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Wachtbergs Wald auf gutem Weg

Wachtberg – Die zuletzt heißen, trockenen Sommer und der Borkenkäfer haben unseren Wäldern arg zu schaffen gemacht. An vielen Stellen, wo bisher noch dichter Baumbestand herrschte, finden sich vermehrt teils große Lichtungen. Fichten, des Borkenkäfers Lieblingsplatz und Nahrungsgrundlage, fänden sich kaum noch hier, so der zuständige Revierleiter Willi-Josef Wild in seinen Ausführungen über den aktuellen Zustand des Wachtberger Waldes im letzten Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität.

Aber diese vermeintlich schlechte Nachricht führt auch zu einer guten Nachricht: Die Aufforstungen der entstandenen Freiflächen mit nun verschiedenen, dem Klimawandel besser gewachsenen Holzarten ist weitestgehend abgeschlossen. Rund 5000 Hektar misst die Gemeindefläche Wachtbergs, davon sind circa ein Sechstel, gut 800 Hektar, Wald. Dieser ist entweder im Besitz der Gemeinde Wachtberg oder dem sich in der Forstgemeinschaft Drachenfelser Ländchen zusammengeschlossenen Großteil der privaten Waldbesitzer. Daneben gibt es einige, die keiner Organisation angehören. Insgesamt gibt es in Wachtberg fast 600 Waldbesitzer.

Wald in Gemeinde-Besitz

Der Gemeinde Wachtberg gehören 82 Hektar Wald, also rund 10 Prozent des Gesamtbestandes. Der überwiegende Teil des gemeindlichen Waldes, 85 Prozent, besteht aus Laubbäumen, der restliche Anteil von 15 Prozent aus Nadelbäumen. Der Holzeinschlag ist in den letzten Jahren aufgrund sich ändernder klimatischer Bedingungen und nicht zuletzt auch wegen des Borkenkäferbefalls stark angestiegen. Wurden 2017, also vor gut drei Jahren, nur gut 500 Festmeter Holz geschlagen, so hatte sich dies ein Jahr später schon annähernd verdoppelt und in 2019 und 2020 beinahe jeweils verdreifacht auf knapp 1500 Festmeter. Parallel zu dieser Entwicklung begannen die ersten größeren Aufforstungen. Wurde 2018 gerade mal ein Drittel Hektar aufgeforstet, vergrößerten sich derlei Flächen in 2019 und 2020 auf jeweils rund dreieinhalb Hektar. Oder, in Bäumen gesprochen, in 2017 wurden keine Bäume neu gepflanzt. In 2018 begannen vermehrt Aufforstungen, insgesamt 1.000 neue Bäume. 2019 betrug die Anzahl der Neuanpflanzungen bereits knapp 4.200, 2020 wurden sogar 9.300 neue Bäume gesetzt und seit Jahresbeginn 2021 sind auch schon 4.800 Neuanpflanzungen erfolgt. In Summe wurden in den letzten dreieinhalb Jahren rund 19.300 neue Bäume gepflanzt.

Wald in der Forstgemeinschaft Drachenfelser Ländchen

480 Hektar, mehr als die Hälfte des gesamten Waldbestandes, wird von den 191 Mitgliedern der Forstgemeinschaft Drachenfelser Ländchen verwaltet. Auch hier sind Laubbäume deutlich stärker vertreten. Mit 80 Prozent dominiert der Laubholzanteil, die restlichen 20 Prozent entfallen auf Nadelhölzer. Der Holzeinschlag ist ebenfalls angestiegen. Im Zeitraum von 2017 bis 2020 hat er sich mehr als verdoppelt. Waren es 2017 noch knapp 1.500 Festmeter, so betrug dies in 2020 bereits über 3.000 Festmeter. Ähnlich sieht es bei den Aufforstungen auf. Gegenüber 2017 hat sich die damalige Zahl der Neuanpflanzungen von 0,34 Hektar in 2018 auf 0,60 Hektar verdoppelt, in 2019 fast versechsfacht auf 1,75 Hektar. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Aufforstungen nochmals um ein Vielfaches auf insgesamt 6,6 Hektar in 2020. Laubholz-Anpflanzungen stehen auch hier im Fokus, so wurden 2020 insgesamt 17.100 Laubbäume und nur 700 Nadelbäume neu gesetzt. Und auch dieses Jahr hat gut angefangen. Knapp 17.000 neue Laubbäume und 450 Nadelbäume wurden bisher neu angepflanzt. In Summe sind das innerhalb der letzten viereinhalb Jahre 46.730 neu gepflanzte  Bäume.

Fazit Willi-Josef Wild: „Der Wachtberger Wald ist auf einem guten Weg!“ (mm)