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Spende für „Bleifööss“ rettet notleidendem Fastelovendsclub einstweilen das Leben

Mechernich – Am heutigen Freitag 10. März, überreichten die Friseurmeisterin und ihr Ehemann, Ratsherr Willi Gerstenmeier, die 580 Euro, die zusammen kamen, an Reinhard Kijewski, den Präsidenten der neben Festausschuss Mechernicher Karneval (FMK) und Prinzengarde (PG) dritten vaterstädtischen Karnevalsgesellschaft in Mechernich.

Wenn jemand Karneval zu feiern versteht, dann die regelmäßig 100köpfige Fangemeinde, die sich Jahr für Jahr Karnevalssonntag vor dem und im Friseursalon „DD“ von Meisterin Daniele Gerstenmeier in der Mechernicher Weierstraße einfindet. Dort gibt es seit ihrer Verselbständigung 1991 am Rande des Mechernicher Tulpensonntagszuges immer ein Buffet vom Feinsten und reichlich obergärigen Gerstensaft zum Nulltarif. „Angefangen haben wir mit 20 Liter Kölsch und ein paar belegten Brötchen, 2023 haben wir 140 Liter Bier ausgeschenkt und ein Kölsches Buffet wie aus dem Bilderbuch serviert“, so die Gastgeberin.

Aus Dankbarkeit für die großzügige Bewirtung vor, während und nach dem Karnevalszug werfen Daniele Gerstenmeiers Gäste immer einen Obolus in die Spendenschatulle, deren Inhalt dieses Jahr für den tatsächlich notleidenden Karnevalsclub (KC) „Bleifööss“ bestimmt war.

Der Karnevalsclub kann das Geld gut brauchen, denn er ist seit einigen Jahren wegen notorischer Geld- und Personalknappheit vom Untergang bedroht. Zwar haben die Bleifüße in der abgelaufenen Session 2022/23 wieder einen karnevalistischen Abend in der früheren „Barbaraschule“ im Sande steigen lassen, aber mit Superprogramm und lediglich 80 Besuchern am Ende finanziell wieder einmal draufgezahlt.

Halbes Dutzend neuer Mitglieder

„Zwar haben wir in der Session ein halbes Dutzend neuer Mitglieder gewonnen, aber mit 86 Zahlenden und noch weit weniger Aktiven sind wir weit von unseren besten Zeiten mit 120 Mitstreitern entfernt“, sagte Reinhard Kijewski bei der Spendenübergabe dem städtischen Reporter der Agentur ProfiPress.

Der Vorsitzende hat jederzeit ein offenes Ohr für potenzielle neue Mitglieder, tatenhungrige Mitstreiter und Sponsoren wie Daniele Gerstenmeier. Kijewski ist unter der Handynummer (0172) 26 09 643 zu erreichen.

Die Karnevalsparty bei Daniele Gerstenmeier in der Weierstraße hat sich vom Geheimtipp für zwei Dutzend enger Freunde zu einem stimmungsgeladenen Treffpunkt mit viel Lokalprominenz am Rande des Tulpensonntagszuges gemausert.

Dieses Jahr kamen und gingen während der von Dieter Schulte musikalisch begleiteten Feier über hundert Jecken, darunter auch das Dreigestirn mit Prinz Frank Gummelt, Bauer Peter Empt und Jungfrau Dunja (Falk Lodzinski) sowie mehrere Repräsentanten des KC „Bleifööss“.

Auf die Frage, warum sie unter den Mechernicher Narrengesellschaften ausgerechnet die jüngste regelmäßig unterstützt, antwortete Daniele Gerstenmeier: „Weil ich e Mechernicher Mädche ben!“ Sie halte es seit jeher mit den Bleifüßen und sie und Ehemann Willi seien auch persönlich bis zu gemeinsamen Urlauben mit Präsident Reinhard Kijewski und seiner Frau Gerda befreundet.

