnerstag, 30. November, von 13 bis 16 Uhr, möglich. Günter Henk: „Das Buch über Jonas Hector ist ein tolles Geschenk zu Weihnachten und ein Muss für jeden Fan des 1. FC Köln“.  (Reiner Züll)

www.edition-steffan.de/shop

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Der ehemalige Oberkreisdirekter Dr. Karl-Heinz Decker berichtete in der Kuchenheimer Mottenburg

Euskirchen – „Wir alle litten großen Hunger“ – Auch die Geschichte eines spannenden Standortpokers um Procter & Gamble fehlte nicht – Am Ende ging es um eine Zither, ein knapp 100 Jahre altes Instrument. Es war das Markenzeichen eines stadtbekannten Euskirchener Originals. Doch dazu später. Denn an diesem Abend war die Bühne in der Kuchenheimer Mottenburg zunächst für Dr. Karl-Heinz Decker bereitet. Der Titel seines Vortrags lautete „80 Jahre leben in Euskirchen“ – und der clevere Jurist, Verwaltungsmann sowie ehemalige Oberkreisdirektor verstand es, seinen Ausführungen mit Witz, Charme und mitunter auch nachdenklich stimmender Ernsthaftigkeit einen hohen Unterhaltungswert zu verleihen.

Die zwei Stunden Vortrag waren kurzweilig und so hatte Heinz-Otto Koch, der Vorsitzende des Fördervereins des Rheinischen Industriemuseums, Tuchfabrik Müller, für die Reihe „Persönlichkeiten im Museum“ erneut einen Glücksgriff getan. „Eigentlich wollten wir Sie zu unserem zehnten Vortragenden machen, aber Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt sind Sie der achte und wir freuen uns sehr auf Ihre Ausführungen“, sagte Heinz-Otto Koch, bevor er Karl-Heinz Decker auf die Bühne geleitete.

Der erklärte zunächst, warum er mit seinen 86 Jahren seinen Vortrag mit „80 Jahre leben in Euskirchen“ überschrieben hatte. „Mit sechs Jahren kam ich in die Schule und das ist die Zeit, wo erste Erinnerungen haften geblieben sind“, so der Euskirchener. Erinnerungen, die zunächst geprägt waren von Krieg und Nazi-Regime. Seine Einschulung 1943 an der Ostschule beschreibt er „als großes Fahnengedöns auf dem Schulhof, bei dem der Führer gepriesen wurde. Alles eine große Schau“.

Hakenkreuz-Fahne gekauft

Die nationalsozialistischen Repressalien spürte er später auch in der Familie. So gab es eine Baugenehmigung für einen Verwandten nur bei gleichzeitigem Eintritt in die NSDAP. Seine Mutter musste sich derweil der Befragung eines Zellenleiters stellen. Ob ihr Mann in der SS, SA oder NSDAP sei? Ob sie in der Frauenschaft Mitglied sei? Ob die Tochter denn beim BDM mitmache? Ob sie den Westdeutschen Beobachter lese? „Alle Fragen beantwortete meine Mutter mit Nein, und so flehte der Zellenleiter sie an, sich wenigstens eine Hakenkreuz-Fahne zu kaufen, damit er zumindest ein ,Ja‘ auf dem Fragebogen notieren konnte“, so Dr. Karl-Heinz Decker.

Ansonsten hätte der Parteifunktionär Schritte gegen die Familie einleiten müssen. „Am nächsten Tag kaufte meine Mutter also eine Fahne. Die kleinste, die sie kriegen konnte. Für 1,36 Mark“, erzählt der 86-Jährige. Den Kassenzettel habe sie sehr lange aufbewahrt, um den Kauf auch belegen zu können. „Sonst hätte ja einer sagen können, wir hätten sie nur geliehen“, so der ehemalige Oberkreisdirektor über diese schlimmen Zeiten, die erst mit furchtbaren Bombardierungen Euskirchens, dem Einmarsch der Alliierten und der späteren Kapitulation Deutschlands endeten.

