Region/Düsseldorf – Anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstags am 5. Juni informieren das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr über die Hitzeschutzmaßnahmen der Landesregierung. Zwar ist Hitzeschutz in Deutschland als Teil der Daseinsfürsorge vornehmlich eine kommunale Aufgabe, die Landesregierung unterstützt die Kommunen und die Einrichtungen des Gesundheitswesens jedoch bei dieser wichtigen Aufgabe und hat landesübergreifende Maßnahmen und Netzwerke geschaffen.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Für Kinder sowie ältere und erkrankte Menschen können hohe Temperaturen sehr belastend und sogar gefährlich sein. Häufig werden diese Risiken noch unterschätzt. Es ist daher unerlässlich, zu lernen die Risiken richtig einzuschätzen und dass wir uns bestmöglich auf Hitze und Hitzewellen vorbereiten. Ich freue mich, dass wir als Landesregierung mit dem LZG eine extrem kompetente Einrichtung haben, um alle relevanten Akteure zu vernetzen und bei ihrer Arbeit unterstützen.“
Umweltminister Oliver Krischer: „Die Klimakrise wird immer mehr zur Belastung für Mensch, Umwelt und unsere Infrastruktur. Tage mit Temperaturen von mehr als 30, manchmal sogar 40 Grad, und Nächte mit mehr als 20 Grad werden in Zukunft häufiger auftreten. Die Landesregierung will Kommunen weiterhin mit unterschiedlichen Angeboten in die Lage versetzen, sich besser auf Hitzeperioden vorzubereiten und damit die Auswirkungen auf die Bevölkerung zu reduzieren. Dazu zählt bspw. die finanzielle Unterstützung im Rahmen von Förderprogrammen, die Bereitstellung von Daten und Informationen aber auch die notwendige Beratung in Form der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW.“
Die Landesregierung hat beim LZG.NRW eine Landeskoordinierungsstelle für gesundheitsbezogenen Hitzeschutz eingerichtet, die unter anderem die Kommunen zum Themenfeld Hitze und Gesundheit und zur Hitzeaktionsplanung berät und begleitet. Darüber hinaus führt das LZG.NRW auch weiterhin für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Hitze und Gesundheit durch. Als Teil der Beratung werden auch Arbeitshilfen entwickelt und bereitgestellt. Aktuell stehen Arbeitshilfen für den einrichtungsbezogenen Hitzeschutz in zwei Versionen, eine für Krankenhäuser und eine für stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen, zur Verfügung. Die Arbeitshilfen umfassen sowohl kurzfristig umsetzbare verhaltensbasierte Maßnahmen (wie Empfehlungen zu Trink- und Ernährungsverhalten, zum Monitoring von Patientinnen und Patienten bzw. Bewohnerinnen und Bewohner und der Nutzung von Innen- und Außenbereichen) sowie mittel- und langfristige verhältnisbasierte Maßnahmen (wie zum Beispiel gebäudebezogene Gestaltungsmöglichkeiten).
Zudem hat das Gesundheitsministerium ein behörden- und organisationsübergreifendes zentrales Netzwerk für den gesundheitsbezogenen Hitzeschutz auf Landesebene mit den maßgeblichen Akteurinnen und Akteuren von Behörden, Verbänden und Organisationen des Gesundheits- und Pflegewesens eingerichtet. Das zentrale Netzwerk tauscht sich fachübergreifend aus und plant und erarbeitet in themenspezifischen Arbeitsgruppen übergeordnete Maßnahmen. Laumann: „Nachdem wir im Herbst letzten Jahres Arbeitshilfen zum Hitzeschutz in Krankenhäusern und stationären Pflege- und Wohneinrichtungen bereitgestellt haben, wird in Arbeitsgruppen des zentralen Netzwerks bereits an weiteren Arbeitshilfen zum gesundheitsbezogenen Hitzeschutz für Kommunen gearbeitet. Durch die gemeinsame Entwicklung erreichen wir hoffentlich auch eine bereite Nutzung in der Praxis.“
Über verschiedene Förderprogramme werden vom Umweltministerium finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung bereitgestellt. Aktuell werden beispielsweise im Rahmen des EFRE/JTF Programms 2021-2027 über die Förderangebote „Klimaanpassung.Kommunen.NRW“, „Grüne-Infrastruktur“ sowie die „Förderrichtlinie zur Umsetzung der blauen Infrastruktur im Rheinischen Revier“ Entsiegelungsmaßnahmen sowie Maßnahmen der blauen und grünen Infrastruktur gefördert. Mit diesen und ähnlichen Angeboten hilft das Land Kommunen in ihren Bemühungen, die Hitzebelastung für die Bevölkerung bei sommerlichen Temperaturen, Hitzetagen oder Tropennächten zu reduzieren. Um die Kommunen in ihrer eigenen Verantwortung wirkungsvoll zu unterstützen, leistet die „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW“ seit 2019 im Auftrag des Umweltministeriums konkrete Hilfestellung durch (Förder-)Beratung und Information. Seit Januar 2024 ist die Kommunalberatung beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) angesiedelt und damit eng mit dem dort bereits bestehenden Datenangebot zu Klimaveränderungen, Klimafolgen und weiteren Fachinformationen rund um das Thema Klimaanpassung verzahnt. Im digitalen Klimaatlas des LANUV sind seit November 2022 alle Karten, Daten und Werkzeuge zum Klimawandel und zur Klimaanpassung in NRW, die bisher auf einzelne Anwendungen verteilt waren, zusammengefasst und nutzerorientiert veröffentlicht. Damit steht den Nutzerinnen und Nutzern seitdem ein optimiertes Informationsangebot zur Verfügung. Das Netzwerk „Klimaanpassung & Unternehmen.NRW“ (NKU) ergänzt das Beratungsangebot und schafft mit seiner Ausrichtung auf Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle für die Privatwirtschaft bei Fragen der Klimaanpassung.
Weitere Informationen
- Die Arbeitshilfen für Krankenhäuser und für stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen finden Sie unter:
https://www.lzg.nrw.de/ges_foerd/klima_gesundheit/hsp/index.html
- Das Informationsportal hitze.nrw.de des LZG.NRW bietet ein Serviceangebot mit leicht verständlichen Informationen. Neben aktuellen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) richten sich die zielgruppenspezifischen Informationsangebote zu hitzebedingten Erkrankungen und Hitze-Tipps an die allgemeine Bevölkerung, den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Pflegekräfte sowie Ärzteschaft.
- Mit dem Klimaatlas NRW stehen umfangreiche Informationen zum Klima und seiner Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Hier finden Sie auch das Angebot der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW: https://www.klimaatlas.nrw.de.