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Gesundheit

Neue Räumlichkeiten verbessern ambulantes Behandlungs-Angebot für Krebspatienten im Kemperhof

Region/Koblenz – Bei der Behandlung von Krebserkrankungen sind lange Krankenhaus-aufenthalte nicht immer zwingend erforderlich. So können Chemotherapien und die neuen Immuntherapien meist ambulant, zum Beispiel in einer onkologischen Tagesklinik, durchgeführt werden.

Dabei bietet eine onkologische Tagesklinik an einem Krankenhaus bestimmte Vorteile. „Die fachliche und räumliche Nähe zu allen Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten stellt dabei sicher, dass Patienten auch bei komplexeren Behandlungen oder erhöhtem Risiko aufgrund individueller Begleiterkrankungen bestmöglich betreut werden“, erklärt Prof. Dr. med. Kilian Weigand, Chefarzt der Gastroenterologie und gastrointestinalen Tumortherapie am Kemperhof.

„Grundsätzlich führen wir in unserer onkologischen Tagesklinik alle Formen der Tumorbehandlung und -therapie durch – von unterschiedlichen Arten der Chemotherapie über Immuntherapien mit Antikörpern, Therapien mit Bisphosphonaten bis hin zu Transfusionen von Blutbestandteilen und Ersatz von Blutkomponenten bei Mangelerscheinungen“, erläutert der Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie weiter. „Dabei wird von Fall zu Fall individuell entschieden, welche Therapieform sich am besten eignet und ob gegebenenfalls eine Kombination mit stationärem Aufenthalt sinnvoll ist“, ergänzt Oberärztin und Leiterin der onkologischen Tagesklinik Frau Dr. Aksana Höblinger. Abgerundet werde das Leistungsspektrum der Tagesklinik durch ergänzende Angebote wie Physiotherapie, Ernährungsberatung, psychoonkologische Beratung und Begleitung oder seelsorgerische Unterstützung.

Im vergangenen Jahr registrierte die Onkologische Tagesklinik am Kemperhof rund 3.500 Patientenkontakte und 1.400 Chemotherapien – mit deutlich wachsender Tendenz gegenüber den Vorjahren. „Mit dem nun erfolgten Umzug in größere Räumlichkeiten haben wir unsere Kapazitäten an den wachsenden Bedarf angepasst und konnten zudem die Strukturen und Abläufe spürbar verbessern“, erläutert Dagmar Wagner, Kaufmännische Direktorin am Kemperhof. Zudem können hier auch stationäre Chemotherapie-Patienten mitversorgt und betreut werden.

Insgesamt trägt die Erweiterung zu einer deutlich ruhigeren und damit angenehmeren Atmosphäre bei, wovon nicht nur Patienten und ihre Angehören, sondern auch das gesamte Behandlungsteam profitieren, wie Christine Goßlau, Pflegerische Leiterin der Onkologischen Tagesklinik am Kemperhof, hervorhebt und dessen außerordentliches Engagement betont: „Auch wenn es bei uns mal turbulent zugeht, haben alle immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Patienten und versuchen, so weit wie möglich auf individuelle Wünsche und Belange einzugehen.“

Dazu soll auch eine im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft aus in- und externen Partnern, die sich in der Region um Krebspatienten und deren Angehörige kümmern, einen wichtigen Beitrag leisten. Auf Initiative von Christine Goßlau und Prof. Kilian Weigand treffen sich Mitarbeitende des Sozialdienstes, der Pflegeüberleitung, der Psychoonkologie, der Onkologischen Tagesklinik und der Palliativstation künftig regelmäßig mit Vertretern der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, des örtlichen Palliativstützpunktes sowie des ambulanten und stationären Hospiz, um ihre bisherige Zusammenarbeit im Interesse der Patienten weiter auszubauen.