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Das Landes-Polizeiorchester musizierte zum elften Mal für die Hilfsgruppe Eifel

Kall/Hellenthal – Verspäteter Auftakt zum 30-jährigen Bestehen  des Kaller Vereins – Badelts „Fluch der Karibik“, Cohens  „Halleluja“ und zum Finale der Radetzkymarsch – 8,6 Millionen Euro Spendengelder. Ein furioses Frühlingskonzert. Dirigent Scott Lawton genoss sichtlichen den lange anhaltenden Beifall, mit dem das Publikum sich am Sonntagabend in der Hellenthaler Grenzlandhalle am Ende eines furiosen Konzertes beim Landespolizeiorchester (LPO) NRW bedankte.

Schirmherr Landrat Markus Ramers (rechts) und der Hellenthaler Bürgermeister Rudolf Westerburg klatschten begeistert Beifall. Foto: Reiner Züll

Zum elften Mal gastierte das Ensemble der Profimusiker zugunsten der Hilfsgruppe Eifel im Kreis Euskirchen, und Scott Lawton freute sich: „Nach zweijähriger Auszeit könne wir endlich wieder in der Eifel musizieren um die Hilfsgruppe zu ungerstützen.“.

In der Hellenthaler Grenzlandhalle erlebten etwa 350 Besucher ein furioses Konzert. Bei den bisherigen zehn Konzerten spielte das Landespolizeiorchester NRW unter der Leitung von Dirigent Scott Lawton über 40.000 Euro für die Hilfsgruppe ein. Foto: Reiner Züll

Nach mehr als zweijähriger Corona-Pause hatte das Warten des Publikums endlich ein Ende. Nachdem das Polizeiorchester zehn Jahre in Folge ihr Neujahrskonzert im Gemünder Kursaal gegeben und dabei weit über 40.000 Euro für die Hilfsgruppe Eifel eingespielt hatte, fiel das für Januar letzten Jahres geplante elfte Konzert in Gemünd wegen der Corona-Pandemie aus. Hinzu kam später die Flutkatastrophe im Juli, die das Kurhaus in der Kurstadt zerstörte.

Bei der Gemeinde Hellenthal erfuhr die Hilfsgruppe spontane und unbürokratische Hilfe, damit das elfte Neujahrskonzert mit einjähriger Verspätung in der Hellenthaler Grenzlandhalle stattfinden konnte. Doch die noch immer anhaltende Corona-Pandemie und die damit verbundenen hohen Auflagen führten  zu einer erneuten Absage des Neujahrskonzertes.

„Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, aber es ist unter den gegeben Umständen unmöglich, das Konzert in einem würdigen Rahmen zu veranstalten“, hatte Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel („Die Gesundheit geht vor“) dem Leiter des Landespolizeiorchesters, Erster Polizeihauptkommissar Wilhelm Engel damals mitgeteilt.

Nachdem sich die Situation dann langsam verbesserte und LPO-Dirigent Scott Lawton endlich wieder mit seinem Polizeiorchester in der Eifel musizieren wollte, beschlossen er und Willi Greuel, im Mai in Hellenthal statt dem ausgefallenen Neujahrskonzert zu einem  Frühlingskonzert aufzuspielen. Wieder zog die Gemeinde Hellenthal mit und stellte der Hilfsgruppe die Grenzlandhalle kostenlos zur Verfügung.

Bei den bisherigen zehn Benefiz-Neujahrskonzerten des Polizeiorchesters sind über 40.000 Euro für die Hilfsgruppe zusammengekommen. Dafür sei man dem Ensemble sehr dankbar, sagte Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel bei seiner Begrüßung des Emsemblems und der Konzertbesucher in der fast ganz besetzten Grenzlandhalle. Dank richtete Greuel auch an den  Hellenthaler Bürgermeister Rudolf Westerburg, der ein  großer Unterstützer der Hilfsgruppe sei.

Die Hilfsgruppe sei im vergangenen Jahr 30 Jahre alt geworden und wegen der Corona-Pandemie könne man erst jetzt mit dem Frühlingskonzert das Jubiläum verspätet einläuten. In den 30 Jahren des Bestehens habe die Hilfsgruppe 8,6 Millionen Euro in ihre Hilfsprojekte investieren können – das nur wegen der großen Spendenbereitschaft der Eifeler Bevölkerung.

Nach der Flut im Juli letzten Jahres habe der Verein die Hochwasseropfer in den betroffenen Gebieten mit annähernd einer halben Million Euro unterstützt. Auch das Landespolizeiorchester habe mit seiner Treue zum Konzertieren in der Eifel dazu beigetragen, dass die Hilfsgruppe diese Unterstützung habe leisten können. Derzeit sei der Kaller Verein in der Ukraine-Hilfe unterwegs.

Das Frühlingskonzert in der Grenzlandhalle, das unter der Schirmherrschaft von Landrat Markus Ramers stand, war geprägt von bekannten Filmmusiken, vornehmlich von John Wiliams. Eröffnet wurde es mit der Europa-Hymne von Ludwig van Beethoven. Es folgten die Olympische Fanfare von John Williams. Bis zur Pause intonierte das Orchester Cinema Paradiso (Ennio Morricone), Malaguena (Ernesto Lecuona), In einem fernen Land (John Williams), Beauty and the Beast (Alan Menken) und E.T. – Adventures an Earth (John Williams), dem Abschied des Außerirdischen von seinem Freund vor der Rückkehr ins All.

Bevor der zweite Teil des Konzertes begann bedankte sich Landrat Markus Ramers beim Orchester und bei der Kaller Hilfsgruppe Eifel für das nunmehr 30-jährige außergewöhnliche Engagement. Hilfen in Höhe von 8,6 Millionen Euro sei eine unglaubliche Zahl. Und was sie nach der zweijährigen Corona-Pandemie, in der keine Veranstaltungen hätten stattfinden können, für Flutopfer geleistet hätten, sei mehr als außergewöhnlich.

Auch Bürgermeister Rudolf Westerburg bedankte sich. Be der Flut seien in der Gemeinde über 500 Häuser un Grundstücke schwer beschädigt worden. Die Hilfsgruppe habe auch vielen Familien in der Gemeinde finanzielle Hilfe geleistet.

Dann ging es weiter mit bekannten Stücken wie Indiana Jones (John Williams), Don’t you worry ´bout a thing (Stevie Wonder), Fluch der Karibik (Klaus Badelt) Goldplay on Stage (Goldplay) Rosanna (Toto) und Michael (Michael Jackson). Zum Ende des offiziellen Teil trug das Orchester mit Klenzmer Classics traditionelle Volksweisen aus der Ukraine vor.

Als erste Zugabe brachte das Ensemble das „Halleluja“ des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen zu Gehör. Traditionell beendete der Radetzky-Marsch, bei dem das Publikum begeistert mit klatschte, ein furioses Konzert der Polizeimusiker. Zum Abschied kündigte Dirigent Scott Lawton an: „Ich weiß, dass wir uns im  nächsten Jahr wiedersehen“.

Mit Blumen für das Polizeiorchester und für die Bürgermeister-Gattin Irene Westerburg bedankte sich die Hilfsgruppe für ein furioses Konzert und die große Unterstützung der Gemeinde Hellenthal. (Reiner Züll)