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Politik

Neues Rückmelde-Verfahren der NRW-Soforthilfe 2020 startet

Region/Düsseldorf – Am gestrigen Dienstag, 29. Oktober 2024, ist das neue Rückmeldeverfahren für rund 75.000 Empfängerinnen und Empfänger der NRW-Soforthilfe 2020 gestartet. Es betrifft nur Soforthilfe-Empfängerinnen und -Empfänger, deren Förderverfahren bisher nicht abgeschlossen ist. Sie werden ab dem 29. Oktober 2024 per E-Mail aufgefordert, ihre Rückmeldung abzugeben. Nicht betroffen sind diejenigen Soforthilfe-Empfängerinnen und -Empfänger, deren Förderverfahren bereits vollständig abgeschlossen ist.

Das neue Rückmeldeverfahren resultiert aus einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfahlen (OVG NRW) vom 17. März 2023, in dem das Gericht das damalige Rückmeldeverfahren bezüglich der NRW-Soforthilfe 2020 für rechtswidrig befunden, aber auch klargestellt hatte, dass das Land berechtigt ist, in einem angepassten Verfahren die Höhe der NRW-Soforthilfe 2020 in Form von neu zu erlassenden Schlussbescheiden endgültig festzusetzen und nicht zweckentsprechend verwendete Soforthilfe-Mittel zurückzufordern. Bei den als NRW-Soforthilfe 2020 gezahlten Billigkeitsleistungen handelt es sich um öffentliche Gelder, die nun im Nachhinein präzise abgerechnet werden müssen. Das Land Nordrhein-Westfalen handelt damit auch in Verantwortung gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern und unter Berücksichtigung des europäischen Beihilferechts.

Das Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen hat das Verfahren gemeinsam mit den fünf Bezirksregierungen konzipiert. Angeschrieben werden diejenigen Empfängerinnen und Empfänger der NRW-Soforthilfe 2020, die bisher noch keine Rückmeldung abgegeben haben oder die ihren Liquiditätsengpass über das alte Rückmeldeverfahren zwar angegeben haben, aber keinen Schlussbescheid erhalten haben bzw. die zu viel erhaltene Soforthilfe nicht vollständig zurückgezahlt haben.

Die Soforthilfe-Empfängerinnen und -Empfänger müssen im neuen Rückmeldeverfahren erklären, dass sie die Soforthilfemittel zweckentsprechend in Fällen von Liquiditätsengpässen verwendet haben, die pandemiebedingt innerhalb des dreimonatigen Förderzeitraums im Frühjahr 2020 aufgetreten sind. Soforthilfe-Empfängerinnen und -Empfänger, die am neuen Rückmeldeverfahren teilnehmen müssen, können dabei zwischen drei verschiedenen Optionen wählen. Neben der vom OVG NRW aufgezeigten Möglichkeit einer tagesscharfen Berechnung wird das Land mit einem vereinfachten Verfahren unter anderem auch die Möglichkeit für eine monatliche Saldierung eröffnen.

Die Rückmeldefrist endet am 26. Februar 2025. Nach der Rückmeldung werden die Schlussbescheide erstellt. Gegebenenfalls zu viel erhaltene NRW-Soforthilfe 2020 muss innerhalb von drei Monaten ab Bekanntgabe des jeweiligen Schlussbescheids zurückgezahlt werden. Betroffene, die sich nicht zurückmelden, müssen die an sie ausgezahlte NRW-Soforthilfe 2020 in voller Höhe zurückzahlen.

Weitere Informationen zum neuen Rückmeldeverfahren sowie Antworten auf allgemeine Fragen und Antworten (sog. FAQ) hat das Wirtschaftsministerium unter: https://www.wirtschaft.nrw/nrw-soforthilfe-2020 veröffentlicht.

Hintergrund

Die NRW-Soforthilfe 2020 war mit rund 430.000 Empfängerinnen und Empfängern sowie ausgezahlten Zuschüssen in Höhe von mehr als 4,5 Milliarden Euro das größte Hilfsprogramm im Rahmen der Corona-Wirtschaftshilfen in Nordrhein-Westfalen. Die Landesregierung hat Solo-Selbstständige, Angehörige der freien Berufe sowie Unternehmen bei der Sicherung ihrer wirtschaftlichen Existenz unterstützt, indem akute Liquiditätsengpässe mit einem Zuschuss für laufende Betriebskosten für drei Monate zu Beginn der Corona-Pandemie überbrückt wurden.

 

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Wirtschaft

MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW 2024 – Erster Platz für die Ideenschmiede Incoretex GmbH aus Aachen

Region/Düsseldorf – NRW Ministerin Neubaur: Starke Ideen, starke Leistung – Gründerinnen und Gründer bauen an der Zukunft unseres Landes – Mut lohnt sich: Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium und die NRW.BANK zeichnen in Düsseldorf drei innovative Gründungsteams aus Nordrhein-Westfalen mit „MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW 2024“ aus.

MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW 2024 geht an drei innovative Gründungsteams aus Aachen, Olpe und Rheine. Foto: MUT24

Der erste Platz geht an die Ideenschmiede Incoretex GmbH aus Aachen, die über eine Plattform hilft, Produkte intelligenter zu machen. Platz zwei belegt die Greis Beschichtungstechnik GmbH aus Olpe für innovative Oberflächenbeschichtungen. Den dritten Platz sichert sich die SO DONE GmbH aus Rheine für eine KI-basierte Lösung, die Hassmeldungen im Internet aufspürt. Die Preisgelder belaufen sich auf insgesamt 60.000 Euro.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Starke Ideen, starke Leistung – starke Preisträgerinnen und Preisträger! Die Gründerinnen und Gründer treiben die digitale und nachhaltige Transformation voran und bauen damit nicht nur an ihrem eigenen wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch an der Zukunft unseres Landes. Menschen wie sie machen Nordrhein-Westfalen zu einem attraktiven Standort, auch für Investitionen aus dem Ausland. Mit Ihrem Engagement und ihrem Erfolg machen sie vielen anderen Gründerinnen und Gründern Mut, neue Wege einzuschlagen. Respekt!“

