Bad Neuenahr-Ahrweiler – Bündnis 90/Die GRÜNEN informieren sich im neuen Blockheizkraftwerk Kreuzstrasse. Auch beim als „Gläsernes Kraftwerk“ zur Landesgartenschau geplanten Neubau der Ahrtalwerke hat die Flut Schäden angerichtet. Im Frühjahr 2022 konnte jetzt dieses zweite Werk an das städtische Netz gehen. Schon seit 2012 speist das erste Blockheizkraftwerk der Kreisstadt ins Netz ein. In beiden Werken wird klimaschonend Strom und Fernwärme erzeugt und an die Haushalte geliefert.
In den Monaten nach der Flut haben die Ahrtalwerke alles unternommen, um die Stromversorgung im Stadtgebiet sicherzustellen und das Fernwärmenetz so schnell wie möglich auszubauen. Maximal weitere 1.000 Haushalte kann das hochmoderne Kraftwerk an der Berufsbildenden Schule zukünftig mit klimaschonender Fernwärme versorgen. Vier Wärmespeicher, jeweils 50 Tonnen schwer, 18 Meter hoch, Fassungsvolumen 200.000l prägen das Erscheinungsbild des Kraftwerks. Wie Christoph Vianden, Abteilungsleiter Energiewirtschaft und Vertrieb der Ahrtalwerke erläuterte, hatte man die Speicher einige Tage vor der Flutkatastrophe mit Wasser gefüllt und damit im nachhinein vor dem Auftreiben und Wegschwimmen bewahrt. Die zwei Module des neuen Werkes erbringen eine Leistung von je zwei Megawatt, eines davon über sogenannte innovative KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) mit Solarthermie und Wärmepumpe. Die Ahrtalwerke sind in der Lage, netzseitige Schwankungen durch Windkraft oder Photovoltaik auszugleichen und somit die Versorgungssicherheit für die Haushalte der Stadt zu garantieren. Hier unterstützt ein 700 kW-Elektroheater.
Der Geschäftsführer der Ahrtalwerke Dominik Neswadba berichtete, dass die Ahrtal-Werke Fernwärme für die Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler mit einem CO2-Äquivalent von Null produzieren, was dem vollständigen Einsatz von erneuerbaren Energien in der Wärmeerzeugung entspricht. Somit wird die Energiewende in der Kreisstadt erkennbar weiter vorangetrieben. Der Einladung der Ahrtalwerke ins neue Werk folgten GRÜNE aus der Kreisstadt, dem Brohltal und mit Andreas Hartenfels ein Vertreter aus dem Landtag. Wolfgang Schlagwein, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die GRÜNEN setzt sich seit Jahrzehnten in der Stadt und im Kreis für CO2-Neutralität ein und ist auch im Landtag kein Unbekannter. MdL Hartenfels: „Ich bin beeindruckt von dem neuen Kraftwerk. Die Zukunftspläne der Ahrtalwerke, mit Windenergie ihren Energiemix weiter auszubauen und ein Solarthermiefeld in direkter Nähe aufzustellen sind ein großer Schritt in Richtung Energiewende. Technisch lässt sich hier die Energiegewinnung jederzeit auf nicht-fossile Energieträger umstellen. Gleichzeitig sichert eine kommunal und regional ausgerichtete Energiewende Wertschöpfung vor Ort und eine stärkere Resilienz gegenüber Krisensituationen – lokal wie global.“
Beeindruckend fanden alle Anwesenden, dass die Stadtwerke nach der Naturkatastrophe sehr schnell gehandelt haben. Das Nahwärmenetz war innerhalb weniger Tage wieder im Betrieb. Es wurden im gesamten Gebiet Aggregate aufgestellt. Betroffenen wurde ohne Zählermessung bei einem finanzielles Risiko von über 10 Millionen Euro weiter Strom geliefert. Dafür bedankten sich nicht nur MdL Andreas Hartenfels sondern alle Teilnehmenden der Führung.
„Das ‚Gläserne Kraftwerk‘ an Berufbildender Schule, Skaterpark und Ahrradweg ist nicht vergessen. Interaktive Schautafeln sollten wie geplant Kindern und Erwachsenen die zukunftsweisende Form der Energiegewinnung nahebringen“, so die GRÜNEN aus der Kreisstadt.