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Bürgerverein Meckenheim e.V. – 1000 Jahre in 2x 70 Minuten

Meckenheim – Am 9. März führte der Bürgerverein Meckenheim wieder eine seiner begehrten Tagesexkursionen durch. Ziel war diesmal die alte Kaiserstadt Speyer. Für die 30 Teilnehmer stand zunächst am Vormittag die Besichtigung der Ausstellung „Die Habsburger im Mittelalter“ auf dem Programm, die sich mit den historischen Fakten aus 250 Jahren in 70 Minuten als echte „Druckbetankung“ in gespannter Aufmerksamkeit erwies.

Eine kurze Mittagspause führte zur notwendigen Wiedererwachung erschöpfter Geister, um anschließend auch noch die 1000jährige Geschichte des Speyerer Doms zu „verdauen“. Letztlich wurde die Heimreise in bester Stimmung und großem Zugewinn an historischem Wissen angetreten. Ein toller Tag, der allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben wird.

 

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„PapperlaPlatt“ Doppel-Konzert begeisterte im voll besetzten Saal Gier in Kall

Kall – Die Duos „Riemer & Geschwind“ und „Kerk & Heuser“ sorgten mit einer Mischung kölscher Tön für einen unterhaltsamen Abend – Mundart war angesagt. „PapperlaPlatt“ hieß das Doppel-Konzert, das von dem Susanne-Riemer-Duo („Chille en Kölle“) und dem Kölsch-Rock-Duo „Kerk & Heuser“ im vollbesetzten Saal Gier auf die Bühne gebracht wurde.

Der Saal Gier war zum Doppelkonzert „PapperlaPlatt“, bei dem vier preisgekrönte Musiker das Kölsch-Programm bestritten, bis auf den letzten Platz besetzt. Foto: Reiner Züll

Während das Riemer Duo mit der Jazz-Trompeterin Susanne Riemer und dem Bassisten Wilhelm Geschwind „Mundart mal anders“ präsentierten, stellen Kerk & Heuser ihre Musik unter das Motto „Kölschrock akustisch“.

Wie schon bei zwei vorherigen Konzerten von Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind, war auch diesmal der Saal der Gaststätte Gier bis auf den letzten Platz besetzt. Die Besucher erwartete eine „spannende Mischung“ zweier Musikrichtungen. Während das Riemer-Duo mit „Chille en Kölle“ ein vom Jazz geprägtes Programm präsentierte, stand bei Kerk & Heuser der Kölsch-Rock im Vordergrund. Somit kamen am Ende alle Besucher auf ihre Kosten.

Mit dem Duo Susanne Riemer & Wilhelm Geschwind standen zwei preisgekrönte Musiker auf der Bühne, die mit ihrer aktuellen CD „Unverpackt“ zum dritten Mal in Folge für den deutschen Schallplattenpreis nominiert wurden. Ein Preis, über den 152 Schallplatten-Kritikern entscheiden. In unterschiedlichen Programmen zeigen die beiden eine große Bandbreite ihres Könnens.

Beim jetzigen Konzert im Saal Gier bewies die Jazz-Trompeterin Susanne Riemer, dass sie die Kölsche Mundart nicht nur beherrscht, sondern auch gekonnt auf die Bühne bringt. Zum Beispiel mit ihren eigenen Mundart-Songs „Et is ad wedder uselich“, „E kleen Leedche vum Jlöck“ oder natürlich „Chille en Kölle“. Und auch die Frage, zu welchem Anlas man welche Schuhe trägt, blieb im „Schuh-Blues“ von Susanne Riemer nicht unbeantwortet. Riemers Karton mit den farbig glitzernden Schuhen ist ein fester Bestandteil der Konzerte des Susanne-Riemer-Duo.

Riemers musikalischer Partner Wilhelm Geschwind aus Kall zählt zu den viel beschäftigten Begleitern bekannter Bands und Gesangsstars – egal ob im Studio oder auf der Live-Bühne. Im Saal Gier stellte Geschwind erneut unter Beweis, weshalb schon Catarina Valente, die Günter Noris Bigband, die Kelly Family oder Gloria Gaynor bei ihren Konzerten auf die Unterstützung des Kaller Musikers gesetzt haben.

