Wachtberg, 16.03.2021 – Margret und Franz Henk strahlen, als sie in den roten Mannschaftswagen der Feuerwehr einsteigen. Das Ehepaar gehört zur Gruppe der Über-80-Jährigen, die aktuell gegen Corona geimpft werden und für die Fahrt zum Impfzentrum in Sankt Augustin den von der Gemeinde Wachtberg hierfür extra eingerichteten Fahrdienst nutzen.
Als absehbar war, dass es vorerst nur dieses eine Impfzentrum für den ganzen Rhein-Sieg-Kreis geben würde, war schnelle unbürokratische Hilfe gefragt. „Uns war klar, dass die Fahrt zum Impfzentrum für die meisten Wachtberger Seniorinnen und Senioren eine große Herausforderung sein würde“, so Bürgermeister Jörg Schmidt. Die wenigsten in dieser Altersgruppe würden noch selber Auto fahren. Zudem seien viele in ihrer Mobilität eingeschränkt und somit zusätzlich auf Hilfe angewiesen. Wenn dann im Familien- und Bekanntenkreis auch noch niemand als Fahrer zur Verfügung stehe, werde es schwierig. Mit Bus und Bahn die Strecke zu bewältigen, dürfte kaum noch jemandem dieser Altersgruppe leicht fallen.
In der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg fanden sich kurzentschlossen viele Mitstreiter, um den Seniorinnen und Senioren zu helfen. „Wir sind mit insgesamt drei Mannschaftswagen im Einsatz“, erzählt Wehrleiter Markus Zettelmeyer. Freiwillige, die sich für den Fahrdienst gemeldet hätten, habe es direkt ausreichend gegeben, sowohl seitens der Aktiven als auch aus dem Bereich der Ehrenabteilung. Unnötige Kontakte werden vermieden, so werden pro Tour jeweils nur eine zu impfende Person bzw. bei Ehepaaren auch zwei zu impfende Personen gefahren. Eine Begleitperson bei besonders hilfebedürftigen Personen ist ebenfalls erlaubt. Die Fahrgäste sitzen im hinteren Teil des Mehrsitzers, so kann, neben der obligatorischen Masken-Pflicht, zudem genügend Abstand zum Fahrer eingehalten werden. Am Impfzentrum wartet dieser, gemeinsam geht es dann nach erfolgter Impfung wieder zurück nach Wachtberg. Das Angebot ist kostenlos. Rund 50 Personen haben sich (Stand: Mitte März) bereits beim Fahrdienst angemeldet. Bisher konnten alle angefragten Fahrten durchgeführt werden. „Selbst in einem bis jetzt nur einmal aufgetretenen Fall, bei dem sich mehrere Fahrten zeitlich überschnitten“, freut sich Bürgermeister Schmidt über das von allen Beteiligten gut gemanagte Hilfsangebot.
Die Seniorinnen und Senioren, die den Fahrdienst nutzen, sind dankbar. Ihre Tochter habe sie leider nicht selber fahren können, erzählt Margret Henk, umso schöner sei es, dass sie nun gefahren werden. Der Fahrer an diesem Tag, Kay Wühle, hat sogar eine extra für diese Touren angefertigte Trittstufe dabei, um den Einstieg ins Feuerwehrauto seniorengerecht zu erleichtern… und schon geht es los in Richtung Sankt Augustin. (mm)