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Hoch hinaus für den Artenschutz! Untere Naturschutzbehörde wird tatkräftig unterstützt

Daun, 10.12.2020 – Über Wiesen und Feldern nach Beute suchend, erkennt man den Turmfalken an seinem charakteristischen „Rüttelflug“ und seinen pfeilschnellen Sturzflügen. Als eigentlicher Felsbrüter leidet der Turmfalke, wie viele andere Arten, unter dem Rückgang von geeigneten Brutplätzen in der offenen Landschaft. Durch schwindende Brutmöglichkeiten hat sich die äußerst anpassungsfähige Art zum sogenannten Kulturfolger entwickelt und mit der Zeit, mehr und mehr menschliche Siedlungen als Lebensraum für sich entdeckt. Hier findet er oft geeignete Nistplätze und einen reich gedeckten Tisch. Der Turmfalke nutzt Mauernischen und Vorsprünge, die vor allem an alten Bauwerken zu finden sind.

Durch die zunehmenden Modernisierungen oder gar Abrisse alter Gebäude, verschwinden zunehmend auch diese Nistmöglichkeiten im städtischen Bereich. Künstliche Nisthilfen können hier Abhilfe schaffen. Einen solchen Lebensraum haben Turmfalken auch auf den Schulgeländen des Thomas-Morus-Gymnasium und des Geschwister-Scholl-Gymnasium sowie im Bereich der Kreisbibliothek für sich entdeckt, sodass sich Landespfleger Dr. Hendrik Albrecht, entschloss eine Turmfalkennisthilfe anzubringen.

Prototyp eines Turmfalkennistkastens. Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifel

Optimaler Weise werden Turmfalkennisthilfen in einer Höhe von 6 bis 8 m auf gehangen. Als Standort wurden daher die drei Kiefern vor der Kreisbibliothek, zwischen dem Jobcenter und dem Thomas-Morus-Gymnasium, ausgewählt – welche jedoch mit einer einfachen Leiter nicht zu erreichen sind.

Folglich wurde der Hausmeisterservice Daun eingeschaltet, der mit seiner Hubarbeitsbühne ein geeignetes Arbeitsgerät für den Einsatz in entsprechenden Höhen zur Verfügung hat. Kein Problem für Guido Schneider, vom Hausmeisterservice Daun, der sofort seine kostenfreie Unterstützung anbot: „Die Anbringung einer solchen Nisthilfe bedeutet eine weitere erlebbare Aufwertung des Geländes. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit während ihrer Pausen das Nistverhalten, das Jagdverhalten und vielleicht auch die ein oder andere Vogelhochzeit zu bewundern. Klasse Aktion! Nicht nur auch aus Sicht des Artenschutzes, sondern auch als soziale Komponente, im Umgang mit dem eigenen Naturbewusstsein!“, erklärt er enthusiastisch.„

Den Turmfalken als Kulturfolger stört die Nähe zu den Menschen übrigens nicht, solange die ausreichende Distanz durch die Höhe gewahrt bleibt und gezielte Störungsversuche unterbleiben“, erklärt Dr. Albrecht, während des Anbringens der Nisthilfen, die zu den bereits installierten Nisthilfen im Schulgarten des Thomas-Morus-Gymnasium Daun, eine perfekte Symbiose bilden. Abschließend bedankte sich Landespfleger Dr. Hendrik Albrecht, auch im Namen der Unteren Naturschutzbehörde, für die schnelle und effiziente Hilfe des Hausmeisterservice Daun. „Jetzt hoffen wir nur noch auf einen möglichst schnellen Einzug der Turmfalken in ihr neues Zuhause!“, erklärt Dr. Albrecht schmunzelnd.