Die Kreisstadt lag in großen Teilen in Schutt und Asche. „Diese Bilder kommen wieder hoch, wenn ich in den Nachrichten Berichte über die Ukraine oder über Gaza sehe“, so Karl-Heinz Decker, der es schaffte, das Publikum mit seinen Erzählungen in diese Zeit des Chaos‘ mitzunehmen. So berichtete er von dem großen Hunger, „den wir alle litten“. „Kartoffeln und Briketts waren damals die Währung – und Rüben. Dann daraus konnte Rübenkraut und Knollibrandi, ein Knollenschnaps, hergestellt werden.“

Der Chef des Schlachthofs hatte derweil ein großes Herz für die Bevölkerung. Er deklarierte hin und wieder geschlachtete Tiere als „nicht tauglich“, so dass das Fleisch samstags an die Euskirchener ausgegeben werden konnte.

Auch der Wohnraum war knapp. Die in Euskirchen stationierten Belgier beschlagnahmten viele der noch halbwegs intakten Häuser. Die Deckers durften ihre Wohnung derweil behalten. Wenngleich ein Raum von einem belgischen Offizier konfisziert wurde, der dort zweimal pro Woche mit seiner Freundin seine Schäferstündchen abhielt. Für die katholische Mutter des Vortragende eine schwere Bürde, wenngleich immer etwas zu essen abfiel, von dem, was der Offizier für sich und seine Freundin mitbrachte.

Aufschwung dank Währungsreform

Für Karl-Heinz Decker markierte schließlich der Tag der Währungsreform am 20. Juni 1948 den Wendepunkt. „Wir hatten wieder Geld, das einen Wert hatte“, so der 86-Jährige über die Erfolge des Marshall-Plans. So kam anschließend die Fresswelle, gefolgt von der Kleiderwelle und einer abschließenden Wohneinrichtungswelle.

Das Wirtschaftswunder war da und der Verwaltungsfachmann beteiligte sich daran, den Wiederaufbau und Aufschwung für Euskirchen mitzugestalten. Dank der Gebietsreform wuchs Euskirchen auf 60.000 Einwohner an. „Die Expansion auf rund 160 Quadratkilometer war für Euskirchen ein Segen.“ Firmen wie Miele siedelten sich an, mit der Glasfachschule im benachbarten Rheinbach gab es Bestrebungen in Euskirchen auch die Glasindustrie heimisch werden zu lassen.

Ein nervenaufreibender Wirtschaftspoker spielte sich schließlich im Vorfeld der Ansiedlung von Procter & Gamble ab. „Die Amerikaner verhandelten noch mit 28 anderen Standorten“, berichtete der studierte Jurist. Gemeinsam mit dem Euskirchener Stadtdirektor Dr. Heinrich Blaß führte Karl-Heinz Decker die Verhandlungen mit Unternehmensvertretern. Zahlreiche Hürden galt es zu nehmen. Die größten waren die verkehrlichen Anbindungen, die dank Land und Bund über den Zubringer zur A61 geschaffen werden konnten.

Dann brauchte es noch staatliche Förderungen. Nach einem Termin in Düsseldorf gab es auch dafür eine Zusage. „Als wir aus dem Ministerbüro raus waren, haben sich Heinrich Blaß und ich auf die Schulter geklopft und gesagt: Wir haben gewonnen.“ Und das hatten sie in der Tat. Mit der Ansiedlung von Procter & Gamble kamen 1976 Arbeitsplätze nach Euskirchen samt Gewerbesteuereinnahmen. „Sie glauben allerdings nicht, wer uns am Anfang große Problem bereitet hat“, sagte der Ex-Oberkreisdirektor süffisant: „Die Telekom: Sie legten nur einen Anschluss ins Werk. Später waren es dann sage und schreibe drei.“

Bestens aufgestellt

Von dieser Ansiedlung profitiert die Kreisstadt auch heute noch. Ohnehin sieht er die Stadt Euskirchen bestens aufgestellt. Karl Heinz Decker führt dafür die positive Siedlungsentwicklung ins Feld, eine gut funktionierende Wirtschaft, eine hervorragende Bildungslandschaft und eine Lebensfreude, die sich auch nach Flut und Corona wieder in fröhlichen Feiern und Volksfesten wie dem Simon-Juda-Markt niederschlage.

Damit hatte er auch den Weg für eine Überleitung zu Dr. Ingrid Schellenberger bereitet. Denn sie hatte eine Zither mit nach Kuchenheim gebracht. Aber nicht irgendeine, sondern das Instrument von Schops Löhr, einem Euskirchener Original, der jedes Fest in Euskirchen mit seiner Musik bereicherte. Und diese Zither überreichte Dr. Ingrid Schellenberger als Dauerleihgabe für das Stadtmuseum an Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt.

