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Das Wirtschafts- und Digitalministerium kürte die besten digitalen Start-ups 2021 aus Nordrhein-Westfalen

Region/Düsseldorf – Landespreis OUT OF THE BOX.NRW. Gewinner kommt aus Aachen. NRW Minister Pinkwart: Das Finale des OUT OF THE BOX.NRW verdeutlicht, in welch beeindruckender Vielfalt unsere Start-ups die Digitalisierung vorantreiben – von der Industrie, über die Medizin bis hin zur Sozialarbeit. Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie teilt mit:

Mit dem Wettbewerb OUT OF THE BOX.NRW (OOTB) hat das Wirtschafts- und Digitalministerium auch in diesem Jahr digitale Start-ups aus Nordrhein-Westfalen gesucht, die „OUT OF THE BOX“ denken und handeln. Am Mittwoch, dem 1. September 2021, leisteten sich die elf Finalisten einen spannenden Showdown auf der OUT OF THE BOX.NRW Award Night im Rahmen des PIRATE LIVE. Die drei Gewinner erhielten ein Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro.

Minister Pinkwart: „Mit dem Landespreis OUT OF THE BOX.NRW zeichnen wir mutige und kreative Köpfe aus, die mit ihren unternehmerischen Ideen die digitale Welt von morgen gestalten. Es ist mir eine Freude, die inspirierenden Leistungen der Start-ups zu honorieren.“

Gewinner des OUT OF THE BOX.NRW 2021 und einem Preisgeld von 25.000 Euro ist die Clinomic GmbH aus Aachen: Das Start-up verfolgt das Ziel, die intensivmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten zu optimieren. Das Assistenzsystem „mona“ verringert den dokumentarischen Aufwand für das Personal und unterstützt dabei, Behandlungsentscheidungen präziser, schneller und sicherer zu treffen.

Mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 15.000 Euro wird das Start-up GREENbimlabs GmbH aus Aachen ausgezeichnet: Das Start-up ermöglicht mit seiner Lösung die Bewertung und Optimierung des Mittel- und Materialeinsatzes entlang des gesamten Gebäudelebenszyklus. Das Spin-off der RWTH Aachen verfolgt die Mission einer effizienten Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor, um Ressourcen für zukünftige Generationen zu schützen.

Platz drei und somit 10.000 Euro gehen an die ENLYZE GmbH aus Köln: Das Start-up bietet Industrieunternehmen Hard- und Softwarelösungen zur Optimierung ihrer Fertigungsprozesse. Mithilfe der webbasierten ENLYZE App kann Ausschuss minimiert und die Maschinenauslastung optimiert werden. Derzeit fokussiert sich das Team dabei auf Anwendungen in der Prozess- und Kunststoffindustrie.

Als Viertplatzierter erhält das Start-up adiutaByte GmbH aus Sankt Augustin Tickets für den Pirate Summit 2022 in Köln.

Insgesamt wurden knapp 100 Start-ups nominiert. Eine Fachjury und ein paralleles Online-Voting mit mehr als 4.000 Teilnehmern legte daraus neun Finalisten fest. Die letzten beiden Tickets für das OOTB-Finale wurden beim „OOTB Wildcard Pitch enabled by NRW.BANK“ am 14. April 2021 vergeben.

Die Jury des OUT OF THE BOX.NRW Awards 2021 setzte sich aus Vertretern des MWIDE, der NRW.BANK und international agierenden Risikokapitalgebern zusammen. Gleichzeitig fand auch im Finale eine Abstimmung durch das Online-Publikum statt.

Über den Wettbewerb

OUT OF THE BOX.NRW ist ein Wettbewerb für Start-ups aus Nordrhein-Westfalen, die ein digitales Geschäftsmodell verfolgen. Mit insgesamt 50.000 Euro Preisgeld ist der OOTB einer der am höchsten dotierten Start-up-Wettbewerbe in Deutschland. Darüber hinaus verschafft der Preis Start-ups die Möglichkeit, sich vor hochkarätigen Investoren zu präsentieren und damit vielfältige neue Kontakte zu knüpfen.

Über den OOTB Wildcard Pitch enabled by NRW.BANK

Die NRW.BANK hat in diesem Jahr den OOTB Wildcard Pitch zum Leben erweckt. Acht Start-ups, die es in der Jury- und Votingphase des OOTB nicht unter die ersten Neun geschafft haben, haben hierdurch eine zweite Chance und zugleich die Möglichkeit, sich doch noch für das große OOTB-Finale auf dem PIRATE Summit 2021 zu qualifizieren.

Die elf Finalisten:

adiutaByte GmbH,Sankt Augustin: Das Start-up bietet webbasierte Optimierungswerkzeuge, um die Erstellung von komplexen Touren- und Einsatzplänen zu erleichtern. Auf Basis von Künstlicher Intelligenz können Unternehmen aus den Bereichen Pflege, Pharma, Logistik und Entsorgung so ihre Fahrzeiten verkürzen und die Zuverlässigkeit ihrer Planung erhöhen.
Website: https://www.adiutabyte.de/
Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=mUSVg3sCz2M

Cargoboard GmbH & Co. KG, Paderborn: Das Start-up betreibt eine digitale Spedition, die europaweit Stückgutsendungen abwickelt. Über eine digitale Plattform vernetzt es über 20.000 Kunden mit einem der führenden Transport- und Logistiknetzwerke.

Website: https://cargoboard.de/

Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=NTo5-LW_5Fc

https://www.youtube.com/watch?v=NTo5-LW_5Fc

Clinomic GmbH, Aachen: Das Start-up verfolgt das Ziel, die intensivmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten zu optimieren. Sein smartes Assistenzsystem „mona“ verringert den dokumentarischen Aufwand für das Personal und unterstützt dabei, Behandlungsentscheidungen präziser, schneller und sicherer zu treffen.
Website: https://www.clinomic.ai/de/
Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=-PF3PVDqSn4

ENLYZE GmbH, Köln: Das Start-up bietet Industrieunternehmen Hard- und Softwarelösungen zur Optimierung ihrer Fertigungsprozesse. Mithilfe der webbasierten ENLYZE App kann Ausschuss minimiert und die Maschinenauslastung optimiert werden. Derzeit fokussiert sich das Team dabei auf Anwendungen in der Prozess- und Kunststoffindustrie.

