Kategorien
News

Gemeinde Kall warnt vor giftigen Pflanzen

Kall, 15.09.2020 – Die Gemeinde Kall warnt ihre Bürger vor dem Verzehr oder der Berührung der Pflanzen Gefleckter Aronstab, Riesenbärenklau und Jakobskreuzkraut, die alle im Gemeindegebiet wachsen. Wer Vorkommen dieser drei Pflanzen im öffentlichen Raum entdeckt, wird gebeten, diese im Rathaus unter 02441/888-0 zu melden.

Erst kürzlich hat es einen Fall in einem Kindergarten in einer Nachbarkommune gegeben, in dem ein Kind die roten Früchte des Gefleckten Aronstabs gegessen hat. Die Folge waren eine pelzige Zunge, Schwindel sowie Übelkeit und Durchfall. „Der Gefleckte Aronstab ist toxisch. Wenn man zu viel der Beeren, die zunächst süß schmecken, isst, kann das sogar zum Tod führen“, erklärt Bauhofleiter André Kaudel.

In Kall gab es Vorkommen im Bereich Auf dem Fels und tückischerweise auch gegenüber dem Kindergarten Golbach. „Die Kinder hätten dort also leicht rankommen können“, meint Kaudel. Deshalb hat der Bauhof die Pflanze entfernt. Sie wächst im Übrigen bevorzugt in halbschattigen Bereichen, weshalb sie oft an Straßenrändern zu finden ist. Der Gefleckte Aronstab wird im Gartenbau als Zierpflanze genutzt und blüht vom Frühjahr bis zum Spätsommer.

Im gesamten Kaller Gemeindegebiet, aber vor allem entlang der Urft, beispielsweise in der Böschung vom Klärwerk oder in der Nähe des Rewe-Marktes, befindet sich der Riesenbärenklau, auch als Herkulesstaude oder Herkuleskraut bekannt. „Wenn man die Pflanze mit der Haut berührt, passiert zunächst nichts. Unter Sonneneinstrahlung bilden sich dann Nesseln auf der Haut. Es dauert Wochen, bis das wieder weggeht“, beschreibt André Kaudel die unangenehmen Folgen. So kann es Tage dauern, bis die Symptome auftreten. Der Riesenbärenklau ist hauptsächlich im Juni/Juli vorzufinden.

Für das Entfernen zuständig ist die Biologische Station des Kreises Euskirchen mit Sitz in Nettersheim. Jedes Jahr schreibt die Kreisverwaltung die Vernichtung des Riesenbärenklaus aus, seit Jahren kümmern sich die Experten aus Nettersheim darum. Die Gemeinde Kall meldet Vorkommen an die Biologische Station. Je nach Absprache kann es auch schon einmal vorkommen, dass die Bauhofmitarbeiter die Pflanze entfernen.

Das Jakobskreuzkraut, auch Jakobsgreiskraut genannt, findet man ebenfalls im gesamten Gemeindegebiet. Weil die Pflanze gehäuft vorkommt, muss der Bauhof doch öfter Pflanzschnitt betreiben als im Grünflächenkonzept vorgesehen. Beim Verzehr ist es besonders für Tiere gefährlich, deren Leber das Gift nicht verarbeiten kann. Besonders betroffen sind vor allen Dingen Pferde, es reichen 40 bis 80 Gramm Frischpflanze. Auch bei Hautkontakt werden die Giftstoffe übertragen.

Ein Vorkommen befand sich laut André Kaudel zwischen Kall und Scheven. Aber auch in Blühstreifen findet man immer wieder das gelbblättrige Kraut, das häufig mit dem Löwenzahn verwechselt wird. Das Jakobskreuzkraut breitet sich vor allem bei dem trockenen Wetter aus, hauptsächlich von Juni bis Spätsommer. Mit Mulchen und Schlegeln vor dem Blühbeginn kann man der Pflanze beikommen. Grundsätzlich muss man beim Entfernen aber aufpassen, dass der Samen nicht weiter verteilt wird.