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Abriss des städtischen Bauhof-Gebäudes in Schleiden

Schleiden – Mindestens 50 Jahre hatte der Bauhof der Stadt Schleiden seine Heimat im ehemaligen Sägewerk Dartenne gefunden. Jetzt wird der, in der Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021, schwer beschädigte Gebäudekomplex abgerissen.

 „Im Laufe der Jahre haben die Kollegen des Bauhofes, das Gebäude, an immer neue Erfordernisse und Bestimmungen angepasst“, so der Teamleiter Bauverwaltung bei der Stadt Schleiden, Rolf Jöbges, „das gesamte Gebäude sowie die Fachwerk-Außenfassade wurde dabei immer in Schuss gehalten und wie das persönliche Eigentum gepflegt.“

Bereits in der Hochwasser-Nacht waren viele Mitarbeiter des Bauhofes vor Ort, nachdem sie Feuerwehrfahrzeuge aus den Wassermassen gezogen hatten und versuchten zu retten was noch zu retten war. Aber wegen der starken Strömung der Flut mussten sie fast alle Fahrzeuge und Geräte den Wassermassen überlassen. Die Werkstatt und die Fahrzeughalle wurden bis zu einem 1,80 Meter hoch vom Hochwasser durchströmt. In der Schreinerei wurde eine Außenwand vom Fundament gedrückt. Umkleiden- und Sanitärräume, der Sozialraum und das Büro wurden komplett verwüstet. Aufgrund des hohen Gebäudealters und der Schwere der Schäden war ein Wiederaufbau des Gebäudes technisch und wirtschaftlich nicht mehr durchführbar. Lediglich die Halle der Winterdienstgeräte und die Salzsilos hatte es nicht so schwer getroffen. Sie können weiterhin genutzt werden.

Als Ausweichquartier konnte eine ehemalige Produktionshalle in Dreiborn angemietet werden. Neben dem riesigen Aufwand zur Beseitigung der Hochwasserschäden, musste zeitgleich auch noch der Umzug des Bauhofes und die Räumung des Gebäudes von den 17 Bauhofmitarbeitern und den fünf Auszubildenden gestemmt werden. An eine Normalität ist auch bis heute noch nicht zu denken.

„Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man jetzt so sieht, dass unser Bauhof abgerissen wird. Wir haben uns hier immer sehr wohl gefühlt und hatten das alte Gebäude in unser Herz geschlossen“, so der örtliche Bauhofleiter Felix Schröder. Hubertus Hüpgen, Bauhof- und gleichzeitig Werkstattleiter, ist mit der Neubeschaffung von Fahrzeugen und Geräten, sowie der Reparatur von vom Hochwasser geschädigten Maschinen voll beschäftigt. „Man glaubt ein Gerät wieder in Funktion gebracht zu haben. Wenn das dann aber 14 Tage keiner genutzt hat, kann es sein, dass die Lager wieder festsitzen und die ganze Reparatur war umsonst.“ Aufgrund der derzeitigen langen Lieferzeiten gestaltet sich besonders die Neuanschaffung von Fahrzeugen und Geräten als besonders schwierig, weshalb Teamleiter Jöbges und seine Bauhofleiter zunächst verstärkt auf den Gebrauchtwagen- und Maschinenmarkt tätig geworden sind.

Bedanken möchten sich die Bauhofleiter für die Unterstützung durch andere Bauhöfe und die Bundeswehr für Fahrzeug- und Gerätespenden sowie Ausleihen.