Der bedankte sich sehr herzlich dafür und auch für den hervorragenden Vortrag von Dr. Karl-Heinz Decker. In Richtung von Heinz-Otto Koch sagte Sacha Reichelt daher: „Eigentlich spricht doch nichts dagegen, dass Herr Decker nochmal wiederkommt und auch den zehnten Vortrag hält.“

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Erfolgreiche Kneipensitzung im Mechernicher Magu – Erlös geht erneut an die Mechernich-Stiftung

Mechernich – „Imagine“ im Kneipenkarneval – Traditioneller Karnevalsspaß im Mechernicher Magu fing leise an und wurde anschließend zum vollen Erfolg – Wie fängt man in Zeiten von Krieg und Krisen eine fröhliche Karnevalsveranstaltung an? Diese Frage stellten sich auch die Macher der inzwischen fünften Kneipensitzung im Mechernicher Magu. Die Antwort von Hans-Dieter Hahn-Möseler: „Aufgrund der aktuellen Geschehnisse in der Welt fangen wir unsere Kneipensitzung einmal anders an. Freuen Sie sich auf Julia Cremer.“

Nach dieser Ankündigung wusste die Sopranistin mit emotionalen Songs wie „Imagine“ von John Lennon, „Mir sin eins“ von Kasalla oder auch dem „Halleluja“ auf ganzer Linie zu überzeugen. Das war mal ein angemessenes Opening, das sich absolut sehen und aber vor allem hören lassen konnte.

Im weiteren Verlauf des über fünfstündigen Programms konnten sich die teils karnevalistisch gekleideten Gäste auf kölsche Musik vom Feinsten von der „Domstadtbande“ freuen. „Ne Schwadlappe“ war ebenso dabei wie „Die Henkelmänchen“ und Reiner Roos als „Ne närrische Kommissar“. Ebenfalls zu Gast: „Trompeter Markus Rey“, der „Jeck noh Note“ und „Josephine Ohly“. Tänzerische Darbietungen präsentierte die „Tanzgruppe Original Kölsch Hännes’chen“. Aus der Heimat mit dabei waren die Tanzgruppe der „Löstige Höndche Nettersheim e.V.“ und die „Blos mer jeht un Bumskapell“.

Sagenhaft tolle Unterstützung

Unter den Gästen war auch Maria Jentgen. Die stellvertretende Vorsitzende der Mechernich-Stiftung freute sich auf die fünfte Kneipensitzung, nicht nur wegen des Programms, sondern auch, weil die Erlöse der Sitzung dem guten Zweck der Stiftung gewidmet sind. Sie hieß die Gäste daher sehr herzlich willkommen und dankte gleichzeitig für die sagenhaft tolle Unterstützung.

Veranstalter Hans-Dieter Hahn-Möseler betonte: „Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass alle Künstler kostenlos auftreten und den weiten Weg aus dem schönen Köln hier zu uns suchen und der Erlös an die Mechernich-Stiftung geht.“ Der Obergartzemer stellt dafür alljährlich gemeinsam mit seinem Bühnenpartner Rainer Krewinkel, die besser bekannt sind als „Botz un Bötzje“, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. Neben den Künstlern tragen auch das Team der Obergartzemer Event-Löven mit ihrer Technik und das Magu mit seinen Räumlichkeiten dazu bei, dass die Spende für die Mechernich-Stiftung üppig ausfällt. Denn beide verzichten auf Technik- und Raummiete.

Bereits jetzt, konnten die Veranstalter stolz verkünden, dass für die in Aussicht stehende sechste Kneipensitzung im kommenden Jahr schon über 100 Karten verkauft wurden. Damit stehe einer erfolgreichen Fortsetzung nichts mehr im Wege.

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Aus alter Wurzel neue Kraft – Ein partizipatives Kunstprojekt des Künstlers Tim Berresheim in Aachen

Aachen – Simulierte Wirklichkeiten in der frappierenden Präzision alter Meister: Tim Berresheim erzeugt komplexe Bildwelten, die sich aus dem Spannungsfeld von Computertechnologie und der Befragung der eigenen Wirklichkeit entwickeln. Nun macht der weltweit erfolgreiche Künstler mit dem groß angelegten Kunstprojekt „Aus alter Wurzel neue Kraft“ die Stadt zum Thema, in der er lebt: Aachen.