Vor dem Beginn des Konzertes stand noch die Frage im Raum, welches Duo den ersten Teil des Konzertes gestaltete. „Das haben wir ganz demokratische ausgelost“ verriet Wilhelm Geschwind, der für des Riemer-Duo das Los für den ersten Teil gezogen hatte. Die Musiker beider Duos kennen sich schon seit längerer Zeit, so dass die Idee zu einem gemeinsamen Konzert nicht von ungefähr kam. Gitarrist Oliver Kerk hat das Gitarrenspiel in der Schule von Wilhelm Geschwind erlernt, Kerks Partner Hermann Heuser und Susanne Riemer kennen sich aus ihrer gemeinsamen Brühler Heimat.

Nach ihrem Motto: „Musik passt in die kleinste Hütte“ spielte das Duo „Kerk & Heuser“ den zweiten Teil des Kölsch-Programms. In der Regel sind Oliver und Hermann Heuser als „Kerk und Bänd“ in fünfköpfiger Besetzung unterwegs, doch jetzt bewiesen die beiden Musiker dem Kaller Publikum, das weniger manchmal mehr sein kann. Mit zwei Gitarren und zwei Stimmen begeisterten Oliver Kerk und Hermann Heuser das Publikum mit ihrem Kölsch-Rock.

Auch Kerks Musiker sind preisgekrönt: Nach einem zweiten Platz im Jahr 2017 hat die Band im letzten Jahr den Kölsche-Musik-Bänd-Kontest gewonnen. Außerdem ist aktuell das neue Album „Unverbrüchlich“ erschienen. (Reiner Züll)

https://www.jazz-trompeterin.de

https://kerkundbaend.de/

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Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2023 der Stadt Aachen geht an Norbert Scheuer

Aachen – Der deutsche Schriftsteller Norbert Scheuer erhält in diesem Jahr den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen. Das gab Axel Arnold Schneider, Vorsitzender der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, am Donnerstag, 2. März gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern der Jury, Bettina Baumann, Einhard-Gymnasium, Martin Schwoll, Buchhandlung Backhaus und Olaf Müller, Kulturbetrieb Aachen, bekannt.

Alle Facetten der Humanität und des Verstörenden

Die Jury würdigt mit der Preisvergabe 2023 das Gesamtwerk des 1951 geborenen Autors, „der in seinem Werk auch das Erbe Hasenclevers gestaltet und aktualisiert“, heißt es in der Begründung. Sie betont, dass Norbert Scheuer mit dem in seinen Büchern wiederkehrenden Handlungsort Kall in herausragender Weise ein Geschichtspanorama, das weit über die Eifel hinausreicht, entwirft. Seine Protagonisten erfahren das Leben und die Welt in ihrer Heimat mit allen Facetten der Humanität und des Verstörenden.

„Norbert Scheuer schafft es in seinem Erzählen, Ängste und Hoffnungen von uns Lesern darzustellen. Die Natur der Eifel und die kleinen Dörfer und Städte dieser Landschaft sind hierfür der Schauplatz“, so Axel Arnold Schneider.

Norbert Scheuer lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Nach einer Ausbildung zum Elektriker und einem Studium der Physikalischen Technik arbeitete er bis 2017 als Systemtechniker bei der Deutschen Telekom. „Er war nicht nur Techniker bei der Telekom. Er hat auch Philosophie studiert“, weiß Olaf Müller.

Scheuer begann sein literarisches Werk 1994 mit der Veröffentlichung seines ersten Buchs. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane «Die Sprache der Vögel» (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, «Am Grund des Universums » (2017) und «Winterbienen» (2019). «Winterbienen» stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, wurde zum Bestseller sowie außerdem in viele Sprachen übersetzt. Er erhielt dafür den Wilhelm-Raabe-Preis 2019 und den Evangelischen Buchpreis 2020. In dem Roman schmuggelt der Außenseiter Egidius in Bienenkörben Juden über die Grenze nach Belgien, um sie vor dem Tod im nationalsozialistischen Deutschland zu retten. Buchhändler Martin Schwoll erläutert den Erfolg des Buches: „Die Kundschaft findet besonders die Antikriegsthemen gut, in denen es auch ums Helfen in dunklen Zeiten geht.“

