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Wie funktioniert die Stromversorgung? Westnetz erklärt!

Saffig – Wiederversorgung nach Unwetter Bernd nimmt Zeit in Anspruch. Stromnetz kann man sich wie ein Straßennetz vorstellen. Das Stromnetz kann man sich wie ein Straßennetz vorstellen: Es gibt Autobahnen, Bundestraßen, Landstraßen. In der Stromverteilung entsprechen diese Straßen dem Hochspannungsnetz (110 kV), der Mittelspannung (10 kV) und der Niederspannung (400 V). Städte und größere Orte sind direkt an das Hochspannungsnetz angeschlossen, ebenso große, energieintensive Industrieunternehmen. Kleinere Orte werden in der Regel über das Mittelspannungsnetz versorgt, einzelne Haushalte über die Niederspannungsnetze.

Zentrale Knotenpunkte im Stromnetz, vergleichbar mit Autobahnkreuzen, sind Umspannanlagen. Hier wird die Spannung für die weitere Verteilung in die einzelnen Orte heruntertransformiert. Von den Umspannanalagen geht es weiter in die Trafostationen bzw. die Ortnetzstationen, wo der Energiefluss wiederum in Niederspannung transformiert wird und für unsere Haushalte direkt nutzbar ist. Dies erfolgt von den Trafostationen aus über die Kabelverteilerschränke hin zu den einzelnen Hausanschlüssen.

Wenn Straßen stark beschädigt sind, sind sie nicht mehr befahrbar und müssen repariert werden. Sind sie versperrt durch Geröll, muss geräumt werden. Und bei Verschmutzung müssen sie gereinigt werden. Hiermit vergleichbar ist derzeit die Situation in der Stromversorgung in den Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz. Die größte Herausforderung und Hauptursache für großflächige Versorgungsstörungen sind verschmutzte, beschädigte oder gar zerstörte Umspannanlagen. Dazu kommt, dass nach wie vor Anlagen im Mittel- und Niederspannungsnetz nicht zu erreichen oder nicht begehbar sind, da das Wasser in den überfluteten Regionen, wenn überhaupt, nur langsam zurückgeht. Übertragen auf den Straßenverkehr bedeutet dies: Ein Autobahnkreuz oder eine Bundes- oder Landstraße kann nicht mehr genutzt werden.

Dort, wo elektrische Anlagen nach gründlicher Inspektion den Befund „verschmutzt“ erhalten, können sie nach Reinigung und Prüfung wieder zugeschaltet werden. Leichtere Schäden können repariert werden. Wo aber Anlagen von Wassermassen und Treibgut zerstört wurden, muss neu aufgebaut werden. In diesen Fällen versucht Westnetz über einen zweiten Weg die Versorgung aufzubauen. Dies können Umschaltungen auf andere Leitungen sein, Notstromaggregate oder Provisorien. Damit werden Umleitungen eingerichtet.

Wenn eine Umspannanlage wieder in Betrieb geht, ist die Basis für die Stromversorgung gelegt. Jedoch bedeutet dies nicht sofort auch Strom für die einzelnen Haushalte, denn auch Leitungen und Kabel, die zu den Trafostationen und Kabelverteilerschränken führen und vor dort den Strom in die Haushalte transportieren, sind im Katastrophenfall oft beschädigt und müssen repariert oder ersetzt werden.