Website: https://www.enlyze.com/
Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=dGQI5uDyGcY

GREENbimlabs GmbH, Aachen: Das Start-up ermöglicht mit seiner Lösung die Bewertung und Optimierung des Mittel- und Materialeinsatzes entlang des gesamten Gebäudelebenszyklus. Das Spin-off der RWTH Aachen verfolgt die Mission einer effizienten Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor, um Ressourcen für zukünftige Generationen zu schützen.
Website: https://www.greenbimlabs.com/
Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=EYAJATdvk6k

IconPro GmbH, Aachen: Das Start-up ist spezialisiert auf Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Data Mining in der Produktion. Mithilfe intuitiver Software werden Produktionsingenieure befähigt, anhand von Daten Produktionsprozesse zu optimieren, um so die Produktivität und Qualität der Produktion nachhaltig zu steigern.

Website: https://www.iconpro.com/

Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=I_6PfaWEYXY

Lumoview Building Analytics GmbH, Köln: Das Spin-off des deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums bietet Gebäudeeigentümern eine effiziente Möglichkeit, ihre Gebäude digital abzubilden und energetisch zu analysieren. Mithilfe eines einfach zu handhabenden Messsystems werden sämtliche Gebäudedaten erfasst und daraus genaue Pläne und 3-D-Modelle erstellt.
Website: https://www.lumoview.com/

Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=V2ifb7tS_el

re:edu GmbH & Co. KG, Münster: Das Start-up entwickelt digitale Open-Source-Lösungen für den Bildungssektor. Mit der senseBox bietet das Spin-off des Instituts für Geoinformatik der Universität Münster eine Umweltstation zum Selberbauen, mit der digitale Kompetenzen aufgebaut und das Umweltbewusstsein gestärkt werden können.
Website: https://reedu.de/
Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=6nYdi4bdfzo

sentin GmbH, Bochum: Das Start-up bietet seinen Kunden eine Software zur automatisierten visuellen Kontrolle von Werkstoffen und Produkten. Die Software ermöglicht es, mithilfe von Künstlicher Intelligenz digitale Prüfer zu erstellen und auf diese Weise die Geschwindigkeit, Sicherheit und Genauigkeit zerstörungsfreier Prüfungen zu erhöhen.

Website: https://sentin.ai

Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=uYn-PQI72PQ

Tremaze UG (haftungsbeschränkt), Dortmund: Das Start-up bietet sozialen Einrichtungen neue Ansätze der sozialen Arbeit mithilfe digitaler Kommunikation. Die Lösungen des Unternehmens ermöglichen einen kostengünstigen und barrierefreien Eintritt in die Digitalisierung, vereinfachen administrative Prozesse und statten teilnehmende Einrichtungen mit zeitgemäßen Apps und Websites aus.

Website: https://tremaze.de

Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=5tTgUcq0b_0  

TrustCerts GmbH, Gelsenkirchen: Das Start-up verfolgt das Ziel, digitale Nachweise und Dokumente mithilfe der Blockchain-Technologie fälschungssicher zu machen. Ihr Vertrauensdienst erlaubt es Firmen, sensible Daten souverän mit Kunden und anderen Einrichtungen zu teilen.

Website: https://.trustcerts.de

Video zum OOTB.NRW Award: https://www.youtube.com/watch?v=KnJ22pPeBcs

Über den PIRATE Summit

Der PIRATE Summit gilt als außergewöhnlichste Start-up-Konferenz in Deutschland, zu der nicht zuletzt die gewählte Location im Kölner Odonien beiträgt. Die rund 1.000 Teilnehmenden vertreten vor allem Early-Stage-Startups sowie viele hochkarätige Investoren und Corporates. Nach dem Corona-Jahr 2020 hätte der PIRATE Summit in 2021 sein 10-jähriges Jubiläum feiern sollen. Stattdessen wurde die PIRATE Summit Community in diesem Jahr zum zweiten Mal auf einer digitalen Plattform vereint.

Aufgrund der pandemiebedingten Verschiebung des PIRATE Summit auf das Jahr 2022 fanden der finale Entscheid und die Preisverleihung von OUT OF THE BOX.NRW 2021 nun überwiegend digital im Rahmen des fünftägigen Events PIRATE Live statt, welches rund um die Themen Start-ups und Unternehmertum eine weltweite Teilnehmerschaft anlockt. Aufgesetzt von der Veranstaltungsagentur PIRATEx wird der Kerngedanke des OOTB weitergetragen und eine Plattform geschaffen, mit der viele Akteure der nordrhein-westfälischen Start-up-Szene zusammenfinden, um in digitalen Formaten voneinander zu lernen, innovative Ideen zu diskutieren und sich untereinander zu vernetzen.

Alle Infos zum Wettbewerb finden Sie unter: www.outofthebox.nrw

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Hopfenbauer schließt sich Qualitätsmarke an – EIFEL Hopfen aus Holsthum

Holsthum/ Prüm – Andreas Dick, in der Region auch bekannt als der Hopfenbauer, ist ab sofort EIFEL Produzent. Der Bitburger Siegelhopfen darf sich jetzt offiziell auch EIFEL Hopfen nennen, denn die anspruchsvolle Kulturpflanze findet im Hopfengarten des Prümtals gute klimatische Bedienungen und einen nährstoffreichen Boden. Das Gewächs benötigt für sein Wachstum einen sonnigen und warmen Standort. Das ist im sonnenreichen Tal der Prüm in der Nähe von Holsthum gegeben – es ist das einzige Hopfenanbaugebiet in Rheinland-Pfalz.

In Zusammenarbeit mit dem Hopfenring e.V. und der Regionalmarke wurden die EIFEL Hopfen-Qualitätskriterien ausgearbeitet. Die Prüfungen durch den Hopfenring e.V. besteht der Familienbetrieb Dick seit Jahren mit Bravour. Bei den regelmäßigen Begutachtungen werden bspw. verschiedene Kriterien zum Bodenmanagement, der Pflanzung und Lagerung des Hopfens, dem Umweltschutz und der Hygiene unter die Lupe genommen. „Der Hof Dick ist ein Vorzeigebetrieb“ so Thomas Janscheck vom Hopfenring e.V..

Die letzten Wochen waren auch für den Hopfenbauer nicht einfach. Einige seiner Hopfengärten wurden vom Hochwasser der naheliegenden Prüm schwer in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch zeigt er sich sehr optimistisch. Am Hof hat Anfang September die Erntesaison begonnen.