„Niemals vergessen woher ich komme“

„Hasenclever war in erster Linie expressionistischer Autor, überzeugter Pazifist und überzeugter Europäer. Diese Kriterien muss für uns auch ein Preisträger erfüllen. Er muss sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen auseinandersetzen“, erläutert Schneider. Diese Kriterien erfüllt Scheuer, in dem er auch immer wieder Themen aus der Heimat aufgreift. Schneider sagt weiter: „Jemand wie Herbert Scheuer mach uns klar: Niemals vergessen woher ich komme“. Dass mit Scheuer erstmalig ein Autor aus der Region den Preis erhält erfreut die gesamte Jury. Müller ergänzt: „Als Vertreter der Stadt Aachen freue ich mich sehr, dass jemand aus der Region den Preis erhält.“

Auftritte im Rahmen der Preisverleihung

Im Rahmen der Preisverleihung wird Norbert Scheuer bereits am 11. November zu einer Lesung ins Ludwig Forum nach Aachen kommen, am 13. November folgt traditionsgemäß ein Programm mit dem Autor in der Aula des Einhard-Gymnasiums. „Die Schüler*innen sind schon seit Tagen neugierig auf den Preisträger“, weiß Lehrerin Baumann und sagt weiter: „Insbesondere das Thema Verwandlung ist in Scheuers Werken sehr präsent. Das kann man wunderbar mit Schülern besprechen.“

Walter Hasenclever

Walter Hasenclever wurde am 8. Juli 1890 in Aachen geboren und starb am 21. Juni 1940 in einem südfranzösischen Internierungslager. Sein lyrisches Werk sowie sein 1916 uraufgeführtes Drama „Der Sohn“ machten Walter Hasenclever zu einem Exponenten des literarischen Expressionismus.1917 erhielt er den Kleist-Preis, von 1924 bis 1930 lebte er als Journalist in Paris. Während dieser Zeit verfasste er eine Reihe von Schauspielen, durch die er zeitweilig zum meist gespielten Dramatiker des deutschen Sprachraums avancierte.1930 arbeitete Hasenclever als Drehbuchautor Greta Garbos in Hollywood. 1933 wurden seine Werke in Deutschland verboten. Als Regimegegner auch physisch gefährdet, flüchtete er ins Exil, wo er angesichts der deutschen Kriegserfolge den Freitod wählte.

Walter-Hasenclever-Literaturpreis

Der Preis wurde im Gedenken an den in Aachen geborenen Schriftsteller Walter Hasenclever gestiftet. Er zeichnet literarische Arbeiten aus, die in der künstlerischen Grundhaltung, durch Themenwahl oder durch literarische Form mit dem Wirken Hasenclevers in Verbindung gebracht werden können. Die Preisverleihung findet am 12. November im Aachener Ludwig Forum statt.

Walter-Hasenclever-Preisträger

In seiner jetzigen Form existiert der Walter-Hasenclever-Preis seit 1996. Bisherige Preisträger waren Peter Rühmkorf (1996), George Tabori (1998), Oskar Pastior (2000), Marlene Streeruwitz (2002), F. C. Delius (2004), Herta Müller (2006), Christoph Hein (2008), Ralf Rothmann (2010), Michael Lentz (2012), Michael Köhlmeier (2014), Jenny Erpenbeck (2016), Robert Menasse (2018) und 2020 Marica Bodrožić.

Der Preis wird getragen von der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, dem Einhard-Gymnasium – der ehemaligen Schule Hasenclevers –, dem Aachener Buchhandel und der Stadt Aachen. Der Jury gehörten in diesem Jahr Bettina Baumann vom Einhard-Gymnasium, Hilde Scheidt, Bürgermeisterin der Stadt Aachen, Dr. Jan Bürger vom Literaturinstitut Marbach, Olaf Müller vom Kulturbetrieb der Stadt Aachen, Axel Schneider, Vorsitzender der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, Martin Schwoll von der Buchhandlung Backhaus und Thomas Thelen, Chefredakteur der Aachener Zeitung an. Mit Dr. Bürger gehört dem Kuratorium auch ein Vertreter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach an, das den Nachlass Hasenclevers pflegt und sich als Hauptträger am Preis beteiligt. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.

