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Wird die Eifel ein zweites „Silicon Valley“?

Bad Münstereifel, 06.01.2021 – Interviewreihe der DLG Eifel wird fortgesetzt mit Jochen Hoog (IT Hoog, Bad Münstereifel) – Innovation und Vernetzung als Lebensphilosophie und Chance in einer strukturschwachen Region – „Nine to Five“-Job an den Nagel hängen und „New Work“ leben.

„Was einer allein nicht schafft, das Schaffen viele“, das ist der Kerngedanke in der Dienstleistungsgenossenschaft Eifel. Warum ist für Sie – vielleicht gerade vor dem Hintergrund von Covid 19 – solidarisches Handeln mit Fokus auf die Regionalität wichtig?

Erfolg ist Teamsache. Dieser Leitgedanke gilt in unserem Unternehmen schon seit der Gründung vor 20 Jahren. Durch den Zusammenschluss verschiedener Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen unter einem Dach können wir gemeinsam auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Die Bündelung von Erfahrung und Wissen ist für das Entwickeln von langfristig erfolgreichen Lösungen unerlässlich.

In der am 24.12.2016 unter Federführung der VR-Bank Nordeifel eG gegründeten DLG Eifel haben sich bislang mehr als 50 Betriebe und Institutionen mit ca. 4.500 Mitarbeitern zusammengeschlossen. Haben Sie in Ihrem Bereich Erfahrungen mit der DLG gemacht?

Wir haben einen Eindruck bekommen, wie Unternehmen beispielsweise mit dem Thema IT-Sicherheit und Datenschutz umgehen. Durch unsere langjährige Erfahrung können wir unsere Partner in diesen Themen beraten und bei der Umsetzung mit fertig ausgearbeiteten Konzepten unterstützen.

Das DLG-Aufgabenfeld Gesundheitsmanagement ist sogar von der Bundesregierung gefördert worden. Es bietet viele Formate wie das Beratercafé, die Gesundheitstage oder Webinare. Haben Sie Angebote in Anspruch genommen?

Wir profitieren nicht nur durch das Projekt Gesunde Region. Der regelmäßige Austausch in den verschiedenen Beratercafés oder den Arbeitskreisen zu Themen wie Digitalisierung sorgen regelmäßig für neuen Input. Durch die hervorragende Organisation dieser Formate können wir uns auch in Corona-Zeiten regelmäßig in Videokonferenzen austauschen.

Es geht der DLG Eifel eG u.a. auch um die Erhöhung der Attraktivität und der Wettbewerbsfähigkeit. Haben Sie Ideen, Ratschläge, Tipps, wie wir gemeinsam die Eifel nach vorne bringen?

Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Region Eifel als Wirtschaftsstandort sind große Themen. Insbesondere die jungen Fachkräfte zieht es aufgrund mangelnder Infrastruktur eher in die Ballungsgebiete. Dabei geht es nicht nur um schnelles Internet. Mangelende öffentliche Verkehrsmittel sind ebenso wie Bildungs- und Betreuungsangebote Schwachpunkte in unserer Region.

Auf der anderen Seite steht die Attraktivität der Arbeitgeber. Die neue Generation möchte gerne flexibel arbeiten. Zu jederzeit und von überall. Eine perfekte „Work-Life-Balance“. Corona, der Digitalisierungstreiber des Jahrhunderts, hat gezeigt, dass es geht. Nun ist es an uns, als Unternehmen die entsprechenden Konzepte auszuarbeiten und das Modell „New Work“ auch zu leben, um Fachkräfte langfristig an unseren Standort zu binden. Und wer weiß, vielleicht wird die Eifel in den nächsten Jahren zu einem zweiten Silicon Valley…

Die DLG Eifel eG handelt nach den fünf Säulen Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit, Wissen & Kompetenz und Digitalisierung. Welcher Aspekte ist für Sie am relevantesten?

