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Kunst & Kultur

Das Geschichtsforum Schleiden kann auf erfolgreiche 10 Jahre zurückblicken

Schleiden – „Es gibt im Schleidener Stadtgebiet ganz viele Menschen, die an der Geschichte unserer Orte und des Tales interessiert sind und viel wissen.“ Diese Erkenntnis ergab sich aus der folgenreichen Zusammenarbeit von Klaus Stüber  mit dem inzwischen verstorbenen Gemünder Ortschronisten Rudolf Gehrke beim Projekt „Info-Tafeln für das historische Gemünd“.

Daraus ergab sich eine Idee, die in der Gründung eines Geschichtsvereins mündete. Nach intensiver „Personensammlung“ und einigen Vorbesprechungen Ende 2012 war es am 9. April 2013 soweit: Die Gründungsversammlung fand im Gemünder Kurhaus  mit folgenden zehn Personen aus dem Stadtgebiet statt: Alfred Wolter aus Dreiborn, Dirk Küsters aus Wolfgarten, Uwe Schröder aus Morsbach, Norbert Stoffers aus Gemünd, Erwin Esch (†) aus Gemünd, Alfred Käßbach aus Olef, Herbert Wollgarten aus Morsbach, Siegfried Scholzen aus Scheuren, Frank Güth aus Olef, F.A. Heinen aus Schleiden und Klaus Stüber aus Gemünd.

Rudolf Gehrke starb schon Anfang Februar 2013, doch sein riesiger Nachlass floss in den Bestand des „Geschichtsforum Schleiden“ ein, sodass seine Arbeiten – wie inzwischen zahlreiche andere Nachlässe auch – der Nachwelt erhalten bleiben.

Die beginnende, hobbymäßige Arbeit fiel auf sehr fruchtbaren Boden. Über Schleiden mit seinen Ortschaften, Vogelsang und die Nordeifel gab und gibt es immer noch viel zu recherchieren, aufzuarbeiten und den interessierten Lesern zu vermitteln. Im Laufe der zehn Jahre entstanden immer dicker und inhaltlich umfangreicher werdenden Jahreshefte mit den unterschiedlichsten Beiträgen. Immer wieder führten interessante Fahrten zu wichtigen geschichtlichen Ausstellungen und Führungen, ob in Kommern, Köln, Trier oder Hellenthal. Bis heute finden regelmäßige, gut besuchte Vorträge  statt.

Im Sommer 2013 entwickelte Geschäftsführer Siegfried Scholzen für den Verein die Internetseite „Geschichtsforum Schleiden e.V.“, welche in großem Umfang das Wirken des Geschichtsforums darstellt. Von den 50 Mitgliedern haben einige im Laufe der Jahre eigene Texte in größerem Umfang, sprich Broschüren oder Bücher verfasst, die auf der Internetseite vom Geschichtsforum Schleiden einzusehen und zu bestellen sind.

Vor Jahren kam Siegfried Scholzen auf den Gedanken, Schüler für die Regionalgeschichte zu interessieren. Die Schüler der weiterführenden Schulen wurden animiert, sich mit dem Alltagsleben ihrer Vorfahren zu beschäftigen und die Ergebnisse thematisch anschaulich zu gestalten. Oft wurden sie bei ihren Vorhaben von Lehrpersonen, Eltern und Großeltern unterstützt. Mit großem Erstaunen über die qualitativ guten Beiträge stand jedes Jahr eine Jury vor der schwierige Aufgabe der Bewertung der Arbeiten, die mit einem Geldbetrag und einer offiziellen Ehrung  der jungen Forscher gewürdigt wurden.

Besonders erfreulich war die Ehrung mit dem „Geschichtspreis der Region Aachen“ für Franz Albert Heinen und Norbert Toporowsky für ihre Veröffentlichungen, die sie im Rahmen des Geschichtsforums herausgaben.