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Eifeler Musikfest 2023 – Tradition bewahren, Neues wagen

Euskirchen – Vom Eifeler Abend über das Kaffeehauskonzert bis zum Festkonzert: Hochkarätiges Programm beim 75. Musikfest in Steinfeld – Viele Eifel-Akzente – Nach drei Jahren „Corona-Zwangspause“ dürfen sich alle Musikliebhaber in diesem Sommer auf die 75. Auflage des renommierten Eifeler Musikfestes im Kloster Steinfeld freuen.

Vom 2. bis 4. Juni erwartet die Besucher ein ebenso hochkarätiges wie abwechslungsreiches Festival im einmaligen Ambiente des Klosters – vom Eifeler Abend über Kaffeehausmusik bis hin zum Festkonzert in der Basilika.

„Das wird ein ganz besonderes Musikfest“, freut sich Landrat Markus Ramers, der zugleich Vorsitzender des Kreises der Freunde und Förderer des Klosters Steinfeld ist. „Wir holen nicht nur den 75. Geburtstag des Musikfestes nach, wir feiern gleichzeitig das 50-jährige Bestehen des Chores an der Basilika und – mit zwei Jahren Verspätung – das 900-jährige Jubiläum des Klosters.“ Angesichts dessen haben der Kreis Euskirchen und der Förderkreis als gemeinsame Veranstalter ein Programm zusammengestellt, das sowohl die Tradition des etablierten Musikfestes untermauert, gleichzeitig aber auch neue Akzente setzt.

„Wir sind sicher, dass wir mit dem Programm 2023 Tradition und Moderne zu einer Einheit zusammenführen“, so Ramers, der sich besondere über den Eifel-Schwerpunkt des Festivals freut.

Personifiziert wird der neue Weg durch den neuen Intendanten Erik Arndt als Nachfolger von Hans-Peter Göttgens, der das Festival über Jahrzehnte geprägt hat.

„Wir wollen neue Musikfreunde für unser Festival gewinnen“, betont Erik Arndt – und er setzt gleich am Freitag, 2. Juni, 19 Uhr, ein Ausrufezeichen. Unter dem Motto „Musik im Schafstall“ wird der ansonsten klassische Charakter des Festes um neue Akzente erweitert. Für die Premierenauflage des „Eifeler Abends“ konnten mit Hannes Schöner und Günter Hochgürtel zwei bekannte und renommierte Musiker und Liedermacher gewonnen werden. Beide versprechen einen kurzweiligen Abend zum Zuhören, Lachen und Mitsingen – handgemacht und authentisch.

Das „i-Tüpfelchen“ an diesem Abend liefert der bekannte Poetry-Slammer Julius Esser, der den Besuchern eine mitreißende Wort- und Textperformance verspricht. Zuletzt hatte der junge Zülpicher beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des Kreises Euskirchen für Begeisterung gesorgt. Der „Schafstall“ taucht damit erstmals als Veranstaltungsort beim Eifeler Musikfest auf. Er bietet nach Überzeugung der Programmplaner genau das richtige Ambiente für den Eifeler Abend, da das Publikum hier auf Tuchfühlung mit den Künstlern gehen kann.

Am Samstag, 3. Juni, 19 Uhr, erwartet die Gäste eine musikalische Zeitreise in die Zeit des Barock. In der ehemaligen Klosterbibliothek erlebt das legendäre Kaffeehaus von Gottfried Zimmermann in Leipzig eine Wiedergeburt – mit Werken von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach. Zu Gast sind das Ensemble „Amici di Melante“ unter der Leitung von Hans Peter Glimpf und weitere Solisten. Auch hier gibt es übrigens ein Eifeler Ausrufezeichen, denn Hans Peter Glimpf hat Eifeler Wurzeln.