Durch die Digitalisierung schaffen wir nicht nur neue Qualitäten am Arbeitsplatz. Digitalisierung bedeutet auch einfaches, flexibles und modernes Arbeiten. Es muss ein Umdenken in der Arbeitsweise stattfinden. Digitalisierung ist schon seit vielen Jahren ein Thema. Die Corona-Pandemie hat es geschafft, dass wir in Sachen Digitalisierung fast zwangsweise nach vorne getrieben werden. Menschen sind nicht mehr am Schreibtisch gefesselt. Der klassische „Nine to Five“-Job wird bald nicht mehr vorhanden sein. Digitalisierung muss aber richtig gemacht werden. Schnellschüsse bedeuten oft erhebliche Mängel bei Sicherheit und Datenschutz.

Was wünschen Sie sich von der DLG?

Die DLG lebt von der Vielfalt Ihrer Mitglieder. Stetiges Wachstum ist ein Muss. Die Branchen müssen möglichst breit gefächert sein, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Mit Jochen Hoog sprach Petra Schumacher-Hendus

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Westenergie fördert ehrenamtliches Engagement – Dorfgemeinschafts-Haus in Rodder saniert

Saffig/Rodder, 05.01.2021 – Mitglieder der Dorfgemeinschaft Rodder haben das Dorfgemeinschaftshaus saniert und eine Akustikdecke im Gebäude angebracht.

Möglich gemacht hat dies das Energieunternehmen Westenergie mit seiner Aktion „aktiv vor Ort“ und einer Fördersumme in Höhe von 2.000 Euro. Niklas Jüngling, Projektpate und Mitarbeiter bei Westenergie hatte seinen Arbeitgeber erfolgreich um die finanzielle Förderung gebeten und gemeinsam mit den freiwilligen Helfern zahlreiche Arbeitsstunden in die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses investiert. Alle Arbeiten konnten in Eigenleistung und unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregelungen erbracht werden.

Die Männer haben die gesamte Decke präpariert und die notwendigen Akustikelemente aus Melaminharzschaum selbst montiert und angebracht. „Durch die Mithilfe der Bürger und der großzügigen finanziellen Unterstützung von Westenergie konnten wir die Akustik im Dorfgemeinschaftshaus deutlich verbessern. Es war uns schon lange ein Anliegen, die Ortsgemeinde bei diesem Projekt zu unterstützen,“ freut sich Projektpate Niklas Jüngling.

Bei „aktiv vor Ort“ handelt es sich um eine Initiative von Westenergie, bei der sich Mitarbeiter in ihrer Freizeit für ihre Mitmenschen engagieren. Wer selbst die Ärmel hochkrempelt und sich für einen guten Zweck in seinem Heimatort einbringt, erhält bis zu 2.000 Euro für das Projekt. Westenergie unterstützt so das soziale und ehrenamtliche Engagement seiner Mitarbeiter.

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40.000 neue Bäume für den Gerolsteiner Zukunftswald

Gerolstein, 04.01.2021 – „Pflanze einen digitalen Baum – dann pflanzen wir ihn in echt“, mit diesem Aufruf hatte sich der Gerolsteiner Brunnen im November an die Öffentlichkeit gewandt. Auf der Website zur Gerolsteiner Baumpflanzaktion konnte man zwischen sechs Baumarten wählen und seinen Baum – ohne eigene Kosten – digital pflanzen. Ergebnis der Aktion: 40.000 neue Setzlinge für den Gerolsteiner Zukunftswald! Jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin wird über den Pflanzprozess auf dem Laufenden gehalten.

Die große digitale Baumpflanzaktion ist Teil des Aufforstungsprojekts „Gerolsteiner Zukunftswald“, das der Mineralbrunnen 2013 in Kooperation mit Landesforsten Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ziel dieses Engagements ist, den Aufbau klimabeständiger Mischwälder zu fördern und so dazu beizutragen, die Eifelwälder trotz Klimawandel auch für die nachwachsenden Generationen zu erhalten. Seit 2013 hat Gerolsteiner in der Region rund um Gerolstein bereits 45.000 neue Bäume gepflanzt. 2020 und in den folgenden Jahren weitet das Unternehmen die Aufforstung im Zukunftswald noch deutlich aus.

Mit der digitalen Baumpflanzaktion wollte Gerolsteiner Zeichen setzen: „Uns ist es wichtig, die Menschen aktiv in dieses Nachhaltigkeitsprojekt einzubeziehen. Das macht erlebbar, welche Rolle intakte Wälder für den Klimaschutz, aber auch für den Schutz des Wassers haben, denn sie wirken als natürliche Wasserfilter und -speicher. Wir müssen den Wald erhalten, weil er seit tausenden Jahren für Wasser von allerhöchster Qualität sorgt“, erläutert Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnen.

