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Sicher leben an der Ahr in den östlichen Stadtteilen

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Wie schafft man Raum für den Fluss trotz B266n? Zum Treffen am Heimersheimer Bahnhof hatten die Kreisstadtgrünen Christoph Scheuer und Birgit Stupp eingeladen. Die Bürgerschaft aus den östlichen Stadtteilen, GRÜNE Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft „Mobilität“ aus Rheinland-Pfalz, des Land- und des Bundestags kamen.

Stromabwärts zwischen Heppingen und Lohrsdorf verengt sich das Bett der Ahr. Das Nadelöhr liegt zwischen dem Bahnhof Heimersheim und dem Damm der B266n gegenüber. Die überparteiliche Arbeitsgruppe von Anwohnenden aus Heimersheim, Green und Ehlingen fordert eindringlich, Menschenleben bei Hochwasserereignissen bestmöglichst zu schützen. Dies geht nur mit dem Rückbau der B266n von 4 auf 2 oder schmalere 3 Fahrstreifen. Die Verlagerung des Bahnhofs Heimersheim nach Lohrsdorf und zusätzlich Heppingen schafft weiteren Platz für die Ahr.

Die Ergebnisse der „AG B266“ stellte Robert Füllmann vor. Anhand von Skizzen und Diagrammen zeigte er Gefahrenstellen und Lösungsvorschläge. Dr. Lea Heidbreder, mobilitätspolitische Sprecherin des Landtags: „Ich bin froh, dass sich viele auf Landes- und Bundesebene, besonders aber die Menschen vor Ort mit so viel Tatendrang für einen nachhaltigen Aufbau einsetzen. Und dass die Strecke der Ahrtalbahn elektrifiziert und für eine bessere Taktung zweigleisig ausgebaut wird, ist genau richtig.“ MdL Jutta Blatzheim-Roegler ergänzt: „Ein ‚Eins-zu-Eins-Wiederaufbau‘ der bei der Flutkatastrophe zerstörten B266 ist meiner Ansicht nach überhaupt keine Option. Wann, wenn nicht jetzt, müssen im Straßenbau und bei Versiegelung von Flächen Konsequenzen für Bäche und Flüsse gezogen werden? Ein 4-spuriger Wiederaufbau hätte mit der postulierten Hochwasservorsorge rein gar nichts zu tun. Auch das Rheinland-pfälzische Verkehrsministerium, das im Auftrag des Bundes derzeit verschiedene Varianten prüft, tendiert zu dieser Einschätzung, wie ich kürzlich in einem gemeinsamen Gespräch erfuhr. Der Ahr muss an dieser Stelle Vorfahrt gegeben werden.“

Mit den zahlreichen Provisorien werden die Menschen noch viele Jahre leben müssen. Die Zuwegung zum Bahnhof Heimersheim ist gefährlich, ob mit dem Rad oder zu Fuß. Der Bürgersteig ist entweder so eng, dass kein Rollator oder Kinderwagen Platz hat oder fehlt komplett. Und dies ist in der Kreisstadt ein Schulweg in die östlichen Stadtteile! Blatzheim-Roegler: „Auch wenn die B266 seitens des Bundes als Ausweichstrecke für die A61 vorgesehen ist, reicht meiner Meinung nach eine 2-spurige Lösung. Danke an die engagierte Bürgerschaft, die mit Vor-Ort-Kenntnis hervorragende Vorschläge für eine Entzerrung des Verkehrs im Falle einer möglichen Autobahnsperrung im Bereich der Ahrtalbrücke erarbeitet haben!“