Region/Ahrweiler/Koblenz, 01.03.2021 – Corona-Pandemie weckt den Forschergeist. Lässt sich Folie aus Krabbenschalen herstellen? Kann Plastik auch umweltfreundlich aus Milch und Essig produziert werden? Und wie wirksam sind eigentlich die diversen Corona-Maßnahmen? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ auseinandergesetzt haben. Das Motto lautete diesmal „Lass Zukunft da“. Beim Regionalwettbewerb Koblenz, der erstmals rein digital stattfand, präsentierten die Schüler ihre teilweise erstaunlichen Ergebnisse. Wettbewerbspate Christian Schröder von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) zeigte sich sehr beeindruckt: „Auch wenn die Durchführung des Regionalentscheids diesmal besonders schwierig war, hat das dem Forscherdrang der Teilnehmer keinen Abbruch getan. Sie haben online alle eine gute Figur gemacht.“

Insgesamt 149 Schüler aus der Region rund um Koblenz bewiesen mit ihren 83 Projekten echten Forschergeist. Besonders hoch im Kurs standen diesmal Arbeiten rund Umwelt- und Klimaschutz sowie solche, die sich mit der Eindämmung der Corona-Pandemie beschäftigten. Wettbewerbsleiter Martin Zimmermann vom Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur: „Themen, die Aspekte der Nachhaltigkeit aufgreifen, sind schon seit einigen Jahren sehr beliebt bei den Schülern. Sie beweisen mit ihren Arbeiten, dass sie Lösungen entwickeln möchten.“
Die Einschränkungen, die die anhaltende Corona-Pandemie mit sich bringt, hatten den Wettbewerb und seine Teilnehmer vor ganz besondere Herausforderungen gestellt. So mussten die Schüler ihre Experimente und Forschungen weitgehend zu Hause allein durchführen. Und auch der eigentliche Wettbewerbstag lief anders als gewohnt. Statt sich in einem Schulgebäude zu treffen, befanden sich Teilnehmer und Jurymitglieder jeweils zuhause und trafen sich lediglich in Videokonferenzen. „Das hat zum Glück alles weitgehend reibungslos funktioniert. Insgesamt hatten sich 46 Juroren auf das Abenteuer eingelassen“, resümiert Wettbewerbsleiter Martin Zimmermann, der die Siegerehrung am Nachmittag live via Video durchführte. Den Applaus der anderen mussten sich die Sieger dabei dazudenken.
Erfolg für Schulen aus dem Kreis Ahrweiler
Erfolg hatten unter anderem Valentin Hörsch und Julius Freund vom Gymnasium der Ursulinen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Schüler wollten überprüfen, ob einfache Haushaltsmittel als natürliche, umweltfreundliche Dünger verwendet werden können. Zum Einsatz kamen Zitronensaft, Apfelsaft und Milch. Damit düngten sie Kresse und beobachteten das Wachstum. Die Schüler-experimentieren-Jury belohnte die Arbeit mit Platz drei. Ebenfalls Platz drei sicherten sich Stefanie Otto und Neele Birlo von der Calvarienberg-Realschule in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Sie untersuchten den Leidenfrost-Effekt. Diese wurde einst von Johann Gottlob Leidenfrost beschrieben und bezeichnet den Effekt von Wassertropfen, die auf heißem Untergrund springenden. Sie untersuchten, ob sich dieser Effekt auch auf Holz darstellen lässt. Mit ihrer „Fast-Food-Müsliplatte“ kamen Hannes Meid und Nicole Heinz von der Realschule Calvarienberg auf Platz 3 in der Kategorie Technik. Sie bauten eine ausfahrbare Müslibar mit integriertem Milchhahn – für alle, die es eilig haben.
Einer, für den es nun auf Landesebene weitergeht, ist Jan Heinemann vom Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Andernach.
Der 18-Jährige überzeugte die Jugend-forscht-Jury mit seinem „Löschigel“. Hierbei handelt es sich um ein Löschgerät, das die Feuerwehr einsetzen kann, wenn ein brennendes Gebäude von innen gelöscht werden muss. Der Andernacher entwickelte einen Leiteraufsatz mit Düsen, die Wasser in unterschiedliche Richtungen sprühen lässt. Damit, so Jan Heinemann, werde auch die Sicherheit der Einsatzkräfte erhöht. Die Arbeit wurde mit dem ersten Platz belohnt.
Teilnahme am Landeswettbewerb
Für alle, die bei „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in den unterschiedlichen Fachgebieten einen ersten Platz erreichen konnten, geht es nun auf Landesebene weiter. Am 23. März startet der Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ bei der BASF in Ludwigshafen, während die Jüngeren am 22./23. April bei Böhringer in Ingelheim zum Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ reisen oder online präsentieren. Wettbewerbspate Christian Schröder drückt allen Siegern die Daumen für den Landeswettbewerb. „Aus unserer Region haben es ja schon viele bis zum Bundeswettbewerb geschafft“, so Schröder. Die evm richtet seit mehr nunmehr 20 Jahren als Patenunternehmen von „Jugend forscht“ den Regionalwettbewerb aus.