Ausgangsort ist der „Büchel“ im historischen Zentrum der Stadt. Seit dort das alte Parkhaus abgerissen wurde mit dem Ziel, unter dem Dachgedanken „Wohnen, Wissen, Wiese“ einen neuen urbanen Raum mit hoher Lebensqualität zu entwickeln, hat sich der Platz als temporärer Ort lebendiger Transformation etabliert, der in vielfacher Weise bespielt und ausprobiert wird.

„Freudvolle Navigation auf unsicherem Terrain“

Tim Berresheim lädt alle Aachener*innen ein, sich im Rahmen des Kunstprojekts „Aus alter Wurzel neue Kraft“ mit dem geschichtsträchtigen Ort und seiner Umgebung auseinanderzusetzen, in alte und neue Lebenswelten einzutauchen, den vielen Transformationsprozessen der Vergangenheit nachzuspüren und selbst an der aktuellen Transformation als Schnittstelle zur Zukunft teilzuhaben. Dort, wo Geschichte und Zukunft der Stadt sich begegnen, soll eine digitale und analoge Visualisierung der „freudvollen Navigation auf unsicherem Terrain“ stattfinden, sagt Tim Berresheim. „‚Aus alter Wurzel neue Kraft‘, ein Motto von deutschen Schützenbruderschaften zu Beginn des 20. Jahrhunderts, steht für mich für alte, handwerkliche Arbeitsweisen, die in neuester Technologie neue Wirksamkeit entfalten. Das beschreibt für mich nicht nur einen kreativen Prozess, sondern legt auch die Methode nahe, wie ich mit den Teilnehmer*innen sehr konkret am Projekt arbeite: Wir wenden kunsthandwerkliche Techniken wie Frottage, Schraffuren, Collage an und transformieren sie zum Beispiel mittels Augmented Reality in etwas künstlerisch Neues.“

Erste Präsentation am 16. Dezember in der Salvatorkirche

Den Anfang dieses partizipativen Projekts gestaltet der Künstler strukturiert: zusammen mit Kindern der Grundschule am Fischmarkt und Schüler*innen des Kaiser-Karls-Gymnasiums sowie des vhs Colleges, die in Workshops den Umgang mit Handwerkzeugen des Wandels kennenlernen. Dazu gehören zum Beispiel Augmented-Reality- und 3D-Scanning-Workshops sowie Zeichen- und Modellierkurse, analog und digital. Die Schülerinnen erleben den Umgang mit Hochleistungscomputern und iPads mit Bildbearbeitungsprogrammen, Augmented-Reality-Apps, Laserscannern und 3D-Scannern, erhalten aber auch Zugang zu klassischem Kunsthandwerken. Beim gemeinsamen Location-Scouting sollen spannende Orte ausfindig gemacht werden. Während die Umgebung gescannt wird, erhalten die Schüler*innen zugleich Unterricht in Stadtgeschichte und dem Bedienen neuester Mittel der Kunstproduktion.

Heinrich Brötz, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur der Stadt Aachen, zeigt sich begeistert: „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterschiedlicher Herkunft und kultureller Erfahrung nehmen an dem Kunstprojekt von Tim Berresheim teil. Sie erkunden ihre Heimatstadt Aachen mittels neuster Technologie und hinterlassen Spuren, die das Projekt aufnimmt. Damit wird eine kreative Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum angestoßen, die in diese Zeit gesellschaftlichen, aber auch städtebaulichen Wandels passt und von der wir alle lernen und profitieren können.“

Die entstehenden „Transformationsleistungen“ sollen immer wieder an unterschiedlichen Orten öffentlich zugänglich gemacht werden. Den Anfang macht die Salvatorkirche. Hier werden am 16. Dezember 2023 ab 15 Uhr die ersten Ergebnisse der Kollaboration zwischen Künstler und Teilnehmer*innen präsentiert. Um 16 Uhr folgt ein Flötenkonzert (Salvatorkirche, Salvatorberg 1, Aachen, Eintritt frei!)