Prominente Unterstützung erhielt die digitale Baumpflanzaktion in den sozialen Medien durch Natur- und Tierfilmer Andreas Kieling sowie Thomas D von den Fantastischen Vier. Beide leben schon lange in der Eifel und sind seit 2020 Markenbotschafter für die Gerolsteiner Nachhaltigkeitsprojekte. Angesichts der guten Resonanz plant Gerolsteiner, die Aktion 2021 zu wiederholen.

Der Gerolsteiner Brunnen ist seit 2020 klimaneutral. Das Unternehmen bekennt sich als erster deutscher Mineralbrunnen zum 1,5°-Ziel der internationalen Klimaschutzpolitik, nach dem der globale Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt bis 2030 auf maximal 1,5 C beschränkt werden soll.

Mehr zum Aufforstungsprojekt: https://www.gerolsteiner.de/de/gerolsteiner-brunnen/nachhaltigkeit-umwelt/baumpflanzaktion/

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EU-Innovations- Förderung für Künstliche Intelligenz Lösungen im Handwerk aus Wittlich

Wittlich, 04.01.2021 – Mit künstlicher Intelligenz Prozesse im Handwerk zu automatisieren, ist die Idee von 3 Lüxemer Kindergartenfreunden. Andreas Scheibe Handwerksunternehmer, Christoph Eckstein Prozess-Spezialist und Alexander Schmitz Digitalisierungsexperte hatten die Idee, den Angebotsprozess für Handwerker zu vereinfachen. An dieser Mission arbeitet ihr junges Unternehmen „Handwai GmbH“ seit Februar in Wittlich. Der Firmenname Handwai ist zusammengesetzt aus Handwerk und dem englischen Begriff für künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, Abkürzung AI). Das Team, bestehend aus 9 Mitarbeitern, analysiert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Ausschreibungen für Handwerker.

Die Analyse erfolgt nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistung (VOB). Der Handwerker erhält durch Handwai vor Angebotsabgabe die vollständige Transparenz, kann Unklarheiten klären, Risiken in der Kalkulation beachten und kennt potenzielle Mehrerträge. „Somit hat der Handwerker die volle Übersicht, ohne selbständig eine detaillierte Analyse durchzuführen und kann die vertriebliche Entscheidung treffen“, erklärte Geschäftsführer Alexander Schmitz. In diesem Innovationsprojekt werden die Wittlicher vom Land Rheinland-Pfalz aus EU-Mitteln mit einer sechsstelligen Förderung unterstützt.

Für das nächste Jahr plant das Unternehmen weitere Produkte für das Handwerk zu entwickeln. Bürgermeister Joachim Rodenkirch besuchte die KI-Spezialisten und tauchte in die Innovationskraft des Wittlicher Hightech Unternehmens ein. Aufgrund ihrer Umtriebigkeit lassen die
Wittlicher auch im nächsten Jahr nicht locker, die Digitalisierung für das Handwerk weiter mit zu gestalten. 2021 wächst das Team um weitere fünf Digitalisierungsexperten, um eine APP für die Optimierung des Bauablaufs zu entwickeln und den Angebotsprozess durch eine automatisierte Kalkulation zu vereinfachen.

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Bundeskartellamt – Jahresrückblick 2020

Region/Bonn, 29.12.2020 – Das Bundeskartellamt hat im Jahr 2020 Bußgelder in Höhe von rund 358 Mio. Euro wegen verbotener Kartellabsprachen verhängt, rund 1.200 Zusammenschlüsse von Unternehmen geprüft, über 120 Nachprüfungsanträge in Vergabesachen erhalten und bedeutende Missbrauchsverfahren geführt. Das Amt hat zudem eine Vielzahl von Anfragen für Kooperationen bearbeitet, die Unternehmen angesichts der Corona-Krise kurzfristig gestellt hatten. Im Rahmen seiner Kompetenzen im Verbraucherschutz hat das Bundeskartellamt verbraucherunfreundliche Praktiken in den Bereichen Smart-TVs und Nutzerbewertungen im Internet offengelegt.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Auch der Wettbewerbsschutz musste in diesem Jahr auf außergewöhnliche Rahmenbedingungen reagieren. Krisenbedingt gab es in vielen Branchen den Bedarf, übergangsweise enger zusammenzuarbeiten als das normalerweise der Fall ist. Wir haben Unternehmen und Verbände schnell und unbürokratisch beraten und dabei geholfen, Kooperationen zu ermöglichen, um beispielsweise Engpässe bei Produktion, Lagerhaltung und Logistik überwinden zu können.“