Gabriela Pantring, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der NRW.BANK: „Die technologischen Innovationen und das unternehmerische Engagement der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sind wichtige Bausteine für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Mit MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW unterstützen wir die Strahlkraft ihrer visionären Geschäftsideen über die Landesgrenzen hinaus – damit sie auch viele weitere Gründungsinteressierte dazu inspirieren, an ihre Ideen zu glauben.“

Über den ersten Platz und ein Preisgeld von 30.000 Euro kann sich die Incoretex GmbH aus Aachen freuen. Das 2019 von Dr. Martin Riebe gegründete Unternehmen entwickelt intelligente Produktlösungen, die hochauflösende Sensorik, Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) nahtlos miteinander verbindet. Mit einer innovativen Plattform verwandelt Incoretex Produkte wie Trainingsgeräte und Matratzen in intelligente, interaktive Systeme, die flexibel auf die Anforderungen der Kundinnen und Kunden reagieren. Die Technologie wird bereits in verschiedenen Branchen eingesetzt – vom Echtzeit-Monitoring in der Mobilitätsindustrie bis zu automatisierten Vermessungen im Schuheinzelhandel. Dank intelligenter Technik werden Füße hochpräzise und digital vermessen, Matratzen passen sich dank Sensoren an die Anatomie an und Fitnessgeräte analysieren Trainingsaktivitäten präzise.

Platz zwei und ein Preisgeld von 20.000 Euro sichert sich die Greis Beschichtungstechnik GmbH aus Olpe, die mit umweltfreundlichen Beschichtungsverfahren überzeugte. Unter der Leitung von Nicolas Greis hat sich das Unternehmen in kürzester Zeit zu einem Vorreiter in der Oberflächenbeschichtung entwickelt, der innovative Lösungen für Korrosions- und Brandschutz und andere anspruchsvolle Beschichtungsverfahren liefert. Durch ein hochmodernes Teleskop-Trocknungssystem werden die Durchlaufzeiten der Beschichtungsprozesse um bis zu 50 Prozent verkürzt, was die Umweltbelastung deutlich reduziert. Zudem arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an der Verbesserung der ökologischen Standards durch den Einsatz lösemittelarmer und umweltfreundlicher Materialien.

Platz drei geht an die SO DONE GmbH aus Rheine. Das Gründungsteam um Franziska Brandmann, Marcel Schliebs und Alexander Brockmeier hat eine KI-basierte Software entwickelt, die Menschen vor Anfeindungen und Drohungen im Netz schützen soll. Das Tool erkennt strafrechtlich relevante Kommentare und unterstützt Betroffene dabei, diese zu löschen und rechtliche Schritte einzuleiten. Das Angebot ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos. Mit diesem innovativen Ansatz verteidigt SO DONE die Rechte der Betroffenen und stärkt die Meinungsfreiheit und die Demokratie im digitalen Raum. Dafür erhält das Unternehmen ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Über den Wettbewerb

MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW zählt mit 60.000 Euro Preisgeld zu den bundesweit höchstdotierten Wettbewerben seiner Art. Im Jahr 2023 gingen die Auszeichnungen für die ersten drei Plätze an die cleansort GmbH aus Rösrath, die Düsseldorfer LEROMA GmbH und Kikis Kitchen GmbH aus Bochum. Die Jury von MUT – DER GRÜNDUNGSPREIS NRW unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Christine K. Volkmann besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Wirtschaftsministeriums, der NRW.BANK sowie Existenzgründungs- und Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus Nordrhein-Westfalen.

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News

Eine Liebesbaumallee für Aachen – Ein ganz besonderes Projekt

Aachen – Im Müschpark am Lousberg entsteht 2025 die Aachener Liebesbaumallee. 14 Neupflanzungen nimmt der Stadtbetrieb am 14. Februar, am Valentinstag, in der Nähe der Kastanienallee vor. Alle Bürger*innen sind dazu aufgerufen, sich per Liebesbotschaft für eine Baumpatenschaft zu bewerben. Die Patenschaft ist kostenfrei, die Liebesbotschaften sind dann über einen QR-Code auf Schildern vor den Bäumen abrufbar.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen zeigte sich bei der Vorstellung des Projekts am Montag, 28. Oktober, erfreut: „Wir schaffen mit der Liebesbaumallee etwas Verbindendes. Deshalb hat mich die Idee der Liebesbaumallee direkt begeistert. Solche Projekte können zusammenbringender Anker in stürmischen Zeiten sein. Wir haben wunderschöne Parks in unserer Stadt, die unser Leben und das der Stadtgesellschaft bereichern.“ Sie dankte zudem dem Eine Welt Forum Aachen e. V. als Initiator des Projekts. Der Standort an der Kastanienallee wurde gewählt, um den dortigen Baumbestand auszuweiten. Zudem sind Esskastanien besonders widerstandsfähige Klimabäume.

Erhalt der Stadtbäume – Herausforderung und Gemeinschaftsprojekt

Heiko Thomas, Beigeordneter für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, erläuterte die Herausforderungen, die sich bei der Pflege und dem Erhalt der Stadtbäume ergeben: „Das natürliche Alter, Baumaßnahmen, der Klimawandel – all das sind Gründe, weshalb wir leider jedes Jahr mehr Bäume verlieren als wir bislang nachpflanzen können. Daher sind wir sehr froh, seit letztem Jahr das Team Baumpflanzungen im Bereich der Baumkolonne des Stadtbetriebs zu haben, das sich intensiv um Neupflanzungen und die Pflege der Setzlinge kümmert. So konnten wir unsere Zahl der neu gepflanzten Bäume in der vergangenen Pflanzperiode auf 450 erhöhen.“ Zudem sei der Erhalt der Stadtbäume eine Gemeinschaftsaufgabe, die auch auf Grund der Generationengerechtigkeit nicht aus den Augen zu verlieren ist. Besonders wichtig sind schon jetzt viele engagierte Baumpat*innen und Spenden. Denn nach der Pflanzung ist die Arbeit noch nicht getan: „Neue Bäume müssen wir wie kleine Kinder mehrere Jahre pflegen und erziehen. Zwei bis fünf Jahre lang müssen sie gewässert und geschnitten werden“, erklärte Maurice Vonhoegen, Leiter des Teams Baumkontrolle beim Stadtbetrieb.

Eine Liebeserklärung an das Aachener Streuselbrötchen?