Dieser Eifel-Schwerpunkt wird am Sonntag, 4 Juli, weiter untermauert. An diesem Tag bildet die Steinfelder Basilika mit ihrer barocken Pracht die Kulisse für weitere musikalische Leckerbissen. Das festliche Hochamt (10 Uhr) bildet traditionell den spirituellen Höhepunkt des Eifeler Musikfestes. In diesem Jahr wird der Kirchenchor Marmagen zusammen mit einem Orchester und Solisten unter der Leitung von Axel Wilberg das Hochamt musikalisch gestalten (Missa brevis in D-Dur von Mozart). Das Festkonzert (16 Uhr) gehört dann dem „Geburtstagskind“, dem Chor, den Solisten und dem Orchester an der Basilika Steinfeld. Unter der Leitung des neuen Intendanten Erik Arndt wird das „Miserere – Songs of Mercy and Redemption“ von Karl Jenkins aufgeführt. „Dieses Werk ist noch sehr jung“, sagt Erik Arndt. „Es wurde erst 2019 komponiert. Seine Musik pendelt zwischen der europäischen Kultur der des Nahen Ostens. Das Werk wird erst zum zweiten Mal in Deutschland aufgeführt, vermutlich zum ersten Mal mit voller Besetzung.“

„Wir sind sicher, dass wir mit dem Programm 2023 Tradition und Moderne zu einer Einheit zusammenführen“, so Landrat Markus Ramers abschließend. Tickets sind online unter www.ticket-regional.de oder in der Vorverkaufsstelle im Klosterladen erhältlich. Erstmals wird auch ein vergünstigtes Wochenendticket für den Besuch aller Veranstaltungen angeboten.

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Neue Abteilung in der Domschatz-Kammer Aachen widmet sich der Geschichte der Heiligtumsfahrt

Aachen – Sparkasse Aachen hat neue Vitrinen bezuschusst – Die Aachener Heiligtumsfahrt blickt bekanntlich auf eine lange Tradition zurück. Bereits seit 1349 werden die vier als Heiligtümer verehrten Textilreliquien alle sieben Jahre aus dem Marienschrein geholt und öffentlich gezeigt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich ein fester Ablauf für die Öffnung des Schreins, die Präsentation und die Verwahrung der Textilien. Das wiederum führte zur Einführung verschiedener Hilfsmittel und Instrumente, darunter farbige Seide zur Einhüllung der Reliquien, Handschuhe und Stäbe für die Zeigung oder ein jeweils neues Schloss für den Marienschrein. Die Gläubigen konnten eine Fülle an Souvenirs erwerben: Pilgerbücher, Pilgerzeichen, tönerne Trinkflaschen, Pilgerhörner oder Springerle mit Motiven der Heiligtümer.

All das und vieles mehr ist ab sofort in einer neuen Abteilung der Domschatzkammer zu sehen, die sich mit der Geschichte dieser besonderen Wallfahrt auseinandersetzt. „Besonders im 14. und 15. Jahrhundert war die Wallfahrt ein wichtiges Ereignis des Volksglaubens. Die Menschen versprachen sich durch Berühren der Reliquien Seelenheil, Milderung von Krankheiten oder Ablass für ihre Sünden“, sagt Dompropst Rolf-Peter Cremer.

Im Mittelalter war Aachen sogar einer der wichtigsten Wallfahrtsorte in Europa. Der Großteil der Pilgerinnen und Pilger kam aus deutschen Gebieten, aber auch aus Flandern, Brabant und Österreich-Ungarn. „Viele Gläubige reisten in größeren Pilgerzügen durch das Land. Voran trugen sie das Banner mit ihrem Herkunftsort“, berichtet Dr. Birgitta Falk, die Leiterin der Domschatzkammer. Die mittelalterlichen Herkunftsströme sind auf einer großen Karte rekonstruiert, die der Zeichner Johannes Grüger 1958 für die Kirchenzeitung geschaffen hat. „Die Karte zeigt die große Anziehung, die Aachen für die Pilgerinnen und Pilger im 14. Jahrhundert hatte.“

Jetzt, gut 100 Tage vor der Heiligtumsfahrt, werden viele der Artefakte und historischen Überbleibsel erstmalig in der Domschatzkammer zu sehen sein – darunter das neue Schloss, das Altbischof Dr. Heinrich Mussinghoff stiftete. Der Aachener Goldschmied Thomas Zintzen fertigte es an. Das Schloss wird den Marienschrein vom 19. Juni 2023 bis zur nächsten Heiligtumsfahrt im Jahr 2028 verschließen