Kartellverfolgung

2020 hat das Bundeskartellamt rund 358 Mio. Euro Bußgeld gegen insgesamt 19 Unternehmen und 24 natürliche Personen verhängt. Betroffen waren Branchen wie u.a. Pflanzenschutzmittel, Kfz-Schilder und Aluminium-Schmieden. 13 Unternehmen haben dem Bundeskartellamt über die Bonusregelung („Kronzeugenprogramm“) Informationen über Verstöße in ihrer Branche mitgeteilt, daneben gab es weitere Hinweise aus anderen Quellen.

Andreas Mundt: „Wirtschaftlich schwierige Zeiten sind keine Rechtfertigung für Kartellabsprachen. Wir haben auch in diesem Jahr wichtige Verfahren abgeschlossen und neue Ermittlungen angestoßen. Die Kartellverfolgung bleibt ganz oben auf unserer Agenda. Angesichts rückläufiger Kronzeugenanträge als Folge vermehrter Schadensersatzprozesse erkunden wir innovative Ermittlungsmethoden wie das „Screening“ von Märkten und werden die Möglichkeiten unseres digitalen anonymen Hinweisgebersystems ausbauen.“

Fusionskontrolle

Das Bundeskartellamt hat rund 1.200 angemeldete Vorhaben geprüft. Davon wurden sieben Zusammenschlüsse in der sogenannten zweiten Phase vertieft geprüft: In zwei Fällen (XXXLutz / Tessner, u.a. Roller; Kaufland / Real) wurde die Freigabe nur unter Auflagen erteilt. Drei Fälle wurde nach vertiefter Prüfung ohne Auflagen freigegeben (Allianz / ControlExpert; Malteser Krankenhaus / Diakonissen Flensburg; Belron, Carglass / A.T.U.). In zwei Fällen läuft das Hauptprüfverfahren derzeit noch.

Die Veräußerung der Standorte des Lebensmitteleinzelhändlers Real beschäftigt das Bundeskartellamt bisher in drei verschiedenen Verfahren. Entschieden ist bislang, dass das mittelständische Handelsunternehmen Globus bis zu 24 Standorte übernehmen und Kaufland nur unter Bedingungen bis zu 92 Standorte erwerben darf. Die Übernahmepläne von Edeka werden noch geprüft.

Andreas Mundt: „Im Laufe des Jahres hat sich der Rückgang der Fusionsanmeldungen aufgrund der Corona Pandemie weitgehend ausgeglichen. Es wurden insgesamt rund 1.200 Vorhaben geprüft – das entspricht in der Größenordnung den Zahlen aus den Vorjahren. Fusionskontrolle ist Strukturkontrolle, die auf die Zukunft gerichtet ist. Daher dürfen wir – auch wenn wir im kommenden Jahr mit schwierigen Corona-bedingten Fusionen rechnen – keinen anderen Maßstab als in der Vergangenheit anlegen.“

Digitalwirtschaft

Die Digitalwirtschaft war in 2020 wieder ein Schwerpunkt der Arbeit des Amtes.