Vielleicht finden sich weiterhin Interessierte, die bereit sind, Texte und Bilder zusammenzutragen und das Geschichtsforum weiterzuentwickeln, zum allgemeinen Interesse und zu Aha-Erlebnissen vieler Mitmenschen im Schleidener Raum.  https://gf-sle.de

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Kunst & Kultur

„Kreideherz“ am Freitag 21. April im Bahnhof Engeln

Engeln/Brohltal – Lesung mit musikalischer Begleitung „Kreideherz“ mit den Autoren Regine Brühl und Stephan Falk – Do you remember? Chalk hearts melting on a playground wall. (Kayleigh, Marillion) Juliana und Markus erleben die wohl unbeschwerteste Zeit ihres Lebens.

Im August 1986 dauern die großen Ferien noch an und gähnend lange Tage gehören für sie ebenso zum Sommer in der Eifel, wie unbändiger Leichtsinn und das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch. Zusammen mit ihren Cliquen machen sie so einiges mit: Die große Freiheit bei Fahrten mit Mofas und Mopeds, aufregende Ausflüge nach Köln, stundenlanges Eckenknutschen, die Dr. Sommer-Aufklärungsseiten in der BRAVO, Karnevalsfeiern und Alkoholvergiftungen, vermeintliche Schwangerschaften und Petersilie, geheime Fahrübungen in der Lavagrube, baumelnde Duftbäumchen am Rückspiegel, der achtzehnte Geburtstag oder die Tanz-in-den[1]Mai-Party, nebenher Abitur- und Führerscheinprüfungen … Ein Roman für alle, die sich an die 1980er Jahre erinnern, ihre Jugend auf dem Land erlebt haben oder alle, die verstehen wollen, warum diese Zeit so unbeschwert und wunderbar war. Mit vielen tollen Musiktiteln aus den Achtzigern – vielleicht etwas nostalgisch, aber immerhin waren es »the best days of my life«.

Regine Brühl (Jahrgang 1971) schreibt Eifelkrimis, historische Romane und Kinderbücher. Sie kennt das Leben auf dem Land seit ihrer Geburt. Die Eifelerin liebt Musik, besonders die Hits aus ihrer Jugendzeit in den Achtzigern.

Stephan Falk (Jahrgang 1968) verbrachte in den Achtzigern seine komplette Jugend auf dem Land. Immer mit dabei waren die Songs dieses besonderen Jahrzehnts. Heute lebt und arbeitet der Medienprofi und ehemalige Radiomacher als Autor in Köln und in der Eifel.

Durch das Team der Vulkanstube ist für Essen und Trinken bestens gesorgt.

Eintritt: plus ein Glas Wein VVK 12.00 € zzgl. VVK-Gebühr
AK 18.00 €

Vorverkauf:
www.Ticket-Regional.de
Kulturbüro VG Brohltal von Mo.-Fr. 8.00 bis 12.00 UhrKapellenstraße 12 | 56651 NiederzissenTel. 02636-9740-411 | Mail: elisabeth.hilger@brohltal.de

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Kunst & Kultur

17 Aussteller zeigen bis zum 5. Mai in der Galerie der HwK Koblenz ihre Arbeiten

Region/Koblenz – „Credo“ ist Ausstellung und Gedankenforum ganz im Sinne gut gestalteten Kunsthandwerks. Galerie der Handwerkskammer (HwK) Koblenz zeigt Objekte von 17 Spitzenhandwerkern und ist zugleich Hommage an Gestaltungschefin Karin Bille. 12 Jahre hat Karin Bille als Leiterin der Beratungsstelle Formgebung für das gestaltende Handwerk in Rheinland-Pfalz die Arbeit und Entwicklung „ihrer“ Kunsthandwerker mitgeprägt.

Die letzte Ausstellung in ihrer Verantwortung „Credo“ setzt nun ein Ausrufezeichen. Denn es geht nicht nur darum, quer durch Gewerke und Bearbeitungsmaterialien gut Gestaltetes in der Galerie Handwerk zu präsentieren, sondern auch um die Frage, „warum wir tun, was wir tun“. Das setzt eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Schaffen voraus, hinterfragt Ideen und ihre Umsetzung. Eine interessante Kombination, wenn man sich über die Arbeit an ganz realen kunsthandwerklichen Produkten hinaus zu deren Hintergründen erklären soll.

