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Hochwasserschutz stand beim Städte- und Gemeindebund in Bad Münstereifel im Mittelpunkt

Bad Münstereifel – Rund zweieinhalb Monate nach der Flutkatstrophe tagte der Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz des Städte- und Gemeindebundes NRW in Bad Münstereifel. Nun war das Gremium, dem auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian angehört, wieder im Rats- und Bürgersaal des Rathauses zu Gast. Dass der Wiederaufbau in der Kurstadt seit dem Besuch vor gut zwei Jahren schon sehr weit fortgeschritten ist, betonte nicht nur der Ausschussvorsitzende Jörn Möltgen, Bürgermeister von Havixbeck, beeindruckt. Etliche Ausschussmitglieder äußerten sich positiv überrascht darüber, was seit dem verheerenden Ereignis in der Kernstadt schon alles geschafft wurde.

Passend zum stark betroffenen Bad Münstereifel nahm das Thema Hochwasserschutz viel Raum auf der Tagesordnung der Ausschusssitzung ein. Zunächst stellte Sabine Preiser-Marian in einer Präsentation die Maßnahmen im Stadtwald zur Starkregenvorsorge, die geplante Nutzung von Windenergie auf Kalamitätsflächen sowie die Hochwasserschutzmaßnahmen der Stadt vor. Daran schlossen sich etliche Fragen der Ausschussmitglieder an. So wurde beispielsweise gefragt, ob die Flutkatastrophe und ihre Folgen auf Landesebene noch ausreichend im Bewusstsein seien. Ebenso wurde gefragt, ob es bei den oft aufwendigen und langwierigen Genehmigungs- und Planungsverfahren von Regenrückhaltebecken und ähnlichen Bauwerken auf Ebene des Landes Beschleunigungen und Erleichterungen gebe. Sabine Preiser-Marian betonte hier, dass Beschleunigungen der Verfahren dringend geboten seien.

Dr.-Ing. Dietmar Jansen, Bereichsleiter „Gewässer“ beim Erftverband, referierte anschließend zum Thema „Interkommunale Zusammenarbeit zum Hochwasserschutz von der Quelle bis zur Mündung“. Dabei stellte er unter anderem die Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft, in der auch die Stadt Bad Münstereifel Mitglied ist, und ihre Arbeitsweise vor. Unisono monierten Jansen und Möltgen, dass es zwar viele Fördermittel für Forschungsprojekte im Bereich des Hochwasserschutzes gebe, aber oft keine konkreten Maßnahmen folgen würden. Oft sei der Zeitraum, in dem Fördergelder für praktische Maßnahmen abgerufen werden müssten, viel zu kurz, um die Maßnahmen planen und umsetzen zu können.

Schließlich referierte Matthias Börger, Leiter der Abteilung 4 des Umweltministeriums NRW, über aktuelle Themen der Wasserwirtschaft, insbesondere des Hochwasserschutzes. Nach dem Abarbeiten der Tagesordnung und einem stärkenden Mittagessen besuchte ein Teil der Ausschussmitglieder abschließend mit Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Ralf Wassong, technischer Leiter der Stadtwerke, das Flutmuseum in der Wertherstraße.