Andreas Mundt: „Die Digitalwirtschaft bleibt Top-Priorität des Bundeskartellamtes. Wir prüfen derzeit mögliche Eingriffe seitens Amazons in die Preissetzungsfreiheit der Market-Place-Händler und mögliche Benachteiligungen dieser Händler durch Amazons Zusammenarbeit mit Markenherstellern. Wir hoffen, die konkrete Umsetzung unserer Grundsatzentscheidung zu Facebook aus dem Jahr 2019 wegen der Zusammenführung von Daten in 2021 zu Ende zu bringen. Gegen Facebook haben wir ein zweites Missbrauchsverfahren eingeleitet, das die Verknüpfung von Virtual Reality Produkten des Konzerns mit seinem sozialen Netzwerk betrifft. Wir arbeiten mit Druck an unserer grundlegenden Sektoruntersuchung zur Onlinewerbung. Weitere Fälle sind – auch im Hinblick auf die Umsetzung der GWB-Novelle und unserer neuen Instrumente – in Vorbereitung.“

Bereits 2019 hatte das Bundeskartellamt in seinem damaligen Missbrauchsverfahren Facebook weitreichende Beschränkungen bei der Verarbeitung von Nutzerdaten auferlegt. Dieser Fall befindet sich derzeit noch in der gerichtlichen Klärung.

Im Bereich der digitalen Wirtschaft ist neben den Verfahren sowie informellen Konsultationen etwa zu Kooperations- und Plattformvorhaben auch die Grundsatzarbeit von zentraler Bedeutung. Das Bundeskartellamt bringt seine Expertise in die nationale und internationale Diskussion dringender wettbewerbspolitischer Fragen im Bereich der digitalen Wirtschaft ein. Im Fokus stand in diesem Jahr besonders die 10. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Diese soll insbesondere die Missbrauchsaufsicht über digitale Großkonzerne weiter stärken.

Andreas Mundt: „Wir haben auch mit den geltenden gesetzlichen Vorschriften bereits zahlreiche erfolgreiche Verfahren in der Digitalwirtschaft geführt. Trotzdem ist es wichtig, dass das Wettbewerbsrecht Ergänzungen erfährt, damit wir die wettbewerbsverzerrenden Mechanismen der digitalen Wirtschaft besser erfassen und wettbewerbsrechtlich regulieren können. Im deutschen Kartellrecht werden wir hoffentlich schon bald sehr wichtige Ergänzungen sehen, um den Missbrauch von Marktmacht durch große digitale Plattformen wirksam verhindern zu können. Der Gesetzgebungsprozess zur GWB-Novelle ist weit fortgeschritten und wir bereiten uns auf die Anwendung dieses neuen Instruments ab dem kommenden Jahr vor. Ich begrüße auch die Initiativen der EU-Kommission zum Digital Markets Act (DMA). Im Gleichschritt mit den Fällen der EU-Kommission werden die nationalen Wettbewerbsbehörden durch ihre Fallpraxis die Regeln der Digitalwirtschaft weiter konkretisieren.“

Mit der 10. GWB-Novelle soll das Bundeskartellamt in die Lage versetzt werden, Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb im Kontext der digitalen Wirtschaft bestimmte Verhaltensweisen zu verbieten.

Verbraucherschutz

Im Rahmen seiner Kompetenzen im Verbraucherschutz hat das Bundeskartellamt im Juli 2020 seinen Abschlussbericht der Sektoruntersuchung Smart-TVs und im Oktober 2020 die Ergebnisse seiner Untersuchung zu Nutzerbewertungen im Internet veröffentlicht. Im November wurde eine neue verbraucherrechtliche Sektoruntersuchung zu Messenger-Diensten eingeleitet. Im vergangenen Jahr hatte das Bundeskartellamt bereits eine Untersuchung zu Vergleichsportalen im Internet abgeschlossen.

Andreas Mundt: „Mit unseren Sektoruntersuchungen im Bereich Verbraucherschutz warnen wir vor Fallstricken bei der Nutzung digitaler Angebote und machen so das Internet ein Stück weit sicherer. In diesem Jahr haben wir über die Mängel verschiedener Marktteilnehmer bei Smart-TVs und gefälschte Bewertungen auf Internetportalen aufgeklärt. In beiden Fällen haben wir gravierende Beeinträchtigungen von Verbraucherrechten festgestellt. Aktuell befassen wir uns mit der Interoperabilität von Messenger-Diensten und dem Schutz persönlicher Daten bei deren Nutzung. Unsere Sektoruntersuchungen verfolgen immer zwei Ziele. Wir entwickeln konkrete Verbesserungsvorschläge und wir klären die Verbraucher über den richtigen Umgang mit Produkten und Dienstleistungen im Internet auf. Anders als im Kartellrecht, fehlen uns leider nach wie vor die gesetzlichen Befugnisse, rechtswidrige Praktiken auch wirksam abstellen zu können.“

Vergabekammern und Wettbewerbsregister

Im Jahr 2020 wurden bei den Vergabekammern des Bundes über 120 Anträge auf Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens gestellt. Die Fälle betrafen überwiegend die Vergabe von Liefer- und Dienstleistungen, gefolgt von Bauaufträgen. Schwerpunkte in diesem Jahr bildeten Aufträge aus den Bereichen IT-Hard- und Software, Arbeitsmarktdienstleistungen sowie Verteidigung und Sicherheit.