Das Schloss und seine Vorgänger, aber auch die anderen Exponate, werden zur Freude von Birgitta Falk in brandneuen Vitrinen gezeigt. „Ohne die großzügige finanzielle Zuwendung der Sparkasse Aachen wäre diese Anschaffung nicht möglich gewesen!“ Ihr zweiter Dank gilt Historiker Dieter Detiège für die umfangreichen Recherchearbeiten und das Zusammentragen der historischen „Zeugnisse“.

Norbert Laufs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, konnte die neue Abteilung als einer der Ersten in Augenschein nehmen. „Die Bedeutung und die Tradition der Heiligtumsfahrt haben einen wichtigen Stellenwert auch für die Bürgerinnen und Bürger aus Aachen und der Region“, erläutert Laufs. „Wir freuen uns sehr, dass diese Tradition jetzt in der Domschatzkammer in neuem Glanz erlebbar und sichtbar wird.“

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Stadt Zülpich verleiht zum vierten Mal den „Heimat-Preis“ – Preisgeld in Höhe von 5000 Euro

Zülpich – Mit dem „Heimat-Preis“ rückt die Landesregierung seit 2019 in den nordrhein-westfälischen Kreisen, Städten und Gemeinden alljährlich herausragendes Engagement in den Fokus der Öffentlichkeit. Bereits zum vierten Mal wurde jetzt der „Heimat-Preis“ der Stadt Zülpich verliehen. In der ersten Ratssitzung des Jahres 2023 konnte Bürgermeister Ulf Hürtgen den „Heimat-Preis 2022“ und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 5000 Euro zu gleichen Teilen an drei Preisträger vergeben. Der Verein „FairZülpich“, die St.-Sebastianus Schützenbruderschaft Mülheim-Wichterich und Carl-Friedrich Jacobs duften sich jeweils über eine Trophäe aus Glas und Holz, eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 1666,67 Euro freuen. So hatte es der Stadtrat in der vorangegangenen Ratssitzung einstimmig beschlossen.

An den Verein „FairZülpich“ wurde der „Heimat-Preis“ für das von ihm ehrenamtlich betriebene „Fair- Café“ vergeben, das zur Belebung der Zülpicher Innenstadt beträgt und mit seinem Angebot an fair gehandelten Produkten auch die kulturelle Vielfalt fördert. Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Mülheim- Wichterich wurde für ihre inzwischen seit mehr als 16 Jahren währende Unterstützung des DRKOrtsvereins Zülpich bei der Organisation und Durchführung der Blutspende-Termine in Zülpich mit dem „Heimat-Preis“ bedacht. Und im Fall von Carl-Friedrich Jacobs, dem langjährigen Leiter des Ortsarbeitskreises Zülpich im Kreisverband Natur- und Umweltschutz (KNU), wurde dessen seit mittlerweile mehr als 50 Jahren währendes Engagement zum Erhalt und zur Entwicklung des Natur-, Arten- und Kulturlandschaftsschutzes im Stadtgebiet Zülpich mit dem „Heimat-Preis“ gewürdigt. Bürgermeister Ulf Hürtgen bedankte sich bei den Preisträgern für deren beeindruckendes Engagement.

„Es ist schön, zu sehen, dass wir in unserer Stadt so viele Vereine und ehrenamtlich engagierte Menschen haben, die sich in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen“, so Hürtgen. „Mit ihrem Engagement stärken Sie unsere Gesellschaft und die Gemeinschaft in vielfältiger Art und Weise.“

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Der Eifeler Musiker Francesco Hilger startet mit Solo Karriere durch

Mayen-Hausen – Es ist seine Leidenschaft das Publikum zu begeistern, besondere Erlebnisse zu gestalten und schöne Momente noch schöner zu machen. Denn er ist Musiker von ganzem Herzen.“ Der gebürtige Kirchwalder und jetzt in Mayen-Hausen lebende Musiker war jahrelang mit seiner 7-köpfigen Francesco Hilger Band rund um den Globus unterwegs. Darunter Aufenthalte in Amerika, mehrmals jährlich in verschiedenen Robinson Clubs, im Casino Luxemburg und vielen weiteren Orten.