„Mich riefen dann einige an und sagten ab, weil der Terminkalender bereits voll sei“, schmunzelt Karin Bille, gelernte Tischlerin und Diplom-Produktdesignerin. „Kurz darauf sagte einer nach dem anderen wieder zu und verfasste seine Texte, die dann alle als Selbstreflexion des eigenen Tuns sehr aufschlussreich fanden.“ 17 Aussteller zeigen nun bis zum 5. Mai in der Galerie der Handwerkskammer (HwK) Koblenz ihre Arbeiten – samt textlicher Gedanken dazu.

Die Eröffnung der Ausstellung wurde dann auch zur großen Abschiedsfeier einer Beraterin, die Rheinland-Pfalz weit wichtige Akzente im Bereich Gestaltung setzen konnte. HwK-Präsident Kurtz Krautscheid fasste das 12-jährige Wirken Billes so zusammen: „Credo ist nicht nur eine hochspannende, herausfordernde Präsentation von Kunsthandwerk aller Facetten. Es ist zugleich auch eine Zusammenfassung vieler Jahre beratender Tätigkeit von Karin Bille mit unseren Handwerkinnen und Handwerkern. Und ganz sicher ist es auch ein Dankeschön für viele wertvolle Hinweise und Ideen, für das tatkräftige Anpacken bei Veranstaltungen und ihren unermüdlichen Einsatz. Denn auch das sagen unsere gestaltenden Handwerker: Sie war sich für nichts zu fein – eine wahrhafte Überzeugungstäterin im Sinne guter, handwerklicher Gestaltung und ihrer Präsentation!“

Aus dem Wirtschaftsministerium sprach Staatssekretärin Petra Dick-Walther vor 120 Gästen und lobte Karin Bille „als Pionierin, die bereits mit ihrem Ansatz einer handwerklichen Tischlerausbildung andere Herangehensweisen an Gestaltung mitbrachte.“ Als Praktikerin wusste sie genau, was sich mit unterschiedlichen Materialien umsetzen lässt, und was nicht. „Sie hat dem Kunsthandwerk viel Gewicht und Gehör verschafft!“

Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Koblenzer Kammer sagte zu, „dass wir das Kreativhandwerk weiter betreiben werden, weil wir aus den gemachten Erfahrungen damit sehr erfolgreich waren. In allen gestaltenden Handwerken zieht so Kunst und Kultur ein.“ An die Ausstellungsmacherin gerichtet stellte Hellrich auch fest: „Eine Blaupause Karin Bille kriegen wir nie wieder! Wir alle bedanken uns für 12 Jahre treue Arbeit für das rheinland-pfälzische Handwerk! Unter Karin Bille haben alle begriffen, wie wichtig individuelle Aussagekraft ist, denn das Kunsthandwerk hat nur eine Chance, wenn es eigene Ideen und Entwürfe fernab der Regale der Industrie verwirklicht.“

Die scheidende Gestaltungsexperten griff diesen Gedanken im Sinne des Kunsthandwerks auf und appellierte: „Wenn wir uns als Gruppe organisieren, werden wir gesehen. Vernetzung über die Gewerke hinweg war mir immer wichtig. Diesen Weg müssen wir intensivieren, denn die Zukunft wird rauer und wir müssen anders denken und agieren.“ Das traf letztlich auch die Frage an alle Aussteller, „warum wir tun, was wir tun.“

„Credo“ – das Wort umschreibt ein Glaubensbekenntnis oder einen Leitsatz. So lässt sich aus den Objekten in der Galerie Handwerk auch ableiten, welche Glaubenssätze es braucht, damit Kunsthandwerk, das kreative Arbeiten mit den Händen in seiner Exzellenz, gelingt. Ob Kürschner, Schmuckgestalter, Keramiker, Glasveredler, holz-, stoff-, stein- oder papierverarbeitende Handwerke – querbeet durch Materialien und kunsthandwerkliche Sichtweisen überzeugt „Credo“ mit Ausstellungsinhalten, die zugleich eine Hommage an Karin Bille sind. So ist „Credo“ auch für „ihre“ Kunsthandwerker ein Forum, zurückzuschauen auf gestaltende Wege und deren Ergebnisse. Was kein Abschluss ist, sondern Teil eines fortlaufenden Prozesses. „Darauf freuen wir uns und werden ihn gerne unterstützen“, griff Ralf Hellrich die Bedeutung gut gestalteten Kunsthandwerks auf, das nun einen Monat in der Galerie der HwK Koblenz erlebt werden kann.