Andras Dick betreibt den Betrieb mit seinen 22 Hektar bereits in zweiter Generation und steht in enger Zusammenarbeit mit der Bitburger Brauerei, denn schon sein Vater lieferte seinen Hopfen für deren Bier. Der Senior zeigte dem Team der Regionalmarke EIFEL anhand einer Hopfendolde der Aroma-Sorte

„Perle“, worauf es im Hopfen ankommt. „Der gelbe Staub ist das Lupulin – Reiben und riechen Sie mal!“ Und schon riecht man den aromatisch kräftigen Geruch des Hopfens.

Direkt vor Ort, zwischen den hinaufrankenden bis zu 8 Meter hohen Pflanzen des Holsthumer Hopfens, überreichte Elgine Klasen im Namen der Regionalmarke EIFEL Hopfenbauer Andreas Dick die EIFEL Plakette. Beide freuen sich auf die kommende Zusammenarbeit.

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IHK-Baustellen-Navi soll Umsatzeinbußen in Unternehmen minimieren

Aachen – Mit ihrem neuen Baustellen-Navi verfolgt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen ein klares Ziel: Unternehmen sollen jederzeit für Kunden und Lieferanten erreichbar bleiben – und das möglichst ohne Verdruss und vermeidbare Umwege. Die digitale Plattform www.ihk-baustellen-navi.de bietet schnelle Informationen zu geplanten und bestehenden Baustellen.

„Die Erreichbarkeit ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für jeden Betrieb, insbesondere für die in der Innenstadt. Von der Einrichtung einer Baustelle überrascht oder erst kurzfristig informiert zu werden, ist für jeden Unternehmer, Kunden und Lieferanten ärgerlich“, verdeutlicht Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, die Idee hinter dem Projekt.

Neben Informationen zu aktuellen und geplanten Baustellen bietet das Tool hilfreiche Tipps, Checklisten, Handlungsleitfäden und Erfolgsgeschichten von Unternehmen, denen es gelungen ist, Umsatzeinbußen während einer Bauphase zu minimieren. Im gerade an den Start gegangenen IHK-Baustellen-Navi können bereits Bautätigkeiten in der Region abgerufen werden. „Hierbei handelt sich vor allem um systemrelevante Baustellen. Wir hoffen sehr, dass nun immer mehr Kommunen und Städte aus unserer Region die Vorteile der Plattform erkennen und daran mitwirken wollen“, sagt Bayer. Die jeweiligen Baustellendaten können von Seiten der Kommune innerhalb weniger Sekunden direkt ins Navi eingegeben und ohne großen Aufwand weiter gepflegt werden. Die Nutzung der Plattform ist für Städte und Gemeinden sowie alle anderen Interessierten aus dem IHK-Bezirk Aachen kostenfrei.

Mit dem Baustellen-Navi beteiligt sich die IHK Aachen an einem Pilotprojekt, das sie gemeinsam mit den IHKs Frankfurt am Main, Gießen-Friedberg, Halle-Dessau, Heilbronn-Franken und Siegen realisiert hat.

Ansprechpartner zum Thema Baustellen-Navi bei der IHK Aachen sind Handels- und Mobilitätsexpertin Monika Frohn (Tel.: 0241 4460-102, monika.frohn@aachen.ihk.de) und Mobilitätsberater Benjamin Haag (Tel.: 0241 4460-131, benjamin.haag@aachen.ihk.de).

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25 Millionen Euro zusätzliche Fördermittel für E-Nutzfahrzeuge in Nordrhein-Westfalen

Region/Düsseldorf – Handwerker und Gewerbetreibende erhalten bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten. NRW Minister Pinkwart: Attraktives Angebot zur Umstellung auf klimafreundliche Antriebe – Wichtiger Baustein zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaschutzziele Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW teilt mit:

Gute Nachrichten für Handwerker und Gewerbetreibende, die auf Elektromobilität setzen möchten: Im Rahmen eines zeitlich begrenzten Förderangebots können Gewerbetreibende und Handwerker in Nordrhein-Westfalen ab sofort den Kauf eines batterieelektrischen Nutzfahrzeugs mit 50 Prozent der Anschaffungskosten fördern lassen. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen sind es bis zu 80 Prozent der Anschaffungskosten. Für Kommunen liegen die Förderquoten noch einmal zehn Prozentpunkte höher. Wer also jetzt als Gewerbetreibender ein batteriebetriebenes Nutzfahrzeug im Wert von 50.000 Euro kauft und mindestens 5 Jahre lang nutzt, bekommt bis zu 25.000 Euro dazu. Förderanträge können ab sofort bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden. Die dafür zur Verfügung stehenden 25 Millionen Euro werden von der Europäischen Union als Teil des Aufbauprogramms „REACT-EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe)“ finanziert.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Wir freuen uns, dass die EU das Land Nordrhein-Westfalen mit den Mitteln aus REACT-EU in diesem wichtigen Anliegen unterstützt. Damit können wir Unternehmen und Kommunen nochmals ein sehr gutes Förderangebot für die Umstellung ihrer Flotten auf klimafreundliche Antriebe unterbreiten. Gerade für Handwerker und andere Gewerbetreibende, die viel in Städten und auf eher kürzeren Strecken unterwegs sind, können batteriebetriebene Nutzfahrzeuge eine attraktive Möglichkeit sein. Für längere Strecken sind Brennstoffzellen-Fahrzeuge eine gute Alternative. Solche Antriebskonzepte sind ein wichtiger Baustein zur Erreichung unserer verschärften Klimaschutzziele. Bis 2045 wollen wir in Nordrhein-Westfalen klimaneutral wirtschaften. Eine Umrüstung auf emissionsärmere Fahrzeuge ist daher für den Klimaschutz im Verkehrssektor essenziell.“

Ziel des Programms REACT-EU ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie abzumildern, klimafreundliche Technologien zu fördern sowie die digitale und stabile Erholung der Wirtschaft zu unterstützen. Dafür stellt die Europäische Union 260 Millionen Euro zusätzlich für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Nordrhein-Westfalen bereit.

Die Anträge werden in der Reihenfolge des Eingangs durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg geprüft. Mittel werden gewährt, bis der Fördertopf ausgeschöpft ist. Es werden nur Projekte mit einer Mindestfördersumme von 20.000 Euro bewilligt. Die maximale Fördersumme liegt für Unternehmen bei 200.000 Euro und für Kommunen bei zwei Millionen Euro. Anträge müssen vor dem Kauf der Fahrzeuge bis zum 30. November 2021 über die Internetseite der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden. Die Förderung kann nicht mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden.