Die Baumpat*innen werden von einer Jury ausgewählt. Die Jury besteht aus Vertreter*innen der Kooperationspartner*innen des Projekts: das Eine Welt Forum Aachen e. V., der Aachener Stadtbetrieb, die Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes und die Stadt Aachen. Madeleine Genzsch vom Eine Welt Forum Aachen e. V. und Initiatorin des Projekts hofft auf viele eingehende Liebesbotschaften: „Die Liebesbotschaften werden hoffentlich sehr vielfältig sein. Nicht nur Paare können ihre Liebe öffentlich kundtun, denkbar sind auch Freunde, Kindergartengruppen, die eine Erklärung an ihren Lieblingsspielplatz abgeben oder eine Liebeserklärung an das Aachener Streuselbrötchen.“ Wichtig sei, dass die Liebesbotschaften einen Bezug zur Aachener Stadtnatur haben. Das ist neben der Kreativität und Diversität ein essentielles Kriterium für die Auswahl.

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, sich mit kreativen Liebesbotschaften für eine kostenfreie Baumpatenschaft zu bewerben. Dies ist unter https://liebesbaumallee.de/ beispielsweise auch im Videoformat möglich.

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Kunst & Kultur

Das Mühlsteinrevier RheinEifel im Blick der Wissenschaft

Mendig – Technik- und Industriegeschichte im Fokus – Vor rund 7.000 Jahren begann in der Osteifel die Produktion von Mahlsteinen. Das Mühlsteinrevier RheinEifel – ein Zusammenschluss des Landkreises Mayen-Koblenz, der Verbandsgemeinden Vordereifel und Mendig sowie der Stadt Mayen, Ettringen, Kottenheim, der Stadt Mendig und der Stadt Andernach – steht für den Erhalt dieser jahrtausendealten Kultur des Abbaus der Basaltlava und der Herstellung von Mühl- und Mahlsteinen.

Das Mühlsteinrevier wird deshalb auch immer wieder von Fachgruppen rund um Erd- und Technikgeschichte besucht. Jetzt war eine Gruppe der „Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur“ unter der Leitung des Geschäftsführers Dr. Norbert Gilson – in der auch das Mühlsteinrevier RheinEifel Mitglied ist – zu Gast in Mayen und Mendig. Nach einem Besuch der Erlebniswelten Grubenfeld mit einer Führung durch Hans Schüller und Dr. Holger Schaaff, die in den Erlebniswelten Grubenfeld in Mayen eindrucksvoll über die Mühlsteingewinnung von der Römerzeit bis zur Neuzeit über Tage informierten, wurden die Wissenschaftler in Mendig von Werner Geilen und Frank Neideck durch die Lavakeller und über die Museumslay geführt. Schwerpunkt in Mendig war der untertägige Abbau der Basaltlava, der im 15. Jahrhundert begann. Das 30 Meter unter der Erdoberfläche tiefst gelegene Basaltlava-Bergwerk der Welt wurde im 19. Jahrhundert bei konstant acht Grad Celsius zur Lagerung von Bier genutzt. Auf der Museumslay nahmen die Gäste schließlich die Exponate der IG Göpelwerk unter die Lupe.

Die Teilnehmer waren mehr als interessiert und nahmen sich vor wieder zu kommen, um alle Revierteile einmal zu besuchen.

Mit in der Besuchergruppe dabei waren auch Dipl.-Ing. (FH) M.A. Anita Kuisle vom Münchener Büro für Technikgeschichte und Prof. Dr. em. Helmut Albrecht von der TU Bergakademie Freiberg, der die Montanregion Erzgebirge auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe mit geführt hat. „Wir haben eine Bergbauregion ins Ziel gebracht. Das Revier hier ist nicht nur welterbefähig, sondern auch welterbewürdig. Deshalb sollte man mit dem Mühlsteinrevier RheinEifel dieses Ziel weiterverfolgen“, so Prof. Dr. em. Albrecht.  Die beiden Wissenschaftler stehen dem Arbeitskreis des Mühlsteinreviers seit sechs Jahren als Berater zur Seite.

Die Georg-Agricola-Gesellschaft (GAG) wurde 1926 im Zusammenhang mit der Neuübersetzung des Werkes „De re metallica“ von Georgius Agricola (1556) gegründet. Bereits damals engagierte sie sich zusammen mit dem Verein Deutscher Ingenieure, dem Deutschen Museum München und dem Bund Deutscher Heimatschutz bei der Erfassung und Dokumentation „Technischer Kulturdenkmale“ in Deutschland. Heute setzt die Gesellschaft als „Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur“ unter anderem auf die Industriearchäologie. Sie versteht sich als ein Forum für alle Interessenten, die sich professionell oder ehrenamtlich für die Erforschung, den Erhalt und die Pflege historischer Sachzeugen der Technikgeschichte und Industriekultur engagieren.

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Politik

Testphase für KI-Assistenten in der öffentlichen Verwaltung in Nordrhein-Westfalen startet

Region/Düsseldorf – KI made in Nordrhein-Westfalen – Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen macht zusammen mit dem Landesbetrieb IT.NRW Nordrhein-Westfalen die öffentliche Verwaltung fit für die KI-Zukunft. Seit Montag, 28. Oktober 2024, kommt in der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen erstmalig eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Verwaltungsassistenz namens „NRW.Genius“ zum Einsatz. Entwickelt wird diese derzeit von IT.NRW in Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini. In einer ersten vierwöchigen Testphase sollen wichtige Erkenntnisse zur zukünftigen Nutzung von Künstlicher Intelligenz durch die Beschäftigten der Landesverwaltung in Nordrhein-Westfalen gesammelt werden und in die weiteren Entwicklungen einfließen.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen: „KI made in Nordrhein-Westfalen: Mit der erstmaligen Erprobung eines eigenen KI-Verwaltungsassistenten legen wir den Grundstein, um die digitale Verwaltung von morgen heute schon zu gestalten. Ziel ist es, dass ein KI-Verwaltungsassistent zukünftig dabei helfen soll, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung bei vor allem zeitaufwendigen Arbeiten zu unterstützen, wie etwa bei Zusammenfassungen von Dokumenten und Texten. Von einem effizienteren Arbeiten in der Verwaltung mithilfe von KI profitieren zuerst die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land, wie etwa durch schnelle Bearbeitungszeiten von Antragsverfahren.“

