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Ausblick beim Neujahrsempfang – Trotz Erschwernissen kommt Alsdorf voran

Alsdorf – Platz gab es für viele Töne: Für ernste und heitere, für musikalische und karnevalistische – rund 400 Gäste nutzten beim Neujahrsempfang der Stadt Alsdorf die Gelegenheit, sich in der Stadthalle ein Bild von Entwicklungen in Alsdorf zu machen. Die betrachtete Bürgermeister Alfred Sonders nicht ohne Sorge.

Ansprache des Alsdorfer Bürgermeisters Alfred Sonders.

Angesichts fehlender finanzieller Unterstützung durch Bund und Land sowie die Abschaffung der Covid-Isolierungsmöglichkeiten kämpfe Alsdorf mit einem Haushaltsloch im zweistelligen Millionenbereich. „Diese ganzen finanziellen Dramen werden wir sicher auch in den kommenden Jahren haben, weil sich niemand auf den über uns stehenden staatlichen Ebenen Gedanken darüber macht, wie man die Kommunen angemessen finanzieren kann!“ Im Rahmen der Möglichkeiten könne dennoch in Alsdorf vieles auf den Weg gebracht werden, nicht zuletzt mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen. Vor drei Wochen wurde die neue Kita an der Feldstraße eröffnet, beinahe fertiggestellt ist zudem die neue Kita Heggeströver an der Schaufenberger Straße. „Damit sind insgesamt 240 Plätze für unsere Kleinsten neu entstanden. Ein bis zwei kleinere Kitas werden wir wohl zusätzlich brauchen, um die Bedarfe der kommenden Jahre zu decken – und genau diese Kitas werden wir ebenfalls beizeiten auf den Weg bringen, um unsere Kinder bestmöglich zu versorgen!“ Das gelte auch für den Bereich der Offenen Ganztagsgrundschule. „Da sind wir ebenfalls schon sehr weit. An allen Grundschulen haben wir Mensen, die eine Grundvoraussetzung für den Offenen Ganztagsbetrieb sind.“ Auch Schaufenberg sei auf dem besten Weg, in den OGS-Betrieb starten zu können. Zudem stehe der zweizügige Anbau an der Gemeinschaftsgrundschule Kellersberg-Ost kurz vor dem Start. Der Start des Hallenbades im Sommer, die Eröffnung des Neubaus der Jugendkunstschule „Aber Hallo“ im Frühjahr, der Ausbau des ÖPNV-Angebots in der Region und die fast vollendete Sanierung aller Sportplätze im Stadtgebietes – „wir kommen in vielen Bereichen trotz aller Erschwernisse gut voran“. Nicht selten auch dank ehrenamtlichen Engagements. „Vieles wird aufrecht erhalten durch eine hoch engagierte Bevölkerung, die so viele Dinge auf ehrenamtlicher Basis regelt, die eine Kommune mangels Masse nicht mehr regeln kann. Ohne dieses Heer an Menschen, die sich in Vereinen und Hilfsorganisationen für Soziales, Sport, Umwelt oder Kultur ehrenamtlich in unserer Stadt einbringen, ginge das nicht.“ Der Zusammenhalt, den es in Bergbautagen gab, sei bis heute deutlich spürbar. Auf die Zeit des Strukturwandels blickte Sven Pennings, Geschäftsführer der Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer (Agit), zurück. Die neue Nutzung alter Bergbauflächen – hier etwa durch das Kultur- und Bildungszentrum, das Energeticon und die Schaffung von Wohnflächen – und die Ansiedlungen zahlreicher Unternehmen im Businesspark Alsdorf in Schaufenberg und Hoengen seien der Schlüssel zum Erfolg. Den werde die Stadt, die auf viele Freizeit- und Kulturangebote verweisen könne, auch künftig haben, blickte Pennings voraus.

Musikalisch gestaltet wurde der Abend von den Städtischen Chören. Nachdem der Popchor unter Leitung von Vera Kerkhoffs-Creutz zu Beginn des Empfangs unter anderem mit John Farnhams „You’re The Voice“ eingestimmt hatte, sorgte der Städtische Chor unter Leitung von Jeremy Hulin im Mittelteil mit „O Fortuna“ aus Carl Orffs „Carmina Burana“ für einen Hörgenuss. Dem jecken Brauchtum wurde zum Finale der Teppich ausgerollt. Auf der Bühne begrüßte Alfred Sonders alle Majestäten der Karnevalssession 2023/24. „Solch einen gemeinsamen Aufmarsch aller kleinen und großen Prinzen und Prinzenpaare gibt es in dieser Form nur ein einziges Mal in der Session!“ Dass die Majestäten bestens miteinander feiern können, wurde dabei deutlich. Für die Annäherung sorgte auch das vom Publikum unterstützte gemeinsame Singen – natürlich mit dem „Alsdörp-Lied“. (apa)