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IHK-Vollversammlung Aachen warnt – Energiekosten bedrohen Existenzen

Aachen – Das Parlament der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen richtet sich mit einem eindringlichen Appell an die Abgeordneten des deutschen Bundestages aus der Städteregion Aachen und den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg. In ihrer Erklärung warnen die Unternehmerinnen und Unternehmer vor den Folgen der rasant gestiegenen Energiekosten für die heimische Wirtschaft: „Es droht ein massiver Verlust von Arbeitsplätzen, nicht nur in energieintensiven Unternehmen“, warnt IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel: „Neben der Gefahr einer weiter steigenden Inflation im Inland verlieren exportorientierte Unternehmen zunehmend ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ausland, wo Energie meist deutlich günstiger ist.“

IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel warnt vor den Folgen der rasant steigenden Energiekosten für die heimische Wirtschaft.
Foto: IHK-Aachen / Andreas Herrmann

Die Folgen dieser Fehlentwicklung sind fatal: Aufträge können nur noch unter Verlusten abwickelt werden. Einige Unternehmen stoppen bereits ihre Produktion, weil sie nicht mehr wirtschaftlich ist. Deshalb fordern die Unternehmerinnen und Unternehmer von den für ihre Wahlkreise zuständigen Politikerinnen und Politikern, „alle Steuern und Abgaben auf ein gesetzlich erforderliches Mindestmaß zu reduzieren, wenigstens für die kommenden sechs Monate.“ Nur so könne die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen und die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region gewährleistet werden, heißt es in dem gestern Abend von der Vollversammlung der IHK Aachen einstimmig verabschiedeten Appell.

Zu ihrer Sitzung in Düren hatte die Vollversammlung Bernd Lohmann geladen. Der Abteilungsleiter Netzführung bei der Regionetz GmbH aus Aachen gab einen Überblick über die derzeitige Situation des hiesigen Energiemarktes aus Netzbetreibersicht. Aus seiner Sicht ist es äußerst wichtig, bei allen Beteiligten – regionale Netzbetreiber, Kunden und Kommunen – ein einheitliches Verständnis der technischen Situation und der möglichen Szenarien zu schaffen, um in einer Gasmangellage optimal agieren zu können. Bei allen akuten und potenziellen Problemen plädiert Lohmann für Detailbetrachtungen – und gibt zumindest in einem Punkt Entwarnung: „Die zwingende Verknüpfung zwischen Gasmangellage und großflächigem Stromausfall existiert in dieser Form nicht.“