Öffnungszeiten sind Donnerstag bis Sonntag, 11.30 bis 16.30 Uhr. Die Ausstellungsräume liegen in der Rizzastraße 24, 56068 Koblenz.

Mehr Informationen: www.hwk-koblenz.de/galerie

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„Energy Folly“ soll im Energeticon Alsdorf zum Nachdenken über den Klimawandel anregen

Alsdorf – Es werden über 100 sein, gezählt hat er sie nicht. Jedenfalls hat der niederländische Künstler Rob Chevallier mehr als genug alte Auspufftöpfe und -rohre gesammelt, um seinen „Energy Folly“ imposant zu verkleiden. Seine Installation – optisch ein vollbepackter Bastlerschuppen – ist ein Jahr lang auf dem Außengelände des Energeticons beheimatet, bevor sie weiterzieht. Im niederländischen Drenthe hatte Rob Chevallier seinen „Energy Folly“ im vergangenen Jahr aufgestellt. Auch dort mit der klaren Botschaft, die Menschen über die Energiewende nachdenken zu lassen.

„Meine Kunst ist immer ein Statement zum Klimawandel und zum Naturschutz“, sagt der Künstler. Und als solche ist sie Energeticon-Geschäftsführer Thomas König hochwillkommen. „Es ist unser erstes interaktives Exponat für den regenerativen Bereich“, sagt er. Interaktiv deshalb, weil im Inneren des Schuppens auch eine Schreibmaschine zu finden ist. An der sollen vor allem junge Besucherinnen und Besucher in die Tasten hauen und ihre Gedanken zum Klimawandel zu Papier bringen. „Das ist für die junge Generation sicher spannend, sich mit so einem alten Gerät zu beschäftigen und die Tasten klappern zu hören“, freut sich Museumspädagogin Diana Esser. Sollte das Farbband der Maschine aber mal streiken, könnten Kommentare auch per Facebook abgegeben werden. Denn die Frage, ob man weiterhin auf die alte, durch die Auspuffrohre symbolisierte (Verbrenner)Technik setzen sollte, oder neue Wege sucht, steht ja überhaupt im Mittelpunkt beim „Energy Folly“.

Für Alsdorf könnte sich Rob Chevallier noch mehr vorstellen. Er wäre gerne bereit, am Energeticon mit Schülerinnen und Schülern eine „Klimawandelmaschine“ zu bauen. Wie genau die aussehen könnte, weiß er noch nicht – interessierte Schulklassen könnten sich aber schon jetzt im Energeticon melden: info@energeticon.de. (apa)

 

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„Lebenskleider“ – Hochaltar der Citykirche Aachen wird zur Kunst-Installation

Aachen – Die Kunst-Installation im Hochaltar der Citykirche Aachen ist vollendet und das letzte Bild enthüllt: Das Tondo (Rundbild) in 13 Metern Höhe zeigt die Auferstehung, den Sieg des Lebens über den Tod, der an Ostern gefeiert wird. „Auferstehung“ ist das dritte Werk des Künstlers Uwe Appold, der unter dem Titel „Lebenskleider“ zur Heiligtumsfahrt 2023 den Hochaltar in der Citykirche neu gestaltet und seit 2021 jedes Jahr ein Bild enthüllt hat.

„Nun in ihrer Gesamtheit spannen die Darstellungen von Uwe Appold noch einmal besonders deutlich den Bogen hin zu den Heiligtümern: das Kleid Mariens, die Windel Jesu, das Lendentuch Jesu und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers: Sie spiegeln verschiedene Abschnitte eines Lebens wider: Geburt, Kindheit, Erwachsenenalter, Tod. Es sind sozusagen ‚Lebenskleider‘. Was die Stoffe heute wertvoll und einmalig macht, ist ihre Bedeutung in bestimmten Momenten im Leben dieser Menschen. Aus Alltagsgegenständen wurden erzählende Stoffe“, sagt Dompropst und Wallfahrtsleiter Rolf-Peter Cremer.