Den Aufbau des Wettbewerbsregisters des Bundes, das einen Beitrag zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität und Kartellverstößen leisten soll, treibt das Bundeskartellamt mit Hochdruck voran. Mit einer einzigen elektronischen Abfrage können öffentliche Auftraggeber künftig nachprüfen, ob es bei einem Unternehmen zu relevanten Rechtsverstößen gekommen ist.

Andreas Mundt: „Den absolut widrigen Bedingungen durch die Corona Pandemie zum Trotz liegt das Wettbewerbsregister insgesamt gut im Zeitplan. Allein rund 30.000 externe Vergabestellen gilt es digital anzuschließen, daneben Zoll, Staatsanwaltschaften und andere. Die komplette Digitalisierung dieser Vorgänge ist auch für die Beteiligten eine große Herausforderung. Das Register soll nach der aktuellen Zeitplanung im ersten Quartal 2021 sukzessive seinen Betrieb aufnehmen.“

Vorgesehen ist eine gestaffelte Inbetriebnahme. Der Startschuss wird im kommenden Frühjahr mit dem Beginn der Registrierung der mitteilenden Behörden und der Auftraggeber beim Web-Portal gegeben.

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„Zweiter Stern“ für das Projekt „Change Factory“ Eschweiler

Eschweiler, 28.12.2020 – Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) hat in seiner digitalen Aufsichtsratssitzung fünf Projekte aus dem „Starterpaket Kernrevier“ mit dem zweiten Stern ausgezeichnet. Zu diesen Projekten gehört die Change Factory Eschweiler, in der Forschung und Entwicklung auf agile Unternehmen und Dienstleister treffen.

Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes in der Eschweiler Innenstadt soll der erste nach dem Faktor-X Prinzip errichtete Gewerbekomplex entstehen. Die Change Factory Eschweiler soll Mietinteressenten durch das nachhaltige Gesamtkonzept, moderne Büro-, Labor- und Hallenflächen, Seminar- und Veranstaltungsangebote überzeugen. Im Mittelpunkt steht die Schaffung von Arbeitsplätzen unterschiedlichster Qualifizierungsstufen für die Gestaltung des Strukturwandels.

Das Thema Nachhaltigkeit hat nicht nur bei der Errichtung des Gebäudes eine wichti-ge Rolle, sondern soll auch inhaltlich im Fokus stehen. In der Change Factory Eschweiler sollen zwei Kompetenzzentren angesiedelt werden, die neue und ganzheit-liche Strategien in der Bauwirtschaft und der Kunststoffkreislaufwirtschaft erforschen und in unserer Region erstmalig in der Praxis umsetzen möchten.

Bürgermeisterin Leonhardt zeigte sich erfreut: „Wir verfolgen unseren Weg für die Gestaltung des Strukturwandels gemeinsam mit unseren Partnern aus dem indeland und den Hochschulen konsequent weiter. Die Auszeichnung ist hier ein weiterer Schritt auf der Zielgeraden“. Die frühzeitige Auszeichnung des Projektes mit dem zweiten Stern zeige die Bedeutung des Vorhabens für Eschweiler und die gesamte Region.
Im nächsten Schritt wird seitens der Landesregierung ein Förderzugang identifiziert, um anschließend das Verfahren zur Vergabe des dritten Sterns durch den Aufsichtsrat der ZRR einzuleiten.

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LEPPER Stiftung unterstützt Dauner Krankenhaus mit 600.000 Euro

Daun, 24.12.2020 – Für das Krankenhaus Maria-Hilf in Daun sind Ultraschall-Untersuchungen (Sonographie) ein wesentlicher Grundbaustein der Basis-Diagnostik, genau wie in anderen Krankenhäusern und Arztpraxen. Deshalb ist es von größter Bedeutung, in diesem Bereich auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.