Weitere Informationen finden Sie über www.efre.nrw/react-eu oder direkt bei der Bezirksregierung Arnsberg.

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Afrika Forum des Kreises Düren am 13. September – Anmeldung nur noch heute 06. September möglich

Düren – Chancen und Herausforderungen für Unternehmen. Unter der Schirmherrschaft von Landrat Wolfgang Spelthahn organisiert der Kreis Düren erstmalig eine Veranstaltungsreihe zum Thema wirtschaftliche Investitionen in Afrika. Ziel der Veranstaltung ist es, die Möglichkeiten für ein nachhaltiges, wirtschaftliches Engagement der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Afrika aufzuzeigen. Anmeldungen für die Veranstaltung am Montag, 13. September, von 9.30 bis 13 Uhr sind noch möglich. Das Forum findet in der Fabrik für Kultur und Stadtteil in Düren, Binsfelder Straße 77, statt.

Der gelungene Markteintritt, nachhaltig und erfolgreich neue Märkte erschließen oder projektbezogene Zusammenarbeit zwischen Unternehmen im Kreis Düren und afrikanischen Akteuren – das sind die Themen, die auf dem Forum im Fokus stehen. Dabei werden sie in den Kontext von Nachhaltigkeit, Strukturwandel und Migration eingebettet. „Unternehmen bekommen hier wertvolle Perspektiven aufgezeigt, um sich zukunftssicher aufzustellen“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. „Das Forum bietet einen guten Ausgangspunkt, um zu erkennen, wie das eigene Unternehmen wirtschaftlich weiter wachsen kann.“ Moderiert wird die Veranstaltung von Jens Bröker, Leiter der Stabsstelle für Innovation & Wandel Kreis Düren.

Die Vertreter und Vertreterinnen von kleinen und mittelständischen Unternehmen haben am Ende der Veranstaltung die Chance, eine persönliche Kurzberatung zu individuellen Fördermöglichkeiten und Sicherheiten für Investitionen durch die Vertreterin der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) zu erhalten. Hierzu ist eine vorherige Terminabsprache erforderlich.

Interessierte Unternehmen können sich noch online via Eventbrite bis zum 6. September zum Afrika-Forum anmelden. Der Link dazu: www.eventbrite.de/e/afrika-forum-des-kreises-duren-wirtschaftliche-investitionen-in-afrika-tickets-164988510075

Fragen zur Veranstaltung beantwortet Heike Rieger, Kreis Düren, Stabsstelle für Innovation & Wandel, Tel. 02421-221060111 oder h.rieger@kreis-dueren.de

Die Veranstaltung wird als Präsenzveranstaltung durchgeführt, vorausgesetzt die Coronaschutzverordnung lässt dies tagesaktuell zu. Nach heutigem Stand wird ein negativer Test, ein voller Impfschutz, oder ein Nachweis über eine überstandene Infektion benötigt, um an der Veranstaltung teil zu nehmen.

Das Programm

ab 09.00 Uhr Ankunft & Registrierung Teilnehmer

09.30 – 09.45 Uhr Begrüßung durch Schirmherr Landrat Wolfgang Spelthahn und Emmanuel Ndahayo, Mitglied des Kreistags und Vorsitzender des Ausschuss‘ für Migration, Integration und Entwicklungszusammenarbeit

09.45 – 10.15 Uhr Holger Illi, Referatsleiter Afrikapolitische Grundsätze und Initiativen im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

„Marshallplan mit Afrika und Compact with Africa – Kooperation auf Augenhöhe“

10.15 – 10.45 Uhr Almuth Dörre, Seniorberaterin der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE)

„Förder- & Finanzierungsmöglichkeiten der Entwicklungszusammenarbeit für Unternehmen„

10.45 – 11.15 Uhr Pause – Netzwerken und Canapés

11.15 – 11.25 Uhr Jean Jacques Badji, Vorsitzender „Deutsch-Afrika Kompass e.V.“

„Afrikanische Migranten als Brückenbauer in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Afrika“

11.25 – 11.45 Uhr Dialog: Mitglieder des Vereins „Ein Dach für Afrika e.V.“ gemeinsam mit Sybille Haußmann, Dezernentin für Arbeit, Bildung und Integration, über die Projekte des Kreises Düren in der Côte d’Ivoire

11.45 – 12.15 Uhr Abgeordneter Vertreter für Adzopé im Nationalparlament in Abidjan, Côte d‘Ivoire, Prof. Dr. Paul N‘guessan-Béchié: Vorstellung von Entwicklungspotentialen vor Ort in Adzopé

12.00 – 12.30 Uhr Best Practises – Unternehmen berichten / Panel

12.30 – 12.45 Uhr Zusammenfassung, Dank und Ausblick

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Technologie-Pionier Sebastian Thrun mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet

Aachen – Bei der Verleihung wurden viele spannende Visionen skizziert, wie Künstliche Intelligenz das Leben positiv beeinflusst. Es war ein Abend voller Visionen: Im Krönungssaal des Aachener Rathauses wurde Professor Sebastian Thrun am gestrigen Freitag, dem 03.September mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet. Mit der gemeinsamen Auszeichnung würdigten RWTH Aachen und Stadt Aachen den beeindruckenden Entwicklergeist Thrun, der seit 2003 in Kalifornien beispielsweise als Leiter des Artificial Intelligence Lab an der Stanford University wirkt. „Sebastian Thruns Arbeiten in KI und Robotik haben für die Grundpfeiler gesorgt, auf denen KI-Engineering basiert“, erklärte der Laudator, Prof. Armin B. Cremers vom Bonn-Aachen International Center for Information Technology, und Doktorvater des Preisträgers an der Universität Bonn. Schon seine Bonner Jahre hätten eine unglaubliche Wirkung entfaltet „für Bonn, auch für Aachen, ausstrahlend über NRW hinaus, national und international“.