Dr. Oliver Heidinger, Präsident des Landesbetriebs Information und Technik NRW: „Mit dem Start der Testphase von ‚NRW.Genius‘ setzt der zentrale IT-Dienstleister der Landesverwaltung ein klares Zeichen für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit. Diese wegweisende Initiative zeigt, wie wir die Potenziale der Künstlichen Intelligenz nutzen, um die öffentliche Verwaltung effizienter und bürgerfreundlicher zu gestalten.“

Im Rahmen der ersten Testung werden fünf zentrale Funktionen des KI-Verwaltungsassistenten getestet:

  1. Zusammenfassungen von Dokumenten und Texten
  2. Generierung von Texten: Stichpunkte oder Dokumenteninhalte als Fließtext in eine Formatvorlage überführen
  3. Recherche-Assistenz mit intelligenten Suchfunktionen
  4. Chat: Interaktion mit großen Sprachmodellen (LLM)
  5. Fragen an PDF-Dokumente stellen

„Die Entwicklung erfolgt im engen Austausch mit den Beschäftigten, um Potentiale und Herausforderungen für die Entwicklung eines eigenen KI-Verwaltungsassistenten zu identifizieren“, sagt Ministerin Scharrenbach weiter.

Während der ersten Testphase stehen den Testerinnen und Testern kontinuierlich Ansprechpartner für Rückfragen zur Verfügung. Feedbackrunden und Workshops komplettieren den kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen den Beteiligten. Ziel der Modellphase ist es, Erkenntnisse für die weitere Produktentwicklung bzw. für den weiteren Einsatz von generativer KI in der Verwaltung zu gewinnen. „NRW.Genius“ nutzt moderne generative KI-Technologien, darunter Sprachmodelle wie GPT-4o, um textbasierte Arbeitsschritte effizienter zu gestalten. Ferner sollen Erkenntnisse zu den Erfordernissen im Zusammenhang mit einer Skalierung der Anwendung gewonnen werden. Zur Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit, werden im Rahmen der Teststellung ausschließlich öffentlich zugängliche Daten, wie z.B. Unterlagen aus gesetzgebenden Prozessen, verarbeitet.

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Knapp 20.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur alljährlichen HARIBO Kastanienaktion in die Grafschaft

Grafschaft – Großer Ansturm am Kastanien-Wochenende – Vergangenes Wochenende hat die HARIBO Kastanienaktion am 25. und 26. Oktober wieder einmal sammelfreudige Menschen aus vielen Orten Deutschlands zu Höchstleistungen bewegt. Insgesamt zeigten die geeichten Wagen 293 Tonnen gesammelte Eicheln und Kastanien an. Bereits zum 86. Mal tauschten HARIBO-Fans bei allerbestem Herbstwetter ihre Sammelbeute gegen bunte Naschereien ein. Dafür machten sie sich mit Schubkarren, Körben und Bollerwagen voller Waldfrüchte auf den Weg zum Aktionsgelände an der Unternehmenszentrale in Grafschaft. Für zehn Kilogramm Kastanien oder fünf Kilogramm Eicheln gab es im Tausch ein Kilogramm HARIBO-Produkte. In diesem Jahr waren besonders viele Eicheln dabei.

Es ist vor allem der Sammel-Spaß in der Natur für die ganze Familie, der die Kastanienaktion längst zur Tradition gemacht hat. Burkhard Zyber, Vice President Communications bei HARIBO Deutschland, freut sich darüber:

„Mit unserer Kastanienaktion feiern wir die kindliche Freude am Sammeln, Tauschen und Naschen – ganz unabhängig vom Alter. Wir sehen jedes Jahr in viele fröhliche Gesichter und freuen uns, wie sehr die Menschen auch über das Kastaniensammeln und -tauschen mit unserer Marke verbunden sind.“

Großer Ansturm an beiden Aktionstagen
Wie jedes Jahr bildeten sich bereits in den frühen Morgenstunden lange Schlangen an der Pforte zum Aktionsgelände der Kastanienaktion. Die ersten anreisenden Sammlerinnen und Sammler warteten ab vier Uhr morgens geduldig und bester Laune, um die ersten Tauschfreudigen zu sein, die ihre Kastanien und Eicheln aufwiegen dürfen. Das Organisationsteam von HARIBO war für den Ansturm vorbereitet: Knapp 200 HARIBO-Mitarbeitende sorgten an den Aktionstagen gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes, der örtlichen Polizei und Feuerwehr sowie einem Sicherheitsdienst für ein reibungsloses Event. Dank der optimierten Abläufe an den Annahmestellen lag die durchschnittliche Wartezeit mit zwei Stunden deutlich unter den Durchschnittswerten der letzten Jahre. Mit einem lebhaften Rahmenprogramm für Groß und Klein versüßte HARIBO die Wartezeit: Ob lustige Spiele, Bastelstationen, ein Glücksrad, ein Goldbärenbeutel in Lebensgröße oder ein Kennenlernen mit dem HARIBO Goldbären höchstpersönlich – auf dem Aktionsgelände gab es viel zu entdecken.

Neu in diesem Jahr war eine Landkarte, auf der die Besucherinnen und Besucher ihren Heimatort markieren konnten. Nach den beiden Aktionstagen steht fest: So manch ein Sammel-Fan nimmt lange Wege auf sich. Heimatorte wie Flensburg oder Salzburg mit Anfahrtszeiten von über 7,5 Stunden sind kein Hindernis, um an der HARIBO Kastanienaktion teilzunehmen. Die Mehrheit der Besucherinnen und Besucher kommt aber auch heute noch aus dem regionalen Umfeld, das sich von Trier über Koblenz und Bonn bis ins Ruhrgebiet erstreckt.

Das passiert mit den Kastanien und Eicheln 
Weil vereinzelt Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Rheinland-Pfalz und Hessen aufgetreten sind, spendet HARIBO die Kastanien und Eicheln nicht, wie sonst üblich, als Winterfutter an Wildgehege in Deutschland und Österreich. Die Krankheit ist für Wild- und Hausschweine hochansteckend, lebensbedrohlich und kann theoretisch über Kastanien und Eicheln, die in betroffenen Gebieten gesammelt wurden, übertragen werden. HARIBO möchte jegliches Risiko einer Ausbreitung in den Wildgehegen ausschließen. „Wir haben uns diesbezüglich auch mit der zuständigen, lokalen Behörde beraten, die unsere Entscheidung unterstützt“, begründet Burkhard Zyber die Entscheidung.

