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Landkreis Vulkaneifel ruft Katastrophenfall aus

Daun – In einer Pressekonferenz unter Leitung von Landrätin Julia Gieseking, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Harald Schmitz sowie ADD-Präsident Thomas Linnertz wurde am gestrigen Abend über die derzeitige Lage im Landkreis Vulkaneifel berichtet. Seit dem Nachmittag hat sich die Lage durch enormen Starkregen zugespitzt, sodass die Gefahrenlage hochgestuft und der Katastrophenfall im Landkreis Vulkaneifel ausgerufen wurde. Die Technische Einsatzleitung des Landkreises Vulkaneifel hat die Leitung der Einsätze übernommen. Bereits seit dem Nachmittag ist auch Landrätin Julia Gieseking vor Ort in der Einsatzzentrale in Hillesheim, um sich über die aktuelle Lage zu informieren und entsprechend Entscheidungen treffen zu können.

Die derzeitige Lage im Überblick

ADD-Präsident Thomas Linnertz ist aktuell in der TEL in Hillesheim vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Aktuell haben die Einsatzkräfte in großen Teilen im nordwestlichen Rheinland-Pfalz mit einer großen Einsatzlage in Folge von Starkregen und Hochwasser zu kämpfen. Die Technische Einsatzleitung des Landkreises Vulkaneifel ist aktuell voll besetzt. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) als Obere Katastrophenschutzbehörde hat bereits seit dem Morgen eine Koordinierungsstelle besetzt, über die Hilfe aus anderen Landkreisen oder spezielles Gefährt koordiniert werden kann. Aktuell geht die Rettung von Menschen vor. Personenschäden sind bisher im Landkreis Vulkaneifel glücklicherweise nicht zu verzeichnen. Mehrere Personen mussten aus Fahrzeugen oder Wohnungen gerettet werden. Vollgelaufene Keller o.ä werden sobald es möglich ist nach und nach durch die Einsatzkräfte abgearbeitet.

Die ersten Einsätze gingen am gestrigen 14.07.2021 gegen 13:30 Uhr im Bereich der Verbandsgemeinde Gerolstein ein. Sehr früh am Nachmittag hat der Landkreis Vulkaneifel die Technische Einsatzleitung alarmiert, um jederzeit den Einsatz übernehmen zu können. Seit 16:00 Uhr sind die Ereignisse so stark, dass es im kompletten Kreisgebiet zu Einsätzen kommt. Aktuell fließen durch einige Orte im Landkreis komplette Bäche, teilweise stehen in kompletten Straßenzügen die Erdgeschosse unter Wasser. Im Altenheim Hillesheim wurde das Erdgeschoss geräumt.

Alle Einheiten sind im Einsatz

Die Feuerwehren im Landkreis sind in Vollalarm. Einige Einheiten der Feuerwehren stehen jedoch bewusst, um eine Sicherstellung des Grundschutzes der Bevölkerung zu gewährleisten. Alle zusätzlichen Rettungswagen im Landkreis sind besetzt, damit die Patienten trotz der Widrigkeiten im Notfall angefahren werden können. THW und Bundeswehr sind in die Einsätze miteingebunden. Über die ADD erhält der Landkreis Vulkaneifel, im Laufe der nächsten Stunden Unterstützung durch den Einsatz ganzer Löschzüge aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis. Darüber hinaus erhält der Landkreis Vulkaneifel Unterstützung einer Technischen Einsatzleitung aus der Pfalz, um die Lage in den nächsten Stunden weiter abarbeiten zu können.

„Wir müssen die nächsten Stunden abwarten, da für die Nacht mit weiterem Starkregen zu rechnen ist“, so BKI Harald Schmitz. „Allerdings rufe ich auch nochmals dazu auf – bitte bleiben Sie zu Hause! Neben vielzähligen Einsätzen, haben wir nun zusätzlich das Problem, dass undisziplinierte Autofahrer weitere Einsätze verursachen. Aktuell versuchen wir die abgeschnittenen Orte mit Spezialfahrzeug zu erreichen! Dies hat absoluten Vorrang, weil auch hier Menschen sind, die dringend unsere Hilfe benötigen.“

Schulen im Landkreis bleiben am heutigen Donnerstag, 15.07. geschlossen

Landrätin appelliert an Bevölkerung: Bleiben Sie zu Hause und seien Sie vorsichtig! Einige Dörfer sind aktuell nicht mehr erreichbar, da die Straßen unpassierbar sind und Hangabrutsche drohen. Wir haben daher gemeinsam mit den Verbandsbürgermeistern beschlossen alle Schulen im Landkreis am heutigen Donnerstag geschlossen zu halten!