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Gesundheit

Experten diskutieren über Behandlung von Herzerkrankungen

Region/Mayen-Koblenz – Vor zehn Jahren wurde mit dem Eintritt von Dr. med. Dietmar Burkhardt als Chefarzt der Kardiologie am Ev. Stift St. Martin in Koblenz die invasive Rhythmologie und Elektrotherapie als Tätigkeitsschwerpunkt etabliert. Anlässlich dieses Jubiläums hatte er gemeinsam mit seinem Chefarzt-Kollegen Dr. med. Michael Kupp zu einer Fortbildungsveranstaltung eingeladen, die auf reges Interesse bei den Haus- und Fachärzten aus der Region stieß. Über 60 Teilnehmende konnten die beiden Chefärzte zum fachlichen Update und angeregtem Dialog unter dem Motto „Kardiologie an Rhein und Mosel – Quo vadis?“ begrüßen.

Ihre Freude über diese Resonanz brachte auch Melanie John, Geschäftsführerin des GK-Mittelrhein, in ihrem Grußwort zum Ausdruck: „Es ist richtig und wichtig, sich fach­lich untereinander auszutauschen, miteinander zu diskutieren und dadurch zum Wohle der Patienten tragfähige Netzwerke für die Gesundheitsversorgung in der Region zu knüpfen.“

Seit gut einem Jahr verfügt die Kardiologie am Ev. Stift über eines der modernsten Herzkatheter-Labore im nördlichen Rheinland-Pfalz – und damit über optimale Voraussetzungen, um Patienten auf höchstem technischem Niveau rund um die Uhr behandeln zu können. Neben hochtechnisierten interventionellen Behandlungs­verfahren und Elektrotherapien haben zudem medikamentöse Neuerungen in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten der Therapie und auch der Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen deutlich erweitert. In vier Fachvorträgen erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in die wesentlichen Entwicklungen auf beiden Gebieten.

Zum Einstieg gab Prof. Dr. med. Thomas Rostock, Direktor des Zentrums für Kardio­logie II / Rhythmologie der Universitätsmedizin Mainz, einen hochaktuellen Überblick über den Stellenwert der Vorhofflimmerablation zur dauerhaften Heilung dieser häufig unterschätzten Rhythmusstörung. Anschließend widmete sich Privatdozent Dr. med. Frederik Voss möglichen Strategien zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes. Wie der Chefarzt der Rhythmologie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier aus­führte, spielt dabei die Gerätetherapie mittels Defibrillator- (ICD) und Resynchro­nisa­tionssyste­men (CRT) eine zentrale Rolle. Ebenfalls zur Sprache kamen moderne Stimulationsverfahren im Bereich der herkömmlichen Schrittmachertherapie.

Prof. Dr. med. Rainer Schimpf von der Kardiologischen Praxisklinik Ludwigshafen stellte ausgewählte genetisch bedingte, schwerwiegende Herzrhythmusstörungen vor und erläuterte die entsprechenden aktuellen Therapieansätze. Abschließend legte Dr. med. Dietmar Burkhardt dar, welche Bedeutung die Cholesterinsenkung in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen hat und mit welchen Medikamenten die Prognose bei Patienten mit Herzinsuffizienz verbessert werden kann. Durch Fall­beispiele aus dem klinischen Alltag konnten die Anwesenden wichtige Impulse und Anregungen für die Praxis mitnehmen. Zudem bestärkte die Anwesenheit vieler Meinungsbildner aus der Region die Veranstalter in der Überzeugung, dass in der abklingenden Coronapandemie das Interesse an Präsenzveranstaltungen dieser Art wieder deutlich zugenommen hat und hier auch weiterhin großer Bedarf besteht.