Dieter Westerkamp, Mitglied der Geschäftsführung des Preisstifters VDI (Verein Deutscher Ingenieure), betonte in seinem Grußwort: „Das Berufsbild von Ingenieurinnen und Ingenieuren unterliegt einem grundlegenden Wandel. Die Künstliche Intelligenz wird noch einmal einen Schub an Veränderungen mit sich bringen. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, lebenslang zu lernen und uns immer wieder die Frage stellen: Können wir das, was wir tun, noch besser, kostengünstiger, effizienter oder schneller tun. Und welche Rolle spielt dabei die Künstliche Intelligenz?“

Das Potenzial Künstlicher Intelligenz ist enorm, die RWTH hat entsprechend ein KI-Center gegründet, in dem interdisziplinär die Kompetenzen gebündelt werden. Was KI leisten kann, wurde dann auch vor Ort in Form einer Präsentation der Carologistics veranschaulicht: Die Logistikroboter des Teams aus RWTH- und FH Studierenden wurden jüngst Weltmeister in ihrem Themenfeld.

Sebastian Thrun formulierte bei der Preisverleihung die große Chance, die KI für die Gesellschaft bedeute: „Die Methoden von KI sind bahnbrechend, weil sie Möglichkeiten ergeben, die wir nie vorher gesehen haben. In den letzten Jahrzehnten wurden Computer von Experten programmiert, die für alle Eventualitäten Regeln einbauen mussten. Und jetzt kann der Computer selbst klug werden, zum Beispiel in der Krebserkennung, um Tumore schneller und besser zu finden als die meisten Ärzte.“

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen als Gastgeberin freute sich, dass die Stadt Aachen zusammen mit der RWTH diesen Preis vergeben kann, denn „Ingenieurkunst wird in Aachen gelebt. Aachen ist innovativ, die vielen Ingenieur*innen machen Aachen stark und sie bleiben auch hier, weil sie hier die Netzwerke und die Lebensqualität lieben. Darauf bin ich sehr stolz.“ Stolz auf diese Symbiose aus Stadt und Wissenschaft ist auch der Rektor der RWTH Aachen, Professor Dr. Ulrich Rüdiger: „Die RWTH ist Impulsgeberin erster Ordnung, aus unserem Jubiläums-Motto ‚Lernen, Forschen, Machen‘ kann man es ableiten: Das ist, was die RWTH für unsere Stadt ist. Wir machen mit dem Wissen etwas. Das ist unser Anspruch. Etwas machen, etwas wagen. Aus dem Wissen Wert schöpfen, Wertschöpfung zum Wohle der Gesellschaft kreieren.“

Einig waren sich beide: „Aachen und RWTH kann man nicht trennen.“ Auch im Ausblick auf die nächsten 15 Jahre ist ihnen nicht bange. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, sagte Keupen. „Wir haben gerade zuletzt deutlich erlebt, wie fragil unsere Welt ist. Wir haben jetzt die Chance, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, und dazu brauchen Ingenieure, die mit ihrem Wissen Technik entwickeln, die hilft, den Klimawandel aufzuhalten. Das haben wir in Aachen.“  Professor Rüdiger will die Stadt der Zukunft mit den Themen der Zeit füllen: „Diese Themen heißen Zukünftige Energieversorgung, Mobilität, Produktion, Gesundheit und Informationstechnologie. Das will ich auf unserem Campus entstehen sehen, mit Leuten die etwas wagen, ausprobieren wollen. Wir sind in der Lage, einen Beitrag dazu zu leisten, die gesamte Stadt zu entwickeln.“

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen erinnerte in ihrer Rede an einen Meilenstein der deutschen KI-Forschung: den Roboter RHINO, der im Deutschen Museum in Bonn eigenständig durch die Ausstellung führen konnte. Ein Meilenstein, an dem auch Sebastian Thrun seinen Anteil hatte. „Heute sind die Entwicklungen von Künstlicher Intelligenz auch durch Ihren Beitrag weit fortgeschritten und für viele von uns präsent bis ins tägliche Leben. Ihre Arbeit ist wegweisend und hat große Leistungen erbracht, auf dem viel unseres heutigen technologischen Fortschritts aufbaut. Es ist eine Ehre für Aachen, die RWTH und das Land NRW, dass wir Sie als Preisträger begrüßen dürfen“, sagte Pfeiffer-Poensgen in Richtung des Preisträgers.

Laudator Professor Armin B. Cremers kam noch einmal auf das angesprochene Motto der RWTH „Lernen, Forschen, Machen“ zurück, in dem er diese Merkmale als Inbegriff des Profils von Sebastian Thrun darstellte. „Dazu gehören auch reflektieren, entscheiden, seinen eigenen Weg konsequent gehen. Seine Leistungen und Forschungen sind im von der Jury erstellten Profil ausgezeichnet präsentiert worden. Ich kann der Preisjury nur gratulieren, eine fantastische Wahl getroffen zu haben. Gerade die Erstellung von Systemen in Übereinstimmung mit den humanen Belangen sind ein wichtiger Punkt. Sebastian Thruns Arbeiten haben die Grundpfeiler erstellt, auf denen KI-Engineering basiert, wie wir es uns hier und weltweit vorstellen.“

Für Sebastian Thrun trägt die Entwicklung von K.I. zu einer „Verbesserung des Menschen bei, ohne sie jemals zu ersetzen. Wir haben immer Technologien erschaffen, die uns selbst besser machen. Wir müssen Probleme nicht nur lösen, sondern auch neue Probleme, neue Strukturen finden. Man muss ein offenes Auge haben, Dinge entdecken, die uns später einen großen Nutzen bringen. Wir sind in einer Phase, in der wir viel intensiver Gedanken austauschen, kommunizieren können. Das ist von großer Bedeutung nicht nur für die Technologie, sondern auch für die Geisteswissenschaften und die gesamte Gesellschaft. Wir werden immer besser werden, gerade im Gesundheitssystem. Wir werden auch menschlicher werden. Durch KI, durch Automatisierung können wir uns selbst befreien, kreativer sein.“ Thrun schloss mit einer Vision von Neugier und Stolz: „Ich bedanke mich sehr herzlich und freue mich zu sehen, wie hier in Aachen Kultur und Wissenschaft verzahnt sind. Wir leben in einer Zeit mit einer exponentiellen Explosion an Erfindungen, die uns besser machen. Stellen Sie sich vor, was in den nächsten 150 Jahren passiert.“

Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit freundlicher Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI als Preisstifter. Jährlich ausgezeichnet wird eine Persönlichkeit, die mit ihrem Schaffen einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung oder Weiterentwicklung des Ingenieurwesens geleistet hat. Die Auszeichnung wird bereits zum siebten Mal verliehen. Erster Preisträger war Professor Berthold Leibinger (gestorben 2018), Gesellschafter der TRUMPF GmbH + Co. KG. Es folgten Professor Franz Pischinger, Gründer der Aachener FEV Motorentechnik GmbH, der Astronaut Thomas Reiter, der langjährige Direktor am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, Professor Manfred Weck, Professorin Emmanuelle Charpentier als Mikrobiologin und Miterfinderin der Gen-Schere CRISPR-Cas9 und dafür mittlerweile mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, und im vergangenen Jahr der Unternehmer Hans Peter Stihl.

