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Heilkräuter-Garten in Münstermaifeld lädt zum Verweilen ein

Münstermaifeld/Mayen-Koblenz – Vorjahres-Projekte geben Anreize für Teilnahme am Wettbewerb „Grüne Stadt – Grünes Dorf“. Auch in diesem Jahr unterstützt der Landkreis Mayen-Koblenz im Rahmen des Projektwettbewerbs „Grüne Stadt – Grünes Dorf“ erneut Privatpersonen, Initiativen, Vereine und Kommunen, die ihre Orte nachhaltiger und naturnäher gestalten möchten. Damit wird der Wettbewerb nach 2020 bereits zum zweiten Mal durchgeführt. „Bereits bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr wurden viele tolle Projekte eingereicht und inzwischen umgesetzt“, sagt Landrat Dr. Alexander Saftig, der auch in diesem Jahr auf eine große Beteiligung hofft. Eines der Vorzeige-Projekte aus dem Vorjahr ist der Heilkräutergarten in Münstermaifeld, dessen Erweiterung im Rahmen des Wettbewerbs unterstützt wurde. Er befindet sich am Eulenturm in der Nähe des Bur-Brunnens und wird von Linda Frerichs, ehrenamtlich bepflanzt und gepflegt.

Frau Frerichs, Sie haben den Kräutergarten am Eulenturm in Münstermaifeld 2012 ins Leben gerufen und seither viel Zeit und Herzblut in den Kräutergarten gesteckt. Was sind Ihre persönlichen Motive hierfür?
Ich habe die Brachfläche bei einem Spaziergang mit einer Freundin durch Münstermaifeld entdeckt. Der Ort gefiel mir aufgrund seiner sonnigen und geschützten Lage. Da ich eine leidenschaftliche Hobbygärtnerin mit Vorliebe für Heilpflanzen bin, entstand die Idee, dort wieder einen schönen gemeinschaftlichen Ort mit Kräutern zu gestalten. Mit sehr viel Freude nehme ich die wohltuende Wirkung des Ortes auf seine Gäste wahr. Ich beobachte, dass der Freizeitwert des gesamten Bur-Bereichs in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat.

Was hat Sie dazu bewogen den Kräutergarten jetzt, nach 9 Jahren, noch einmal deutlich zu erweitern?
Das Eschensterben greift auch im Bereich des Kräutergartens um sich, daher musste ein abgestorbener Baum an der Mauer gefällt werden. Dies war für mich die Gelegenheit, die schon länger gewachsene Idee des Beerengartens umzusetzen. Viele Kinder machen auf dem Schulweg einen Abstecher zu den Walderdbeeren, wenn sie reif sind. In Anlehnung an andere Projekte wie die essbare Stadt oder essbare Wildparks, ist die öffentliche Beerenecke für mich eine sinnvolle Erweiterung. Die großfruchtige Felsenbirne und der Aroniastrauch stehen nun dort, sowie Johannis-, Blau-, und Stachelbeeren. Die Walderdbeeren sollen sich dort weiter vermehren und auch als Bodendecker dienen. Ich hoffe, dass die Besucher ab dem nächsten Jahr reichlich ernten. Ansonsten werden die Vögel das „Superfood“ für sich entdecken.

Das Wetter wird heißer und lange trockene Perioden werden häufiger. Wie haben Sie versucht den Klimawandel bei der Auswahl und Pflege der Pflanzen zu berücksichtigen?
Bis zum letzten Jahr habe ich den Kräutergarten nur zum Angießen der Neupflanzungen gegossen. Doch in der Trockenperiode des vergangenen Jahres musste ich großflächig gießen, damit die Stauden nicht dauerhaft Schaden nehmen. Die mediterranen Kräuter wie Salbei, Ysop und griechischer Bergtee, kommen mit dem Wandel bestens zurecht. Ebenso die Rosen, Diptam, Johanniskraut.. Kräuter und Heilpflanzen sind im Allgemeinen hitzeresistenter und pflegeleichter als Ziergartenstauden oder Gemüse.

Abgesehen davon versuche ich den Klimawandel positiv zu nutzen. Ich habe einen Feigenbaum und einen Granatapfelstrauch gesetzt und sie heil durch den letzten Winter gebracht. In der Beerenecke steht nun auch ein kleiner Weinbergs Pfirsich aus Winningen. All das sind Experimente mit dem Klimawandel.

Zu beobachten ist nicht nur der geringere Niederschlag, auch die Wassermenge, die der Bur-Brunnen führt, ist deutlich zurückgegangen. Bald werden im Bur-Bereich weitere Eschen gefällt werden müssen und ich möchte daher das Geld aus dem Projektwettbewerb des Landkreises für die Pflanzung von Linde und Buche im Herbst verwenden.

Wie werden die dortigen Veranstaltungen und der Kräutergarten im Allgemeinen von den Maifeldern aufgenommen?
Der Kräutergarten liegt auf dem ausgeschilderten Stadtrundgang und lädt zum zwanglosen Verweilen ein. Auch Besucher, die keine Pflanzenkenner sind, fühlen sich intuitiv wohl an diesem Ort. Dieser gemeinschaftliche Raum kann als Treffpunkt oder für kleine Veranstaltungen genutzt werden. Im Herbst wird es wieder eine Pflanzen- und Samentauschaktion geben, bei der kostenfrei Setzlinge aus dem Kräutergarten abgegeben werden.

Info:

Für den diesjährigen Wettbewerb können noch bis Ende August Ideen zu Projekten für mehr Artenvielfalt bei der Kreisverwaltung eingereicht werden. Die Projektideen werden von einer Jury beurteilt und erhalten je nach Art und Größe der Maßnahme eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 200 bis 4.000 Euro. Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie die Vorlage für die Projektskizze erhält man im Internet unter www.kvmyk.de/gruenesdorf  oder direkt bei Dr. Rüdiger Kape, Tel. 0261/108-420, E-Mail: ruediger.kape@kvmyk.de  oder Lina Jaeger, Tel. 0261/108-417, lina.jaeger@kvmyk.de