Schleiden – Die Stadt Schleiden hat einen sogenannten Stab Außergewöhnlicher Ereignisse (SAE) eingerichtet, der dann seine Arbeit aufnimmt, wenn eine Großschadenslage oder ein Ereignis mit besonderer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit im Stadtgebiet auftritt. In der jüngeren Vergangenheit hätten dies der Brand des Johannes-Sturmius-Gymnasium oder die Corona-Pandemie sein können. Im Zuge der Hochwasserkatastrophe wurde der Stab erstmalig zusammengerufen.
Die damals aufgrund der Plötzlichkeit des Ereignisses improvisierte Stabstruktur wurde mittlerweile überarbeitet. Die Struktur wurde an das aktuelle Personal angepasst und fest im Organigramm der Stadt Schleiden verankert. Pascal Noé, Techniker und Mitarbeiter des Ordnungsamtes ist der Leiter des SAE. Sobald der Stab aufgrund einer Krise einberufen wird, untersteht der Stabsleiter direkt Bürgermeister Pfennings.
Zum SAE gehören ständige Mitglieder und Mitglieder, die je nach Katastrophenlage hinzugezogen werden. Damit ist sichergestellt, dass zum einen eine ständige und eingespielte Stabsmannschaft in der Krise bereitsteht und zum anderen passend zum Ereignis interne und externe Fachkräfte hinzugezogen werden können. Wichtig zu wissen ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stabes in ihrem normalen Arbeitsalltag natürlich andere Themen behandeln als Krisenmanagement, d.h. sie sind beispielsweise Mitarbeiter der Finanzabteilung, des Ordnungsamtes oder des Schulamtes. Wird dann seitens des Bürgermeisters, des Ersten Beigeordneten oder des Leiters des Stabes der Stab einberufen, verlassen die ständigen Mitglieder des Stabes ihren eigentlichen Tätigkeitsort und wechseln in den SAE-Raum, der dafür mit Technik bestückt wurde.
Derzeit bereiten Stabsleiter Noé und der Verwaltungsvorstand den Stab und die Verwaltung auf verschiedene denkbare Katastrophenszenarien vor. Dies bezieht sich neben der personellen und technischen Ausstattung auch auf notwendige externe Ressourcen und sowie Übungsszenarien.
Ein aktuelles Gefährdungsszenario ist die derzeitige Energie- und Gasmangellage. Obwohl seitens der Bundesregierung diverse Maßnahmen zur Vermeidung eines sogenannten Blackouts durchgeführt werden, muss die Verwaltung sich auf ein solches Szenario vorbereiten. Daher wird derzeit die Energieunabhängigkeit eines Teils des Rathauses für einen bestimmten Zeitraum vorbereitet, um bei einem Blackout trotzdem arbeitsfähig zu sein. Darüber hinaus laufen in enger Abstimmung mit den diversen Katastrophenschutzakteuren Vorbereitungen, um die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung in einem solchen Falle aufrechtzuerhalten. Eingerichtet werden beispielsweise sogenannte ‚Notmeldestellen‘ und ‚Leuchttürme‘, die bei einem mehrtägigen Blackout als Informations- und Kommunikationszentren in den Ortschaften dienen würden. Bei einem solchen Szenario ist davon auszugehen, dass die Kommunikation sowohl via Internet als auch via Telefon, egal ob Festnetz oder Mobilfunk, in kürzester Zeit zusammenbricht, und daher solch zentrale Orte gebraucht werden.
Klar ist aber auch, dass jeder Haushalt für einen solchen Fall Vorbereitungen treffen muss, um sich zumindest für einen gewissen Zeitraum eigenständig versorgen zu können. Bitte beachten Sie hierzu die Handreichung des BBK (Bundesanstalt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz), die kostenlos Empfehlung und Handreichung für den Katastrophenfall bereitstellen.
Der SAE wird auch künftig eng verzahnt mit den anderen örtlichen Akteuren aus dem Bereich des Katastrophenschutzes zusammenarbeiten, wie Polizei, Feuerwehr, THW, Malteser und DRK, die sich im September auf Einladung von Bürgermeister Pfennings zu einer 1. Sicherheitskonferenz im Schleidener Rathaus getroffen haben.
„Gemeinsam werden in den kommenden Monaten und Jahren verschiedene Szenarien vorbereiten und diese mit der gesamten Verwaltung und unseren externen Partnern einstudieren, in der Hoffnung, dass wir möglichst gut für einen Fall vorbereitet sind, der hoffentlich niemals eintritt“, so Bürgermeister Pfennings.