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Expertentreff zu Wiederaufbau-Projekt Ahrtal

Region/Ahrtal/Koblenz – Landeshandwerkskonferenz: Veranstaltung in der Handwerkskammer Koblenz stellt Hochwasserkatastrophe in den Mittelpunkt – Bilanz und nächste Schritte werden besprochen / www.handwerk-baut-auf.de“ ist neue zentrale Wiederaufbau-Plattform. Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz war das Schwerpunktthema der Landeshandwerkskonferenz, die im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer (HwK) Koblenz stattfand.

Foto: HwK Koblenz

Fast 80 Teilnehmer von Handwerksorganisationen, aus Politik und dem Krisenmanagement, von Versorgungsunternehmen sowie helfende wie auch betroffene Handwerker tauschten sich aus zu den bisherigen Arbeiten im Ahrtal wie auch die nächsten Aufgaben im Zuge von Deutschlands größtem Wiederaufbau-Projekt.

Unter anderem informierten Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Innenministerium und Leiterin Wiederaufbauorganisation Rheinland-Pfalz (RLP), Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und Leiter des Krisenstabes, Petra Dick-Walther, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz oder auch Rainer Zeimentz, Leiter der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. über den Sachstand und die nächsten Schritte der Krisenbewältigung. Einig waren sich alle Experten dieses Forums: Es ist eine Mammutaufgabe, die Schritt für Schritt gelöst werden muss. „Das Ausmaß der Schäden ist gigantisch. Es wird dauern, viel Geld kosten und nur in einer funktionierenden Solidargemeinschaft zu lösen sein“, machten HwK-Präsident Kurt Krautscheid, Johannes Lauer als Vorsitzender des Unternehmerverbandes Handwerk RLP e.V. und Gerd Benzmüller als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften in RLP zu Beginn der Konferenz deutlich. Alle drei arbeiten im handwerklichen Krisenmanagement unter Führung der HwK Koblenz mit, das sich jeden Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler trifft. 600 Handwerksbetriebe entlang der Ahr sind durch die Hochwasserkatastrophe stark beschädigt oder ganz zerstört worden. „Wir sind nach der ersten Phase der Aufräumarbeiten nun zusammen mit diesen Betrieben im Wiederaufbauprozess. Gemeinsam werden wir das schaffen“, sendeten die Handwerksvertreter gleich zu Beginn ein optimistisches Signal.

Thomas Linnertz übernahm drei Tage nach der Hochwasserkatastrophennacht vom 14. zum 15. Juli den Krisenstab. Er berichtete darüber, was seitdem alles geleistet wurde. „Viele Hilfsdienste haben alles aufgeboten, was sie haben. Die Solidarität der Menschen und ihr Einsatzwille sind gigantisch.“ So waren insgesamt 5.000 „offizielle“ Helfer im Einsatz, weitere 300 übernahmen Koordinationsaufgaben. 20.000 Menschen werden tagtäglich versorgt. Die Koordination vor Ort klappe inzwischen gut und Linnartz bedankte sich bei den Akteuren der Kreis-, Verbandsgemeinde- und Stadtverwaltungen. Insbesondere die Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher entlang der Ahr hätten unglaubliches geleistet wie auch das handwerkliche Ehrenamt, „das sich ohne Rücksicht auf den eigenen Betrieb oder auf das eigene Schicksal im Sinne aller Betroffenen reingekniet hat.“

Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) gab einen Überblick zu den Gas-Versorgungssystemen, die gerade für das Heizen im Winter von großer Wichtigkeit sind. Viele Kilometer Gasleitungen wurden zerstört und „der Wiederaufbau habe in der Realisierung einfach seine Grenzen!“ Um Zeit zu sparen, verzichtet die EVM auf klassische Vergabeverfahren und hat ein Budget von 30 Millionen Euro bereitgestellt, „ohne selbst zu wissen, inwieweit sich Bund und Land finanziell daran beteiligen werden. Täglich sind rund 100 Spezialisten im Einsatz, dazu kommen viele ehrenamtliche Helfer, von denen 20 selbst alles verloren haben. Trotz aller Anstrengungen wird es Provisorien geben müssen.“ Rönz erläuterte hierbei die Kooperation mit einem Flüssiggas-Unternehmen. Die Variante, elektrisch zu heizen, habe Grenzen, denn auch die Stromnetze können entsprechende Kapazitäten nicht bereitstellen und würden bei Überlastung zusammenbrechen – eine Krise in der Krise, die unbedingt verhindert werden muss. Lob gab es vom EVM-Chef für das Handwerk wie auch die Handwerkerplattform „handwerk-baut-auf.de“. „Das sind praktische und konstruktive Hilfestellungen, die uns vorwärts bringen.“

Petra Dick-Walter ging insbesondere auf die Sicherstellung der Materialversorgung für den Wideraufbau ein. „Die Menschen brauchen wieder ein Dach über dem Kopf und Strom und Wärme in ihren Häusern. Trotz der bereits vor dem 14. Juli bestehenden Fachkräfte- und Materialknappheit die Kräfte hierfür bundesweit in den nächsten Jahren in den betroffenen Regionen bündeln zu können, wird ein Kraftakt. Das wird eine der Kernaufgaben des Aufbaus sein.“ Die Hilfsmittel des Landes fließen. „2.200 Anträge wurden bereits bewilligt, 11 Millionen Euro Soforthilfe ausgezahlt.“

Das Thema Geld griff auch Nicole Steingaß auf: „Ab Oktober können die Hilfen nach dem Aufbauförderungsgesetz beantragt werden, das jetzt die letzten parlamentarischen Hürden mit großer Mehrheit überwinden dürfte.“ Darüber hinaus wies auch sie darauf hin, dass die Hilfsmaßnahmen noch über Monate, sehr wahrscheinlich Jahre, gebraucht werden. „Dabei spielen natürlich auch Abstimmungsrunden wie die wöchentlichen Treffen unter dem Dach der HwK eine wichtige Rolle. Hier werden praktische Lösungen besprochen, die sich zügig umsetzen lassen.“ Auch die Landeshandwerkskonferenz sende ein starkes Signal und das Handwerk übernehme viel Verantwortung, was die Mainzer Landesregierung sehr schätze.

