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Erste Gewerbe-Immobilie in Aachen wird Flüchtlings-Unterkunft

Aachen – Seit Kriegsbeginn Ende Februar 2022 wurden insgesamt 1.638 geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Aachen aufgenommen, davon leben aktuell 1.021 Personen in städtischen Unterkünften. Als Notunterbringung sind im Stadtgebiet elf Turnhallen mit insgesamt 367 Menschen belegt. Im Ankunftszentrum Siegel leben derzeit 56 Menschen. Rund 3.300 Geflüchtete aus der Ukraine erhalten über den städtischen Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration Asylbewerberleistungen – davon rund ein Drittel Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Über die Notunterbringung hinaus wurden in den vergangenen Wochen intensiv an der Aktivierung von unterschiedlichen Gewerberäumen gearbeitet. Als erste Gewerbeumnutzung wurde jetzt die untere Etage des Gebäudes des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB NRW) an der Adenauerallee 210 fertig eingerichtet. Dort werden ab sofort die ersten von maximal 50 geflüchtete Menschen aus den Turnhallen Königsstraße und Peliserkerstraße untergebracht. „Mein herzlicher Dank gilt dem BLB, der uns diese Immobilien mietfrei zur Verfügung stellt“, sagt Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen beim Pressetermin vor Ort an der Adenauerallee. „Ich bin sehr froh, dass wir hier eine gute Unterkunft für die geflüchteten Menschen gefunden haben und den Schüler*innen bald wieder Sport und Bewegung in den Turnhallen ermöglichen können“.

Darüber hinaus hat die Stadt Aachen insgesamt 167 Wohnungen der gewoge für ukrainische Flüchtlinge angemietet. Von privaten Eigentümern wurden aktuell 195 Wohnungen angeboten, von denen bereits 107 Wohnungen belegt und 50 in einer konkreten Vermittlung sind. „Die Hilfsbereitschaft der Aachener*innen ist wirklich enorm“, betonte die Oberbürgermeisterin. Und weiter: „Da wir nicht wissen, wie sich die Zahl der in Aachen Schutz suchenden Menschen entwickeln wird, benötigen wir weiterhin Wohnraum für Geflüchtete. Wir bitten daher alle Eigentümer*innen, uns Wohnraum zu melden, der zur Verfügung gestellt werden kann. Jede Wohnung zählt.“

Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen zur Bereitstellung von weiteren Gewerbeimmobilien zur Unterbringung von Geflüchteten. Kurzfristig können so ein städtisches Gebäude in der Händelstraße, die ehemalige Kita in der Albert-Einstein-Straße sowie die frühere Hauptschule am Kronenberg bezogen werden. In den nächsten Tagen ziehen auch die ersten geflüchteten Menschen in die ehemalige Kletterhalle in der Kurbrunnenstraße ein. Quasi im Gegenzug sollen dann sukzessive weitere Turnhallen freigezogen werden.

Bei der Beratung der geflüchteten Menschen übernimmt das Kommunale Integrationsmanagement darüber hinaus eine zentrale Rolle. Hier wurden seit Februar 1.013 persönliche und 2.440 telefonische Beratungsgespräche geführt; darüber hinaus konnten die Mitarbeiter*innen 1.718 Kontakte per E-Mail zählen.