Die LEPPER Stiftung fördert nun die Anschaffung neuer und die Modernisierung vorhandener Ultraschallgeräte. Insgesamt wurden 600.000 Euro für diese Gesamtmaßnahme durch die LEPPER Stiftung zur Verfügung gestellt.

Fachübergreifende Verbesserungen

Profitieren von der Verbesserung werden die Patienten vieler Fachbereiche: Die Innere Abteilung mit Kardiologie und Endoskopie wird ebenso gefördert wie die Chirurgie und Gefäßchirurgie sowie Orthopädie und Urologie. Ebenfalls erhält auch die neu eingerichtete zentrale Notaufnahme (ZNA) entsprechende Highend-Geräte.

Für die Patienten des Krankenhauses Maria-Hilf stehen in Zukunft von Beginn an in der neuen Aufnahmeabteilung modernste Ultraschallgeräte zur Verfügung. Auch bei der Herzkreislauf-Diagnostik und der Magen-Darm-Spiegelung kommen diese zum Einsatz. Ebenso werden sie bei Operationen der inneren Organe sowie der Blutgefäße eine bedeutende Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten mit sich bringen. Für die Urologie ergeben sich völlig neue Möglichkeiten im Rahmen der Prostata-Diagnostik.

Bessere Diagnostik – höhere Attraktivität

Mit dieser Fördermaßnahme will die LEPPER Stiftung einen weiteren Beitrag leisten für die regionale Versorgung der Patienten und zur Bestandssicherung des Krankenhauses Maria-Hilf in Daun beitragen. Wie auch die vorherigen Stiftungen für die Kardiologie und Endoskopie soll dies nicht nur zu einer hervorragenden Versorgung der Patienten dienen, sondern soll auch die Attraktivität des Krankenhauses für bestens geschultes medizinisches Fachpersonal langfristig erhöhen.

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Creatio-Gruppe begrüßt 500. Mitarbeiterin

Region/Trier, 23.12.2020 – Der größte mittelständische Pflegeanbieter in der Region Trier bietet an vier Standorten vielfältige Pflegekonzepte. Neuestes Projekt: Ein Haus für junge Pflegebedürftige. „Der Blumenstrauß ist für mich eine tolle Überraschung“, freut sich Laura Peters an ihrem ersten Arbeitstag im Team der Pflegedienstleitung der creatio Seniorenresidenz in Ehrang.

„Ich habe früher schon mal für das Unternehmen gearbeitet und irgendwie haben mich die Konzepte und die Wertschätzung hier nie losgelassen.

Deshalb freue ich mich sehr, dass ich wieder im Team creatio bin“, erzählt die 28-Jährige. Für Geschäftsführer und creatio-Gründer Torsten Manikowski eine Bestätigung der Firmenphilosophie: „Wir pflegen nicht nur Menschen, sondern auch ein gutes Miteinander. So sind wir in den letzten 20 Jahren erfolgreich gewachsen – von damals acht Mitarbeitern in Pölich auf heute insgesamt 500 Mitarbeiter an vier Standorten in der Region.“

Neben der Anzahl an Arbeits- und Pflegeplätzen (heute 570) für die Region hat sich auch die Expertise des Unternehmens entwickelt und erweitert. „Wir setzen gezielt Schwerpunkte und entwickeln bedarfsgerecht Konzepte neu. Von speziellen Angeboten für demente Pflegebedürftige über die gesundheitliche Vorsorgeplanung der letzten Lebensphase bis hin zu unserem neuesten Projekt, dem ‚Haus für Junge Pflege’ in Pölich, sorgen wir für ein vielfältiges Angebot für unsere Bewohnerinnen und Bewohner und bleiben als Arbeitgeber attraktiv“, ergänzt Eric Schmitt, der seit 2018 zur Geschäftsführung der creatio-Gruppe gehört. Das kann Jubilarin Laura Peters nur bestätigen. „Ich freue mich darauf meine eigene Geschichte in die Angebote der creatio einzubringen und so diese Entwicklung in Zukunft aktiv mitzugestalten.“