Die Win-Win-Lösung: Aus den Kastanien und Eicheln lässt HARIBO über einen Partner nachhaltige, CO2-neutrale Wärme erzeugen. Diese Wärme wird in ein lokales Wärmenetz eingespeist, das etwa 6.500 Menschen versorgt. Der dadurch erzielte Ertrag wird aufgerundet und kommt den Wildgehegen zugute: Jedes Wildgehege, das von HARIBO gewöhnlich Futter für die Wintermonate erhält, bekommt 1.000 Euro für die Versorgung der Tiere. „Auf diesem Weg bleibt der Tauschspaß erhalten, es besteht kein Ansteckungsrisiko für die Tiere, die Wildgehege werden nach wie vor unterstützt und die Kastanien für einen guten Zweck weiterverwertet“, resümiert Burkhard Zyber.

Nach Kastanienaktion folgt Halloween-Aktion
Wer dem Sammelspaß kein Ende setzen möchte, kann sich ab sofort auf Halloween freuen: Zur gruseligen Jahreszeit erweckt HARIBO seine bekannten Vampire aus Fruchtgummi und Lakritz zum Leben. Ein magisches Halloweenplakat ist ab sofort in allen HARIBO Shops zu finden. Aus dem Plakat flattern Vampire heraus, die es mit dem eigenen Smartphone einzusammeln gilt. Wer auf Vampirjagd gehen möchte, kann sich im HARIBO Shop in der Bonner Innenstadt, in den Werksverkäufen in Bonn-Bad Godesberg und der Grafschaft oder auch in den HARIBO Shops in Montabaur und Mülheim-Kärlich auf Vampir-Sammelspaß freuen.

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Aachener Esskastanie zum Nationalerbe-Baum ausgelobt

Aachen – Schätzungen über das Alter der Aachener Esskastanie gehen weit auseinander, es finden sich Angaben zwischen 300 und 800 Jahren – Ein neuer Fußweg und eine Infotafel wurden angebracht, damit sich alle Interessierten von dem robusten und beeindruckenden Baum überzeugen können. Alt, groß und dick – so kann man die Esskastanie, die am Freitag, 25. Oktober, offiziell zum Nationalerbe-Baum ausgelobt wurde, beschreiben. Zum Baum, der auch schon Naturdenkmal ist, führt nun ein umzäunter Fußweg. Zudem wurde eine Infotafel angebracht, eine Bank davor soll noch folgen. Bewundern kann man die robuste Esskastanie auf der Wiese Ecke Schmiedgasse/Alte Vaalser Straße. Dies ist allerdings nur mit etwas Entfernung möglich, da das Baumumfeld sehr sensibel ist und zudem als Schafweide genutzt wird. Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen betonte: „Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Ehre für unseren Baum, sondern auch für unsere Stadt Aachen. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere Naturdenkmäler zu schützen und zu pflegen, damit auch zukünftige Generationen von ihnen lernen und sich an ihnen erfreuen können.“ Jürgen Drautmann, Leiter Baumschutz der Stadt Aachen, erläuterte auch die Herausforderungen, die häufig beim Schutz der Naturdenkmäler auftreten: „Beim Schutz unserer Naturdenkmäler ist es oftmals schwierig, den Spagat zu schaffen zwischen Erhalt des Denkmals und einer ausreichenden Verkehrssicherheit. Wir müssen immer für beide Aspekte Sorge tragen.“

Was ist ein Nationalerbe-Baum?

Das Ziel der Nationalerbe-Baum-Initiative der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft e. V. ist, potentielle Uraltbäume besonders zu schützen. Diese Bäume können vereinzelt bis zu über 1.000 Jahre alt werden und sind daher besonders schützenswert. Insgesamt sollen 100 Nationalerbe-Bäume gefunden und ausgerufen werden, um sie nachfolgend intensiv pflegen zu können. Die Ausrufung erfolgt durch ein Kuratorium bei der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft e. V.. Finanzieller Förderer ist die Eva Mayr-Stihl Stiftung, mit deren Hilfe bereits 43 Bäume als Nationalerbe-Baum-Kandidaten ausgewählt werden konnten – 40 von diesen sind bereits auch offiziell ausgezeichnet worden. Eine beachtliche Leistung, bedenkt man, dass es in Deutschland vergleichbar wenige sehr alte Bäume gibt und nur bestimmte Baumarten deutlich über 500 Jahre alt werden können. Zu diesen zählen neben der Esskastanie beispielsweise die Eibe, die Winter- und Sommerlinde sowie der Riesenmammutbaum.

Die Aachener Esskastanie

Schätzungen über das Alter der Aachener Esskastanie gehen weit auseinander, es finden sich Angaben zwischen 300 und 800 Jahren. Die Nationalerbe-Baum-Initiative weist auf ihrer Homepage nun circa 450 Jahre aus sowie 18 Meter Höhe und 8,04 Meter Stammumfang (in 1,3 Meter Stammhöhe gemessen). Somit eignet sich die Esskastanie ideal als Nationalerbe-Baum, denn solch einer soll über 400 Zentimeter Stammumfang haben und möglichst über 400 Jahre alt sein. Dies erkannte auch Prof. Dr. Andreas Roloff, Leiter des Kuratoriums Nationalerbe-Bäume in der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft e. V., der direkt beim ersten Anblick begeistert von der Kastanie war und sich mit dem Eigentümer – der Stadt Aachen – in Verbindung setzte. Sehr schnell wurde beschlossen, dass dieser Baum Nationalerbe-Baum wird. Roloff zeigte sich beeindruckt: „Der Baumveteran ist schwer gezeichnet durch Blitzeinschläge, Sturmereignisse und Astabbrüche, aber strotzt mit allen seinen Rissen, Beulen und Höhlungen vor Lebensfreude, das ist ein Hochgenuss. Eine große Freude ist auch das optimale und geschützte Umfeld der Riesenkastanie: ein Landschaftsschutzgebiet mit Schafbeweidung.“ Diese Robustheit hat sich im Juli 2024 ausgezahlt – seitdem ist die Esskastanie ein Nationalerbe-Baum.