In der Corona Phase hat Francesco Hilger ein Soloprogramm für sein Instrument, die Posaune erarbeitet. Heute ist er mit unsterblichen Liedern, neu interpretiert mit seiner Posaune, als Solo-Künstler unterwegs.

Nun kennen ja alle Menschen den Klang von Trompete, Saxophon, Geige und anderen Instrumenten, aber der bezaubernde, herzerwärmende und exzellente Sound der Posaune ist neu und etwas besonderes!

Durch ausgeprägte musikalische Arrangements in entsprechender Qualität und einem wunderschönen Dialog zum Instrument und darüber hinaus, wird selbst unsterblichen Songs noch eine ganz besondere Note verliehen.

Mit seinen Auftritten kreiert er Gänsehaut und Emotionen pur. Musik vom Feinsten! Genießen Sie den Musiker, ob auf kleiner oder großer Bühne, bei Geburtstagen, Hochzeiten, Empfängen, Jubiläen, Firmenevents oder bei Lounge Music. Der Musiker kennt keine Starallüren und begeistert vor allem durch seine sympathische und natürliche Art. Buchen können Sie Francesco Hilger durch Kontaktaufnahme unter Mobil: +49(0)172/5304583 oder per E-Mail: francsco.hilger@t-online.de

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Cartoons machen „Smarte Region“ Mayen-Koblenz greifbarer

Region/Mayen-Koblenz – MYK10: Dirk Meissner gewinnt Wettbewerb und soll Projektidee unterhaltsam vermitteln. Der Landkreis Mayen-Koblenz gehört seit 2020 zu den deutschlandweit vom Bund geförderten Smart-Cities-Modellprojekten und entwickelt und erprobt seitdem unter dem Titel „Smarte Region MYK10“ zukunftsweisende analoge und digitale Strategien sowie Lösungen für alle Daseinsbereiche in Mayen-Koblenz. Weil „Smart City“ für viele Menschen aber immer noch ein schwer greifbarer Begriff ist, hat der Landkreis gemeinsam mit fünf weiteren Modellkommunen in einem Wettbewerb nach einem Cartoonisten gesucht, der auf kreative Weise aufzeigt, was die Idee von „Smart City“ ausmacht. Mit Erfolg: Gewonnen hat Dirk Meissner, der bereits für die Süddeutsche Zeitung karikiert. Der Künstler wird nun insgesamt zwölf Cartoons zu den Themen „Smart City“ und „Smart Region“ erarbeiten.

„Die Cartoons sollen einen leichteren und unterhaltsamen Zugang zu dem noch ,sperrigen‘ Begriff ,Smart City‘ ermöglichen. Jeden Monat werden wir mit einem neuen Comic in den Sozialen Medien und über weitere Kommunikationskanäle für eine smarte Region werben“, sagt Sonja Gröntgen, MYK10-Digitalbeauftragte des Landkreises. Der erste Cartoon der Reihe startet mit der Botschaft: Wir arbeiten hart am Thema „Smart City“ für den Landkreis Mayen-Koblenz, aber aufgrund der Komplexität und Vielzahl an Aufgaben ist vieles noch in der Testphase.

Die weiteren Modellkommunen, die wie der Landkreis Mayen-Koblenz  mit den Cartoons eine kommunikative Grundlage schaffen und mit Augenzwinkern und einem kreativen Ansatz aufzeigen wollen, welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt, sind Bamberg, Freiburg im Breisgau, Kiel-Region, Paderborn und Regensburg. Die Entscheidung für einen gemeinsamen Künstler ist der Jury dabei nicht leichtgefallen. Aufgrund seiner ausdruckstarken Einsendungen ging Dirk Meissner am Ende aus insgesamt 42 Bewerbungen als Gewinner hervor. Teil der Jury war unter anderem Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung Bauwesen. Das Ministerium hatte 2020 – damals noch unter dem Namen Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat – gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die Förderung der Modellkommunen entschieden.