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„Ein Dorf macht Musik“ fand nach coronabedingter Pause wieder in Weiler am Berge statt

Mechernich-Weiler am Berge – „Alle haben es vermisst“ – Nur knapp 400 Menschen leben in dem beschaulichen Örtchen Weiler am Berge. Während der Vereinsalltag selbst in vielen größeren Dörfern und sogar Städtchen durch die coronabedingte Zwangspause nur langsam wieder Fahrt aufnimmt, ist es in Weiler gelungen, ein musikalisches Event wiederzubeleben, das seit 2016 Musiker von weit über die Ortsgrenzen hinaus anlockt.

„Uns ist schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass wir viele begabte Musiker hier in Weiler haben“, berichtete Organisatorin Martina Grass. „Vor sieben Jahren haben Christoph Buß und ich dann beschlossen, diesen Umstand auszunutzen und die Veranstaltung ’Ein Dorf macht Musik’ ins Leben zu rufen.“ Alle Musiker, die in Weiler am Berge leben, sollten ihre Bandkollegen einladen, an den Konzertabenden teilzunehmen, und schon bald entstand ein Fest, an dem das ganze Dorf mitwirkt. „Wer nicht selbst auf der Bühne steht, beteiligt sich im Hintergrund am Ausschank oder trägt zum Kuchenbuffet bei“, betonte Martina Grass und lächelt zufrieden. „Fast 100 Personen sind auf diese Weise direkt am Gelingen der Veranstaltung beteiligt.“

Am Samstag waren elf Bands, Chöre und Ensembles der Einladung gefolgt. Die Gruppen bedienten sich an zahlreichen Genres: von mitreißender Gospelmusik über Schlager bis zu den Klassikern der 1960er- und 1970er-Jahre. „Das Konzept ist wirklich gelungen“, freute sich Sänger Frank Neuenhausen, der mit dem Duo „Diva Delight“ und einigen Chören auf der Bühne stand. „Singen macht immer Spaß, egal wo und bei welcher Gelegenheit. Die bunte Mischung aller Gruppen bietet für alle Generationen passende Unterhaltung.“

Dies spiegelte sich nicht nur bei den Akteuren auf der Bühne, sondern auch im Publikum wider. Ein Großteil der Einwohner aus Weiler, aber auch viele Musikfreunde von außerhalb schunkelten und rockten oder feierten zu musikalischer Comedy und Disney-Klassikern aus dem „Dschungelbuch“ oder „Mary Poppins“ein buntes Dorffest. „Es erfüllt einen schon ein wenig mit Stolz, wenn man nicht nur am Veranstaltungstag, sondern auch in den Wochen danach viel positiven Zuspruch bekommt“, berichtete Martina Grass, die am Samstag selbst aktiv an drei Ensembles beteiligt war.

„Wir haben Musiker aus Weilerswist, Frechen und sogar aus Hessen zu Gast, die diese Veranstaltung immer wieder bereichern. Nach unserer dreijährigen Pause war es fast noch leichter, sie zu begeistern, weil alle das gemeinsame Fest sehr vermisst haben.“ Sorgen um die Zukunft der Konzertreihe mache sich die Veranstalterin daher nicht. „Ohne Kneipe oder anderen Treffpunkt ist es schwer, alle Einwohner mit unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen. Hier sind jedoch vom jüngsten Nachwuchs bis ins hohe Rentenalter sowohl auf der Bühne als auch davor alle vertreten. An diesem wunderbaren Konzept wollen wir natürlich auch weiterhin festhalten.“