„Das Handwerk hat das Ahrtal nicht allein gelassen“, lobte auch Günter Kern, Leiter des Verbindungsbüros kommunaler Wiederaufbau. „Wenn die Bescheide der Wiederaufbauhilfe erst einmal rausgehen, wird der große Run einsetzen und ab dann ist das Handwerk aus ganz Deutschland gefragt.“

Der Ahrweiler Kreishandwerksmeister Frank Wershofen schilderte in einem emotionalen Vortrag seine Doppelrolle: auf der einen Seite betroffen, denn der Familienbetrieb wurde ein Opfer der Fluten. Auf der anderen Seite der Macher, der für seine Kunden und auch die Innungsbetriebe da ist. „Wir müssen die Hilfe koordinieren und den Kunden verlässlich zur Seite stehen. Und den eigenen Betrieb auch wieder aufbauen.“ Wershofen berichtete auch über jene Nacht, über seine Flucht vor den Wassermassen in ein Restaurant, „von dessen Dachterrasse ich zusah, wie unser Lebenswerk wegschwamm.“ Er ging auch auf ganz alltägliche Probleme ein, mit denen das Handwerk im Ahrtal nun kämpfe und die kaum sichtbar sind. So der Weg der Auszubildenden in die Ausweich-Berufsschule nach Andernach. Hier werde dringend ein Shuttle-Bus gebraucht. Wershofen bedankte sich bei den vielen Helfern, die auch ihm im Betrieb tatkräftig zur Seite standen. „Ich habe wahnsinnig tolle Menschen kennengelernt!“

Bernd Krinninger berichtete als Koordinator der deutschlandweiten Dachdecker-Hilfsaktion über seine Erfahrungen und Erlebnisse. „Wir sind bei diesem Einsatz nicht nur Handwerker, sondern auch Seelsorger“, ging er auf das Miteinander mit den Menschen vor Ort ein. Hämmern und Zuhören, oft trösten und Mut zusprechen – auch das sei eine Seite dieses Einsatzes. 300 Dachdeckerbetriebe aus ganz Deutschland haben mit 600 Fachkräften bisher 22.000 Arbeitsstunden freiwillig geleistet, Materialspenden in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurden bereitgestellt. Aber: „Hilfe muss als finanzieller Anreiz auch in den helfenden Handwerksbetrieben ankommen!“ Auch das müsse bei der Verteilung der Hilfsgelder berücksichtigt werden.

Abschließend sprach Rainer Zeimentz, Leiter der Entwicklungsagentur RLP, über die Verantwortung, die sich mit dem Wiederaufbau auch verbinde. „Wir bauen das Ahrtal schöner als zuvor wieder auf – das waren auch die Gedanken der Anwohner nach den großen Hochwassern 1804 und 1910. Wir können heute auf wissenschaftliche Fakten und Forschungen zurückgreifen, die es damals noch nicht gab und müssen solche Naturphänomene auch künftig einkalkulieren – für uns, für die nächste und übernächste Generation. Wir müssen heute für unsere Nachfahren denken, planen und bauen.“ Das Ahrtal sei nicht nur der 14. Juli 2021, sondern auch 2025 oder 2050, mahnte Zeimentz. Trotz des Drucks und der großen Erwartungshaltungen, die nun auch eine Rolle beim Wiederaufbau spielen, müsse so gebaut werden, dass man auf künftige Fluten besser vorbereitet ist.

Die Veranstaltung wurde durch Ralf Hellrich, HwK-Hauptgeschäftsführer, moderiert. Hellrich appellierte an alle Beteiligten wie auch an die Krisenmanagement-Partner, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und nicht nachzulassen im Engagement für das Ahrtal und seine Menschen.

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Zehnmal Gold für Innungsbäcker – Brotprüfung bei der Bäcker-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region

Bitburg – Zehn Innungsbäcker legten Ende August in Bitburg insgesamt fast 100 Brote und Brötchen zur Beurteilung durch den unabhängigen Sachverständigen Maik Wegner vom Deutschen Brotinstitut aus Berlin vor. Die Brotprüfung konnte dieses Jahr auch wieder unter den Augen der Öffentlichkeit stattfinden. Der geräumige Austragungsort der Prüfung, die Volksbank Eifel eG in Bitburg, bot dafür den passenden Rahmen.

Die Brotprüfung, der sich die regionalen Innungsbäcker unterziehen, ist eine freiwillige Selbstkontrolle und wird seit über 60 Jahren vom Deutschen Brotinstitut e. V. durchgeführt. Lokal organisiert wurde sie von der Bäcker-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region. Gleich zehnmal Gold konnte der Brotprüfer bei der sensorischen Prüfung der Backwaren bescheinigen. Für eine Goldauszeichnung muss das jeweilige Produkt drei Jahre in Folge ein „Sehr gut“ erhalten. Man setzt also bei der Auszeichnung auf langfristige Qualität, die nach wissenschaftlich anerkannten Kriterien bewertet wird. Dabei umfasst die Bewertung weit mehr als nur Geruch, Geschmack und Aussehen. Der Sachverständige prüft ebenso die Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild sowie Struktur und Elastizität. Wichtige Eigenschaften, welche die erstklassige Qualität der Innungsbäcker vom Standard abheben. „Das Ziel des Qualitätstests ist es, Bäckereien dabei zu helfen, ihre Brote, Brötchen oder auch Stollen stetig zu verbessern“, erzählt Raimund Licht, Obermeister der Bäcker-Innung.

Gleich sieben Mal Gold konnte die Brauneberger Bäckerei Karsten Fleury für sich beanspruchen.

Seine sechs Brote mit den Namen Marokkanisches Baguette, Wurzelbaguette, Wurzelbrot, Moselkruste und Teufelskruste glänzten im dritten Jahr in Folge mit einer „Sehr gut“ Bewertung durch den Sachverständigen Wegner. Ebenso Fleurys Dinkelvollkornbrötchen. Drei Mal Gold ging an die Alftalbäckerei Gaulke aus Kinderbeuern für die drei Brötchensorten Kornknacker, Knüppel und Kürbisbrötchen.

