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Klimawandel-Anpassung, Hochwasser- und Starkregen-Vorsorge in der Verbands-Gemeinde Kaisersesch

KaiserseschLandwirtschaftliche Flächen an Ortsrandlagen. Mit dem Thema Klimawandelanpassung beschäftigt sich die Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch schon seit Mitte 2019. Ziel ist es, die Gemeinden bestmöglich auf die Folgen des Klimawandels einzustellen, Maßnahmenvorschläge auszuarbeiten und diese in die Umsetzung zu bringen. Die Hochwasser- und Starkregenvorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Staat, Kommunen und Privaten. Um alle Akteure zu sensibilisieren, sie einzubinden und über Vorsorgemaßnahmen zu informieren sowie die Eigenvorsorge zu stärken, können Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte erstellt werden.

In diesem Zusammenhang rücken auch die landwirtschaftlichen Flächen in den Ortsrandlagen in den Fokus der Betrachtung. Dies gilt besonders für die Ortsbebauung in den Tallagen, die von höher gelegenen, intensiv genutzten Flächen umgeben sind.

Experten gehen weltweit davon aus, dass durch den Klimawandel die Häufigkeit und vor allem die Stärke von Überflutungen und Starkregen weiter zunehmen. Hier gilt es Maßnahmen zu entwickeln, damit mögliche Schäden durch den Oberflächenabfluss und das Abschwemmen der fruchtbaren obersten Bodenschicht (Bodenerosion) sowohl für die Landwirte als auch für die Menschen in den Gemeinden verringert werden.

Insbesondere nach langer Trockenheit können die Folgen von Starkregen zum Teil dramatisch sein. Innerhalb kurzer Zeiträume fallen bei Starkregen sehr hohe Niederschlagsmengen, die kleinere Bäche über die Ufer treten lassen und Abwasser- und Regenrückhaltesysteme überfordern können. Hinzu kommt, dass trockener und stark verdichteter Boden nur eine geringe Aufnahmefähigkeit hat, so dass nicht unerhebliche Mengen an Wasser meist schnell oberflächig abfließen. Die Folgen sind oftmals Sturzfluten, die sich ihren Weg durch Ortschaften bahnen und dann teilweise zu großen Schäden in den betroffenen Gemein­den führen. Auch der unverdichtete, frisch bearbeitete Ackerboden kann zum Problem werden, insbesondere wenn diese Böden mit den Sturzfluten abgetrieben und zu Schlammlawinen werden.

Bei der Entwicklung von örtlichen Vorsorgekonzepten wird auch die Frage nach den möglichen Erosionsschutzmaßnahmen der Landwirtschaft eine große Rolle spielen. Es gilt, individuelle Lösungsmöglichkeiten gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden und den Landwirten zu suchen, damit die Risiken von Schäden minimiert werden.

Oft sind es einfache Maßnahmen, die schon das Schlimmste verhindern können, aber kaum oder nur geringe Kosten verursachen, beispielsweise ein Graben, ein kleiner Erddamm, eine witterungsangepasste Nutzungsart und ähnliches. Weiterhin muss der Anbau von Hackfrüchten, wie Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben und das Pflügen in Falllinien, überdacht werden.

Hier geht es also darum, die Eigentümer, die Nutzer, die Landwirte, die Hausbesitzer – möglichst alle Beteiligten – zu sensibilisieren und zu animieren, gegenseitig Rücksicht zu nehmen und zusammenzustehen, wenn es um die Herausforderungen geht, die uns der Klimawandel in Zukunft aufgibt.