Digitale Bildung spielerisch erlernen

Das Projekt verknüpft tradiertes Wissen auf regionaler Ebene mit den Herausforderungen der heutigen Zeit. Eines der Ziele ist es dabei, digitale Bildung in spielerischer Form an Schulen zu fördern, Hemmschwellen zum technologischen Fortschritt abzubauen und Technik wohlwollend an das Curriculum zu schmiegen. Gleichzeitig streben Tim Berresheim und sein Team eine inklusive Herangehensweise an, indem verschiedene Altersgruppen und Bildungsstände, aber auch vulnerable Gruppen wie Menschen mit Fluchterfahrung in den Herstellungsprozess einbezogen werden. Dieser Prozess wird auch unterstützt durch die Etablierung des Kunstwerkes im öffentlichen Raum. Es werden innerhalb des Prozesses und im anschließenden Ausstellungsformat vereinfachte Zugänge geschaffen, die zur Demokratisierung von Kunst beitragen. Zudem fördert diese Form von Kollaboration die regionale Identität, indem lokales Wissen durch den Einbezug junger Menschen modernisiert und neue geteilte Realitäten geschaffen werden, die Inklusion, gemeinsame Perspektiven und Vielfalt ermöglichen. Die transformative Kraft der Kunst bietet die Möglichkeit, neue Perspektiven zu eröffnen und auf emotionaler und kreativer Ebene Veränderungen herbeizuführen. Die positiven Auswirkungen des Projekts auf die Gemeinschaft und das Stadtgebiet sind vielfältig. Es schafft Zugänge zu Kunst und Kultur im öffentlichen Raum und findet somit auch Platz außerhalb formaler Institutionen. Auch fordert das Projekt heraus, Kinder und Jugendliche aktiv an der Umgestaltung des Büchels zu beteiligen, aus ihrer ganz eigenen Perspektive.

Tim Berresheim, *1975 in Heinsberg, ist ein multimedialer bildender Künstler. Seine Werke umfassen 2D- und 3D-Drucke, Fotoabzüge und Plastiken, Augmented Reality-Skulpturen und -videos sowie verschiedene Kunst-am-Bau-Projekte. Bestrebt, in seinen Werken die Komplexität unserer Zeit wiederzugeben und Betrachtende vor neue Aufgaben in der Bildrezeption zu stellen, kreiert Berresheim intensive Erlebniswelten an der Schnittstelle Kunst/Forschung/Technologie.

Datenmengen statt Farbe, Pixel statt Pinselstriche, Augmented Reality statt Holzskulptur: Seit 2002 erzeugt er mit Maus und Tastatur, was alte Meister einst mit dem Dachshaarpinsel tupften. Stets verfolgt er das Ziel, mit aktuellster Technik etwas radikal Neues zu kreieren. Dabei setzt er seine Bildmanipulationen vielfältig um: Er schafft Computerbilder, Fotografien oder Siebdrucke bis hin zu ganzen Rauminstallationen, die Stillleben, Raumillusionen und Zukunftsvisionen darstellen. Das Ergebnis sind außerordentlich prägnante, eigenwillige, nicht selten rätselhafte Bilder – die sich oftmals mit einer vom Künstler entwickelten Augmented Reality App zum Leben erwecken lassen.

Berresheim lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Aachen. Er fühlt sich seiner Heimatregion und der Stadt äußerst verbunden, weshalb er immer wieder gerne hier künstlerisch aktiv ist und dabei als Gegenwartsarchäologe Fundstücke und seine Kunst kontextualisiert.

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Kunst & Kultur

Jahrbuch 2024 des Kreises Euskirchen – „Umweltschutz und Klimawandel“ im Fokus

Euskirchen/Mechernich – Landrat Markus Ramers stellte das Buch mit Kreisarchivarin und Federführerin Heike Pütz in Nettersheim vor – Ab sofort im Handel – „Umweltschutz und Klimawandel“ lautet das Schwerpunktthema des diesjährigen Jahrbuches 2024 des Kreises Euskirchen. Dieses stellte Landrat Markus Ramers nun gemeinsam mit Kreisarchivarin Heike Pütz im nagelneuen „Holzkompetenzzentrum Nettersheim“ vor. Sie hatte das Jahrbuch federführend betreut.