Das dritte Bild: Auferstehung

Abraham van Diepenbeeck hatte 1630 in seine Altargestaltung eine Pieta-Szene gemalt: Der tote Sohn im Schoss der Mutter. Das war folgerichtig, hatte er in dem unteren Bild die Kreuzigung und im Mittelbild die Kreuzabnahme gemalt. Das Konzept des Malers kulminierte in der Karfreitagsthematik, eingebettet in der Theologie des Barock. Uwe Appold verfolgt mit seiner Darstellung einen anderen Weg. Im unteren Bild gestaltet er das Thema der Taufe, im mittleren Bild die Allgegenwart Gottes, im oberen Abschlussbild im Tondo die Auferstehung.

Er zeigt nicht, wie gewohnt, ein leeres Grab, sondern das, was als Hülle nach der Auferstehung zurück bleibt: Totentuch und aufwärts gerichtete Wundbinden als Zeugen vom Leid, Tod und Auferstehung Christi. „Dies ist ein Hinweis auf das Ostergeheimnis in Hoffnung auf die Zukunft des Menschen“, sagt Uwe Appold. Indirekt verbindet er das Tondo in der Citykirche Aachen mit dem Turiner Grabtuch, das als Ikone, weniger als Reliquie verehrt wird, und bettet sein Bild der Auferstehung als künstlerischen Beitrag in die Heiligtumsfahrt ein.
Das Tondo (Rundbild) wurde in der griechischen und römischen Architektur als Versatzstück von Wandgliederungen verwendet. Stets wirkte es als Akzent in der Struktur von Wandflächen.
Verbreitung erfuhr es im 15. und 16. Jahrhundert nicht nur in der Architektur, sondern besonders in der Gestaltung dreistufiger Altäre, die sich in der Anmutung auf die Architektur der Zeit bezog.
In der Regel wurde das Tondo oben als Abschluss in den fassadenähnlichen Aufbau eingebracht. So auch bei dem Altar in der Citykirche mit einer Gesamthöhe von 13 Metern.
Der Kreis gilt als Symbol für die Unendlichkeit ohne Anfang und Ende, auch für den Himmel. Er hat weniger Spannung als andere geometrische Formen, er zeigt in keine Richtung, er ruht harmonisch und geschlossen in sich.

Das zweite Bild: Allgegenwart

Es zeigt den Blick auf eine perspektivische Wolke und nimmt die Betrachtenden mit auf einen überhöhten Standort. Ein starker Hell-Dunkel-Kontrast bestimmt die Komposition, wobei die helle Seite überwiegt. Fünf Strahlen steigen als Licht aus der Wolke fächerförmig empor. Die Zahl 5 steht symbolisch für die fünf Wundmale Christi am Kreuz. Im zweiten Ich-bin-Wort sagte Christus von sich Ich bin das Licht der Welt (Joh 8, 12). Der Künstler Uwe Appold verbindet die Lichtaussage mit dem Gekreuzigten. Die waagerechte Kompositionslinie, die van Diepenbeeck in seine Kreuzabnahme eingearbeitet hatte, greift Appold in seinem Bild auf. Etwa in gleicher Höhe bilden Wolken eine Ebene als Zeichen des Horizonts innerhalb der Lichtstrahlen. Gottes Allgegenwart ist unter und über allen Wolken. „Im Barock stehen Wolken für die Allgegenwart Gottes. Das war mir wichtig, zu zeigen“, erklärt Uwe Appold.

