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Invasive Kardiologie – Engagiertes Team feiert 10-jähriges Jubiläum

Region/Koblenz – Experten im Kemperhof halten ein umfangreiches Leistungsspektrum vor. Es war im September 2012: Das Herzkatheterlabor im Kemperhof wurde fertiggestellt und der neue Chefarzt Dr. med. Waldemar Bojara führte die erste Koronarangiographie mit Stentimplantation durch. Das war der Start der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie.

„Wir waren damals ein kleines Team und hoch engagiert, die Klinik und die Invasive Kardiologie hier aufzubauen“, erinnert sich Bojara. Bis heute wurde viel erreicht. Schrittmacher- und Defibrillator-Systeme aller Art werden im Herzkatheterlabor eingepflanzt. Im Laufe der Jahre konnten stetig neue invasive Behandlungsverfahren in das Leistungsspektrum integriert werden. Dazu gehörten auf dem Gebiet der Koronartherapie die Rotablation und der Einsatz mechanischer Kreislaufunterstützungssysteme zur sicheren Durchführung von Hochrisiko-Eingriffen und zur Behandlung des kardiogenen Schocks. Dabei ist dem Chefarzt besonders ein Patient in Erinnerung geblieben. „Der Mann kam aus der Nähe von Dortmund und hatte große Angst vor Operationen. Wir waren damals das erste Haus in Rheinland-Pfalz, das mit der Herzpumpe namens i-cor gearbeitet hat. Ohne i-cor hätten aufgrund des hohen Risikos Bypässe statt Stents gelegt werden müssen, das wäre eine große Operation am Herzen gewesen. Mit Hilfe des Kreislaufunter­stützungs­systems konnten wir, ohne den Brustkorb zu öffnen, im Herzkatheterlabor Stents setzen. Er und die Familie waren unheimlich dankbar.“

Ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung war von Beginn an die Koronar­physiologie. Dabei werden über dünne Drähte Blutdruck und Blutfluss in den Herzkranzarterien gemessen – ein Verfahren, das mit sehr hoher Sicherheit darüber entscheiden kann, ob eine Stenteinpflanzung sinnvoll ist oder nicht. Seit ihrer Etablierung ist die Kardiologie internationales Referenzzentrum für diese invasiv diagnostischen Messmethoden. Bis heute wurden eine Vielzahl von nationalen und internationalen Veranstaltungen mit Live-Übertragungen aus dem Herzkatheterlabor, sowie zahlreiche Workshops zu diesem Thema durchgeführt. „Ein ganz besonderer, innovativer Schritt in diesem Zusammenhang war die Einführung der sogenannten Co-Registrierung. Das ist eine simultane Darstellung von Gefäßana­tomie und Physiologie und ein Verfahren, das mit seiner Einführung 2017 nur an drei Standorten weltweit – in Madrid, London, Koblenz – zur Verfügung stand“, betont Dr. med. Waldemar Bojara. Im Kemperhof gehören auch sehr komplexe kathetergestützte Verfahren zur Behandlung, wie beispielsweise der Einsatz eines Mitraclips. Der Clip wird bei einer undichten Herzklappe über einen Katheter eingesetzt, um die undichte Klappenöffnung zu schließen und den Blutrückfluss zu verhindern. „Ohne unser großes und speziell geschultes Team wären solche Eingriffe nicht möglich. Diese, bis heute sehr erfolgreiche Entwicklung in unserer Kardiologie, ist nur durch ein weit über das normale Maß hinausgehende Engagement des gesamten Teams, bestehend aus Pflegepersonal, Funktionspersonal und Ärzten, möglich.“ Dagmar Wagner, Kaufmännische Direktorin im Kemperhof, gratulierte dem Team zum 10-jährigen Jubiläum. „Die positive Entwicklung in der Invasiven Kardiologie freut mich sehr.“ Nicht ohne Stolz überbrachte sie dabei ein besonders „herzliches“ Dankeschön.