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Wiederaufbau der „Eifelstrecke“ und weiterer Bahnlinien läuft nach der Hochwasser-Katastrophe 2021 auf Hochtouren

Mechernich – Elektrifizierung der Eifelstrecke ab Juni – Die Deutsche Bahn (DB) repariert derzeit drei durch die Hochwasserkatastrophe 2021 zerstörte Eisenbahnstrecken: die „Erfttalbahn“, „Voreifelbahn“ und „Eifelstrecke“. Letztere verläuft auch durch Mechernich, weiter über Nettersheim bis Trier-Ehrang in Rheinland-Pfalz. Sobald die Arbeiten beendet seien, werde darüber hinaus jede Strecke voll elektrifiziert. Dies geschehe laut DB wohl bis Ende 2026 – für „umweltschonende Elektromobilität auf der Schiene“.

Doch erst einmal gilt es, sämtliche Streckenteile wieder voll befahrbar zu machen. Den Eifelstrecken-Abschnitt zwischen Euskirchen und Nettersheim werde man wohl im zweiten Quartal 2024 fertigstellen können. Zum bisherigen Fortschritt schriebt die Bahn: „In den letzten Wochen und Monaten hat die DB gemeinsam mit den Baufirmen ein enormes Baupensum für den Wiederaufbau der Strecke geschafft.“

So haben die Bautrupps beispielsweise Bodenverbesserungen im Gleisuntergrund auf dem gesamten Abschnitt zwischen Kall und Nettersheim abgeschlossen. Sämtliche „Schlammstellen“, die tief im Untergrund für eine schlechte Gleislage gesorgt hätten, sind damit beseitigt. Weitere Fortschritte könne man in Nettersheim selbst, bei einer neuen Stützwand in Sötenich, einer neuen Brücke in Urft, und einem neuen Bahnsteig in Steinfeld verzeichnen. Auch der Bau neuer Entwässerungsanlagen und einer Kabeltiefbauanlagen für ein neues Stellwerk in Euskirchen liefen bereits.

45 Millionen Euro für Wiederaufbau

Die Wiederherstellung des Bauabschnittes zwischen Mechernich und Kall war bereits im Juni 2022 fertiggestellt worden. Auf der gesamten Eifelstrecke investierte man rund 45 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln, darin enthalten sind Wiederaufbau und Instandsetzung von 17 Bahnübergängen, der Austausch von 40.000 Tonnen Gleisschotter, eine „qualifizierte Bodenverbesserung zur Wiederherstellung der Tragfähigkeit des Bahndamms“ sowie die Instandsetzung der Entwässerungsanlagen.

„Leider haben aber die anhaltend starken und dauerhaften Regenfälle seit vergangenem Herbst, die in weiten Landesteilen auch wieder für Überschwemmungen gesorgt haben, die Bauarbeiten erschwert. Auch Frost, Eis und Schnee haben dafür gesorgt, dass einige Arbeiten später als geplant gestartet sind – beispielsweise Betonierarbeiten“, so die deutsche Bahn. Zusätzliche Herausforderungen für die Bautrupps waren Blindgänger-Funde.

220 Millionen Euro für Elektrifizierung

Gleichzeitig laufen aber auch die Planungen für die Elektrifizierung der Eifelstrecke bereits auf Hochtouren. Damit Ende 2026 die Voraussetzungen dafür geschaffen sind, dass auf der Strecke umweltfreundliche Elektrozüge unterwegs sein können, will die DB mit den Bauarbeiten „schnellstmöglich starten“. Dazu liefen derzeit wichtige Detailabstimmungen mit den Baufirmen, Planern, Aufgabenträgern und allen anderen Beteiligten. Bauvorbereitende Arbeiten sollen dann im Juni dieses Jahres beginnen.

Entlang der Eifelstrecke betragen die Gesamtinvestitionen von Bund und Land stolze 220 Millionen Euro (in NRW). Darin enthalten sind auf den 164 Kilometern Streckenlänge eine neue Oberleitungsanlage auf 65 Kilometern mit zwei 25-kV-Verbindungsleitungen, 1.500 neue Maste inklusive Gründung, 130 Kilometer Kettenwerk und Fahrdraht, der Neubau der Brücke „Zum Sommerberg“ sowie eine Anpassung des Kaller Tunnels und der Betriebsstelle Euskirchen. Auch vier Bahnstromanlagen der „DB Energie“ (Investitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro) wolle man entlang der Strecke errichten.

Nach erfolgreichem Abschluss der Bauarbeiten werden auf der Eifelstrecke wie gewohnt die Nahverkehrslinien RB24, RE22 und RE12 fahren. „Sobald die DB an den notwendigen Genehmigungen und Entscheidungen einen »grünen Haken« hat, informiert sie zeitnah über den neuen Sachstand des Wiederaufbaus und der Elektrifizierung auf der gesamten Eifelstrecke“, resümierte der Konzern nun.