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„50 Jahre KOMMernich“ in der Mechernicher Rathaus-Galerie eröffnet

Mechernich – Elf Künstler aus Mechernich und der Region zeigen ihre Werke – Ausstellung ist noch bis Ende Oktober zu sehen. Zur Goldhochzeit von Kommern und Mechernich haben Kreative gezeigt, dass die beiden Orte auch in der Kunst vereint sind. So war es für Kurator Franz Kruse klar, dass die Ausstellung in der Rathausgalerie eigentlich nur einen Titel tragen kann, nämlich: „50 Jahre KOMMernich“. Kruse lud die zahlreichen Besucher der Vernissage dazu sein, „eine schöne Zeit mit den Bildern zu verbringen und mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen“. Davon wurde reger Gebrauch gemacht.

Zuvor hatte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Gäste in der Rathaus-Galerie begrüßt. „Kunst zeigt uns, was schön ist, aber auch das, was in unserer Welt kaputt zu gehen droht“, sagte Schick in Anspielung an die verschiedenen Werke, die einerseits Schönheit festhalten, andererseits auch zeigen, was der Klimawandel anzurichten vermag. „Mit Farben, Bildern und Fotografien haben Künstlerinnen und Künstler besondere Instrumentarien in der Hand, um die Welt aufzurütteln“, so der Bürgermeister weiter. Er animierte die Besucher dazu, die Bilder auf sich wirken zu lassen und sich eigene Gedanken über die Aussagen der Werke zu machen.

„Bevor es zu spät ist“

Gerhard H. Lenz hatte seinem Triptychon mit Weltkugel und Naturkatastrophen bereits eine klare Botschaft mitgegeben, in dem er den norwegischen Polarforscher Fridtjof Nansen zitierte: „Beeilt euch, zu handeln, bevor es zu spät ist, zu bereuen.“ Neben Lenz gehört Beate Mack zu den ausstellenden Künstlern. Sie hatte in ihren Titeln klaren Bezug zur Goldhochzeit der beiden ehemaligen Gemeinden genommen. Von der „Annäherung“, einem Bild mit zwei weißen Quadraten, die sich scheinbar näherkommen, über „Zwei_zusammen“ und „Vereinigung mit Vielfalt“ bis hin zum endgültigen „MECHERkomm“ erzählt sie künstlerisch die Phasen dieser kommunalen Neugliederung.

Eis blutet

Ist ihr Stilmittel eher die Abstraktion, so hat die 14-jährige Künstlerin Hanna Haywood Burg Satzvey bei Nacht ganz konkret umgesetzt. Katia Franke und Jörg Erbar wiederrum haben für ihre Stadtszenen das Mittel der Fotografie gewählt. Pia Benz beteiligt sich mit surrealistischen Gemälden an der Ausstellung und Stephan Schick hat die Schließung der Mechernicher Realschule ebenso in Szene gesetzt wie das Bergwerk.

Ursula Franke setzt eine klare Botschaft, wenn sie Eis bluten lässt. Mit seinem karikaturhaften „Ikarus Schmitz & Tschüss“ und seinem buchstäblich malerischen Feldweg setzt Tom Krey einen besonderen Kontrast, während Mona Dia versucht, mit einem Mann in Frauenkleid, der auf einem alten Stuhl sitzt und doch ein Cybergesicht hat, die Zerrissenheit in unserer Gesellschaft darzustellen – zwischen eigenem Rollenbild, der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung und einer romantischen Sehnsucht nach Bewährtem.

Das Ohr am Bürger

Natürlich fehlt auch die Kunst von Kurator Franz Kruse nicht. Mit dem „Ohr am Bürger“ hat er Mechernichs Bürgermeister in Szene gesetzt, der umgeben ist von allen 44 Orten der neu entstanden Stadt. Und wenn Kruse Zitate der Stadt künstlerisch umsetzt, dann wird daraus eine Zusammenstellung von Sehenswürdigkeiten, wodurch die Burg Eicks, das Aquädukt in Vussem, die Alte Kirche, die Windmühle aus dem Freilichtmuseum oder die Bruder-Klaus-Kapelle zum Bild „KOMMernich“ werden. Vielfalt ist also garantiert in der Rathausgalerie, in der die Ausstellung „50 Jahre KOMMernich“ noch bis Ende Oktober zu sehen sein wird.