Das erste Bild: Taufe

Das schwebende weiße Taufkleid im unteren Bild erinnert an die Putten im Mittelbild der ursprünglichen Gestalt von van Diepenbeecks Hochaltar. Die Farbe Weiß wird seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil als Christusfarbe der Reinheit, Auferstehung und das Lichts verwendet. Die liturgische Farbe Violett gilt als Farbe der Buße und als Vorbereitung für hohe Feste wie Weihnachten und Ostern. Das Oval ist eine Reminiszenz an das Barock, das diese geometrische Form als Ausdruck der Ausweitung verstand und damit die Kreisform der Renaissance überwinden wollte. Das Taufkleid in der Mitte des Bildes ist kein historisches, sondern ganz neu. Bestellt aus dem Internet, so wie das viele heute vermutlich machen. Dieses neue Taufkleid steht jedem noch zu Taufenden zur Verfügung. Es ist somit auch ein Symbol des Neubeginns, der gerade in diesen Zeiten besonders wichtig ist.

Der Künstler: Uwe Appold

Uwe Appolds künstlerische Laufbahn beginnt 1962 mit einer Lehre zum Bildhauer und 1968 mit dem Abschluss für künstlerische Formgebung und Gestaltung an der Werkkunstschule Flensburg. Seit 1962 stellt der Künstler regelmäßig im In- und Ausland aus. So hatte er Ausstellungen in beinahe allen deutschen Großstädten, sein internationales Betätigungsfeld erstreckt sich auf Belgien, China, Dänemark, Estland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Monaco, Niederlande, Polen, Spanien und die Schweiz. Seine Arbeit an den Altarbildern begann Uwe Appold 2020 mit umfangreichen Recherchen zum Werk van Diepenbeecks. Sein Bildprogramm stellt Bezüge zur historischen Malerei her, die der Künstler mit den Intentionen der Heiligtumsfahrt 2023 verbindet.
Während der Wallfahrtstage ergänzt außerdem noch eine regelmäßige Live-Performance die Installation. Bei der Performance stehen die Kleider vieler Frauen aus verschiedenen Nationen und Ländern symbolisch für die vielen Alltagsstoffe, die eine Tiefe und eine Geschichte bekommen durch die Menschen, die sie tragen – für die Vielen, die zur Heiligtumsfahrt nach Aachen kommen. Gefördert wird die Kunstinstallation „Lebenskleider“ aus Mitteln des Vermögens „Katharina und Maria Wienen“ von der Stiftung „Stiftungsforum Kirche im Bistum Aachen“. Mit der Stiftung werden nachhaltig vielfältige Aufgaben im kirchlichen Bereich unterstützt. Ebenso unterstützen die Pax-Bank, das katholischen Hilfswerk Misereor, die Evangelische Studierendengemeinde Aachen (ESG) sowie die Katholische Hochschulgemeinde Aachen (KHG).

Infobox:
Samstag 10. Juni bis Sonntag, 18. Juni (während der Wallfahrtstage)
Lebenskleider – Ausstellung und Performance
Der Künstler Uwe Appold präsentiert die drei Bildflächen des Hochaltars der Aachener Citykirche mit neuen Kunstwerken. Dazu wird es Performances mit Kleidern und Texten von Frauen aus der Einen Welt geben. Der Künstler ist währenddessen vor Ort.
Die Ausstellung in der Citykirche St. Nikolaus an der Großkölnstraße ist jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet, die Performances finden täglich um 17 Uhr statt.

Mehr dazu: https://heiligtumsfahrt-aachen.de/Kunst-und-Kultur/lebenskleider/

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Dietrich-Bonhoeffer-Chor samt Orchester – Ostermontag 10. April in Mechernich

Mechernich – „Österliches Frühlings-Konzert im GAT“ – Klassische und modern-cineastische Musik kann man an Ostermontag, 10. April, in der Aula des Mechernicher Schulzentrums genießen. Hier singen und spielen der Dietrich-Bonhoeffer-Chor samt Orchester kostenlos Werke von Hans Zimmer, Georg Friedrich Händel und vielen mehr. Die Leitung hat Pascal Lucke inne.

Der Frühling kommt und warme Sonnenstrahlen, Düfte oder Vogelgesänge aller Art erfüllen bald wieder die Natur. Der Dietrich-Bonhoeffer-Chor, samt Orchester und unter der Leitung von Pascal Lucke, will ihn zu Ostern gebührend willkommen heißen. Und so entführt er an Ostermontag, 10. April, ab 16 Uhr in die Welt der Filmmusik und erhebender Gesänge in der Aula des Mechernicher Gymnasium Am Turmhof (Nyonsplatz, 53894 Mechernich).