17 interessante Geschichten enthält das Werk. Ob zur Flutkatastrophe von 2021 und ihren Folgen, zu biologisch-dynamischem Landbau, „wunderschönen Alleen“ oder der Rückkehr des Wolfes, der auch das Buchcover ziert. Das Buch enthält Aktuelles, Historie und „Herzensprojekte“ der Städte und Kommunen im Kreis, bei denen besonders eines Sichtbar werde: „Vielfalt“.

„Genau richtige Mischung“

Dazu zitierte Markus Ramers in seiner Eingangsrede den französischen Autor André Malraux (1901-1976): „Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern“ – vor den über 20 anwesenden „Möglichmachern“, Autorinnen und Autoren, Journalisten, der Bad Münstereifeler Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und „Weiss-Verlag“-Geschäftsführer Alexander Lenders.

Das Buch spiegele passen dazu die Entwicklung des Kreises, gerade in Sachen Naturschutz, im Laufe der Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte bis heute sehr gut wider. Er führte aus: „In das Buch ist wieder eine Menge Arbeit geflossen. Ein ideales und bezahlbares Weihnachtsgeschenk, wie jedes Jahr!“ Erhältlich sei es ab sofort im regionalen Buchhandel.

Landrat Ramers dankte Pütz für ihren Einsatz, allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge und dem „Weiss-Verlag“ für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch der „VR-Bank Nordeifel eG“ galt Dank. Sie hatte „großzügige Unterstützung zum Druck des farbigen Einbandes“ geleistet.

Federführerin Heike Pütz sprach im Anschluss an den „Chef“ ebenso den Autorinnen und Autoren ihren Dank aus, mit denen eine „sorgfältige Zusammenarbeit so wunderbar geklappt“ habe. Für sie enthalte das Buch die „genau richtige Mischung“ aus verschiedensten Themen und zeige das große Engagement der Menschen im Kreis auf, gerade beim Thema Naturschutz.

So historisch wie aktuell

Egal ob die Verleihung der „Rettungsmedaille des Landes NRW“ an den Floisdorfer Bauunternehmer Hubert Schilles, der den Kollaps der Steinbachtalsperre in der Flutnacht unter Einsatz seines Lebens verhindert hatte oder ein Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock beim DRK im Kreis Euskirchen auf Burg Vogelsang zum „internationalen Rotkreuz-Tag“ – viele besondere, historische und ergreifende Momente sind im Buch festgehalten.

Gerade das Mechernicher Stadtgebiet kommt hier aber auch mit kleineren Geschichten wie den Bienenflüsterern Ludwig Schmitz und Dennis Oesterling oder der frisch gefeierten „Goldenen Hochzeit zwischen Mechernich und Kommern“ gut weg.

Auch geschichtliche Themen, zusammengetragen und verfasst von Regionalhistorikern, wie die Kriegserinnerungen des Wollseifeners Josef Zöll, Ausführungen zur Firmenicher „Barbarakapelle“ oder zum Eisenbahnwagon „Donnerbüchse“ (ehemalige Reichsbahn) im Satzveyer Gewerbegebiet kommen dabei genauso so wenig zu kurz wie eine historische Betrachtung von Umweltfolgen der Bleisande im ehemaligen Mechernicher Bergbaurevier.

„Heimat wieder präsenter“

Ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis – das sah auch „Weiss-Verlags“-Geschäftsführer Alexander Lenders so. Er sei froh, dass die eigene Heimat wieder präsenter und interessanter für die Menschen werde. Besonders freue ihn aber auch der Weg des diesjährigen Jahrbuches zurück zur Natur.

Vor einem Gruppenfoto mit allen Beteiligten, auf das eine anregender Austausch unter den Anwesenden folgte, betonte Heike Pütz: „Nach dem Jahrbuch ist vor dem Jahrbuch.“ Und so werde sie sich auch gleich schon wieder an die Orga des nächsten Werkes machen. Dieses hat das Thema „Reisen – Entwicklung des Tourismus hier und in der weiten Welt“. Darauffolgen sollen dann „die goldenen Zwanziger Jahre“ (2026) und „Made im Kreis Euskirchen“ (2027).

„Weiss-Verlag“: „Jahrbuch Kreis Euskirchen 2024“; Verschiedene Autoren; gebundenes Buch, 240 Seiten; Preis: 9,80 Euro (D); ISSN: 1863-592X