Castanea sativa – die Esskastanie

Dass gerade eine Esskastanie beziehungsweise eine Castanea sativa als Nationalerbe-Baum auserkoren wird, ist kein Zufall: Diese Baumart ist besonders robust und weniger anfällig gegenüber extremen Wetterereignissen wie heißen Trockenperioden, weshalb die Esskastanie auch als Klimabaum bezeichnet wird. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommend, ist die Esskastanie schon seit langer Zeit in Deutschland verbreitet und heimisch – besonders im Westen Deutschlands. Die essbaren Kastanien des Baums dienten als wichtiges Grundnahrungsmittel vor allem in Zeiten von Getreidemissernten. Botanisch ist die Baumart den Buchengewächsen zuzuordnen, sie hat eine Lebenserwartung von 500 bis 1.000 Jahren und die Erntezeit der Nussfrüchte geht von Ende September bis Anfang Oktober. Wenn diese von den Bäumen fallen, sind sie auch gefundenes Fressen für Wildschweine und Eichhörnchen.

Ein besonderer Dank der Oberbürgermeisterin ging an das Kuratorium der Initiative sowie an die Landwirtschaftsfamilie, die als Pächter des Stücks Land den Kontakt zwischen Roloff und der Stadt herstellte. Der Aachener Baum ist ab Herbst 2025 in einem dann erscheinenden Buch über die Nationalerbe-Bäume Deutschlands zu bestaunen.

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Interview mit Karl-Josef Esch, Vorstands-Vorsitzender der Kreissparkasse Mayen, zum Jubiläum 100 Jahre Weltspartag

Mayen/Region – Karl-Josef Esch – Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Mayen im Interviewgespräch – Verlag/Redaktion: 100 Jahre Weltspartag – ein beeindruckendes Jubiläum! Viele kennen ihn auch noch aus den eigenen Kindertagen. Was hat es mit dem Weltspartag genau auf sich und warum wurde er seinerzeit ins Leben gerufen?

Karl-Josef Esch: Der erste Weltspartag wurde 1924 in Mailand auf dem 1. Internationalen Sparkassenkongress mit 27. Teilnehmerländern ins Leben gerufen. Kerngedanke dahinter war, das Sparen zu fördern als wichtiger Bestandteil einer soliden finanziellen Basis. Nach dem Ersten Weltkrieg wollten die Sparkassen ein Zeichen setzen und den Menschen wieder mehr Vertrauen in den Wert des Sparens vermitteln. Es ging darum, die Bedeutung des Sparens für die persönliche Vorsorge, aber auch für die Stabilität der gesamten Wirtschaft zu unterstreichen.

Verlag/Redaktion: Welche Rolle spielten die Sparkassen in der damaligen Zeit und was hat sich im Laufe der Zeit daran verändert?

Karl-Josef Esch: Die Sparkassen spielten von Anfang an eine zentrale Rolle im Finanzwesen, ganz besonders in Bezug auf die Förderung des Sparens und des damit verbundenen Vorsorgegedankens. Unsere Mission war und ist es, allen Bevölkerungsgruppen – unabhängig von ihrem Einkommen – Zugang zu fairen Finanzdienstleistungen zu bieten. Ursprünglich gegründet wurden die Sparkassen, um Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen die Möglichkeit zu geben, Rücklagen zu bilden und für ihre Zukunft vorzusorgen. Auch nach 100 Jahren bleibt dieser Grundgedanke ein wichtiger Bestandteil unseres Selbstverständnisses. Unser Leistungsspektrum hat sich allerdings seit damals natürlich stark erweitert. Heute haben wir nicht nur Sparprodukte in unserem Angebot, sondern unterstützen unsere Kundinnen und Kunden auch bei Themen wie Vermögensaufbau, Altersvorsorge, Finanzierung, Versicherung und ganz aktuell bei der digitalen Transformation. Und auch im Firmenkundengeschäft sehen wir uns als ein verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden und haben ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio zu bieten.

Verlag/Redaktion: Welche Entwicklung hat der Weltspartag in den letzten 100 Jahren genommen?

Karl-Josef Esch: Im Laufe der Zeit hat der Weltspartag Anpassungen an die jeweiligen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten erfahren. Während in der Anfangszeit der reine Akt des Sparens im Fokus lag, ist heute ein deutlich breiteres Verständnis gefragt. Denn Sparen ist nicht mehr nur das, was auf dem klassischen Sparkonto landet. Es geht aktuell auch um strategische Vermögensplanung, nachhaltige Geldanlagen sowie finanzielle Bildung über alle Altersklassen hinweg. Besonders im Zuge der Niedrigzinsphase in den vergangenen Jahren haben viele Menschen Alternativen zum traditionellen Sparen gesucht. Hier bieten wir als Sparkasse heute Lösungen an, die deutlich mehr können, als das klassische Sparbuch – wie etwa Wertpapier-Sparpläne oder nachhaltige Anlageformen.

Verlag/Redaktion: Was bedeutet der Weltspartag für Sie persönlich und für die Sparkasse ?

Karl-Josef Esch: Für mich und für uns als Sparkasse ist der Weltspartag eine wunderbare Gelegenheit, auf die Bedeutung des Sparens aufmerksam zu machen, besonders in der heutigen schnelllebigen und manchmal unübersichtlichen Welt. Der Tag erinnert daran, dass es trotz aller wirtschaftlichen Unsicherheiten wichtig ist, eine finanzielle Rücklage zu bilden. Gleichzeitig ist er auch eine Möglichkeit, gerade junge Menschen für den Umgang mit Geld zu sensibilisieren. Unsere Verantwortung als Sparkasse liegt nicht nur darin, Produkte anzubieten, sondern auch in der finanziellen Bildung. Deshalb organisieren wir rund um den Weltspartag traditionell Aktionen in unseren Filialen für KiTa und Schulkinder und für die Familien, um Kindern das Thema Sparen auf spielerische Weise näherzubringen.

Verlag/Redaktion: Inwiefern unterscheidet sich die Sparkasse von anderen Banken, insbesondere in Bezug auf den Weltspartag?