Zusatzinfo:

Gestartet im Jahr 2000 mit der Seniorenresidenz St. Andreas in Pölich (acht Beschäftigte, 20 Kurzzeitpflegeplätze) hat sich die creatio-Gruppe zum größten privaten Anbieter für stationäre Pflege in der Region Trier entwickelt. Zum Unternehmensverbund gehören heute vier Seniorenresidenzen (in Pölich, Schweich, Wittlich und Trier-Ehrang) mit rund 570 Pflegeplätzen und 500 Arbeitsplätzen. Letzter Meilenstein war 2019 die Inbetriebnahme des Standorts in Ehrang (156 Plätze). Nächster Meilenstein ist ein Haus für jüngere Pflegebedürftige in Pölich (geplant im Herbst 2021). Neben einem Cateringservice verfügt die creatio-Gruppe auch über eine eigene Weiterbildungsakademie für eigene und externe Pflegekräfte.

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Bernd Wieczorek als evm-Vorstandsmitglied bestätigt

Region/Koblenz, 22.12.2020 – Kontinuität an der Spitze der Energieversorgung Mittelrhein. Der Aufsichtsrat der Energieversorgung Mittelrhein (evm) hat die Bestellung von Bernd Wieczorek (59) als Vorstandsmitglied des Unternehmens vorzeitig bis Ende 2023 verlängert. Gemeinsam mit seinen Vorstandkollegen, Josef Rönz (Vorsitzender) und Dr. Karlheinz Sonnenberg, verantwortet er die Geschäftstätigkeit des größten kommunalen Energie- und Dienstleistungsunternehmen aus Rheinland-Pfalz.

Bernd Wieczorek ist seit 1. Januar 2014 Vorstandsmitglied der evm; von 2008 an war er bei der Koblenzer Elektrizitätswerk- und Verkehrsaktiengesellschaft (KEVAG) ebenfalls in dieser Position tätig. Im Jahr 2014 hatten sich dann die Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) und die KEVAG zu einem Unternehmen zusammengeschlossen – zur heutigen evm. In seinem Ressort Energiewirtschaft verantwortet er die Bereiche Vertrieb, Kundenservice, Energieerzeugung- und beschaffung.

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KSK-Aktion „Rote Decken für kalte Tage“ – 4800 wärmende Fleece-Decken an Grundschulen ausgeliefert

Mayen/Region, 21.12.2020 – Im Rahmen der Aktion „Rote Decken für kalte Tage“ konnten in den vergangenen Tagen rund 40 Grundschulen sowie Förderschulen in der Region mit wärmenden Fleece-Decken für die ca. 4.800 Schulkinder in der Region ausgestattet werden. „Gerade jetzt, wo viele Schulen durch die Corona-Pandemie ganz besonders gefordert sind, helfen wir gerne“, freut sich der KSK-Vorstandsvorsitzende Karl-Josef Esch gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Christoph Weitzel bei den symbolischen Übergaben an die Grundschulen Hinter-Burg in Mayen und St. Martin in Andernach.

Auch in Andernach an der Grundschule St.-Martin freuen sich die Grundschulkinder gemeinsam mit (hinten v.l.) Andernachs Oberbürgermeister Achim Hütten, KSK-Vorstandsmitglied Christoph Weitzel, Schulleiterin Dorothea Calovini und Herbert Hürter als Leiter des KSK-Beratungscenters Andernach-Johannesplatz. Foto: KSK Mayen

Mit dieser ganz besonderen Aktion schenkt die Kreissparkasse Mayen (KSK) jedem Grundschulkind zum Winteranfang eine warme rote Fleece-Decke mit Tragetasche. Die Corona-Hygienevorschriften schreiben den Schulen regelmäßiges Lüften vor, auch an kalten Wintertagen. Auch die Lehrkräfte erhalten je eine wärmende Decke. Mit ihrem Engagement hilft die KSK dabei, den Schulalltag von Kindern und Lehrern erträglicher zu gestalten. „Kinder sollten in erster Linie dem Unterricht folgen können und Freude am Lernen entwickeln. Gerade unsere Kleinsten sollten dabei nicht frieren müssen“, resümiert Christoph Weitzel.