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Wohnen mit Pflege kombiniert – Projekt Senioren-Wohnanlage Wiesenau in Pech

Wachtberg-Pech – In den letzten 20 Jahren ist der Anteil der Über-80-Jährigen in der Gemeinde Wachtberg laut Statistischem Landesamt von 615 im Jahr 2000 auf heute 1.508 Personen angewachsen. Das heißt, er hat sich mehr als verdoppelt, und wird sich angesichts des absehbar demografischen Wandels auch noch weiter erhöhen.

Damit einher geht eine enorme Steigerung der Zahl pflegebedürftiger Seniorinnen und Senioren, die eine adäquate und altersgerechte Wohnform benötigen. Einrichtungen für ältere und hochbetagte Menschen gehören zur sozialen Infrastruktur jeder Gemeinde und sind unverzichtbarer Bestandteil der wohnortnahen Daseinsvorsorge. Seit den 80er-Jahren stagniert in Wachtberg diese Entwicklung jedoch, das Altenstift Limbach ist die einzige Senioren-Pflegeeinrichtung in Wachtberg.

Seniorenwohnanlage Wiesenau

„Dieser Anforderung nach weiteren wohnortnahen Versorgungsangeboten für unsere älteren und ältesten Wachtbergerinnen und Wachtberger soll mit der geplanten Seniorenwohnanlage in der Wiesenau Rechnung getragen werden“, freut sich Bürgermeister Jörg Schmidt über das nun in die Offenlage gehende und damit weiter fortschreitende Projekt..

Das Projekt: Auf dem Standort des früheren Hotel-Grundstücks Wiesenau ist eine ganzheitliche Seniorenpflegeeinrichtung mit 80 stationären Pflegeplätzen, 16 Tagespflegeplätzen und 22 Betreuten Servicewohnungen mit einer jeweiligen Größe von 50 bis 80 Quadratmetern geplant. Die Pflegeeinrichtung soll zudem die gesamte Infrastruktur einer stationären Einrichtung haben. Alle Bewohnerzimmer werden als Einzelzimmer mit eigener Nasszelle konzipiert. Auch wird die Einrichtung über eine eigene Großküche und eine Cafeteria verfügen, die Hausgästen als auch deren Besuchern zugänglich sein wird. Durch die neue Einrichtung werden rund 40 neue Vollzeit- und nochmals circa 30 bis 40 Teilzeitarbeitsplätze geschaffen. Das gesamte Projektvolumen beläuft sich auf rund 15,5 Millionen Euro. Es ist geplant, nach der Planungsreife Anfang 2022 mit dem Projekt zu starten und im Frühjahr 2023 das Objekt fertigzustellen. Es ist beabsichtigt, für das Bauvorhaben überwiegend auf regionale Unternehmen zurückzugreifen.

Die Besonderheit bei diesem Projekt bestehe unter anderem auch darin, so Investor Wilfried Hack, dass es gänzlich nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut werde.  „Es wird nach dem Energiestandard KfW40Plus errichtet“, erläutert der Geschäftsführer der Projekta GmbH, einer ausschließlich auf die Projektierung und Errichtung von Senioren-Pflegeimmobilien und Servicewohnungen spezialisierten Gesellschaft mit Sitz in Prüm. Die geplante Einrichtung in Wachtberg sei eines der ersten Pflegeheim-Projekte in NRW, das diesen hohen Öko-Standard erhalten soll. Der Energieverbrauch werde circa 60 Prozent unter den Werten eines Referenzhauses liegen, die Beheizung erfolge vollständig mit Biogas, so Hack. Das Objekt, fügt er an,  werde ausschließlich privat finanziert, ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel. Ein Teil der Wohneinheiten soll nach Fertigstellung als Eigentumswohnungen angeboten werden, Mietpreise würden im mittelpreisigen Niveau liegen.

Der Betreiber: Für den Betrieb der Pflegeeinrichtung konnte Hack die Bonifatius Seniorendienste GmbH aus Troisdorf gewinnen. Gemeinsam mit dessen Geschäftsführer Werner Brungs hat er bereits viele Projekte umgesetzt. Die Firma Bonifatius ist eine regional tätige private Trägergesellschaft, die sich auf den Betrieb von Senioreneinrichtungen spezialisiert hat. In der Region betreibt die Gesellschaft insgesamt zwölf Pflegeeinrichtungen mit derzeit 829 vollstationären Pflegeplätzen, einer Tagespflege mit 19 Plätzen, 222 Service-Wohnungen und einem ambulanten Dienst. Weitere Einrichtungen sind aktuell im Bau. (mm)