„Wir wollen als Teilnehmer der Brotprüfung ein ehrliches Feedback vom Brotprüfer. Es ist wichtig zu erfahren, wie er als Profi unsere Backwaren beurteilt, die wir täglich unseren Kunden anbieten. Daher nehmen wir auch ganz bewusst die Brote und Brötchen aus der laufenden Produktion und backen nicht für die Brotprüfung separat“, betont Fleury. Ihm ist neben dem persönlichen Austausch mit dem Brotprüfer und den Verbrauchern auch das Gespräch mit den Innungskollegen sehr wichtig. „Das macht richtig Spaß untereinander. Wir sind als Innung sehr gut zusammengewachsen.“ Einfach mal machen und dann aus den Ergebnissen Erkenntnisse gewinnen für die Zukunft, das ist seine Devise.

Obermeister der Innung, Raimund Licht: „An der Brotprüfung dürfen nur Innungsbäcker teilnehmen. Verbraucher sollten somit beim Einkauf auf das Innungszeichen mit den zwei Löwen, die gemeinsam eine Brezel halten, bei ihrem Bäcker achten.“

Verbraucher können sich auf der Website www.brotinstitut.de durch Eingabe des Wohnortes über die Brotqualität der umliegenden Bäcker informieren. Auch als App verfügbar.

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334 neue Fachkräfte im Handwerk – Abschlussjahr 2021 mit 60 Prüfungsbesten

Prüm – Insgesamt 334 neue Fachkräfte in 18 verschiedenen Handwerksberufen konnten erfolgreich ihre Prüfung in diesem Abschlussjahr 2021 bei den Winter- und Sommerprüfungen ablegen. „Ein Anlass, den wir normalerweise im Rahmen unserer großen Lossprechungsfeiern zusammen mit den neuen Gesellen, deren Ausbildern und den Ehrenamtlichen aus den Prüfungsausschüssen feiern. Leider sind wir auch in diesem Jahr aufgrund der Pandemie-Situation zu der Überzeugung gekommen, dass Veranstaltungen in dieser Größenordnung mit mehreren hundert Personen derzeit noch nicht vertretbar sind“, bedauert Dirk Kleis, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (KH) Mosel-Eifel-Hunsrück-Region (MEHR), Geschäftsstelle der Innungen. „Diese Feierlichkeiten verstehen wir stets als Zeichen der Wertschätzung für den geleisteten Erfolg von Lehrling und Ausbildungsbetrieb sowie als Zeichen der starken Handwerksgemeinschaft“, so Kleis.

Dass die traditionellen großen Lossprechungsfeiern in diesem Jahr erneut entfallen ist besonders bedauerlich, da die erbrachten Leistungen unter den erschwerten Ausbildungsjahren eigentlich nach einer besonderen Ehrung verlangt hätten. „Bei den ehrenamtlich Tätigen im Prüfungswesen (Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Lehrer) bedanken wir uns ausdrücklich. Nur durch deren tatkräftige Arbeit sind die Prüfungen im Handwerk möglich“, weiß Raimund Licht, Vorsitzender Kreishandwerksmeister der KH MEHR. „Die Prüfungsausschüsse haben in den vergangenen eineinhalb Jahren alles darangesetzt, um die Prüfungen durchzuführen. Das ist nicht selbstverständlich. Aber alle Ehrenamtlichen sind nah an der Praxis dran und wissen, welche langfristigen Folgen ein Ausfall der Prüfungen, wie es teils in anderen Bereichen der Fall war, mit sich bringt“, so Licht. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Jahren wieder Lossprechungen im traditionellen Rahmen zusammen mit allen Beteiligten feiern können“, ist Kleis optimistisch.

Von den insgesamt 334 neuen Fachkräften haben 60 ihre Prüfung mit gutem und sehr gutem Ergebnis abgelegt und sich damit als Prüfungsbeste qualifiziert. Sie erhielten von der KH MEHR Urkunden für die hervorragende Prüfungsleistung übersandt, ebenso die Ausbildungsbetriebe für die vorbildliche Ausbildungsleistung. Alle besten Gesellinnen und Gesellen erhielten zudem Weiterbildungsgutscheine im Wert von 200 Euro von Innung und Handwerkskammer. Alle Prüfungsbesten haben weiterhin die einmalige Chance am Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend teil zu nehmen. Hier messen sich die Besten der Besten jungen Handwerkerinnen und Handwerker – ab Kammer- über Landes- und Bundesebene, bis hin zur Europameisterschaft (EuroSkills) und Weltmeisterschaft (WorldSkills) der Berufe.

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Hochwasserhilfe wird auf neuer Internetplattform koordiniert

Region/Koblenz – Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz und Wiederaufbau-Partner schalten www.handwerk-baut-auf.de frei. Betriebe aus ganz Deutschland bauen das Ahrtal nach der Flutkatastrophe wieder mit auf und sind mit ihren Hilfestellungen ab sofort auf der Internetplattform www.handwerk-baut-auf.de zu finden. Viele Partner und verschiedene Ansprüche an das bisherige Tool baut-mit-auf.de haben zu der Entscheidung geführt, sich von dieser Domain zu trennen.

Sowohl Betriebe als auch Betroffene sollen in Zukunft weiterhin sichere Ansprechpartner finden – dafür stehen die Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen. Die bisherige Internetseite, die von der Handwerkskammer (HwK) Koblenz unmittelbar nach der Flutkatastrophe im Ahrtal zusammen mit weiteren Handwerksorganisationen, der Kommunikationsagentur Marketingflotte GmbH aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und anderen Partnern aufgelegt wurde, wird daher mit den vorhandenen Daten unter der neuen Domain www.handwerk-baut-auf.de fortgeführt und weiterentwickelt.

Die HwK Koblenz steht damit verlässlich an der Seite von Betrieben und Betroffenen für den Wiederaufbau im Ahrtal. Ziel der Online-Plattform ist es, Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal zu vermitteln. Hier werden alle Leistungen des helfenden Handwerks präzise und übersichtlich vorgestellt, Betroffene können nach den erforderlichen Gewerken ganz einfach filtern.

Weitere Infos gibt die Pressestelle der Handwerkskammer Koblenz: joerg.diester@hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398 161.