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Flüchtlings-Lage in Mechernich ist angespannt

Mechernich – Der jüngste Flüchtlingsgipfel in Berlin ist weit weg. Die alltäglichen Herausforderungen bei der Unterbringung geflüchteter Menschen sind allerdings ganz nah – und die Lage ist mitunter angespannt. „Im Schnitt werden uns alle zwei Wochen rund 25 Personen zugewiesen“, berichtet Kati Jakob. Die Fachbereichsleiterin ist für die Unterbringung der Flüchtlinge zuständig, doch am Ende ist es eine Teamleistung der Mechernicher Verwaltung.

„Ich laufe regelmäßig zu den Kollegen des Gebäudemanagements, um gemeinsam zu überlegen, wo wir noch Menschen unterbringen können“, berichtet Kati Jakob. Durch diese Zusammenarbeit konnten jüngst vier Wohnhäuser in der Berg- und in der Bahnstraße umgenutzt werden. Rund 45 Menschen – vorrangig Familien – können dort untergebracht werden.

Weitere 50 Plätze entstehen in neuen Containern auf dem Gelände des Mechernicher Casinos, wo mit Alexander Neubauer auch der Integrationsbeauftragte der Stadt als Ansprechpartner (0173 5260605 und a.neubauer@caritas-eifel.de) zugegen ist. „Noch wenige Restarbeiten müssen dort erledigt werden, dann können wir die Räume hoffentlich im kommenden Monat belegen“, sagt Kati Jakob. Das ist auch nötig, weil die Reserven sonst knapp werden.

Aktuell rund 400 Geflüchtete

„Wir wollen vermeiden, dass Turnhallen und Dorfgemeinschaftshäuser belegt werden müssen“, sagt Dezernent Ralf Claßen: „Ich bin sehr dankbar, dass das Team von Kati Jakob und die Gebäudewirtschaft hier sämtliche Anstrengungen unternehmen, um das zu verhindern.“ Insgesamt kann die Verwaltung auf sechs größere Unterkünfte zurückgreifen, dazu gehören das Casino oder die Container-Standorte in der Peterheide und am Bonhoeffer-Haus.

„Wir bringen aktuell rund 400 Geflüchtete in Mechernich unter“, sagt Fachbereichsleiterin Kati Jakob. Neben Menschen aus der Ukraine, deren Zahlen allerdings rückläufig seien, gehörten Geflüchtete aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder der Türkei sowie vom afrikanischen Kontinent zu den Hauptpersonengruppen.

Mit Blick auf den Flüchtlingsgipfel in Berlin ist man in Mechernich derweil noch skeptisch. „Wir hoffen, dass die Flüchtlingszahlen dadurch etwas zurückgehen, damit wir nicht an unsere Grenzen kommen“, sagt Ralf Claßen. Weil er zudem Kämmerer ist, hat er auch die Zahl 7.500 Euro mit Interesse gelesen. Diesen Betrag möchte der Bund künftig als Pro-Kopf-Pauschale für Geflüchtete zahlen. „Wir wissen leider noch nicht, wieviel davon bei uns ankommt. Sicher ist, dass die 7.500 Euro als Einmalzahlung bei weitem nicht ausreichen werden. Ich kann nur an die Verantwortlichen appellieren, die Kommunen nicht alleine zu lassen“, so Ralf Claßen.