Karl-Josef Esch: Der Weltspartag ist ein Kind der Sparkassen. Der große Unterschied zwischen uns und den meisten anderen Banken liegt in unserem Geschäftsmodell. Sparkassen sind regional verankert und handeln gemeinwohlorientiert. Das bedeutet, dass wir keine Aktionäre haben, denen wir verpflichtet sind, sondern unsere Erträge in die Region zurückfließen lassen – sei es durch die Unterstützung von gemeinnützigen Projekten, Vereinen oder sozialen Initiativen. Gerade der Weltspartag ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir diesen Gemeinwohlauftrag leben. Es geht nicht darum, möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften, sondern den Menschen in unserer Region etwas zurückzugeben und sie auf ihrem finanziellen Weg zu unterstützen. Darüber hinaus bieten wir auch Produkte und Dienstleistungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen hier zugeschnitten sind.

Verlag/Redaktion: Sie haben die finanziellen Herausforderungen angesprochen, mit denen die Menschen heute konfrontiert sind. Wie hilft die Sparkasse ihren Kunden, in Zeiten von Inflation und Niedrigzinsen sinnvoll zu sparen?

Karl-Josef Esch: Das ist in der Tat ein sehr aktuelles Thema. Die traditionelle Methode, Geld auf dem Sparkonto zu parken, reicht nicht mehr aus, um langfristig Vermögen aufzubauen, besonders in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation. Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden daher maßgeschneiderte Lösungen an, die je nach Risikobereitschaft und finanziellen Zielen variieren. Dazu gehören etwa Fondssparpläne, die langfristig bessere Renditen erzielen können und andere nachhaltige Anlagen, die nicht nur finanziell interessant sind, sondern auch ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen. Unser Ziel ist es, jeden individuell zu beraten und gemeinsam die beste Strategie zu finden.

Verlag/Redaktion: Nachhaltige Geldanlagen sind ein Thema, das derzeit viel Aufmerksamkeit bekommt. Wie positioniert sich die Sparkasse in diesem Bereich?

Karl-Josef Esch: Nachhaltigkeit ist für uns ein zentraler Aspekt, und das spiegelt sich auch in unseren Angeboten wider. Wir sehen es als unsere Verantwortung, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial nachhaltig zu handeln. Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihr Geld in nachhaltige Projekte oder Unternehmen zu investieren, die bestimmte Umwelt- oder Sozialstandards erfüllen. Zudem haben wir uns als Sparkasse selbstverpflichtet, in unseren eigenen Strukturen nachhaltiger zu werden – sei es durch die Reduktion unseres CO₂-Fußabdrucks oder durch die Unterstützung lokaler Projekte. Auch durch unsere Kundenveranstaltungen „Nachhaltig – aber sicher“ informieren wir über Wege in eine CO2-neutrale Zukunft. Unser neues Unternehmerforum haben wir dieses Jahr ebenfalls unter das Motto der Nachhaltigkeit gestellt, und unseren Firmenkunden neben Informationen eine Plattform für den Austausch über genau dieses Thema geboten.

Verlag/Redaktion: Zum Abschluss: Wie wird die Kreissparkasse Mayen das 100-jährige Jubiläum des Weltspartags feiern?

Karl-Josef Esch: Der Weltspartag wird bei und traditionell gefeiert, dabei stehen die Jüngsten im Vordergrund. Hier gibt es natürlich für fleißige Nachwuchssparer, die uns am Weltspartag besuchen und ihre gefüllte Spardosen mitbringen, ein Geschenk zur Motivation. Außerdem haben wir ein Rahmenprogramm für Kinder aufgelegt und Kitas der Region eingeladen in der Weltspartagswoche in den Filialen auch eine „Zirkusschule“ zu erleben.

Für die älteren Jahrgänge gibt es auf unseren Social-Kanälen ab Mitte Oktober ein Gewinnspiel. Es ist uns auch wichtig, dieses Jubiläum nicht nur als Rückblick zu feiern, sondern auch den Blick nach vorne zu richten und die Menschen für die finanzielle Zukunft zu rüsten.

Und noch ein Spartipp für alle 2006er und die folgenden Jahrgänge: Die Kreissparkasse Mayen ist ab sofort auch Partner der KulturPass-App. Der Kulturpass ist ein Projekt der Bundesregierung, dass jedem 18-Jährigen jungen Frau oder jungen Mann 100 Euro für Konzerte, Kinobesuche, Bücher oder anderes zur Verfügung stellt. Noch bis Ende des Jahres können alle, die 2024 ihre Volljährigkeit gefeiert haben, Ihr Budget per App noch abrufen.

Verlag/Redaktion: Herr Esch, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg mit den geplanten Aktionen.

Karl-Josef Esch: Vielen Dank.

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Ab 1. November – Bundesweit einmaliges Portal soll Windkraftausbau beschleunigen

Region/Mainz – RLP Innenminister Michael Ebling hat gemeinsam mit dem Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Wolfgang Treis, das digitale Flächenportal Erneuerbare Energien vorgestellt. Das neue Portal der Landesplanung ist ab dem 1. November öffentlich zugänglich. Es ist bundesweit einmalig und soll den Ausbau der Windenergie im Land spürbar beschleunigen.

„Das Flächenportal bietet eine digitale bis auf das einzelne Flurstück zoomfähige Karte potenzieller Windenergieflächen in Rheinland-Pfalz. Es ist in Deutschland einzigartig, weil es grundsätzlich alle relevanten Parameter und Informationen wie Windhöffigkeit oder Hangneigung einbezieht und so die Planung vor Ort deutlich vereinfachen kann. Wir brauchen erneuerbare Energien und wir wollen dem Ausbau der Windkraft mit dem neuen Hilfsmittel einen Schub verleihen“, so Innenminister Michael Ebling.

Die Anwenderinnen und Anwender können über ein Zeichnungselement individuelle Teilflächen erzeugen und bis auf Parzellenebene anzeigen lassen. Das Flächenportal kann somit Kommunen, regionalen Planungsgemeinschaften, Planungsbüros und allen Interessierten wertvolle Informationen und Planungshilfen liefern. Visualisiert werden auch erste Aussagen zu regionalen Ausbaumöglichkeiten. Auf der Basis des Flächenportals erfolgt in den kommenden Monaten eine detaillierte Flächenpotenzialanalyse, mit der für jede Region realistische spezifische Windenergie-Ausbauquoten ermittelt werden sollen.