Versprochen wird eine einzigartige Verbindung von klassischer und modern-cineastischer Musik. Präsentiert werden Werke von John Rutter, Hans Zimmer, Georg Friedrich Händel und vielen mehr. „Neben der emotionalen Musik ist besonders die Darbietung des Orchesters und die visuelle Unterstützung ein Höhepunkt, der die Zuhörer begeistern wird“, freut sich Pascal Lucke: „Ein Erlebnis, welches Sie sich nicht entgehen lassen sollten!“

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird herzlich gebeten. Weitere Informationen gibt´s unter www.pascal-lucke.de.

 

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Kinderbuchautorin Jasmin Zipperling für Ostermarkt Burg Satzvey verpflichtet

Mechernich-Satzvey – Ihre Geschichte vom Osterhasen, der lieber ein Weihnachtshase sein wollte, erzählt die in Kuchenheim und Kirchheim bei Euskirchen aufgewachsene Kinderbuchautorin Jasmin Zipperling an Ostersonntag und Ostermontag jeweils um 14 Uhr in der Satzveyer Burgbäckerei. Das teilt Betreiber Michael Schmitz dem Mechernicher „Bürgerbrief“ mit.

Ihr erstes Kinderbuch „Himmeldonnerglöckchen“ hatte sie ihrem inzwischen verstorbenen früheren Deutschlehrer Harry M. Jonigkeit am Euskirchener Emil-Fischer-Gymnasium gewidmet.

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Am Radio mitfeiern – Osternacht live aus Langenfeld bei Mayen in der Vordereifel

Langenfeld – SWR4 und SR Kulturradio übertragen Gottesdienst am Samstag, 8. April aus St. Quirinus in Langenfeld. Für viele Gläubige gehört der Besuch des nächtlichen Gottesdienstes am Karsamstag zum Osterfest dazu. Wer nicht vor Ort in einer Kirche teilnehmen kann, kann die Osternacht live aus Langenfeld mitfeiern.

Den Gottesdienst zur Osternacht am Samstag, 8. April, können alle Interessierten live auf den Radiosendern SWR4 und SR2 Kulturradio erleben. In diesem Jahr wird die Liturgie von 22 bis 23.30 Uhr aus der Kirche St. Quirinius Langenfeld bei Mayen in der Vordereifel übertragen. In der Messe wird die Frage aufgeworfen, wie der Osterglaube auch nach den Feiertagen im Alltag Hoffnung und Kraft geben kann.

Den Gottesdienst feiert die Gemeinde der Pfarrei Sankt Jodokus mit dem Dekan des Pastoralen Raums Mayen und Pfarrer Jörg Schuh sowie mit Diakon Hans-Georg Bach. Musikalisch mitgestaltet wird der Abend von 25 Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores „Cäcilia“ Langenfeld: die musikalische Gesamtleitung liegt bei Carlo Groß, an der Orgel wird Professor Johannes Geffert zu hören sein. Als Rundfunkbeauftragter im Bistum Trier ist Christopher Hoffmann für die Übertragung verantwortlich.

 

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Das Museum Zitadelle Jülich startet mit seinem Ferienprogramm am 5. April

Jülich – Museum Kreativ in den Osterferien – Lightpainting und Laufende Festungen. Noch nichts vor in den Osterferien? Das Museum Zitadelle Jülich startet mit seinem Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche in die Saison. Los geht es mit dem Workshop „Lightpainting – Malen mit Licht“ am 5. April.

Das Ehepaar Greve und Hans Launer führen in eine besondere Form von Malerei ein: Lightpainting, das künstlerische Kreativität und moderne Technik verbindet. Dabei werden Bilder mit verschiedenen Lichtquellen in die Luft gezeichnet und per Langzeitbelichtung auf Fotos gebannt. Danach können sich die Teilnehmenden in den dunklen Kasematten der Zitadelle selbst austoben, z.B. in dem sie Wörter „schreiben“ oder verschiedenfarbige Lichtquellen kombinieren.