„Selbstverständlich macht das Portal keine verbindlichen Flächenvorgaben. Die konkrete Flächenplanung liegt nach wie vor bei der Regionalplanung und den Kommunen, weil nur dort örtliche Besonderheiten berücksichtigt werden können. Aber das Portal kann eine große Unterstützung für örtliche Entscheidungen sein“, so Ebling.

Das Flächenportal Erneuerbare Energien wurde in Kooperation mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord erarbeitet. Es basiert auf dem Energieportal der SGD Nord, das seit 2015 auf dessen Website veröffentlicht ist. „Mit dem Auftrag, unser Energieportal zu einer landesweiten Anwendung weiterzuentwickeln, ist das Innenministerium bei uns offene Türen eingerannt. Wir haben unsere technischen Grundlagen sowie unsere umfangreiche Datensammlung gerne in das Projekt eingebracht und durch Aufnahme zusätzlicher Informationen und Auswertungsmöglichkeiten ergänzt. Die gute Zusammenarbeit mit dem Innenministerium setzen wir gerne fort und freuen uns darauf, gemeinsam das Flächenportal um ein Modul für Freiflächen-Photovoltaikanlagen sowie eine landesweite 3D-Anwendung zur Visualisierung von Windenergieanlagen zu ergänzen. Mein Dank gilt meinen Mitarbeitenden, die das Projekt mit Herzblut umgesetzt haben“, betonte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Die Nutzungsmöglichkeiten des Portals sind vielfältig. „Die neue automatisierte Möglichkeit einer Eigentümerabfrage für konkrete Grundstücke über das Flächenportal im Liegenschaftskataster ist sehr nutzerfreundlich und verdeutlicht, dass es gut war, Landesplanung und Vermessung in einer Abteilung des Ministeriums zusammenzuführen“, hob der Innenminister hervor.

Bereits im Sommer 2024 hatten die kommunalen Planungsträger über die Kommunalen Spitzenverbände drei Monate lang die Möglichkeit zur Nutzung einer passwortgeschützten Probeversion. Neben viel Zuspruch und positivem Feedback sind auch wertvolle Hinweise in die nun vorgestellte Version eingeflossen.

Das Flächenportal Erneuerbare Energien (FPEE) mit dem interaktiven geografischen Informationssystem ist ab dem 1. November 2024 abrufbar unter www.fpee.rlp.de.

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Martinsbrauchtum im Ahrtal lockt mit Kulinarik, Regionalität und besonderen Traditionen

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Gemütliche Martinsmärkte und imposante Bergfeuer – Im November ist im Ahrtal das Brauchtum rund um Sankt Martin überall mit Umzügen, bunten Laternen und Martinsfeuern präsent. Einige Orte feiern das Martinsbrauchtum mit herbstlichen Märkten und besonderen Traditionen. Das WeinKulturDorf Dernau lädt von Freitag, 8. November, bis Sonntag, 10. November, zum Martinsmarkt der regionalen Genüsse in der Dorfmitte ein. Den Auftakt macht am Freitag um 18.30 Uhr die traditionelle Fackelwanderung durch die Weinberge mit Weinprobe. Am Samstag öffnet der Markt um 11 Uhr für die Gäste. Aussteller präsentieren vielfältige Dekoartikel und Handwerkskunst. Die Winzer sind mit Ahrweinen und Winzerglühwein gerüstet und auch für den Gaumen wird viel Regionales geboten. Um 18 Uhr startet der große Fackelzug mit St. Martin durch die engen Gassen des Dorfes. Die beeindruckenden Martinsfeuer der fünf Dorfgemeinschaften sind dann hoch über dem Ort in den Weinbergen zu bewundern. Auch sonntags lockt der Martinsmarkt ab 11 Uhr zum Stöbern und Genießen.

Martinsfeuer und Fackelschaubilder in Ahrweiler

Die Rotweinmetropole Ahrweiler steht am Samstag, 9. November, ganz im Zeichen der traditionellen Martinsfeuer. In beeindruckender Weise konstruieren die vier Junggesellenvereine von Ahrweiler sensationelle Bergfeuer und brennende Fackel-Schaubilder in den Weinbergen rund um die historische Rotweinmetropole. Mit Glockenschlag um 17.30 Uhr entfachen die Junggesellen zunächst ihre vier Martinsfeuer, die mit ihren rund 20 Metern Höhe weithin sichtbar als Feuersäulen zu sehen sind. Im Anschluss werden riesige Schaubilder aus Tausenden von Fackeln gezündet, die mit lokalem oder aktuellem Bezug ihre Botschaften von den Hängen der Weinberge ins Tal strahlen.

Bei einer Wanderung zu den Martins-Schaubildern in Ahrweiler können sich Gäste die imposanten Konstruktionen von Nahem anschauen. Mit einem Gästeführer starten die Teilnehmer am Samstag, 9. November, um 14 Uhr am Kurpark Bad Neuenahr. Von dort geht es über den herbstlichen Rotweinwanderweg zu den Standorten der Feuer und Schaubilder. Bei einem Gläschen Rotwein tauchen die Gäste ein in die Geschichte dieser Tradition. Rechtzeitig zum Entzünden der Bergfeuer erleben die Gäste in der historischen Altstadt den Blick auf dieses einzigartige Schauspiel in der Dunkelheit. Infos und Tickets gibt es unter touren.ahrtal.de

Martinsmarkt in Adenau

In Adenau startet der Martinsmarkt, der auch gleichzeitig verkaufsoffener Sonntag ist, am 10. November um 12 Uhr. Die ortsansässigen Geschäfte locken mit zahlreichen Angeboten und die gesperrte Hauptstraße präsentiert sich mit Verkaufsständen. Vielfältige Fahrgeschäfte für die kleinen und größeren Besucher sind auch dabei. Kulinarisch gibt es Leckeres vom Grill, selbstgemachte Waffeln und die Cafés und Restaurants freuen sich auf viele Gäste. Ein kostenloser Buspendelservice bringt die Besucher von den Parkplätzen am Stadtrand bequem in die autofreie Innenstadt. Abends um 17.30 Uhr zieht der beliebte Martinsumzug durch die Straßen von Adenau.