Am 12. April unterweist der freischaffende Künstler und Kunstpädagoge Stephan Rehberg die Teilnehmenden im Bau von fantasievollen Vortragefiguren. Inspiriert von den Festungsmauern der Jülicher Zitadelle und der Sammlung von Renaissance-Porträts berühmter Gestalten aus der Sammlung des Museums entwirft er zusammen mit den Kindern und Jugendlichen Figuren aus Pappe und Holz. Bunt und detailreich dekoriert, werden die Figuren zum Tragen auf Holz montiert.

Die Projekte werden gefördert durch den „Kulturrucksack NRW“ und richten sich an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren. Die Kurse starten um 10 Uhr und enden um 16 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich: museum@juelich.de oder 02461-63510.

Alle Informationen gibt es unter www.museum-zitadelle.de/kulturrucksack.

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Mut, Kraft, Hoffnung und Bares für die Mechernich-Stiftung

Mechernich – Bildhauerin Ela Rübenach sammelte mit ihren Flutengeln auf vom Wasser ausgewaschenen Kommerner Pflastersteinen 4000 Euro für die Mechernich-Stiftung und gab Hochwasseropfern neue Energie – Dank vom Bürgermeister und Stiftungsvorsitzenden.

4000 Euro Erlös aus ihrer Flutengel-Kunstaktion überreichte die Bildhauerin Ela Rübenach an die gemeinnützige Mechernich-Stiftung. Stiftungsvorsitzender Ralf Claßen und Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick nahmen die Spende zugunsten von Hochwasseropfern im Rathaus entgegen.

Ebenso erhielten sie einen finalen Flutengel, den Ela Rübenach wie weitere rund 30 Engelfiguren auf der Grundlage in Kommern von der Flut ausgespülter Pflastersteine modelliert hatte. Die Engelfiguren selbst bestehen aus aufbetoniertem Styropor. Diese Technik lehrt Ela Rübenach in ganz Deutschland.

So fanden Mechernicher Flutengel außer im Stadtgebiet Mechernich selbst und in der weiteren vom Hochwasser betroffenen Region auch am Rande eines Workshops in Frankfurt/Main Abnehmer.

Die meisten zahlten den Grundpreis von hundert Euro, einige mehr, wenige weniger. „Einem jungen Mädchen habe ich 50 Euro erlassen“, so Ela Rübenach: „Sie hatte wirklich jeden Cent zusammengekratzt, um den Grundpreis von 100 Euro zusammenzubekommen. Da habe ich ihr gesagt, 50 sind für Dich genug…“

„Jeder Stein trägt Erinnerung in sich“

Drei oder vier Engel schenkte die Künstlerin besonders schlimm betroffenen Flutopfern. Das meiste, fast 4000 Euro, floss in den Spendentopf für die Hochwasseropfer im Stadtgebiet, für die die Mechernich-Stiftung mit Hilfe anderer Organisationen insgesamt eine Million Euro ausschüttete, zuletzt 30.000 Euro Energiekostenpauschale, weil in den durchnässten Häusern zum Teil noch immer Lufttrockner  laufen und mehr geheizt werden muss.

Die Mechernicher Flutengel-Aktion fußte auf einer vergleichbaren Geldsammelvariante in Bad Münstereifel, wo Ela Rübenach überbetonierte Styroporherzen auf kleine Pflastersteine aus der überschwemmten Altstadt modelliert und für 35 Euro verkauft hatte.

Ela Rübenach: „Jeder Flutstein trägt die Erinnerung an ein bis dato unvorstellbareres Ereignis in sich. Er ist etwas Besonderes, ein historisches Zeitzeugnis… Die Engel darauf sollen Kraft geben beim Loslassen und Mut machen, nicht aufzugeben. Er soll Hoffnung geben beim Blick in die Zukunft.“

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick lobte die mutmachende Komponente der Aktion ganz besonders: „Die Menschen brauchen Impulse, die ihnen Kraft und Hoffnung geben!“ Mechernich-Stiftungsvorsitzender Claßen freute sich über die Spende, aber auch über die moralische Komponente. Der der Stadt überlassene Flutengel soll einen Ehrenplatz im Rathaus finden.